(19)
(11) EP 1 201 366 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.2002  Patentblatt  2002/18

(21) Anmeldenummer: 00122993.9

(22) Anmeldetag:  23.10.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B24B 53/12, B24B 53/065
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: WENDT GmbH
D-40670 Meerbusch (DE)

(72) Erfinder:
  • Voigt, Klaus
    42857 Remscheid (DE)

(74) Vertreter: DR. STARK & PARTNER 
PATENTANWÄLTE Moerser Strasse 140
47803 Krefeld
47803 Krefeld (DE)

   


(54) Konditioniervorrichtung für Schleifscheiben


(57) Die Erfindung betrifft eine Konditioniervorrichtung (1) für Schleifscheiben (2) zur Bearbeitung der Kantenbereiche plattenförmiger Gegenstände, wie z.B. Glasscheiben oder dergleichen, wobei die Schleifscheiben (2) in konditioniertem Zustand zumindest je eine umlaufende, sich zur Schleifscheibenmitte wenigstens in einem Teilbereich verjüngende Nut (3) aufweisen. Um eine derartige Konditioniervorrichtung (1) anzugeben, mit der eine Konditionierung solcher Schleifscheiben (2) leicht und ohne aufwendige Apparaturen überall und jederzeit möglich ist, soll die Konditioniervorrichtung (1) einen auf den zu erzielenden Nutquerschnitt (3) abgestimmtten Querschnitt aufweisen, wobei die Breite der Konditioniervorrichtung (1) im Wesentlichen der Breite der Nut(en) (3) entspricht und der Längenverlauf von einem seitlichen Ende zum anderen seitlichen Ende der Konditioniervorrichtung (1) entsprechend dem Tiefenverlauf von einem Seitenrand zum anderen Seitenrand der Nut(en) (3) mit wachsender Länge bei steigender zu erzielender Tiefe ausgebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Konditioniervorrichtung für Schleifscheiben zur Bearbeitung der Kantenbereiche plattenförmiger Gegenstände, wie z. B. Glasscheiben oder dergleichen, wobei die Schleifscheiben in konditioniertem Zustand zumindest je eine umlaufende, sich zur Schleifscheibenmitte wenigstens in einem Teilbereich verjüngende Nut aufweisen.

[0002] Aus der Praxis sind derartige, üblicherweise stabförmige Konditioniervorrichtungen bekannt, die zumeist aus einem mineralischen oder mineralische Bestandteile aufweisenden Material bestehen, dessen abrasive Wirkung die Bindung der zu konditionierenden Schleifscheibe zurücksetzt. Übliche Bestandteile des Materials sind u. a. Aluminiumoxid (Korund) und Siliziumkarbid. Der Querschnitt ist dabei quaderförmig und die Materialeigenschaften sind in der gesamten Konditioniervorrichtung einheitlich.

[0003] Dabei weist die konditionierte Schleifscheibe eine umlaufende Nut auf, die sich zur Schleifscheibenmitte hin verjüngt und insbesondere einen in etwa halbkreisförmigen Querschnitt hat.

[0004] Während der Schleifbearbeitung der Kantenbereiche plattenförmiger Gegenstände, wie z. B. dem Verrunden der Kanten von Glasscheiben für den Einsatz in Kraftfahrzeugen, wird einerseits die zu bearbeitende Kante in eine zumindest konvex gekrümmte Form gebracht, andererseits ist jedoch auch die Schleifscheibe selbst einer durch Verschleiß bedingten "Bearbeitung" durch die Kantenbereiche der Glasscheiben ausgesetzt, so dass sich die Nutkontur nach und nach der Kontur der unbearbeiteten Kantenbereiche der Glasscheiben annähert und dementsprechend durch die Konditionierung aufgearbeitet werden muss.

[0005] Unter Konditionierung wird im Wesentlichen die Beeinflussung der Schärfe der Schleifscheibenoberfläche einschließlich der Nutoberfläche verstanden, wobei die Nutkontur möglichst lange erhalten werden soll. Ferner wird unter Konditionierung auch das Einbringen oder Nacharbeiten einer durch viele Schleifvorgänge abgenutzten und verschlissenen bzw. fast vollständig verschwundenen Nutform verstanden.

