Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung beschreibt einen Brenner für einen Wärmeerzeuger gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Aus der EP 0 321 809, aus der EP 0 780 629, aus der WO 9317279, sowie aus der EP
0 945 677 sind Vormischbrenner bekanntgeworden, bei denen ein Verbrennungsluftstrom
über einen Drallerzeuger tangential in einen Brennerinnenraum eingebracht und mit
Brennstoff vermischt wird. am Brenneraustritt platzt die entstehende Wirbelströmung
an einem Querschnittssprung auf, wodurch eine Rückströmzone induziert wird, welche
im Betrieb des Brenners zur Stabilisierung einer Flamme dient.
[0003] Die axiale Lage der sich einstellenden Rückströmzone ist von entscheidender Bedeutung
für die Stabilisierung der Flamme, und wird ihrerseits wesentlich durch die axiale
Strömung im Zentrum des Brenner bestimmt. Ist diese axiale Strömung zu schwach, so
wandert das Rezirkulationsgebiet und mithin die Flamme ins Brennerinnere. Dabei besteht
die Gefahr des Rückzündens der Flamme und sukzessive der Überhitzung des Brenners.
Ist umgekehrt die axiale Strömung zu stark, kann die Rückströmzone vom Brenneraustritt
ablösen und instabil werden. Die Folge können starke schädliche Verbrennungspulsationen
oder gar ein Verlöschen der Flamme sein.
[0004] Zusammenfassend ist also die axiale Strömung im Zentrum eines Brenners der eingangs
genannten Art von grosser Bedeutung für den stabilen und sicheren Betrieb. Es ist
daher auch bekannt, bei derartigen Brennern durch eine zentrale Lufteindüsung eine
definierte axiale Zentralströmung zu erzeugen. Gleichwohl ergibt sich auch bei diesen
Brennern bei unterschiedlichen Betriebszuständen eine mehr oder weniger günstige Lage
der Rückströmzone. So ist bei Vollast eine axiale Strömung wünschenswert, welche stark
genug ist, um die Flamme sicher ausserhalb des Brenners zu halten. Hingegen muss bei
niedriger Belastung des Brenners verhindert werden, dass die Axialströmung die Rückströmzone
unzulässig weit von der Brennermündung wegtreibt; der axiale Impuls der Zentralströmung
sollte also eher gering sein.
[0005] Aus dem Stand der Technik bekannte Lösungen sind nicht in der Lage, unter alle Betriebsbedingungen
eine optimale axiale Position der Rückströmzone einzustellen.
Darstellung der Erfindung
[0006] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe zugrunde, einen Brenner der eingangs genannten
Art mit einer zentralen Eindüsungsvorrichtung so zu versehen, dass der axiale Impuls
der zentralen Luftströmung in allen Betriebsbereichen zu einer optimalen Flammenstabilisierung
und - positionierung anpassbar ist.
[0007] Erfindungsgemäss wird dies erreicht, indem besagte Eindüsungsvorrichtung verstellbare
Elemente zur Veränderung eines Durchströmquerschnittes der Eindüsungsvorrichtung aufweist.
[0008] Kern der Erfindung ist also, den Brenner mit einer variablen Geometrie der Zentraleindüsung
zu versehen. Auf diese Weise ist es möglich, den Axialimpuls der Zentralströmung den
jeweiligen Betriebsbedingungen anzupassen. Dies ermöglicht es, Lage und Intensität
der Rückströmzone gezielt zu beeinflussen. Hierdurch wird es in besonders vorteilhafter
Weise möglich, bei geringer Brennerlast die zentral eingebrachte Luftmenge zu verringern,
dergestalt, dass die Rückströmzone sich sehr nahe an der Brennermündung oder teilweise
sogar noch im Brennerinnenraum ausbildet, woraus eine überlegene Flammenstabilität
resultiert. Bei hoher Last und hohen Flammentemperaturen hingegen ist der Flame an
sich bereits eine höhere Stabilität inhärent. Hier kann die zentral eingebrachte Luftmenge
vergrössert werden, dergestalt, dass die Rückströmzone zuverlässig eine Strecke stromab
der Brennermündung zu liegen kommt. Eine thermische Überlastung des Brenners wird
dadurch vermieden.
[0009] Der Einsatz eines erfindungsgemässen Brenners ist auch dann besonders vorteilhaft,
wenn das Stromfeld der Verbrennungsluftströmung aufgrund veränderlicher Massenströme
oder Temperaturen variiert. Solche Bedingungen liegen auch und gerade in den Brennkammern
von Gasturbinen bei Lastvariationen vor. Durch unterschiedliche Ansaugluft-Massenströme
Verdichterenddrücke variieren die Zustände am Verdichteraustritt und die Zuströmbedingungen
am Brennkammereintritt erheblich. Hierdurch ausgelöste Variationen der Lage der Rückströmzone
können bei einem erfindungsgemässen Brenner durch eine Verstellung der Geometrie der
zentralen Eindüsungsvorrichtung ausgeglichen werden.
[0010] Die Ausführung der verstellbaren zentralen Eindüsungsvorrichtung kann auf unterschiedlichste
Weisen realisiert werden; zwei, insbesondere im Kontext von Gasturbinenanwendungen,
bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen 2 und 3 beschrieben.
[0011] Die Erfindung beruht auf Vormischbrennern, welche aus dem eingangs zitierten Stand
der Technik dem Fachmann als solche wohlbekannt und geläufig sind. Die Erfindung kann
ohne weiteres mit allen in den dort zitierten Schriften offenbarten, und den aus diesen
Schriften weitergebildeten, an sich dem Fachmann geläufigen, Drallerzeuger- und Brennerbauarten,
kombiniert werden, welche durch die in den Unteransprüchen angegebenen Vorzugsvarianten
nur unvollständig reflektiert werden.
[0012] Die Steuerung der Zentralluftströmung kann nach unterschiedlichen Kriterien sinnvoll
durchgeführt werden. Erwähnenswert und vorteilhaft wäre hier beispielsweise eine Steuerung
in Abhängigkeit von der Brennerlast oder von einer gemessenen Materialtemperatur zu
nennen.
[0013] Ein weiteres Betriebsverfahren ergibt sich beim vorteilhaften Betrieb in den Brennkammern
von Gasturbinen. Hier dient die variable Zentralgeometrie in Verbindung mit den dem
Fachmann geläufigen Betriebskonzepten für Gasturbinen mit Vormischbrennern weiterhin
dazu, einen schadstoffarmen und gleichzeitig stabilen, pulsationsfreien Betrieb zu
gewährleisten. Eine Variation der Bedingungen an einzelnen Brennern kann schliesslich
gezielt eingesetzt werden, um akustische Resonanzen in der Brennkammer durch ein Verstimmen
einzelner Brenner zu unterbinden.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0014] Als eine erste bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 1 ein Vormischbrenner
dargestellt, wie er an sich aus der EP 0 321 809 bekanntgeworden ist. Der Brenner
besteht im wesentlichen aus einem Drallerzeuger 100 für einen Verbrennungsluftstrom,
welcher aus zwei kegelförmigen Teilkörpern 101, 102 gebildet ist. In dem in der Fig.
