[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach den Oberbegriffen der Ansprüche
1, 2 bzw. 12, auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens nach den Oberbegriffen
der Ansprüche 13 bzw. 14, auf ein System nach dem Oberbegriff des Anspruchs 17, auf
eine nach diesem Verfahren herstellbare Metalldose respektive auf einen in diesem
Verfahren weiterverarbeitbaren Metalldosen-Vorformling und auf eine Dekorschicht zur
Verwendung in diesem Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 31.
[0002] Metalldosen aus Aluminium oder Stahl, vor allem Aerosoldosen, sind Massenware und
werden mit weitgehend automatisierten Vorrichtungen hergestellt. Bekannte Verfahren
zum Herstellen solcher Metalldosen beginnen mit einem Pressvorgang, bei dem ein scheibenförmiger
Metallrohling in einer Form kalt zu einem Dosenkörper verformt wird bzw. wird ein
Metallblech gerollt und die an den enden zu einem Dosenkörper verschweisst. Anschliessend
wird der Dosenkörper mittels Bürsten mechanisch gereinigt, sowie mittels Reinigungsmittel
bzw. Frischwasser gespült bzw. chemisch gereinigt, sodass etwaige Formtrennmittel,
Späne, Fette und andere Schmiermittel entfernt werden. Der Dosenkörper wird nun mit
einer Schutzfarbe innenseitig lackiert, das Auftragen dieses Lacks erfolgt über Spritzdüsen.
Die Innenlackierung wird dann in einem Ofen getrocknet. Der Dosenkörper wird daraufhin
aussenseitig bearbeitet, was das Auftragen eines Grundlacks und ein Trocknen des Grundlacks
in einem Ofen, das Bedrucken des Dosenkörpers und ein Trocknen der Bedruckung in einem
Ofen sowie das Aufbringen eines Überlacks und ein Trocknen des Überlacks in einem
Ofen umfasst. Schliesslich wird ein Dosenhals bzw. ein unterer Dosenrand eingezogen
und an einer Bördelstation gebördelt. Abschliessend wird die Metalldose mit einem
Gut gefüllt, mit einem Deckel bzw. einem Boden versehen und für den Versand verpackt.
[0003] Nachteilig an dieser bekannten Wertschöpfungskette beim Herstellen von Metalldosen
sind der hohe Energieaufwand bei der viermaligen Trocknung, d.h. der Trocknung des
Innenlacks, des Grundlacks, der Bedruckung und des Überlacks sowie der hohe Lösungsmittelverbrauch
für die aufgebrachten Lackierungen und die damit einhergehende Umweltbelastung.
[0004] Eine Lösung diesbezüglich hat die Anmelderin in der Schrift WO 95/34474 offenbart.
Demgemäss wird die Aussenbearbeitung des Dosenkörpers durch das Aufbringen einer Dekorschicht
bewerkstelligt. Die Verfahrensschritte Aufbringen von Grundlack und Trocknung, Bedrucken
und Trocknung sowie Aufbringen des Überlacks und Trocknung entfallen somit. Bei der
Dekorschicht handelt es sich bspw. um Schrumpffolie aus Metall bzw. Kunststoff, die
mit einem bspw. aufgedruckten Dekor versehen ist. Sie wird aufgeschrumpft und kann
aufgrund ihrer Duktilität und Elastizität dem Einzug des Halsteils der Metalldose
folgen und erstreckt sich somit bis in den Halsteil hinein. Die Dekorschicht aus Schrumpffolie
wirkt aufgrund ihrer glatten Oberfläche als den Einziehvorgang unterstützendes Schmiermittel
und nimmt somit bei der Herstellung der Metalldose teil, d.h., dass die Metalldose
mit eingezogenem Halsteil nicht separat von der Dekorschicht herstellbar ist.
[0005] Nachteilig an diesem Verfahren ist, dass damit ein separiertes Herstellen von Metalldose
und Dekorschicht nicht möglich ist, ein solches Aufbrechen der Wertschöpfungskette
ist wünschenswert. Ferner ist an diesem Verfahren nachteilig, dass die Dekorschicht
aus Schrumpffolie beim nachfolgenden Bördeln aufgerissen werden kann, wenn sie nicht
genau positioniert ist.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Nachteile des Bekannten zu beheben.
Die Wertschöpfungskette beim Herstellen von Metalldosen soll aufgebrochen und flexibler
werden. Auch soll die Metalldose bördelbar sein, ohne dass eine Dekorschicht aufreisst.
Die Erfindung soll mit bewährten Techniken und Verfahren kompatibel sein.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäss der Definition der Patentansprüche
gelöst.
[0008] Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe, in dem sie eine Dekorschicht verwendet,
die einzig mittels Adhäsionskraft auf einer Metalldose anbringbar ist. Der Begriff
Adhäsionsverbindung wird im allgemeinsten Sinne von "Anhaften" verstanden. Die Dekorschicht
und die Metalldose lassen sich separat herstellen. Die Dekorschicht lässt sich einfach
auf der undekorierten Metalldose positionieren und bspw. durch Aufschrumpfen auf einem
Dosenkörper mit bereits eingezogenen Dosenhals anbringen. Die Erfindung erlaubt damit
ein Aufbrechen der bekannten Wertschöpfungskette, denn die Dekorschicht nimmt nicht
an der Herstellung der Metalldose teil.
[0009] Das Anbringen der Dekorschicht mittels Adhäsionskraft benötigt nicht zwingend saubere
respektive fettfreie Oberflächen des Dosenkörpers. Diese relative Unempfindlichkeit
gegen Verunreinigungen der Dekorschicht ermöglicht auch ein Einziehen des Dosenhalses
unter Ausnutzen von restlichen Schmierstoffen aus vorhergehenden Verfahrensschritten,
wie der Formgebung des Dosenkörpers. Auch dieser Vorgang bricht bekannte Wertschöpfungsketten
auf.
