[0001] Die Erfindung betrifft eine sanitäre Auslaufarmatur mit einem Auslauf; mit einem
Auslaufmundstück, das wahlweise an die Mündungsöffnung des Auslaufs anlegbar und von
der Mündungsöffnung des Auslaufs abnehmbar ist und das über einen flexiblen Schlauch
mit einem wasserführenden Kanal der Auslaufarmatur verbunden ist.
[0002] Insbesondere im Küchenbereich werden Sanitärarmaturen häufig mit einem abnehmbaren
Mundstück, einer sog. "Ausziehbrause" versehen, um das gesamte Spülbecken und ggf.
den dieses umgebenden Bereich des Spültisches abspülen zu können. Bei bekannten sanitären
Auslaufarmaturen der eingangs genannten Art, wie sie beispielsweise in der EP 0 756
038 B1 oder der DE 37 21 152 A1 beschrieben sind, wird der flexible Schlauch durch
das gesamte Armaturengehäuse nach unten bis unter den Spültisch hindurchgeführt, wo
er eine Schleife bildet und sodann mit einem unteren Anschluß zum wasserführenden
Kanal der Sanitärarmatur verbunden ist. Die Schleife bildet dabei den Schlauchvorrat,
der zur Bewegung des abnehmbaren Auslaufmundstücks erforderlich ist. Nachteilig bei
diesen bekannten sanitären Auslaufarmaturen ist, daß das Armaturengehäuse als Sondergehäuse
ausgebildet sein soll, das wegen der Notwendigkeit, den Schlauch unterzubringen, größer
als ein normales Armaturengehäuse sein muß. Dadurch, daß der Schlauch durch das Armaturengehäuse
hindurchgeführt ist, ergeben sich außerdem konstruktive Schwierigkeiten bei der Unterbringung
der anderen Armaturenteile im Armaturengehäuse.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine sanitäre Auslaufarmatur der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei welcher die Durchführung des Schlauchs durch das Armaturengehäuse
nicht erforderlich ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am armaturenseitigen Ende
des Schlauchs ein Führungsteil angeordnet ist, welches dicht gegen die Innenmantelfläche
des wasserführenden Kanals anliegt und gegenüber diesem um eine gewisse Strecke verschiebbar
ist, derart, daß das Auslaufmundstück von der Mündungsöffnung des Auslaufs um eine
Entfernung wegbewegbar ist, die dem Verschiebeweg des Führungsteils entspricht.
[0005] Erfindungsgemäß wird auf das Vorhalten eines Schlauchvorrats, der beim Abnehmen des
Auslaufmundstücks "aufgebraucht" wird und in Form einer Schleife unterhalb des Spültisches
oder dgl. angeordnet werden muß, verzichtet. Stattdessen wird ausgenutzt, daß das
erfindungsgemäß am Schlauchende angebrachte Führungsteil sich innerhalb des wasserführenden
Kanals weiter innen oder weiter außen befinden kann. Die Wasserströmung erfolgt also
je nach Position des Führungsteils 11 über eine kleinere oder eine größere Strecke
innerhalb des wasserführenden Kanals, bevor dann das Wasser in den flexiblen Schlauch
eingeleitet wird. Bei dieser Konstruktion ist es nicht mehr erforderlich, den flexiblen
Schlauch durch das gesamte Armaturengehäuse hindurchzuführen. Der wasserführende Kanal
kann vollständig an der Oberseite der Armatur angeordnet sein.
[0006] Besonders bevorzugt wird dabei, wenn der Bereich des wasserführenden Kanals, in dem
sich das Führungsteil verschieben kann, innerhalb des Auslaufs selbst liegt. Der Benutzer
ist bereits heute an geschwungene Auslaufrohre, insbesondere bei Armaturen mit Schwenkauslauf,
gewohnt, in denen der Verschiebeweg des Führungsteils ohne weiteres untergebracht
werden kann. In diesem Fall ist es möglich, ein konventionelles Auslaufrohr einfach
gegen ein erfindungsgemäßes Auslaufrohr auszutauschen. Für den Hersteller der Sanitärarmatur
bietet dies den Vorteil einer größeren Produktvielfalt ohne großen Aufwand; für den
Anwender der Sanitärarmatur besteht die Möglichkeit einer Nachrüstung.
