[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Reihenklemme, insbesondere Mehrstockklemme,
mit einem eine Rückwand aufweisenden, isolierenden Gehäuse und mindestens einer zwischen
der Rückwand und einer dazu parallelen, vorderen Trennebene angeordneten Stromschiene,
die aus Flachmaterial gebildet und mit ihrer größeren Querschnittsabmessung senkrecht
zur Rückwand angeordnet ist, wobei die Stromschiene mindestens einen Steg aufweist,
der zum Querschnittsausgleich von in die Stromschiene eingebrachten Aussparungen diese
leitend überbrückt.
[0002] Derartige Reihenklemmen, wie sie aus der Praxis in zahlreichen Bauarten bekannt sind,
wobei entweder eine einzelne Stromschiene oder aber mehrere, in mehreren "Etagen"
übereinander angeordnete Stromschienen vorhanden sein können, sind aus der Praxis
in zahlreichen Modifikationen bekannt. Überlicherweise werden derartige Reihenklemmen
in großer Zahl neben- bzw. hintereinander auf einer Tragschiene angeordnet, wobei
die einseitig offenen Gehäuse dicht an dicht angeordnet sind, so daß jeweils ein Gehäuse
an seiner offenen Vorderseite entlang einer (gedachten) Trennebene durch die Rückwand
eines benachbarten Gehäuses abgeschlossen wird.
[0003] Aufgrund der aus Platzgründen zunehmenden Verkleinerung derartiger Reihenklemmen
kommt der Spannungsfestigkeit im Hinblick auf mögliche Durch- bzw. Überschläge wachsende
Bedeutung zu, da die Stromschienen innerhalb der Gehäuse nicht eigenständig isoliert,
sondern lediglich in einem gewissen Abstand voneinander angeordnet sind, so daß die
Spannungsfestigkeit sich aufgrund der gebildeten Luftstrecken bzw. Kriechstrecken
(entlang eines Pfades des isolierenden Gehäuses) ergibt. Eine Verkleinerung der Reihenklemmen
geht daher mit einer zunehmenden Abnahme der Spannungsfestigkeit einher, wenn keine
zusätzlichen, meist kostenträchtigen Maßnahmen zur Isolierung der Stromschienen getroffen
werden.
[0004] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, die Spannungsfestigkeit in Bezug auf
die Gefahr von Überschlägen zwischen benachbarten Stromschienen bei einer gattungsgemäßen
Reihenklemme zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer gattungsgemäßen Reihenklemme dadurch
gelöst, daß der Steg zumindest im Bereich seines freien, von der Stromschiene weg
gerichteten Endabschnitts einen Abstand von der Trennebene aufweist.
[0006] Im Gegensatz zu der bislang üblichen Anordnung, bei der der Steg in bzw. unmittelbar
benachbart zur Trennebene liegt, wodurch die Luft- bzw. Kriechstrecke zwischen benachbarten
Stromschienen relativ kurz und die Überschlagsfestigkeit begrenzt ist, wird durch
die erfindungsgemäße Anordnung, bei der sich der Steg in einem gewissen Abstand von
der Trennebene befindet, die Entfernung zwischen benachbarten Stromschienen deutlich
vergrößert und eine verlängerte Kriechstrecke bzw. eine zusätzliche Luftstrecke geschaffen,
so daß die Überschlags- bzw. Spannungsfestigkeit einer Reihenklemme gegebener Größe
zunimmt oder aber die Größe einer Reihenklemme unter Einhaltung einer bestimmten geforderten
Spannungsfestigkeit reduziert werden kann.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgezeigt.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, wobei
auf eine Zeichnung Bezug genommen ist, in der
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Anordnung von Stromschienen in einer elektrischen
Mehrstock-Reihenklemme zeigt,
Fig. 2 die Anordnung nach Fig. 1 zeigt, wobei eine Tragschiene mit Anschlußelement
sowie verschiedene Brücker hinzugefügt sind,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer Mehrstock-Reihenklemme zeigt, wobei die
Anordnung der Stromschienen Fig. 1 entspricht,
Fig. 4 und 5 jeweils eine mittige Querschnittsansicht durch eine Reihenklemme nach
Fig. 3 zeigen, wobei jeweils zusätzlich schematisch die Rückwand einer benachbarten
Reihenklemme dargestellt ist und alternativ die sich ergebenden Kriech- bzw. Luftstrecken
bezeichnet sind,
Fig. 6 eine Ansicht entsprechend Fig. 4 bzw. 5 für eine Reihenklemme aus dem Stand
der Technik zeigt.
