(19)
(11) EP 1 201 589 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.2002  Patentblatt  2002/18

(21) Anmeldenummer: 01124279.9

(22) Anmeldetag:  18.10.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65H 39/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 30.10.2000 US 702012

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
69115 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Jones, Jackson Hacker
    Rochester, NH 03867 (US)
  • Klopfenstein, Andrew Lynn
    Rochester, NH 03867 (US)
  • Lee, Hugh Thompson
    Derry, NH 03038 (US)

(74) Vertreter: Duschl, Edgar Johannes, Dr. et al
Heidelberger Druckmaschinen AG, Kurfürsten-Anlage 52-60
69115 Heidelberg
69115 Heidelberg (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Transportieren von Bogenmaterial mit höhenverstellbaren Taschen


(57) Eine Transporteinrichtung (100) für Bogenmaterial (7) umfasst eine Vielzahl von Taschen (10), wobei jede Tasche (10) eine Einstellvorrichtung (8) zum Verstellen der Höhe der im ruhenden Zustand befindlichen Taschen (10) aufweist, um eine Einstellhöhe zu definieren, wobei die Einstellvorrichtung (8) einen Stellstab, ein Ringrad (140), dessen Außenfläche mit dem Stellstab verbunden ist, und einen wahlweise von dem Ringrad (140) lösbaren Sperrring (160) umfasst. Der Stellstab enthält eine Ausrückvorrichtung zum Lösen des Sperrrings (160) von dem Ringrad (140) während des Einstellvorgangs. Ebenfalls beschrieben sind ein Verfahren und eine Bogenmaterialtasche.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine Transporteinrichtung für Bogenmaterial, zum Beispiel zum Fördern von Zeitungen, und insbesondere eine Transporteinrichtung für Bogenmaterial mit sich entlang einer Bahn bewegenden Taschen. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin derartige Taschen sowie ein Verfahren zum Transportieren derartiger Taschen.

[0002] US 5,911,416 beschreibt eine Transporteinrichtung für Bogenmaterial, die eine Vielzahl von entlang einer Bahn bewegbaren Taschen aufweist, die dazu dienen, Bogenmaterial von Bogenmaterial-Zuführvorrichtungen aufzunehmen. Diese Taschen ermöglichen es zum Beispiel, dass ein erster äußerer Teil einer Zeitung von einer ersten Bogenmaterial-Zuführvorrichtungen zuerst in den Taschen abgelegt wird und danach ein innerer Teil der Zeitung zwischen die Falze des ersten äußeren Teils der Zeitung eingelegt wird.

[0003] Die in US 5,911,416 beschriebene Vorrichtung verwendet eine Hebenocke, um ein halbkreisförmiges Stellgetriebe derart zu bewegen, dass eine Antriebswelle in einer Weise in Drehbewegungen versetzt wird, dass eine Höhe für die an einer Zahnstange angeordneten Füße der Tasche eingestellt wird. Das Öffnen der Taschen wird durch ein Sperrgetriebe verhindert. Danach kann das Bogenmaterial aufgenommen und in den Taschen abgelegt werden.

[0004] Um das Bogenmaterial abzugeben, kann dann das Sperrgetriebe durch einen Schaltnocken gelöst werden. Durch eine Vorspannfeder wird die Zahnstange in eine tiefere Position abgesenkt, so dass sich die Füße durch einen Mitnehmernocken lösen. Damit kann das Bogenmaterial in den Taschen aus diesen am Boden entnommen werden, um dann weiter transportiert oder gestapelt zu werden.

[0005] US 5,251,888 beschreibt entlang einer Endlosbahn bewegbare Taschen. Jede Tasche ist mit zwei vertikal verstellbaren Anschlägen versehen, die an einer Taschentragevorrichtung verschiebbar angebracht sind. Ein Führungselement ist so einstellbar, dass es die Anschläge vertikal verstellen kann, wenn die Taschen entlang der Endlosbahn bewegt werden.

[0006] Diese Patente enthalten keine direkt an den Taschen vorgesehenen Einstellvorrichtungen zum Einstellen der Taschen in deren Ruhezustand.

[0007] Die US-Patentanmeldung Nr. 09/662,277 mit dem Titel "Sheet material conveying apparatus with individually-adjustable pockets" (Vorrichtung zum Transportieren von Bogenmaterial mit individuell verstellbaren Taschen), die am 14. September 2000 eingereicht wurde, beschreibt eine Vielzahl von manuell einstellbaren Taschen, wobei jede dieser Taschen eine Einstellvorrichtung zum Einstellen der Taschenhöhe aufweist. Die Einstellvorrichtung dieser Anmeldung wird durch den Bediener manuell betätigt, wobei der Bediener einen Zahnradknopf dreht und dadurch einen Sperring für eine gewünschte Taschenhöhe einstellt.

[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine weniger zeitaufwendige, einen einzigen Arbeitsschritt umfassende Einstellvorrichtung für jede Tasche zu schaffen.

[0009] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 17 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen der Ansprüche 21 und 23 gelöst.

[0010] Die vorliegende Erfindung umfasst eine Transporteinrichtung für Bogenmaterial, die eine Vielzahl von Taschen enthält, von denen jede eine Einstellvorrichtung zum Verstellen der Höhe der Taschen aufweist, um eine eingestellte Höhe zu definieren, wobei die Einstellvorrichtung einen Stellstab, ein Ringrad, dessen äußere Fläche mit dem Stellstab verbunden ist, und einen von dem Ringrad wahlweise lösbaren Sperrring umfasst, wobei der Stellstab eine Ausrückvorrichtung zum Lösen des Sperrrings von dem Ringrad während eines Einstellvorgangs umfasst.

[0011] Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, die Taschen durch eine einzige Bewegung, zum Beispiel durch eine Schiebebewegung des Stellstabes, auf eine Einstellhöhe einzustellen und bei dieser Einstellhöhe kontinuierlich zu arbeiten. Der Bediener braucht den Sperrring nicht einzustellen.

[0012] Weiterhin ist eine Rückstellstation vorgesehen, wobei diese eine bewegliche, ansteigende Rückführrampe enthält, die dann ebenfalls auf die neue Höhe eingestellt wird und die auch eine Verriegelungsvorrichtung aufweisen kann.

[0013] Jede Tasche kann ein mit dem Ringrad drehfest verbundenes verschiebbares Zahnrad enthalten, wobei dieses wahlweise von dem Sperrring gelöst werden kann, so dass auf diese Weise ein wahlweises Lösen des Ringrades von dem Sperrring ermöglicht wird.

