[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Getränkeflasche, insbesondere auf eine Wein-
oder Sektflasche, mit einem Flaschenhals, der in eine Ausgießöffnung mündet. Sie betrifft
weiter ein Verfahren zum Verschließen einer derartigen Getränkeflasche.
[0002] In jahrhundertelanger Tradition weist eine Weinflasche oder Sektflasche üblicherweise
als Verschlußelement einen Korken oder Korkstopfen auf, der in die Ausgießöffnung
des Flaschenhalses der Weinflasche eingebracht ist. Dieser Weg, Wein- und Sektflaschen
zu verschließen, hat sich insbesondere deswegen bewährt, da Kork als Naturstoff die
für eine langfristige Lagerung des Weins in der Flasche gegebenen Voraussetzungen
in besonders hohem Maße erfüllt. Insbesondere hinsichtlich Verarbeitbarkeit und Dichtigkeit
ist Kork bei zumutbarem Herstellungsaufwand ein preisgünstiges Verschlußmaterial.
Aufgrund der langen Tradition beim Einsatz von Kork zum Verschließen von Weinflaschen
wird ein derartiger Korkstopfen im übrigen von den Verbrauchern mit großer Erfahrung
bei der Weinherstellung assoziiert. Demzufolge genießt der in einer solchermaßen verschlossenen
Weinflasche angebotene Wein in den Konsumentenkreisen üblicherweise auch eine vergleichsweise
hohe Wertschätzung.
[0003] Alternativ zum Einsatz von Kork kann eine Weinflasche auch mit einem Schraubverschluß
ausgestattet sein. Dabei kommt üblicherweise ein metallischer Verschlußdeckel zum
Einsatz, der über ein Schraubgewinde auf den Flaschenhals aufgeschraubt wird und somit
die Ausgießöffnung der Weinflasche verschließt. Eine mit einem derartigen Schraubdeckel
verschlossene Weinflasche ist bereits in ihrem äußeren Erscheinungsbild deutlich von
einer mit einem Korkstopfen verschlossenen Weinflasche unterscheidbar. Verschließsysteme
mit Schraubverschluß werden allerdings überwiegend für vergleichsweise billigere und
somit minderwertigere Weine eingesetzt. Aufgrund dessen genießt ein in einer Weinflasche
mit Schraubverschluß angebotener Wein auch eine nur geringere Wertschätzung bei den
Verbrauchern als ein in einer mit einem Korkstopfen verschlossenen Weinflasche angebotener
Wein.
[0004] Entgegen der hohen Wertschätzung bei den Verbrauchern kann ein Verschluß mit Korkstopfen
jedoch auch nachteilige Auswirkungen auf den in der solchermaßen geschlossenen Weinflasche
gelagerten Wein haben. Insbesondere kann ein Korkstopfen infolge von Berührung mit
dem in der Weinflasche gelagerten Wein Geschmacksstoffe in diesen abgeben und so den
Weingeschmack beeinträchtigen oder verfälschen. Derartige Beeinträchtigungen des Weins
können bei 10% bis zu 16% des solchermaßen gelagerten Weins auftreten. Desweiteren
muß der Korkstopfen für eine ausreichende Dichtwirkung vergleichsweise genau an das
Innenmaß des Flaschenhalses oder der Ausgießöffnung angepaßt sein und zudem thermisch
behandelt werden, was einen vergleichsweise hohen Herstellungsaufwand bedingt.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Getränkeflasche, insbesondere
eine Wein- oder Sektflasche, der oben genannten Art anzugeben, deren Verschlußsystem
einerseits eine Vermeidung geschmacklicher Beeinträchtigung des darin gelagerten Getränks
auch bei langer Lagerzeit ermöglicht und andererseits der Wertschätzung der Verbraucher
in besonderem Maße entgegenkommt. Weiterhin soll ein zum Anbringen eines derartigen
Verschlußsystems besonders geeignetes Verfahren zum Verschließen einer Getränkeflasche
angegeben werden.
