[0001] Bei normalen Hubkolbentriebwerken ist die Stellung des Kolbens im Zylinder ausschließlich
von der Stellung der Kurbelwelle abhängig. Um betriebsabhängig das Verdichtungsverhältnis
verändern zu können, hat man eine Veränderungsmöglichkeit dadurch geschaffen, daß
jeweils das Pleuel in zwei Pleuelteile unterteilt wird, die über ein Mittelgelenk
miteinander verbunden sind, und wobei ferner ein Lenkerarm am Pleuel angelenkt ist,
dessen anderes Ende über einen am Maschinengehäuse verschiebbaren Anlenkungspunkt
befestigt ist. Derartige Konstruktionen sind beispielsweise bekannt aus DE-A-29 35
073, DE-A-29 35 977, DE-A-30 30 615 sowie DE-A-37 15 391. Bei diesen Konstruktionen
ist der Lenkerarm unmittelbar an das Mittelgelenk gekoppelt, so daß sich hier erhebliche
konstruktive und betriebstechnische Probleme ergeben. Das Mittelgelenk baut sehr breit
und erreicht dabei ein hohes Gewicht, das bei den gegebenen Raumverhältnissen nicht
mehr durch Gegengewichte an der Kurbelwelle ausgeglichen werden kann. Insgesamt besteht
der Nachteil dieser Konstruktionen darin, daß die bewegten Massen, nämlich Kolben
und Pleuel, größer werden und damit auch größere Massenkräfte zu beherrschen sind.
[0002] Um diese Nachteile zu vermeiden, hat man versucht, eine Veränderung des Verdichtungsverhältnisses
dadurch zu schaffen, daß man die Kurbelwelle in Exzenterringen gelagert hat, die ihrerseits
drehbar im Motorblock gelagert sind und die mit einem Stellantrieb in Verbindung stehen.
Durch ein Verdrehen der Exzenterringe ist es möglich, die Lage der Kurbelwelle so
zu verschieben, daß jeweils in der oberen Totpunktlage eines Kolbens dieser mehr oder
weniger Abstand zur Zylinderdecke einhält. Hierzu ist in DE-A-30 04 402 vorgesehen,
daß jeder Exzenterring mit einem Zahnrad verbunden ist, das jeweils in ein Ritzel
eingreift, das auf einer parallel zur Kurbelwelle verlaufenden Stellwelle angeordnet
ist, die mit einem Stellantrieb in Verbindung steht. Neben einem erheblichen konstruktiven
und baulichem Aufwand ergibt sich auch ein erhöhter Raumbedarf zur Unterbringung der
Exzenterringe und der daneben angeordneten Zahnräder.
[0003] Aus DE-A-36 01 528 ist ferner eine Anordnung dieser Art bekannt, bei der die die
Kurbelwellenlager tragenden Exzenterringe mit einer konzentrisch zu den Exzenterringen
ausgerichteten und sich über die gesamte Länge des Motorblocks erstreckende Zylinderteilschale
verbunden sind. Die Zylinderteilschale ist auf ihrer Außenseite mit einem Zahnsegment
versehen, in das eine mit einem Stellantrieb verbundene, quer zur Kurbelwelle verlaufende
Verstellschnecke eingreift. Dieses System hat trotz einer günstigen Baulänge für die
Kurbelwellenlagerung den Nachteil, daß hier ein sehr kompaktes Bauteil für die synchrone
Verstellung der Exzenterringe vorgesehen ist und daß die infolge der Exzentrizität
der Kurbelwellenachse zur Lagerachse der Exzenterringe im Betrieb wirksam werdenden
Momente nur über die Verstellschnecke aufgenommmen werden können. Da bei einer derartigen
Verstellschnecke immer nur wenige Zähne mit einem geringen Überdeckungsgrad in Eingriff
stehen, ergibt sich aufgrund der im Betrieb auftretenden pulsierenden Belastungen
eine erhebliche Materialbeanspruchung. Schon ein geringes Spiel zwischen Zahnsegment
und Verstellschnecke kann hier zu einem rasch fortschreitenden Verschleiß führen.
