[0001] Die Erfindung betrifft einen Hitzeschildstein, insbesondere zur Auskleidung einer
Brennkammerwand, mit einer einem heißen Medium aussetzbaren Heißseite und einer der
Heißseite gegenüberliegenden Wandseite. Der Hitzeschildstein weist einen an die Heißseite
angrenzenden Heißseitenbereich sowie einen an die Wandseite angrenzenden Wandseitenbereich
auf. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Brennkammer mit einer inneren Brennkammerauskleidung
sowie eine Gasturbine.
[0002] Um einen extrem hohen Temperaturen ausgesetztes Bauteil, beispielsweise ein Hitzeschildelement,
etwa einen Hitzeschildstein oder eine Gasturbinenschaufel, hitzebeständig zu machen,
ist es z.B. aus der US-PS 4,321,311 bekannt, das Bauteil aus einem metallischen Grundkörper
herzustellen und den metallischen Grundkörper mit einer keramischen Wärmedämmschicht
aus ZrO
2 zu beschichten. Die Anbindung der keramischen Wärmedämmschicht geschieht dabei über
eine metallische Haftvermittlungsschicht aus einer Legierung der Art MCrAlY. Da die
keramische Wärmedämmschicht in der Regel ein guter Sauerstoffionenleiter ist, kommt
es im Laufe des Betriebseinsatzes des Bauteils zu einer Aufoxidation der Haftvermittlungsschicht,
wodurch es zu einer Ablösung der Wärmedämmschicht von dem metallischen Grundkörper
kommen kann. Dadurch ist die Einsatzdauer eines derartigen Bauteils beschränkt. Dies
ist insbesondere bei häufigen Temperaturwechseln der Fall, welche beim An- und Abfahren
einer Gasturbine auftreten.
[0003] In dem Artikel "Keramische Gradientenwerkstoffe für Komponenten in Verbrennungsmotoren"
von W. Henning et al. in Metall, 46. Jahrgang, Heft 5, Mai 1992, Seiten 436 bis 439,
ist zur Verbesserung der Temperaturwechselbeständigkeit von Kolbenböden ein Faserkeramik-Körper
mit Dichtegradienten angegeben. Dieser Faserkeramik-Körper ist aus vier Schichten
unterschiedlicher Schichtdicke mit unterschiedlichem Keramikanteil aufgebaut. Der
Unterschied in dem Keramikanteil besteht darin, dass sich das Verhältnis an Fasern
(Al
2O
3-Kurzfasern) zu Keramikpartikeln aus Al
2TiO
5 der vier Schichten deutlich unterscheidet. Hierdurch ist auch die Porosität der vier
Schichten deutlich voneinander verschieden. Die hohe Porosität der Schichten zwischen
40 % und 79 % wird dazu genutzt, um mittels Pressgießens in die Hohlräume des Faserkeramik-Körpers
geschmolzenes Metall zur Herstellung eines defektfreien Verbundes einzubringen. Dadurch
ist ein Kolbenboden herstellbar, der einen sich stark sprungartig ändernden Gradienten
an Metall und Keramik aufweist. Durch die geringe Wärmeleitfähigkeit der keramischen
Anteile wird eine thermische Barriere gebildet und der Kolben somit isoliert. Zudem
bewirkt die Faserkeramik eine mechanische Verstärkung des Kolbens und damit eine Verbesserung
der Thermoschockbeständigkeit des Kolbens.
[0004] In dem Artikel "Projected Research on High Efficiency Energie Conversion Materials",
von M. Niino, M. Koizumi in FGM 94, Proceedings of the 3rd International Symposium
on Functional Gradient Materials, ed. B. Ilschner, N. Cherradi, S. 601-605, 1994,
sind Verbundwerkstoff im Zusammenhang der Entwicklung von Werkstoffen für einen Raumgleiter
angegeben, die als Functional Gradient Material (FGM) bezeichnet sind. Wesentliches
Merkmal von FGM ist ein kontinuierlicher Zusammensetzungs- und/oder Mikrostrukturgradient,
der zu einem kontinuierlichen Gradienten der relevanten Funktionen, z.B. der Festigkeit,
Wärmeleitfähigkeit, Duktilität und ähnliches mehr führen soll, wobei durch Vermeidung
abrupter Eigenschaftsänderung die Belastbarkeit und Effizienz des Werkstoffs gesteigert
werden soll. FGM sollen daher die positiven Eigenschaften von Schicht- und Stückverbunden
in einem Werkstoff vereinen.
