[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gliederkonstruktion für Sitz- und Liegemöbel
bestehend aus einer Vielzahl von einzelnen, flächig angeordneten Gliederelementen.
[0002] Derartige Gliederkonstruktionen sind aus dem Stand der Technik bekannt. So beschreibt
das US-Patent 4 318 556 eine Stuhlkonstruktion bei der die Sitz- und Rückenfläche
jeweils aus einzelnen, wellenartig ausgeformten Federelementen bzw. -gliedern, die
übereinander angeordnet sind, gebildet wird. Auch das US-Patent 2 179 247 beschreibt
eine Rückenfläche für ein Sitzmöbel, wobei die Rückenfläche aus einzelnen Spiralfedern
besteht, die auf horizontal und senkrecht verlaufenden Streben befestigt sind. Die
Spiralfedern stützen dabei die eigentliche Rückenfläche federnd ab.
[0003] Zweck derartiger Federkonstruktionen ist es, eine ergonomisch günstige, dem Körperbau
einer Person angepasste Sitz- oder Liegefläche zu erzielen. Nachteilig an den bekannten
Konstruktionen ist jedoch, dass sie relativ starr ausgebildet sind, was zu ergonomisch
ungünstigen Sitz- oder Liegepositionen führen und subjektiv beim Benutzer ein unbequemes
Gefühl hervorrufen.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße Gliederkonstruktion
für Sitz- und Liegemöbel bereitzustellen, die weniger starr ausgebildet ist und so
eine ergonomisch günstige Sitz- und Liegeposition gewährleistet.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Gliederkonstruktion mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Bei einer erfindungsgemäßen Gliederkonstruktion sind die Gliederelemente rechteckig
ausgebildet und weisen jeweils Längs- und Stirnseiten auf, wobei die Gliederelemente
derart angeordnet sind, dass die jeweiligen Längsseiten aneinander anliegen. Die Vielzahl
der Gliederelemente sind dabei zwischen mindestens zwei Trägerelementen angeordnet
und bilden eine Sitz-, Lehn- oder Liegefläche aus, wobei die Gliederelemente mit Hilfe
von mindestens zwei Spiralfedern, die in jeweiligen Durchtrittsöffnungen der Gliederelemente
geführt sind, verbunden sind und die Enden der Spiralfedern jeweils eine Befestigungsvorrichtung
zur Befestigung der Spiralfedern an mindestens einem innerhalb der Trägerelemente
geführten Befestigungselement aufweisen. Durch die erfindungsgemäße Gliederkonstruktion
ergibt sich eine Sitz-, Lehn- oder Liegefläche, die einerseits aufgrund der Vielzahl
der einzelnen Gliederelemente und der Befestigungsart mittels durchgehender Spiralfedern
sehr nachgiebig ist und andererseits eine ergonomisch exakte und vorteilhafte Anpassung
an die entsprechenden Körperbereiche eines Benutzers des Sitz- oder Liegemöbels erlaubt.
Zudem ergibt sich der Vorteil, dass die Oberfläche der einzelnen Gliederelemente bereits
Sitz- oder Liegefläche des Sitz- oder Liegemöbels bildet. Zusätzliche Bezüge oder
Polsterungen sind nicht notwendig, können aber optional ausgebildet sein.
[0008] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Längsseiten
des ersten Gliederelements länger als die Längsseiten des zweiten Gliederelements
und das erste und zweite Gliederelement bilden die beiden Endreihen der Sitz-, Lehn-
oder Liegefläche aus, wobei die Gliederelemente jeweils alternierend angeordnet sind.
Dadurch ergibt sich eine Anordnung der Gliederelemente, bei deren Gliederelemente
in Längsrichtung versetzt zueinander angeordnet sind. Eine derartige Anordnung gewährleistet
eine maximale Nachgiebigkeit der resultierenden Gliederkonstruktion bzw. der resultierenden
Sitz-, Lehn- und Liegefläche. Es ist aber auch möglich, dass die Sitz-, Lehn- oder
Liegefläche des Sitz- oder Liegemöbels aus gleichförmigen rechteckigen Gliederelementen
gebildet wird.