[0004] Aus DE-A-36 44 721 ist ferner ein System bekannt, bei dem jeder Exzenterring mit
einem seitlich herausragenden Hebel verbunden ist, der an seinem freien Ende einen
Gleitstein trägt. Seitlich parallel zur Kurbelwelle ist eine Stellwelle gelagert,
die mit einem Stellantrieb versehen ist und die mit gabelförmigen Klauen versehen
ist, die jeweils den Gleitstein eines Exzenterringes umfassen. Da Gleitsteine praktisch
nicht spielfrei zu führen sind, besteht auch bei diesem System der Nachteil, daß aufgrund
der im Betrieb über die Exzenterringe wirkenden pulsierenden Momente zu einer erheblichen
Beanspruchung des Systems in diesem Bereich führen, die mit einem zunehmendem Verschließ
im Bereich der Gleitsteinführung verbunden ist.
[0005] Aus DE-A-198 41 381 sind weitere Ausführungsformen für derartige Verstelleinrichtungen
bekannt. Alle vorbekannten Ausführungsformen erfordern jedoch besondere Gestaltungen
des Motorblocks.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kolbenbrennkraftmaschine mit einstellbarem
Verdichtungsverhältnis zu schaffen, die kostruktiv einfacher aufgebaut und günstiger
zu fertigen ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Kolbenbrennkraftmaschine mit
den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Eine Kolbenbrennkraftmaschine dieser Bauart
hat den Vorteil, daß durch die seitlich neben der Kurbelwelle und parallel dazu gelagerte
Stellwelle in einem Bereich des Motorblocks angeordnet werden kann, der durch die
zwischen den Zylindern einerseits und der Kurbelwelle andererseits wirksamen Kräfte
praktisch nicht belastet wird. Dies bietet den großen Vorteil, daß die für die Kraftdurchleitung
ausgelegten Strukturen des Motorblockes nicht gestört werden und dementsprechend ein
bereits vorhandener Motorblock durch geringe und verhältnismäßig einfache Änderung
der Form durch Zufügen des Lagerbereichs für die Verstellwelle geändert werden kann.
Die Anordnung kann hierbei so getroffen werden, daß die äußeren Abmessungen des Kurbelgehäuses
praktisch nicht verändert werden und somit für das Fahrzeug keine Vergrößerung des
Motorraumes notwendig wird. Besonders zweckmäßig ist es hierbei, wenn die Stellwelle
mit ihrer Lagerung jeweils seitlich neben den Hauptlagern angeordnet ist.
[0008] Da im Betrieb die in Richtung der Zylinderachse laufenden und auf die Kurbelwelle
einwirkenden Kraftkomponenten um das Maß der Exzentrizität ein entsprechendes Drehmoment
in die Exzenterringe einleiten, das über die Stellarme und den Stellantrieb aufgenommen
werden muß, weisen die vorstehend genannten Systeme, soweit die Übertragung der Stellkräfte
über Zahnräder erfolgt, den Nachteil auf, daß die Verzahnungen im Laufe des Betriebes
aufgrund des nicht zu vermeidenden Zahnspieles ausschlagen. Durch die Verwendung des
erfindungsgemäßen Ritzelelementes ist die Möglichkeit gegeben, durch ein Verspannen
der beiden Ritzel des Ritzelelementes gegeneinander das Zahnspiel auszuschließen.
Dies kann in der einfachsten Weise dadurch geschehen, daß dem Zahnelement jeweils
eines Stellarmes jeweils ein derartiges Ritzelelement einwirkt.
[0009] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Zahnelemente
von benachbarten Stellarmen über ein Ritzelelement miteinander verbunden sind. Hierdurch
erfolgt von einem Ende der Stellwelle bis zum anderen Ende der Stellwelle eine kettenartige
Übertragung des Stellmomentes, da jeweils an einem Stellarm von der einen Seite her
ein federnd verspanntes Ritzel und von der anderen Seite her ein mit der Stellwelle
fest verbundenes Ritzel eingreift. Diese Anordnung erlaubt es in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung, daß die beiden Ritzel des Ritzelelementes über ein Torsionsfederrohr
miteinander verbunden sind. Ein derartiges Ritzelelement ist einfach herzustellen
und erlaubt eine günstige Gestaltung der für die Verspannung zwischen den beiden Ritzeln
erforderlichen Federn ein Torsionsfederrohr einzusetzen, da die Länge des Ritzelelementes,
d. h. der Abstand zwischen den beiden Ritzeln in etwa dem Abstand zwischen zwei Zylinderachsen
bzw. zwischen zwei Hauptlagern entspricht.
