(19)
(11) EP 1 201 170 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.2002  Patentblatt  2002/18

(21) Anmeldenummer: 01122176.9

(22) Anmeldetag:  15.09.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47K 3/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 19.10.2000 DE 10051771

(71) Anmelder: Kunststofftechnik Schedel GmbH
D-08223 Falkenstein / Vogtland (DE)

(72) Erfinder:
  • Weber, Udo
    08223 Falkenstein (DE)

(74) Vertreter: Schröer, Gernot H., Dipl.-Phys. et al
Meissner, Bolte & Partner Patentanwälte Karolinenstrasse 27
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Wannenträger für eine Dusch- oder Badewanne


(57) Es wird ein Wannenträger für eine Dusch- oder Badewanne mit einem im wesentlichen kastenförmigen Gebilde (12) vorgeschlagen, das eine ein- oder mehrteilige Wandung (13) umfasst.
An der Außenseite (14) ist zumindest bereichsweise eine Sichtverblendung (16) an über die Außenseite (14) vorstehende Distanzelemente (19, 20) anbringbar.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Wannenträger für eine Dusch- oder Badewanne bestehend aus einem im wesentlichen kastenförmigen Gebilde, das an seiner Oberseite zum Einsetzen einer Dusch- oder Badewanne offen ausgebildet ist, wobei das kastenförmige Gebilde eine ein- oder mehrteilige Wandung mit einer Außenseite umfasst, an die zumindest bereichsweise eine Sichtverblendung anbringbar ist, wobei Befestigungseinrichtungen zwischen Sichtverblendung und Außenseite der Wandung zur lösbaren Befestigung vorgesehen sind.

[0002] Das Problem der Befestigung einer Sichtverblendung an einem Wannenträger ist bereits in der CH 674 451 A5 beschrieben. Dort ist ein Wannenträger für eine Eckbadewanne angegeben, an dem Rastaufnahmen innerhalb der Wandung des Wannenträgers mit Rastplatten in entsprechenden Ausnehmungen vorgesehen sind. Über korrespondierend hierzu an einer Sichtverblendung positionierte Rastfedern lässt sich eine Sichtverbindung lösbar am Wannenträger befestigen.

[0003] Es besteht schon seit längerem das Bedürfnis, einen Wannenträger zu schaffen, bei dem sich mit einfachen Mitteln sowohl eine dünnwandige Sichtverblendung beispielsweise aus Kunststoff, Acryl, Metall, o.ä., oder eine dickwandige Sichtverblendung beispielsweise eine Fliesenverblendung anbringen lässt. Aus der vorbekannten CH 674 451 A5 ist hier bereits ein Lösungsvorschlag bekannt, der sich herstellungstechnisch allerdings als aufwendig gestaltet.

[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Wannenträger und ein entsprechendes Verfahren anzugeben, der bzw. das eine herstellungstechnisch noch einfachere und zuverlässige Befestigungsmöglichkeit für eine Sichtverblendung bietet.

[0005] Diese Aufgabe wird in vorrichtungstechnischer Hinsicht mit einem Wannenträger nach den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und in verfahrenstechnischer Hinsicht mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14 gelöst.

[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0007] Ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Sichtverblendung mittels Klettelementen an einem Wannenträger zu befestigen. Das Vorsehen von Klettelementen lässt sich herstellungstechnisch vergleichsweise einfach implementieren. Darüber hinaus kann eine derartige Befestigungsmöglichkeit für eine Sichtverblendung auch bei einem bereits bestehenden Wannenträger auf vergleichsweise einfache Art und Weise nachgerüstet werden.

[0008] Was die Sichtverblendungen anbelangt, so können diese entweder bereits herstellungstechnisch mit korrespondierenden Klettelementen ausgestattet sein. Alternativ können die geeigneten Befestigungsstellen für die Klettelemente noch am Montageort je nach Gegebenheiten des jeweiligen Wannenträgers festgelegt und die verblendungsseitigen Klettelemente erst am Montageort an der Sichtverblendung befestigt werden. Hierzu können beispielsweise die verblendungsseitigen Klettelemente rückseitig eine mit einer Schutzfolie versiegelte Klebeschicht aufweisen, so dass sie nach Abzug der Schutzfolie an der gewünschten Stelle der Sichtverblendung aufgelegt und befestigt werden können.

