[0001] Die Erfindung befaßt sich mit einem Antriebsmechanismus mit einem Nähguthalter, z.
B. einem Stickaggregat mit einem Stickrahmen, der an einem längs einer ersten Bahn
in einem Arm verfahrbaren Armschlitten angebracht ist, wobei der Arm an einem Trägerschlitten
angebracht ist, der längs einer zweiten, senkrecht zur ersten Bahn verlaufenden zweiten
Bahn an einem Träger verfahrbar ist. Gegenstand der Erfindung ist auch eine Nähmaschine
mit einem solchen Antriebsmechanismus.
[0002] Die gebräuchlichen Bauformen solcher Antriebsmechanismen, beispielsweise von Stickaggregaten,
wie z. B. in dem DE 295 14 286 U1 gezeigt, sehen gewöhnlich starre Achsen vor, wodurch
sich ein sehr großer Platzbedarf ergibt. Insbesondere im Hinblick auf die Verpackung,
den Transport und die Aufbewahrung der oftmals als abnehmbares Zubehör zu Nähmaschinen
erhältlichen Stickaggregate ergeben sich dabei erhebliche Behinderungen und Kostennachteile.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Antriebsmechanismus mit
einem Nähguthalter für eine Nähmaschine derart zu gestalten, daß er sich im unbenutzten
Zustand einfacher und kostengünstiger lagern und transportieren läßt.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Arm um ein Gelenk in eine
Ruhestellung verschwenkbar ist, in welcher die beiden Bahnen im wesentlichen parallel
zueinander liegen.
[0005] Durch den abklappbaren Arm ergibt sich eine erhebliche Raumersparnis in der Ruhestellung,
die kleinere und damit kostengünstiger herzustellende Transportbehälter beispielsweise
für als Zubehör zu Nähmaschinen erhältliche Stickaggregate erlaubt.
[0006] Trotz verkleinerten Transportbehältnissen ist es dabei möglich, den Verfahrbereich
durch eine größere Armlänge zu erweitern und damit größere Nähgutstücke in der Nähmaschine
bearbeiten zu können.
[0007] Zweckmäßigerweise begrenzt jeweils ein Anschlag den Schwenkbereich des Armes in der
Ruhestellung und in der Betriebsstellung. Dadurch werden Fehlstellungen und eventuelle
Beschädigungen durch Überdrehen des Armes sicher vermieden.
[0008] Vorzugsweise ist der Arm wenigstens in seiner Betriebsstellung formschlüssig verriegelbar.
Die formschlüssige Verriegelung stellt sicher, daß es während des Betriebes nicht
zu einer Verlagerung der Armstellung kommen kann. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform
sieht dabei vor, daß die formschlüssigen Rastelemente gegen die Last eines Federelementes
ausrückbar sind. Auf diese Weise erreicht man ein automatisches Einrasten der Rastelemente
nach dem Erreichen der Betriebsstellung des Armes, so daß Fehlbetätigungen nahezu
ausgeschlossen werden können.
[0009] Neben separaten Verriegelungselementen, die zum Erreichen des Formschlusses zwischen
dem Arm und dem Träger vorgesehen sein können und unabhängig von diesen beweglich
sind, ist in weiterer bevorzugter Ausbildung der Erfindung vorgesehen, daß die formschlüssigen
Rastelemente unmittelbar oder mittelbar an dem Arm und/oder dem Trägerschlitten vorgesehen
sind. Die Ausrückbewegung des Armes erfolgt dann unter Bewegung des gesamten Armes
relativ zum Träger gegen die Last des Federelements. Eine besonders zweckmäßige Ausbildung
sieht dabei vor, daß der Arm auf seiner Gelenkachse gegen die Last des Federelements
axial in eine Stellung verlagerbar ist, in welcher der Formschluß aufgehoben ist.
Bei einer solchen Lösung muß der Nutzer lediglich den Arm fassen und leicht nach oben
ziehen, woraufhin er in die gewünschte Stellung verschwenkbar ist.