[0006] Bezüglich der Getränkeflasche wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst, indem die
Ausgießöffnung mit einem Kronenkorken verschlossen ist, der von einer aus einer Formkappe
und aus einer diese gemeinsam mit einem Teil des Flaschenhalses umschließenden Kapsel
gebildeten Umverpackung umgeben ist.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß eine geschmackliche Beeinträchtigung
des in der Getränkeflasche gelagerten Getränks, insbesondere des darin gelagerten
Weins, durch einen konsequenten Verzicht auf Kork als Verschlußmaterial vermieden
werden kann. Zur Sicherstellung einer langen Lagerfähigkeit sollte vielmehr die Verwendung
eines mechanisch stabilen Verschlußelements auf metallischer Basis vorgesehen sein.
Für eine besonders einfache Verarbeitbarkeit ist ein Kronenkorken als Verschlußelement
dabei besonders günstig. Ein Kronenkorken ermöglicht nämlich insbesondere ein Verschließen
der Getränkeflasche mit herkömmlicher Ausrüstung. Um bei den somit erreichbaren guten
Lagereigenschaften aber auch eine besondere Wertschätzung bei den Abnehmerkreisen
sicherzustellen, sollte die Getränke- oder Weinflasche zusätzlich im Aussehen einer
mit einem Korkstopfen verschlossenen Weinflasche nahekommen. Dazu ist das metallische
Verschlußelement von einer Umverpackung umgeben, die im äußeren Erscheinungsbild eine
mit einem Korkverschluß versehene Getränkeflasche nachbildet.
[0009] Zur Wahrung einer besonders hohen Formstabilität auch bei verschiedenen Handhabungsschritten
umfaßt die Umverpackung dabei eine Formkappe. Diese ist gemeinsam mit einem Teil des
Flaschenhalses von einer als Kapsel bezeichneteten Umhüllung umschlossen, wie sie
auch bei einer konventionell mit Korkstopfen verschlossenen Wein- oder Sektflasche
Anwendung finden könnte. Die Kapsel erstreckt sich dabei über die Formkappe hinaus
und umschließt weiterhin auch einen oberen Teil des Flaschenhalses der Getränkeflasche.
Gerade dadurch ist ein einem als minderwertig angesehenen Schraubverschluß nahekommendes
Erscheinungsbild der Getränkeflasche in besonderem Maße vermieden.
[0010] Für eine besonders dauerhafte und beständige Lagerfähigkeit unter Bewahrung einer
hohen Dichtigkeit ist der Kronenkorken, der insbesondere gemäß DIN 6099 ausgebildet
sein kann, vorteilhafterweise auf Edelstahlbasis hergestellt. Dabei besteht der den
sogenannten Spiegel und die Zacken des Kronenkorkens bildende Metallkörper zweckmäßigerweise
aus dem Werkstoff ASI 316.
[0011] Zur Sicherstellung einer besonders hohen Dichtigkeit ist der Kronenkorken in weiterer
vorteilhafter Ausgestaltung in einem Innenbereich oder im Bereich seines Spiegels
auf seiner dem Flascheninneren zugewandten Seite mit einer Dichtung aus Kunststoff
versehen. Als Dichtmaterial ist dabei vorzugsweise auch als LD-PE bezeichnetes Polyethylen
niedriger Dichte vorgesehen.
[0012] Für einen Einsatz in großen Stückzahlen und einen besonders geringen Herstellungsaufwand
ist die Formkappe vorzugsweise ebenfalls aus Kunststoff, insbesondere aus auch als
HD-PE bezeichnetem Polyethylen hoher Dichte, hergestellt.
[0013] In unterschiedlichen Situationen, beispielsweise bei der Lagerung oder beim Transport
oder insbesondere während des Öffnens der Getränkeflasche, kann die Formkappe Torsions-
oder Drehmomenten in Bezug auf den eigentlichen Flaschenkörper ausgesetzt sein. Um
dabei ein an sich unerwünschtes Verdrehen der Formkappe gegenüber dem Flaschenhals
sicher auszuschließen, weist die Formkappe vorteilhafterweise eine Verdrehsicherung
auf. Dazu sind in vorteilhafter Ausgestaltung an einer umlaufenden Innenseite der
Formkappe eine Anzahl von beispielsweise in der Art eines gestreckten Zylinderkörpers
ausgestalteten Rastelementen angeformt. Diese sind derart angeordnet, daß sie bei
über den Kronenkorken gestülpter Formkappe jeweils in einen Zwischenraum zwischen
zwei benachbarten Zähnen des Kronenkorkens eingreifen. Ein an der Formkappe möglicherweise
angreifendes Drehmoment wird dabei über die Rastelemente und die entsprechenden Zähne
des Kronenkorkens abgefangen oder abgestützt, so daß keine Verdrehung der Formkappe
gegenüber dem Flaschenkörper erfolgen kann.