[0009] Wannenträgerseitig können die Klettelemente ebenfalls herstellerseitig bereits vorgesehen oder am Montageort an den geeigneten Stellen befestigt werden.

[0010] In einer vorteilhaften Weiterbildung sind über die Außenseite der Wandung vorstehende Distanzelemente vorgesehen, die zur Anbringung einer ggf. abnehmbaren, insbesondere dünnwandigen Sichtverblendung vorgesehen sind. Das Vorsehen von Distanzelementen an der Außenseite der Wandung eines Wannenträger bietet eine einfache und dennoch zuverlässige Befestigungsmöglichkeit, vor allem für dünnwandige Sichtverblendungen, wobei an den Sichtverblendungen bei der Befestigung mittels Klettelementen selbst nur geringfügige Modifikationen vorzunehmen sind, so dass Sichtverblendungen einer Vielzahl von Herstellern zum Einsatz gelangen können.

[0011] Aus der DE 88 09 338.7 U1 sind bereits Distanzelemente zwischen Wannenträger und Sichtverblendung bekannt, wobei dort die Sichtverblendung aber mittels einer relativ aufwendigen Snap-In Verbindung an Wannenträger befestigt wird.

[0012] Die Distanzelemente selbst können entweder direkt einstückig mit der Wandung des Wannenträgers ausgebildet sein oder als separate Bauteile, beispielsweise über eine Klebe- und Bindeschicht angebracht werden.

[0013] In einer konkreten, vorteilhaften Ausgestaltung sind die Distanzelemente als separate Bauteile in eine nutförmige Ausnehmung, die parallel zur Außenseite der Wandung verläuft, vorzugsweise in vertikaler Richtung einschiebbar. Um den Distanzelementen einen besonderen Halt zu gewähren, können die nutförmigen Ausnehmungen als Negativprofil ausgestaltet sein, in das sich ein Vorsprung mit einem entsprechend ausgestaltetem Positivprofil des Distanzelementes einschieben lässt. Um das Distanzelement in einer zur Außenseite der Wandung senkrechten Richtung zu fixieren, kann das Distanzelement in der nutförmigen Ausnehmung beispielsweise durch Kleben befestigt werden. Bevorzugter Maßen weist die nutförmige Ausnehmung ein Negativprofil mit Hinterschneidung auf, derart, dass das korrespondierend geformte Positivprofil des Distanzelementes in diese Hinterschneidung eingreift und hierdurch nach Art einer Schwalbenschwanzverbindung in Richtungen senkrecht zur Oberfläche der Wandung eine Fixierung bewirkt.

[0014] In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung verändert sich die Tiefe der Hinterschneidung über die Länge der nutförmigen Ausnehmung bzw. des Positivprofils derart, dass beispielsweise an einem oberen Ende der nutförmigen Ausnehmung die Hinterschneidung größer, in einem unteren Ende dagegen kleiner ist. Hierdurch lässt sich eine besonders günstige Einführbarkeit der Distanzelemente in die Wandung gewährleisten. Vorteilhafterweise sind sowohl die nutförmige Ausnehmung als auch das Positivprofil jeweils einstückig mit der Wandung bzw. den Distanzelementen ausgebildet.

[0015] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind an den Distanzelementen oder zwischen den Distanzelementen und der Außenseite der ein- oder mehrteiligen Wandung Sollbruchstellen vorgesehen, um die Sichtverblendung auf dem jeweils gewünschten Niveau über der Außenseite der Wandung befestigen zu können. Da Bade- oder Duschwannen herkömmlicherweise über den Rand eines Wannenträgers vorkragen bzw. überstehen, wird die Sichtverblendung meist in bestimmter Relation zu dem vorkragenden Rand der Bade- oder Duschwanne angebracht, entweder leicht überstehend, plan abschließend oder geringfügig zurückversetzt. Um das gewünschte Niveau relativ zur Außenkante des überkragenden Randes zu erreichen, sind die Distanzelemente mit Sollbruchstellen versehen. In einer konkreten Ausgestaltung ist eine Sollbruchstelle zwischen Außenseite der Wandung und dem Distanzelement vorgesehen, so dass das Distanzelement komplett entfernt ist. Dadurch kann eine relativ dicke Sichtverkleidung in Form von Fliesen aufgebracht werden. Es ist aber auch denkbar, die Distanzelemente nicht komplett zu entfernen, sondern nur zu kürzen. Hierzu sind Sollbruchstellen innerhalb der Distanzelemente hilfreich. Bestehen die Distanzelemente aus Hartschaumstoff, lassen sie sich allerdings auch leicht anderweitig, beispielsweise durch eine Heizdrahtschneidvorrichtung kürzen.