[0014] Der Sperrring ist vorzugsweise ein Einzahn-Zahngesperre, wobei die Tasche vorzugsweise eine Sperrklinke enthält, die ständig mit dem Sperrring zusammenwirkt, ausgenommen, wenn der Taschenboden während des Freigabe-Arbeitsvorgangs geöffnet ist.

[0015] Der Stellstab weist vorzugsweise zwei vorgegebene Kerben zur Höhenmarkierung auf, die es dem Bediener ermöglichen, die Höheneinstellungen der Taschen auf zwei verschiedene Werte einzustellen, zum Beispiel für Blattmaterial von 26,5 cm (10,5 Inch) und von 30,5 cm (12 Inch). Es können aber auch weitere Höheneinstellungen auf dem Stellstab vorgesehen sein. Die Kerben können zum Beispiel mit einer in der Stabhalterung vorgesehenen Kugelarretierung zusammenwirken, wobei diese Stabhalterung mit der Taschenwandung verbunden ist. Vorzugsweise ist eine zweite Stabhalterung vorgesehen.

[0016] Die Ausrückvorrichtung des Stellstabes enthält vorzugsweise wenigstens einen erhabenen Nockenteil, der das verschiebbare Zahnrad in Bezug auf den Sperrring nach außen verschiebt. Auf diese Weise wird der Sperrring von dem verschiebbaren Zahnrad gelöst, so dass er in Bezug auf das Ringrad und das verschiebbare Zahnrad rotieren kann. Der Sperrring wird dann durch die Sperrklinke im blockierten Zustand gehalten, während der Stellstab durch Drehen des Ringrads die Taschen auf eine veränderte Höhe verstellt. Wenn diese neue Höhe erreicht ist, wirkt der Nockenteil nicht länger auf das verschiebbare Zahnrad, so dass dieses durch die Wirkung einer Feder mit dem Sperrring wieder in Eingriff gebracht wird, um die Taschen in der neu eingestellten Höhe zu verriegeln.

[0017] Der Stellstab kann eine Feineinstelleinrichtung enthalten, beispielsweise durch die Wirkung einer zwischen zwei Stabteilen angeordneten Stellschraube.

[0018] In einer zweiten Ausführungsform gemäß der vorliegenden Erfindung, die eine kontinuierliche Einstellung verschiedener Höhen ermöglicht, kann der Stellstab kurvenverzahnt und drehbar sein, wobei die Ausrückvorrichtung ein sich axial erstreckendes Nockenblatt aufweist, das zwischen einem Sternrad und dem Sperrring angeordnet ist. Durch Verdrehen des Stellstabes bewegt das Nockenblatt das verschiebbare Zahnrad derart, dass der Sperrring gelöst wird. Wenn also ein Bediener die Taschenhöhe verändern will, dreht er den Stellstab, um das verschiebbare Zahnrad zu lösen, und dann bewegt er den Stellstab axial, um die Taschenhöhe zu verändern.

[0019] Das Ringrad besitzt vorzugsweise einen ersten äußeren verzahnten Teil, der mit einem durch eine Feder vorgespannten halbkreisförmigen Zahnrad in Eingriff steht, und einen zweiten äußeren verzahnten Teil, der mit dem Stellstab in Eingriff steht. Das Ringrad ist über ein inneres Sternrad drehfest mit dem verschiebbaren Zahnrad verbunden, wobei das verschiebbare Zahnrad drehfest mit der Welle verbunden ist, durch welche die Taschenhöhe eingestellt werden kann. Der Sperrring umschließt auch die Welle, wobei das verschiebbare Zahnrad wahlweise mit dem Sperrring in Eingriff stehen kann, indem das verschiebbare Zahnrad axial in Bezug auf die Welle verschoben wird. Wenn der Sperrring an dem verschiebbaren Zahnrad angreift, dann führen beide Elemente eine gemeinsame Drehbewegung aus. Wenn das verschiebbare Zahnrad von dem Sperrring durch Verschieben des verschiebbaren Zahnrads unter Einsatz eines Nockens oder eines Nockenblattes freigegeben wird, ist der Sperrring frei um die Welle drehbar, wohingegen das verschiebbare Zahnrad bezüglich der Welle und dem Ringrad drehfest bleibt.

[0020] Das halbkreisförmige Zahnrad ist vorzugsweise in eine Richtung federgespannt, was bewirkt, dass die Finger auf den Boden der Tasche fallen und eine Freigabe auslösen. Das Lösen der Sperrklinke und damit des Sperrrings in der Freigabestation bewirkt auf diese Weise die Freigabe des Bogenmaterials in der Tasche durch die Finger.

[0021] Die vorliegende Erfindung sieht weiterhin eine Bogenmaterialtasche vor; die Bogenmaterialtasche umfasst eine erste Wand und eine von dieser beabstandete zweite Wand, die gemeinsam einen Aufnahmebereich für Bogenmaterial definieren, wenigstens einen in Bezug auf die erste Wand beweglichen Finger, der einen Taschenboden definiert, wobei der wenigstens eine Finger zum Öffnen des Taschenbodens lösbar ist, eine Welle, die zum Bewegen des wenigstens einen Fingers mit diesem verbunden ist, ein verschiebbares Zahnrad, das in Bezug auf die Welle drehfest und axial verschiebbar ist, ein Ringrad, das in Bezug auf das verschiebbare Zahnrad drehfest ist, und einen Sperrring, der wahlweise mit dem verschiebbaren Zahnrad in Eingriff bringbar ist.

[0022] Vorzugsweise kämmt ein verschiebbarer Stellstab das Ringrad und umfasst eine Ausrückvorrichtung ein. In einer ersten Ausführungsform enthält die Ausrückvorrichtung einen erhabenen Nocken, um das verschiebbare Zahnrad zu bewegen, wohingegen die Ausrückvorrichtung in einer zweiten Ausführungsform ein Nockenblatt umfasst, das durch Drehen des Stellstabes betätigt wird.

[0023] Der Stellstab ist in einer ersten und einer zweiten Halterung vorzugsweise verschiebbar angeordnet, wobei diese Halterungen fest mit der ersten Wand verbunden sind. Eine der ersten und zweiten Halterungen kann eine Kugelarretierung aufweisen, die mit in dem Stellstab vorgesehenen Einstellkerben zusammenwirken, wobei diese Kerben verschiedenen Taschenhöhen entsprechen. Vorzugsweise sind wenigstens zwei Einstellkerben vorgesehen.