[0010] Das Positionieren und Anbringen der Dekorschicht erfolgt vor dem optionalen Bördeln
des Dosenhalses bzw. eines unteren Dosenrandes. Die Dekorschicht reicht dann bis in
den Bereich des mindestens einen anzubringenden Bördel hinein und wird von diesem
überdeckt. Das Material der Dekorschicht ist vorteilhafterweise im Bereich des an
der Metalldose anzubringenden Bördels perforiert. Diese Perforierung verhindert ein
Reissen des Materials der Dekorschicht aufgrund von allfälligen Verletzungen beim
Anbringen des Bördels.
[0011] Als Materialien der Dekorschicht eignen sich prinzipiell alle Materialien, die sich
mittels Adhäsionskraft auf einem Dosenkörper anbringen lassen. Vorteilhafterweise
werden Materialien in der Form von Schlauch bzw. flächiger Folie verwendet. Vorzugsweise
werden schrumpfbare Materialien verwendet. Schrumpfschlauch hat gegenüber Schrumpffolie
den Vorteil einer wesentlich höheren Elastizität und kann sich so bspw. grossen Durchmesseränderungen,
wie sie bspw. im Halsbereich des Dosenkörpers auftreten, elastisch anpassen. Nicht
schrumpfende- oder kaum schrumpfende Materialien lassen sich ebenfalls verwenden,
so lange sie bspw. als Schlauch derart geformt sind bzw. eine derartige Elastizität
aufweisen, dass sie auf dem Dosenkörper durch Adhäsionskraft stabil haften.
[0012] Die Erfindung erlaubt ferner eine schier unbegrenzte Freiheit bei der Gestaltung
des Dekors, da sich beliebige, zweidimensionale- bzw. drei-dimensionale Dekorschichten
verwenden lassen.
[0013] Auch lassen sich die Dekorschichten bspw. "just-in-time" herstellen. D.h. dass in
einer ersten Phase unbedruckte Metalldosen-Vorformlinge mit undekorierten Dosenkörper
und eingezogenen Dosenhals bspw. bei einem Metalldosen-Hersteller hergestellt und
bspw. zu einem Metalldosen-Abfüller geliefert und bspw. gelagert werden. In einer
zweiten Phase werden diese unbedruckten Metalldosen-Vorformlinge "just-in-time" mit
Dekorschichten versehen, der Dosenhals bzw. der untere Dosenrand optional gebördelt
und die Metalldosen mit einem Gut abgefüllt, sowie mit einem Deckel bzw. mit einem
Deckel und einem Boden verschlossen und verpackt.
[0014] Diese "just-in-time" erlaubt ein schnelles Reagieren auf einmalige Ereignisse, ein
personifiziertes, direktes 1:1 Marketing sowie eine Vorbereitung auf zukünftige Trends.
Es erlaubt eine Produktionssteuerung beim Herstellen von Metalldosen. Insbesondere
erlaubt es ein Start der ersten und zweiten Phase von Verfahrensschritten per Marketingentscheid.
Ein bestimmtes Dekor wird in einem Marketingentscheid bspw. in einem Verkaufs- oder
Marketingbüro ausgewählt. Bspw. wird ein Dekor per Knopfdruck "gut zum Druck" aus
einem Speicher geladen und bspw. per Distanz in eine Dekorschicht-Druckerei gesendet,
woraufhin dort eine Dekorschicht hergestellt bspw. gedruckt wird. In einer zweiten
Phase wird die Dekorschicht auf Metalldosen-Vorformlingen angebracht. Dies erfolgt
sehr rasch und mit geringem Aufwand. Die Dekorschicht-Druckerei kann beim Metalldosen-Abfüller
stehen. Per Marketingentscheid erfolgt der Start der zweiten Phase von Verfahrensschritten.
Auch erlaubt dies per Marketingentscheid eine entsprechende Konditionierung der in
diesen Metalldosen abzufüllenden Güter. Bspw. werden diese ebenfalls "just-in-time"
speziell eingefärbt, mit einem speziellen Aroma versehen, usw.. Fertige Produkte lassen
sich somit sehr rasch lancieren. Auch kann so Kundenwünsche nach kleinen und individuell
gestalteten Aufträgen ohne Kompromisse bei Qualität und Profit nachgekommen werden.
All dies erfolgt kostengünstig und verschafft Wettbewerbsvorteile.
[0015] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Abbildungen in Ausführungsbeispielen erläutert.
Hierbei zeigt:
- Fig. 1
- ein erstes Beispiel des Verfahrensablaufs zum Herstellen von Metalldosen,
- Fig. 2
- ein zweites Beispiel des Verfahrensablaufs zum Herstellen von Metalldosen,
- Fig. 3
- ein drittes Beispiel des Verfahrensablaufs zum Herstellen von Metalldosen,
- Fig. 4
- ein viertes Beispiel des Verfahrensablaufs zum Herstellen von Metalldosen,
- Fig. 5
- einen Teil einer ersten beispielhaften Ausführungsform einer Dekorschicht zur Verwendung
im Verfahren zum Herstellen einer Metalldose.
- Fig. 6
- einen Teil einer zweiten beispielhaften Ausführungsform einer Dekorschicht zur Verwendung
im Verfahren zum Herstellen einer Metalldose.
- Fig. 7
- einen Teil einer ersten beispielhaften Ausführungsform eines nach dem Verfahren hergestellten
Metalldosen-Vorformlings.
- Fig. 8
- einen Teil einer ersten beispielhaften Ausführungsform einer nach dem Verfahren hergestellten
Metalldose mit einem gebördeltem Dosenhals.
- Fig. 9
- einen Teil einer zweiten beispielhaften Ausführungsform eines nach dem Verfahren hergestellten
Metalldosen-Vorformlings.
- Fig. 10
- einen Teil einer zweiten beispielhaften Ausführungsform einer nach dem Verfahren hergestellten
Metalldose mit einem gebördelten Dosenhals.
- Fig. 11
- einen Teil einer beispielhaften Ausführungsform einer nach dem Verfahren hergestellten
Bördels einer Metalldose.
- Fig. 12
- einen Teil einer beispielhaften Ausführungsform einer Vorrichtung zum Positionieren
und Anbringen einer Dekorschicht auf Metalldosen.
- Fig. 13
- einen Teil einer beispielhaften Ausführungsform einer bekannten Wertschöpfung bei
Herstellern und Abfüllern von Metalldosen.