[0010] Die formschlüssigen Rastelemente sind vorzugsweise in der Weise ausgebildet, daß
an dem Arm eine erste axiale Stirnfläche und an dem Trägerschlitten eine zweite axiale
Stirnfläche um die Gelenkachse vorgesehen ist, wobei die Stirnflächen korrespondierende
Nut- und Nasenelemente als Rastelemente aufweisen, die durch Anheben des Arms gegen
das Federelement ausrückbar sind.
[0011] Mit einer solchen Lösung ist es ohne weiteres möglich, sowohl in der Ruhe- als auch
in der Betriebsstellung eine formschlüssige Rastmöglichkeit vorzusehen, wobei durch
entsprechend große Ausbildung der Rastelemente auch ein sicherer Halt in der Schwenkrichtung
gewährleistet ist. Eine konische Ausbildung der Rastelemente kann den Einrastvorgang
vorzugsweise erleichtern. Ferner führt die Konizität in Verbindung mit dem Federelement
zu einer spielfreien Verriegelung, so daß der Nähguthalter besonders präzise positioniert
werden kann.
[0012] Zur Vermeidung eines Anschlagens der Mechanikteile an den Schalen beim Anheben des
Armes kann der Hubweg in Richtung der entriegelten Stellung durch einen Anschlag begrenzt
sein, beispielsweise durch Ausbildung von geteilten Gelenklagerbuchsen, deren einander
zugewandte Stirnflächen den Anschlag bilden.
[0013] Zweckmäßigerweise steht jeweils ein elektrischer Antriebsmotor für die Schlitten
zur Verfügung und der Motor des Armschlittens ist vorzugsweise im Arm und der Motor
des Trägerschlittens vorzugsweise im Träger angeordnet, wobei in weiterer bevorzugter
Ausführungsform beide Motoren über einen Zahnriemenantrieb wirken. Grundsätzlich wäre
es auch denkbar, beide Antriebsmotoren in dem Träger anzuordnen und beispielsweise
eine Riemenscheibe des Zahnriemenantriebes um die Gelenkachse anzuordnen, wobei die
Lageänderung des Armschlittens infolge der Schwenkbewegung problemlos berücksichtigt
werden kann. Bei einer Nähmaschine mit einem erfindungsgemäßen Antriebsmechanismus
ist der Träger von dem Nähmaschinengehäuse oder -chassis vorzugsweise abnehmbar ausgeführt.
[0014] Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematischen Ansicht eines Stickaggregates in der Betriebsstellung;
- Fig. 2
- das Stickaggregat in der eingeklappten Ruhe- oder Transportstellung;
- Fig. 3
- einen Querschnitt des Stickaggregates gemäß Fig. 2 in der eingerasteten Ruhestellung;
- Fig. 4
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 3;
- Fig. 5
- einen Querschnitt ähnlich Fig. 3 in der entriegelten Ruhestellung des Armes;
- Fig. 6
- eine vergrößerte Einzelheit aus Fig. 5.
[0015] In Fig. 1 ist als Beispiel eines Antriebsmechanismus ein Stickaggregat 10 dargestellt,
das mit Hilfe einer Steckverbindung 12 an das Gehäuse einer Nähmaschine angebracht
werden kann. Das Stickaggregat 10 besteht im wesentlichen aus einem Träger 14 mit
einem motorisch verfahrbaren Trägerschlitten 16, an welchem über ein Gelenk 18 ein
Arm 19 festgelegt ist, der seinerseits wiederum über einen Armschlitten 20 verfügt,
der in der in Fig. 1 gezeigten Betriebsstellung senkrecht zur Bahn des Trägerschlittens
16 verfahrbar ist. Der Armschlitten 20 verfügt über eine Halterung 22, an welcher
ein Stickrahmen als Nähguthalter angebracht werden kann, in welchen der Stoff, der
mit dem Stickmuster versehen werden soll, einspannbar ist.