[0010] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Stellwelle hohl
ausgebildet ist und daß die Ritzelelemente jeweils durch lokales Aufweiten mit dieser
fest verbunden sind. Das Aufweiten der Hohlwelle erfolgt bei dem Ritzelelement nur
im Bereich des Ritzels, das fest mit der Welle verbunden werden soll. Damit ist die
Möglichkeit gegeben, den Innendurchmesser des Torsionsfederrohres einerseits und den
Außendurchmesser der unverformten Hohlwelle so zu bemessen, daß eine Gleitlagerpassung
gegeben ist und dementsprechend das relativ verdrehbare Ritzel entsprechend auf der
Hohlwelle gelagert ist, während das festzusetzende Ritzel durch das Aufweiten der
Hohlwelle mit dieser fest verbunden ist.
[0011] In zweckmäßiger weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Stellwelle
mit Lagerkörpern zur Lagerung im Motorblock versehen ist, deren Außendurchmesser größer
ist als der Außendurchmesser der Ritzel. Damit entfällt die Notwendigkeit für die
Lagerung der Stellwelle den entsprechenden Bereich des Motorblockes zu teilen. Es
ist vielmehr möglich, entsprechende Durchgangsbohrungen durch die entsprechenden Bereiche
des Motorblockes einzuarbeiten. Da die Lager für die Stellwelle zweckmäßigerweise
immer seitlich neben einem Kurbelwellenhauptlager angeordnet sind, besteht aber auch
die Möglichkeit, bei einem die Unterseite des Motorblocks in voller Länge überdeckenden
rahmen- bzw. gitterförmigen Lagerbauteil in Form einer sogenannten bed-plate, entsprechend
auch die Lager für die Stellwelle mit vorzusehen.
[0012] Auch die Lagerkörper können durch Aufweitungstechnik mit der Stellwelle fest verbunden
werden. Da die Stellwelle nicht kontinuierlich verdreht wird, ist die Anordnung besonderer
Gleitlagerbuchsen oder Gleitlagerschalen nicht erforderlich. Die Stellwelle kann mit
ihren Lagerkörpern direkt im Material des Motorblocks, der aus Grauguß oder auch Leichtmetallguß
hergestellt sein kann, gelagert werden. Die Ölversorgung kann über sogenannten Fangbohrungen
erfolgen.
[0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Exzenterring
jeweils aus zwei Teilstücken zusammengesetzt ist, wobei die Teilungsebene durch die
Drehachse der Kurbelwelle verläuft und daß wenigstens ein Teilstück mit einem Stellarm
mit Zahnelement versehen ist. In Abwandlung hierzu ist es möglich, daß jedes Teilstück
mit einem Stellarm mit Zahnelement versehen ist, wobei die beiden Stellarme das dem
Exzenterring zugeordnete Traglagergehäuse seitlich übergreifen. Da durch die spezielle
Ausgestaltung des Ritzelelementes ein vorhandenes Zahnspiel komponsiert werden kann,
ist in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß jeweils die Teilstücke
der Exzenterringe mit Stellarm und Zahnelement einstückig stoffschlüssig ausgebildet
sind, insbesondere als Sinterteil ausgeführt sind. Damit bietet sich eine deutliche
Reduzierung der Kosten an, da für das Bauteil "Exzenterring mit Stellarm und Zahnelementen"
eine Bearbeitung nur für den als Lagerfläche dienenden Außenumfang des Exzenterringes
und des als Lagerfläche für die Kurbelwelle dienenden Innenumfangs des Exzenterringes
zu bearbeiten sind. Die Genauigkeit der Verzahnung ist bei einer Herstellung als Sinterformteil
ausreichen, zumal zum Verstellen des Verdichtungsverhältnisses der Stellarm nur um
einen verhältnismäßig geringen Stellwinkel hin oder her verschwenkt werden muß.
[0014] Als Stellantrieb zum Betätigen der Stellwelle kann ein gesonderter, über eine Motorsteuereinrichtung
ansteuerbarer Stellmotor mit Vorgelegegetriebe vorgesehen werden.
