[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Zuführen von Bogen mit an einem Saugkopf
zum taktweisen Vereinzeln der Bogen von einem Stapel angeordneten Trennsaugern, mit
Transportsaugern zum Transportieren der Bogen in Bogenförderrichtung zu einem Bändertisch,
der Transportbänder aufweist, durch die die Bogen schuppenförmig transportiert und
nachfolgend einer bogenverarbeitenden Maschine zugeführt werden, mit einem Antrieb
für den Saugkopf sowie einem Antrieb für die Transportbänder, der zur Beeinflussung
der Fördergeschwindigkeit und damit des Staffelabstandes der Bogen umschaltbar ist.
[0002] Bei Vorrichtungen zum schuppenförmigen Zuführen von Bogen ist eine sogenannte Schuppung
oder auch Staffelabstand vorgegeben, d.h. der Abstand von Bogen zu Bogen weist ein
bestimmtes Maß auf. Diese konstante Schuppung bzw. dieser konstante Staffelabstand
schränkte die Universalität der nachgeordneten bogenverarbeitenden Maschine ein.
Um die Schuppung zu verändern, ist es aus der EP 0 313 868 A2 bekannt, den Transportbändern
einen Antrieb zuzuordnen, mit dem unterschiedliche Transportgeschwindigkeiten realisiert
werden können. So können bei einer ersten Geschwindigkeit großformatige Bogen schuppenförmig
und bei einer zweiten Geschwindigkeit, die doppelt so groß wie die erste Geschwindigkeit
ist, kleinformatige Bogen als Einzelbogen angelegt werden.
[0003] Nachteilig ist, dass nur bei einer Geschwindigkeit und damit einem Staffelabstand
eine Optimierung der Beschleunigungs- und Geschwindigkeitsverläufe der Transportbänder
und Transportsauger und damit eine Optimierung der Übergabebedingungen zwischen den
Transportbändern und den Transportsaugern möglich ist.
Damit kommt es bei einer anderen Geschwindigkeit und so geändertem Staffelabstand
zu Früh-, Spät- oder Schiefbogen. Da die zur Verarbeitung gelangenden Bogen aus Karton,
Kunststoff, Blech oder Papier bestehen können, besteht außerdem die Möglichkeit, dass
Papierbogen bei der Übergabe beschädigt werden bzw. bei der Verarbeitung steifer Bogen
die Transportsauger einem hohen Verschleiß unterliegen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Einrichtung so zu verändern, dass
bei jedem Staffelabstand optimale Bedingungen bei der Übergabe der Bogen von den Transportsaugern
an die Transportbänder realisiert werden können.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 realisiert.
Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich, die Universalität von bogenverarbeitenden
Maschinen zu erhöhen, indem der Staffelabstand verändert werden kann, wobei die Übergabebedingungen
unabhängig vom jeweiligen Staffelabstand konstant bleiben.
[0006] Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In den
zugehörigen Zeichnungen zeigen
- Fig. 1:
- eine Einrichtung zum Zuführen von Bogen in der Seitenansicht
- Fig. 2:
- das Wegschaubild der Transportbänder
- Fig. 3:
- das Geschwindigkeitsschaubild der Transportbänder
- Fig. 4:
- das Wegschaubild der Transportsauger
- Fig. 5:
- das Geschwindigkeitsschaubild der Transportsauger
- Fig. 6:
- den Überlagerungsgeschwindigkeitsverlauf des Antriebs für den Saugkopf
- Fig. 7:
- den Drehzahlverlauf des Antriebs für den Saugkopf
- Fig. 8:
- eine weitere Ausführungsform der Einrichtung gem. Fig. 1.