[0024] Die vorliegende Erfindung sieht auch ein Verfahren zum Einstellen der Höhe einer Tasche für Blattmaterial vor, das die folgenden Schritte umfasst:
  • Verschieben eines Stabes, während die Tasche sich im Ruhezustand befindet, um die Finger der Tasche derart zu bewegen, dass die Tasche auf eine Einstellhöhe eingestellt wird,
  • Bewegen eines Zahnrads durch den Stab in axiale Richtung, wodurch das Zahnrad auf diese Weise einen Verriegelungsmechanismus löst, der während des Einstellvorganges ortsfest bleibt, und
  • das Wieder-Einrücken des Zahnrads in den Verriegelungsmechanismus.


[0025] Der Stellstab wird zwischen wenigstens zwei vorgegebenen Positionen bewegt, wobei vorzugsweise eine Kugelarretierung in der Stabhalterung in eine Kerbe auf dem Stab einrastet.

[0026] Der Schritt des Bewegens schließt vorzugsweise den Einsatz eines erhabenen Nockens ein, um das Zahnrad axial zu verschieben. Das Zahnrad ist vorzugsweise ein verschiebbares Zahnrad, das mit einem Ringrad zusammenwirkt, wobei das Ringrad den Stab kämmt.

[0027] Der Schritt des Bewegens kann alternativ das Drehen des Stabes enthalten, wobei durch ein Nockenblatt das Zahnrad von einem Sperrring des Verriegelungsmechanismus wegschoben wird.

[0028] Der Begriff "Stab" ist hier so definiert, dass er jedes lang gestreckte Element einschließen kann. Der Begriff "verschiebbares Zahnrad" wird hier speziell so definiert, dass er jedes verschiebbare Kupplungselement umfasst, und kann weiterhin Zahnräder mit einer äußeren Sternverzahnung, einem äußeren einzelnen Längskeil oder Zahn einschließen oder jede andere Bauart, mit der ein Ringrad drehfest verbunden sein kann und an dem ein Sperrring wahlweise befestigbar ist oder sich frei von diesem drehbar ist, wobei ein Element einen Kugelarretierungsmechanismus aufweist.

[0029] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der nachfolgend dargestellten Figuren sowie deren Beschreibungen.
Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische Darstellung einer Transporteinrichtung für Bogenmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2
einen Teil einer Tasche gemäß der vorliegenden Erfindung in Seitenansicht, wobei bestimmte Elemente aus Gründen der Übersichtlichkeit weg gelassen wurden,
Fig. 3
einen Teil einer Tasche gemäß der vorliegenden Erfindung in perspektivischer Darstellung, wobei bestimmte Elemente aus Gründen der Übersichtlichkeit weg gelassen wurden,
Fig. 4
einen Teil einer Tasche gemäß der vorliegenden Erfindung in einer weiteren perspektivischen Darstellung, wobei bestimmte Elemente aus Gründen der Übersichtlichkeit weg gelassen wurden,
Fig. 5 und 6
die Einstellvorrichtung zum Einstellen der Fingerhöhe gemäß der vorliegenden Erfindung in detaillierterer Darstellung,
Fig. 7
eine Detailansicht der Arretiervorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 8, 9 und 10
einen Teil einer ersten Ausführungsform der Taschen gemäß Fig. 1 in Frontansicht,
Fig. 11
eine Detailansicht, die das Zusammenwirken der ersten Ausführungsform der Taschen in Fig. 11 darstellt,
Fig. 12
eine Detailansicht der Freigabestation nach Fig. 1,
Fig. 13
eine Detailansicht der Rückstellstation nach Fig. 1,
Fig. 14 und 15
eine Detailansicht einer zweiten Ausführungsform der Taschen nach Fig. 1 mit einem Nockenblattmechanismus,
Fig. 16
Details der zweiten Ausführungsform in Unteransicht,
Fig. 17 und 18
Detailansichten einer zweiten Ausführungsform, in der ein Zweistabmechanismus eingesetzt wird, wobei ein Stab ein Schneckenrad enthält.


[0030] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Transporteinrichtung 105 für Bogenmaterial mit einer Endlosbahn 101 zum Befördern einer Vielzahl von Taschen 10 in eine Richtung 17. Jede Tasche 10 enthält Finger 90, welche die Höhe der Tasche festlegen, eine für die individuelle Einstellung der Höhe vorgesehene Höheneinstellvorrichtung 8 und eine für die Höheneinstellvorrichtung 8 vorgesehene lösbare Arretiervorrichtung 9.

[0031] In einem Einstellbereich 1 kann jede Tasche 10 mittels der Einstellvorrichtung 8 manuell eingestellt werden, wobei die Finger 90 zur Aufnahme von gefalzten Produkten von einer Startposition, die zum Beispiel bei 26,5 cm (10,5 Inch) liegt, auf wenigstens eine von zwei gewünschten Höhen bewegt werden. Während des Einstellvorgangs sind die Taschen 10 im ruhenden Zustand, wobei das Einstellen auch außerhalb des Einstellbereichs erfolgen kann zum Beispiel durch Bedienpersonal, das sich entlang der Bahn 101 bewegt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Taschen in den Einstellbereich zu fahren, die Vorrichtung anzuhalten und jede Tasche einzustellen. Ebenso kann ein Roboter, der mit der Einstellvorrichtung in Wechselwirkung steht, an dem Einstellbereich 1 angeordnet sein, um jede Tasche auf die richtige Höhe zu bewegen, wenn eine Tasche in den Einstellbereich 1 befördert und dort angehalten wird.

[0032] Nachdem eine Tasche auf eine gewünschte Höhe eingestellt wurde, wird die Einstellvorrichtung 8 mit einer verriegelten Arretiervorrichtung 9 in Eingriff gebracht, wie noch unter Bezug auf die Fig. 8 bis 10 beschrieben wird, so dass die Taschenfinger 90 ortsfest bleiben. Wenn dann alle Taschen eingestellt sind, werden die Taschen 10 in Bewegung gesetzt und unter eine erste Zuführstation 2 für Blattmaterial geführt, wo zum Beispiel ein gefalzter Bogen 6, eine Zeitung oder ein anderes Druckerzeugnis in die Taschen 10 eingegeben wird. An einer optional vorhandenen zweiten Zuführstation 3 kann ein zweiter Bogenteil in den Umschlagbogen 6 eingegeben werden, um das fertige eingefügte und zusammengetragene Druckerzeugnis 7 herzustellen.