[0015] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein Stellantrieb vorgesehen,
der gebildet wird durch ein mit der Stellwelle verbundenes Antriebsrad mit großen
Außendurchmesser, dem zwei Antriebsräder mit kleinem Durchmesser im Dauereingriff
zugeordnet sind, die jeweils mit einer schaltbaren Kupplung verbunden sind, die antriebsseitig
gegenläufig wahlweise antreibbar und mit einem Antrieb mit konstanter Drehrichtung
durch Schalten verbindbar ist, sowie durch eine schaltbare Feststellbremse, die jeweils
beim Einschalten der Kupplung löst. Bevorzugt ist hierbei eine magnetische Schlupfkupplung,
die zum einen eine ruckfreie Verdrehung der Stellwelle bewirkt und zum anderen zusätzlich
zu der durch die kleinen Antriebsräder und das große Abtriebsrad gegebenen Übersetzung
eine Reduzierung der Verstellgeschwindigkeit ermöglicht. Damit ist aber auch die Möglichkeit
gegeben, den Stellabtrieb stirnseitig an der Kolbenbrennkraftmaschine in einen der
Riementriebe zu integrieren und so über die Kurbelwelle anzutreiben. Im Betrieb laufen
dann die treibenden Teile der Kupplung an den beiden kleinen Antriebsräder frei mit
und erst beim Schalten einer der beiden Kupplungen erfolgt eine Drehmomenteinleitung
an der geschalteten Kupplung. Nach der Freigabe durch die Feststellbremse erfolgt
dann eine Verdrehung der Stellwelle und damit eine Veränderung des Hubraumvolumens.
[0016] Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Schemadarstellung eines Vierzylindermotors zur Erläuterung des
Grundprinzips,
- Fig. 2
- einen Vertikalschnitt durch einen Motorblock im Bereich eines Kurbelwellenhauptlagers
gem. der Linie II-II in Fig. 3,
- Fig. 3
- einen Horizontalschnitt gem. der Linie III-III in Fig. 2.
- Fig. 4
- ein Teilstück eines Exzenterringes in einer Stirnansicht,
- Fig. 5
- eine Aufsicht auf das Teilstück gem. Fig. 4,
- fig. 6
- ein zugeordnetes Teilstück eines Exzenterringes in einer Stirnansicht,
- Fig. 7
- eine Aufsicht auf das Teilstück gem. Fig. 6,
- Fig. 8
- schematisch als Stirnansicht auf eine Kolbenbrennkraftmaschine die Antriebsseite des
Stellantriebs,
- Fig. 9
- einen Schnitt gem. der Linie IX-IX in Fig. 8.
[0017] Wie die schematische Darstellung in Fig. 1 erkennen läßt, ist eine Kurbelwelle 1
mit ihren Kurbelwellenlagern 2 in Exzenterringen 3 gelagert, die ihrerseits drehbar
in entsprechenden Traglagern 4 eines angedeuteten Motorblocks gelagert sind. Mit der
Kurbelwelle 1 sind über Pleuel 5 jeweils die hier nur schematisch angedeuteten Kolben
6 verbunden. Die Kurbelwelle 1 ist in einer Stellung gezeigt, in der die Kolben 6.1
und 6.4 sich in der oberen Totpunktstellung befinden, während sich die Kolben 6.2
und 6.3 in der unteren Totpunktstellen befinden.
[0018] Jeder Exzenterring 3 ist starr mit einem Stellarm 8 verbunden, der an seinem freien
Ende mit einem Zahnelement 9 versehen ist. Die Zahnelemente 9 stehen jeweils mit einem
Ritzelelement 10 im Eingriff, die mit einer im Motorblock seitlich und parallel zur
Kurbelwelle 1 gelagerten Stellwelle 11 verbunden sind. Die Stellwelle 11 ist mit einem
hier nur angedeuteten Stellantrieb 12 verbunden.