[0005] Aus der WO 98/53940 ist ein Metall-Keramik-Gradientenwerkstoff, insbesondere für
ein Hitzeschild oder eine Gasturbinenschaufel, bekannt. Der Metall-Keramik-Gradientenwerkstoff
weist einen metallischen Grundwerkstoff, eine Keramik und einen Zusatzstoff für einen
Hochtemperatur-Oxidationsschutz auf. Hierbei nimmt die Konzentration des metallischen
Grundwerkstoffs von einer metallreichen Zone in eine keramikreiche Zone ab, wobei
die Konzentration des Zusatzstoffes einen Konzentrationsgradienten aufweist. In der
WO 98/53940 ist weiter ein Verfahren zur Herstellung eines Metall-Keramik-Gradientenwerkstoffs
sowie ein daraus hergestelltes Erzeugnis, beispielsweise eine Gasturbinenschaufel
oder ein Hitzeschutzelement einer Gasturbine, beschrieben.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten Hitzeschildstein, insbesondere zur
Auskleidung einer Brennkammerwand, anzugeben. Der Hitzeschildstein soll insbesondere
im Hinblick auf die unterschiedlichen Anforderungen auf der mit einem heißen Medium,
z.B. ein Heißgas, aussetzbaren Heißseite und der der Heißseite gegenüberliegenden
Wandseite, ausgestaltet sein. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Brennkammer
mit einer inneren Brennkammerauskleidung sowie eine Gasturbine anzugeben.
[0007] Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Hitzeschildstein,
insbesondere zur Auskleidung einer Brennkammerwand, mit einer einem heißen Medium
aussetzbaren Heißseite und einer der Heißseite gegenüberliegenden Wandseite, und mit
einem an die Heißseite angrenzenden Heißseitenbereich sowie einem an die Wandseite
angrenzenden Wandseitenbereich, wobei im Mittel die Korngröße im Wandseitenbereich
kleiner ist als im Heißseitenbereich.
[0008] Die Erfindung geht von der Beobachtung aus, dass die Anforderungen an Hitzeschildsteine
auf der Heißseite und der der Heißseite gegenüberliegenden Wandseite unterschiedlich
sind. Im Betrieb eines Hitzeschildsteins werden die Hitzeschildsteine beispielsweise
in Brennkammern von stationären Gasturbinen eingesetzt und dienen der thermischen
Isolierung der üblicherweise metallischen Brennkammerwand. Ein Hitzeschildstein ist
dabei mit seiner Wandseite angrenzend über eine Tragstruktur an der Brennkammerwand
befestigt. Die Heißseite ist im Betrieb einem heißen Medium, beispielsweise dem heißen
Verbrennungsgas, ausgesetzt. Aufgrund der Einsatzbedingungen sind an die Heißseite
der Hitzeschildsteine daher wesentlich andere Anforderungen gestellt als an die demgegenüber
viel kältere Wandseite. In einer Gasturbinenbrennkammer ist die Heißseite der Hitzeschildsteine
einer hohen Beanspruchung durch schnell strömende, korrosive, heiße Gase mit typischen
Temperaturen von etwa 1500 °C ausgesetzt. Außerdem müssen durch Be- und Entlastungsvorgänge
der Gasturbine häufig schroffe Temperaturwechsel von bis zu 1000 °C ertragen werden.
Die unter diesen Bedingungen angestrebten Lebensdauern der Steine liegen bei ca. 50.000
Betriebsstunden.
[0009] Mit der Erfindung wird ein neuer Weg beschritten, die teilweise konkurrierenden Erfordernisse,
beispielsweise hohe Festigkeit auf der Wandseite und demgegenüber Ertragen hoher Wärmespannungen,
Temperatur- und Temperaturwechselfestigkeit auf der Heißseite, mit dem vorgeschlagenen
Hitzeschildstein besser miteinander zu verbinden. Dabei werden die relevanten kritischen
Bereiche, nämlich der an die Heißseite angrenzende Heißseitenbereich sowie der an
die Wandseite angrenzende Wandseitenbereich des Hitzeschildsteins hinsichtlich ihrer
Struktur gezielt an die jeweiligen Anforderungen angepasst. Hierbei wird die Korngrößenverteilung
im Heißseitenbereich und im Wandseitenbereich bereichsspezifisch an die jeweilige
thermomechanische Belastung angepasst. Als ausgewählter Strukturparameter wird die
Korngröße in dem Wandseitenbereich und in dem Heißseitenbereich eingestellt, wobei
im Mittel die Korngröße im Wandseitenbereich kleiner ist als im Heißseitenbereich.
Als Mittel der Korngröße wird hierbei der Mittelwert der Korngrößendurchmesserverteilung
in einem jeweiligen Bereich verstanden. Mit einer an die Anforderungen angepassten
Korngrößenstrukturierung der jeweiligen Bereiche ist ein hinsichtlich der Belastung
angepasster und gegenüber herkömmlichen Hitzeschutzelementen verbesserter Hitzeschildstein
realisiert. Hierbei können insbesondere die Anforderungen einer großen Thermoschockbeständigkeit
im Heißseitenbereich sowie einer großen Festigkeit im Wandseitenbereich miteinander
in einem Hitzeschildstein realisiert werden.
[0010] Vorteilhafterweise kann der Hitzeschildstein hierbei aus einem einheitlichen Material
bestehen, beispielsweise aus einem feuerfesten Material, wobei lediglich die Einstellung
der unterschiedlichen Korngrößen im Wandseitenbereich und im Heißseitenbereich erfolgt.
Bereits durch die strukturelle Anpassung des Hitzeschildsteins wird das gewünschte
Ergebnis erzielt. Es ist aber auch durchaus möglich einen Stein mit unterschiedlichen
chemischen Zusammensetzungen, beispielsweise ein Gemisch aus zwei oder mehreren Substanzen,
auszuwählen, und die strukturelle Anpassung in Bezug auf die Korngröße in dem Wandseitenbereich
und in dem Heißseitenbereich gemäß der Erfindung in entsprechender Weise vorzunehmen.
