[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Überwachung und Programmierung
von Automaten, wobei in den Automaten jeweils eine Software integriert ist, in der
Programme zur elektronischen Steuerung des Automaten abgelegt sind, und die Automaten
über ein Kommunikationsmodem mit einer Zentralstation verbunden sind.
[0002] Unter einem Kommunikationsmodem wird eine Einrichtung zur Datenfernübertragung verstanden,
z.B. ein Modem im engeren Sinne oder eine so genannte ISDN-Karte.
[0003] Die Erfindung ist für vielfältige Ausführungsformen von Automaten einsetzbar. Als
Automaten gelten alle technischen Einrichtungen, die mit einer elektronischen Steuerung
versehen sind und mit denen ein Nutzer Waren oder Dienstleistungen entnehmen kann.
Bevorzugte Anwendungsgebiete der Erfindung sind die Programmierung und Daten-Kontrolle
von Verkaufs-, Parkschein-, Fahrschein-, Rücknahme-, Zigarettenautomaten.
[0004] Zur Erhaltung bzw. zur Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit von Verkaufsautomaten
und ähnlichen Automaten ist es erforderlich, dass diese in gewissen Zeitabständen
gewartet und mit Waren gefüllt werden. Dabei ist es erforderlich, im Fall von Störungen
am Automaten, dass ein Wartungstechniker zu diesen Automaten fährt, dort eine Überprüfung
der Funktion durchführt und die entsprechenden erforderlichen Reparaturen dort ausführt.
Die Reparaturen bestehen bei modernen elektronischen Automaten fast ausschließlich
in Programmierungsaufwand. Ferner ist es erforderlich, dass diese Automaten an veränderte
Bedingungen, wie veränderte Preise oder neue Zahlungsmittel, beispielsweise Umstellung
auf Euro, angepasst werden müssen. Hierzu ist es üblich, dass ein Wartungstechniker
zu diesen Automaten fährt, dort mit Hilfe in der Regel eines Laptops einen neuen Programmiermodus
einliest und danach wieder an seine Ausgangsstelle zurückfährt. Es ist hierzu erforderlich,
dass technisch gut geschultes Personal an Ort und Stelle gebracht werden muss. Dabei
werden die Daten über infrarot bzw. über Kabel direkt in den Automaten eingelesen
bzw. ausgelesen.
[0005] Nachteilig ist dabei insbesondere, dass ein hoher Aufwand durch das Heranfahren von
qualifizierten Personal an den Automaten erforderlich ist. Automatendaten, wie Umsatzdaten,
Fehlermeldungen und dergleichen, können dabei nur an Ort und Stelle ausgelesen und
verändert werden. Ein schneller Zugriff auf die Daten ist dabei nicht möglich. Aus
Sicherheitsgründen ist es außerdem erforderlich, dass die Änderung von Werten und
Parametern der Steuerung nur von technisch geschultem Personal vorgenommen werden
kann und den für das Füllen der Automaten vorgesehenen Personen nicht übertragen werden
kann. Als Folge davon sind stets zusätzliche Fahrten von Technikern erforderlich,
wodurch lange Fahrzeiten bei Störungen an der Elektronik und größere Ausfallzeiten
der Automaten im Störungsfall auftreten. Die von den Technikern vorgenommene Programmierung
von Hand birgt Fehlerquellen in sich und erfordert bei der Erstinstallation eine sehr
arbeitsaufwendige Programmierung.
[0006] Nach DE 44 16 889 C2 ist eine Vorrichtung zur Überwachung von Verkaufsautomaten bekannt,
die eine Steuereinheit aufweist, die mit einem Kommunikationsmodem in Verbindung steht,
das zur Datenübertragung mit einer räumlich vom Verkaufsautomaten getrennt angeordneten
Zentraleinheit gekoppelt ist, wobei mindestens ein Sensor zur Ermittlung einer Füllmenge
an Produkten im Bereich eines die Produkte bevorratenden Produktschachtes angeordnet
ist, dass vom Sensor erfasste Daten übertragen werden, dass die Steuereinheit mit
mindestens einer von mindestens einem Passwort geschützten Zugangsabfrage versehen
ist und dass in Abhängigkeit von erfassten Sensordaten mindestens zwei unterschiedliche
Kommunikationspartner von Kommunikationsmodem anwählbar sind.