[0016] Ein Vorteil des dargestellten Stickaggregates 10 besteht darin, daß sich der Arm
19 mit Hilfe des Gelenks 18 in eine in Fig. 2 dargestellte Ruhestellung abklappen
läßt, in welcher er im wesentlichen parallel zum Träger 14 liegt, so daß sich das
Stickaggregat 10 in dieser Ruhe- oder Transportstellung platzsparend in kleinen und
kostengünstigen Behältnissen aufbewahren läßt. Der Arm 19 ist dabei sowohl in der
in Fig. 1 gezeigten Betriebsstellung als auch in der in Fig. 2 gezeigten Ruhestellung
mit Hilfe einer Verzahnung 24 formschlüssig verrastet.
[0017] Der konstruktive Aufbau des Schwenkmechanismus mit dem Gelenk 18 und der Verzahnung
24 ist aus Fig. 3 bis 6 näher zu ersehen.
[0018] Der Trägerschlitten 16, der mit Hilfe eines elektrischen Antriebsmotors (nicht gezeigt)
und eines Zahnriemens längs einer Bahn parallel zu dem Träger 14 verfahrbar ist, bildet
eine erste Gelenkhälfte des Gelenks 18 und verfügt über eine Lagerbuchse 28, in welcher
ein Gelenkzapfen 30 gelagert ist, der in einem Schienenträger 32 eingegossen ist,
der die zweite Gelenkhälfte des Gelenks 18 bildet und den Arm 19 trägt. Unmittelbar
an dem Schienenträger 32 ist auch ein elektrischer Antriebsmotor 34 angebracht, der
den Armschlitten 20 längs seiner Bahn verfährt. Die Ansteuerung der Elektromotoren
erfolgt dabei mit Hilfe der Steuerelektronik der Nähmaschine, wobei die Verbindung
mit Hilfe einer elektrischen Steckverbindung 35 (siehe Fig. 1 und 2) beim Einstecken
der Steckverbindung 12 hergestellt wird.
[0019] Um eine formschlüssige Verrastung des Schienenträgers 32 und dem Trägerschlitten
16 in der Betriebs- und der Ruhestellung zu ermöglichen, verfügt der Schienenträger
32 über konisch ausgebildete Zahnvorsprünge 36, die in entsprechend ausgebildete Nuten
38 in der zugewandten Stirnfläche des Trägerschlittens 16 in Drehrichtung formschlüssig
einrastbar sind. die Zahnvorsprünge 36 und die Nuten 38 bilden die Verzahnung 24.
Die Lösbarkeit des Gelenks ist durch die geteilte Lagerbuchse 28 gegeben, wobei der
obere Buchsenteil 40 in den Trägerschlitten 16 eingepreßt ist und der zweite Buchsenteil
42 unter der Last einer sich an dem Trägerschlitten 16 abstützenden Schraubenfeder
44 sich gegen eine Sicherungsscheibe 46 auf dem Gelenkzapfen 30 abstützt. In der eingerasteten
Stellung ist dabei ein Spiel zwischen den beiden Buchsenhälften 40, 42 vorgesehen.
[0020] Zum Verschwenken des Armes 19 kann dieser im Bereich einer Rippe 48 angefaßt und
gegen die Last der Schraubenfeder 44 nach oben gezogen werden, bis sich die Stirnflächen
der beiden Buchsenteile 40, 42 aneinanderlegen (siehe Fig. 5 und 6). Hierbei gelangen
die Zahnvorsprünge 36 aus dem Eingriffsbereich der Nuten 38, so daß der Arm nachfolgend
verschwenkt werden kann. Im Bereich seiner Endstellungen, die durch Anschläge (nicht
gezeigt) begrenzt sind, drückt die Schraubenfeder 44 wiederum die konischen Zahnvorsprünge
36 in die Nuten 38, so daß sich eine spielfreie Arretierung des Armes 19 ergibt.
[0021] Die Begrenzung des Anhebeweges durch die beiden Buchsenhälften 40, 42 vermeidet ein
Anschlagen der Mechanikteile des Armes an dem Gehäuse des Trägers 14.