2 dargestellten Querschnitt ist erkennbar, dass die Teilkörper 101 und 102 mit ihren
Achsen 101 a und 102 a gegenüber der Brennerachse 100a wie auch gegenseitig lateral
versetzt angeordnet sind. Aufgrund dieses lateralen Versatzes der Teilkörper sind
zwischen den Teilkörpern tangentiale Einlassschlitze 121 ausgebildet. Durch die tangentialen
Einlassschlitze 121 strömt ein Verbrennungsluftstrom 141 im wesentlichen tangential
in den Innenraum 122 des Drallerzeugers ein. Es ist selbstverständlich auch möglich,
einen derartigen Drallerzeuger mit einer anderen Anzahl von Teilkörpern auszuführen;
in Fig. 3 ist der vollkommen analoge Aufbau mit Beispielsweise 4 Drallerzeuger-Teilkörpern
101, 102, 103 und 104 dargestellt, mit den gegeneinander versetzten Achsen 101 a,
102a, 103a, 104a der Teilkörper. Wieder mit Bezug auf Figur 1 bildet sich im Inneren
des Drallerzeugers sich in Folge eine Drallströmung 144 aus, deren axiale Strömungskomponente
zu einer stromabwärtigen Mündung des Drallerzeugers hin weist. Die Teilkörper 101,
102 grenzen an einem stromabwärtigen Ende des Drallerzeugers an eine Frontplatte 108.
Die Frontplatte 108 bildet üblicherweise die Stirnwand eines Brennraumes 50 aus, und
ist häufig auf in der Figur nicht dargestellte und auch nicht erfindungswesentliche
Weise gekühlt. Der Innenraum 122 des Drallerzeugers weist im wesentlichen die Form
eines sich von einem stromaufwärtigen zu einem stromabwärtigen Ende des Drallerzeugers
respektive Brenners erweiternden Kegelstumpfes auf. Der so gebildete axiale Strömungsquerschnitt
weist an einem stromabwärtigen Ende, an der Mündung in den Brennraum 50, eine sprunghafte
Querschnittserweiterung auf. Durch den Querschnittssprung kommt es zum Aufplatzen
der Wirbelströmung 144, und zur Ausbildung einer Rückströmzone 123 im Bereich der
Brennermündung. Im Drallerzeuger wird der Verbrennungslluftströmung auf geeignete
Weise eine Brennstoffmenge zugeführt. Im Ausführungsbeispiel sind in axialer Richtung
des Drallerzeugers, im Bereich der tangentialen Einlassschlitze 121, Brennstoffleitungen
111 entlang der Teilkörper angeordnet. Im Ausführungsbeispiel sind Reihen von Brennstoff-Austrittsbohrungen
1111 zu erkennen. Eine Brennstoffmenge 142 wird über die Brennstoffleitungen 111 herangeführt,
und strömt über die Brennstoffaustrittsöffnungen 1111 in den Innenraum 122 des Drallerzeugers
100. Diese Art der Brennstoffzumischung findet häufig und bevorzugt mit gasförmigen
Brennstoffen Verwendung. Im Innenraum des Drallerzeugers kommt es zu einer intensiven
Vermischung der Brennstoffmenge 142 mit der tangential einströmenden Verbrennungsluft
141. Am Austritt aus dem Brenner in den Brennraum 50 liegt in der Drallströmung 144
ein sehr homogenes Gemisch von Luft und Brennstoff vor. Im Bereich der Rückströmzone
123 kann sich eine Flamme aus dem vorgemischten Luft-Brennstoffgemisch stabilisieren.
Aufgrund der guten Vormischung von Luft und Brennstoff kann diese Flamme unter Vermeidung
stöchiometrischer Zonen mit der Ausbildung von "Hot Spots" mit einem recht hohen Luftüberschuss
- in der Regel findet man am Brenner selbst Luftzahlen von zwei und darüber - betrieben
werden. Aufgrund dieser vergleichsweise kühlen Verbrennungstemperaturen können mit
derartigen Brennern sehr geringe Stickoxidemissionen ohne aufwendige Abgasnachbehandlung
erreicht werden. Aufgrund der guten Vormischung des Brennstoffs mit der Verbrennungsluft
und einer guten Flammenstabilisierung durch die Rückströmzone kommt es weiterhin trotz
der geringen Verbrennungstemperaturen zu einem guten Ausbrand und damit auch geringen
Emissionen an teil- und unverbranntem, insbesondere also Kohlenmonoxid und unverbrannten
Kohlenwasserstoffen, aber auch anderen unerwünschten organischen Verbindungen. Weiterhin
erweist sich die rein aerodynamische Flammenstabilisierung durch das Aufplatzen der
Wirbelströmung 144 ("Vortex Breakdown") als vorteilhaft. Durch den Verzicht auf mechanische
Flammenhalter kommen an sich keine mechanischen Bauteile in Berührung mit der Flamme.
Das gefürchtete Versagen mechanischer Flammenhalter aufgrund von Überhitzung mit eventuell
nachfolgenden schwerwiegenden Havarien von Maschinensätzen ist somit ausgeschlossen.
Weiterhin verliert die Flamme ausser durch Strahlung keine Wärme an kalte Wände. Dies
trägt zusätzlich zur Vergleichmässigung der Flammentemperatur und somit geringen Schadstoffemissionen
und guter Verbrennungsstabilität bei. Ein entscheidender Faktor für das Betriebsverhalten
eines solchen Brenners, wie er in der Figur angegeben ist, ist die Lage der Rückströmzone
123. Diese wiederum wird wesentlich durch die Drallzahl, grob gesagt, das Verhältnis
der Umfangskomponente zur Axialkomponente der Wirbelströmung 144, bestimmt: Ist die
Rotationsgeschwindigkeit der Wirbelströmung 144 gross, so bildet sich eine breite
Rückströmzone aus. Unter diesen Bedingungen bildet sich eine robuste, nahe an der
Brenneröffung liegende Rückströmzone und damit im Betrieb eine stabile Verbrennungszone
aus. Dies sind Bedingungen, wie sie im Interesse einer guten Flammenstabilität bei
niedrigen Brennerlasten, also hohen Brennerluftzahlen gewünscht und zur Stabilisierung
der mit vergleichsweise niedrigen Temperaturen brennenden Flamme auch notwendig sind.