Die Erfindung zeichnet sich somit durch eine hohe Flexibilität aus, da der relevante
Parameter, nämlich die Korngrößenverteilung oder das arithmetische Mittel hieraus,
ein struktureller Parameter ist, der a priori unabhängig von der chemischen Zusammensetzung
beeinflussbar und somit im Hinblick auf die oben genannten Anforderungen einstellbar
ist.
[0011] Vorzugsweise ist die Korngröße im Wandseitenbereich um etwa einen Faktor 0,4 bis
0,9, insbesondere einen Faktor 0,6 bis 0,8, kleiner als im Heißseitenbereich. Durch
diese Skalierungsfaktoren ist die Korngröße in dem Heißseitenbereich und in dem Wandseitenbereich
relativ zueinander einstellbar, so dass man von absoluten Dimensionen des Hitzeschildsteins
und der relevanten Belastungsbereiche (Heißseitenbereich, Wandseitenbereich), weitgehend
unabhängig ist. Vorteilhafterweise sind dadurch Hitzeschildsteine unterschiedlicher
Geometrie, Materialdicke oder Zusammensetzung, mit belastungsbereichsspezifischer
Korngrößenanpassung realisierbar.
[0012] Vorzugsweise beträgt im Mittel die Korngröße im Heißseitenbereich zwischen etwa 1,5
mm und 3,5 mm. Insbesondere ist im Mittel die Korngröße im Heißseitenbereich größer
als etwa 2 mm.
[0013] Bevorzugt beträgt im Mittel die Korngröße im Wandseitenbereich zwischen etwa 0,6
mm und 1,4 mm. Insbesondere ist im Mittel die Korngröße im Wandseitenbereich kleiner
als etwa 1,2 mm.
[0014] Mit der Dimensionierung der Korngröße gemäß oben genannten Grenzen sind insbesondere
Hitzeschildsteine mit Dimensionen, wie sie üblicherweise beim Einsatz eines Hitzeschildsteins
in der Brennkammer einer Gasturbine von Bedeutung sind, belastungsgerecht angebbar.
Im konkreten Fall ist natürlich empirisch und/oder rechnerisch die jeweilige thermomechanische
Belastung im Wandseitenbereich und im Heißseitenbereich zu ermitteln, und eine belastungsgerechte
Korngröße in den Bereichen präzise vorzusehen.
[0015] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind entlang einer Richtung von der
Heißseite zu der Wandseite Schichten mit abnehmender Korngröße vorgesehen.
[0016] In den Schichten wird hierbei jeweils eine mittlere Korngröße eingestellt, so dass
von dem Heißseitenbereich zu dem Wandseitenbereich die mittlere Korngröße schichtweise
abnimmt. In jeder Schicht wird dabei vorzugsweise eine jeweilige Korngröße eingestellt.
Diese schichtweise Abstufung der eingestellten Korngrößen in den Schichten erfolgt
vorteilhafterweise graduell, so dass unzulässig große Änderungen (Sprünge) in den
Materialeigenschaften weitgehend vermieden und ein Hitzeschildstein mit an die Anforderungen
entsprechend angepassten Eigenschaften erreichbar ist. Die relevanten Werkstoffeigenschaften,
z.B. Festigkeit, Wärmeleitfähigkeit, Duktilität und ähnliches mehr, können durch die
Vermeidung abrupter Eigenschaftsänderungen zu einer Steigerung der Belastbarkeit und
Effizienz des Hitzeschildstein führen. Vorteilhafterweise kann dabei der Wandseitenbereich
und/oder der Heißseitenbereich eine jeweilige Schicht mit entsprechender Korngrößenanpassung
aufweisen.
[0017] Vorzugsweise beträgt die Anzahl der Schichten hierbei etwa 5 bis 30, insbesondere
etwa 10 bis 20.
[0018] Die genaue Wahl der Anzahl der Schichten hängt vom jeweiligen Belastungsfall und
von der erforderlichen graduellen Anpassung der Korngröße von dem Heißseitenbereich
zu dem Wandseitenbereich ab. Verfahrenstechnisch kann beispielsweise die Herstellung
eines solchen Hitzeschildsteins mit einem bezüglich der Korngröße eingestellten Strukturgradienten
derart erfolgen, dass ein Pulver mit einem Grundwerkstoff für den Hitzeschildstein,
beispielsweise eine Keramik oder ein anderes Feuerfestmaterial, übereinander zu einer
Schüttung schichtweise geschüttet wird, und dass die Schüttung anschließend entsprechen
gepresst und zu dem einen Strukturgradienten aufweisenden Hitzeschildstein gesintert
wird, wobei im Mittel die Korngröße im Wandseitenbereich kleiner ist als im Heißseitenbereich
und entsprechend der Anzahl der Schichten eine graduelle Anpassung der Korngröße erfolgt.
[0019] Vorzugsweise ändert sich entlang einer Richtung von der Heißseite zu der Wandseite
die Korngröße im Wesentlichen kontinuierlich.