[0016] Aufgrund der leichteren Herstellbarkeit, der Materialverträglichkeit und der Brandschutzeigenschaften ist es zweckmäßig, die Distanzelemente ebenfalls aus Hartschaumstoff herzustellen.

[0017] Alternativ können die Distanzelemente auch aus Metall oder Kunststoff bestehen.

[0018] In einer bevorzugten Ausgestaltung werden die wannenträgerseitigen Klettelemente auf Distanzelementen aufgebracht. Die Distanzelemente sind vor allem bei einer Sichtverblendung mit dünnem Querschnitt, wie bei einer Sichtverblendung aus Acryl, Metall oder Kunststoff sinnvoll, um ein Oberflächenniveau zu erreichen, das im wesentlichen dem einer herkömmlichen Fliesenverkleidung entspricht.

[0019] Es sind verschiedene Möglichkeiten zur Befestigung der Klettelemente denkbar. Beispielsweise können die Klettelemente auf Kunststoffträgern angeordnet sein, die teilweise in die Wandung des Wannenträgers eingeschäumt oder in Verankerungen im Wannenträger einrastbar sind. Eine vergleichsweise einfache, zuverlässige und herstellungstechnisch günstige Art der Befestigung erfolgt über das Vorsehen einer Bindeschicht zwischen der Außenfläche der Wandung bzw. der Distanzelemente und der Rückseite der Klettelemente. Dabei kann die Bindeschicht zusammenhängend oder unterbrochen ausgebildet sein. Die Bindeschicht besteht vorzugsweise aus einem auf Hartschaumstoff abgestimmten Klebstoff, der eine dauerhafte Verbindung zwischen den Klettelementen und der Oberfläche des Wannenträgers bzw. der Distanzelemente gewährleistet. Bestehen Wannenträger bzw. Distanzelemente aus Hartschaumstoff, so ist der Klebstoff speziell auf dieses Material abzustimmen.

[0020] Generell könnte im vorliegenden Fall unabhängig vom Vorsehen von Distanzelementen eine Verbindung, anstatt über Klettelemente auch über am Wannenträger bzw. den Distanzelementen vorgesehenen Magnetstreifen in Erwägung gezogen werden. Eine Sichtverblendung aus Metall würde sich dann ohne weiteres befestigen lassen. Bei Sichtverblendungen aus nichtmetallischen Materialien könnten entsprechende Metallstreifen vorgesehen werden.

[0021] Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Befestigen von Sichtverblendungen an einem Wannenträger für eine Dusch- oder Badewanne vorgeschlagen, bestehend aus einem im wesentlichen kastenförmigen Gebilde, das an seiner Oberseite zum Einsetzen einer Dusch- oder Badewanne offen ausgebildet ist, wobei das kastenförmige Gebilde eine ein- oder mehrteilige Wandung umfasst. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass auf oder an der Außenseite der Wandung korrespondierend zu an der Innenseite einer Sichtverblendung angeordneten, verblendungsseitigen Klettelementen, wannenträgerseitige Klettelemente befestigt werden, wobei die Befestigung vorzugsweise über eine Klebeverbindung erfolgt, derart, dass sich die Sichtverblendung über die korrespondierenden Klettelemente am Wannenträger befestigen lässt.