[0014] Zur sicheren Anbringung des Kronenkorkens weist der Flaschenhals der Getränkeflasche
in unmittelbarer Nähe der Ausgießöffnung vorzugsweise einen ersten umlaufenden Lippenwulst
oder eine Lippe auf. Diesen Lippenwulst umgreift der Kronenkork im montierten Zustand
mit seinen an seinem Außenrand angeordneten, durch seine sogenannten Zähne getrennten
Biegelippen. Um eine mechanische Beeinträchtigung des montierten Kronenkorkens und
insbesondere ein Verhaken sicher auszuschließen, weist der Flaschenhals zudem vorteilhafterweise
in einem im Vergleich zum ersten Lippenwulst etwas größeren Abstand zur Ausgießöffnung
einen zweiten umlaufenden Lippenwulst auf. Dieser ist vorzugsweise derart dimensioniert,
daß er den montierten Kronenkorken vor mechanischen Einwirkungen weitgehend schützt.
Dazu weist der zweite umlaufende Lippenwulst zweckmäßigerweise einen im Vergleich
zum ersten umlaufenden Lippenwulst um etwa einen Millimeter größeren Außendurchmesser
auf. Zusätzlich kommt eine solchermaßen mit einem zweiten Lippenwulst versehene Flasche
in ihrem Erscheinungsbild in geöffnetem Zustand auch einer Sekt- oder Champagnerflasche
nahe, so daß auch im geöffneten Zustand eine besondere Wertschätzung bei den Abnehmern
erreichbar ist.
[0015] Eine noch weitergehende Vermeidung mechanischer Beeinträchtigungen des Kronenkorkens
ist erreichbar, indem zweckmäßigerweise die Formkappe derart dimensioniert ist, daß
sie gemeinsam mit dem zweiten umlaufenden Lippenwulst eine Hülle bildet, die den Kronenkorken
vollständig umgibt. In einer derartigen Ausgestaltung ist der Kronenkorken nicht mehr
direkt von außen angreifbar, so daß die Gefahr von Beeinträchtigungen oder Beschädigungen
und somit von einem daraus resultierenden Dichtigkeitsverlust deutlich herabgesetzt
ist. Dazu kann die Formkappe in einer zweckmäßigen Ausgestaltung derart dimensioniert
sein, daß sie an ihrer Umlaufkante bündig mit dem zweiten umlaufenden Lippenwulst
abschließt. In alternativer, besonders vorteilhafter Ausgestaltung weist die Formkappe
aber einen im wesentlichen zylindrisch ausgebildeten Mantel auf, der mit einer umlaufenden
Ausnehmung zur Aufnahme des zweiten umlaufenden Lippenwulstes versehen ist. Die Ausnehmung
kann dabei in der Art einer Nut oder Rille ausgebildet sein, deren Profil derart an
das Außenprofil des zweiten Lippenwulstes angepaßt ist, daß sich bei angebrachter
Formkappe eine zumindest teilweise formschlüssige Verbindung ergibt. Dadurch ist die
Formkappe in ihrer Position mechanisch fixiert und weist somit eine besonders hohe
Stabilität auf. Zudem ist die Formkappe gegenüber von außen einwirkenden Kräften besonders
gut am Flaschenhals abgestützt, so daß sich beispielsweise beim mechanischen Anbringen
der äußeren Kapsel eine besonders hohe Stabilität und Widerstandsfähigkeit ergibt.
[0016] In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung ist die Formkappe derart dimensioniert, daß
unter Berücksichtigung der Dimensionierung des Flaschenhalses und des zweiten umlaufenden
Lippenwulstes der Eindruck einer sogenannten Oberbandmündung für die Getränkeflasche
entsteht. Bei einer Oberbandmündung weist die Flasche am Flaschenhals einen breiten
umlaufenden Wulst auf, der bündig mit der Ausgießöffnung abschließt. Durch die entsprechende
Dimensionierung ist auf besonders günstige Weise sichergestellt, daß für eine derartig
verschlossene Getränkeflasche, insbesondere Weinflasche, bei den Abnehmern die gleiche
Wertschätzung wie bei einer traditionell mit Korkenstopfen verschlossenen Weinflasche
erreichbar ist.