[0033] Die Taschen 10 können dann in eine Freigabestation 4 geführt werden, welche die Arretiervorrichtung 9 löst. Die unter Federspannung stehende Einstellvorrichtung 8 gibt dann die Finger 90 frei, so dass sich der Boden der Taschen 10 öffnet und die Produkte 7 zum Beispiel auf ein Förderband 11 ausgegeben werden.

[0034] Nachdem die Taschen 10 die Freigabestation 4 verlassen haben, durchlaufen sie eine Rückstellstation 5, die eine bewegliche ansteigende Rückstellrampe 25 enthält, die mit einem Rückstell-Nockenstößel 156 der Einstellvorrichtung 8 und einer Verriegelungsvorrichtung 35 zum Verriegeln der Arretiervorrichtung 9 zusammenwirkt. Die Taschen 10, die vorzugsweise alle auf die gleiche Höhe eingestellt sind, werden durch die Rückstellrampe 25 auf diese gleiche Höhe zurückgestellt und in dieser Stellung durch die von Verriegelungsvorrichtung 35 ausgelösten Arretiervorrichtung 9 arretiert.

[0035] In Fig. 2, 3 und 4 ist die Tasche 10 detaillierter dargestellt. Die Tasche 10 besitzt eine obere Rückwand 54, eine obere vordere Wand 52 und eine Seitenwand 44, wobei sich zwischen der oberen Rückwand 54 und der oberen vorderen Wand 52 eine Öffnung 56 befindet, die zur Aufnahme von Bogenmaterial dient. Die Tasche 10 kann weiterhin eine untere Rückwand 64 und eine untere vordere Wand 62 aufweisen. Eine Zahnstange 80, auf der die Finger 90 gelagert sind, ist relativ zur Wand 52 verschiebbar. Die Finger 90 sind an der Zahnstange 80 mittels eines an einem ersten Teil 92 des Fingers 90 befestigten Schwenkzapfens 96 gelagert. Ein zweiter Teil 94 des Fingers 90 dient dazu, einen Taschenboden zu definieren, wenn sich die Finger 90 in der geschlossenen Position befinden. Die Zahnstange 80 enthält eine Verzahnung 82 (Fig. 4), die mit einem Zahnrad 122 eines Ritzels 120 (Fig. 3 und 4) in Eingriff steht, das weiterhin einen Freigabenocken 130 aufweist. Die Ritzel 120 sind auf einer drehbar in den Wänden 44 und 46 gelagerten Welle 110 angeordnet. Bei der Wand 46 (in Fig. 4 aus Gründen einer besseren Übersichtlichkeit nicht vollständig dargestellt) wird ein Ende 111 der Welle 110 durch ein Einstell-Ringrad 140 geführt, von dem nur ein erster Teil in Fig. 3 dargestellt wird. Das Ringrad 140 besitzt eine Innenfläche, die gewährleistet, dass es sich in einer drehfesten Beziehung zu einem verschiebbaren Zahnrad 180 (Fig. 5) befindet, das wiederum drehfest mit der Welle 110 verbunden ist. Jedoch ist das verschiebbare Zahnrad 180 bezüglich der Welle 110 axial verschiebbar, so dass es mit einem Sperrring 160 (sichtbar innen im Ringrad 140 und nur in Fig. 4) wahlweise wechselseitig in Eingriff steht, wobei der Sperrring 160 Teil der Arretiervorrichtung 9 ist. Die Arretiervorrichtung 9 umfasst ebenfalls eine Sperrklinke 209, die mit einem einzelnen Zahn außen auf dem Ring 160 zusammenwirkt. Das Ringrad 140 ist in den Fig. 2, 3 und 4 nur teilweise dargestellt, wobei ein zweiter äußerer verzahnter Bereich 182 (Fig. 5) dazu dient, mit einem (nicht dargestellten) Stellstab zusammenzuwirken. Die Einzelheiten des verschiebbaren Zahnrads 180 und dessen Zusammenwirken mit dem Ringrad 140 und dem Sperrring 160 werden weiter unten mit Bezug auf Fig. 5 und 6 ausführlicher beschrieben.

[0036] Wie Fig. 3 und 4 zeigen, greifen die Finger 90 durch die vordere Wand. Der Freigabenocken 130 ist so eingerichtet, dass er mit einer Freigabefläche 100 der Finger 90 zusammenwirkt. Die Freigabefläche 100 ist in einer Öffnung 86 zwischen den Verzahnungen 82 angeordnet, wenn die Finger 90 vollständig abgesenkt sind, so dass die Finger von der Rückwand weggeschwenkt und so die in den Taschen 10 befindlichen Produkte freigegeben werden. Die Freigabe der Finger 90 ist ähnlich der Freigabe der Füße in US 5,911,416.

[0037] Fig. 4 zeigt ein mit einem halbkreisförmigen Einstellzahnrad 150 zusammen wirkendes Ringrad 140. Auf der einen Seite des halbkreisförmigen Einstellzahnrad 150 befindet sich ein Rückstell-Nockenstößel 156, der auf einer Achse 154 gelagert ist.

[0038] Wie in Fig. 4 dargestellt ist, ist das halbkreisförmige Einstellzahnrad 150 an einer Feder 158 angebracht, die das halbkreisförmige Einstellzahnrad 150 in Richtung 151 vorspannt, wie man in Fig. 2 sehen kann.

[0039] Fig. 5 zeigt eine Explosionsansicht bestimmter Details der Einstellvorrichtung. Das Ende 111 der Welle 110 passt in die mit Innenverzahnung versehene Bohrung 147 des verschiebbaren Zahnrads 180, wobei das Ende 111 durch in dem Ringrad 140 und dem Sperrring 160 vorgesehene Innenbohrungen hindurchgeht. Das Ende 111 ist an einer Schraube 145 befestigt, die sich über eine Feder 146 gegen das verschiebbare Zahnrad 180 abstützt. Somit kann das verschiebbare Zahnrad 180 gegen die Kraft der Feder 146 in die Richtung des Pfeils 240 bewegt werden, womit das verschiebbare Zahnrad 180 in Bezug auf die Welle 110 zwar axial verschiebbar ist, aber immer drehfest mit der Welle 110 verbunden bleibt.