- Fig. 14
- einen Teil einer ersten beispielhaften Ausführungsform der Wertschöpfung bei Herstellern
und Abfüllern von nach dem Verfahren hergestellten Metalldosen.
- Fig. 15
- einen Teil einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der Wertschöpfung bei Herstellern
und Abfüllern von nach dem Verfahren hergestellten Metalldosen.
- Fig. 16
- einen Teil einer weiteren beispielhaften Ausführungsform eines nach dem Verfahren
hergestellten Metalldosen-Vorformlings.
- Fig. 17
- einen Teil einer weiteren beispielhaften Ausführungsform einer nach dem Verfahren
hergestellten Metalldose mit einem gebördelten Dosenhals und gebördeltem unteren Dosenrand.
[0016] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer Metalldose, welche
Metalldose einen Dosenkörper mit einem verengten Dosenhals sowie eine am Dosenkörper
angebrachte Dekorschicht aufweist. In einer ersten Phase von Verfahrensschritten wird
ein Metalldosen-Vorformling mit undekoriertem Dosenkörper und eingezogenem Dosenhals
hergestellt und in einer zweiten Phase von Verfahrensschritten, die zeitlich später
erfolgt oder unmittelbar an die erste Phase von Verfahrensschritten anschliesst, wird
der Metalldosen-Vorformling mit einer ein Dekor aufweisenden Dekorschicht aus vorzugsweise
schrumpfbarem Material versehen und fertiggestellt. Die Erfindung bezieht sich ferner
auf eine Vorrichtung und ein System zur Durchführung dieses Verfahrens, auf nach diesem
Verfahren herstellbare Metalldosen respektive weiterverarbeitbare Metalldosen-Vorformlinge
und auf eine Dekorschicht aus vorzugsweise schrumpfbarem Material zur Verwendung in
diesem Verfahren.
[0017] Die Fig. 1 bis 4 zeigen vier beispielhafte Verfahrensabläufe zum Herstellen einer
Metalldose. Diese Abläufe geben neun respektive elf Verfahrensschritte an, die weitgehend
automatisiert und sequentiell durchgeführt werden.
[0018] Verfahrensschritt 1 bezeichnet das "Herstellen eines Dosenkörpers". Bspw. wird ein
scheibenförmiger Metallrohling durch eine Pressvorrichtung in einer Form zu einem
bspw. zylindrischen Dosenkörper mit einer Öffnung verformt. Bspw. wird ein Metallblech
gerollt und Enden durch eine Schweissvorrichtung zu einem bspw. zylindrischen Dosenkörper
mit zwei Öffnungen verschweisst. Als Metalle kommen Aluminium oder Stahl sowie Legierungen
mit Aluminium bzw. Stahl in Betracht. Dem Fachmann steht es bei Kenntnis der vorliegenden
Erfindung frei, andere Metalle zum Pressen bzw. Verschweissen eines Dosenkörpers zu
verwenden.
[0019] Verfahrensschritt 2 bezeichnet das "Bürsten des Dosenkörpers". Hierbei handelt es
sich um eine mechanische Reinigung mit einer Reinigungsvorrichtung, bspw. mit oszillierenden
Bürsten zum Entfernen von etwaigen Formtrennmitteln, Spänen, Fetten und anderen Schmiermitteln.
Auch erfolgt dabei meistens ein Trimmen des Dosenkörpers. Dem nachgeschaltet ist Verfahrensschritt
3, das "Waschen des Dosenkörpers" mittels Reinigungsmittel bzw. Frischwasser, um saubere
und fettfreie Oberflächen zu erhalten.
[0020] Verfahrensschritt 4 bezieht sich auf die "Innenlackierung des Dosenkörpers", wobei
Lack über eine Lackiervorrichtung bspw. über passend geformte Spritzdüsen auf die
Innenflächen des Dosenkörpers aufgetragen wird. Die Verwendung von Düsen beim Innenlackieren
ist vorteilhaft, da solche Düsen auch in stark verjüngte, bspw. in 50% verjüngte Halsbereiche
von eingezogenen Dosenkörpern einführbar sind. Verfahrensschritt 5 gibt die anschliessende
"Trocknung der Innenlackierung" durch eine Trocknungsvorrichtung an, bspw. durch Umlufttrockner
oder durch Bestrahlung durch UV-Licht.
[0021] Verfahrensschritt 40 ist optional bezieht sich auf die zumindestens partielle "Grundlackierung
der Aussenflächen des Dosenkörpers", wobei Lack über eine Lackiervorrichtung bspw.
über passend geformte Spritzdüsen auf die Aussenflächen des Dosenkörpers aufgetragen
wird. Verfahrensschritt 50 ist ebenfalls optional und gibt die anschliessende "Trocknung
der Grundlackierung" durch eine Trocknungsvorrichtung an, bspw. durch Umlufttrockner
oder durch Bestrahlung durch UV-Licht. Verfahrensschritte 40 und 50 sind optional,
das Vorhandensein einer Grundlackierung vermindert die Oberflächenrauhigkeit, die
Oberfläche des grundlakkierten Dosenkörpers ist glatter als diejenige eines rohen,
metallischen Dosenkörpers. Dies ist für das Anbringen der Dekorschicht nicht wesentlich,
eine Dekorschicht lässt sich direkt auf den metallischen Dosenkörper bzw. indirekt
auf eine Grundlackierung der Aussenflächen des Dosenkörpers anbringen.
[0022] Im Verfahrensschritt 6 erfolgt der "Einzug eines Dosenhalses bzw. mindestens einer
Einbuchtung", bei dem mit einer Einziehvorrichtung eine zumindestens teilweise Verengung
eines Dosenhalses 112 vom Dosenkörper 111 um bspw. 2% oder auch 50% von aussen durchgeführt
wird. Im gleichen Verfahrensschritt 6 lässt sich auch eine weitere Radiusverjüngungen
bzw. Radiuserweiterungen als mindestens eine Einbuchtung 113 am Metalldosen-Vorformling
anbringen. Die Ausführungsform eines Metalldosen-Vorformlings 110 gemäss Fig. 9 und
diejenige eine daraus hergestellte Metalldose 11 gemäss Fig. 10 zeigen bspw. mindestens
eine solche am Dosenkörper 111 angebrachte Einbuchtung 113 zum besseren Greifen der
Metalldose. Im Verständnis der vorliegenden Erfindung lässt sich der Dosenhals 112
einziehen bzw. mindestens eine Einbuchtung 113 am Dosenkörper 111 anbringen. Hierbei
bedeutet "bzw.", dass das Anbringen einer Einbuchtung 113 am Dosenkörper 111 optional
ist und zusätzlich zum Einziehen des Dosenhalses 112 vom Dosenkörper 111 erfolgen
kann.