[0006] Denn durch die Bearbeitung der Kantenbereiche kann es sowohl zu einer Abstumpfung der betroffenen Schleifscheibenfläche kommen, es kann jedoch auch eine "Überschärfung" verursacht werden, die ebenfalls nicht gewünscht ist. Beide Abweichungen vom normal geschärften Soll-Zustand können durch die Konditionierung behoben werden.

[0007] Das Konditionieren mittels der vorerwähnten stabförmigen Konditioniervorrichtungen erfolgt dabei dadurch, dass die Konditioniervorrichtung mit einer an den zu erzielenden Nutquerschnitt angepassten Profilierung versehen ist und mit der rotierenden Schleifscheibe in Eingriff gebracht wird, wobei die Verteilung der Schärfwirkung über die gesamte Nutform einheitlich ist und somit entweder Teilbereiche nicht in ausreichendem Maße oder andere Teilbereiche zu stark geschärft werden.

[0008] Da sich die Kontur der Konditioniervorrichtung schnell der Kontur der Nut anpasst, und somit gerade keine Beeinflussung der Nut durch die Konditioniervorrichtung gegeben ist, erfolgt das Konditionieren, insbesondere das Profilieren, in der Praxis üblicherweise durch Senk-Erodieren mit einer der Nutform entsprechend profilierten Elektrode.

[0009] Nachteilig hierbei ist, dass für diese Aufarbeitung eine aufwendige und kostenintensive Erodier-Vorrichtung erforderlich ist, so dass die abgenutzten Schleifscheiben üblicherweise zum Aufarbeiten zum Hersteller oder einem anderen Spezialisten eingeschickt werden müssen. Dies ist sowohl zeit- als auch kostenintensiv, da für die Überbrükkung der Zeit bis zum Rückerhalt der fremdaufgearbeiteten Schleifscheibe zumindest eine Ersatzschleifscheibe vorgehalten werden muss. Dies kann bei mehreren Schleifmaschinen und/oder einer Anzahl von verschiedenen profilierten Schleifscheiben eine recht aufwendige Lagerhaltung bedingen.

[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden und eine Konditioniervorrichtung für Schleifscheiben zur Bearbeitung der Kantenbereiche plattenförmiger Gegenstände, wie z. B. Glasscheiben oder dergleichen, wobei die Schleifscheiben in konditioniertem Zustand zumindest je eine umlaufende, sich zur Schleifscheibenmitte wenigstens in einem Teilbereich verjüngende Nut aufweisen, anzugeben, mit der eine Konditionierung dieser Schleifscheiben leicht und ohne aufwendige Apparaturen überall und jederzeit möglich ist. Dabei wird eine homogene Schärfe über der Nutkontur erzielt, und es kann sowohl eine Profilierung als auch eine profilerhaltende Schärfebeeinflussung in einem Arbeitsgang ohne Ausbau der Schleifscheibe erfolgen.

[0011] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Konditioniervorrichtung für Schleifscheiben zur Bearbeitung der Kantenbereiche plattenförmiger Gegenstände, wie z. B. Glasscheiben oder dergleichen, wobei die Schleifscheiben in konditioniertem Zustand zumindest je eine umlaufende, sich zur Schleifscheibenmitte wenigstens in einem Teilbereich verjüngende Nut aufweisen, bei der die Konditioniervorrichtung einen auf den zu erzielenden Nutquerschnitt abgestimmten Querschnitt aufweist, wobei die Breite der Konditioniervorrichtung im Wesentlichen der Breite der Nut(en) entspricht und der Längenverlauf von einem seitlichen Ende zum anderen seitlichen Ende der Konditioniervorrichtung entsprechend dem Tiefenverlauf von einem Seitenrand zum anderen Seitenrand der Nut(en) mit wachsender Länge bei steigender zu erzielender Tiefe ausgebildet ist. Hierdurch kann die rotierende Schleifscheibe durch Kontakt mit der stabförmigen Konditioniervorrichtung entsprechend konditioniert werden, wobei die Schleifscheibe sogar in der Schleifvorrichtung eingespannt bleiben kann. Dabei kann auch die Breite der Konditioniervorrichtung geringer als die Nut sein, wobei dann lediglich Teilbereiche der Nut konditioniert werden. Die Breite der Konditioniervorrichtung kann aber auch größer als die Breite der Nut sein, wobei die überstehenden Bereiche ungenutzt abgetragen werden.