[0007] Dabei wird auch vorgeschlagen, dass zusätzlich zum Sensor für die Produktüberwachung
mindestens ein weiterer Funktionssensor zur Überwachung von technischen Eigenschaften
des Verkaufsautomaten vorgesehen ist.
[0008] Ferner ist in DE 33 33 511 C2 eine Vorrichtung zur Überwachung mehrerer Verkaufsautomaten
bekannt, die mit mehreren jeweils durch einen vorgegebenen Betriebszustand bzw. eine
Störung auslösbaren Gebern versehen sind, wobei die von den einzelnen Gebern gelieferten
Signale codiert und über ein Fernsprechnetz einer Schaltzentrale zugeleitet und beim
Empfänger einer Decodiereinrichtung und einer Anzeige- und/oder Aufzeichnungseinrichtung
zugeleitet werden, wobei die codierten Signale mit einer dem einzelnen Warenverkaufsautomaten
zugeordneten Kennung versehen werden, dass die Geber Schalter sind, von denen einige
über jeweils eine Leitung unmittelbar mit einer Codiereinrichtung verbunden sind und
die übrigen jeweils über mindestens zwei dieser Leitungen mit der Codiereinrichtung
verbunden sind und dass die über einzelne oder mehrere Leitungen ankommenden Signale
in eine dem jeweiligen Geber zugeordnete Meldung umgesetzt und in eine andere Frequenz
umgesetzt werden, und dass die Codiereinrichtung und die Geber des Warenverkaufsautomaten
mit der Niederspannungsversorgung des Fernsprechnetzes verbunden sind.
[0009] Eine weitere zentralisierte Überwachungseinrichtung ist nach EP 0 429 056 B 1 bekannt.
Es handelt sich hierbei um ein zentrales Steuerungssystem für mehrere Endgeräte, enthaltend
Informationssammeleinrichtungen, die in jedem Endgerät vorgesehen sind, zum Sammeln
von Informationen über den Gerätestatus, die Funktionsinformationen zur Funktion jedes
Endgerätes und/oder Informationen umfassen, die Anomalien jedes Endgerätes und seines
Inhaltes zeigen, Endgeräte-Kommunikationseinrichtungen, die mit jeder Informationssammeleinrichtung
verbunden sind, zur Überwachung und zum Senden von gesammelten Informationen, und
eine Fernsteuerungseinrichtung zum Empfang der Informationen von jeder Kommunikationseinrichtung,
zum elektiven Anzeigen der empfangenen Informationen auf einer Anzeigeeinheit und
zur Durchführung mehrerer Steuerungsverarbeitungen an jedem Endgerät, wobei die Fernsteuerungseinrichtung
eine Speichereinrichtung zum Speichern des Inhaltes der Anomalie der Anomalieinformationen
und von Informationen in Bezug auf die Zeit des Empfangs der Anomalieinformationen
für jedes Endgerät und eine Anzeigesteuerungseinrichtung zum Anzeigen des gespeicherten
Inhalts der Speichereinrichtung in Bezug auf die Anomalieinformationen in der zeitlichen
Reihenfolge, in der sie von jedem Endgerät empfangen werden, auf der Anzeigeeinheit
enthält, wobei die Anzeigesteuerungseinrichtung die Aufzeichnung von Anomalieinformationen
und Informationen bezüglich der Anomalieinformationen zeitlich aufeinanderfolgend
in Listen anzeigt.
[0010] Nachteilig ist bei allen bekannten Anordnungen und Verfahren, dass damit zwar Störungen
erkannt werden können, aber zur Behebung von Fehlern ein Monteur zum Automaten fahren
muss und dort vor Ort den Fehler zu beheben. Ein entscheidender Nachteil ist ferner,
dass Softwarefehler nicht erkannt und demzufolge auch nicht behoben werden können.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anordnung der eingangs
genannten Art anzugeben, mit der eine Programmierung und Fehlerbeseitigung an Automaten
vorgenommen werden kann, ohne das ein Techniker den Automaten vor Ort aufsuchen muss.
[0012] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einer Anordnung gelöst, die die Merkmale von
Anspruch 1 und mit einem Verfahren, das die Merkmale von Anspruch 4 enthält, gelöst.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den zugehörigen Unteransprüchen angegeben.
