(19)
(11) EP 1 201 162 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.2002  Patentblatt  2002/18

(21) Anmeldenummer: 01810968.6

(22) Anmeldetag:  04.10.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47C 1/124, A47C 5/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 19.10.2000 CH 205300

(71) Anmelder: Vitra Patente AG
4132 Muttenz (CH)

(72) Erfinder:
  • Bräuning, Egon
    79576 Weil am Rhein (DE)

(74) Vertreter: Ullrich, Gerhard, Dr. 
AXON Patent GmbH, Austrasse 67, P.O. Box 607
4147 Aesch
4147 Aesch (CH)

   


(54) Sitzmöbel aus schichtweise verleimtem Formsperrholz


(57) Das Sitzmöbel besitzt eine im Prinzip horizontal angeordnete Sitzplatte mit einem Oberteil (2) und einem Unterteil (3) aus schichtweise verleimtem Formsperrholz, die übereinander liegend zusammengefügt sind. Zum Boden ragen Beine (5,5';6,6'), die oben Fortsätze (50,50';60,60') aufweisen. An der dem Unterteil (3) zugewandten Unterseite des Oberteils (2) sind Nuten (20) spanabhebend eingearbeitet, während an der dem Oberteil (2) zugewandten Oberseite des Unterteils (3) Nuten (30) spanlos angeformt sind. Die Fortsätze (50,50';60,60') der Beine (5,5';6,6') werden zwischen den Teilen (2,3) der Sitzplatte in den Nuten (20,30) eingefügt. Ein Herstellungsverfahren für die Sitzmöbel ist angegeben und ferner wird ein Reihenverbinder vorgeschlagen, der sich insbesondere für die hiesigen Sitzmöbel eignet. Das Sitzmöbel ermöglicht, die optischen, ästhetischen und sensitiven Vorzüge von natürlichem Holz zu nutzen und zugleich den bisherigen konstruktiven und materiellen Aufwand bei der Befestigung von Füssen und Armlehnen an Sitzmöbeln aus Formsperrholz zu verringern. Von Vorteil sind ferner die somit erreichte Stapeldichte beim Auftürmen der Sitzmöbel. Ausserdem lässt sich das Sitzmöbel seriell effizient herstellen.




Beschreibung

Anwendungsgebiet der Erfindung



[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Sitzmöbel, vorzugsweise einen Stuhl, aus schichtweise verleimtem Formsperrholz. Die Besonderheiten dabei sind die Anordnung, Befestigung und Form der Beine sowie eventueller Armlehnen. Gegenstand ist ferner ein Reihenverbinder für das Aufstellen der Sitzmöbel in einer geordneten Reihe.

Stand der Technik



[0002] Sitzmöbel aus verleimtem Formsperrholz sind seit langem bekannt. Die Beine und Armlehnen werden am Sitz und/oder der Rückenlehne verschraubt oder angenietet, was das Anbringen von Durchgangsbohrungen und der jeweiligen Verbindungselemente erfordert. Die teils sichtbaren Verbindungselemente können ästhetisch störend wirken und verursachen ausserdem einen gewissen Material- und Montageaufwand. Beim Auftürmen der Stühle in einem Stapel wird durch die Verbindungselemente die Stapelhöhe vergrössert, d.h. man erzielt eine geringe Stapeldichte. Ausserdem können die Verbindungselemente auf der Oberseite der Sitzplatte des jeweils darunter liegend angeordneten Stuhls Beschädigungen verursachen, wenn man keine Schutzvorkehrungen trifft. In Sitzpolstern hinterlassen solche Verbindungselemente der jeweils darüber positionierten Stühle bleibende oder nur partiell und sukzessive sich rückbildende Deformationen.

[0003] Bekannt sind ferner Sitzmöbel aus Kunststoff, wo die oberen Enden der Füsse und auch die Ansätze der Armlehnen in den Kunststoff eingegossen sind. Hier muss man jedoch auf die optischen, ästhetischen und sensitiven Vorzüge von natürlichem Holz verzichten.

Aufgabe der Erfindung



[0004] Angesichts der bisher noch unvollkommenen Anordnung, Befestigung und Gestalt von Füssen und Armlehnen an Sitzmöbeln aus Formsperrholz, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Lösung vorzuschlagen, die den bisherigen konstruktiven und materiellen Aufwand verringert und dabei allen Erfordernissen der Langzeitstabilität und Gebrauchserwartungen sowie höchsten formgestalterischen Ansprüchen genügt. Es kommt darauf an, eine möglichst hohe Stapeldichte aufgetürmter Stühle zu erzielen, wobei die jeweils darunter positionierten Stühle auch bei hoher Last und hastigem Stapeln und Entstapeln keinerlei Beschädigung erfahren dürfen. Eventuell aufgelegte Sitzpolster sollen keine bleibenden Deformationen von der Unterseite der darüber gesetzten Sitzplatte erhalten. Auch bei der Ergänzung der Sitzmöbel mit Armlehnen soll eine hohe Stapeldichte sowie eine möglichst geringe, nach vorn gerichtete Ausladung erhalten bleiben.

[0005] Eine weitere Aufgabe besteht darin, einen Reihenverbinder zum Zusammenfassen eines Sitzmöbels mit dem jeweils benachbarten Sitzmöbel zu schaffen, um eine Vielzahl von Sitzmöbeln in einer geordneten Reihe aufstellen zu können und die Reihe bei Publikumsverkehr zu erhalten. Schliesslich sollen sich die Sitzmöbel in Serie zu effizientem Aufwand herstellen lassen.

Übersicht über die Erfindung



[0006] Das Sitzmöbel hat eine im Prinzip horizontal angeordnete Sitzplatte mit mindestens zwei schichtweise übereinander liegenden und zusammengefügten Teilen, die als Ober- und Unterteil der Sitzplatte aus schichtweise verleimtem Formsperrholz bestehen und sich partiell oder gänzlich über die Sitzplatte erstrecken. Ferner besitzt das Sitzmöbel zum Boden ragende Beine, welche oben Fortsätze aufweisen. An der dem Unterteil zugewandten Unterseite des Oberteils sind Nuten spanabhebend eingearbeitet und an der dem Oberteil zugewandten Oberseite des Unterteils sind Nuten spanlos angeformt. Die Fortsätze der Beine sind zwischen den Teilen der Sitzplatte, in den Nuten, eingefügt.