[0012] Dabei erfolgt das Schärfen mit möglichst langer Profilerhaltung und gegebenenfalls auch die Profilierung der Scheibe automatisch durch den speziell ausgebildeten Querschnitt der Konditioniervorrichtung, da der Abtrag abhängig von der im Schleifeingriff befindlichen Länge ist und der Längenverlauf der Konditioniervorrichtung dem Tiefenverlauf der Nut entspricht. Somit wird an den äußersten Seitenrändern der Konditioniervorrichtung, die spitz zulaufen und somit eine Länge von annähernd Null aufweisen, so gut wie kein Abtrag bewirkt, wohingegen die mittleren Bereiche der Konditioniervorrichtung eine größere Länge aufweisen und somit einen stärkeren Abtrag erzielen, was die entsprechende Nuttiefe an dieser Stelle bewirkt:.

[0013] Für diesen Zweck kann erfindungsgemäß auch die Breite der Konditioniervorrichtung im Wesentlichen der Breite der Nut(en) entsprechen und der Volumenverlauf über der Breite der Konditioniervorrichtung entsprechend dem Tiefenverlauf von einem Seitenrand zum anderen Seitenrand der Nut(en) mit wachsendem Volumen bei steigender zu erzielender Tiefe ausgebildet sein, so dass durch Variation der Anzahl und Größe von eingebetteten Poren oder insbesondere als seitliche Nuten oder dergleichen ausgebildeten Freiräumen eine mehr oder weniger starke Konditionierung erfolgt.

[0014] Ferner kann die Breite der Konditioniervorrichtung im Wesentlichen der Breite der Nut(en) entsprechen und die abrasiven Eigenschaften des Materials der Konditioniervorrichtung über der Breite der Konditioniervorrichtung entsprechend dem Tiefenverlauf von einem Seitenrand zum anderen Seitenrand der Nut(en) mit besseren abrasiven Eigenschaften bei steigender zu erzielender Tiefe ausgebildet sein.

[0015] Weiterhin kann erfindungsgemäß auch die Breite der Konditioniervorrichtung im Wesentlichen der Breite der Nut(en) entsprechen und die Abstimmung der Korngrößenverteilung in Bezug auf die Spanräume der Schleifscheibe über der Breite der Konditioniervorrichtung entsprechend dem Tiefenverlauf von einem Seitenrand zum anderen Seitenrand der Nut(en) mit besserer Abstimmung bei steigender zu erzielender Tiefe ausgebildet sein, so dass ein stärkerer Abtrag oder eine bessere Schärfebeeinflussung der tieferen Nutbereichen erfolgt.

[0016] Dabei kann die Konditioniervorrichtung insbesondere stabförmig ausgebildet sein und während der Benutzung bei entsprechendem Verschleiß einen translatorischen Vorschub in Richtung ihrer Längsachse erfahren, es sind aber auch andere Formen, wie z. B. eine halbkreis-scheibenförmige Ausgestaltung oder dergleichen möglich, wobei der Querschnitt wie vorbeschrieben und entlang der Vorschubrichtung konstant ausgebildet ist.

[0017] Vorzugsweise kann der Querschnitt der Konditioniervorrichtung bzw. des während der Konditionierung im Eingriff befindlichen Bereichs der Konditioniervorrichtung in etwa dreieckförmig ausgebildet sein, so dass mit einer einfach herzustellenden geometrischen Form eine wunschgemäße Nutform erzielbar ist.

[0018] Auch kann der Querschnitt der Konditioniervorrichtung bzw. des während der Konditionierung im Eingriff befindlichen Bereichs der Konditioniervorrichtung in etwa rautenförmig ausgebildet sein, so dass bei gleichem Längenverlauf ein weniger spitzer Querschnitt resultiert, der bei achsensymmetrischer Ausbildung ohne Beachtung einer Bearbeitungsvorrichtung zur Konditionierung eingesetzt werden kann.

[0019] Erfindungsgemäß kann sich die Konditioniervorrichtung aus einer Vielzahl an von einer Halteeinrichtung umgebenen Teilbestandteilen zusammensetzen, so dass durch Anordnung der Teilbestandteile innerhalb oder außerhalb des Eingriffsbereiches während der Konditioniervorrichtung die Kontur der Konditioniervorrichtung eingestellt und somit die Kontur der zu erzielenden Nut ausgewählt werden kann. Hierdurch kann mit einer einzigen Konditioniervorrichtung eine Vielzahl unterschiedlicher Nutformen und --breiten bearbeitet und konditioniert werden.