[0023] Wie aus den Wertschöpfungsketten gemäss den Fig. 1 bis 4 ersichtlich, kann das Einziehen
des Dosenhalses 112 vor respektive nach dem Innenlackieren (Varianten gemäss der Fig.
1 und 2) sowie vor respektive nach dem optionalen Grundlackieren (Varianten gemäss
der Fig. 3 und 4) erfolgen. Falls das Einziehen des Dosenhalses wie im Verfahrensablauf
gemäss Fig. 2 respektive Fig. 4 gezeigt vor dem "Bürsten des Dosenkörpers", dem "Waschen
des Dosenkörpers", und dem "Innenlackieren des Dosenkörpers", erfolgt, so lassen sich
für die Verformung noch nicht chemisch entfernte, restlichen Schmierstoffe von vorhergehenden
Verfahrensschritten, bspw. aus dem Pressen des Dosenkörpers nutzbringend einsetzen.
Auch lassen sich, falls nötig, zusätzliche Schmiermittel applizieren, um den Einzug
des Dosenhalses durchzuführen, welche restlichen Schmierstoffe respektive zusätzlichen
Schmiermittel im nachfolgenden Waschen vollständig entfernt wird/werden. Vorteilhaft
an diesem Verfahren gemäss Fig. 2 respektive Fig. 4 ist, dass an den Lack der Innen-
bzw. Aussenlakkierung geringere Anforderungen bezüglich Elastizität gestellt werden,
da dieser nach dem Einzug des Dosenhalses aufgetragen wird. Falls das Einziehen des
Dosenhalses wie im Verfahrensablauf gemäss Fig. 3 respektive Fig. 4 gezeigt nach dem
"Grundlakkieren der Aussenflächen des Dosenkörpers", erfolgt, so lässt sich die durch
die Grundlackierung resultierende glattere Oberfläche des Dosenhalses nutzbringend
beim Einziehen des Dosenhalses einsetzen. Das Einziehen des Dosenhalses wird durch
glatte Oberflächen vereinfacht.
[0024] Zumindestens die Verfahrensschritte 1 und 6 bilden eine erste Phase beim Herstellen
einer Metalldose, indem ein weiterverarbeitbarer Metalldosen-Vorformling hergestellt
wird. Solche, beispielhaft in drei Ausführungsformen gemäss Fig. 7, 9 bzw. 16 dargestellte
Metalldosen-Vorformlinge 110 mit Dosenkörper 111 und eingezogenem Dosenhals 112 sind
ein lager- bzw. transportierbares Zwischenprodukt. Insbesondere lässt sich ein solcher,
gemäss der Verfahrensschritte 1 und 6 hergestellte Metalldosen-Vorformling 110 beliebig
auf dem Weltmarkt bei Metalldosen-Herstellern einkaufen und bspw. zu einem Metalldosen-Abfüller
transportieren und bspw. lagern.
[0025] Zumindestens der Verfahrensschritt 7 bildet eine zweite Phase beim Herstellen einer
Metalldose, bei dem ein Metalldosen-Vorformling weiterverarbeitet wird. Beispielhaft
zeigen die Fig. 8, 10 bzw. 17 drei Ausführungsformen von Metalldosen 11 mit Dosenkörper
111 und eingezogenem Dosenhals 112. Optional kann der Dosenhals 112 bzw. ein unterer
Dosenrand 114 gebördelt werden (Verfahrensschritt 8). Abschliessend wird die Metalldose
11 bspw. mit einem Gut abgefüllt, bspw. mit einem Deckel bzw. mit einem Deckel und
einem Boden verschlossen und verpackt (Verfahrensschritt 9).
[0026] Das Dekor lässt sich vorgängig in beliebigem Verfahren auf Schlauch respektive flächige
Folie vorzugsweise Schrumpfschlauch respektive flächige Schrumpffolie drucken. Als
Beispiele seien der Digitaldruck, der Flexodruck, der Tiefdruck, usw. genannt, welche
es erlauben, Bilder, Texte, Graphiken, Tabellen, usw. von hinten, auf eine Dekorschicht-Rückseite
eines zumindestens teilweise durchsichtigen Materials der Dekorschicht zu drucken,
welche bedruckte Dekorschicht-Rückseite nach dem Positionieren am Dosenkörper zu liegen
kommt, wodurch das Dekor durch das Material selbst der Dekorschicht, d.h. durch deren
Dekorschicht-Vorderseite chemisch und mechanisch geschützt wird. Die Dicke solcher
Dekorschichten beträgt 0,01 mm bis 0,1 mm, wobei typischerweise 0,05 mm. Dem Fachmann
steht es bei Kenntnis der vorliegenden Erfindung frei, andere Druckverfahren zum Bedrucken
von Dekorschichten zu verwenden. So lassen sich UV-Flexo-Druckverfahren verwenden,
auch lassen sich vielfältigste Dekors für verschiedene, beliebige Metalldosen-Formen
verwenden. Die Dekors müssen nicht zwei-dimensional (flaches Material) sein, sie können
auch drei-dimensional (Reliefstrukturen in einem bspw. 1 mm dicken Material) sein.
Auch steht es dem Fachmann bei Kenntnis der vorliegenden Erfindung frei, anders geformte
Materialien zu verwenden.