[0017] Die Kapsel kann aus beidseitig mit Aluminium kaschierter Polyethylenfolie oder aus
Polyvenylchlorid - (PVC) - Folie hergestellt sein, ist aber vorzugsweise aus Zinn
gebildet.
[0018] Bezüglich des Verfahrens zum Verschließen einer Getränkeflasche wird die genannte
Aufgabe gelöst, indem zunächst die Formkappe mit einem zur Bildung der Kapsel vorgesehenen
Ausgangskörper, insbesondere aus Zinn, in Verbindung gebracht und sodann über die
mit dem Kronenkorken versehene Ausgießöffnung gesetzt wird, wobei anschließend der
Ausgangskörper zur Bildung der Kapsel an der Formkappe sowie am jeweiligen Teil des
Flaschenhalses angerollt oder angeschrumpft wird.
[0019] Durch eine derartige Abfolge ist ein besonders zeitsparender und effektiver Herstellungsprozeß
erreichbar. Insbesondere kann die Formkappe in der Art einer Vormontage in dem Ausgangskörper
für die Kapsel angeordnet werden. Das derartig vorbereitete Zwischenprodukt kann dann
in einfacher Weise über den die Ausgießöffnung bereits verschließenden Kronenkorken
gestülpt und auf den zweiten Lippenwulst des Flaschenhalses gesetzt oder mit diesem
in Kontakt gebracht werden. Anschließend erfolgt dann bei einer aus Zinn gebildeten
Kapsel ein gleichmäßiges Anrollen und bei einer auf PVC-Basis gebildeten Kapsel ein
Anschrumpfen der Kapsel an die Formkappe und an den oberen Teil des Flaschenhalses,
wodurch ein besonders gleichmäßiger und somit hochwertiger Eindruck des Verschlußsystems
entsteht. Bei dieser Abfolge ist die Getränkeflasche als solche den Verschlußmaßnahmen
nur für eine vergleichsweise kurze Zeitspanne ausgesetzt, so daß vergleichsweise hohe
Durchsatzraten erreichbar sind.
[0020] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch die
Kombination eines metallischen Verschlußelements mit einer dieses umgebenden Formkappe
einerseits ein qualitativ hochwertiger Verschluß mit hoher Dichtwirkung und andererseits
ein Schutz des eigentlichen Verschlußelements vor mechanischer Einwirkung erreichbar
sind. Zudem ist durch diese Anordnung auch in optischer Hinsicht ein vergleichsweise
traditionelles Design erreichbar. Gerade durch die Umhüllung der Formkappe und des
oberen Teils des Flaschenhalses mit einer gemeinsamen Kapsel ist zudem sichergestellt,
daß der Eindruck einer Getränke- oder Weinflasche mit Oberbandmündung vermittelbar
ist, so daß bei den Abnehmern eine vergleichsweise hohe Wertschätzung mit dem solchermaßen
dargebotenen Getränk assoziiert wird.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Darin zeigen:
- Figur 1
- die Ansicht einer Weinflasche mit einem Verschlußsystem,
- Figur 2
- im Schnitt das Verschlußsystem der Weinflasche nach Figur 1,
- Figur 3
- eine Explosionszeichnung des Verschlußsystems nach Figur 2, und
- Figur 4
- im Schnitt eine Formkappe.
[0022] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit den selben Bezugszeichen versehen.
[0023] Die Weinflasche 1 gemäß Figur 1 umfaßt einen Flaschenkörper 2, an dem ein Flaschenhals
4 angeformt ist. Anstelle der Weinflasche 1 könnte es sich dabei auch um eine Sektflasche
handeln. Der Flaschenhals 4 mündet in einer in Figur 1 nicht sichtbaren Ausgießöffnung
6, die mit einem Verschlußsystem 8 verschlossen ist. Das Verschlußsystem 8 ist dabei
hinsichtlich seines optischen Eindrucks, also insbesondere hinsichtlich seiner Dimensionierung
unter Berücksichtigung der Dimensionierung des Flaschenhalses 4, derart ausgestaltet,
daß für einen Abnehmer oder Verbraucher der Eindruck einer sogenannten Oberbandmündung
entsteht. Dabei macht das Verschlußsystem 8 nach außen den Eindruck eines am Flaschenhals
4 angeordneten, umlaufenden Wulstes 9, der bündig mit der Ausgießöffnung 6 abschließt.