[0020] Eine kontinuierliche Änderung der Korngröße ist besonders vorteilhaft, weil hierdurch
praktisch jegliche abrupte Änderungen in den relevanten Materialeigenschaften beim
Übergang von dem Wandseitenbereich zu dem Heißseitenbereich vermieden werden. Durch
eine entsprechend hohe Anzahl von Schichten kann eine quasi-kontinuierliche Anpassung
erreicht werden.
[0021] Herstellungstechnisch ist eine solche kontinuierliche Anpassung entsprechend aufwendiger.
Ein kontinuierlicher oder quasi-kontinuierlicher Übergang der Korngrößenverteilung
(Mittelwert der Korngrößendurchmesser-Verteilung) kann hierbei beispielsweise in einer
linearen Funktion erfolgen. Allgemein können aber auch Polynome höherer Ordnung oder
andere stetige oder stetig-differenzierbare Funktionen diesen Übergang erreichen.
Die Wahl ist je nach Belastungsfall und Belastungsverlauf von der Heißseite zu der
Wandseite des Hitzeschildsteins in geeigneter Weise zu treffen und entsprechende Funktionen
für die Anpassung des Übergangs anzuwenden.
[0022] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der Hitzeschildstein aus mindestens
zwei Stoffen, mit einem ersten Stoff und mit einem davon verschiedenen zweiten Stoff,
zusammengesetzt.
[0023] Durch diese Ausgestaltung sind vorteilhafterweise auch Hitzeschildsteine, die zumindest
aus einem Zweistoffgemisch bestehen, gemäß dem Konzept der Erfindung mit einer bereichsspezifischen
Korngrößenanpassung ausgestaltbar. Neben Zweistoffgemischen sind auch Hitzeschildsteine,
die aus mehr als zwei chemischen Verbindungen zusammengesetzt sind hinsichtlich ihrer
Korngrößenverteilung strukturierbar.
[0024] Bevorzugt ist hierbei die Konzentration des ersten Stoffs im Wandseitenbereich größer
als im Heißseitenbereich.
[0025] Hierdurch werden die Vorteile einer strukturellen Anpassung der Korngröße im Heißseitenbereich
und im Wandseitenbereich in vorteilhafter Weise mit einer chemischen Anpassung hinsichtlich
der Konzentration des ersten Stoffes im Wandseitenbereich und im Heißseitenbereich
kombiniert. Zu der strukturellen Abstufung tritt bei Zweistoffgemischen eine chemische
Abstufung, die wie die strukturelle auch graduell mit einem Schichtsystem oder im
Wesentlichen kontinuierlich von dem Heißseitenbereich in den Wandseitenbereich durchführbar
ist.
[0026] Durch die Abstufung der Korngröße und der chemischen Zusammensetzung können abrupte
Änderungen in den Materialeigenschaften in besonders vorteilhafter Weise vermieden
werden. Die Anpassung des Hitzeschildsteins an die thermomechanischen Erfordernisse
ist dadurch weiter verbessert. Durch die Korngrößen- und Konzentrationsanpassung ist
ein mehrdimensionaler Parameterraum für eine belastungsbereichsspezifische Ausgestaltung
eines Hitzeschildsteins erreicht.
[0027] Der erste Stoff, mit der höheren Konzentration im Wandseitenbereich als im Heißseitenbereich,
weist vorteilhafterweise Eigenschaften auf, die die Festigkeit im Wandseitenbereich
gegenüber der Festigkeit im Heißseitenbereich erhöhen, da aufgrund der Anforderungen
beispielsweise beim Einsatz des Hitzeschildsteins in der Brennkammer einer Gasturbine,
der Wandseitenbereich die größere Festigkeit erfordert. Demgegenüber ist das Festigkeitserfordernis
im Heißseitenbereich von untergeordneter Bedeutung gegenüber der Thermoschockbeständigkeit
im Heißseitenbereich. Daher ist die Konzentration des ersten Stoffes im Heißseitenbereich
gegenüber dem Kaltseitenbereich vorzugsweise geringer einzustellen. Die Anpassung
der Konzentration, d. h. der Konzentrationsgradient des ersten Stoffes und/oder des
zweiten Stoffes erfolgt dabei vorteilhafterweise graduell in entsprechenden Schichten
oder ist in kontinuierlicher Weise angepasst.
[0028] Vorzugsweise ist der erste Stoff ein Oxid und der zweite Stoff ein Silicat, insbesondere
eine Silicatkeramik.
[0029] Vorzugsweise ist der erste Stoff Aluminiumoxid Al
2O
3 und der zweite Stoff Aluminiumsilicat 3Al
2O
3•2SiO
2.