Andererseits bildet sich bei den hohen Drallzahlen der Verbrennungsluftströmung entlang
der Brennerachse ein Gebiet niedrigen Druckes aus, welches die Rückströmzone und damit
die Flamme gleichsam in das Brennerinnere hineinsaugt. Dies ist aber bei hohen Brennerlasten
unerwünscht. Bei Vollast dieses Brenners operiert dieser mit Luftzahlen in einem Bereich
von 2, im Extremfall auch noch bei brennstoffreicheren Bedingungen, beispielsweise
bei Luftzahlen von 1.7, 1.5, oder gar 1.3, wobei aber in jedem Falle Luftzahlen im
Bereich zwischen 2.5 und 2, bevorzugt etwa 2.3, erreicht werden. Die Verbrennungszone
weist daher deutlich höhere Temperaturen auf, als im Teillastgebiet, wo Brennerluftzahlen
von 3 oder 4 auftreten, und ist an sich wesentlich stabiler. Es wird bei hohen Lasten
also keine so ausgeprägte Rückströmzone benötigt. Es besteht im Gegenteil die Gefahr,
dass Heissgas aus der Verbrennungszone entlang der Brennerachse in den Brenner hinein
eingesaugt wird. Ein solches Rückzünden kann einerseits die Integrität des Brenners,
im Extremfall eines ganzen Maschinensatzes, gefährden. Auf der anderen Seite kann
sich ein Flip-Flop-Effekt der Flamme zwischen zwei Verbrennungsmoden innerhalb und
ausserhalb des Brenners aufschaukeln. Weiterhin ist für eine hohe Last eine räumlich
grösser verteilte Verbrennungszone erwünscht. Zusammenfassend wäre also festzustellen,
dass hier eine geringere Drallzahl der Wirbelströmung 144 wünschenswert und realisierbar
ist, was aber den Betriebsbereich zu kleinen Lasten hin wieder einschränkt. Um die
Gefahr des Flammenrückschlages zu verringern, ist es auch bekannt, zentral eine axiale
Luftströmung in den Brenner einzubringen, was das Teillastverhalten des Brenners wiederum
negativ beeinflusst, da die Rückströmzone von der Brennermündung fortgetrieben wird.
Letztlich müssen die konstruktiv vorzugebenden Strömungsparameter der Verbrennungsluftströmung
immer einen Kompromiss darstellen, nicht zuletzt auch aufgrund der Tatsache, dass
beispielsweise beim Einsatz in Gasturbinen die Zuströmbedingungen der Verbrennungsluft
zum Brenner in Bezug auf den Massenstrom, die Temperatur und den Druck stark variieren,
so, dass es ohnehin schwierig ist, eine definierte Verbrennungsluftströmung zu schaffen.
Hier schlägt die Erfindung vor, auf an sich bekannte Weise entlang der Brennerachse,
respektive der Drallerzeugerachse 100a eine axiale Zentralströmung 145 ins Zentrum
des Brenners einzubringen. Zur Anpassung an die Betriebsbedingungen ist die Zentralströmung
variabel ausgeführt. In der ersten Vorzugsvariante findet sich zentral am kopfseitigen
Ende des Brenners, also am stromaufwärtigen Ende, eine Eindüsungsvorrichtung 112.
Die hier dargestellte Eindüsungsvorrichtung besteht aus einem Durchströmkörper 1121.
Dieser ist im Ausführungsbeispiel im wesentlichen ein hohlgebohrter Zylinder, mit
einer offenen Stirnseite, und einem Stirnseite, die einem Boden 1124 aufweist. Dabei
weist der Boden 1124 eine Öffnung 1125 auf, deren Durchmesser kleiner ist als der
Innendurchmesser der Zylinderbohrung. Der Durchströmkörper 1121 endet mit der offenen
Seite stumpf an einem anströmseitigen, das heisst stromaufwärtigen Ende des Brenners
oder des Drallerzeugers 100, während der Boden 1124 mit seiner Öffnung zum Inneren
122 des Brenners hin weist. Hierdurch wird ein Luftstrom, welcher von der Anströmseite
her zum Brenner strömt, grösstenteils durch die tangentialen Einlassschlitze 121 als
Verbrennungsluft 141 tangential in den Brenner geführt; ein Teilstrom aber, abhängig
vom Durchströmquerschnitt der Eindüsungsvorrichtung, strömt als axialer Luftstrom
145 entlang der Brennerachse 100a in das Zentrum des Brenners ein, und beeinflusst
durch den zusätzlichen axialen Impuls die axiale Lage der Rückströmzone 123. In den
Durchströmkörper 1121 ist koaxial ein verstellbarer Zentralkörper 1122 eingesetzt.
Dieser verjüngt sich an einem Ende mit einem Konus 1123. Dieser Konus ragt wenigstens
in einer axialen Position des Zentralkörpers in die Öffnung des Bodens des Durchströmkörpers
hinein. Durch eine axiale Verstellung des Zentralkörpers 1122 versperrt der Konus
1123 die Öffnung in einem unterschiedlichen Ausmasse, und definiert so den engsten
Durchströmquerschnitt der Eindüsungsvorrichtung 112. Durch eine axiale Verstellung
des als Steuerkörper dienenden Zentralkörpers kann die axiale Zentralströmung 145
gesteuert und damit auch die Lage und Intensität des Rückströmzone 123 verändert werden.
Die erfindungsgemässe Ausführung des an sich bekannten Vormischbrenners ermöglicht
es also, die Intensität der Zentralströmung an die Betriebsbedingungen des Brenners
anzupassen. Der stabile und sichere Betriebsbereich des Brenners wird somit nochmals
wesentlich erweitert.
[0015] Bei den Vormischbrennern, auf welche die Erfindung bevorzugt Anwendung findet, wird
häufig Brennstoff auch zentral zugeführt, wobei diese Brennstoffzuführung sowohl alternativ
als auch ergänzend zu der oben beschriebenen Brennstoffzuführung über die Leitungen
111 Anwendung findet. Ein solcher Brenner ist in Fig. 4 dargestellt Der Brenner ist
in wesentlichen Elementen insbesondere im Bezug auf den Drallerzeuger 100 und die
Zufuhr der Brennstoffmenge 142, vollkommen identisch zu dem in Fig. 1 dargestellten
Brenner aufgebaut, weshalb sich eine detaillierte Beschreibung erübrigt, und die folgenden
Ausführungen sich auf die Unterschiede dieser zweiten bevorzugten Ausführungsform
beschränken können. Einerseits sind am Frontsegment 108 Filmkühlbohrungen 1081 zu
erkennen, durch die eine Kühlluft 148 zur Kühlung des Frontsegmentes strömt. Weiterhin
findet sich kopfseitig, d.h. am stromaufwärtigen Ende, des Drallerzeugers eine zentrale
Brennstoffdüse. üblicherweise wird über eine solche zentrale Düse Flüssigbrennstoff
oder sogenanntes Pilotgas für den Brenngasbetrieb des Brenners im untersten Teillastbereich
in den Verbrennungsluftstrom eingebracht; es kann auch beides kombiniert werden. Der
zentral einzubringende Brennstoff 146 wird der Brennstoffdüse 113 über eine Brennstoffleitung
1131 zugeführt. Dargestellt ist im Ausführungsbeispiel in der Figur 4 ein Brennstoffkegel
147, beispielsweise ein Flüssigbrennstoff-spray, welcher sich ausgehend von der zentralen
Brennstoffdüse 113 im Inneren 122 des Drallerzeugers ausbreitet, und sich weiter stromab
sukzessive mit der Drallströmung 144 vermischt. Üblicherweise wird bei der realen
Ausführung eines solchen Brenners, wie er in Figur 4 dargestellt ist, im Gasbetrieb
der Hauptbrennstoff als Brennstoffmenge 142, als sogenanntes Vormischgas, zugeführt.
