[0001] Die Erfindung betrifft ein gepanzertes Fahrzeug mit mindestens einer in einer äußeren
Fahrzeugwand befindlichen Vorrichtung mit einem Sichtblock aus einem lichtdurchlässigen
Material zum Beobachten der äußeren Umgebung des Fahrzeuges von dessen Innenseite
aus.
[0002] Insbesondere gepanzerte Mannschaftstransportfahrzeuge besitzen häufig eine Heckklappe,
die zum schnellen Aus- und Einsteigen der Soldaten heruntergelassen wird und als Rampe
dient. Bei derartigen Fahrzeugen hat man bisher darauf verzichtet, zur Beobachtung
des äußeren Umfeldes unter Panzerschutz durch die Mannschaft Sichtmittel, wie Winkelspiegel
oder Sichtblöcke, in die Heckklappe einzulassen. Denn diese würden beim Herunterlassen
der Heckklappe außenseitig vom Erdreich verschmutzt werden. Außerdem würden die aus
dem Fahrzeug herausstürmenden oder in das Fahrzeug hineinstürmenden Soldaten die Sichtmittel
mit ihren Stiefeln beschmutzen und gegebenenfalls auch beschädigen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gepanzertes Fahrzeug anzugeben,
bei dem in der äußeren Fahrzeugwand, insbesondere in der Heckklappe eines Mannschaftstransportfahrzeuges,
eine Vorrichtung mit einem Sichtblock vorhanden ist, der wesentlich schwerer verschmutz-
und beschädigbar ist als dieses bei Verwendung herkömmlicher Sichtmittel der Fall
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere,
besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
[0005] Die Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, einen vorzugsweise beschußsicheren
Sichtblock in einer walzenförmigen Halterung aus vorzugsweise Panzerstahl einzulassen
und drehbar in der entsprechenden Außenwand des Fahrzeuges, insbesondere der Heckklappe
eines Mannschaftstransportfahrzeuges, zu lagern, derart, daß in einer ersten geöffneten
Stellung der Halterung eine Beobachtung der äußeren Umgebung des entsprechenden Fahrzeuges
von dessen Innenseite aus durch den Sichtblock möglich ist und daß in einer zweiten
um 90° gedrehten geschlossenen Stellung der Halterung deren aus Panzerstahl bestehende
Wandbereiche den Sichtblock gegen Verschmutzung von beiden Seiten schützen.
[0006] Das Drehen der Halterung kann manuell oder vorteilhafterweise mit Hilfe eines Elektromotors
erfolgen. Im Falle der Anordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Heckklappe
kann vorgesehen sein, daß beim Öffnen der Heckklappe die Halterung automatisch um
90° in ihre geschlossene Stellung verschwenkt wird und somit eine Verschmutzung des
Sichtblockes innen- und außenseitig verhindert wird.
[0007] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß in der geschlossenen Stellung
der Halterung auch ein Panzerschutz vorhanden ist, wenn der in der Regel aus Glas
bestehende Sichtblock zerstört sein sollte.
[0008] Außerdem können die beiden Seiten des Sichtblockes unter Panzerschutz gereinigt werden.
Hierzu muß die Halterung lediglich um 180° drehbar ausgebildet sein.
[0009] Schließlich kann durch die Vorrichtung sichergestellt werden, daß Nachts kein Licht
aus dem jeweiligen gepanzerten Fahrzeug nach außen dringt, wenn die entsprechende
Halterung in ihre geschlossene Stellung gedreht wird.
[0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden anhand
von Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Heckklappe eines Mannschaftstransportfahrzeuges
im Halbschnitt sowohl in der geschlossenen als auch in der geöffneten Stellung;
Fig.2 und 3 vergrößerte Ansichten der in Fig.1 dargestellten Heckklappe in der geöffneten
Stellung der Halterung (Fig.2) und in der geschlossenen Stellung der Halterung (Fig.3).
[0011] In Fig.1 ist mit 1 die um eine Drehachse 2 schwenkbare Heckklappe eines gepanzerten
Mannschaftstransportfahrzeuges im Halbschnitt sowohl in der oberen geschlossenen als
auch in der unteren geöffneten Stellung dargestellt. Im Bereich der oberen Kante der
Heckklappe 1 befindet sich eine Vorrichtung 3 mit einem Sichtblock 4 aus einem lichtdurchlässigen
Material (z.B. Glas) zum Beobachten der äußeren Umgebung des Fahrzeuges durch die
im Innenraum des Fahrzeuges befindliche Mannschaft.
[0012] In der Heckklappe 1 ist ein breiter Schlitz 5 ausgearbeitet (Fig.2). Dieser dient
als Aufnahme für eine um ihre Längsachse 6 drehbare, walzenförmige Halterung 7, die
zwei gegenüberliegende, aus Panzerstahl bestehende Wandbereiche 8, 9 aufweist, welche
einen den Sichtblock 4 enthaltenden Sehschlitz 10 begrenzen. Die gesamte Vorrichtung
3 wird durch einen aufschraubbaren Rahmen 11 zusammengehalten.