[0007] Nachstehend sind bevorzugte Ausführungsdetails beschrieben: Das Ober- und das Unterteil erstrecken sich über die ganze Sitzplatte. Zur Komplettierung des Sitzmöbels von einem Hocker zu einem Stuhl ist eine im Prinzip vertikal stehende Rückenlehne vorhanden. Das Ober- und Unterteil der Sitzplatte gehen vorzugsweise einstückig in die Rückenlehne über. Die Beine treten aus den Eckbereichen der Sitzplatte aus und sind paarweise durch ineinander übergehenden Fortsätze miteinander verbunden. Diese Fortsätze sind im Prinzip horizontal abgewinkelt und setzen in den Eckbereichen der Sitzplatte an. Jeweils ein Vorderbein und ein Hinterbein bilden ein miteinander verbundenes Paar. Die Fortsätze beider Paare von Beinen erstrecken sich als Bügel zum Zentrumsbereich der Sitzplatte. Das Oberteil ist von grösserer Materialdicke als das Unterteil.

[0008] In weiterer Ausstattung sind an dem Stuhl Armlehnen einer ersten Variante angeordnet, die an ihren ersten und zweiten Enden Fortsätze aufweisen. An der dem Unterteil zugewandten Unterseite des Oberteils sind zusätzliche Nuten spanabhebend eingearbeitet und an der dem Oberteil zugewandten Oberseite des Unterteils sind zusätzliche Nuten spanlos angeformt. Die Fortsätze der Armlehnen sind zwischen den Teilen der Sitzplatte und der Rückenlehne in den zusätzlichen Nuten eingefügt.

[0009] In einer Modifikation können die beiden Armlehnen durch einen Bügel einstückig miteinander verbunden sein. Bei dieser Ausführung ist in der Rückenlehne, an der dem Unterteil zugewandten Seite des Oberteils eine zusätzliche Nut spanabhebend eingearbeitet. Ferner ist in der Rückenlehne, an der dem Oberteil zugewandten Seite des Unterteils eine zusätzliche Nut spanlos angeformt, die zur Nut im Oberteil komplementär liegt. Der die Armlehnen verbindende Bügel ist zwischen den Teilen der Sitzplatte und der Rückenlehne in den zusätzlichen Nuten eingefügt.

[0010] Bei einer Ausstattung mit Armlehnen einer zweiten Variante, weisen die Armlehnen an ihren ersten Enden Verankerungselemente auf und jeweils zum zweiten Ende der Armlehnen erstreckt sich eine freischwingende Lehnenpartie, die als Armauflage für die Benutzer bestimmt sind. Bei dieser Ausführung ist beidseits in der Rückenlehne, an der dem Unterteil zugewandten Seite des Oberteils, eine nicht-durchgehende Aussparung spanabhebend eingearbeitet. Auch beidseits in der Rückenlehne sind im Unterteil zu den Aussparungen komplementäre Durchbrüche vorgesehen. Die Verankerungselemente der Armlehnen sind zwischen den Teilen der Rückenlehne in den Aussparungen und Durchbrüchen eingebettet und stützen sich darin ab. Das Verankerungselement der Armlehne ist vorteilhaft von tellerförmiger Geometrie. Die langgestreckte Lehnenpartie geht in einem Übergang abgewinkelt in eine kürzere Stützpartie über, welche in die Rückenlehne einmündet. Der Querschnitt der Lehnenpartie hat eine grössere horizontale Ausdehnung als in vertikaler Richtung. Im gebogenen Übergang von der Lehnenpartie zur Stützpartie ist das Profil der Armlehne um 90° gedreht ist, wodurch der Querschnitt der Stützpartie eine grössere vertikale Ausdehnung hat, als in horizontaler Richtung. Das Verankerungselement liegt in der Ebene der vertikalen Ausdehnung der Stützpartie und überragt diese nach oben und unten.

[0011] Bei übereinander gestapelten Sitzmöbeln kommen die aus der Sitzplatte herausragenden hinteren Beine jeweils unmittelbar vor den hinteren Beinen des jeweils unteren Sitzmöbels zu liegen. Die vorderen Beine sind dann jeweils in einem Abstand vor denen des jeweils unteren Sitzmöbels positioniert. Zwischen den Rückenlehnen verbleibt Raum, um ein Lehnenpolster vorzusehen, ohne die nach vorn gerichtete Ausladung übereinander gestapelter Sitzmöbel zu vergrössern.

[0012] Bei übereinander gestapelten Sitzmöbeln, die mit Armlehnen der zweiten Variante mit frei schwingender Lehnenpartie ausgestattet sind, kommen die jeweils auf einer Seite der Sitzmöbel vorhandenen Armlehnen übereinander zu liegen, ohne die Stapelhöhe oder die nach vorn gerichtete Ausladung zu vergrössern. Hierbei bietet der horizontale Abstand und der vertikale Versatz zwischen jeweils benachbarten Rückenlehnen von übereinander gestapelten Sitzmöbeln ausreichend Raum für die Stützpartien, die Übergänge und die Lehnenpartien der Armlehnen.

[0013] Vorgeschlagen wird ferner ein Reihenverbinder zum Zusammenfassen eines Sitzmöbels mit einem jeweils benachbarten Sitzmöbel. Der Reihenverbinder besteht aus einem bridenartigen Klammerteil und einem Schieber. Das Klammerteil hat eine Mittelpartie, von der symmetrisch nach beiden Seiten Umfassungsklauen abgehen, welche zwischen sich eine lichte Weite haben, die dem Abstand zweier Hinterbeine von benachbart in Reihe aufgestellten Sitzmöbeln entspricht. Die Umfassungsklauen wiesen eine Innenkonfiguration auf, die mit dem Querschnitt der Hinterbeine, nahe der Höhe zum abbiegenden Übergang in die Fortsätze, korrespondiert. Mittels des Schiebers kann das in Klemmposition gebrachte Klammerteil lösbar fixiert werden, wobei die Klemmposition nahe der Höhe zum abbiegenden Übergang in die Fortsätze liegt.

[0014] Am Klammerteil ist auf der Innenseite seiner Mittelpartie eine Schienenführung zur ausziehbaren Aufnahme der Gleitschiene des Schiebers vorgesehen. Im oberen Bereich besitzt die Mittelpartie eine Rastkontur. Oben an die Gleitschiene setzt eine Klemmplatte an, die jeweils den Umfassungsklauen zugewandt, eine ausgerundete Aussparung zum Durchlass des Querschnitts der Hinterbeine besitzt. Zuunterst an der Gleitschiene ist ein abgewinkelter, auf die Mittelpartie gerichteter direkt oder indirekt elastischer Haken angeordnet, der bei maximal eingeschobenem Schieber die Unterkante der Mittelpartie unterfasst. Es bedarf einer definierten Auszugskraft, um den Haken wieder aus dieser Verankerung zu lösen. Bei maximal ausgezogenem Schieber ist der Haken zum Einrasten in die Rastkontur bestimmt.