[0030] Als für den Einsatz unter den oben beschriebenen Bedingungen besonders gut geeignet
erweisen sich Hitzeschildsteine einer Qualität, die Aluminiumsilicat 3Al
2O
3•2SiO
2 sowie Aluminiumoxid Al
2O
3 enthalten. Das Aluminiumoxid kann dabei als Korund (grob kristallin) eingebracht
sein. Aluminiumoxid bildet sehr harte, farblose Kristalle und weist einen hohen Schmelzpunkt
bei 2050 °C auf. Daher ist es für Hochtemperaturanwendungen als Bestandteil eines
Hitzeschildsteins in besonderer Weise geeignet. Aluminiumsilicat 3Al
2O
3•2SiO
2, auch als Mullit bezeichnet, entsteht beispielsweise durch Brennen (Erhitzen) von
geformtem, feuchtem Ton, evtl. mit Zuschlägen von Quarzsand und Feldspat, bis zum
Sintern oder Schmelzen. Hitzeschildsteine, die zumindest Aluminiumoxid und Aluminiumsilicat
aufweisen, sind hinsichtlich der Korngröße im Heißseitenbereich und im Wandseitenbereich
und hinsichtlich der Konzentrationsanteile der beiden Stoffe gut anpassbar.
[0031] Hierbei kann insbesondere der Mullitanteil gegenüber dem Aluminiumoxidanteil im Wandseitenbereich
geringer sein als im Heißseitenbereich. Bevorzugt kann der Mullitanteil im Wandseitenbereich
deutlich kleiner sein als der Aluminiumoxidanteil. Insbesondere kann der Aluminiumoxidanteil
im Wandseitenbereich der dominante Anteil bei der Zusammensetzung des Hitzeschildsteins
sein. Weiter bevorzugt kann der Wandseitenbereich überwiegend aus Aluminiumoxid, insbesondere
praktisch ausschließlich aus Aluminiumoxid, bestehen. Weiter bevorzugt ist in dem
Heißseitenbereich der Mullit-Anteil größer als der Aluminiumoxid-Anteil. Insbesondere
ist in dem Heißseitenbereich der Mullit-Anteil so viel größer als der Aluminiumoxid-Anteil,
dass insbesondere der Mullit-Anteil der dominante Bestandteil des Hitzeschildsteins
in dem Heißseitenbereich ist. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung besteht
der Heißseitenbereich praktisch ausschließlich aus Mullit.
[0032] Vorteilhafterweise weist ein gemäß den obigen Ausführungen bevorzugt ausgestalteter
Hitzeschildstein, mit einem dominanten Mullit-Anteil im Heißseitenbereich und einem
dominanten Aluminiumoxid-Anteil im Wandseitenbereich, eine hohe Festigkeit im Wandseitenbereich
bei gleichzeitig hoher Thermoschockbeständigkeit im Heißseitenbereich auf.
[0033] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der erste Stoff eine Keramik und
der zweite Stoff ein Metall. Dadurch können vorteilhafterweise auch Metall aufweisende
Hitzeschildsteine, wie sie beispielsweise in der WO 98/53940 mit einem Metall-Keramik-Gradientenwerkstoff
beschrieben sind, hinsichtlich einer belastungsbereichsspezifischen Korngrößenanpassung
verbessert werden. Das Konzept der Erfindung ist mithin auf eine Vielzahl von unterschiedlicher
chemischen Zusammensetzungen von Hitzeschildsteinen anwendbar.
[0034] Die auf eine Brennkammer gerichtete Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine
Brennkammer mit einer inneren Brennkammerauskleidung, die Hitzeschildsteine gemäß
den obigen Ausführungen aufweist.
[0035] Die auf eine Gasturbine gerichtete Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine
Gasturbine mit einer solche Hitzeschildsteine aufweisenden Brennkammer.
[0036] Die Vorteile einer solchen Brennkammer und einer solchen Gasturbine ergeben sich
entsprechend den Ausführungen zum Hitzeschildstein.
[0037] Die Erfindung wird beispielhaft anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen hierbei
schematisch und teilweise vereinfacht:
- FIG 1
- in perspektivischer Darstellung einen Hitzeschildstein,
- FIG 2
- eine vergrößerte Ansicht der in FIG 1 gezeigten Einzelheit II,
- FIG 3
- eine analog zu FIG 2 vergrößerte Ansicht der in FIG 1 gezeigten Einzelheit III,
- FIG 4
- in einem Ausschnitt eine Seitenansicht eines Hitzeschildsteins mit Schichtaufbau,
- FIG 5
- ein Diagramm mit der Darstellung des Verhaltens der Korngröße des in FIG 4a gezeigten
Hitzeschildsteins, und
- FIG 6
- einen stark vereinfachten Längsschnitt durch eine Gasturbine.
[0038] Gleiche Bezugszeichen haben in den verschiedenen Figuren die gleiche Bedeutung.
[0039] In FIG 1 ist in perspektivischer Darstellung ein Hitzeschildstein 1 gezeigt. Der
Hitzeschildstein 1 weist eine quaderförmige Geometrie auf, mit einer Heißseite 3 und
einer der Heißseite gegenüberliegenden Wandseite 5. An die Heißseite 3 grenzt ein
Heißseitenbereich 7 an. An die Wandseite 5 grenzt ein Wandseitenbereich 9 an. Der
Heißseitenbereich 7 und der Wandseitenbereich 9 erstrecken sich jeweils von der Heißseite
3 bzw. der Wandseite 5 in das Innere des quaderförmigen Hitzeschildsteins 1. Das Material
aus dem der Hitzeschildstein 1 zusammengesetzt ist, beispielsweise eine Feuerfestkeramik,
weist in dem Wandseitenbereich 9 und in dem Heißseitenbereich 7 eine jeweilige Korngrößenverteilung
auf. Dabei ist die Korngrößenverteilung so eingestellt, dass im Mittel die Korngröße
D im Wandseitenbereich 9 kleiner ist als im Heißseitenbereich 7. Durch diese strukturelle
Ausgestaltung des Hitzeschildsteins 1 ist dieser an die thermomechanischen Anforderungen
bereichsspezifisch angepasst. Insbesondere beim Einsatz des Hitzeschildsteins 1 in
einer Brennkammer, beispielsweise einer Brennkammer einer Gasturbine, sind die Anforderungen
an den Hitzeschildstein 1 in dem Heißseitenbereich 7 und dem Wandseitenbereich 9 unterschiedlich.