Die zentrale Brennstoffzuführung kann verwendet werden, um einerseits das oben erwähnte
sogenannte Pilotgas zuzuführen. Weiterhin ist es bekannt, derartige Brenner als Zweistoff-
("Dual Fuel"-) Brenner auszuführen, die sowohl mit gasförmigen wie auch mit flüssigen
Brennstoffen betrieben werden können; in diesem Fall findet in der Praxis eine zentrale
Flüssigbrennstoffdüse Anwendung. Es ist auch bekannt, sowohl Flüssigbrennstoffdüsen
als auch Pilotgaszuführungen im Kopfbereich eines Brenners zu implementieren. Daneben
finden im Kopfbereich der Brenner häufig noch Düsen für Wasser- oder Dampfeinspritzung,
welche häufig benutzt wird, um beim Öl- oder Pilotgasbetrieb des Brenners eine weitere
Reduktion der Stickoxidemissionen zu erreichen. In solchen Fällen liegen im Kopfbereich
des Brenners mitunter sehr beengte Platzverhältnisse vor, welche die Verwendung einer
Zentralluftzufuhr der Art, wie sie in der ersten bevorzugten Ausführungsform in Figur
1 dargestellt ist, unmöglich machen. In der zweiten bevorzugten Ausführungsform wird
daher eine ringförmig um die Brennstoffdüse angeordnete Zentralluftzuführung 112 verwendet.
Diese ist detaillierter in der Fig. 5 dargestellt. Brennstoffleitung 1131 mit der
Brennstoffdüse 113 ist ein im wesentlichen ringförmiger Durchströmkörper 1121 angeordnet.
Der Durchströmkörper 1121 ist mit einer Anzahl innerer Steuerbohrungen versehen, und
konzentrisch in einem Aussenkörper 1126 angeordnet. Der Aussenkörper 1126 ist mit
einer Anzahl äusserer Steuerbohrungen 1127 versehen, wobei jeder äusseren Steuerbohrung
1127 des Aussenkörpers 1126 eine innere Steuerbohrung 1128 des Durchströmkörpers 1121
zugeordnet ist. Die Zentralströmung strömt durch Paare von Steuerbohrungen in den
zwischen der Brennstoffleitung 1131 bzw. der Brennstoffdüse 113 und dem Durchströmkörper
1121 gebildeten Ringspalt ein, und von dort axial in den Innenraum 122 des Drallerzeugers
aus. Der Aussenkörper 1126 und der Durchströmkörper1121 sind relativ zueinander verdrehbar
und/oder axial verschieblich angeordnet. Damit kann der Überdeckungsgrad von inneren
Steuerbohrungen 1128 und äusseren Steuerbohrungen 1127, somit also der Durchströmquerschnitt
und der Massenstrom der Zentralströmung 145, variiert werden.
[0016] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist in der Fig. 6 dargestellt. Der Brenner
1 ist an einer Brennkammer 20, beispielsweise einer Gasturbine, angeordnet, und mündet
in einen Brennraum 50. Luft strömt von einem nicht dargestellten Verdichter in eine
Luftkammer 60, welche von einem Gehäuse 4 umschlossen ist. Innerhalb des Gehäuses
4 ist eine Brennerhaube 5 angeordnet, welche wiederum den Brenner 1 umschliesst. Innerhalb
der Brennerhaube ist ein Plenum 55 ausgebildet, welches in Fluidverbindung mit der
Luftkammer 60 steht. Ein Verbrennungsluftstrom 141 strömt aus der Luftkammer 60 in
das Plenum 55 ein, und von dort durch tangentiale Einlassschlitze in das Innere des
Brenners 1, wo diese Luft auf die oben beschriebene Weise eine Drallströmung ausbildet
und mit Brennstoff vermischt wird. Der Brenner ist auf die oben beschriebene Weise
mit einer zentralen Eindüsungsvorrichtung 112 versehen. Die zentrale Eindüsungsvorrichtung
ist mit einer Zentralluft-Zuleitung 1129 verbunden. Die Luftkammer 60 ist mit einer
Bypassleitung 61 versehen. Die Bypassleitung 61 und die Zentralluft-Zuleitung 1129
sind miteinander derart verbunden, dass ein Zentralluftstrom 145 von der Bypassleitung
61 zur Zentralluft-Zuleitung 1129 strömen kann. In diesem Strömungsweg ist ein verstellbares
Drosselorgan 62 als Stellorgan für den Zentralluftstrom 145 angeordnet. Somit kann
der Zentralluftstrom ebenfalls wie oben beschrieben variiert und den Lastbedingungen
des Brenners angepasst werden. Gegenüber den in den Figuren 1 und 4 dargestellten
Ausführungsformen der steuerbaren Zentrallufteindüsung erfordert das hier dargestellte
Ausführungsbeispiel einerseits einen erhöhten apparativen Aufwand, da ein Leitungssystem
angeordnet werden muss; im Gegenzug kann das mechanisch vergleichsweise empfindliche
Stellorgan an einer geeigneten und thermisch geringer belasteten Stelle angeordnet
werden.
[0017] Eine spezielle Ausführungsform der Zentralluftversorgung mit Stellorgan ist in Fig.
7 gezeigt. Sowohl der Luftbypass 61 als auch die Zentralluft-Zuleitung 1129 münden
in einem Überströmraum 63. Innerhalb des Überströmraumes ist eine Drosselklappe 64
angeordnet. Diese ist um eine Achse drehbar gelagert, wie durch den Pfeil in der Zeichnung
angedeutet. Durch ein Verdrehen der Drosselklappe 64 kann der freie Strömungsquerschnitt
des Überströmraumes verändert werden, woraus eine Variation des Zentralluftstromes
145 resultiert.
[0018] Aufgrund des radialen Druckgleichgewichtes, welches durch die bekannte Gleichung

worin w die Umfangsgeschwindigkeit, r den Abstand von der Achse einer Drallströmung,
und p den statischen Druck bedeuten, findet sich im Zentrum einer Drallströmung immer
ein Unterdruck. Daher wären prinzipiell auch Ausführungsformen ohne Brennerhaube 5
denkbar.