[0015] Ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemässen Sitzmöbel geht davon aus, dass folgende Bauteile vorhanden sind:

1. Ein Oberteil und ein separates Unterteil mit im Prinzip horizontaler Sitzplatte, die - bei einem Sitzmöbel in Gestalt eines Stuhls - in eine im Prinzip vertikal stehende Rückenlehne übergeht. Das dickere Oberteil und das dünnere Unterteil bestehen aus schichtweise verleimtem Formsperrholz, z.B. aus Buche.

2. Zwei Paare von Beinen, die jeweils ein Vorderbein und ein Hinterbein bilden, mit im Prinzip horizontal abgewinkelten, ineinander übergehenden Fortsätzen, welche sich als Bügel zum Zentrumsbereich der Sitzplatte erstrecken.



[0016] Im Fertigungsprozess werden:

1. An der dem Unterteil zugewandten Unterseite des Oberteils Nuten spanabhebend eingebracht, vorzugsweise durch Ausfräsen.

2. An der dem Oberteil zugewandten Oberseite des Unterteils Nuten spanlos angeformt.

3. Die Fortsätze der Beine in die Nuten zwischen Oberteil und Unterteil eingelegt.

4. Hiernach Oberteil und Unterteil flächig miteinander verbunden, vorzugsweise durch Verleimen.



[0017] Bei einer Ausstattung mit Armlehnen werden zusätzlich zu den spanabhebend eingearbeiteten bzw. spanlos angeformten Nuten, zur Fixierung der Armlehnen bestimmte Aufnahmekonturen im Ober- und Unterteil vorgesehen.

Kurzbeschreibung der beigefügten Zeichnungen



[0018] Es zeigen:
Figur 1A:
einen erfindungsgemässen Stuhl, in Perspektivansicht;
Figur 1B:
den Stuhl gemäss Figur 1A, ergänzt mit Armlehnen einer ersten Variante;
Figur 2A:
den Stuhl gemäss Figur 1B, mit den Armlehnen erster Variante, in Explosivansicht;
Figur 2B:
einen Ausschnitt des Sitzober- und -unterteils aus Figur 2A, als Vergrösserung;
Figur 3A:
das Sitzoberteil mit einer ausgefrästen Aushöhlung zur Aufnahme der Querstrebe eines Fusses oder einer Armlehne mit zugehörigem verformtem Sitzunterteil, als Prinzipdarstellung im Schnitt;
Figur 3B:
die Darstellung gemäss Figur 3A mit eingelegtem Fuss oder Armlehne;
Figur 3C:
die Darstellung gemäss Figur 3B mit verbundenem Sitzoberteil und Sitzunterteil;
Figur 4A:
den Stuhl gemäss Figur 1B mit frei schwingenden Armlehnen einer zweiten Variante, in Perspektivansicht von vorn;
Figur 4B:
die Darstellung gemäss Figur 4A von hinten;
Figur 5A:
eine separate, frei schwingende, rechte Armlehne der zweiten Variante, aus der Darstellung gemäss Figur 4A, in Perspektivansicht;
Figur 5B:
eine zur rechten Armlehne gemäss Figur 5A komplementäre linke Armlehne der zweiten Variante, in Perspektivansicht;
Figur 6A:
das Detail X aus Figur 4A, in Explosivdarstellung, von vorn gesehen;
Figur 6B:
die Darstellung gemäss Figur 6A, von hinten gesehen;
Figur 7A:
das Detail X aus Figur 4A, mit getrenntem Ober- und Unterteil und in das Unterteil eingefügter Armlehne zweiter Variante, von vorn gesehen;
Figur 7B:
die Darstellung gemäss Figur 7A, von hinten gesehen;
Figur 7C:
die Darstellung gemäss Figur 7B, mit in das Oberteil eingefügter Armlehne zweiter Variante, von hinten gesehen;
Figur 8A:
das Detail Y aus Figur 4A, mit der zwischen das Ober- und Unterteil eingefügten Armlehne zweiter Variante, von vorn gesehen;
Figur 8B:
die Darstellung gemäss Figur 8A, von hinten gesehen;
Figur 9A:
den Stuhl gemäss Figur 1A, ergänzt mit Sitz- und Lehnenpolster, in Seitenansicht;
Figur 9B:
den Stuhl gemäss Figur 4A, mit Armlehnen der zweiten Variante, in Seitenansicht;
Figur 9C:
den Stuhl gemäss Figur 9B, mit Armlehnen der zweiten Variante, ergänzt mit Sitz- und Lehnenpolster, in Seitenansicht;
Figur 10A:
zwei Stühle gemäss Figur 9A, ergänzt mit Sitz- und Lehnenpolster, übereinander gestapelt, in Seitenansicht;
Figur 10B:
zwei Stühle gemäss Figur 9B, mit Armlehnen der zweiten Variante, übereinander gestapelt, in Seitenansicht;
Figur 10C:
zwei Stühle gemäss Figur 9C, mit Armlehnen der zweiten Variante, ergänzt mit Sitz- und Lehnenpolster, übereinander gestapelt, in Seitenansicht;
Figur 11A:
ein zerlegter Reihenverbinder mit dem Klammerteil und dem Schieber, in Perspektivansicht von vorn;
Figur 11B:
den Reihenverbinder gemäss Figur 11A, mit maximal eingefahrenem Schieber;
Figur 11C:
der Reihenverbinder gemäss Figur 11B, im Vertikalschnitt;
Figur 11D:
die Darstellung gemäss Figur 11A, mit maximal ausgefahrenem Schieber;
Figur 11E:
der Reihenverbinder gemäss Figur 11D, im Vertikalschnitt;
Figur 11F:
der zerlegte Reihenverbinder gemäss Figur 11A, mit dem Klammerteil und dem Schieber, in Perspektivansicht von hinten;
Figur 11G:
die Darstellung gemäss Figur 11F, mit maximal ausgefahrenem Schieber;
Figur 12A:
das Ansetzen des Reihenverbinders an zwei benachbarte Stühle;
Figur 12B:
das Positionieren des angesetzten Reihenverbinders;
Figur 12C:
das Verriegeln des positionierten Reihenverbinders;
Figur 12D:
der verriegelte Reihenverbinder in der Ansicht von hinten;
Figur 13:
das Positionieren und Verriegeln eines zerlegten Reihenverbinders;
Figur 14A:
ein hinteres Stuhlbein, in Perspektivansicht;
Figur 14B:
ein angesetztes Klammerteil im Bereich A gemäss Figur 14A, im Horizontalschnitt; und
Figur 14C:
das positionierte Klammerteil im Bereich B gemäss Figur 14A.