[0020] Dabei können die Teilbestandteile aus Materialien mit unterschiedlichen Materialeigenschaften bestehen, so dass eine weitere Beeinflussung der durch die Konditioniervorrichtung zu erzielenden Nut in der Schleifscheibe mittels der Variation des Materials der Teilbestandteile gegeben ist.

[0021] Vorteilhafterweise kann die Konditioniervorrichtung aus einem mineralischen Material mit einer zur Konditionierung der Schleifscheibe geeigneten Härte bestehen und eine hierfür geeignete abrasive Wirkung besitzen.

[0022] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Konditionieren von Schleifscheiben zur Bearbeitung der Kantenbereiche plattenförmiger Gegenstände, wie z. B. Glasscheiben oder dergleichen, wobei die Schleifscheiben in konditioniertem Zustand zumindest je eine umlaufende, sich zur Schleifscheibenmitte wenigstens in einem Teilbereich verjüngende Nut aufweisen.

[0023] Die eingangs erläuterten Nachteile werden vermieden durch ein Verfahren zum Konditionieren von Schleifscheiben zur Bearbeitung der Kantenbereiche plattenförmiger Gegenstände, wie z. B. Glasscheiben oder dergleichen, wobei die Schleifscheiben in konditioniertem Zustand zumindest je eine umlaufende, sich zur Schleif scheibenmitte wenigstens in einem Teilbereich verjüngende Nut aufweisen, mittels einer Konditioniervorrichtung der vorbeschriebenen Art, wobei die Konditioniervorrichtung mit der rotierenden Schleifscheibe in Eingriff gebracht und bei Materialabtrag entsprechend nachgeführt wird.

[0024] Dabei kann das Nachführen manuell erfolgen oder das Nachführen maschinell, insbesondere automatisch per Federkraft oder gesteuert per motorischem Antrieb erfolgen.

[0025] Im Folgenden werden in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Konditioniervorrichtung beim Einsatz an einer Schleifscheibe,
Fig. 2 - 4
Querschnitte weiterer Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Konditioniervorrichtungen,
Fig. 5
den Querschnitt einer aus mehreren Teilbestandteilen bestehenden Konditioniervorrichtung,
Fig. 6
den Gegenstand nach Fig. 5 in perspektivischer Darstellung und
Fig. 7
eine perspektivische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Konditioniervorrichtung beim Einsatz an einer Schleifscheibe.


[0026] In allen Figuren werden für gleiche bzw. gleichartige Bauteile übereinstimmende Bezugszeichen verwendet.

[0027] Fig. 1 zeigt eine stabförmige Konditioniervorrichtung 1, die sich im Eingriff mit einer zu konditionierenden Schleifscheibe 2 befindet. Die Schleifscheibe 2 weist eine umlaufende, sich zur Schleifscheibenmitte verjüngende Nut 3 auf, die vorzugsweise einen in etwa halbkreisförmigen Querschnitt hat. Hierbei kann die Schleifscheibe 2 entweder vollständig aus einem zur Materialbearbeitung geeigneten Schleifmaterial bestehen oder die Schleifscheibe 2 kann aus einem anderen Material, wie z. B. Metall oder dergleichen gefertigt sein und in einer umlaufenden Aussparung einen eingebetteten umlaufenden Ring aus entsprechendem, insbesondere mineralischen Schleifmaterial beinhalten.

[0028] Während der Benutzung der Schleifscheibe 2, z. B. beim Schleifen von Kantenbereichen plattenförmiger Gegenstände, wie z. B. Glasscheiben oder dergleichen, wird die profilierte Nut 3 abgenutzt und nähert sich der Kontur der zu bearbeitenden Gegenstände an. Dies bewirkt, dass eine ordnungsgemäße Bearbeitung der zu schleifenden Kantenbereiche je nach Abnutzungsgrad der Nut 3 nicht mehr möglich ist. Auch kommt es durch die Abstumpfung zu einem Anstieg der Bearbeitungskräfte, was Werkstückschäden und Profilfehler verursachen kann.