[0024] Das Verschlußsystem 8 ist derart ausgebildet, daß auch bei langer Lagerzeit eine
Beeinträchtigung des eingelagerten Getränks, insbesondere des in der Weinflasche 1
gelagerten Weins, in geschmacklicher Hinsicht ausgeschlossen ist. Dazu ist das Verschlußsystem
8 unter konsequentem Verzicht auf einen Korkstopfen ausgelegt. Stattdessen umfaßt
das Verschlußsystem 8, wie in Figur 2 im Querschnitt und in Figur 3 als Explosionszeichnung
gezeigt, einen Kronenkorken 10, der die Ausgießöffnung 6 der Weinflasche 1 verschließt.
Dabei umgreifen eine Anzahl von am Außenrand des Kronenkorkens 10 angeordneten Biegelippen
12, die durch die sogenannten Zähne 13 des Kronenkorkens 10 voneinander getrennt sind,
einen ersten Lippenwulst 14, der am Flaschenhals 4 in unmittelbarer Nähe der Ausgießöffnung
6 angeformt ist.
[0025] Der Kronenkorken 10 ist gemäß DIN 6099 ausgeführt und weist, angepaßt an die Dimensionierung
des Flaschenhalses 4, einen freien Durchmesser von 26.75 mm und eine Höhe von 6.8
mm auf. Es können aber auch andere Durchmesser, beispielsweise etwa 24,75 mm, 29,75
mm, 32,75 mm oder 36,75 mm, abhängig vom Nennwertdurchmesser des Flaschenhalses 4,
gewählt sein. Der Kronenkorken 10 ist in einem Innenbereich 16 auf seiner dem Flascheninneren
zugewandten Seite mit einem Dichtelement 18 versehen. Das Dichtelement 18 ist im Ausführungsbeispiel
aus Kunststoff, nämlich aus Polyethylen niedriger Dichte (LD-PE), hergestellt und
in seinen Abmessungen derart bemessen, daß es die Ausgießöffnung 6 vollständig abdeckt.
Bei montiertem Kronenkorken 10 wird das Dichtelement 18 in Folge der Klammerwirkung
der den ersten Lippenwulst 14 umgreifenden Biegelippen 12 vollständig an den umlaufenden
Rand der Ausgießöffnung 6 angedrückt, so daß diese vollständig dicht verschlossen
wird. Dabei kann das in der Weinflasche 1 gelagerte Getränk, insbesondere der darin
gelagerte Wein, lediglich mit dem Material des Dichtelements 18 in Kontakt treten.
Somit ist eine Beeinträchtigung des eingelagerten Weins, insbesondere in geschmacklicher
Hinsicht, durch Eintrag beispielsweise von Korkmaterial sicher ausgeschlossen.
[0026] Der Kronenkork 10 ist auf Edelstahlbasis hergestellt. Dabei ist sein Metallkörper
aus dem Werkstoff ASI 316 gefertigt. Eine derartige Materialwahl bedingt zwar einen
geringfügig höheren Verarbeitungsaufwand im Vergleich beispielsweise zu einem Kronenkorken
aus Weißblech oder Aluminiumblech, ermöglicht aber auch bei ungünstigen Bedingungen
eine lange Lagerzeit ohne Beeinträchtigung der Verschlußwirkung durch Korrosion. Das
Verschlußsystem 8 ist somit auch besonders für eine dauerhafte Lagerung von Wein auch
bei ungünstiger, beispielsweise salzhaltiger oder schwefelhaltiger, Außenatmosphäre
geeignet.