Ausführungsbeispiele



[0019] Anhand der beigefügten Zeichnungen erfolgt nachstehend die detaillierte Beschreibung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen Sitzmöbels mit einigen Modifikationen des Sitzmöbels selbst sowie mit einem Reihenverbinder zum Zusammenfassen mit dem jeweils benachbarten Sitzmöbel.

Figuren 1A bis 2B und 9A



[0020] Die beiden gezeigten Ausstattungen eines Sitzmöbels - in Gestalt von Stühlen ohne bzw. mit Armlehnen 7,8 - bestehen aus einer im Prinzip horizontal angeordneten Sitzplatte 1 mit mindestens zwei schichtweise übereinander liegenden und zusammengefügten Teilen 2,3, die als Oberteil 2 und Unterteil 3 der Sitzplatte 1 aus schichtweise verleimtem Formsperrholz gebildet sind und sich gänzlich über die Sitzplatte 1 erstrecken. Die Stühle ruhen auf zum Boden ragenden Beinen 5,5';6,6', welche oben Fortsätze 50,50';60,60' aufweisen. An der dem Unterteil 3 zugewandten Unterseite des Oberteils 2 sind Nuten 20 spanabhebend eingearbeitet, vorzugsweise durch Ausfräsen. An der dem Oberteil 2 zugewandten Oberseite des Unterteils 3 sind Nuten 30 spanlos angeformt. Die Fortsätze 50,50';60,60' der Beine 5,5';6,6' sind zwischen den Teilen 2,3 der Sitzplatte 1 in den Nuten 20,30 eingefügt.

[0021] Zur Komplettierung des Sitzmöbels von einem Hocker zu einem Stuhl ist eine im Prinzip vertikal stehende Rückenlehne 4 vorhanden, wobei das Oberteil 2 und das Unterteil 3 der Sitzplatte 1 vorzugsweise einstückig in die Rückenlehne 4 übergehen. Die Beine 5,5';6,6' treten aus den Eckbereichen der Sitzplatte 1 aus. Überdies sind die Beine 5,5';6,6' paarweise durch die ineinander übergehenden Fortsätze 50,50';60,60' miteinander verbunden, wobei die Fortsätze 50,50';60,60' im Prinzip horizontal abgewinkelt sind. Jeweils ein Vorderbein 5,6 und ein Hinterbein 5',6' bilden ein miteinander verbundenes Paar, und die Fortsätze 50,50';60,60' setzen in den Eckbereichen der Sitzplatte 1 an. Die Fortsätze 50,50';60,60' beider Paare von Beinen 5,5';6,6' erstrecken sich als Bügel 51,61 zum Zentrumsbereich der Sitzplatte 1. Das Oberteil 2 ist von grösserer Materialdicke als das Unterteil 3, z.B. von doppelter bis dreifacher Stärke. Das Oberteil 2 könnte 10.0 mm dick sein, während das Unterteil 3 nur 4.0 mm stark ist.

[0022] In erweiterter Ausstattung ist der Stuhl mit einer ersten Variante von Armlehnen 7,8 versehen. Die Armlehnen 7,8 weisen an ihren ersten und zweiten Enden Fortsätze 70,70';80,80' auf. An der dem Unterteil 3 zugewandten Unterseite des Oberteils 2 sind Nuten 21 spanabhebend eingearbeitet und an der dem Oberteil 2 zugewandten Oberseite des Unterteils 3 sind Nuten 31 spanlos angeformt. Die Fortsätze 70,70';80,80' der Armlehnen 7,8 sind zwischen den Teilen 2,3 der Sitzplatte 1 und der Rückenlehne 4 in den Nuten 21,31 eingefügt.

[0023] Die Beine 5,5';6,6' mit den Fortsätzen 50,50';60,60' sowie die optionell vorgesehenen Armlehnen 7,8 mit ihren Fortsätzen 70,70';80,80' bestehen vorzugsweise aus metallischem Vollprofil, z.B. aus Aluminium. Zumindest die zwischen den Teilen 2,3 der Sitzplatte 1 und der Rückenlehne 4, in den Nuten 20,30 liegenden Fortsätze 50,50';60,60' und Bügel 51,61 der Beine 5,5';6,6' sowie die in den Nuten 21,31 liegenden Fortsätze 70,70';80,80' der Armlehnen 7,8 sind von flachem Querschnitt. Das heisst, diese Fortsätze 50,50';60,60' und Bügel 51,61 der Beine sowie Fortsätze 70,70';80,80' der Armlehnen erstrecken sich im Querschnitt um ein Vielfaches in der von der Sitzplatte 1 bzw. von der Rückenlehne 4 aufgespannten Ebene im Verhältnis zum dazu senkrechten Querschnitt. Die Beine 5,5';6,6' und Armlehnen 7,8 sind möglichst flach, um von der Materialstärke des Oberteils 2 möglichst wenig entfernen zu müssen und zugleich am Unterteil 3, im Bereich der Nuten 21,31, möglichst geringe Wölbungen nach aussen entstehen zu lassen.

[0024] Für ein weicheres Sitzen kann man die Sitzplatte 1 und auch die Rückenlehne 4 mit einem aufgelegten Sitzpolster 10 bzw. einem Lehnenpolster 40 versehen (s. Figur 9A).

Figuren 4A und 4B; 9B und 9C



[0025] Hier ist der Stuhl alternativ mit frei schwingenden Armlehnen 7,8 einer zweiten Variante ausgestattet. Diese Armlehnen 7,8 sind nur mit ihren Stützpartien 76,86 in der Rückenlehne 4 verankert, nämlich zwischen Oberteil 2 und Unterteil 3 eingefügt, während die Lehnenpartien 79,89 sich beidseits des Stuhls etwa horizontal erstrecken und frei im Raum enden.

[0026] Sitzplatte 1 und Rückenlehne 4 bilden die unmittelbaren Berührungsflächen für den Benutzer, wenn diese nicht gepolstert sind (s. Figur 9B). Für weicheres Sitzen sind Sitzplatte 1 und Rückenlehne 4 mit aufgelegtem Sitzpolster 10 bzw. Lehnenpolster 40 ausgestattet (s. Figur 9C).