Mit der gezielten Korngrößeneinstellung gemäß der Erfindung können die teilweise konkurrierenden
Erfordernisse im Heißseitenbereich 7 und im Wandseitenbereich 9 gleichermaßen weitgehend
erfüllt und gegenüber herkömmlich ausgestalteten Hitzeschildsteinen 1 deutliche Verbesserungen
erzielt werden. Dadurch ist beispielsweise im Wandseitenbereich 9 eine hohe Festigkeit
und im Heißseitenbereich 9 eine besondere Resistenz gegenüber hohen Wärmespannungen,
Temperatur- und Temperaturwechselbelastung (Thermoschockbeständigkeit) erreicht. Der
Hitzeschildstein 1 ist mithin für Hochtemperaturanwendungen und für eine Beaufschlagung
mit einem korrosiven, heißen Medium, beispielsweise einem Heißgas, mit Temperaturen
von bis zu 1500 °C, ausgelegt.
[0040] Um die unterschiedlichen Korngrößen in dem Heißseitenbereich 7 und im Kaltseitenbereich
9 zu veranschaulichen sind in den Figuren 2 und 3 jeweils Einzelheiten II bzw. III
in vergrößerter Darstellung gezeigt. Die Einzelheiten X1, X2 sind hierbei um etwa
den gleichen Faktor gegenüber der Darstellung in FIG 1 vergrößert. FIG 2 zeigt die
Einzelheit II, d. h. einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Heißseitenbereich 7 des
Hitzeschildsteins 1. Der Heißseitenbereich 7 weist eine Kornstruktur mit einer Vielzahl
von aneinander grenzenden Körner 21, 23 auf. Das Ensemble einer Vielzahl von Körnern
21, 23 kann hinsichtlich der Korngröße D, d. h. des Korngrößendurchmessers, untersucht
werden. Dabei weist die Korngröße im Heißseitenbereich 7 im Mittel eine Größe D
H auf. Zum Vergleich dazu zeigt FIG 3 mit der Einzelheit III ausschnittsweise eine
Kornstruktur, wie sie im Wandseitenbereich 9 des Hitzeschildsteins 1 gemäß der Erfindung
eingestellt ist. Die Kornstruktur im Wandseitenbereich 9 weist eine Vielzahl von Körnern
25, 27 auf, die aneinander grenzen und ein Gefüge in dem Wandseitenbereich 9 bilden.
Die Korngröße D
W in dem Wandseitenbereich 9 ist hierbei kleiner als die Korngröße D
H im Heißseitenbereich 7.
[0041] FIG 4 zeigt ausschnittsweise eine schematische Seitenansicht eines Hitzeschildsteins
1. Auf die Figur 5 wird in diesem Zusammenhang zum besseren Vergleich ebenso hingewiesen.
Entlang einer Richtung 13 von der Heißseite 3 zu der Wandseite 5 des Hitzeschildsteins
1 sind Schichten 11A bis 11F vorgesehen. Der Heißseitenbereich 7 umfasst dabei eine
der Heißseite 3 zugeordnete Schicht 11A, während der Wandseitenbereich 9 eine der
Wandseite 5 zugeordnete Schicht 11F umfasst. Der Hitzeschildstein 1 ist hierbei aus
zumindest zwei Stoffen 17, 19 zusammengesetzt, wobei ein erster Stoff 17 und ein davon
verschiedener zweiter Stoff 19 in den Hitzeschildstein 1 eingebaut ist.
[0042] In FIG 5 ist ein Diagramm gezeigt, welches die mittlere Korngröße D entlang der Richtung
13 von der Heißseite 3 zu der Wandseite 7 graphisch veranschaulicht (vertikale Achse).
Die Schichtabfolge der Schichten 11A bis 11F ist dabei entlang der Richtungsachse
13 veranschaulicht. Die Korngröße D ist entlang der Achse 15 aufgetragen (horizontale
Achse). In dem die Schicht 11A umfassenden Heißseitenbereich 7 weist der Hitzeschildstein
1 eine Korngröße D
H auf. In dem die Schicht 11F umfassenden Wandseitenbereich 9 weist der Hitzeschildstein
1 eine mittlere Korngröße D
W auf. Dabei ist die Korngröße D
W kleiner als die Korngröße D
H. Weiter ist in den zwischen der Schicht 11A und der Schicht 11F liegenden Zwischenschichten
11B bis 11E eine jeweilige Korngröße D eingestellt. Hierbei nimmt die Korngröße D
entsprechend schichtweise von der Heißseite 3 zu der Wandseite 5 ab. Somit ist entlang
der Richtung 13 von der Heißseite 3 zu der Wandseite 5 eine graduelle, insbesondere
treppenförmige, Anpassung der Korngröße D erreicht, wodurch auch die relevanten Materialeigenschaften
des Hitzeschildsteins 1, z.B. Festigkeit, Wärmeleitfähigkeit, Duktilität, u.ä.m. entsprechend
graduell aufeinander abgestimmt sind. Hierdurch werden abrupte Eigenschaftsänderungen
vermieden und die Belastbarkeit und Effizienz des den Hitzeschildstein 1 bildenden
Werkstoffs erheblich gesteigert.