[0040] Das verschiebbare Zahnrad 180 weist eine äußere Sternverzahnung 141 auf, die mit einer inneren Sternverzahnung des Ringrades 140 zusammenpasst. Auf diese Weise wird erreicht, dass sich das verschiebbare Zahnrad 180 und das Ringrad 140 immer gemeinsam drehen. Innen in dem verschiebbaren Zahnrad 180 und dem Ringrad 140 befindet sich der Sperrring 160, wobei der Sperrring 160 über ein inneres Sternrad 163 mit einem äußeren Sternrad 141 des verschiebbaren Zahnrads 180 wahlweise verbindbar ist, wenn das verschiebbare Zahnrad 180 nicht in axialer Richtung gegen die Federkraft der Feder 146 bewegt wird. Wenn aber das verschiebbare Zahnrad 180 axial gegen die Federkraft der Feder 146 in Richtung 240 bewegt wird, löst es sich von dem Sperrring 160, der dann lediglich durch die Klinke 209 gehalten wird, aber auf Grund eines auf der Welle 110 aufliegenden glatten Innenflächenbereiches 162 ungehindert um die Welle 110 drehbar ist.

[0041] Das verschiebbare Zahnrad 180 besitzt einen erhabenen Bereich 142, der mit einer Freigabevorrichtung eines Stellstabs zusammenwirkt, damit das verschiebbare Zahnrad 180 gegen die Federkraft der Feder 146 bewegt werden kann.

[0042] Das Ringrad 140 besitzt eine Außenverzahnung 181 zum Zusammenwirken mit dem halbkreisförmigen Zahnrad 150 (Fig. 2), ebenso eine Außenverzahnung 182, die in den Stellstab 250 (Fig. 8) eingreift.

[0043] Der Sperrring 160 ist auf einer Außenfläche mit einem Einzelzahn 164 versehen, der mit der Klinke 209 zusammenwirkt, wie in Fig. 7 zu sehen ist. Ein Vorsprung 210 erstreckt sich von der Klinke 209 nach außen, so dass die Klinke 209 zwischen einer oberen und einer unteren Position bewegbar ist. Die Klinke kann durch eine Feder so vorgespannt sein, dass sie bevorzugt eine Position einnimmt oder in jeweils eine der zwei Positionen springt.

[0044] Fig. 8, 9 und 10 zeigen einen Einstellvorgang, wobei eine erste Ausführungsform der Einstellvorrichtung 8 gemäß der vorliegenden Erfindung Anwendung findet. In einer ersten Einstellung wirkt eine Kerbe 251 eines Stellstabes 250 mit einer in einer ersten Stellstabhalterung 301 gehaltenen Kugelarretierung 303 zusammen. Die Kugelarretierung 303, eine unter Federspannung stehende Kugel, ist so vorgespannt, dass ein Bediener zwar die Einstellung fühlen kann, aber ein axiales Verschieben des Stellstabs 250 nicht verhindert wird, wenn der Stellstab 250 mit einer ausreichenden manuellen Kraft beaufschlagt wird. Indem der Bediener an einem Griff 255 anfasst und daran zieht, kann er den Stellstab 250 in Bezug auf die Halterung 301 und auf eine zweite Halterung 302 nach oben ziehen, wobei beide Halterungen an einer Seitenwand 46 der Tasche befestigt sind.

[0045] An einem unteren Ende des Stellstabs 250 sind Zähne 254 vorgesehen, die mit der Verzahnung 182 des Ringrads 140 zusammenwirken. So können zum Beispiel drei der Zähne 254 teilweise bis vollständig mit der Verzahnung 182 in Eingriff stehen, so dass das Ringrad 140 drehbar ist, um die Welle 110 zu drehen und somit die Finger 90 zu bewegen. Eine Aufwärtsbewegung des Stellstabs 250 bewegt die Finger 90 nach unten und umgekehrt. Wenn der Stellstab 250 sich in seiner obersten Position befindet, werden die Finger freigegeben und der Boden der Tasche öffnet sich.

[0046] An einer Seite des Stellstabs 250 befindet sich eine Ausrückvorrichtung 253, die in der Ausführungsform nach Fig. 8 aus einem erhabenen Nocken 253 besteht, der mit einer Innenfläche des erhabenen Bereichs 142 des verschiebbaren Zahnrads 180 in Wechselwirkung steht.

[0047] Wenn der Stellstab 250 nach oben gezogen wird, so hat das zur Folge, dass das verschiebbare Zahnrad 180 durch die Wirkung des Nockens 253 in Richtung 240 gegen die Federkraft der Feder 146 nach außen geschoben wird, wie in Fig. 9 dargestellt. Gleichzeitig wird das Ringrad 140 durch die Zähne 254 gedreht, so dass die Taschenfinger 90 abwärts bewegt werden. So können die Taschen Blattmaterial größeren Formats aufnehmen.

[0048] Fig. 11 stellt diese nach oben gerichtete Bewegung 241 dar, die bewirkt, dass sich das Ringrad 140 in Richtung 242 bewegt, wodurch die Welle 110 in der gleichen Richtung gedreht wird und damit die Zahnstange 80 und die Finger 90 (Fig. 2) nach unten gedreht werden.

[0049] Während sich die Finger 90 und die Welle 110 bewegen, bleiben der Sperrring 160 und die Klinke 209 ortsfest, was eine korrekte neue Einstellung der Höhe auf der Rückstellstation 5 (Fig. 1) ermöglicht. Die ansteigende Rampe 25 der Station 5 wird ebenfalls zurückgesetzt, wenn man die Taschenhöhe verändert.

[0050] In Fig. 10 wird gezeigt, dass die zweite Einstellung dann erreicht ist, wenn eine zweite Kerbe 252 an der Kugelarretierung 303 angekommen ist. Gleichzeitig gibt der Nocken 253 das verschiebbare Zahnrad 180 frei, so dass der Sperrring 160 wieder mit dem verschiebbaren Zahnrad 180 in Eingriff steht.

[0051] Durch den Stellstab 250 können mehr als zwei Einstellungen realisiert werden, wobei für jede weitere Einstellung jeweils ein weiterer Nocken und eine weitere Kerbe erforderlich sind.