Figuren 5A und 5B



[0027] Eine frei schwingende Armlehne 7,8 der zweiten Variante besteht aus der langgestreckten Lehnenpartie 79,89, die zur Auflage der Arme des Benutzers vorgesehen ist und abgewinkelt in die kürzere Stützpartie 76,86 übergeht, welche in die Rückenlehne 4 einmündet. Am freien Ende der Stützpartie 76,86 ist ein tellerförmiges Verankerungselement 77,87 angeordnet. Der Querschnitt der Lehnenpartie 79,89 erstreckt sich mehr in horizontaler als in vertikaler Richtung. Damit ergibt sich für den Benutzer, der seine Arme auf den Armlehnen 7,8 abstützt, eine grössere Auflagefläche. Im gebogenen Übergang 78,88 von der Lehnenpartie 79,89 zur Stützpartie 76,86 ist das Profil der Armlehne 7,8 um 90° gedreht, so dass der Querschnitt der Stützpartie 76,86 sich hier mehr in vertikaler als in horizontaler Richtung erstreckt. Das Verankerungselement 77,87 folgt der Ebene der vertikalen Ausdehnung der Stützpartie 76,86 und überragt diese nach oben und unten.

Figuren 6A bis 8B



[0028] Zur Befestigung der Armlehne 8 zwischen dem Ober- und Unterteil 2,3 der Rückenlehne 4, ist im Oberteil 2 eine flächige Aussparung 22, z.B. durch Ausfräsen, vorgesehen, in welcher das Verankerungselement 87 vollständig sowie der Übergang zur Stützpartie 86 partiell eingebettet sind. Diese Aussparung 22 geht nicht durch die gesamte Materialdicke des Oberteils 2 hindurch und weist einen am Rand des Oberteils 2 ansetzenden Steg 220 auf, der vom Rand entfernt, in ein der Tellerkontur des Verankerungselements 87 entsprechenden Auge 221 übergeht. Im Unterteil 3 ist ein zur Aussparung 22 anteilig komplementärer Durchbruch 32 in der Höhe der Stützpartie 86 vorhanden, so dass letztere partiell darin eingebettet wird.

[0029] Im zusammengefügten Zustand liegt das Verankerungselement 87 im Auge 221 und die sich vom Verankerungselement 87 erstreckende Stützpartie 86 liegt einerseits im Steg 220 und andererseits im Durchbruch 32. Das Verankerungselement 87 ist nun vom Unterteil 3 überdeckt und der untere sowie obere Rand der Stützpartie 86 wird von den Randzonen des Steges 220 und des Durchbruchs 32 flankiert. Dies erhöht die Belastbarkeit der Armstütze 8.

[0030] Als Modifikation wäre denkbar, die Armstützen 7,8 an beiden Enden mit einer Stützpartie 76,86 und einem jeweils abschliessenden Verankerungselement 77,87 vorzusehen. Ergänzend wären dann, zur Aussparung 22 mit dem Steg 220 und dem Auge 221 sowie dem Durchbruch 32 im Ober- und Unterteil 2,3 der Sitzplatte 1, äquivalente Aufnahmekonturen vorhanden, um darin die jeweils zweite Stützpartie 76,86 und das jeweils abschliessende zweite Verankerungselement 77,87 einzubetten.

[0031] In einer weiteren Modifikation der Armstützen 7,8 sind diese nicht voneinander getrennt, sondern - wie die Beine 5,5';6,6' - durch einen Bügel miteinander verbunden, der zwischen dem Ober- und Unterteil 2,3 eingebettet ist. Analog zum Aufbau gemäss Figur 2B, bietet sich z.B. hierfür im Oberteil 2 eine Ausfräsung und im Untereil 3 eine spanlos eingeformte Aufnahmenut an.

Figuren 3A bis 3C und 6A



[0032] Bei der Herstellung eines solchen Sitzmöbels sind vorhanden:
  • ein Oberteil 2 und ein separates Unterteil 3 mit im Prinzip horizontaler Sitzplatte 1, die - bei einem Sitzmöbel in Gestalt eines Stuhls - in eine im Prinzip vertikal stehende Rückenlehne 4 übergeht, wobei das dickere Oberteil 2 und das dünnere Unterteil 3 aus schichtweise verleimtem Formsperrholz, z.B. aus Buche, bestehen; und
  • zwei Paare von Beinen 5,5';6,6', die jeweils ein Vorderbein 5,6 und ein Hinterbein 5',6' bilden, mit im Prinzip horizontal abgewinkelten, ineinander übergehenden Fortsätzen 50,50';60,60', die sich als Bügel 51,61 zum Zentrumsbereich der Sitzplatte 1 erstrecken.
  • Als Stuhl kann das Sitzmöbel zusätzlich mit zwei Armlehen 7,8 einer ersten Version ausgestattet sein, die an ihren ersten und zweiten Enden jeweils Fortsätze 70,70';80,80' aufweisen. In einer zweiten Version besitzen die Armlehen 7,8 an einem Ende ein Verankerungselement 77,87, an das sich eine Stützpartie 76,86 anschliesst, die in einen gebogenen Übergang 78,88 übergeht. Von letzterem erstreckt sich frei schwingend die für den Benutzer der Stuhl zur Armauflage bestimmte Lehnenpartie 79,89.


[0033] Der Fertigungsprozess gliedert sich im wesentlichen in folgende Arbeitsetappen:
  • An der dem Unterteil 3 zugewandten Unterseite des Oberteils 2 werden Nuten 20 spanabhebend eingebracht werden, vorzugsweise durch Ausfräsen.
  • An der dem Oberteil 2 zugewandten Oberseite des Unterteils 3 werden Nuten 30 spanlos angeformt.
  • Die Fortsätze 50,50';60,60' der Beine 5,5';6,6' werden in die Nuten 20,30 zwischen Oberteil 2 und Unterteil 3 eingelegt.
  • Schliesslich werden Oberteil 2 und Unterteil 3 flächig miteinander verbunden, vorzugsweise durch Verleimen.
  • Sofern Armlehen 7,8 der ersten Version vorgesehen sind, werden in den Bereichen der Sitzplatte 1 und der Rückenlehne 4, an der dem Unterteil 3 zugewandten Unterseite des Oberteils 2 weitere Nuten 21 spanabhebend eingebracht, vorzugsweise ebenfalls durch Ausfräsen; und an der dem Oberteil 2 zugewandten Oberseite des Unterteils 3 werden weitere Nuten 31 spanlos angeformt.
  • Die Fortsätze 50,50';60,60' der Beine 5,5';6,6' und die Fortsätze 70,70';80,80' der Armlehen 7,8 werden in die Nuten 20,30;21,31 zwischen Oberteil 2 und Unterteil 3 eingelegt.
  • Schliesslich werden Oberteil 2 und Unterteil 3 flächig miteinander verbunden, vorzugsweise durch Verleimen.
  • Sind hingegen Armlehen 7,8 der zweiten Version vorgesehen, wird - anstelle aller weiteren Nuten 21,31 - in der Rückenlehne 4, auf der dem Unterteil 3 zugewandten Seite des Oberteils 2, eine flächige Aussparung 22 spanabhebend eingebracht, vorzugsweise durch Ausfräsen. Diese Aussparung 22 geht nicht durch die gesamte Materialdicke des Oberteils 2 hindurch und besteht aus einem am Rand des Oberteils 2 ansetzenden Steg 220. Vom Rand entfernt setzt ein der Aussenkontur des Verankerungselements 87 entsprechendes Auge 221 an den Steg 220 an. Die Aussparung 22 ist so zu bemessen, dass das Verankerungselement 87 ganz sowie der Übergang zur Stützpartie 86 partiell eingebettet sind. Im Unterteil 3 wird ein zur Aussparung 22 anteilig kongruenter Durchbruch 32 eingearbeitet, so dass die Stützpartie 86 partiell darin Platz findet.
  • Die Fortsätze 50,50';60,60' der Beine 5,5';6,6' mit deren Bügeln 51,61 und die Verankerungselemente 77,87 sowie Stützpartien 76,86 der Armlehen 7,8 werden in die Nuten 20,30 bzw. die Aussparung 22 und den Durchbruch 32 zwischen Oberteil 2 und Unterteil 3 eingelegt.
  • Schliesslich werden Oberteil 2 und Unterteil 3 flächig miteinander verbunden, vorzugsweise durch Verleimen.