[0009] Zur grundsätzlichen Erläuterung der der Erfindung zugrunde liegenden Problematik
sei zunächst auf Fig. 6 Bezug genommen, die eine mittige Querschnittsansicht einer
bekannten Mehrstock-Reihenklemme zeigt. Das Kunststoffgehäuse 1 der Reihenklemme weist
eine ebene Rückwand 2 auf und ist an seiner der Rückwand 2 gegenüberliegenden Vorderseite
im Bereich einer vorderen Trennebene 3 zur Vorderseite hin (in Fig. 6 nach rechts)
offen. Innerhalb des Gehäuses 1 sind in an sich bekannter Weise Stromschienen 5, 6
(und ggf. weitere Stromschienen) übereinander angeordnet. Die Anordnung ist hierbei
bekanntermaßen so, daß die Stromschienen 5, 6 zum Querschnittsausgleich von Öffnungen
bzw. Aussparungen, die in den Hauptteil 5a bzw. 6a der Stromschienen eingebracht sind,
mit Stegen 5b, 6b versehen sind, wobei die Stege die Aussparungen, in Längsrichtung
bzw. Verbindungsrichtung der Stromschienen gesehen, überbrücken, so daß im Bereich
der Aussparungen (in Fig. 1 mit 110 bezeichnet) keine übermäßige bzw. unzulässige
Erwärmung aufgrund erhöhter Stromdichten auftreten kann.
[0010] Auf der dem Gehäuse 1 abgekehrten Seite der Trennebene 3 ist in Fig. 6 schematisch
die Rückwand 2' einer unmittelbar benachbart angeordneten, weiteren Reihenklemme angedeutet,
wobei das offene Gehäuse 1 durch die benachbarte Rückwand 2' entlang der Trennebene
3 verschlossen wird. Wie Fig. 6 weiter zeigt, ergibt sich durch die unmittelbar an
den Stegen 5b, 6b anliegende Außenfläche der benachbarten Rückwand 2' eine bestimmte,
in Bezug auf die Spannungs- bzw. Überschlagsfestigkeit der Stromschienen 5, 6 relevante
Luftstrecke bzw. Kriechstrecke, die sich als Abstand des freien, von der Stromschiene
5a weg gerichteten Endabschnitts des Stegs 5b von der der Rückwand 2 weg gerichteten
Seitenkante der Stromschiene 6a ergibt.
[0011] Die Erfindung hat erkannt, daß es mit einer einfachen, aber höchst wirksamen Maßnahme
ohne weiteres möglich ist, die in Fig. 6 bezeichnete Luftstrecke bzw. Kriechstrecke
wesentlich zu verlängern und damit die Spannungsfestigkeit wesentlich zu verbessern.
[0012] Zur Erläuterung der Erfindung sei zunächst auf Fig. 1 bis 3 Bezug genommen, wobei
Teile, die der Darstellung in Fig. 6 entsprechen, mit entsprechenden, um 100 vergrößerten
Bezugszeichen bezeichnet sind.
[0013] Fig. 1 zeigt die Stromschienenanordnung einer elektrischen Mehrstock-Reihenklemme
schematisch, wobei die beiden unteren Stromschienen mit 105 und 106 bezeichnet sind.
Die Darstellung nach Fig. 1 entspricht einer Blickrichtung ins Innere des nicht dargestellten
Gehäuses, d.h. von vorn (in Fig. 6 von rechts oben), so daß die in Fig. 1 vorn liegenden
freien Kanten der Stromschienen 105, 106 im Einbauzustand der Rückwand einer benachbarten
Klemme zunächstliegen. Aussparungen 110 in den Hauptteilen 105a, 106a der Stromschienen
105, 106 sind durch Stege 105b, c und 106b überbrückt. Wie Fig. 2 zeigt, dienen die
Aussparungen 110 beispielsweise zur Verbindung von Stromschienen untereinander mittels
Brückern 111, 112 und/oder zur Verbindung entsprechender Stromschienen benachbarter
Reihenklemmen (Brücker 113), und auch zur Aufnahme eines Anschlußelements 120, das
dem Anschluß an eine Tragschiene 122 dient.
[0014] Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Mehrstock-Reihenklemme in einer perspektivischen
Ansicht von vorn, wobei neben dem Gehäuse 101 mit Rückwand 102 und den Stromschienen
105, 106 und 107 auch die an sich bekannten, senkrecht von der Rückwand 102 vorstehenden
Verstärkungswände 130 erkennbar sind, die der Halterung und Fixierung der Stromschienen
sowie der Versteifung des Gehäuses 1 dienen. Wie auch Fig. 3 zeigt, sind die Stege
105b, c und 106b so angeordnet, daß sie an der Rückwand 102 des Gehäuses 101 anliegen.
Die Hauptteile 105a, 106a der Stromschiene 105, 106 sind hingegen in an sich bekannter
Weise senkrecht zur Rückwand 102 angeordnet, parallel zu den Verstärkungswänden 130.