[0027] In einem im Vergleich zum ersten umlaufenden Lippenwulst 14 etwas größeren Abstand
zur Ausgießöffnung 6 weist der Flaschenhals 4 einen zweiten umlaufenden Lippenwulst
20 auf. Dieser ist im Vergleich zum ersten Lippenwulst 14 geringfügig größer dimensioniert
und weist einen im Vergleich zu diesem um etwa einen Millimeter größeren Außendurchmesser
auf. Durch den zweiten Lippenwulst 20 ist einerseits sichergestellt, daß der die Ausgießöffnung
6 verschließende Kronenkork 10 weitgehend vor mechanischen Einwirkungen, beispielsweise
durch einen Kontakt oder ein Verhaken mit Kronenkorken anderer Getränkeflaschen, geschützt
ist. Des weiteren erweckt der solchermaßen gestaltete Mündungsbereich bei geöffneter
Weinflasche 1 einen besonders hochwertigen Eindruck, wobei gerade im Gegensatz zu
einer für einen Schraubverschluß hergerichteten Flaschenmündung eine qualitative Nähe
zu einer Sekt- oder Champagnerflasche hergestellt wird.
[0028] Um den mechanischen Schutz noch weiter zu verbessern und den Kronenkork 10 weitestgehend
von externer Beeinträchtigung beispielsweise bei der Lagerung, auszuschließen, ist
der Kronenkork 10 bei vollständig verschlossener Weinflasche 1 von einer Formkappe
22 umgeben. Diese ist bei vollständig verschlossener Weinflasche 1 über den Kronenkork
10 gestülpt und derart dimensioniert, daß sie gemeinsam mit dem zweiten Lippenwulst
20 eine Hülle bildet, die den Kronenkork 10 vollständig umgibt und somit jeglichen
direkten mechanischen Kontakt mit Fremdteilen ausschließt. Dazu kann die Formkappe
22 derart dimensioniert sein, daß sie an ihrer Umlaufkante 24 bündig mit dem zweiten
Lippenwulst 20 abschließt.
[0029] Im Ausführungsbeispiel weist die Formkappe 22 aber einen im wesentlichen zylindrisch
ausgebildeten Mantel 25 auf, der mit einer umlaufenden Ausnehmung 26 zur Aufnahme
des zweiten umlaufenden Lippenwulstes 20 versehen ist. Die Ausnehmung 26 ist dabei
in der Art einer Nut oder Rille ausgebildet, deren Profil derart an das Außenprofil
des zweiten Lippenwulstes 20 angepaßt ist, daß sich bei angebrachter Formkappe 22
eine zumindest teilweise formschlüssige Verbindung mit dem zweiten Lippenwulst 20
ergibt. Dadurch ist die Formkappe 22 in ihrer Position mechanisch fixiert und weist
somit eine besonders hohe Stabilität auf. Die Formkappe 22 ist ansonsten im wesentlichen
derart dimensioniert, daß sie einerseits mühelos über den Kronenkork 10 geschoben
werden kann, und daß andererseits hinsichtlich der Größenverhältnisse unter Berücksichtigung
der Dimensionierung des Flaschenhalses 4 und des zweiten umlaufenden Lippenwulstes
20 der Eindruck einer Oberbandmündung der Weinflasche 1 entsteht.
[0030] Die Formkappe 22 ist aus Kunststoff, nämlich aus Polyethylen hoher Dichte (HD-PE),
hergestellt. Die Formkappe 22 ist gemeinsam mit einem oberen Teil 27 des Flaschenhalses
4 von einer Kapsel 28 umschlossen. Die Kapsel 28 kann dabei aus einer auch als "Duplo-Folie"
bezeichneten, beiderseits aluminiumkaschierten Polyethylenfolie oder aus Polyvinylchlorid-(PVC)-Folie
hergestellt sein, ist im Ausführungsbeispiel aber als Zinnkapsel ausgebildet. Die
Formkappe 22 und die Kapsel 28 bilden zusammen eine den Kronenkork 10 umgebende Umverpackung.
Die Kapsel 28 gleicht dabei in der Machart einer üblicherweise für eine mit Korkstopfen
verschlossenen Weinflasche eingesetzten Flaschenkapsel oder Zinnkapsel, so daß sich
insbesondere im Hinblick auf die gewählten Dimensionierungen der Formkappe 22, des
zweiten Lippenwulstes 20 und des Flaschenhalses 4 für die vollständig verschlossene
Weinflasche 1 der Eindruck einer konventionell mit Korkstopfen verschlossenen Weinflasche
ergibt. Das solchermaßen gebildete Verschlußsystem 8 erlaubt somit nicht nur eine
qualitativ hochwertige Lagerung des Weins ohne geschmackliche Beeinträchtigung auch
bei langer Lagerzeit, sondern stellt durch die optische Gestaltung auch eine besondere
Wertschätzung bei den Abnehmern sicher.