[0019] Durch Verdrehen der Stellwelle 11 um einen entsprechenden Stellwinkel α in jeweils
eine der Richtungen des eingezeichneten Doppelpfeiles werden die Exzenterringe 3 jeweils
um ihre ortsfeste Drehachse 14 im Motorblock entsprechend verdreht und hierdurch die
exzentrisch in den Exzenterringen 3 gelagerte Kurbelwelle 1mit ihren Kurbelwellenlagern
2 entsprechend nach oben oder nach unten angehoben bzw. abgesenkt. Hierdurch wird
erreicht, daß entsprechend einem Verschwenken der Exzenterringe 3 nach oben oder unten
die Kolben 6 mit ihrem Kolbenboden sich entsprechend näher oder entfernter vom Brennraumdach
befinden und somit um dieses Maß das Verdichtungsverhältnis gezielt verändert werden
kann. In der jeweils durch die Betriebsbedingungen vorgegebenen Einstellungen wird
dann die gesamte Anordnung über eine mit dem Stellantrieb 12 verbundene, hier nicht
näher dargestellt Feststellbremse gehalten.
[0020] In Fig. 2 ist in einem Teilvertikalschnitt eine Stirnansicht auf einen Hauptlagerbereich
der Kurbelwelle im Motorblock entsprechend Fig.1 dargestellt. Einer näheren Beschreibung
bedarf es nicht, da die einzelnen Bauelemente anhand ihrer Bezugszeichen in Verbindung
mit Fig. 1 identifizierbar sind.
[0021] Die Schnittdarstellung gem. Fig. 3 läßt die konstruktive Zuordnung der Stellwelle
10 und eine besondere Ausführungsform der Ritzelelemente erkennen.
[0022] Wie in Verbindung mit den Fig. 4, 5 sowie 5, 6 zu erkennen ist, sind die Exzenterringe
3 jeweils mit zwei parallelen Stellarmen 8.1 und 8.2 versehen, die jeweils an ihren
Enden mit entsprechenden Zahnelementen 9 versehen sind. Die Zahnelemente 9 eines Exzenterringes
3 sind jeweils mit axialenem Abstand zueinander angeordnet. Lediglich der endseitige
Exzenterring 3.1 ist mit nur einem Stellarm 8.0 und entsprechend nur einem Zahnelement
versehen.
[0023] Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Ritzelelement 10 durch zwei
Ritzel 10.1 und 10.2 gebildet, die über ein Torsionsfederrohr 15 fest miteinander
verbunden sind. Die Anordnung ist hierbei so getroffen, daß das Ritzelelement 10 jeweils
im Bereich seines Ritzels 10.1 fest mit der Stellwelle 11 verbunden ist, beispielsweise
durch ein Aufweiten der hohl ausgebildeten Stellwelle oder durch ein entsprechendes
Verbindungsverfahren, während der anschließende Bereich der Torsionsfeder 15 sowie
das Ritzel 10.2 auf der Stellwelle 11 gegenüber dem mit dieser fest verbundenen Ritzel
10.1 relativ verdrehbar gelagert ist.
[0024] Die Stellwelle 11 ist mit Lagerkörpern 16 verbunden, deren Außendurchmesser größer
ist als der Außendurchmesser der Ritzelelemente 10, so daß die Stellwelle 11 mit aufgesetzen
Ritzelelementen 10 insgesamt durch entsprechende Bohrungen im Motorblock hindurchgeschoben
werden kann.
[0025] Wie bereits vorstehend erwähnt, sind die Exzenterringe jeweils aus zwei Teilstücken
3.1 (Fig. 4) und 3.2 (Fig. 6) gebildet.
[0026] Wie die Aufsicht gem. Fig. 5 bzw. Fig. 7 erkennen läßt, sind die beiden Teilstücke
3.1 und 3.2 so ausgebildet, daß jedes Teilstück jeweils einen Stellarm 8.1 bzw. einen
Stellarm 8.2 aufweisen. Die beiden Teilstücke 3.1 und 3.2 können dann um das zugeordnete
Haupt- bzw. Grundlager der Kurbelwelle 1 zusammengeschraubt werden, so daß die beiden
Stellarme 8.1 und 8.2 das Lager zu beiden Seiten in Richtung auf die Stellwelle 11
übergreifen. Endseitig sind beide Stellarme 8.1 und 8.2 jeweils mit einem Zahnelement
9 versehen, das jeweils mit einem Ritzel des Ritzelelementes im Eingriff steht.