[0022] Dieses Verfahren lässt sich entsprechend auch auf Wannenträger anwenden, die bereits herstellungsseitig für eine derartige Befestigung einer Sichtverblendung hergerichtet sind. Darüber hinaus lässt sich das Verfahren auch auf fast alle bereits bestehenden Wannenträger übertragen, bei der eine derartige Befestigung nach dem vorgeschlagenen Verfahren nachträglich noch vorgesehen werden soll.

[0023] Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.

[0024] Hierbei zeigen:
FIG 1
eine Ausführungsform für einen Wannenträger und eine Sichtverblendung in Explosionsansicht, wobei Sichtverblendung und Wannenträger jeweils gegeneinander zum besseren Verständnis verschwenkt sind.
FIG 2
eine horizontale Schnittansicht durch eine Ausführungsform eines Wannenträgers mit erfindungs gemäßer Sichtverblendung.
FIG 3
eine Schnittansicht des Wannenträgers mit Sichtverblendung entlang der Linie III, III in FIG 2.
FIG 4
eine zu der in FIG 2 dargestellten Ausführungsform alternativen Ausführungsform, bei der Distanzelemente über eine Bindeschicht auf einer Wandung des Wannenträgers befestigt sind.
FIG 5a
eine Ausführungsform eines Distanzelementes nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung.
FIG 5b
eine Draufsicht auf das Distanzelement nach FIG 5a.
FIG 5c
eine Schnittansicht des Distanzelementes nach FIG 5a, entlang der Linie FIG 5c und FIG 5a.
FIG 5d
eine skizzenhafte Veranschaulichung eines an der Wandung eines Wannenträgers befestigten Distanzelementes gemäß 5a.
FIG 5e
eine vergrößerte Ansicht des Wannenträgers mit einer zur Anbringung eines Distanzelementes nach FIG 5a ausgebildeten Wandung.


[0025] In FIG 1 ist eine Ausführungsform eines Wannenträgers mit Sichtverblendung 16 in perspektivischer Ansicht dargestellt, wobei die beiden Einzelteile zum besseren Verständnis gegeneinander verschwenkt sind. Der Wannenträger umfasst ein kastenförmiges Gebilde 12, das an seiner Oberseite 11 zum Einsatz einer Bade- oder Duschwanne offen ausgebildet ist. Das kastenförmige Gebilde 12 umfasst eine ein- oder mehrteilige Wandung 13, die hier umlaufend mit drei Teilabschnitten, insbesondere zwei senkrecht aufeinander stehenden geraden Abschnitten und einem gebogenen Abschnitt ausgebildet ist. Die umlaufende Wandung 13 weist eine Außenseite 14 auf, an der im gebogenen Abschnitt der umlaufenden Wandung Distanzelemente 19, 20 vorgesehen sind.

[0026] Die Distanzelemente 19, 20 stehen über die Außenseite 14 der Wandung 13 vor und sind zur Anbringung einer ggf. abnehmbaren Sichtverblendung 16 vorgesehen. Eine derartige Sichtverblendung kann beispielsweise aus Acryl, Metall oder Kunststoff bestehen. Die Distanzelemente 19, 20 stellen sicher, dass die Sichtverblendung im gewünschten Abstand zur Außenseite 14 der Wandung 13 befestigbar ist.

[0027] Um sowohl dünnwandige als auch dickwandige Sichtverblendungen anbringen zu können, sind die Distanzelemente 19, 20 vorzugsweise mit Sollbruchstellen 21, 22 versehen, die - wie bei der vorliegenden Ausführungsform - ein komplettes Abtreten der Distanzelemente 19, 20 oder ein teilweises Abtrennen zum Erreichen eines weniger weit vorstehenden Niveaus gestatten.

[0028] In den in Figuren 1 bis 4 veranschaulichten Ausführungsformen sind die Distanzelemente 19, 20 komplett abtrennbar, so dass eine Sichtverblendung dann in herkömmlicher Weise durch Verfließen des Wannenträgers erreicht werden kann. Hierzu werden die Fliesen direkt auf dem Wannenträger befestigt. Alternativ kann auch eine Fliesenplatte zum Einsatz kommen, die sich auf der Außenseite 14 der Wandung 13 nach teilweise oder vollständigem Abtrennen der Distanzelemente 19, 20 befestigen lässt.