[0009] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Befestigungsvorrichtung
eine Einstellvorrichtung auf, derart, dass die Spannung der Spiralfeder einstellbar
und regulierbar ist. Dadurch ist gewährleistet, dass die Nachgiebigkeit der resultierenden
Sitz-, Lehn- und Liegefläche den Körpermaßen des Benutzers, insbesondere der Größe
und dem Gewicht des Benutzers angepasst werden kann.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Befestigungselement
ein Drahtseil, wobei das Drahtseil innerhalb einer parallel zur Längserstreckung des
Trägerelements angeordneten und in dem Trägerelement ausgebildeten Öffnung geführt
ist. Eine derartige Konstruktion ist kostengünstig herzustellen und trägt ebenfalls
zur Elastizität der Gesamtkonstruktion bei.
[0011] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung sind in dem nachfolgend
beschriebenen Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen
- Figur 1
- eine schematische, teilweise geschnittene Vorderansicht eines Teilbereichs der erfindungsgemäßen
Gliederkonstruktion; von
- Figur 2
- eine schematische, teilweise geschnittene Aufsicht eines Teilbereichs der erfindungsgemäßen
Gliederkonstruktion gemäß Figur 1; und
- Figuren 3a - d
- eine schematische Darstellung zweier unterschiedlich ausgebildeter Einzelglieder der
erfindungsgemäßen Gliederkonstruktion.
[0012] Figur 1 zeigt in einer schematischen, teilweise geschnittenen Vorderansicht einen
Teilbereich einer Gliederkonstruktion 10 für Sitz- oder Liegemöbel. Man erkennt, dass
die Gliederkonstruktion 10 aus einer Vielzahl von einzelnen, flächig angeordneten
und rechteckig ausgebildeten Gliederelementen 14, 16 besteht. Die Gliederelemente
14, 16 weisen dabei jeweils Längs- und Stirnseiten 32, 32', 34, 34', 36, 36', 38,
38' auf und sind derart zueinander angeordnet, dass die jeweiligen Längsseiten 32,
32', 36, 36' aneinander anliegen und so eine Fläche ausbilden.
[0013] Die Gliederelemente 14, 16 sind dabei zwischen mindestens zwei Trägerelementen 12
angeordnet, wobei die Gliederelemente 14, 16 mit Hilfe von mindestens zwei Spiralfedern
24, die in jeweiligen Durchtrittsöffnungen 18, 18', 18", 20, 20' der Gliederelemente
14, 16 geführt sind, verbunden sind. Die Spiralfedern 24 sind dabei aus Federstahl
mit einer Drahtstärke von ca. 4 mm gefertigt und weisen einen Gesamtdurchmesser von
ca. 6 mm auf. Es ist aber auch denkbar, dass die Spiralfedern aus Kunststoff oder
einem anderen geeigneten Material gefertigt sind.
[0014] Die Enden der Spiralfedern 24 weisen jeweils eine Befestigungsvorrichtung 26 zur
Befestigung der Spiralfedern 24 an mindestens einem innerhalb der Trägerelemente 12
geführtem Befestigungselement 30 auf. Die Befestigungsvorrichtung 26 kann dabei eine
Einstellvorrichtung aufweisen, derart, dass die Spannung der Spiralfedern 24 individuell
einstellbar und regulierbar ist.
[0015] Das Befestigungselement 30 ist in dem Ausführungsbeispiel ein Drahtseil, wobei das
Drahtseil innerhalb einer parallel zur Längserstreckung des Trägerelements 12 angeordneten
und in dem Trägerelement 12 ausgebildeten Öffnung 28 geführt ist. Das als Stahldraht
ausgebildete Drahtseil weist einen Durchmesser von ca. 2 mm auf.
[0016] Des weiteren erkennt man, dass die Längsseiten 32, 32' des ersten Gliederelements
14 länger sind als die Längsseiten 36, 36' des zweiten Gliederelements 16. Zudem bilden
das erste und zweite Gliederelement 14, 16 die beiden Endreihen der resultierenden
Gliederkonstruktion 10 bzw. der resultierenden Sitz-, Lehn- oder Liegefläche aus,
wobei die Gliederelemente 14, 16 jeweils alternierend angeordnet sind.
[0017] Die Gliederelemente 14, 16 und die Trägerelemente 12 bestehen üblicherweise aus Holz
und/oder Kunststoff und/oder Metall und/oder einer Metalllegierung. Die Gliederkonstruktion
10 ist insbesondere zur Gestaltung von Sitz-, Lehn- oder Liegefläche aus Holz geeignet.