[0027] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist hierbei die Anordnung so getroffen, daß ausgehend
vom Stellarm 8.0 das diesem zugesordnete Ritzel 10.1 fest mit der Stellwelle 11 verbunden
ist und über das Torsionsfederrohr 15 das Ritzel 10.2 mit dem Zahnelement 9 am Stellarm
8.2 des benachbarten Exzenterringes 3 im Eingriff steht. Entsprechend fortlaufend
sind die einzelnen aufeinanderfolgenden Exzenterringe 3 jeweils über Ritzelelemente
10 miteinander verbunden. Dadurch, daß die Verzahnung des Ritzels 10.1 gegenüber dem
Ritzel 10.2 eines Ritzelelementes 10 um ein geringes Maß in Umfangsrichtung versetzt
angeordnet ist, besteht die Möglichkeit, bei der Montage jeweils die über das Ritzelelement
miteinander verbundenen Zahnelemente gegeneinander zu verspannen und so das Zahnspiel
auszuschließen. Damit ist es möglich, die Teilstücke für die Exzenterringe beispielsweise
als Sinterbauteile herzustellen, wobei dann die Verzahnungen der Zahnelemente 9 nicht
mehr bearbeitet zu werden brauchen. In gleicher Weise ist es auch möglich, zumindest
die Ritzel 10.1 bzw.10.2 der Ritzelelemente 10 als Sinterteile herzustellen, die dann
auf ein in seiner Wandstärke und seiner vom Material gegebenen Federungseigenschaft
entsprechend domensioniertes Rohr fest aufgebracht sind, beispielsweise durch Schrumpfen.
[0028] In den Fig. 8 und 9 ist eine beispielshafte und vorteilhafte Ausführungsform für
den Stellantrieb 12 dargestellt.
[0029] Wie die Stirnansicht gem. Fig. 8 sowie der zugeordnete Schnitt in Fig. 9 erkennen
läßt, wird der Stellantrieb 12 im wesentlichen gebildet durch ein Abtriebsrad 17,
beispielsweise ein Zahnrad, das mit der Stellwelle 11 fest verbunden ist. Dem Abtriebsrad
17 sind zwei Antriebsräder 18.1 und 18.2 mit kleinem Durchmesser zugeordnet, die im
Dauereingriff mit dem Abtriebsrad 17 stehen.
[0030] Wie die Schnittdarstellung in Fig. 9 erkennen läßt, sind die beiden kleinen Antriebsräder
18.1 und 18.2 jeweils mit einer schaltbaren Kupplung 19.1 und 19.2 verbunden, die
als magnetische Schlupfkupplungen ausgebildet sind. Der treibende Teil 20.1 und 20.2
der Schlupfkupplungen ist in ungeschaltetem Zustand frei drehbar gegenüber dem anzutreibenden
Teil 21.1 und 21.2, der jeweils mit dem Antriebsrad 18.1 bzw. 18.2 verbunden ist.
[0031] Der treibende Teil 20 der beiden Schlupfkupplungen wird über eine mit der Kurbelwelle
1 verbundene Riemenscheibe 23 und einen Riemen 22 angetrieben, wobei der Riemen 22
an den beiden treibenden Teilen 20.1 und 20.2 so vorbeigeführt ist, daß bei gleichbleibender
Durchlaufrichtung des Riemens 22 (Pfeil 24) durch Schalten der Kupplungen die Antriebsräder
18.1 bzw. 18.2 jeweils in entgegengesetzter Drehrichtung gedreht werden können. Die
sich durch die Verlagerung der Drehachse 13 der Kurbelwelle 1 ergebende Änderung der
Höhenlage der Riemenscheibe 23 gegenüber der motorblockfesten Schwenkachse 14 der
Exzenterringe 3 wird durch eine entsprechende Riemenspanneinrichtung kompensiert,
die hier nicht näher dargestellt ist.
[0032] Dem Abtriebsrad 17 ist, wie in Fig. 9 angedeutet, eine schaltbare Feststellbremse
25 zugeordnet, durch die im Betrieb über das Abtriebsrad 17 die Stellwelle 11 jeweils
in ihrer eingestellten Position festgehalten wird und so das jeweils eingestellte
Verdichtungsverhältnis fixiert ist. Soll das Verdichtungsverhältnis geändert werden,
dann wird je nach der von der Steuereinrichtung vorgegebenen Verstellrichtung eine
der beiden Kupplungen 20.1 oder 20.2 aktiviert und die Feststellbremse 25 gelöst,
so daß die zur Veränderung des Verdichtungsverhältnisses von der Steuereinrichtung
vorgegebene Verschwenkung durchgeführt werden kann. Sobald die Endposition erreicht
ist, wird die Feststellbremse angelegt und die Kupplung abgeschaltet, so daß der treibende
Teil 20.1 bzw. 20.2 sich wieder frei in der durch die Durchlaufrichtung des Riemens
22 vorgegebenen Drehrichtung drehen kann, ohne daß über die Antriebsräder 18.1 bzw.