[0052] Die Ausführungsform nach Fig. 8 bis 11 zum einfachen manuellen Verändern der Taschenhöhe bietet eine einzelne Einschritt-Einstellvorrichtung. Darüber hinaus ist die einfache Druck-Zug-Bewegung bestens für die Zwischenschaltung eines Roboters geeignet. So kann ein Roboterarm dazu verwendet werden, in der Station 1 die Taschenhöhe jeder Tasche einzustellen. Hierzu wird jede Tasche transportiert, dann angehalten, und der Stellstab 250 wird durch den Roboterarm ergriffen, um den Stellstab um eine vorgegebene Strecke zu bewegen.

[0053] Der Stellstab kann mit einer Feineinstellungsvorrichtung 260 versehen sein, die aus einer Art Einstellschraube besteht, durch welche die Entfernung zwischen den Kerben 251, 252 einerseits und dem Nocken 253 andererseits verändert werden kann. Der Bediener hält den unteren Teil des Stellstabs 250 mit einer Hand fest und dreht den oberen Teil des Stellstabs 250, um so den Abstand zu verändern. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass der obere Teil des Stellstabs 250 eine Schraube aufweist und das untere Ende eine Gleitmutter und ein unbewegliches Gehäuse, um eine Feineinstellung mit nur einer Hand zu ermöglichen. Zwischen den beiden Teilen kann auch eine Zugfeder vorgesehen sein, um der Schraubbewegung eine Kraft entgegenzusetzen.

[0054] Fig. 12 zeigt die Freigabestation 4, welche die Klinke 209 der Arretiervorrichtung 9 nach unten in eine unverriegelte Stellung bewegt, wenn eine Tasche die Station 4 in Richtung 17 durchläuft. Durch die Wechselwirkung mit einer den Vorsprung 210 nach unten drückenden ansteigenden Fläche 304 der Station 4 wird die Klinke 209 von dem Zahn 164 wegbewegt. Indem die Klinke 209 sich nach unten bewegt, bewegt sich der Sperrring 160 im Gegenuhrzeigersinn (Fig. 7). Diese Bewegung im Gegenuhrzeigersinn tritt in Folge der Federvorspannung des halbkreisförmigen Zahnrads 150 in Richtung 151 ein (Fig. 2), wodurch das halbkreisförmige Zahnrad 150 im Gegenuhrzeigersinn gedreht wird (Fig. 2). Da der Sperrring 160, das Ringrad 140, das verschiebbare Zahnrad 180 und die Welle 110 in der Freigabestation alle bezüglich einander drehfest sind, rotieren sie gemeinsam. Folglich bewegt die Welle 110 die Finger 90 mittels des Zahnrads 122 und der Zahnstange 80 nach unten, bis die Nocken 130 ein Öffnen der Finger bewirken, wodurch das Bogenmaterial in der Tasche 10 freigeben wird.

[0055] Nach der Freigabe befinden sich die Taschen 10 in einer Position A, wie in Fig. 13 dargestellt ist, wobei sich der Rückstellnocken 156 in einer oberen Stellung befindet. Wenn sich die Tasche 10 an der Rückstellstation 5 vorbeibewegt, wird der Rückstellnocken 156 durch die ansteigende Rampe 25 nach unten in die ursprünglich eingestellte Position B gedrückt. Da die Rückstellrampe 25 auf die richtige Höhe eingestellt ist, befindet sich der Einzelzahn 164 des Sperrrings 160 in der richtigen Position am Boden der Rampe 25, so dass eine Verriegelungsvorrichtung 35 den Vorsprung 210 der Klinke 209 nach oben bewegt und an dem Zahn 164 angreift. Somit sind die Taschen 10 korrekt auf die geschlossene Position zurückgestellt worden, so dass ein weiterer kontinuierlicher Betrieb entlang der Bahn 101 durchgeführt werden kann, ohne dass ein weiterer Halt oder Stillstand erforderlich ist.

[0056] Die Rückstellrampe 25 sollte vorzugsweise auf die der gemeinsamen Taschenhöhe aller Taschen entsprechende Höhe eingestellt sein. Die Rückstellrampe 25 kann in Inkrementen in Richtung 225 bewegt werden. Auf diese Weise kann die Rückstellrampe 25 in eine Position gebracht werden, die einer neu eingestellten Taschenhöhe für alle Taschen 10 entspricht. Die gestrichelte Linie in Fig. 13 zeigt eine zweite Position der Rückstellrampe, die einer neuen Taschenhöhe entspricht. In diesem Fall ist der Nocken 156 nicht ganz so weit nach unten geführt, so dass die Finger nicht so weit nach oben angehoben werden, wodurch die Taschenhöhe (Tiefe) größer wird, so dass zum Beispiel die Höhe für gefalzte Produkte von 30,4 cm (12 Inch) anstatt für die bisherigen gefalzten Produkte von 26,5 cm (10,5 Inch) neu eingestellt ist.

[0057] Wenn die Rampe nicht auf die korrekte Rückstellhöhe eingestellt ist, dann greift die Klinke 209 nicht direkt an dem Einzelzahn an. Somit dreht sich der Ring so lange, bis die Klinke an dem Einzelzahn angreift. Durch dieses Drehen kann der Sperrring 160 beschädigt werden (wenn die Rampe zu tief eingestellt ist), oder es kann eine falsche Taschenhöhe eingestellt werden (wenn die Rampe zu hoch eingestellt ist).

[0058] Der Funktionsablauf der Vorrichtung 100 kann wie folgt zusammengefasst werden: Wenn sich die Anlage im Stillstand befindet, kann der Stellstab 250 bei jeder Tasche 10 in eine der beiden durch die Kerben festgelegten Positionen bewegt werden, in denen die Kugel 303 entweder in der Kerbe 251 oder 252 einrastet, wobei die Klinke 209 an dem Sperrring 160 angreift. Dabei sollte für jede Tasche 10 die Einstellung gleich sein. Auf diese Weise sind alle Taschen 10 in der gewünschten eingestellten Höhe arretiert. Die ansteigende Rampe 25 wird dann so eingestellt, dass deren Höhe der gemeinsamen Höhe der Taschen entspricht.

[0059] Die Taschen 10 nehmen dann das Bogenmaterial von den Zuführstationen 2 und 3 auf. Zur Freigabe durchlaufen die Taschen die Freigabestation 4, wobei diese bewirkt, dass sich die Klinke 209 löst, so dass sich die Finger abwärts bewegen und damit das geordnete oder zusammengestellte Bogenmaterial 7 freigeben.