[0019] Der Brenner, wie er im Oberbegriff der Ansprüche gekennzeichnet ist, ist dem Fachmann
in unterschiedlichen Ausbildungen geläufig, die sich von den in den Figuren 1, 4,
6 und 7 dargestellten Brennern, die im wesentlichen aus einem kegelförmigen Drallerzeuger
bestehen, in der konkreten Ausführung unterscheiden. Gleichwohl sind alle diese Brenner
nach einem gemeinsamen Prinzip aufgebaut: Sie weisen einen Drallerzeuger in Form eines
Hohlkörpers mit einer Längserstreckung auf, welcher einen Drallerzeuger-Innenraum
einschliesst. Der Drallerzeuger weist weiterhin in Richtung der Drallerzeuger-Längsachse
erstreckte Einlassschlitze oder in Richtung der Längsachse angeordnete Einlassöffnungen
auf, deren Durchströmquerschnitt im wesentlichen eine tangentiale Strömungsrichtung
vorgibt. Durch diese Einlassöffnungen strömt Verbrennungsluft mit einer starken tangentialen
Geschwindigkeitskomponente in den Drallerzeuger-Innenraum ein, und bildet dort eine
Drallströmung mit einer gewissen zur Brennermündung in den Brennraum gerichteten Axialkomponente
aus. Zumindest im Bereich der Luft-Einlassöffnungen ist dabei der axiale Srömungsquerschnitt
des Drallerzeuger-Innenraums zur Brennermündung hin erweitert. Diese Ausbildung ist
günstig, um bei dem in Richtung der Drallerzeugerachse zunehmenden Verbrennungsluft-Massenstrom
im Drallerzeuger-Innenraum eine konstante Drallzahl der Drallströmung zu erreichen.
Weiterhin weisen diese Brenner Mittel auf, um Brennstoff in die Verbrennungsluft-Strömung
einzubringen, welcher sich im Drallerzeuger und in einer fakultativ stromab des Drallerzeugers
anzuordnenden Mischzone, beispielsweise einem Mischrohr, möglichst homogen mit der
verdrallten Verbrennungsluft vermischt. Am Austritt aus dem Brenner in den Brennraum
liegt ein Querschnittssprung des axialen Strömungsquerschnittes vor. Hier kommt es
zu einem Aufplatzen der Drallströmung, und der Ausbildung einer zentralen Rückströmzone,
die, wie oben bereits ausführlich beschrieben, zur Stabilisierung einer Flamme nutzbar
ist.
[0020] Es ist beispielsweise aus der EP 0 780 629, welche Schrift im Übrigen einen integrierenden
Bestandteil dieser Anmeldung darstellt, bekannt, stromab des Drallerzeugers eines
im Oberbegriff gekennzeichneten Brenners ein Mischrohr anzuordnen. Die Realisierung
der Erfindung mit einem solchen Brenner ist in Figur 8 beispielhaft dargestellt. Stromab
eines kegeligen Drallerzeugers 100, dessen Aufbau und Funktion an dieser Stelle nicht
mehr im Detail zu diskutieren ist, ist eine Mischstrecke 200 angeordnet. Der Drallerzeuger
ist auf einem Haltering 210 befestigt. In dem Haltering 210 ist weiterhin ein Übergangselement
220 angeordnet. Dieses ist mit einer Anzahl von Übergangskanälen 221 versehen, welche
die im Drallerzeuger 100 aus der einströmenden Verbrennungsluft generierte Drallströmung
144 ohne plötzliche Querschnittsänderungen in die Mischstrecke überführt. stromab
des Übergangselementes ist das eigentliche Mischrohr 230 angeordnet. In dem Mischrohr
kommt es nötigenfalls zu einer weiteren Homogenisierung der Vermischung von Verbrennungsluft
und Brennstoff. Aufgrund der gleichmässigen Bereitstellung eines zündfähigen Gemisches
über den gesamten Strömungsquerschnitt des Mischrohres besteht die Gefahr, dass eine
Flamme entlang der impulsarmen Wandgrenzschichten in das Mischrohr zurückzündet. Daher
ist das Mischrohr mit im spitzen Winkel zur Brennerachse verlaufenden Wandfilmbohrungen
231 versehen. Über diese strömt eine Luftmenge 150 in das Mischrohr ein, und bildet
dort einen Wandfilm aus. Durch die Beschleunigung respektive Verkleinerung der Wandgrenzschichten
einerseits und die Verdrängung zündfähigen Gemisches aus den impulsarmen Bereichen
andererseits wird dieses Rückzünden wirkungsvoll unterbunden. Das Mischrohr 230 verfügt
an der Mündung in den Brennraum 50 über eine Abrisskante 232, welche ebenfalls die
Form und Lage der sich an der Brennermündung ausbildenden Rückströmzone 123 stabilisiert.
Das Mischrohr ist an einem gleichzeitig eine Brennraumwand bildenden Frontsegment
108 befestigt, welches in diesem Beispiel über Prallkühlbleche 109 und Prallkühlluft
149 prallgekühlt ist. Neben der Gefahr des Rückzündens entlang der Wandgrenzschichten
besteht auch hier die Gefahr des Rückzündens der Flamme entlang der Brennerachse 100a
bei hoher Last, oder die Gefahr des Abschwimmens der Rückströmzone 123 mit Flammeninstabilitäten
bei niedriger Last. Um dies zu vermeiden, ist auch der in Figur 8 dargestellte Brenner
mit einer nicht ausführlich dargestellten steuerbaren Eindüsungsvorrichtung für eine
axiale Zentralströmung 145 ausgestattet, die wie in den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen
wirkt. selbstverständlich kann diese auch hier mit einer zentralen Brennstoffdüse
kombiniert sein.
[0021] Aus WO 93/17279 und EP 0 945 677 sind gleichfalls Brenner gemäss dem Oberbegriff
der Ansprüche bekannt, welche zylindrische Drallerzeuger mit tangentialen Verbrennungslufteinlässen
aufweisen. In diesem Zusammenhang ist auch bekannt, im Inneren eines zylindrischen
Drallerzeugers einen sich zur Brennermündung hin verjüngenden Verdrängungskörper anzuordnen.
Durch einen derartigen Drallerzeuger-Innenkörper können weiterhin die oben angegebenen
günstigen Kriterien für den axialen Durchflussquerschnitt des Drallerzeugers, nämlich,
dass der axiale Durchflussquerschnitt in axialer Durchströmungsrichtung zunimmt, erfüllt
werden. Ausführungsformen solcher Brenner sind in den Figuren 9 und 10 dargestellt.
Die erste Ausführungsform in Figur 9 zeigt das Prinzip eines derartigen Brenners.