[0031] Um ein an sich unerwünschtes Verdrehen der Formkappe 22 gegenüber dem Flaschenhals
4, beispielsweise während des Öffnens der Weinflasche 1, sicher auszuschließen, weist
die Formkappe 22 eine Verdrehsicherung auf. Dazu sind, wie in Figur 4 in Aufsicht
dargestellt, an der umlaufenden Innenseite der Formkappe 22 eine Anzahl von beispielsweise
in der Art eines gestreckten Zylinderkörpers ausgestalteten Rastelementen 29 angeformt.
Diese sind derart angeordnet, daß sie bei über den Kronenkorken 10 gestülpter Formkappe
22 jeweils in einen Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Zähnen 13 des Kronenkorkens
10 eingreifen. Ein an der Formkappe 22 möglicherweise angreifendes Drehmoment wird
dabei über die Rastelemente 29 und die entsprechenden Zähne 13 des Kronenkorkens 10
abgefangen oder abgestützt, so daß keine Verdrehung der Formkappe 22 gegenüber dem
Flaschenkörper 2 erfolgen kann.
[0032] Zum Verschließen der Weinflasche 1 wird in einem ersten Arbeitsschritt die Ausgießöffnung
6 mit dem Kronenkorken 10 verschlossen. In einem dazu parallelen oder auch zeitlich
versetzten weiteren Arbeitsschritt wird - wie besonders in Figur 3 angedeutet - die
Formkappe 22 in einen zur Bildung der Kapsel 28 vorgesehene Ausgangskörper 30, beispielsweise
aus Zinn, eingebracht und dort eingeklebt.
[0033] Anschließend wird die mit dem Ausgangskörper 30 zur Bildung der Kapsel 28 versehene
Formkappe 22 über den Kronenkorken 10 und die von diesem verschlossene Ausgießöffnung
6 gestülpt, wobei der zweite Lippenwulst 20 in die Ausnehmung 26 einrastet. Schließlich
wird der an der Formkappe 22 angebrachte Ausgangskörper 30 durch Anrollen mit der
Formkappe 22 sowie mit dem oberen Teil 27 des Flaschenhalses 4 in festen Kontakt gebracht,
wobei sich die Kapsel 28 bildet. Bei einer auf Kunststoffbasis hergestellten Kapsel
erfolgt die Anbringung dabei anstatt durch Anrollen durch Anschrumpfen.
[0034] Beim Öffnen der solchermaßen verschlossenen Weinflasche 1 wird die Kapsel 28 durch
ein geeignetes Schneidwerkzeug zunächst in einem Bereich unterhalb der Formkappe 22,
beispielsweise in der durch deren Umlaufkante 24 und den Flaschenhals 4 gebildeten
Rille, aufgetrennt. Anschließend kann die Formkappe 22 - unter anderem auch aufgrund
ihrer geeignet gewählten Dimensionierung - auf vergleichsweise einfache Weise vom
Flaschenhals 4 abgezogen werden, so daß der Kronenkork 10 nunmehr freigelegt wird.
Dieser ist somit für eine Öffnung zugänglich und kann - beispielsweise mittels eines
Kapselhebers - abgehoben werden. Die nunmehr geöffnete Weinflasche 1 weist einen Flaschenhals
4 auf, der in seinem Mündungsbereich durch die Lippenwulste 14, 20 geprägt ist. Somit
kommt die geöffnete Weinflasche 1 in ihrem Erscheinungsbild ebenfalls einer ehemals
mit Kork verschlossenen Sektflasche nahe, so daß auch im geöffneten Zustand die Weinflasche
1 nicht den beispielsweise durch ein Schraubengewinde hervorgerufenen minderwertigen
Eindruck macht.