[0043] In FIG 5 sind mögliche Varianten für den Verlauf der Korngröße D als Funktion der
Schichtabfolge 11A bis 11F vereinfacht dargestellt. Der Kurvenzug T
1 liefert hierbei ein Abbild einer graduellen, insbesondere treppenförmigen, Anpassung
der Korngröße D von der kleineren Korngröße D
W bis zur größeren Korngröße D
H, wie sie in den Bereichen 7, 9 jeweils eingestellt sind. Bei einer entsprechenden
Vielzahl von Schichten 11A bis 11F ist es aber auch möglich, die Anpassung der Korngröße
D entlang einer Richtung 13 von der Heißseite 3 zu der Wandseite 9 durch eine kontinuierliche,
zumindest aber eine quasi-kontinuierliche Funktion, zu ändern. Zur Veranschaulichung
dieses Sachverhaltes ist in dem Diagramm der FIG 5 ein weiterer Kurvenzug T
2 dargestellt. Der Kurvenzug T
2 stellt eine lineare Anpassung entlang der Richtungsachse 13 dar. Hierbei wird die
Korngröße D von dem Heißseitenbereich 7 zu dem Wandseitenbereich 9 entlang der Richtungsachse
13 linear von D
H bis D
W geändert. Neben den Kurvenzügen T
1 und T
2 sind aber auch andere Anpassungen der Korngröße D entlang der Richtungsachse 13 möglich.
So sind Anpassungen mittels Polynomen höherer Ordnung oder wahlweise anderer stetiger
oder stetig-differenzierbarer Funktionen möglich. Dies ist belastungsfallabhängig
und abhängig von den thermomechanischen Anforderungen für den Hitzeschildstein 1 jeweils
anpassbar.
[0044] Zusätzlich zu der Anpassung der Korngröße D kann, insbesondere im Falle eines Zweistoffgemisches,
eine Anpassung der Konzentrationen der chemischen Bestandteile, nämlich des ersten
Stoffes 17 und des zweiten Stoffes 19 in dem Hitzeschildstein 1 eingestellt sein.
Durch diese Kombination von struktureller und chemischer Anpassung des Hitzeschildsteins
1 ist insbesondere eine hohe Thermoschockbeständigkeit im Heißseitenbereich 7 bei
einer hohen Festigkeit im Wandseitenbereich 9 erzielbar. Als erster Stoff 17 kommt
beispielsweise Aluminiumoxid Al
2O
3 zum Einsatz, während als zweiter Stoff 19 Mullit Verwendung findet. Dabei kann sich
die Konzentration des ersten Stoffes 17 und/oder des zweiten Stoffes 19 entlang der
Richtungsachse 13 von der Wandseite 3 zu der Heißseite 5 in einer an die Belastung
angepassten Weise ändern.
[0045] Beim Einsatz in einer Gasturbine beispielsweise ist die Heißseite 3 einem heißen
aggressiven Medium, dem Heißgas, ausgesetzt und die Konzentration des ersten Stoffe
17, z.B. Aluminiumoxid Al
2O
3, im Wandseitenbereich 9 größer als im Heißseitenbereich 7 eingestellt. In dem Heißseitenbereich
7 ist die Konzentration des zweiten Stoffs 19, beispielsweise Mullit, größer als die
Konzentration des ersten Stoffes 17 (z.B. Aluminiumoxid Al
2O
3). Beispielsweise kann in einem Zweistoffgemisch die Konzentration des ersten Stoffes
17, etwa Aluminiumoxid Al
2O
3, im Wandseitenbereich 9 nahezu 100% betragen, während im Heißseitenbereich 7 die
Konzentration des zweiten Stoffes 19, z.B. Mullit, nahezu 100% beträgt.