[0027] Im Verfahrensschritt 7 erfolgt ein Positionieren und Anbringen einer Dekorschicht
am Metalldosen-Vorformling. Hierzu wird vorgängig bedrucktes und entsprechend abgelängtes
Material am Dosenkörper angebracht. Eine solche Dekorschicht 10 mit einem Dekor 100
ist in Figur 5 und 6 beispielhaft abgebildet. Fig. 5 zeigt beispielhaft eine Dekorschicht
10 in Form eines Schlauches. Fig. 6 zeigt beispielhaft eine Dekorschicht 10 in Form
einer Folie. Aussendurchmesser des Dosenkörpers und der Innendurchmesser der Dekorschicht
sind aufeinander abgestimmt, derart, dass die Dekorschicht nach dem Anbringen nur
aufgrund Ihrer eigenen Elastizität auf dem Dosenkörper haftet. Erfindungsgemäss wird
die Dekorschicht durch eine Adhäsionsverbindung auf den Dosenkörper angebracht. Der
Begriff Adhäsionsverbindung wird im allgemeinsten Sinne von "Anhaften" verstanden.
Adhäsionsverbindung beinhaltet in diesem Sinne, bspw. Punkt- und Linienschweissverbindungen,
vor allem von Folienenden, Aufschrumpfen von schrumpfbaren Materialien aber auch Kontakt-
bzw. Druckkleben. Die Dekorschicht 10 lässt sich direkt auf den metallischen Dosenkörper
bzw. indirekt auf eine Grundlackierung der Aussenflächen des Dosenkörpers anbringen.
[0028] Die Dekorschicht 10 besteht zumindestens teilweise aus Kunststoff. Als Kunststoffe
werden bspw. modifizierte Vinylverbindungen, wie Polyvinylalkohol und/oder Vinyl-Copolymere
und/oder andere, die Zähigkeitswerte verbessernde Zusätzen, wie Maleinsäureanhydrid
(z.B. als Pforpf-Copolymer) und/oder Urethan und/oder Styrol verwendet. Auch Polyurethane
und/oder Polyurethan-Copolymere lassen sich für das erfindungsgemässe Verfahren einsetzen,
wie auch Polyolefine, wie Polyethylen. Der Fachmann kann bei Kenntnis der vorliegenden
Erfindung, vielfältige Variationen und Kombinationen solcher Kunststoffe als Dekorschichten
für Metalldosen realisieren.
[0029] Die Dekorschicht 10 besteht vorteilhafterweise aus Materialien in der Form von Schlauch
bzw. einer flächigen Folie. Vorzugsweise werden schrumpfbare Materialien verwendet.
Schrumpfschlauch hat gegenüber Schrumpffolie den Vorteil einer wesentlich höheren
Elastizität von bis zu 70% gegenüber 10% bei Schrumpffolie und kann sich so bspw.
grossen Durchmesseränderungen, wie sie bspw. am Dosenhals 112 des Dosenkörpers 111
mit oft 50% Radiusverjüngung auftreten, elastisch anpassen. Nicht schrumpfende- oder
kaum schrumpfende Materialien lassen sich ebenfalls verwenden, so lange sie bspw.
als Schlauch derart geformt sind bzw. eine derartige Elastizität aufweisen, dass sie
auf dem Dosenkörper durch Adhäsionskraft stabil haften.
[0030] Die Vorrichtung zum Positionieren und Anbringen der Dekorschicht auf Metalldosen
besteht in der beispielhaften Ausführungsform gemäss Fig. 12 aus einer Schneidvorrichtung
21, die vorgedruckte, bspw. als Endlosware 101 vorliegende Schläuche respektive Folien
in entsprechende Längen schneidet. Die Enden von Folien werden zu Schläuchen verbunden,
vorteilhafterweise durch Verkleben bzw. Verschweissen einer Verbindungsnaht. Bspw.
besteht die Vorrichtung aus einem Applikator 22, der einzelne Dekorschichten 10 in
Form von Schläuchen über Dosenkörper 111 stülpt. Und sie besteht bspw. aus einer Fixiervorrichtung
23, die derart auf Dosenkörpern positionierte Schläuche auf den Dosenkörpern fixiert.
Bspw. werden dabei Schrumpfschläuche. Bspw. erfolgt ein Aufschrumpfen mit Wärme bzw.
Dampf in einem Schrumpftunnel. Auf diese Weise lassen sich kontinuierlich geförderte
Metalldosen-Vorformlinge 110 mit Dekorschichten versehen. Bspw. werden Dekorschichten
aus schrumpfbarem Material in einem Schrumpftunnel in einem Heissluft- bzw. Dampfstrom
von annähernd 140 bis 160°C auf Dosenkörper aufgeschrumpft. Dabei schrumpft der Schrumpfschlauch
respektive die Schrumpffolie auf den Dosenkörper eng anliegend auf und haftet auf
demselben einzig aufgrund einer Adhäsionsverbindung. Dem Fachmann stehen bei Kenntnis
der vorliegenden Erfindung vielfältige Möglichkeiten der Variation dieses Positionieren
und Anbringens einer Dekorschicht auf Metalldosen zur Verfügung.
[0031] Im optionalen Verfahrensschritt 8 erfolgt ein Bördeln des Dosenhalses 112 bzw. eines
unteren Dosenrandes 114. Ein solches Bördeln eines Dosenhalses 112 erfolgt bspw. bei
Behältern mit Dekkel gemäss Fig. 8 bzw. 10, wie Aerosolbehälter, um so einen Dekkelverschluss
am Dosenkörper anzuformen. Solche Behälter sind oftmals aber nicht zwingend aus Aluminium
als Metall. Ein solches Bördeln eines Dosenhalses 112 und eines unteren Dosenrandes
114 erfolgt bspw. bei Behältern mit Deckel und Boden gemäss Fig. 16, um so einen Deckelverschluss
und einen Bodenverschluss am Dosenkörper anzubringen. Solche Behälter sind oftmals
aber nicht zwingend aus Stahl als Metall. Fig. 11 zeigt eine Teil einer beispielhaften
Ausführungsform eines Bördels 12 einer Metalldose 11. Fig. 8, 10 bzw. 17 zeigt eine
Teil von weiteren beispielhaften Ausführungsformen eines Bördels 12 einer Metalldose
11. Ein solches Bördeln des Randes des Dosenhalses 112 der Metalldose 11 bspw. mit
einer Bördelvorrichtung 24 in einer Ausführungsform gemäss Fig. 12 ist dem Fachmann
bekannt. Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass die Dekorschicht 10 in den
eingezogenen Dosenhals 112 bzw. in den Dosenrand 114 bis in den Bereich des anzubringenden
Bördels 12 reicht und zumindestens bereichsweise von diesem Bördel 12 überdeckt wird.