18.2 eine Kraftwirkung auf das Abtriebsrad 17 erfolgt.
1. Kolbenbrennkraftmaschine mit in Reihe in einem Motorblock angeordneten Zylindern und
darin geführten Kolben (6), die über Pleuel (5) mit einer Kurbelwelle (1) verbunden
sind, deren Lager (2) in Exzenterringen (3) angeordnet sind, die ihrerseits in Traglagern
(4) im Motorblock verdrehbar gelagert sind und von denen zumindest ein Teil jeweils
mit einem Stellarm (8) verbunden ist, der an seinem freien Ende ein Zahnelement (9)
aufweist, das jeweils mit einem Ritzelelement (10) im Eingriff steht, das mit einer
im Motorblock seitlich und parallel zur Kurbelwelle (1) gelagerten Stellwelle (11)
verbunden ist, die mit einem Stellantrieb (12) in Verbindung steht, wobei das Ritzelement
(10) durch zwei Ritzel (10.1, 10.2) gebildet wird, von denen das erste Ritzel (10.1)
fest mit der Stellwelle (11) verbunden ist und das zweite Ritzel (10.2) relativ zum
ersten Ritzel (10.1) verdrehbar und federnd verspannbar angeordnet ist.
2. Kolbenbrennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnelemente (9) von benachbarten Stellarmen (8) über ein Ritzelelement (10)
miteinander in Verbindung stehen.
3. Kolbenbrennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Ritzel (10.1, 10.2) eines Ritzelelementes (10) über ein Torsionsfederrohr
(15) miteinander verbunden sind.
4. Kolbenbrennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellwelle (11) hohl ausgebildet ist und die Ritzelelemente (10) jeweils durch
lokales Aufweiten mit dieser fest verbunden sind.
5. Kolbenbrennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellwelle (11) mit Lagerkörpern (16) zur Lagerung im Motorblock versehen ist,
deren Außendurchmesser größer ist als der Außendurchmesser der Ritzelelemente (10).
6. Kolbenbrennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenterring (3) jeweils aus zwei Teilstücken (3.1, 3.2) zusammengesetzt ist,
wobei die Teilungsebene durch die Drehachse (13) der Kurbelwelle (1) verläuft und
daß wenigstens ein Teilstück (3.1) mit einem Stellarm (8.1) mit Zahnelement (9) versehen
ist.
7. Kolbenbrennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Teilstück (3.1, 3.2) eines Exzenterrings mit einem Stellarm (8.1, 8.2) mit
Zahnelement (9) versehen ist, wobei die beiden Stellarme (8.1, 8.2) das dem Exzenterring
(3) zugeordnete Traglagergehäuse (4) seitlich übergreifen.
8. Kolbenbrennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die Teilstücke (3.1, 3.2) der Exzenterringe (3) mit Stellarmen (8.1, 8.2)
und Zahnelement (9) einstückig stoffschlüssig ausgeführt sind, insbesondere als Sinterteil
ausgebildet sind.
9. Kolbenbrennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellantrieb (12) gebildet wird durch ein mit der Stellwelle (11) verbundenes
Abtriebsrad (17) mit großem Durchmesser, dem zwei Antriebsräder (18.1, 18.2) mit kleinem
Durchmesser im Dauereingriff zugeordnet sind, die jeweils mit einer schaltbaren Kupplung
(20) verbunden sind, die antriebsseitig gegenläufig wahlweise antriebbar mit einem
Antrieb mit konstanter Drehrichtung durch Schalten verbindbar ist sowie durch eine
schaltbare Feststellbremse, die jeweils beim Einschalten der Kupplungen löst.
10. Kolbenbrennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (20) als magnetische Schlupfkupplung ausgebildet ist.