Figur 10A



[0034] Der gesamte Aufbau der Stühle - hier beispielhaft zusätzlich mit Sitz- und Lehnenpolster 10,40 ausgestattet - erlaubt auch so weiterhin eine geringe Stapelhöhe. Dadurch, dass die Fortsätze 50,50';60,60' und Bügel 51,61 der Beine 5,5';6,6' in den Nuten 20,30 zwischen Ober- und Unterteil 2,3 eingebettet liegen, also intern befestigt sind, wird die Stapelhöhe übereinander aufgestapelter Stühle sehr gering gehalten. Die weiteren Vorteile, dass unter der Sitzplatte 1 keine Befestigungselemente für die Beine 5,5';6,6' erforderlich sind, bestehen darin, dass solche nicht vorhandenen Befestigungselemente also weder die Stapelhöhe vergrössern, noch unter hoher Belastung - bei vielen übereinander gestapelten Stühlen - auf der jeweils darunter liegenden Sitzplatte 1 Beschädigungen verursachen können oder im zugehörigen Sitzpolster 10, sofern vorgesehen, bleibende Deformationen bilden.

[0035] Bei übereinander gestapelten Stühlen kommen die aus der Sitzplatte 1 herausragenden hinteren Beine 5',6' jeweils unmittelbar vor den hinteren Beinen 5',6' des jeweils unteren Stuhls zu liegen. Die vorderen Beine 5,6 kommen dabei jeweils in einem geringen Abstand vor denen des jeweils unteren Stuhls zu liegen. Ohne die nach vorn gerichtete Ausladung übereinander gestapelter Stühle zu vergrössern, verbleibt zwischen den Rückenlehnen Raum, um ein Lehnenpolster 40 vorzusehen.

Figuren 10B und 10C



[0036] Sind die übereinander gestapelten Stühle mit Armlehnen 7,8 der zweiten Variante ausgestattet, kommen die jeweils auf einer Seite der Stühle vorhandenen Armlehnen 7,7 übereinander zu liegen, ohne die Stapelhöhe oder die nach vorn gerichtete Ausladung zu vergrössern. Dies trifft sowohl zu, wenn die Stühle nicht mit Sitz- und Lehnenpolstern 10,40 versehen sind (s. Figur 10B), als auch mit dieser zusätzlichen Ausstattung (s. Figur 10C). Der horizontale Abstand a und der vertikale Versatz v zwischen jeweils benachbarten Rückenlehnen 4,4 von übereinander gestapelten Stühlen bietet ausreichend Raum für die Stützpartien 76,76, die Übergänge 78,78 und die Lehnenpartien 79,79 der zugehörigen Armlehnen 7,8.

Figuren 11A bis 11G



[0037] Der Reihenverbinder 9 setzt sich aus einem Klammerteil 90 und dem Schieber 96 zusammen. Das bridenartige Klammerteil 90 weist eine Mittelpartie 91 auf, von der symmetrisch nach beiden Seiten Umfassungsklauen 92 abgehen. Die Umfassungsklauen 92 haben zwischen sich eine lichte Weite, die dem Abstand zweier Hinterbeine 5',6' von benachbart in Reihe aufgestellten Stühlen entspricht. Ferner haben die Umfassungsklauen 92 eine Innenkonfiguration, die mit dem Querschnitt der Hinterbeine 5',6', nahe der Höhe zum abbiegenden Übergang in die Fortsätze 50',60', korrespondiert. Auf der Innenseite ist an der Mittelpartie 91 eine Schienenführung 93 zur ausziehbaren Aufnahme der Gleitschiene 97 des Schiebers 96 vorhanden. Ebenfalls an der Innenseite der Mittelpartie 91 ist im oberen Bereich eine Rastkontur 94 vorgesehen.

[0038] Im schrägen Winkel setzt oben an die Gleitschiene 97 eine Klemmplatte 98 an, die jeweils den Umfassungsklauen 92 zugewandt, eine ausgerundete Aussparung 99 zum Durchlass des Querschnitts der Hinterbeine 5',6' besitzt. Zuunterst an der Gleitschiene 97 ist ein abgewinkelter, auf die Mittelpartie 91 gerichteter Haken 100 angeordnet. Zumindest der Haken 100, vorzugsweise jedoch der gesamte Reihenverbinder 9 mit Klammerteil 90 und Schieber 96, besitzt eine gewisse Elastizität, so dass der Haken 100 bei maximal eingeschobenem Schieber 96 die Unterkante der Mittelpartie 91 unterfasst und es einer definierten Auszugskraft bedarf, um den Haken 100 aus dieser Verankerung zu reissen. Wird der Schieber 96 in der Schienenführung 93 maximal ausgezogen, rastet der Haken 100 in die Rastkontur 94 an der Innenseite der Mittelpartie 91 ein. Sofern keine definierte Kraft auf den Schieber 96 einwirkt, verharrt er in dieser Position, rutscht also weder von selbst nach unten noch kann er getrennt von einem Stuhl kopfstehend herausfallen.

Figuren 12A bis 14C



[0039] Der Reihenverbinder 9 wird unterhalb des späteren Klemmbereichs an zwei Hinterbeine 5',6' benachbart stehender Stühle angesetzt, und zwar mit den offenen Umfassungsklauen 92 des Klammerteils 90 auf die Hinterbeine 5',6' gerichtet (s. Figur 12A). In geringerer Höhe, unterhalb des späteren Klemmbereichs, sind die Hinterbeine 5',6' von geringerem Querschnitt, so dass dieser leicht innerhalb beider Umfassungsklauen 92 Platz findet (s. Figuren 14A und 14B).