Bspw. folgt eine Dekorschicht 10 aus aufgeschrumpftem Schrumpfschlauch respektive
Schrumpffolie dieser Umbördelung aufgrund Ihrer Elastizität problemlos. Um eine allfällige
Verletzung der Dekorschicht 10 beim Umbördeln zu begrenzen, weist die Dekorschicht
zumindestens bereichsweise, dort wo sie an einem anzubringenden Bördel auf der Metalldose
positioniert und angebracht wird, Perforierungen 13 auf. Diese Perforierungen 13 bilden
eine Reissgrenze in der Dekorschicht, derart, dass bei einem allfälligen Einreissen
der Dekorschicht 10 im Bereich des Bördels der Schlauch respektive die Folie lediglich
bis zu einer Perforierung 13 aufreisst. Durch das Anbringen einer Vielzahl von Perforierungen
13 lassen sich solche Verletzungen somit minimieren, derart, dass sie vom Konsumenten
nicht als ästhetisch nachteilig wahrgenommen werden. Das Anbringen solcher Perforierungen
13 in Dekorschichten 10 lässt sich auf vielfältige Art und Weise bewerkstelligen.
Bspw. erfolgt das Anbringen solcher Perforierungen 13 beim Bedrucken und Ablängen
der Dekorschichten 10. In der beispielhaften Ausführung gemäss Fig. 5, 8, 10 bzw.
17 sind Perforierungen 13 als eine Einfachlinie in einem konstanten Abstand von einem
Endbereich der Dekorschicht 10 angebracht, in der beispielhaften Ausführung gemäss
Fig. 6 sind Perforierungen 13 als zwei zueinander versetzte Einfachlinien in einem
konstanten Abstand von einem Endbereich der Dekorschicht 10 angebracht. In der beispielhaften
Ausführung gemäss Fig. 11 sind Perforierungen 13 als Muster in einem Endbereich der
Dekorschicht 10 angebracht Solche Perforierungen 13 können mechanisch, bspw. mittels
Nadeln in der Dekorschicht 10 erzeugt werden. Dem Fachmann steht es bei Kenntnis der
vorliegenden Erfindung frei, diese Perforierungen 13 in einem bestimmten Muster, bspw.
als Einfach- oder Mehrfachlinie, oder in einem Wabenmuster, und/oder in einer bestimmten
Tiefe, beispielsweise teilweise und/oder ganz durchgängig und/oder mit einem bestimmten
Durchmesser beispielsweise 0,5 mm in der Dekorschicht 10 anzubringen.
[0032] Im optionalen Verfahrensschritt 9 werden die mit Bördeln 13 versehenen Metalldosen
11 verpackt. Die Metalldosen 11 können leer bzw. mit einem Gut gefüllt und mit einem
Deckel bzw. mit einem Deckel und Boden versehen verpackt werden.
[0033] Fig. 13 zeigt die traditionelle Wertschöpfung bei der Herstellung von Metalldosen,
wo bei einem Metalldosen-Hersteller bspw. der Dekorschichten-Druck und das Aufbringen
der Dekorschichten auf Metalldosen-Vorformlinge mit nicht eingezogenem Dosenhals erfolgt.
Als Zulieferer dienen der Designer vom Dekor und der Folien- und Schlauch-Lieferant
von unbedruckten Folien bzw. Schläuchen. Die Metalldosen werden zu einem Metalldosen-Abfüller
geliefert, dort abgefüllt und gelangen in den Handel zum Endverbraucher.
[0034] Die Verwendung von separat herstellbaren Dekorschichten, die in einem einfachen,
raschen Verfahrensschritt an Metalldosen positioniert und nur über Adhäsionskraft
mit verbunden sind, erlaubt einen schnellen Produktewechsel beim Metalldosen-Abfüller,
wie in Fig. 14 und 15 an zwei beispielhaften Wertschöpfungen gezeigt. In einer ersten
Phase werden unbedruckte Metalldosen-Vorformlinge bei einem Metalldosen-Hersteller
hergestellt und zu einem Metalldosen-Abfüller geliefert und dort gelagert und/oder
beim Metalldosen-Hersteller gelagert. Auch werden von einem Folien- und Schlauch-Lieferanten
unbedruckte Folien bzw. Schläuche zu einer Dekorschicht-Druckerei und/oder zum Metalldosen-Abfüller
geliefert. In einer zweiten Phase werden diese unbedruckten Metalldosen-Vorformlinge
"just-in-time" mit Dekorschichten versehen, der Dosenhals bzw. der untere Dosenrand
optional gebördelt und die Metalldosen mit einem Gut abgefüllt, verschlossen und verpackt.
[0035] Es liegt somit ein System vor, dass aus einem in einer ersten Phase hergestellten
Metalldosen-Vorformling 110 mit einem undekorierten Dosenkörper 111 mit verengtem
Dosenhals 112 und aus einer vorgängig mit einem Dekor 100 versehene Dekorschicht 10
vorzugsweise aus schrumpfbaren Material besteht und welches System einen Applikator
22 umfasst, um Dekorschicht 10 am Dosenkörper 111 zu positionieren.