[0007] Die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung zum Zuführen von Bogen besteht aus einem Bogenanleger
1, einem Bändertisch 2 sowie dem Bändertisch 2 zugeordneten Vordermarken 3. Der Bogenanleger
1 weist einen Saugkopf 4 mit Trennsaugern 5 und Transportsaugern 6 auf. Im Bogenanleger
1 ist ein aus Bogen 7 bestehender Bogenstapel 8 vorgesehen. Der in Bogenförderrichtung
10 dem Bogenanleger 1 nachgeordnete Bändertisch 2 weist ein Tischblech 9 sowie sich
quer zu Bogenförderrichtung 10 erstreckende Bänderwalzen 11, 12 auf. Die Bänderwalzen
11, 12 werden von einem oder mehreren Transportbändern 13 umschlungen, die durch Umlenkrollen
14 und Spannrollen 15 geführt werden.
Die am dem Bogenanleger 1 abgewandten Ende des Bändertischs 2 vorgesehenen Vordermarken
3 können durch nicht dargestellte Mittel periodisch aus der in Fig. 1 dargestellten
Position in eine Position unter dem Bändertisch 2 verbracht werden. Dem Bändertisch
2 sind weiterhin eine Schwinganlage 16 und eine Anlegtrommel 17 einer bogenverarbeitenden
Maschine nachgeordnet sowie im Bereich des dem Bogenanleger 1 zugewandten Endes eine
mit der Bänderwalze 11 korrespondierende Taktwalze 18 zugeordnet.
Einer der Bänderwalzen 11, 12 ist ein Antrieb 19, im Ausführungsbeispiel der Bänderwalze
11, zugeordnet. Der Antrieb 19 besteht aus einem Übertragungsgetriebe 19.1 und einem
Schaltgetriebe 19.2.
[0008] Über das Schaltgetriebe 19.2 wird die von der nachgeordneten bogenverarbeitenden
Maschine abgeleitete gleichförmige Drehbewegung dem Übertragungsgetriebe 19.1 zugeleitet,
welches diese in eine sinusförmige Drehbewegung umwandelt. Das Übertragungsgetriebe
19.1 ist mit der Bänderwalze 11 gekoppelt. Im Ausführungsbeispiel ist das Schaltgetriebe
19.2 beispielsweise mit Schaltstellungen I, II, III versehen, wobei auch weitere Schaltstellungen
vorgesehen werden können. In der Schaltstellung I wird eine Übersetzung 1:1 und damit
z.B. ein solcher Staffelabstand realisiert, dass n Bogen 7 auf dem Bändertisch 2 liegen.
Mit der Schaltstellung II wird ein Übersetzungsverhältnis

und damit ein geringerer Staffelabstand 1 realisiert, so dass n + 1 Bogen 7 auf dem
Bändertisch liegen, während in der Schaltstellung III ein Übersetzungsverhältnis

eingestellt wird, wodurch der Staffelabstand 1 vergrößert wird und damit n-1 Bogen
auf dem Bändertisch 2 vorgesehen werden.
In Fig. 2 und 3 sind der Weg- und der Geschwindigkeitsverlauf der Transportbänder
13 in den Schaltstellungen I, II, III des Schaltgetriebes 19.2 dargestellt. Diese
Darstellungen zeigen, dass die Geschwindigkeit in jeder Schaltstellung I, II, II in
einem angenommenen Übergabepunkt Ü, der im Ausführungsbeispiel bei 90° einer Eintourenwelle
liegt, in dem die Übergabe der Bogen 7 von den Transportsaugern an die Transportbänder
13 erfolgt, voneinander verschieden und damit die Übergabeverhältnisse unterschiedlich
sind, was zu den bekannten Nachteilen führt.
Zur Vermeidung dieser Nachteile ist einem dem Saugkopf 4 zugeordnetem Antrieb 20 ein
eine sinusähnliche Abtriebsbewegung realisierendes Getriebe 21 vorgeordnet. Dieses
Getriebe 21 kann z.B. als Räderkoppelgetriebe ausgebildet sein und weist analog zum
Schaltgetriebe 19.2 ebenfalls drei Schaltstellung I, II, III auf. Ist das Schaltgetriebe
19.2 mit weiteren Schaltstufen versehen, so ist auch das Getriebe 21 mit einer entsprechenden
Anzahl Schaltstufen ausgestattet. In der Schaltstellung I wird die von der dem Bogenanleger
1 nachgeordneten bogenverarbeitenden Maschine abgeleitete gleichförmige Drehbewegung
ohne Überlagerung mit einer anderen Bewegung dem Antrieb 20 des Saugkopfes 4 zugeführt.