[0029] Die Distanzelemente 19, 20 können wie in der Figur 2 veranschaulicht, einstückig mit der Wandung 13 des Wannenträgers ausgebildet sein.

[0030] Wie in Figur 4 gezeigt, können die Distanzelemente 19, 20 aber auch als separate Bauteile über eine Bindeschicht 18 an der Außenseite der Wandung 13 befestigt sein. In diesem Fall kann die Bindeschicht 18 selbst als Sollbruchstelle 21, 22 zum Abtrennen des Distanzelementes 19, 20 dienen.

[0031] Nach einem weiteren, unabhängigen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine neuartige Befestigungsmethode für die Sichtverblendung vorgeschlagen, mit der mit oder ohne Distanzelemente 19, 20 ein besonders einfaches Anbringen der Sichtverblendung 16 ermöglicht wird. Hierzu sind Befestigungseinrichtungen zwischen der Außenseite 14 der ein- oder mehrteiligen Wandung 13 und der Sichtverblendung vorgesehen. Erfindungsgemäß umfassen die Befestigungseinrichtungen wannenträgerseitige Klettelemente 15 sowie verblendungsseitige Klettelemente 17. Die Klettelemente 15 und 17 sind so angebracht und ausgebildet, dass sie miteinander zusammenwirken und die Sichtverblendung an der gewünschten Position an der Außenseite 14 der Wandung 13 halten. Ein besonderer Vorteil dieser neuartigen Befestigungsart liegt darin, dass sich die Sichtverblendung jederzeit leicht abnehmen lässt, was insbesondere zu Wartungs- und Reinigungszwecken wünschenswert ist.

[0032] Im besonderen Maße eignet sich diese neuartige Befestigungsart für dünnwandige, leichte Sichtverblendungen aus Acryl, Metall oder Kunststoff. Aus diesem Grunde können die wannenträgerseitigen Klettelemente 15 auch direkt außenseitig auf den Distanzelementen 19, 20 angebracht werden. Aufgrund der sehr leistungsstarken Klettelemente ist es auch denkbar, dickwandigere Sichtverblendungen 16 evtl. sogar Fliesenplatten an der Außenseite 14 an der Wandung 13 mit Klettelementen 15, 17 zu befestigen. Die Klettelemente lassen sich in korrespondierender Position zueinander an nahezu beliebiger Stelle im Bereich der Außenseite 14 der Wandung 13 vorsehen. Aus Stabilitätsgründen wird es bei streifenförmiger Ausführung der Klettelemente 15, 17 bevorzugt, wenn diese im wesentlichen parallel zur Vertikalen ausgerichtet sind. Mittels geeigneter Bindemittel können die Klettelemente 15, 17 an ggf. markierten Positionen auch noch am Montageort an die Sichtverblendung 16 bzw. die Wandung 13 bzw. an den Distanzelementen 19, 20 befestigt werden.

[0033] In einer konkreten Ausführungsform wird ein Wannenträger geschaffen, der eine Verkleidung sowohl mittels einer dünnwandigen Sichtverblendung 16 beispielsweise aus Acryl, Metall oder Kunststoff oder auch ein Verblenden mittels Fliesen gestattet. Für das Verblenden mittels Fliesen werden die Distanzelemente 19, 20 einschließlich ggf. bereits werkseitig befestigter Klettelemente 15 abgebrochen. Wird eine dünnwandige Sichtverblendung 16 gewünscht, so lässt sich diese ggf. nach Anbringung von Klettelementen 15, 17 lösbar auf der Außenseite 14 der Wandung 13 befestigen.