[0014] Die Erfindung zeichnet sich durch eine Reihe von Vorzügen aus. Sie ermöglicht es,
Fehler an Automaten zu erkennen und zu beheben, sowie erforderliche Umstellungen oder
Anpassungen an aktuelle Gegebenheiten vor zu nehmen, ohne dass ein Mechaniker den
Automaten vor Ort aufsuchen muss.
[0015] Die Anwendung der Erfindung führt damit insbesondere zur Senkung der Logistikkosten
beim Betrieb von Automaten. Es wird eine Verkürzung der Ausfallzeiten durch einen
schnellen Zugriff auf Fehlerprotokolle des Automaten erreicht. Die Erfindung ermöglicht
eine schnelle und fehlerfreie Programmierung von Automaten mit Hilfe vorbereiteter
Datensätze von einer zentralen Stelle aus. Damit wird eine Vergrößerung des Verkaufsgebietes
ermöglicht, ohne eine proportionale Kostenentwicklung für die Logistik und das Wartungspersonal
zu benötigen.
[0016] Vorteilhaft ist ferner, dass jederzeit und in einfacher Weise eine genaue Erfassung
von aktuellen Umsatzdaten, Einzelverkäufen und Bargeldbewegungen möglich ist. Außerdem
ist in einfacher Weise eine Kontrolle des Wareneinsatzes erreichbar und Möglichkeiten
der Manipulierung durch das Bedienpersonal werden weitgehend ausgeschlossen.
[0017] Ein wichtiger Vorzug der Erfindung besteht auch darin, dass der Zugriff auf den Automaten
von einem beliebigen Ort durch eine autorisierte Person erfolgen kann, indem z.B.
als Zentralstation ein Laptop verwendet wird, in dem die erforderlichen Daten hinterlegt
wurden und die Verbindung zwischen Laptop und Automaten mittels eines am Laptop angeschlossenen
Handy über das GSM-Funknetz erfolgt.
[0018] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0019] In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung der Gesamtanordnung
- und Figur 2
- ein Ablaufschema des Verfahrens.
[0020] Die in Figur 1 dargestellte Anordnung enthält an einem als Warenautomat ausgebildeten
Automaten A eine elektronische Steuerung St, die mit dem Controller C und dem damit
verbundenen Modem M
A des Automaten gekoppelt ist. Das Modem M
A des Automaten kommuniziert mit einem an der Zentralstation Z angeschlossenen Zentralstationsmodem
M
Z. Die Übertragung der Informationen zwischen dem Modem M
A des Automaten und dem Modem M
Z der Zentralstation kann vorteilhaft über ein Funknetz oder eine Telefonleitung erfolgen.
Als Zentralstation wird bevorzugt ein Rechner eingesetzt, wobei der Rechner als PC,
Laptop oder Notebook ausgebildet sein kann. Der Rechner verfügt über eine spezielle
Software, die in der Lage ist, eine Verbindung zum Automaten herzustellen und eine
im Controller C installierte Software zu aktivieren, so dass Daten der Automaten-Software
aus der elektronischen Steuerung ausgelesen und auch korrigierte Daten wieder von
der Zentralstation Z zum Automaten A übertragen werden können. Der Rechner der Zentralstation
Z verfügt über das Modem M
Z, über eine erforderliche Software und über einen Datenspeicher, in dem die Daten
der elektronischen Steuerungen St aller zu überwachenden Automaten A abgelegt sind.
Dadurch wird es möglich, die im Automaten A aktuell anliegenden Daten zu überprüfen
und gegebenenfalls zu verändern. Der Controller C im Automaten A ist mit einer Einrichtung
versehen, die eine Weckschaltung enthält, welche es ermöglicht, ohne Eingriffe am
Automaten A, die Verbindung zwischen Modem M
A des Automaten und elektronischer Steuerung St zu aktivieren. Die Weckschaltung arbeitet
in der Weise, dass Modembefehle von der Software des Controllers C erfasst und an
die Steuerung weitergeleitet werden.
[0021] In Figur 2 ist der Algorithmus angegeben, nach dem eine Fehlererkennung und Störungsbeseitigung
oder eine Änderung der Automatenprogrammierung erfolgen kann.