[0040] Nach dem Ansetzen des Reihenverbinders 9 an die Hinterbeine 5',6' wird dieser aufwärts in Klemmposition geschoben, wo der Querschnitt der Hinterbeine 5',6' zunimmt und jetzt das Innere der Umfassungsklauen 92 ausfüllt (s. Figuren 12B, 14A und 14C).

[0041] In der Klemmposition, welche nahe der Höhe zum abbiegenden Übergang in die Fortsätze 50',60' liegt, wird der Schieber 96 maximal eingeschoben, so dass der Haken 100 unter die Unterkante der Mittelpartie 91 springt (s. Figur 12C). Der Reihenverbinder 9 kann sich weder nach oben lösen, da sich die Hinterbeine 5',6' durch den Übergang in die Fortsätze 50',60' spreizen, noch kann er sich nach unten lockern, da er hieran von der Klemmplatte 98 gehindert wird (s. Fig. 12D).

[0042] Der Reihenverbinder 9 kann auch als zweiteiliges Bauteil, mit separatem Klammerteil 90 und davon gelöstem Schieber 96 benutzt werden (s. Fig. 13). Die Kombination beider bietet jedoch den Vorteil, dass Klammerteil 90 und Schieber 96 stets zusammen sind und quasi als eine Baueinheit bequemer zu handhaben sind.


Ansprüche

1. Sitzmöbel, bestehend aus:

a) einer im Prinzip horizontal angeordneten Sitzplatte (1) mit mindestens zwei schichtweise übereinander liegenden und zusammengefügten Teilen (2,3), die als Oberteil (2) und Unterteil (3) der Sitzplatte (1) aus schichtweise verleimtem Formsperrholz bestehen und sich partiell oder gänzlich über die Sitzplatte (1) erstrecken; und

b) zum Boden ragenden Beinen (5,5';6,6'), dadurch gekennzeichnet, dass

c) die Beine (5,5';6,6') oben Fortsätze (50,50';60,60') aufweisen;

d) an der dem Unterteil (3) zugewandten Unterseite des Oberteils (2) Nuten (20) spanabhebend eingearbeitet sind;

e) an der dem Oberteil (2) zugewandten Oberseite des Unterteils (3) Nuten (30) spanlos angeformt sind; und

f) die Fortsätze (50,50';60,60') der Beine (5,5';6,6') zwischen den Teilen (2,3) der Sitzplatte (1) in den Nuten (20,30) eingefügt sind.


 
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass

a) sich das Oberteil (2) und das Unterteil (3) über die ganze Sitzplatte (1) erstrecken;

b) zur Komplettierung des Sitzmöbels von einem Hocker zu einem Stuhl eine im Prinzip vertikal stehende Rückenlehne (4) vorhanden ist; und

c) das Oberteil (2) und das Unterteil (3) der Sitzplatte (1) vorzugsweise einstückig in die Rückenlehne (4) übergehen.


 
3. Sitzmöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass

a) die Beine (5,5';6,6') aus den Eckbereichen der Sitzplatte (1) austreten;

b) die Beine (5,5';6,6') paarweise durch die ineinander übergehenden Fortsätze (50,50';60,60') miteinander verbunden sind; und

c) die Fortsätze (50,50';60,60') im Prinzip horizontal abgewinkelt sind.


 
4. Sitzmöbel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass

a) jeweils ein Vorderbein (5,6) und ein Hinterbein (5',6') ein miteinander verbundenes Paar bilden; und

b) die Fortsätze (50,50';60,60') in den Eckbereichen der Sitzplatte (1) ansetzen.


 
5. Sitzmöbel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fortsätze (50,50';60,60') beider Paare von Beinen (5,5';6,6') sich als Bügel (51,61) zum Zentrumsbereich der Sitzplatte (1) erstrecken.
 
6. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (2) von grösserer Materialdicke als das Unterteil (3) ist.
 
7. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass

a) der Stuhl mit Armlehnen (7,8) ausgestattet ist;

b) die Armlehnen (7,8) an ihren ersten und zweiten Enden Fortsätze (70,70';80,80') aufweisen;

c) an der dem Unterteil (3) zugewandten Unterseite des Oberteils (2) Nuten (21) spanabhebend eingearbeitet sind;

d) an der dem Oberteil (2) zugewandten Oberseite des Unterteils (3) Nuten (31) spanlos angeformt sind; und

e) die Fortsätze (70,70';80,80') der Armlehnen (7,8) zwischen den Teilen (2,3) der Sitzplatte (1) und der Rückenlehne (4) in den Nuten (21,31) eingefügt sind.


 
8. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass

a) der Stuhl mit Armlehnen (7,8) ausgestattet ist;

b) die Armlehnen (7,8) durch einen Bügel miteinander verbunden sind;

c) in der Rückenlehne (4) an der dem Unterteil (3) zugewandten Seite des Oberteils (2) eine Nut (21) spanabhebend eingearbeitet ist;

d) in der Rückenlehne (4) an der dem Oberteil (2) zugewandten Seite des Unterteils (3) eine Nut (31) spanlos angeformt ist, die zur Nut (21) im Oberteil (2) komplementär liegt; und

e) der die Armlehnen (7,8) verbindende Bügel zwischen den Teilen (2,3) der Sitzplatte (1) und der Rückenlehne (4) in den Nuten (21,31) eingefügt ist.


 
9. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass

a) der Stuhl mit Armlehnen (7,8) ausgestattet ist;

b) die Armlehnen (7,8) an ihren ersten Enden Verankerungselemente (77,87) aufweisen und sich jeweils zum zweiten Ende der Armlehnen (7,8) eine freischwingende Lehnenpartie (79,89) erstreckt, die als Armauflage für die Benutzer bestimmt sind;

c) beidseits in der Rückenlehne (4) an der dem Unterteil (3) zugewandten Seite des Oberteils (2) eine nicht-durchgehende Aussparung (22) spanabhebend eingearbeitet ist;

d) beidseits in der Rückenlehne (4), im Unterteil (3), zu den Aussparungen (22) komplementäre Durchbrüche (32) vorgesehen sind; und

e) die Verankerungselemente (77,87) der Armlehnen (7,8) zwischen den Teilen (2,3) der Rückenlehne (4) in den Aussparungen (22) und Durchbrüchen (32) eingebettet sind und sich darin abstützen.