Die Funktionsweise ist hinreichend bekannt und im Zusammenhang mit Figur 1 prinzipiell
erläutert; Abweichend von der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Brenners weist die in Fig. 9 dargestellte Ausführungsform allerdings einen kegeligen,
sich zur Brennermündung in den Brennraum 50 hin verjüngenden Verdrängungskörper auf.
Die Eindüsungsvorrichtung 112 für axiale Zentralströmung 145 wird zweckmässig im Bereich
des stromabwärtigen Endes diese Verdrängungskörpers angeordnet. Die Zuströmung zu
der Eindüsungsvorrichtung 112 kann mit Vorteil im Inneren des Verdrängungskörpers
angeordnet werden; dort findet sich ebenfalls Platz für die erfindungsgemäss am Brenner
anzuordnenden Steuerungsmittel. Weiterhin können hier bei Bedarf natürlich problemlos
eine zentrale Brennstoffeindüsungen angeordnet werden.
[0022] Fig. 10 zeigt eine derartige Ausführung des Brenners, wie sie in der Grundform in
der EP 0 945 677 ausführlich beschrieben ist, detaillierter. Der Verdrängungskörper
105 ist hohl und an seinem dem Brennraum 50 zugewandten Ende stumpf ausgebildet. Die
Eindüsungsvorrichtung 112 für die axiale Zentralströmung ist innerhalb des hohlen
und zur stromaufwärtigen Anströmseite des Brenners offenen Verdrängungskörper 105
angeordnet. Der Massenstrom der Axialströmung 145 kann mittels einem axial verschieblichen
Zentralkörper 1122 mit einem Steuerkonus 1123 verändert werden. Dabei ist der eigentliche
Steuermechanismus mit dem Konus aus Platzgründen im stromaufwärtigen Teil des Verdrängungskörper-Innenraumes
angeordnet. Am stromabwärtigen Ende des Verdrängungskörpers ist im Inneren eine Kammer
angeordnet. Zu dieser Kammer führt durch den hohlen Verdrängungskörper hindurch eine
Brennstoffleitung 1131, über die der Kammer eine Brennstoffmenge 146 zugeführt wird.
Dieser Brennstoff kann über als zentrale Brennstoffdüse wirkende Austrittsöffnungen
113 als zentral eingedüster Brennstoff in den verdrallten Verbrennungsluftstrom 144
strömen. Durch die Steuerung des axial eingebrachten Massenstroms 145 mittels des
Steuerkonus 1123 kann die Lage der Rückströmzone 123 den jeweiligen Betriebsbedingungen
des Brenners angepasst werden. Selbstverständlich sind hier auch Ausführungen der
Brennstoffeindüsung und der Eindüsung der axialen Zentralströmung möglich, bei denen
der Brennstoff entlang der Brennerachse 100a eingebracht wird, und die Eindüsungsvorrichtung
für die Zentralströmung ringförmig angeordnet ist, etwa analog zu den in den Figuren
4 und 5 dargestellten Ausführungsformen.
[0023] Selbstverständlich können auch die Brenner mit zylindrischem Drallerzeuger mit einer
dem Drallerzeuger stromab nachgeschalteten Mischstrecke versehen werden, ohne vom
Erfindungsgedanken abzuweichen.
[0024] Der Einsatz eines Drallerzeugers mit einem zentralen Verdrängungskörper ermöglicht
es auch, den Drallerzeuger selbst zur Mündung hin konvergent zu gestalten, und den
axialen Diurchströmquerschnitt des Drallerzeuger-Innenraums dennoch divergent zu gestalten.
Diese, in Figur 11 dargestellte Variante, ermöglicht einen zur Brennerachse 100a gerichteten
Verlauf der transversalen Geschwindigkeitskomponente der Drallströmung 144. Auch hier
kann der Zentralkörper 105 mit Vorteil mit einer Eindüsungsvorrichtung 112 zum Einbringen
einer steuerbaren axialen Zentralströmung versehen werden.
[0025] Drallerzeuger mit tangentialen Verbrennungslufteinlässen können auf unterschiedliche
Weise aufgebaut sein. Neben dem in den Figuren 2 und 3 im Querschnitt dargestellten
Aufbau aus mehreren Teilkörpern kommen auch monolithische Bauweisen mit Einlassöffnungen
in Frage. Eine solche Ausführungsform ist in der Figur 12 im Querschnitt dargestellt.
Der Drallerzeuger ist aus einem hohlzylindrischen Monolithen aufgebaut. In diesen
sind Einlassöffnungen 121 in Form von axial und tangential verlaufenden Schlitzen
eingearbeitet, durch welche ein Verbrennungsluftstrom 141 tangential in das Drallerzeuger-Innere
122 einströmt. Weiterhin sind Brennstoffzuführungen 111 in Form von axial verlaufenden,
im Bereich der Einlassöffnungen angeordneten Bohrungen zu erkennen, welche Austrittsbohrungen
1111 aufweisen, über die eine Brennstoffmenge 142 in den Verbrennungsluftstrom 141
ausströmen kann. In Figur 13 ist ein kegelförmiger Drallerzeuger 100 aus einem monolithischen
Hohlkörper dargestellt. Dieser könnte selbstverständlich auch zylindrisch sein. In
den monolithischen Drallerzeuger sind tangentiale Öffnungen, beispielsweise Bohrungen,
eingearbeitet, welche ebenfalls als tangentiale Eintrittsöffnungen 121 für einen Verbrennungsluftstrom
141 dienen.
[0026] Die oben dargestellten Ausführungsbeispiele sind keinesfalls in einem für die Erfindung
einschränkenden Sinne zu verstehen. Im Gegenteil, sind sie instruktiv und als Abriss
der Mannigfaltigkeit der im Rahmen der in den Ansprüchen gekennzeichneten Erfindung
möglichen Ausführungsformen zu verstehen.
[0027] Bevorzugte Verfahren zum Betrieb eines erfindungsgemässen Brenners ergeben sich für
den Fachmann aus der spezifischen Verwendung.
[0028] In Fig. 14 ist eine erste, einfach zu handhabende Betriebsweise dargestellt. Der
Brenner 1 wird mit einer Brennstoffmenge 142 betrieben. Der Massenstrom dieses Brennstoffs
wird an einer Messstelle 2 bestimmt. Das sich hieraus ergebende Massenstromsignal
X
m wird in einer Steuereinheit 3 verarbeitet, und in ein Steuersignal Y für den Verstellmechanismus
der axialen Zentrallufteindüsung des Brenners 1 umgesetzt.