[0015] Fig. 4 und 5 erläutern die Vorteile der erfindungsgemäßen Anordnung. Dadurch, daß
die Stromschienen 105 und 106 durch (mindestens) eine Verstärkungswand 130 voneinander
getrennt sind, ergibt sich durch die Verlagerung des Stegs 105b an die Rückwand 102
eine wesentliche Verlängerung der Kriechstrecke (Fig. 4) bzw. eine Schaffung einer
bislang nicht vorhandenen Luftstrecke (Fig. 5), so daß die Überschlagsfestigkeit zwischen
den Stromschienen 105 und 106 erheblich verbessert wird. Entsprechendes gilt für den
Steg 106b.
[0016] Die Stege 105b, c bzw. 106b sind in der dargestellten Ausführungsform durch Abkanten
eines einheitlichen Stücks Flachmaterial einstückig mit der jeweiligen Stromschiene
hergestellt, könnten allerdings alternativ auch auf andere Weise auf dem Hauptteil
105a bzw. 106a einer Stromschiene angebracht sein. Unabhängig von der Art und Weise
der Herstellung werden die erfindungsgemäßen Vorteile auch dann erreicht, wenn der
Steg nicht in der dargestellten Weise an der Rückwand der Klemme anliegt, sondern
abgewinkelt in Bezug auf den Hauptteil der Stromschiene verläuft, sofern dafür gesorgt
ist, daß der Steg einen (zusätzlichen) Abstand von der Trennebene 103 bzw. einer im
zusammengesetzten Zustand benachbarten Rückwand einer benachbarten Reihenklemme aufweist,
so daß eine längere Kriechstrecke bzw. eine zusätzliche Luftstrecke geschaffen wird.
[0017] Beispielsweise könnte sich der Steg auf der der Rückwand abgewandten Seitenkante
der Stromschiene befinden (in Fig. 4 und 5 auf der rechten statt auf der linken Seite),
sofern er von der Trennebene 103 weg in Richtung auf die Rückwand der Klemme abgewinkelt
ist. Alternativ könnte der Steg auch parallel zur Rückwand und in einem mittleren
Bereich der Breite der Stromschiene angeordnet sein.
Aufstellung der Bezugszeichen:
[0018]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Rückwand
- 3
- Trennebene
- 5
- Stromschiene
- 6
- Stromschiene
- 5a, 6a
- Hauptteil
- 5b, 6b
- Steg
- 101
- Gehäuse
- 102
- Rückwand
- 103
- Trennebene
- 105
- Stromschiene
- 106
- Stromschiene
- 105a, 106a
- Hauptteil
- 105b, c, 106b
- Steg
- 107
- Stromschiene
- 110
- Aussparung
- 111, 112, 113
- Brücker
- 120
- Anschlußelement
- 122
- Tragschiene
- 130
- Verstärkungswand
1. Elektrische Reihenklemme, insbesondere Mehrstockklemme, mit einem eine Rückwand (102)
aufweisenden, isolierenden Gehäuse (101) und mindestens einer zwischen der Rückwand
(102) und einer dazu parallelen, vorderen Trennebene (103) angeordneten Stromschiene
(105, 106, 107), die aus Flachmaterial gebildet und mit ihrer größeren Querschnittsabmessung
senkrecht zur Rückwand (102) angeordnet ist, wobei die Stromschiene mindestens einen
Steg (105b, c, 106b) aufweist, der zum Querschnittsausgleich von in die Stromschiene
eingebrachten Aussparungen (110) diese leitend überbrückt, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (105b, c, 106b) zumindest im Bereich seines freien, von der Stromschiene
(105, 106) weg gerichteten Endabschnitts einen Abstand von der Trennebene (103) aufweist.
2. Elektrische Reihenklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (105b, c, 106b) an einer benachbart zur Rückwand (102) liegenden Seitenkante
der Stromschiene (105, 106) angeordnet ist.
3. Elektrische Reihenklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg an einer der Trennebene (103) benachbarten Seitenkante der Stromschiene
angeordnet ist und in Richtung auf die Rückwand (102) abgewinkelt verläuft.
4. Elektrische Reihenklemme nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (105b, c, 106b) durch Abkanten einteilig mit der Stromschiene (105, 106)
hergestellt ist.
5. Elektrische Reihenklemme nach Anspruch 1, 2, oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (105b, c, 106b) im wesentlichen senkrecht zu größeren Querschnittsabmessung
der Stromschiene (105, 106) ist und benachbart zur Rückwand (102) des Gehäuses (101)
liegt oder unmittelbar an dieser anliegt.
6. Elektrische Reihenklemme nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Stege (105b, c, 106b) für jeweils eine oder mehrere Aussparungen (110) vorgesehen
sind.