 
10. Sitzmöbel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass

a) das Verankerungselement (77,87) der Armlehne (7,8) von tellerförmiger Geometrie ist;

b) die langgestreckte Lehnenpartie (79,89) in einem Übergang (78,88) abgewinkelt in eine kürzere Stützpartie (76,86) übergeht, welche in die Rückenlehne (4) einmündet;

c) der Querschnitt der Lehnenpartie (79,89) eine grössere horizontale Ausdehnung hat, als in vertikaler Richtung;

d) im gebogenen Übergang (78,88) von der Lehnenpartie (79,89) zur Stützpartie (76,86) das Profil der Armlehne (7,8) um 90° gedreht ist, wodurch der Querschnitt der Stützpartie (76,86) eine grössere vertikale Ausdehnung hat, als in horizontaler Richtung; und

e) das Verankerungselement (77,87) in der Ebene der vertikalen Ausdehnung der Stützpartie (76,86) liegt und diese nach oben und unten überragt.


 
11. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass

a) bei übereinander gestapelten Sitzmöbeln die aus der Sitzplatte (1) herausragenden hinteren Beine (5',6') jeweils unmittelbar vor den hinteren Beinen (5',6') des jeweils unteren Sitzmöbels zu liegen kommen;

b) die vorderen Beine (5,6) jeweils in einem Abstand vor denen des jeweils unteren Sitzmöbels zu liegen kommen;

c) zwischen den Rückenlehnen (4) Raum verbleibt, um ein Lehnenpolster (40) vorzusehen, ohne die nach vorn gerichtete Ausladung übereinander gestapelter Sitzmöbel zu vergrössern.


 
12. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6 oder 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass

a) bei übereinander gestapelten Sitzmöbeln, die mit Armlehnen (7,8) mit frei schwingender Lehnenpartie (79,89) ausgestattet sind, die jeweils auf einer Seite der Sitzmöbel vorhandenen Armlehnen (7,7;8,8) übereinander zu liegen kommen, ohne die Stapelhöhe oder die nach vorn gerichtete Ausladung zu vergrössern; und

b) hierbei der horizontale Abstand (a) und der vertikale Versatz (v) zwischen jeweils benachbarten Rückenlehnen (4,4) von übereinander gestapelten Sitzmöbeln ausreichend Raum für die Stützpartien (76,76), die Übergänge (78,78) und die Lehnenpartien (79,79) der Armlehnen 7,8 bietet.


 
13. Reihenverbinder (9) zum Zusammenfassen eines Sitzmöbels, nach einem der Ansprüche 1 bis 12 mit einem jeweils benachbarten Sitzmöbel, dadurch gekennzeichnet, dass

a) der Reihenverbinder (9) aus einem bridenartigen Klammerteil (90) und einem Schieber (96) besteht;

b) das Klammerteil (90) eine Mittelpartie (91) aufweist, von der symmetrisch nach beiden Seiten Umfassungsklauen (92) abgehen;

c) die Umfassungsklauen (92) zwischen sich eine lichte Weite haben, die dem Abstand zweier Hinterbeine (5',6') von benachbart in Reihe aufgestellten Sitzmöbeln entspricht, und eine Innenkonfiguration aufweisen, die mit dem Querschnitt der Hinterbeine (5',6'), nahe der Höhe zum abbiegenden Übergang in die Fortsätze (50',60') korrespondiert; und

d) mittels des Schiebers (96) das in Klemmposition gebrachte Klammerteil (90) lösbar fixiert werden kann, wobei die Klemmposition nahe der Höhe zum abbiegenden Übergang in die Fortsätze (50',60') liegt.


 
14. Reihenverbinder (9) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass

a) der Reihenverbinder (9) am Klammerteil (90) auf der Innenseite seiner Mittelpartie (91) eine Schienenführung (93) zur ausziehbaren Aufnahme der Gleitschiene (97) des Schiebers (96) und im oberen Bereich eine Rastkontur (94) besitzt; und

b) oben an die Gleitschiene (97) eine Klemmplatte (98) ansetzt, die jeweils den Umfassungsklauen (92) zugewandt, eine ausgerundete Aussparung (99) zum Durchlass des Querschnitts der Hinterbeine (5',6') besitzt.


 
15. Reihenverbinder (9) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass

a) zuunterst an der Gleitschiene (97) ein abgewinkelter, auf die Mittelpartie (91) gerichteter direkt oder indirekt elastischer Haken (100) angeordnet ist, der bei maximal eingeschobenem Schieber (96) die Unterkante der Mittelpartie (91) unterfasst und es einer definierten Auszugskraft bedarf, um den Haken (100) wieder aus dieser Verankerung zu lösen; und

b) bei maximal ausgezogenem Schieber (96) der Haken (100) zum Einrasten in die Rastkontur (94) bestimmt ist.


 
16. Verfahren zur Herstellung eines Sitzmöbels, nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass

a) vorhanden sind:

aa) ein Oberteil (2) und ein separates Unterteil (3) mit im Prinzip horizontaler Sitzplatte (1), die - bei einem Sitzmöbel in Gestalt eines Stuhls - in eine im Prinzip vertikal stehende Rückenlehne (4) übergeht, wobei das dickere Oberteil (2) und das dünnere Unterteil (3) aus schichtweise verleimtem Formsperrholz, z.B. aus Buche, bestehen; und

ab) zwei Paare von Beinen (5,5';6,6'), die jeweils ein Vorderbein (5,6) und ein Hinterbein (5',6') bilden, mit im Prinzip horizontal abgewinkelten, ineinander übergehenden Fortsätzen (50,50';60,60'), die sich als Bügel (51,61) zum Zentrumsbereich der Sitzplatte (1) erstrecken; und

b) im Fertigungsprozess:

ba) an der dem Unterteil (3) zugewandten Unterseite des Oberteils (2) Nuten (20) spanabhebend eingebracht werden, vorzugsweise durch Ausfräsen;

bb) an der dem Oberteil (2) zugewandten Oberseite des Unterteils (3) Nuten (30) spanlos angeformt werden;

bc) die Fortsätze (50,50';60,60') der Beine (5,5';6,6') in die Nuten (20,30) zwischen Oberteil (2) und Unterteil (3) eingelegt werden; und

bd) hiernach Oberteil (2) und Unterteil (3) flächig miteinander verbunden werden, vorzugsweise durch Verleimen.


 
17. Verfahren zur Herstellung eines Sitzmöbels nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Ausstattung mit Armlehnen (7,8) zusätzlich zu den spanabhebend eingearbeiteten (20) bzw. spanlos angeformten (30) Nuten, zur Fixierung der Armlehnen (7,8) bestimmte Aufnahmekonturen (21,31;22,221,220,32) im Ober- und Unterteil (2,3) vorgesehen werden.
 




Zeichnung