[0029] Eine zweite, in Fig. 15 dargestellte Ausführungsform betrifft den Einsatz des erfindungsgemässen
Brenners in Gasturbinenanlagen, wofür der erfindungsgemässe Brenner in ganz besonderem
Ausmasse geeignet ist. Im Beispiel in Figur 15 sind ein Verdichter 10, eine Turbine
30, und ein Generator 40 auf einer gemeinsamen Welle angeordnet. Der Verdichter 10
ist mit einer verstellbaren Vorleitreihe 11 ausgestattet. Im Strömungsweg eines Arbeitsmediums
ist zwischen dem Verdichter 10 und der Turbine 30 eine Brennkammer 20 angeordnet.
Die Brennkammer 20 wird mit mindestens einem erfindungsgemässen Brenner 1 betrieben.
Von einer Steuereinheit 3 ist ein Stellsignal Y an die verstellbare Vorrichtung zur
Eindüsung der axialen Zentralströmung geführt. Im dargestellten Beispiel erhält die
Steuereinheit 3 ein Leistungssignal X
P, Signale X
AMB von nicht dargestellten Sensoren, welche Umgebungsbedingungen - Temperatur, Feuchte,
Druck und weitere - der Umgebungsluft bestimmen, sowie ein Signal X
VLE, welches die Stellung der Vorleitreihe 11 wiedergibt. Selbstverständlich können eine
ganze Reihe weiterer, Maschinen-betriebsrelevanter Daten zu der Steuereinheit 3 geführt
sein; insbesondere könnte das Generator-Leistungssignal durch Brennstoffmassenstromsignale
ersetzt werden. Aus diesen Grössen ist die Steuereinheit 3 in der Lage, eine verbrennungsluftspezifische
Brennerbelastung zu bilden, und aus dieser das Steuersignal Y zu bestimmen.
[0030] In Figur 16 ist wiederum eine Gasturbogruppe mit einem auf einer gemeinsamen Welle
angeordneten Verdichter 10, einer Turbine 30, und einem Generator 40 dargestellt.
Die Brennkammer 20 ist als Ringbrennkammer, im Längsschnitt, dargestellt, welche mit
wenigstens einem erfindungsgemässen Brenner 1 betrieben wird. Der Brenner 1 ist mit
einer Temperaturmessstelle zur Bestimmung der Materialtemperatur versehen, welche
ein Temperatursignal X
T erzeugt. Die Brennkammer 20 ist mit einer Pulsationsmessvorrichtung zur Bestimmung
der Verbrennungs-Druckschwankungen versehen, welche ein Pulsationssignal X
Puls erzeugt. Die Signale X
T und X
Puls sind zu einer Steuereinheit 3 geführt, welche ein Steuersignal Y zur Steuerung der
Intensität der axialen Zentralströmung generiert. Wenn die Materialtemperatur einen
bestimmten Grenzwert überschreitet, wird der zentral eingedüste Massenstrom der erhöht,
damit wird die Flamme ein Stück von der Brennermündung weggetrieben, was die Wärmebelastung
des Brenners vermindert. Andererseits kann es dadurch zu einer unerwünschten Verminderung
der Flammenstabilität kommen. Dies wird durch die Pulsationsmessstelle festgestellt.
Wenn das Pulsationssignal X
Puls anwächst, kann der zentral eingedüste Massenstrom vermindert werden, um die Verbrennungsstabilität
zu erhöhen und dem Anwachsen der Verbrennungs-Druckschwankungen entgegenzuwirken.
Auf diese Weise kann die Zentraleindüsung in Abhängigkeit von gemessenen relevanten
Daten geregelt werden.
[0031] Es versteht sich von selbst, dass die angegebenen Betriebsverfahren auch Teil wesentlich
komplexerer, übergeordneter Steuerungskonzepte darstellen und in diese integriert
sein können.
[0032] Es ist weiterhin auch denkbar, nur einzelne Brenner eines Mehrbrennersystems mit
der erfindungsgemässen Zentralluftversorgung zu versehen, oder die Brenner mit unterschiedlichen
Zentralluftströmen zu betreiben. Dadurch kann gezielt eine Symmetriebrechung in Mehrbrennersystemen
erreicht werden, was zur Verminderung oder vollständigen Vermeidung insbesondere azimutaler
akustischer Schwingungen nutzbar ist.
[0033] Die oben gemachten Ausführungen dienen dem Fachmann als illustrative Beispiele für
die Vielzahl von möglicher Ausführungsformen des erfindungsgemässen und in den Ansprüchen
gekennzeichneten Brenners, und für dessen vorteilhafte Betriebsweisen.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Brenner
- 2
- Massenstrom-Messstelle
- 3
- Steuereinheit
- 4
- Gehäuse
- 5
- Brennerhaube
- 10
- Verdichter
- 11
- verstellbare Vorleitreihe
- 20
- Gasturbinen-Brennkammer
- 30
- Turbine
- 40
- Generator
- 50
- Brennraum
- 55
- Plenum
- 60
- Luftkammer
- 61
- Luftbypass
- 62
- Zentralluft-Steuerorgan
- 63
- Überströmraum
- 64
- Drosselklappe
- 100
- Drallerzeuger
- 100a
- Längsachse des Drallerzeugers, Brenners
- 102,102, 103, 104
- Drallerzeuger-Teilkörper
- 101a, 102a, 103a, 104a
- Achsen der Drallerzeuger-Teilkörper
- 105
- Drallerzeuger-Innenkörper
- 108
- Frontplatte, Frontsegment
- 109
- Prallkühlblech
- 111
- Brennstoffleitung
- 112
- Eindüsungsvorrichtung
- 113
- zentrale Brennstoffdüse
- 121
- tangentiale Einlassschlitze
- 122
- Innenraum des Drallerzeugers
- 123
- Rückströmzone
- 141
- Verbrennungsluftstrom
- 142
- Brennstoffmenge
- 144
- Drallströmung
- 145
- axiale Zentralströmung
- 146
- zentral einzudüsende Brennstoffmenge
- 147
- zentral eingedüster Brennstoff
- 148
- Kühlluft
- 149
- Prallkühlluft
- 150
- Luftmenge, Wandfilm
- 200
- Mischstrecke
- 210
- Haltering
- 220
- Übergangselement
- 221
- Übergangskanäle
- 230
- Mischrohr
- 231
- Wandfilmbohrungen
- 232
- Abrisskante
- 1051
- Kammer
- 1081
- Filmkühlöffnungen
- 1111
- Austrittsbohrung
- 1121
- Durchströmkörper
- 1122
- Zentralkörper
- 1123
- Konus
- 1124
- Boden
- 1125
- Öffnung
- 1126
- Aussenkörper
- 1127
- äussere Steuerbohrung
- 1128
- innere Steuerbohrung
- 1129
- Zentralluft-Zuführleitung
- 1131
- Brennstoffzuleitung
- X
- Messgrösse
- Y
- Stellgrösse
1. Brenner für einen Wärmeerzeuger, welcher im wesentlichen einen Drallerzeuger (100)
zum tangentialen Einbringen eines Verbrennungsluftstroms (141) in einen Innenraum
(122) des Drallerzeugers beinhaltet, sowie Mittel zum Einbringen wenigstens eines
Brennstoffes (142) in den Verbrennungsluftstrom, und welcher Brenner an einem stromabwärtigen
Ende eine sprunghafte Querschnittserweiterung eines axialen Brenner-Durchströmquerschnittes
zu einem Brennraum (50) hin aufweist, und welcher Brenner weiterhin eine Eindüsungsvorrichtung
(112) zum Einbringen einer axialen Zentralströmung (145) entlang einer zentralen Brennerachse
(100a) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass besagte Eindüsungsvorrichtung (112) mit verstellbaren Elementen (62, 64, 1122, 1126)
zur Veränderung eines Durchströmquerschnittes und zur Steuerung des Massenstromes
der Zentralströmung in Wirkverbindung steht.
2. Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die verstellbaren Elemente (1122, 1126) unmittelbar in den Brenner integriert sind.
3. Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Eindüsungsvorrichtung (112) mit einer Zentralluft-Zuleitung (1129) verbunden
ist, und, dass das verstellbare Element (62,64) in Wirkverbindung mit einem der Eindüsungsvorrichtung
abgewandten Ende der Zentralluft-Zuleitung (1129) angeordnet ist.
4. Brenner nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentralluft-Zuleitung (1129) an dem der Eindüsungsvorrichtung abgewandten Ende
mit einem Luftbypass (61) in Verbindung steht, und dass zwischen der Zentralluft-Zuleitung
und dem Luftbypass das verstellbare Element (62) angeordnet ist.
5. Brenner nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentralluft-Zuführung (1129) mit einem Überströmraum (63) in Fluidverbindung
steht, dass ein Luftbypass (61) in den Überströmraum mündet, und dass in dem Überströmraum
eine als verstellbares Element wirkende Drosselklappe (64) angeordnet ist.
6. Brenner nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Eindüsungsvorrichtung ein im wesentlichen koaxial zu einer Brennerachse (100a)
im Brenner angeordneter Durchströmkörper (1121) ist, der einen engsten Durchströmquerschnitt
aufweist, und, dass als verstellbares Element ein in seiner axialen Position verstellbarer
Zentralkörper (1122) angeordnet ist, welcher einen Steuerkonus (1123) aufweist, dergestalt,
dass der engste Durchströmquerschnitt des Durchströmkörpers mit dem Steuerkonus des
Zentralkörpers eine Drosselstelle mit verstellbarem Durchflussquerschnitt definiert.
7. Brenner nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Eindüsungsvorrichtung ein Durchströmkörper (1121) im wesentlichen koaxial zu
einer Brennerachse (100a) angeordnet ist, dass der Durchströmkörper wenigstens eine
innere Steuerbohrung (1128) aufweist, dass koaxial zu dem Durchströmkörper ein den
Durchströmkörper wenigstens teilweise überdeckender Aussenkörper (1126) angeordnet
ist, welcher Aussenkörper wenigstens eine äussere Steuerbohrung (1127) aufweist, und,
dass der Durchströmkörper (1121) und der Aussenkörper (1126) relativ zueinander verschieblich
und/oder verdrehbar angeordnet sind, dergestalt, dass die Überdeckung zwischen der
inneren Steuerbohrung (1128) und der äusseren Steuerbohrung (1127) variabel ist.
8. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der axiale Brenner-Durchströmquerschnitt des Innenraums (122) im Bereich des Drallerzeugers
(100) wenigstens teilweise zunimmt.
9. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Innenraum (122) des Drallerzeugers (100) im Längsschnitt wenigstens näherungsweise
die Form eines Kegels aufweist.
10. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Innenraum (122) des Drallerzeugers (100) im Längsschnitt wenigstens näherungsweise
Zylinderform aufweist.
11. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Innenraum (122) des Drallerzeugers (100) ein Verdrängungskörper (105) angeordnet
ist.
12. Brenner nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdrängungskörper (105) sich zur Brennermündung hin verjüngt.
13. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Drallerzeuger (100) und der Brennermündung in den Brennraum (50) eine
Mischstrecke (200) angeordnet ist.
14. Brenner nach einem der Ansprüche 8 oder 9, wobei der Innenraum (122) des Drallerzeugers
die Form eines sich zur Brennermündung hin erweiternden Kegels aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Eindüsungsvorrichtung (112) an einem stromaufwärtigen, der Brennermündung abgewandten
Ende des Drallerzeugers (100) angeordnet ist.
15. Brenner nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Eindüsungsvorrichtung (112) an einem stromabwärtigen, der Brennermündung zugewandten
Ende des Verdrängungskörpers (105) angeordnet ist.
16. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Drallerzeuger aus einer Anzahl lateral zueinander versetzt angeordneter Teilkörper
(101, 102, 103, 104) besteht, zwischen welchen tangentiale Einlassschlitze (121) für
den Verbrennungsluftstrom (141) ausgebildet sind.
17. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Drallerzeuger als monolitischer Hohlkörper ausgebildet ist, in welchen tangentiale
Eintrittsschlitze und/oder Reihen tangentialer Eintrittsöffnungen für den Verbrennungsluftstrom
eingearbeitet sind.
18. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 17 zum Betrieb in einem Brennkammer einer Gasturbinenanlage.
19. Verfahren zum Betrieb eines Brenners nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Zentralströmung (145) bei niedriger Brennerlast stark gedrosselt wird,
und dass die Zentralströmung bei hoher Brennerlast gering oder nicht gedrosselt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennerlast über ein Brennstoffmengen-Messsignal (Xm) bestimmt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 19, wobei der Brenner in einer Brennkammer (20) einer Gasturbinenanlage
betrieben wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennerlast in Abhängigkeit von einer Generatorleistung und/oder einer Brennstoffmenge
der Gasturbinenanlage, der Stellung der Vorleitreihe eines der Gasturbinenanlage zugehörigen
Verdichters, und Umgebungsbedingungen bestimmt wird.
22. Verfahren zum Betrieb eines Brenners nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass eine Materialtemperatur des Brenners gemessen wird, und, dass die Zentralströmung
in Abhängigkeit von der gemessenen Materialtemperatur gesteuert wird.
23. Verfahren zum Betrieb eines Brenners nach einem der Ansprüche 1 bis 18 in einer Brennkammer
(20) einer Gasturbinenanlage, dadurch gekennzeichnet, dass Verbrennungspulsationen gemessen werden, und, dass die Zentralströmung in Abhängigkeit
von den gemessenen Verbrennungspulsationen gesteuert wird.
24. Verfahren zum Betrieb eines Brenners nach einem der Ansprüche 1 bis 18 in einem Mehrbrennersystem
einer Brennkammer einer Gasturbine, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentralströmung einzelner Brenner in Abhängigkeit von den gemessenen Verbrennungspulsationen
gesteuert wird.