[0029] Um die Profilierung der Nut 3 wieder herzustellen, eine andere Nutform in die Schleifscheibe 2 einzubringen oder aber die Schärfe der Nut 3 zu verändern, wird die stabförmige Konditioniervorrichtung 1 bei rotierender Schleifscheibe 2 in Eingriff mit der Nut 3 gebracht. Dabei tragen die nur eine sehr geringe Länge aufweisenden äußeren Bereiche so gut wie kaum Material ab, wohingegen mit steigender Länge des Querschnitts der Konditioniervorrichtung 1 der Materialabtrag zunimmt. Somit wird durch die Mitte der Konditioniervorrichtung 1 der höchste Materialabtrag in der Mitte der Nut 3 bewirkt und im dargestellten Beispiel eine in etwa halbkreisförmige Nut 3 erzielt. Dabei nimmt selbstverständlich die unterste Kante der stabförmigen Konditioniervorrichtung 1 während der Bearbeitung ebenfalls eine dem Nutquerschnitt entsprechende Profilierung an.

[0030] Gleiches gilt analog auch für die Schärfebeeinflussung, bei der die äußeren Bereiche ebenfalls wesentlich geringer Konditionieren als die mittleren Bereiche.

[0031] Durch entsprechende Gestaltung des Längenverlaufes der Konditioniervorrichtung 1 können beliebig geformte Nuten 3 ohne Hinterschneidung erzielt werden.

[0032] Fig. 2 zeigt den Querschnitt einer weiteren erfindungsgemäßen stabförmigen Konditioniervorrichtung 1, bei der sowohl eine in Längs- als auch in Querrichtung symmetrische Ausbildung mit geraden Flanken vorgesehen ist.

[0033] Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem der Querschnitt lediglich hinsichtlich der Längsachse symmetrisch ausgebildet ist, genauso wie bei dem Querschnitt gemäß Fig. 4. Die Konditioniervorrichtung 1 kann dabei sowohl mit nach vorne ausgerichtetem spitzen Ende, aber auch umgekehrt verwendet werden.

[0034] Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei sich die Konditioniervorrichtung 1 aus einer Vielzahl von Teilbestandteilen 4 zusammensetzt, die von einer Halteeinrichtung 5 zumindest teilweise umgeben sind.

[0035] Fig. 6 zeigt den Gegenstand nach Fig. 5 in einer perspektivischen Ansicht. Zur Beeinflussung der zu erzielenden Nutgeometrie können hierbei sämtliche oder auch lediglich bestimmte Teilbestandteile 4 aus der Halteeinrichtung 5 herausragen und somit während des Konditionierens im Eingriff sein. Dabei können sowohl der Gesamtquerschnitt der aus den Teilbestandteilen 4 gebildeten Konditioniervorrichtung 1 als auch die Teilbestandteile 4 verschiedenste Formen aufweisen.

[0036] In Fig. 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Konditioniervorrichtung 1 dargestellt, die sich im Eingriff mit einer zu konditionierenden Schleifscheibe 2 befindet. Dabei weist die Konditioniervorrichtung 1 eine halbkreis-scheibenförmige Gestalt, die durch 180°-Rotation eines in etwa trapezförmigen Querschnitts um seine breitere Kante entsteht, auf. Bei Verschleiß wird die Konditioniervorrichtung 1 in Pfeilrichtung nachgeführt.


Ansprüche

1. Konditioniervorrichtung (1) für Schleifscheiben (2) zur Bearbeitung der Kantenbereiche plattenförmiger Gegenstände, wie z. B. Glasscheiben oder dergleichen, wobei die Schleifscheiben (2) in konditioniertem Zustand zumindest je eine umlaufende, sich zur Schleifscheibenmitte wenigstens in einem Teilbereich verjüngende Nut (3) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Konditioniervorrichtung (1) einen auf den zu erzielenden Nutquerschnitt abgestimmten Querschnitt aufweist, wobei die Breite der Konditioniervorrichtung (1) im Wesentlichen der Breite der Nut(en) (3) entspricht und der Längenverlauf von einem seitlichen Ende zum anderen seitlichen Ende der Konditioniervorrichtung (1) entsprechend dem Tiefenverlauf von einem Seitenrand zum anderen Seitenrand der Nut(en) (3) mit wachsender Länge bei steigender zu erzielender Tiefe ausgebildet ist.
 