[0035] Die Weinflasche 1 weist somit in verschlossenem Zustand ein auch bei langer Lagerzeit
korrosionsbeständiges Verschlußsystem 8 auf, das einerseits eine Beeinträchtigung
der Dichtigkeit des Kronenkorks 10 sicher vermeidet und andererseits beim Abnehmer
einen hochwertigen Gesamteindruck vermittelt. In geöffnetem Zustand ist die Weinflasche
1 zudem durch einen Mündungsbereich geprägt, der aufgrund der Lippenwulste 14, 20
ebenfalls einen hochwertigen Eindruck vermittelt.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Weinflasche
- 2
- Flaschenkörper
- 4
- Flaschenhals
- 6
- Ausgießöffnung
- 8
- Verschlußsystem
- 9
- Wulst
- 10
- Kronenkorken
- 12
- Biegelippen
- 13
- Zähne
- 14
- Lippenwulst
- 16
- Innenbereich
- 18
- Dichtelement
- 20
- Lippenwulst
- 22
- Formkappe
- 24
- Umlaufkante
- 25
- Mantel
- 26
- Ausnehmung
- 27
- oberes Teil
- 28
- Kapsel
- 29
- Rastelement
- 30
- Ausgangskörper
1. Getränkeflasche, insbesondere Wein- oder Sektflasche, mit einem Flaschenhals (4),
der in eine Ausgießöffnung (6) mündet, wobei die Ausgießöffnung (6) mit einem Kronenkorken
(10) verschlossen ist, der von einer aus einer Formkappe (22) und aus einer diese
gemeinsam mit einem Teil des Flaschenhalses (4) umschließenden Kapsel (28) gebildeten
Umverpackung umgeben ist.
2. Getränkeflasche nach Anspruch 1, bei der der Kronenkorken (10) auf Edelstahlbasis
hergestellt ist.
3. Getränkeflasche nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Kronenkorken (10) in einem Innenbereich
(16) auf seiner dem Flascheninneren zugewandten Seite mit einem Dichtelement (18)
aus Kunststoff, insbesondere aus Polyethylen niedriger Dichte, versehen ist.
4. Getränkeflasche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Formkappe (22) aus Kunststoff,
insbesondere aus Polyethylen hoher Dichte, hergestellt ist.
5. Getränkeflasche nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die Formkappe (22) eine
Anzahl von an ihrer dem Kronenkorken (10) zugewandten Innenseite angeformten, jeweils
zum Eingriff in einen Zwischenraum zwischen benachbarten Zähnen (13) des Kronenkorkens
(10) vorgesehenen Rastelementen (29) aufweist.
6. Getränkeflasche nach einem der Ansprüche 1 bis 5, deren Flaschenhals (4) in unmittelbarer
Nähe der Ausgießöffnung (6) einen ersten umlaufenden Lippenwulst (14) und in einem
im Vergleich zu diesem etwas größeren Abstand zur Ausgießöffnung (6) einen zweiten
umlaufenden Lippenwulst (20) aufweist.
7. Getränkeflasche nach Anspruch 6, deren zweiter umlaufender Lippenwulst (20) im Vergleich
zum ersten umlaufenden Lippenwulst (14) einen um etwa 1 mm größeren Außendurchmesser
aufweist.
8. Getränkeflasche nach Anspruch 6 oder 7, deren Formkappe (22) derart dimensioniert
ist, daß sie an ihrer Umlaufkante (24) bündig mit dem zweiten umlaufenden Lippenwulst
(20) abschließt.
9. Getränkeflasche nach Anspruch 6 oder 7, deren Formkappe (22) einen im wesentlichen
zylindrisch ausgebildeten Mantel (25) aufweist, der mit einer umlaufenden Aussparung
zur Aufnahme des zweiten umlaufenden Lippenwulstes (20) versehen ist.
10. Getränkeflasche nach einem der Ansprüche 6 bis 9, deren Formkappe (22) derart dimensioniert
ist, daß unter Berücksichtigung der Dimensionierung des Flaschenhalses (4) und des
zweiten umlaufenden Lippenwulstes (20) der Eindruck einer Oberbandmündung entsteht.
11. Getränkeflasche nach einem der Ansprüche 1 bis 10, deren Kapsel (28) aus Zinn hergestellt
ist.
12. Verfahren zum Verschließen einer Getränkeflasche nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
bei dem zunächst die Formkappe (22) mit einem zur Bildung der Kapsel (28) vorgesehenen
Ausgangskörper (30) in Verbindung gebracht und sodann über die mit dem Kronenkorken
(10) versehene Ausgießöffnung (6) gesetzt wird, wobei anschließend der Ausgangskörper
(30) zur Bildung der Kapsel (28) an der Formkappe (22) sowie am jeweiligen Teil des
Flaschenhalses (4) angerollt oder angeschrumpft wird.