[0060] Die Taschen werden dann an der Rückstellstation 5 durch den Rückstellnocken 156 zurückgestellt, indem sich dieser entlang der Rampe 25 abwärts bewegt, um die Finger 90 auf die korrekte Höhe zu bringen. Die Verriegelungsvorrichtung 35 führt dann die Klinke 209 zurück, um den Sperrring 160 zu verriegeln und die Finger in der richtigen Höhe zu arretieren.

[0061] Damit kann der Betrieb der Vorrichtung in der eingestellten Höhe fortgesetzt werden. Wenn eine neue Einstellhöhe erforderlich ist, wird die Anlage angehalten und für alle Taschen 10 sowie die ansteigende Rampe 25 die neue Höhe eingestellt.

[0062] Fig. 14, 15 und 16 zeigen eine Seitenansicht bzw. eine Frontansicht bzw. eine Unteransicht einer zweiten Ausführungsform, in denen der Stellstab zum Einstellen einer Vielzahl verschiedener Höhen eingesetzt wird. An einem unteren Ende des Stellstabs 350 sind ringförmige Zähne 354 vorgesehen, die mit der Verzahnung 182 des Ringrads 140 zusammenwirken, um analog zu der ersten Ausführungsform eine Taschenhöhe einzustellen. Jedoch ist in der zweiten Ausführungsform die Ausrückvorrichtung ein Nockenblatt 353, das zwischen das Ringrad 140 und den erhabenen Bereich 142 des verschiebbaren Zahnrads 180 greift. So verdreht ein Bediener zur Einstellung der Taschenhöhe zuerst den Stellstab 350 in Richtung 351, um durch die Wirkung des Nockenblatts 353 das verschiebbare Zahnrad 180 in Richtung 240 zu verschieben. Die Sternverzahnung 141 löst den Sperrring 160 (der durch eine Klinke in seiner Position gehalten wird), wie in Fig. 16 dargestellt ist. Der Stellstab 350 kann dann durch Auf- und Abbewegen in eine Vielzahl von Positionen zum Ändern der Taschenhöhe geschoben werden. Danach kann der Stellstab 350 in Gegenrichtung zur Richtung 351 zurückgedreht (oder durch die Wirkung der Feder 146 zurückgedrückt werden, wobei die Feder das verschiebbare Zahnrad 180 in die Gegenrichtung zur Richtung 240 schiebt), um die neue Taschenhöhe zu arretieren. Eine Anzeigevorrichtung, die zum Beispiel auf dem halbkreisförmigen Einstellzahnrad 150 vorgesehen ist, kann die Ist-Stellung der Taschenhöhe anzeigen.

[0063] Fig. 17 und 18 zeigen eine weitere Ausführungsform mit einer Zweistabvariante, welche die Stäbe 850 und 860 umfasst. Der Stab 850 ist ein Nockenstab, der einen dem Nocken 253 ähnlichen Nocken 851 zum Lösen eine Sternrads 801 vom Sperrring 160 aufweist. Der sich in Bezug auf die Halterungen 853 und 854 auf und ab bewegende Stab 850 dient allein zum Lösen des Sternrads 801, indem er bewirkt, dass der Nocken 851 das Sternrad 801 in Fig. 17 nach links schiebt. Der Stab 860 ist ein in einer Drehlagerung 861 angelenkter Stellstab, wobei die Drehlagerung mit der Taschenwand 46 verbunden ist. Der Stab 860 besitzt ein unteres Ende 863 und ein Schneckenzahnrad 864. Das untere Ende 863 ist in der an der Wand 46 befestigten Halterung 862 bewegbar, wobei die Halterung 862 einen Schlitz aufweist, in dem sich das untere Ende 863 zwischen zwei Positionen bewegen kann. In der Position, in der das Schneckenzahnrad 864 des Stabs 860 eingerückt ist, befindet sich dieses mit dem halbkreisförmigen Einstellzahnrad 150 in Eingriff. Wenn das Sternrad 801 durch den Stab 850 gelöst ist und indem nun der Stab 860 in Richtung 871 gedreht wird, kann das halbkreisförmige Einstellzahnrad 150 durch das Schneckenzahnrad 864 derart bewegt werden, dass eine Taschenhöhe eingestellt werden kann. Nachdem die gewünschte Höhe erreicht wurde, kann der Bediener den Stellstab 860 in der Drehlagerung 861 drehen, wie durch die Pfeile 870 und 872 angezeigt ist. Damit löst das Schneckenzahnrad 864 das Einstellzahnrad 150, und der Stab 860 kann in der ausgerückten Position arretiert werden. Der Stab 850 kann derart bewegt werden, dass der Nocken 851 nicht länger auf das Sternrad 801 einwirkt, damit greift das Sternrad 801 wieder an dem Sperrring 160 an. Nun können die Taschen, wie bereits oben in den Ausführungsformen beschrieben, befördert und rückgestellt werden. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass die Stäbe 850 und 860 während des Rückstellschritts nicht bewegt werden müssen.

[0064] Der Begriff "Rampe" ist hier so definiert, dass er alle Nocken einschließen kann, die so gestaltet sind, dass sie einen Nockenstößel in eine gewünschte Richtung bewegen. Der Begriff "Zahngesperre" bzw. "Einzelzahn" wird hier so definiert, dass er jede Art von Anschlag für eine Klinke oder eine klinkenähnliche Vorrichtung umfassen kann. "Sperrring" ist hier so definiert, dass er jede Arretiervorrichtung einschließt.