Ist auch die Schaltstellung I des Übertragungsgetriebes 19.1 eingestellt, werden ein
für den Bogenanleger 1 charakteristischer Staffelabstand und damit n Bogen 7 auf dem
Bändertisch 2 sowie optimale Übergabebedingungen bei der Übergabe der Bogen 7 von
den Transportsaugern 6 an die Transportbänder 13 realisiert.
[0009] In den Figuren 4 und 5 ist der Weg- und Geschwindigkeitsverlauf der Transportsauger
6 in der Schaltstellung I - damit n Bogen 7 auf dem Bändertisch 2 - dargestellt, wobei
im ÜbergabepunKt Ü (im Ausfuhrungsbeispiel bei 90° einer Eintourenwelle) die Übergabe
der Bogen 7 von den Transportsaugern 6 an die Transportbänder 13 erfolgt (Fig. 2 und
3).
In diesem Übergabepunkt Ü sind die Geschwindigkeitsverhältnisse zwischen den Transportsaugern
6 und den Transportbändern 12 aufeinander abgestimmt und damit die Übergabebedingungen
optimiert. Da, wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, in den Schaltstellungen II und
III des Schaltgetriebes 19.2 im Übergabepunkt Ü die Weg- und Geschwindigkeitsverläufe
verändert wurden, müssen die Weg- und Geschwindigkeitsverläufe der Transportsauger
6 entsprechend nachgeführt werden, was, wie in den Figuren 4 und 5 dargestellt, durch
Überlagerung des Geschwindigkeitsverlaufes V
A bei n Bogen 7 mit der von dem Getriebe 21 initiierten Sinusbewegung (Fig. 6) realisiert
wird. In der Figur 7 ist der Verlauf der Drehzahl W
A des Antriebes 20 dargestellt und gezeigt, dass die momentane Drehzahl im Übergabepunkt
Ü unabhängig von der gewählten Schaltstellung I, II oder III gleich ist.
Das Schaltgetriebe 19.2 und das eine sinusähnliche Abtriebsbewegung realisierende
Getriebe 21 können verknüpft sein, so dass bei einer Stellhandlung jeweils für beide
Getriebe 19.2, 21 gleiche Schaltstufen eingestellt werden.
Unabhängig davon ist es auch möglich, als Antrieb 19 einen Elektromotor 22 vorzusehen
und dem Saugkopf 4 als Antrieb 20 einen Elektromotor 23 zuzuordnen. In an sich bekannter
Weise werden die Motoren 22, 23 und damit die Transportbänder 13 und der Saugkopf
4 über eine Rechner- und Steuereinheit 24 taktsynchron mit der bogenverarbeitenden
Maschine angetrieben, indem der Rechner- und Steuereinheit 24 Synchronisiersignale
der bogenverarbeitenden Maschine zugeleitet werden, wobei ein solcher Staffelabstand
realisiert wird, dass n Bogen 7 auf dem Bändertisch 2 liegen und die Übergabebedingungen
optimiert sind. Durch die Rechner- und Steuereinheit 24 wird weiterhin auf ebenfalls
bekannte Weise ein sinusförmiger Antrieb der Transportbänder 13 realisiert. Über ein
Eingabegerät 25 kann außerdem, um den Staffelabstand 1 verändern zu können, z.B. ein
Übersetzungsverhältnis n +1 oder n - 1 aktiviert werden, wodurch n + 1 Bogen 7 oder
n - 1 Bogen 7 auf dem Bändertisch 2 vorgesehen werden. Der Regel- und Steuereinrichtung
24 ist weiterhin ein Speicher 26 zugeordnet, indem Geschwindigkeitsverläufe abgelegt
sind, denen der Motor 23 des Saugkopfes 4 folgt und damit die Transportsauger 6 so
antreibt, dass bei einer Änderung des Staffelabstandes 1 optimale Übergabebedingungen
bei der Übergabe der Bogen 7 von den Transportsaugern 6 an die Transportbänder 13