[0022] Selbstverständlich sind auch andere Gelenkformen denkbar, die beispielsweise auf
separate Verriegelungselemente oder Klemmmechanismen zurückgreifen, wobei bei diesen
Ausführungsformen kein Anheben des Armes 19 zum Entriegeln des Gelenks notwendig ist.
[0023] Weitere Abwandlungen des dargestellten Ausführungsbeispiels können die Anordnung
der elektrischen Antriebsmotoren und die Getriebe zum Antreiben der Schlitten 16,
20 betreffen. So können beispielsweise auch beide Motoren im Träger angeordnet sein,
wobei die Kraftübertragung auf den Armschlitten beispielsweise über ein um die Gelenkachse
rotierendes Antriebsrad erfolgen kann. Ebenso sind Gewindespindeltriebe für beide
Schlitten denkbar.
[0024] Das beschriebene Stickaggregat kann als Zubehörteil für Nähmaschinen mit einem entsprechend
vorgesehenen Steckanschluß geliefert werden oder es kann Bestandteil einer Nähmaschine
sein, wobei dieses zweckmäßigerweise abnehmbar ist, um auf der Nähmaschine andere
Nähvorgänge durchführen zu können.
1. Antriebsmechanismus mit einem Nähguthalter (22) für Nähmaschinen, z. B. einem Stickaggregat
(10) mit einem Stickrahmen, der an einem längs einer ersten Bahn in einem Arm (19)
verfahrbaren Armschlitten (20) angebracht ist, wobei der Arm (19) an einem Trägerschlitten
(16) angebracht ist, der längs einer zweiten, senkrecht zur ersten Bahn verfahrbaren
zweiten Bahn an einem Träger (14) verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm (19) um ein Gelenk (18) in eine Ruhestellung verschwenkbar ist, in welcher
die beiden Bahnen im wesentlichen parallel zueinander liegen.
2. Antriebsmechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Anschlag den Schwenkbereich des Armes (19) in der Ruhestellung und in
der Betriebsstellung begrenzt und vorzugsweise wenigstens die Betriebsstellung formschlüssig
verriegelbar ist.
3. Antriebsmechanismus nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß formschlüssige Rastelemente (36, 38), die vorzugsweise mittelbar oder unmittelbar
an dem Arm (19) und/ oder dem Trägerschlitten (16) vorgesehen sind, gegen die Last
eines Federelements (44) ausrückbar sind.
4. Antriebsmechanismus nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm (19) auf seiner Gelenkachse gegen die Last des Federelements (44) axial in
eine vorzugsweise durch einen Anschlag (40, 42) begrenzte Stellung verlagerbar ist,
in welcher der Formschluß aufgehoben ist.
5. Antriebsmechanismus nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Arm (19) eine erste axiale Stirnfläche und an dem Träger (14) eine zweite
axiale Stirnfläche vorgesehen ist, wobei die Stirnflächen korrespondierende, vorzugsweise
konisch ausgebildete Nut- (38) und Nasenelemente (36) als Rastelemente aufweisen,
die durch Anheben des Armes (19) gegen das Federelement (44) ausrückbar sind.
6. Antriebsmechanismus nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk (18) eine geteilte Lagerbuchse (40, 42) aufweist, wobei vorzugsweise zur
Bildung des Anschlages die Lagerbuchse in zwei Hälften (40, 42) mit jeweils einer
ringförmigen Stirnfläche besteht, die sich in der maximal angehobenen Armstellung
aneinanderlegen.
7. Antriebsmechanismus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein elektrischer Antriebsmotor (34) für die Schlitten (16, 20) vorgesehen
ist, wobei vorzugsweise wenigstens ein Motor über einen Zahnriemenantrieb auf den
ihm zugeordneten Schlitten wirkt.
8. Antriebsmechanismus nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor des Armschlittens (20) und der Motor des Trägerschlittens (16) im Träger
angeordnet ist.
9. Nähmaschine, gekennzeichnet durch einen Antriebsmechanismus nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
10. Nähmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmechanismus von dem Nähmaschinengehäuse oder -chassis abnehmbar ausgebildet
ist.