Liste der Bezugszeichen



[0065] 
1
Einstellbereich
2, 3
Zuführstation
4
Freigabestation
5
Rückstellstation
6
Umschlagbogen/Bogen
7
Bogenmaterial/Druckerzeugnis
8
Einstellvorrichtung
9
Arretiervorrichtung
10
Tasche
11
Förderband
17
Bewegungsrichtung
25
Rückstellrampe
35
Verriegelungsvorrichtung
44
Seitenwand
46
Seitenwand
52
vordere Wand
54
Rückwand
56
Öffnung
62
untere vordere Wand
64
untere Rückwand
80
Zahnstange
82
Verzahnung
86
Öffnung
90
Finger
92
erster Teil eines Fingers
94
zweiter Teil eines Fingers
96
Schwenkzapfen
100
Freigabefläche
101
Bahn
102
Anlage/Freigabefläche
105
Transportvorrichtung
110
Welle
111
Ende (der Welle 110)
120
Ritzel
122
Zahnrad
130
Freigabenocken
140
Ringrad
141
äußeres Sternrad (von 180)
142
erhabener Bereich von 180
145
Schraube
146
Feder
147
Bohrung (in 180)
150
halbkreisförmiges Zahnrad
151
Richtung
152
Achse
154
Achse
156
Nockenstößel
158
Feder
160
Sperrring
162
glatter Innenflächenbereich
163
inneres Sternrad
164
Einzelzahn des Sperrrings
180
verschiebbares Zahnrad
181
erster äußerer verzahnter Bereich
182
zweiter äußerer verzahnter Bereich
209
Sperrklinke
210
Vorsprung
225
Pfeil/Richtung
250, 350
Stellstab
251, 252
Kerben
253
erhabener Nocken
254
Zähne des Stellstabs
255
Griff
260
Feineinstellungsvorrichtung
301, 302 853, 854
Stellstabhalterung
303
Kugelarretierung
304
ansteigende Fläche
351
Drehrichtung des Stellstabs
353
Nockenblatt
354
ringförmige Zähne
801
Sternrad
850
Nockenstab
851
Nocken
860
Stellstab
861
Drehlagerung
862
Halterung
863
unteres Ende
864
Schneckenzahnrad
870, 871
Drehrichtung
A
Position der Taschen
B
Position der Taschen



Ansprüche

1. Transporteinrichtung für Bogenmaterial mit einer Vielzahl von Taschen (10), wobei jede Tasche eine Einstellvorrichtung (8) zum Einstellen der Höhe der Taschen (10) aufweist, die eine Einstellhöhe definiert,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Stellstab (250, 350), insbesondere ein Nockenstab, und ein Ringrad (140) vorgesehen sind, wobei das Ringrad (140) eine Außenfläche aufweist, die mit dem Stellstab verbunden ist, und dass ein von dem Ringrad (140) lösbarer Sperrring (160) vorgesehen ist, wobei der Stellstab (250, 350) eine Ausrückvorrichtung zum Lösen des Sperrrings (160) von dem Ringrad (140) während des Einstellvorgangs aufweist.
 
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass weiterhin eine Rückstellstation (5) vorgesehen ist, die eine bewegliche, ansteigende Rückstellrampe (25) und eine Verriegelungsvorrichtung (35) aufweist.
 
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass weiterhin ein in Bezug auf den Sperrring (160) drehfestes verschiebbares Zahnrad (180) vorgesehen ist, das wahlweise von dem Sperrring (160) lösbar ist.
 
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sperrring (160) ein Einzahn-Zahngesperre (164) umfasst und die Tasche (10) weiterhin eine mit dem Sperrring (160) zusammenwirkende Klinke (209) umfasst.
 
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stellstab (250, 350) wenigstens zwei vorgegebene Kerben (251, 252) aufweist, die es dem Bediener ermöglichen, die Taschenhöhe auf zwei verschiedene Einstellungen einzustellen.
 
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kerben (251, 252) mit einer Stellstabhalterung (301, 302, 853, 854) zusammenwirken, wobei die Stellstabhalterung mit der Taschenwand (46) verbunden ist.
 
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stellstab (250) eine Feineinstellungsvorrichtung enthält.
 
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ringrad (140) einen ersten äußeren verzahnten Teil (181) aufweist, der mit einem durch eine Feder vorgespannten halbkreisförmigen Zahnrad (150) in Eingriff steht, und einen zweiten äußeren verzahnten Teil (182), der mit dem Stellstab (250) in Eingriff steht.
 
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ringrad (140) durch ein inneres Sternrad drehfest mit dem verschiebbaren Zahnrad (180) verbunden ist und das verschiebbare Zahnrad (180) drehfest mit einer Welle (110) verbunden ist.
 
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sperrring (160) die Welle (110) umschließt, wobei das verschiebbare Zahnrad (180) wahlweise mit dem Sperrring (160) in Eingriff steht, indem das verschiebbare Zahnrad (180) axial in Bezug auf die Welle (110) verschoben wird.
 
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstellvorrichtung (8) einen Stellstab (860) und einen Nockenstab (850) enthält, wobei der Stellstab (860) durch eine Drehlagerung (861) angelenkt ist, die mit einer Tasche aus der Vielzahl von Taschen (10) verbunden ist.
 
12. Bogenmaterialtasche mit

- einer ersten Wand (52),

- einer von der ersten Wand beabstandeten zweiten Wand (54), wobei der Bereich zwischen den Wänden einen Aufnahmebereich für Bogenmaterial (7) definiert,

- wenigstens einem in Bezug auf die erste Wand (52) beweglichen Finger (90), der einen Taschenboden definiert, wobei der wenigstens eine Finger (90) lösbar ist, so dass der Taschenboden geöffnet werden kann,

gekennzeichnet durch

- eine Welle (110), die mit dem wenigstens einen Finger (90) zum Bewegen des wenigstens einen Fingers (90) verbunden ist,

- ein verschiebbares Zahnrad (180), das drehfest in Bezug auf die Welle (110) und verschiebbar in Bezug auf die Welle (110) ist,

- ein Ringrad (140), das fest in Bezug auf das verschiebbare Zahnrad (180) ist, und

- einen Sperrring (160), der wahlweise mit dem verschiebbaren Zahnrad (180) in Eingriff bringbar ist.


 
13. Bogenmaterialtasche gemäß Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass weiterhin ein verschiebbarer Stellstab (250, 350) vorgesehen ist, der mit dem Ringrad (140) in Eingriff steht, wobei der Stellstab (250, 350) eine Ausrückvorrichtung aufweist.
 
14. Verfahren zum Einstellen der Höhe einer Bogenmaterialtasche,
gekennzeichnet durch
die folgenden Schritte:

- Verschieben eines Stellstabs bei im ruhenden Zustand befindlichen Taschen (10), um die Finger (90) der Tasche (10) zum Einstellen der Tasche auf eine eingestellte Höhe zu bewegen,

- Bewegen eines Zahnrads axial mit dem Stellstab derart, dass das Zahnrad einen Verriegelungsmechanismus löst, wobei der Verriegelungsmechanismus während des Einstellvorgangs ortsfest bleibt, und

- wieder Einrücken des Zahnrads in den Verriegelungsmechanismus.


 
15. Verfahren gemäß Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stellstab zwischen wenigstens zwei vorgegebenen Positionen bewegbar ist.
 




Zeichnung