2. Konditioniervorrichtung (1) für Schleifscheiben (2) zur Bearbeitung der Kantenbereiche plattenförmiger Gegenstände, wie z. B. Glasscheiben oder dergleichen, wobei die Schleifscheiben (2) in konditioniertem Zustand zumindest je eine umlaufende, sich zur Schleifscheibenmitte wenigstens in einem Teilbereich verjüngende Nut (3) aufweisen, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Konditioniervorrichtung (1) im Wesentlichen der Breite der Nut(en) (3) entspricht und der Volumenverlauf über der Breite der Konditioniervorrichtung entsprechend dem Tiefenverlauf von einem Seitenrand zum anderen Seitenrand der Nut(en) (3) mit wachsendem Volumen bei steigender zu erzielender Tiefe ausgebildet ist.
 
3. Konditioniervorrichtung (1) für Schleifscheiben (2) zur Bearbeitung der Kantenbereiche plattenförmiger Gegenstände, wie z. B. Glasscheiben oder dergleichen, wobei die Schleifscheiben (2) in konditioniertem Zustand zumindest je eine umlaufende, sich zur Schleifscheibenmitte wenigstens in einem Teilbereich verjüngende Nut (3) aufweisen, insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Konditioniervorrichtung (1) im Wesentlichen der Breite der Nut(en) (3) entspricht und die abrasiven Eigenschaften des Materials der Konditioniervorrichtung (1) über der Breite der Konditioniervorrichtung (1) entsprechend dem Tiefenverlauf von einem Seitenrand zum anderen Seitenrand der Nut(en) (3) mit besseren abrasiven Eigenschaften bei steigender zu erzielender Tiefe ausgebildet sind.
 
4. Konditioniervorrichtung (1) für Schleifscheiben (2) zur Bearbeitung der Kantenbereiche plattenförmiger Gegenstände, wie z. B. Glasscheiben oder dergleichen, wobei die Schleifscheiben (2) in konditioniertem Zustand zumindest je eine umlaufende, sich zur Schleifscheibenmitte wenigstens in einem Teilbereich verjüngende Nut (3) aufweisen, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Konditioniervorrichtung im Wesentlichen der Breite der Nut(en) (3) entspricht und die Abstimmung der Korngrößenverteilung in Bezug auf die Spanräume der Schleifscheibe (2) über der Breite der Konditioniervorrichtung (1) entsprechend dem Tiefenverlauf von einem Seitenrand zum anderen Seitenrand der Nut(en) (3) mit besserer Abstimmung bei steigender zu erzielender Tiefe ausgebildet ist.
 
5. Konditioniervorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Konditioniervorrichtung (1) stabförmig ausgebildet ist.
 
6. Konditioniervorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt der Konditioniervorrichtung (1) in etwa dreieckförmig ausgebildet ist.
 
7. Konditioniervorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt der Konditioniervorrichtung (1) in etwa rautenförmig ausgebildet ist.
 
8. Konditioniervorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Konditioniervorrichtung (1) aus einer Vielzahl an von einer Halteeinrichtung (5) umgebenen Teilbestandteilen (4) zusammensetzt.
 
9. Konditioniervorrichtung (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilbestandteile (4) aus Materialien mit unterschiedlichen Materialeigenschaften bestehen.
 
10. Konditioniervorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Konditioniervorrichtung (1) aus einem mineralischen Material mit einer zur Konditionierung der Schleifscheibe (2) geeigneten Härte besteht und eine hierfür geeignete abrasive Wirkung besitzt.
 
11. Verfahren zum Konditionieren von Schleifscheiben (2) zur Bearbeitung der Kantenbereiche plattenförmiger Gegenstände, wie z. B. Glasscheiben oder dergleichen, wobei die Schleifscheiben (2) in konditioniertem Zustand zumindest je eine umlaufende, sich zur Schleifscheibenmitte wenigstens in einem Teilbereich verjüngende Nut (3) aufweisen, mittels einer Konditioniervorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Konditioniervorrichtung (1) mit der rotierenden Schleifscheibe (2) in Eingriff gebracht und bei Materialabtrag entsprechend nachgeführt wird.
 
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Nachführen manuell erfolgt.
 
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Nachführen maschinell, insbesondere automatisch per Federkraft oder gesteuert per motorischem Antrieb erfolgt.
 




Zeichnung













Recherchenbericht