[0034] In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung sind Distanzelemente 19, 20 vorgesehen, die sich in einer entsprechend geformten nutförmigen Ausnehmung 28, welche parallel zur Oberflächenwandung 13 an der Außenseite 14 des kastenförmigen Gebildes 1 verläuft, befestigen lassen. Diese Ausgestaltung ist in den FIG 5a bis 5e veranschaulicht. Hierzu sind die Distanzelemente 19, 20 in eine nutförmige Ausnehmung 28, die parallel zur Wandung 13 verläuft, eingefügt. Die Distanzelemente werden durch eine entsprechende Profilierung nach Art eines Schwalbenschwanzprofiles gleichzeitig in der nutförmigen Ausnehmung 28 verankert. Bevorzugtermaßen ist eine bezogen auf die spätere Gebrauchslage im wesentlichen vertikal verlaufende nutförmige Ausnehmung 28 an der Außenseite 14 der Wandung 13 - wie anhand von FIG 5e veranschaulicht - vorgesehen. Die nutförmige Ausnehmung 28 definiert ein Negativprofil 24, das hier weiterhin mit Hinterschneidungen 25 versehen ist.

[0035] Korrespondierend zu dem in der Wandung 13 vorgesehenen Negativprofil 24 sind die Distanzelemente 19, 20 mit entsprechend geformten Vorsprüngen 29 vorgesehen. Der Vorsprung 29 eines entsprechenden Distanzelementes 19 definiert, wie anhand von FIG 5a veranschaulicht, ein Positivprofil 23, welches korrespondierend zum Negativprofil 24 der nutförmigen Ausnehmung 28 ausgebildet ist. Der Vorsprung 29 weist damit eine Frontseite 26 und eine verjüngte, der Frontseite 26 gegenüberliegende Basis 27 auf.

[0036] Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung verjüngt sich die Breite der Frontseite 26, wie anhand der FIG 5b und 5c veranschaulicht, über die Länge des Distanzelementes 19, so dass an einem unteren Ende die Breite des Vorsprungs 29 geringer ist und zum oberen Ende hin stets bis auf eine bestimmte Breite hin zunimmt. Die Basis 27 des Vorsprungs 29 bleibt dabei bevorzugter Maßen konstant, so dass auch die von außen sichtbare Öffnungsbreite des Negativsprofils 24 bzw. der nutförmigen Ausnehmung 28 an der Wandung 13 konstant bleibt und sich lediglich die Ausbildung der Hinterschneidung 25 innerhalb der nutförmigen Ausnehmung 28 entsprechend anpasst. Diese Maßnahme wird vor allem deshalb als zweckmäßig angesehen, da sich das Distanzelement 19 mit dem Vorsprung 29 sich dann besonders gut in die nutförmige Ausnehmung 28 der Wandung 13 einführen lässt. Das Einführen wird durch Reibungskräfte zunächst kaum behindert. Durch die sich verjüngende Ausgestaltung wird gleichzeitig eine Begrenzung der Einführbewegung und weiterhin ein fester Sitz des Distanzelementes 19 an der Wandung 13 gewährleistet.

[0037] In FIG 5d ist das an der Wandung 13 befestigte Distanzelement nochmals in einer Ansicht von oben veranschaulicht. Die nutförmige Ausnehmung 28 ist derart bemessen, dass sich bei Verzicht auf die Verwendung von Distanzelementen 19, 20 die Außenseite 14 der Wandung 13 dennoch mit Fliesen belegen lässt. Die Distanzelemente 19, 20 können herstellerseitig dem Wannenträger beigelegt werden. Falls gewünscht, können sie vor Auslieferung oder am Montageort, wie vorstehend beschrieben, eingeschoben werden.

Bezugszeichenliste



[0038] 
11
Oberseite
12
Kastenförmiges Gebilde
13
Wandung
14
Außenseite
15
Befestigungseinrichtungen, wannenträgerseitige Klettelemente
16
Sichtverblendung
17
Befestigungseinrichtungen, verblendungsseitige Klettelemente
18
Bindeschicht
19, 20
Distanzelemente
21, 22
Sollbruchstellen
23
Positivprofil
24
Negativprofil
25
Hinterschneidung
26
Frontseite (Positivprofil)
27
Basis
28
Nutförmige Ausnehmung
29
Vorsprung



Ansprüche

1. Wannenträger für eine Dusch- oder Badewanne bestehend aus einem im wesentlichen kastenförmigen Gebilde (12), das an seiner Oberseite (11) zum Einsetzen einer Dusch- oder Badewanne offen ausgebildet ist, wobei das kastenförmige Gebilde (12) eine ein- oder mehrteilige Wandung (13) mit einer Außenseite (14) umfasst, an die zumindest bereichsweise eine Sichtverblendung (16) anbringbar ist, wobei Befestigungseinrichtungen zwischen Sichtverblendung (16) und Außenseite (14) der Wandung (13) zur lösbaren Befestigung vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass

die Befestigungseinrichtungen zur lösbaren Befestigung der Sichtverblendung (16) streifen- oder flächenförmig ausgebildete, wannenträgerseitige Klettelemente (15) umfassen, die mit korrespondierenden, an der Sichtverblendung (16) befestigten verblendungsseitigen Klettelementen (17) zusammenwirken.