[0018] Figur 2 zeigt eine schematische, teilweise geschnittene Aufsicht eines Teilbereichs
der Gliederkonstruktion 10 gemäß Figur 1. Man erkennt, dass die Spiralfedern 24 in
den Durchtrittsöffnungen 18, 20 der Gliederelemente 14, 16 geführt sind und diese
miteinander verbinden. Zur Führung der Spiralfedern 24 in den Trägerelementen 12 sind
jeweils senkrecht zur Längserstreckung der Trägerelemente 12 Öffnungen 22 ausgebildet.
Die Enden der Spiralfedern 24 sind mittels der Befestigungsvorrichtung 26 an dem Drahtseil
30 befestigt.
[0019] Die Figuren 3a - d zeigen eine schematische Darstellung der unterschiedlich ausgebildeten
Einzelglieder 14, 16 der Gliederkonstruktion 10. Man erkennt, dass die Längsseiten
32, 32' des ersten Gliederelements 14 länger sind als die Längsseiten 36, 36' des
zweiten Gliederelements 16. Zudem erkennt man, dass das erste, längere Gliederelement
14 insgesamt drei Durchtrittsöffnungen 18, 18', 18" aufweist. Das kürzere Gliederelement
16 weist dagegen nur zwei Durchtrittsöffnungen 20, 20' zur Aufnahme und Führung der
Spiralfedern 24 auf. Die Stirnseiten 36, 36', 38, 38' der Gliederelemente 14, 16 sind
jeweils abgerundet ausgebildet. Dadurch wird die Beweglichkeit der Gliederelemente
14, 16 parallel zu ihrer Längserstreckung deutlich erhöht.
1. Gliederkonstruktion für Sitz- und Liegemöbel bestehend aus einer Vielzahl von einzelnen,
flächig angeordneten Gliederelementen (14, 16),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gliederelemente (14, 16) rechteckig ausgebildet sind und jeweils Längs- und Stirnseiten
(32, 32', 34, 34', 36, 36', 38, 38') aufweisen und derart angeordnet sind, dass die
jeweiligen Längsseiten (32, 32', 36, 36') aneinander anliegen, wobei die Vielzahl
der Gliederelemente (14, 16) zwischen mindestens zwei Trägerelementen (12) angeordnet
sind und eine Sitz-, Lehn- oder Liegefläche ausbilden, wobei die Gliederelemente (14,
16) mit Hilfe von mindestens zwei Spiralfedern (24), die in jeweiligen Durchtrittsöffnungen
(18, 18', 18", 20, 20') der Gliederelemente (14, 16) geführt sind, verbunden sind
und die Enden der Spiralfedern (24) jeweils eine Befestigungsvorrichtung (26) zur
Befestigung der Spiralfedern (24) an mindestens einem innerhalb der Trägerelemente
(12) geführtem Befestigungselement (30) aufweisen.
2. Gliederkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsseiten (32, 32') des ersten Gliederelements (14) länger sind als die Längsseiten
(36, 36') des zweiten Gliederelements (16) und das erste und zweite Gliederelement
(14, 16) die beiden Endreihen der Sitz-, Lehn- oder Liegefläche ausbilden, wobei die
Gliederelemente (14, 16) jeweils alternierend angeordnet sind.
3. Gliederkonstruktion nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sitz-, Lehn- oder Liegefläche des Sitz- oder Liegmöbels aus gleichförmigen rechteckigen
Gliederelementen gebildet ist.
4. Gliederkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gliederelemente (14, 16) und die Trägerelemente (12) aus Holz und/oder Kunststoff
und/oder Metall und/oder einer Metalllegierung bestehen.
5. Gliederkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungsvorrichtung (26) eine Einstellvorrichtung aufweist, derart, dass
die Spannung der Spiralfeder (24) einstellbar und regulierbar ist.
6. Gliederkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnseiten (36, 36', 38, 38') abgerundet ausgebildet sind.
7. Gliederkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Befestigungselement (30) ein Drahtseil ist, wobei das Drahtseil innerhalb einer
parallel zur Längserstreckung des Trägerelements (12) angeordneten und in dem Trägerelement
(12) ausgebildeten Öffnung (28) geführt ist.