[0013] Die walzenförmige Halterung 7 kann durch einen in den Fig.2 und 3 gestrichelt angedeuteten
Elektromotor 12 oder manuell angetrieben werden.
[0014] Befindet sich die Heckklappe 1 in ihrer geschlossenen Stellung (Fig.2), so können
die sitzenden Insassen durch den Sichtblock 4 ungehindert hindurchsehen. Wird die
Heckklappe 1 aufgeklappt (Fig.3), wird die walzenförmige Halterung 7 automatisch durch
Ativierung des Elektromotors 12 um 90° gedreht. Dadurch drehen sich die Außenseite
13 und die Innenseite 14 des Sichtblockes 4 in den Bereich der Panzerung der Heckklappe
1. An der Außenseite 15 und Innenseite 16 der Heckklappe 1 befinden sich jetzt die
aus Panzerstahl bestehenden Wandbereiche 8, 9 der walzenförmigen Halterung 7, so daß
eine Verschmutzung des Sichtblockes 4 durch die Erde oder durch die das Fahrzeug verlassenden
oder betretenden Insassen nicht erfolgen kann.
[0015] Wird anschließend die Heckklappe 1 in ihre geschlossene Stellung verschwenkt, so
dreht sich die walzenförmige Halterung 7 entweder um 90° weiter oder in die Ausgangsstellung
zurück. Dabei säubern Schmutzabstreifer (nicht dargestellt) an der Heckklappe 1 die
aus Panzerstahl bestehenden Wandbereiche 8, 9.
[0016] Die vorstehende Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorstehend beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann die beschriebene Vorrichtung keineswegs nur
in die Heckklappe eines gepanzerten Fahrzeuges eingebaut werden, sondern auch in eine
feste Seitenwand eines derartigen Fahrzeuges. Durch Verschwenken der walzenförmigen
Halterung in die geschlossene Stellung kann insbesondere erreicht werden, daß der
jeweilige Sehschlitz auch dann gegen Beschuß gesichert ist, wenn das Panzerglas beschädigt
sein sollte. Außerdem verhindert die walzenförmige Halterung in ihrer geschlossenen
Stellung das Austreten von Licht in der Nacht, wenn das Fahrzeug nicht gesehen werden
soll.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 1
- Heckklappe, Fahrzeugwand
- 2
- Drehachse
- 3
- Vorrichtung
- 4
- Sichtblock
- 5
- Schlitz, schlitzförmige Aufnahme
- 6
- Längsachse
- 7
- walzenförmige Halterung, Halterung
- 8,9
- Wandbereiche
- 10
- Sehschlitz
- 11
- Rahmen
- 12
- Elektromotor
- 13
- Außenseite (Sichtblock)
- 14
- Innenseite (Sichtblock)
- 15
- Außenseite (Heckklappe)
- 16
- Innenseite (Heckklappe)
1. Gepanzertes Fahrzeug mit mindestens einer in einer äußeren Fahrzeugwand (1) befindlichen
Vorrichtung (3) mit einem Sichtblock (4) aus einem lichtdurchlässigen Material zum
Beobachten der äußeren Umgebung des Fahrzeuges von dessen Innenseite aus, mit den
Merkmalen:
a) der Sichtblock (4) ist in einer walzenförmigen Halterung (7) angeordnet, die um
ihre Längsachse (6) drehbar in einer schlitzförmigen Aufnahme (5) der entsprechenden
Fahrzeugwand (1) gelagert ist;
b) die walzenförmige Halterung (7) weist zwei gegenüberliegende lichtundurchlässige
Wandbereiche (8,9) auf, die einen Sehschlitz (10) begrenzen, in dem der Sichtblock
(4) angeordnet ist,
c) die walzenförmige Halterung (7) ist von einer ersten geöffneten Stellung, bei welcher
der den Sichtblock (4) aufnehmende Sehschlitz (10) parallel zur schlitzförmigen Aufnahme
(5) angeordnet ist, und einer um 90° gedrehten zweiten geschlossenen Stellung, bei
welcher die lichtundurchlässigen Wandbereiche (8,9) die schlitzförmige Aufnahme (5)
verschließen, drehbar.
2. Gepanzertes Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtundurchlässigen Wandbereiche (8,9) der walzenförmigen Halterung (7) aus
einem beschußsicheren Material, vorzugsweise aus Panzerstahl, bestehen.
3. Gepanzertes Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die walzenförmige Halterung (7) mit einem Elektromotor (12) gekoppelt ist, der ihre
Drehung von der geschlossenen in die geöffnete Stellung bewirkt.
4. Gepanzertes Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Fahrzeug um ein Mannschaftstransportfahrzeug mit einer als Rampe
dienenden Heckklappe (1) handelt, daß die Vorrichtung (3) in der Heckklappe (1) angeordnet
ist und daß eine Steuervorrichtung vorgesehen ist, welche die walzenförmige Halterung
(7) beim Öffnen der Heckklappe (1) in die geschlossene Stellung dreht.
5. Gepanzertes Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die walzenförmige Halterung (7) um mindestens 180° drehbar ist.