 
2. Wannenträger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass

über die Außenseite (14) vorstehende Distanzelemente (19, 20) vorgesehen sind, die zur Anbringung der abnehmbaren Sichtverblendung (16) vorgesehen sind.


 
3. Wannenträger nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass

die Distanzelemente (19, 20) als separate Bauteile an der Außenseite (14) der Wandung befestigbar oder einstückig mit ihr ausgebildet sind.


 
4. Wannenträger nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass

eine parallel zur Außenseite (14) der Wandung (13) verlaufende nutförmige Ausnehmung (28) in der Außenseite (14) der Wandung (13) zum Einsetzen eines Distanzelementes (19, 20) vorgesehen ist.


 
5. Wannenträger nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass

das Distanzelement (19, 20) einen Vorsprung (29) aufweist, der zum Eingriff in die nutförmige Ausnehmung (28) der Wandung (13) vorgesehen ist.


 
6. Wannenträger nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass

die nutförmige Ausnehmung (28) ein Negativprofil (24) mit Hinterschneidungen (25) definiert, wobei das Distanzelement (19, 20) an seinem Vorsprung (29) ein zum Negativprofil (24) korrespondierend ausgebildetes Positivprofil (23) aufweist und in die Hinterschneidungen (25) eingreift.


 
7. Wannenträger nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass

sich der Vorsprung (29) des Distanzelementes nahezu über dessen gesamte Länge erstreckt.


 
8. Wannenträger nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass

sich der Vorsprung (29) entlang des Distanzelementes verjüngt.


 
9. Wannenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass

an den Distanzelementen (19, 20) oder zwischen den Distanzelementen (19, 20) und der Außenseite (14) der ein- oder mehrteiligen Wandung (13) Sollbruchstellen (21, 22) vorgesehen sind, um die Sichtverblendung (16) auf dem jeweils gewünschten Niveau befestigen zu können.


 
10. Wannenträger nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass

die Distanzelemente (19, 20) aus dem gleichen Material wie der Wannenträger, insbesondere aus Hartschaumstoff bestehen.


 
11. Wannenträger nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass

die Distanzelementen (19, 20) aus Metall oder Kunststoff bestehen.


 
12. Wannenträger nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass

die wannenträgerseitigen Klettelemente (15) auf den Distanzelementen (19, 20) aufgebracht sind.


 
13. Wannenträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass

die wannenträgerseitigen Klettelemente (15) mittels einer ggf. unterbrochenen Bindeschicht (18), vorzugsweise aus Klebstoff auf den Distanzelementen (19, 20) oder auf der Außenseite der Wandung angeordnet sind.


 
14. Verfahren zur Befestigung einer Sichtverblendung an einem Wannenträger für eine Dusch- oder Badewanne bestehend aus einem im wesentlichen kastenförmigen Gebilde (12), das an seiner Oberseite (11) zum einsetzen einer Dusch- oder Badewanne offen ausgebildet ist, wobei das kastenförmige Gebilde (12) eine ein- oder mehrteilige Wandung umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass

auf oder an der Außenseite der Wandung korrespondierend zu an der Innenseite einer Sichtverblendung (16) angeordneten, verblendungsseitigen Klettelementen (17), wannenträgerseitigen Klettelementen (15) befestigt werden,

wobei die Befestigung vorzugsweise über eine Klebeverbindung vorgenommen wird, derart, dass sich die Sichtverblendung (16) über die korrespondierenden Klettelemente (15, 17) am Wannenträger befestigten lässt.


 




Zeichnung