[0036] Diese "just-in-time" Herstellungsverfahren beim Metalldosen-Abfüller auf der Basis
von vorfabrizierten, beim ihm gelagerten undekorierten Metalldosen-Vorformlingen erlaubt
ein schnelles Reagieren auf einmalige Ereignisse, ein personifiziertes, direktes 1:1
Marketing sowie eine Vorbereitung auf zukünftige Trends. Dies erlaubt eine Produktionssteuerung
beim Herstellen von Metalldosen. Insbesondere erlaubt dies ein Start der ersten und
zweiten Phase von Verfahrensschritten per Marketingentscheid. Die zwei beispielhaften
Wertschöpfungen gemäss Fig. 14 und 15 zeigen, wie per Marketingentscheid ein bestimmtes
Dekor eines Designers ausgewählt und in der Dekorschicht-Druckerei und/oder beim Metalldosen-Abfüller
Dekorschichten hergestellt wird. Ein solcher Marketingentscheid erfolgt bspw. in einem
Verkaufs- respektive einem Marketingbüro. Der Marketingentscheid manifestiert sich
darin, dass bspw. per Knopfdruck "gut zum Druck" das bestimmte, gewählte Dekor aus
einem Speicher geladen und bspw. per Distanz in die Dekorschicht-Druckerei und/oder
zum Metalldosen-Abfüller gesendet wird, wo die Dekorschichten hergestellt bspw. gedruckt
und beim Metalldosen-Abfüller auf den Metalldosen-Vorformlingen angebracht werden.
Dieses Senden per Distanz erfolgt bspw. in einem elektronischem Netzwerk per Internet
sehr rasch und mit geringem Aufwand. Per Marketingentscheid erfolgt der Start der
zweiten Phase von Verfahrensschritten. Auch erfolgt optional per Marketingentscheid
eine entsprechende Konditionierung der in diesen Metalldosen abzufüllenden Güter,
bspw. werden diese ebenfalls "just-in-time" speziell eingefärbt, mit einem speziellen
Aroma versehen, usw. Die optional mit einem gebördelten Dosenhals bzw. einen gebördelten
unteren Dosenrand versehenen Metalldosen werden mit einem Gut abgefüllt, mit Dekkeln
bzw. mit Deckel und Boden versehen und verpackt, so dass das fertige Produkte sehr
rasch im Handel beim Endverbraucher lanciert werden kann. Auch kann so Kundenwünsche
nach kleinen und individuell gestalteten Aufträgen ohne Kompromisse bei Qualität und
Profit nachgekommen werden. All dies erfolgt kostengünstig und verschafft Wettbewerbsvorteile.
1. Verfahren zum Herstellen einer Metalldose (11), welche Metalldose (11) einen Dosenkörper
(111) mit einem verengten Dosenhals (112) sowie eine am Dosenkörper (111) angebrachte
Dekorschicht (10) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einer ersten Phase von Verfahrensschritten ein Metalldosen-Vorformling (110) mit
undekoriertem Dosenkörper (111) und eingezogenem Dosenhals (112) hergestellt wird
und
dass in einer zweiten Phase von Verfahrensschritten, die zeitlich später erfolgt oder
unmittelbar an die erste Phase von Verfahrensschritten anschliesst, der Metalldosen-Vorformling
(110) mit einer ein Dekor (100) aufweisenden Dekorschicht (10) vorzugsweise aus schrumpfbarem
Material versehen und fertiggestellt wird.
2. Verfahren zum Herstellen eines weiterverarbeitbaren Metalldosen-Vorformlings (110),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Metalldosen-Vorformling (110) in einer ersten Phase von Verfahrensschritten als
undekorierter Dosenkörper (111) aus einem Metallrohling geformt und der Dosenhals
(112) des undekorierten Dosenkörpers (111) eingezogen wird und
dass der Metalldosen-Vorformling (110) in einer zweiten Phase von Verfahrensschritten
mit einer ein Dekor (100) aufweisenden Dekorschicht (10) vorzugsweise aus schrumpfbarem
Material versehbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dosenhals (112) bzw. ein unterer Dosenrand (114) und die am Dosenkörper (111)
angebrachte Dekorschicht (10) zumindestens bereichsweise mit einem Bördel (12) umbördelt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindestens bereichsweise mit Perforierungen (13) versehene Dekorschicht (10)
mit diesen Perforierungen (13) im Bereich des am Dosenhals (112) bzw. am unteren Dosenrand
(114) anzubringenden Bördels (12) so am Dosenkörper (111) angebracht wird, dass die
Dekorschicht (10) bei Verletzung beim Bördeln bis zu einer Perforierung (13) einreisst.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht (10) mit einem zwei-dimenensionalen Dekor (100) bzw. einem drei-dimensionalen
Dekor (100) am Dosenkörper (111) angebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht (10) auf einer Dekorschicht-Rückseite mit einem Dekor (100) versehen
wird und mit dieser Dekorschicht-Rückseite am Dosenkörper (111) angebracht wird, so
dass eine Dekorschicht-Vorderseite als chemischer bzw. mechanischer Schutz dient.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht (10) vorzugsweise aus Schrumpfschlauch bzw. zu einem Schlauch verbundener
Schrumpffolie besteht und durch Überstülpen über den Dosenkörper (111) positioniert
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, mit einem Dosenkörper (111), auf den zum Formen
aus einem Metallrohling Schmierstoffe aufgebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmierstoffe auch nutzbringend zum Schmieren beim Einziehen des Dosenhalses
(112) bzw. mindestens einer Einbuchtung (113) am Dosenkörper (111) eingesetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dosenhals (112) bzw. einer Einbuchtung (113) am Dosenkörper (111) nach einem
aussenseitigen Grundlackieren des Dosenkörpers (111) eingezogen wird und dass der
durch eine Grundlackierung mit einer glatten Oberfläche versehene Dosenhals (112)
nutzbringend beim Einzug des Dosenhalses (112) bzw. mindestens einer Einbuchtung (113)
am Dosenkörper (111) eingesetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dosenkörper (111) vor oder nach dem Einziehen des Dosenhalses (112) bzw. mindestens
einer Einbuchtung (113) am Dosenkörper (111) innenlackiert wird.
11. Verfahren zur Produktionssteuerung beim Herstellen einer Metalldose (11), welche Metalldose
(11) einen Dosenkörper (111) mit einem verengten Dosenhals (112) sowie eine am Dosenkörper
(111) angebrachte Dekorschicht (10) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einer ersten Phase von Verfahrensschritten bei einem Metalldosen-Hersteller ein
Metalldosen-Vorformling (110) mit undekoriertem Dosenkörper (111) und eingezogenem
Dosenhals (112) hergestellt wird und
dass in einer zweiten Phase von Verfahrensschritten beim Metalldosen-Hersteller oder bei
einem Metalldosen-Abfüller der Metalldosen-Vorformling (110) mit einer ein Dekor (100)
aufweisenden Dekorschicht (10) vorzugsweise aus schrumpfbarem Material versehen und
fertiggestellt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, durch gekennzeichnet, dass ein Auftrag zum Herstellen der ein Dekor (100) aufweisenden Dekorschicht (10)
per Marketingentscheid erfolgt und dass der Auftrag zum Start der zweiten Phase von
Verfahrensschritten per Marketingentscheid erfolgt.