[0046] FIG 6 zeigt stark schematisiert und vereinfacht in einem Längsschnitt eine Gasturbine
31. Entlang einer Turbinenachse 33 sind aufeinander folgend angeordnet: Ein Verdichter
35, eine Brennkammer 37 sowie ein Turbinenteil 39. Die Brennkammer 37 ist mit einer
Brennkammerauskleidung 41 innen ausgekleidet. Die Brennkammer 37 weist eine Brennkammerwand
43 auf. Durch die Brennkammerwand 43 ist eine Tragstruktur 45 gebildet. Die Brennkammer
37 weist Hitzeschildsteine 1, 1A, 1B gemäß den obigen Ausführungen auf. Hierbei sind
die Hitzeschildsteine 1, 1A, 1B mit ihrer Wandseite 5 der Tragstruktur 45 zugewandt
an der Tragstruktur 45 mittels geeigneten, nicht näher dargestellten, Befestigungselementen
befestigt. Im Betrieb der Gasturbine 31 sind die Hitzeschildsteine 1, 1A, 1B zumindest
mit ihrer jeweiligen Heißseite 3 von einem heißen Medium M, dem Heißgas der Gasturbine,
beaufschlagt. Gerade bei einer Gasturbine 31 kann es zu erheblichen Vibrationen etwa
durch Brennkammerbrummen kommen. Im Resonanzfall können sogar stoßartige akustische
Brennkammerschwingungen mit großen Schwingungsamplituden auftreten. Diese Vibrationen
führen zu einer erheblichen Beanspruchung der Brennkammerauskleidung 41. Dabei sind
sowohl die Tragstruktur 45 als auch die Hitzeschildsteine 1, 1A, 1B betroffen. Durch
Stöße sind vor allen Dingen die Hitzeschildsteine 1A, 1B gefährdet, insbesondere wegen
der bestehenden Bruchgefahr. Weiter sind die Hitzeschildsteine 1, 1A, 1B besonders
stark thermisch belastet, insbesondere auf der mit dem Heißgas M beaufschlagten Heißseite
3. Durch die Ausgestaltung der Hitzeschildsteine 1, 1A, 1B mit einer bereichsspezifisch
belastungsgerechten Einstellung der Korngröße D, vorzugsweise auch zusätzlich mit
einer Variation der chemischen Zusammensetzung bei einem Zweistoffsystem, ist ein
an die Anforderungen angepasster Hitzeschildstein 1, 1A, 1B in der Brennkammer 37
eingebaut. Dadurch ergibt sich eine besonders hohe Unempfindlichkeit der Brennkammerauskleidung
41 gegenüber Stößen oder Vibrationen oder Temperaturbelastung, insbesondere Temperaturwechselbelastung.
1. Hitzeschildstein (1, 1A, 1B), insbesondere zur Auskleidung einer Brennkammerwand (43),
mit einer einem heißen Medium (M) aussetzbaren Heißseite (3) und einer der Heißseite
(3) gegenüberliegenden Wandseite (5), und mit einem an die Heißseite (3) angrenzenden
Heißseitenbereich (7) sowie einem an die Wandseite (5) angrenzenden Wandseitenbereich
(9),
dadurch gekennzeichnet, dass im Mittel die Korngröße (D) im Wandseitenbereich (9) kleiner ist als im Heißseitenbereich
(7).
2. Hitzeschildstein (1, 1A, 1B) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Korngröße (D) im Wandseitenbereich (9) um etwa einen Faktor 0,4 bis 0,9, insbesondere
einen Faktor 0,6 bis 0,8, kleiner ist als im Heißseitenbereich (7).
3. Hitzeschildstein (1, 1A, 1B) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass im Mittel die Korngröße (D) im Heißseitenbereich (7) zwischen etwa 1,5 mm und 3,5
mm beträgt, insbesondere größer als etwa 2 mm ist.
4. Hitzeschildstein (1, 1A, 1B) nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass im Mittel die Korngröße (D) im Wandseitenbereich (9) zwischen etwa 0,6 mm und 1,4
mm beträgt, insbesondere kleiner als etwa 1,2 mm ist.
5. Hitzeschildstein (1, 1A, 1B) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass entlang einer Richtung (13) von der Heißseite (3) zu der Wandseite (5) Schichten
(11A, 11B, 11C) mit abnehmender Korngröße (D) vorgesehen sind.
6. Hitzeschildstein (1, 1A, 1B) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Schichten (11A, 11B, 11C) etwa 5 bis 30, insbesondere etwa 10 bis
20, beträgt.
7. Hitzeschildstein (1, 1A, 1B) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass entlang einer Richtung (13) von der Heißseite (3) zu der Wandseite (5) die Korngröße
(D) sich im wesentlichen kontinuierlich ändert.
8. Hitzeschildstein (1,1A,1B) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass dieser aus mindestens zwei Stoffen (17,19), mit einem ersten Stoff (17) und einem
davon verschiedenen zweiten Stoff (19), zusammengesetzt ist.
9. Hitzeschildstein (1, 1A, 1B) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des ersten Stoffs (17) im Wandseitenbereich (9) größer ist als
im Heißseitenbereich (7).
10. Hitzeschildstein (1, 1A, 1B) nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Stoff (17) ein Oxid und der zweite Stoff (19) ein Silicat, insbesondere
eine Silicatkeramik, ist.
11. Hitzeschildstein (1, 1A, 1B) nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Stoff (17) Aluminiumoxid Al2O3 und der zweite Stoff (19) Aluminiumsilicat 3Al2O3·2SiO2 ist.
12. Hitzeschildstein (1, 1A, 1B) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Stoff (17) eine Keramik und der zweite Stoff (19) ein Metall ist.
13. Brennkammer (37) mit einer inneren Brennkammerauskleidung, die Hitzeschildsteine (1,
1A, 1B) nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausweist.
14. Gasturbine (31) mit einer Brennkammer (37) nach Anspruch 11.