Der Bediener arbeitet an einem Laptop, der hier als Zentralstation Z fungiert und
sendet - z.B. nachdem er vom Automaten eine Störungsmeldung erhalten hat - über ein
am Laptop angeschlossenes Handy die Rufnummer des Automatenmodems M
a. Ist die Verbindung zwischen den beiden Modems M
a und M
z hergestellt, wird ein im Automaten A und in der Bedienersoftware der Zentralstation
Z hinterlegtes Passwort gesendet und überprüft. Wird das Passwort akzeptiert, sendet
der Controller C einen Weckruf an die Automatensteuerung St, mit dem diese in den
Übertragungsmodus geschaltet wird und die Automatensoftware in die Zentralstation
eingelesen werden kann. Danach wird die Verbindung zwischen den beiden Modems M
a und M
z automatisch vom Controller C unterbrochen. Die Überprüfung oder Überarbeitung der
Software erfolgt nun in der Zentralstation Z und wird danach in Analogie zur oben
beschriebenen Arbeitsweise mittels der beiden Modems M
a und M
z über den Controller C des Automaten A zur Automatensteuerung St zurück übertragen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0022]
- A
- Automat
- St
- elektronische Steuerung
- MA
- Modem des Automaten
- C
- Controller des Automaten
- MZ
- Modem der Zentralstation
- Ü
- Übertragungsweg
- Z
- Zentralstation
1. Anordnung zur Programmierung von Automaten (A), die mit einer im Automaten integrierten
elektronischen Steuerung (St), versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuerung (St), über eine Schnittstelle verfügt, an der ein Controller
(C) mit einem Modem (MA) angeschlossen ist, welches aus der elektronischen Steuerung (St), entnehmbare Daten
an ein Modem (MZ) sendet, das sich in einer zentralen Station (Z) befindet und dass die zentrale Station
(Z) über eine elektronische Auswerteeinheit verfügt, in der die Steuerungssoftware
des zu programmierenden Automaten (A) hinterlegt ist und eine Einrichtung zur Beeinflussung
und Übertragung dieser Daten an den Automaten (A) enthält.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem am Automaten (A) angeordneten Controller (C) mit Modem (MA) eine Software integriert ist, mit der die elektronische Steuerung (St) des Automaten
in einem Datenübertragungsmodus geschaltet werden kann.
3. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen Automaten (A) und Zentralstation (Z) über Telefon- oder Funkleitung
erfolgt, die jeweils mit einem Controller (C) mit integrierten Modem (MA) am Automaten und einem Modem (MZ) an der Zentralstation (Z) verbunden sind.
4. Verfahren zur Überwachung und Programmierung von Automaten (A), wobei in den Automaten
(A) jeweils eine Software integriert ist, in der Programme zur elektronischen Steuerung
des Automaten (A) abgelegt sind, und die Automaten (A) über ein Kommunikationsmodem
mit einer Zentralstation (Z) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass über eine Telefon- oder Funkverbindung zwischen dem zu programmierenden Automaten
(A) und der Zentralstation (Z) eine Verbindung hergestellt wird und Programme oder
Programmschritte (St) ausgelesen und auf einem sich in der Zentralstation (Z) befindenden
Rechner übermittelt, dort ausgewertet und bearbeitet werden und danach wieder zurück
zur Steuerung (St) im Automaten (A) übertragen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass am Beginn zunächst von der Zentralstation (Z) ein Weckruf zum in dem am Automaten
(A) angeordneten Controller (C) gesendet wird, mit dem die elektronische Steuerung
(St) des Automaten (A) nach einer Passwortüberprüfung in einen Datenübertragungsmodus
geschaltet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Senden der Rufnummer des Automatenmodems (Ma) von der Zentralstation (Z) und der Passwortkontrolle ein Umschalten der Automatensteuerung
(St) in den Übertragungsmodus erfolgt und nach dem Auslesen der Automatensoftwaredaten
die Verbindung zwischen dem Automatenmodem (Ma) und dem Zentralstationsmodem (Mz) durch ein vom Controller (C) ausgegebenes Signal unterbrochen wird und nach der
Bearbeitung der Daten in der Zentralstation (Z) erneut hergestellt wird.