13. Vorrichtung zum Herstellen einer Metalldose (11), welche Metalldose (11) einen Dosenkörper
(111) mit einem verengten Dosenhals (112) sowie eine am Dosenkörper (111) angebrachte
Dekorschicht (10) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Applikator (22) vorgesehen ist, um eine vorgängig mit einem Dekor (100) versehene
Dekorschicht (10) vorzugsweise aus schrumpfbaren Material auf dem undekorierten Dosenkörper
(111) mit verengtem Dosenhals (112) zu positionieren.
14. Vorrichtung zum Herstellen eines weiterverarbeitbaren Metalldosen-Vorformlings (110),
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Pressvorrichtung vorgesehen ist, um einen Dosenkörper (111) aus einem Metallrohling
zu formen und dass eine Einziehvorrichtung vorgesehen ist, um einen Dosenhals (112)
des undekorierten Dosenkörpers (111) einzuziehen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein Applikator (22) vorgesehen ist, um die schlauchförmige, vorzugsweise aus Schrumpfschlauch
bzw. flächiger Schrumpffolie bestehende Dekorschicht (10) über den Dosenkörper (111)
zu stülpen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fixiervorrichtung (23) vorgesehen ist, um die Dekorschicht (10) aus schrumpfbaren
Material mit Wärme bzw. Dampf auf den Dosenkörper (111) aufzuschrumpfen.
17. System bestehend aus einem in einer ersten Phase hergestellten Metalldosen-Vorformling
(110) mit einem undekorierten Dosenkörper (111) mit verengtem Dosenhals (112) und
aus einer vorgängig mit einem Dekor (100) versehene Dekorschicht (10) vorzugsweise
aus schrumpfbaren Material,
wobei das System einen Applikator (22) umfasst, um Dekorschicht (10) am Dosenkörper
(111) zu positionieren.
18. Metalldose (11), hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dekorschicht (10) vorzugsweise aus schrumpfbarem Material besteht und ein auf
den Dosenkörper (111) positionierter und angebrachter Schlauch, vorzugsweise ein Schrumpfschlauch
bzw. eine flächige Schrumpffolie ist.
19. Metalldose (11), mit einem Dosenkörper (111), der einen verengten Dosenhals (112)
aufweist und mit einer mit einem Dekor (100) versehenen Dekorschicht (10),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dekorschicht (100) vorzugsweise aus schrumpfbarem Material besteht und ein auf
den Dosenkörper (111) positionierter und angebrachter Schlauch, vorzugsweise ein Schrumpfschlauch
bzw. eine flächige Schrumpffolie ist.
20. Metalldosen-Vorformling (110), herstellbar nach dem Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass er einen undekorierten Dosenkörper (111) mit einem verengten Dosenhals (112) bzw.
mindestens eine Einbuchtung (113) am Dosenkörper (111) aufweist.
21. Metalldosen-Vorformling (110), dadurch gekennzeichnet, dass er einen undekorierten Dosenkörper (111) mit einem verengten Dosenhals (112) bzw.
mindestens eine Einbuchtung (113) am Dosenkörper (111) aufweist.
22. Metalldose (11) nach Anspruch 18 oder 19 oder Metalldosen-Vorformling (110) nach Anspruch
20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht (10) vorzugsweise aus schrumpfbarem Material besteht und zumindestens
bereichsweise mit Perforierungen (13) versehen ist.
23. Metalldose (11) nach Anspruch 18 oder 19 oder Metalldosen-Vorformling (110) nach Anspruch
20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht (10) aus Kunststoff besteht.
24. Metalldose (11) oder Metalldosen-Vorformling (110) nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht (10) zumindestens teilweise aus modifizierten Vinylverbindungen
und/oder aus Polyvinylalkohol und/oder aus Vinyl-Copolymeren und/oder aus Maleinsäureanhydrid
und/oder aus Urethan und/oder aus Styrol und/oder aus Polyurethan und/oder aus Polyurethan-Copolymeresse
und/oder aus Polyolefinen wie Polyethylen besteht.
25. Metalldose (11) nach Anspruch 18 oder 19 oder Metalldosen-Vorformling (110) nach Anspruch
20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht (10) ein zweidimenensionales Dekor (100) bzw. ein drei-dimensionales
Dekor (100) aufweist.
26. Metalldose (11) nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die am Dosenkörper (111) angebrachte Dekorschicht (10) zumindestens bereichsweise
von einem Bördel (12) umbördelt ist.
27. Metalldose (11) nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindestens bereichsweise mit Perforierungen (13) versehene Dekorschicht (10)
mit diesen Perforierungen (13) im Bereich des am Dosenhals (112) anzubringenden Bördels
(12) so am Dosenkörper (111) angebracht ist, dass sie bei Verletzung beim Bördeln
des Dosenhalses (112) bis zu einer Perforierung (13) einreisst.
28. Metalldose (11) nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht (10) auf einer Dekorschicht-Rückseite mit einem Dekor (100) versehen
ist und mit dieser Dekorschicht-Rückseite am Dosenkörper (111) angebracht ist, so
dass eine Dekorschicht-Vorderseite als chemischer bzw. mechanischer Schutz dient.
29. Metalldose (11) nach Anspruch 18 oder 19 oder Metalldosen-Vorformling (110) nach Anspruch
20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Dosenkörper (111) aus Aluminium oder Stahl oder einer Legierung aus Aluminium
bzw. Stahl besteht.
30. Metalldose (11) hergestellt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12.
31. Dekorschicht (10) zur Verwendung im Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dekorschicht (10) vorzugsweise aus schrumpfbarem Material besteht und bei Bedarf
auf den Dosenkörper (111) positionierbar und anbringbar ist.