gegeben sind.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0010]
- 1
- Bogenanleger
- 2
- Bändertisch
- 3
- Vordermarke
- 4
- Saugkopf
- 5
- Trennsauger
- 6
- Transportsauger
- 7
- Bogen
- 8
- Bogenstapel
- 9
- Tischblech
- 10
- Bogenförderrichtung
- 11
- Bänderwalze
- 12
- Bänderwalze
- 13
- Transportband
- 14
- Umlenkrolle
- 15
- Spannrolle
- 16
- Schwinganlage
- 17
- Anlegtrommel
- 18
- Taktwalze
- 19
- Antrieb
- 19.1
- Übertragungsgetriebe
- 19.2
- Schaltgetriebe
- 20
- Antrieb
- 21
- Getriebe
- 22
- erster Elektromotor
- 23
- zweiter Elektromotor
- 24
- Rechner- und Steuereinheit
- 25
- Eingabegerät
- 26
- Speicher
- I
- Schaltstellung
- II
- Schaltstellung
- III
- Schaltstellung
- n
- Anzahl von Bogen 7 auf dem Bändertisch 2
- SB
- Weg der Transportbänder 13
- ST
- Weg der Transportsauger 6
- VB
- Geschwindigkeit der Transportbänder 13
- VT
- Geschwindigkeit der Transportsauger 6
- VA
- Überlagerungsgeschwindigkeit
- WA
- Drehzahl des Antriebes 20
- Ü
- Übergabepunkt
- 1
- Staffelabstand
1. Einrichtung zum Zuführen von Bogen mit an einem Saugkopf zum taktweisen Vereinzeln
der Bogen von einem Stapel angeordneten Trennsaugern, mit Transportsaugern zum Transportieren
der Bogen in Bogenförderrichtung zu einem Bändertisch, der Transportbänder aufweist,
durch die die Bogen schuppenförmig transportiert und nachfolgend einer bogenverarbeitenden
Maschine zugeführt werden, mit einem Antrieb für den Saugkopf sowie einen Antrieb
für die Transportbänder, der zur Beeinflussung der Geschwindigkeit der Transportbänder
und damit des Staffelabstandes der Bogen umschaltbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zum Nachführen der Geschwindigkeit (VT) der Transportsauger (6) der jeweils gewählten Geschwindigkeit (VB) der Transportbänder (13) der Antrieb (20) des Saugkopfes (4) mit einer sinusähnlichen
Überlagerungsgeschwindigkeit (VA) überlagerbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Antrieb (20) ein eine sinusähnliche Abtriebsbewegung realisierendes Getriebe
(21) zugeordnet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (21) als Räderkoppelgetriebe ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem Antrieb (19) der Transportbänder (13) ein Schaltgetriebe (19.2) zugeordnet ist,
das mit dem Getriebe (21) in Wirkverbindung steht.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Antrieb (19) ein erster Elektromotor (22) und als Antrieb (20) ein zweiter Elektromotor
(23) vorgesehen ist, die über eine Regel- und Steuereinheit (24) taktsynchron mit
der bogenverarbeitenden Maschine antreibbar sind, wobei zur Veränderung des Staffelabstandes
(1) die Geschwindigkeit des Antriebes (19) mittels eines der Regel- und Steuereinheit
(24) zugeordneten Eingabegerätes (25) einstellbar ausgeführt ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in einem der Regel-und Steuereinheit (24) zugeordneten Speicher (26) Geschwindigkeitsverläufe
abgelegt sind, mit denen ein Ansteuern des zweiten Elektromotors (23) zur Anpassung
der Geschwindigkeitsverhältnisse bei der Übergabe der Bogen (7) von den Transportsaugern
(6) an die Transportbänder (13) bei unterschiedlichen Staffelabständen (1) erfolgt.