[0007] Das Führungsteil ist bevorzugt ein hohlzylindrisches Teil, welches in seiner Mantelfläche
zwei O-Ringdichtungen trägt. Die O-Ringdichtungen übernehmen zusätzlich zu ihrer Dichtungs-
eine Führungsfunktion.
[0008] Zweckmäßigerweise ist eine Rückholfeder vorgesehen, welche das Auslaufmundstück in
Anlage gegen die Mündungsöffnung des Auslaufs zu drücken sucht. Diese Rückholfeder
erleichtert das Zurückführen des Schlauchs, nachdem zuvor das Auslaufmundstück herausgezogen
worden war.
[0009] Die Rückholfeder kann zwischen einem in dem wasserführenden Kanal angebrachten Anschlagring
und dem Führungsteil angeordnet sein. Dabei wiederum empfiehlt es sich, wenn die Rückholfeder
einen Bereich des Schlauchs umgibt. Dies stellt eine besonders platzsparende Anordnung
dar.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert; die einzige Figur zeigt schematisch einen Schnitt durch einen Schwenkauslauf.
[0011] Der in der Zeichnung dargestellte Schwenkauslauf besitzt die Form eines gebogenen
Auslaufrohrs 1. Das untere Ende des Auslaufrohrs 1 wird in bekannter Weise in eine
nicht dargestellte Armatur so eingesteckt, daß es um seine vertikale Achse verdreht
werden kann. Es kommuniziert an diesem Einsteckende mit einem wasserführenden Kanal
der Armatur.
[0012] Das Auslaufrohr 1 weist einen im wesentlichen geradlinigen Abschnitt 1a auf, der
vom Einsteckende bis etwa zu einem an der Innenseite befestigten Anschlagring 2 reicht.
An den geradlinigen Abschnitt 1a des Auslaufrohrs schließt sich ein kreisbogenförmiger
Abschnitt 1b an, an dessen Ende ein Auslaufmundstück 3 lösbar aufgesetzt ist. Das
Auslaufmundstück 3 besitzt einen Mundstückkörper 4, der an seiner dem Abschnitt 1b
des Auslaufrohrs 1 zugewandten Seite eine kreisförmige Vertiefung 5 aufweist. Der
Durchmesser der kreisförmigen Vertiefung 5 entspricht dem Durchmesser des Auslaufrohrs
1 an seiner Mündungsöffnung. Eine Flachdichtung 4 liegt zwischen der Stirnseite des
Auslaufrohrs 1 und dem Boden der kreisförmigen Vertiefung 5.
[0013] Koaxial zur kreisförmigen Vertiefung 5 ist eine Gewindebohrung 6 durch den Körper
4 des Mundstücks 3 geführt, die in den Innenraum 7 des Mundstücks 3 ausmündet. Der
Innenraum 7 kommuniziert mit einem in das Mundstück 3 stirnseitig eingeschraubten
Luftsprudler 8.
[0014] In die Gewindebohrung 6 des Auslaufmundstücks 3 ist der Anschlußnippel 9 eines flexiblen
Schlauchs 10 eingedreht. Der Schlauch 10 verläuft durch den kreisbogenförmigen Abschnitt
1b des Auslaufrohrs 1, durch die Bohrung in dem Anschlagring 2 in den geradlinigen
Abschnitt 1a des Auslaufrohrs 1 hinein und besitzt an seinem unteren Ende ein hohlylindrisches
Führungsteil 11. Das Führungsteil 11 ist durch zwei in seiner Mantelfläche einliegende
O-Ringdichtungen 12, 13 gegen die Innenmantelfläche des Auslaufrohrs 1 abgedichtet.
Zwischen der oberen Stirnfläche des Führungsteils 11 und dem Anschlagring 2 erstreckt
sich eine als Spiralfeder ausgebildete Rückholfeder 14, die nur schematisch gezeichnet
ist.
[0015] Die Sanitärarmatur, deren Teil der beschriebene Auslauf 1 ist, funktioniert wie folgt:
[0016] Normalerweise wird das Auslaufmundstück 3 durch die Rückholfeder 14, welche das Führungsstück
11 nach unten drückt, in Anlage an der Mündungsöffnung des Auslaufrohrs 1 gehalten;
dies ist die in der Zeichnung dargestellte Position. Das von der Armatur von unten
in das Auslaufrohr 1 zuströmende Wasser durchsetzt den Innenraum des Führungsteils
11, gelangt in den Schlauch 10, von diesem über die Gewindebohrung 6 in den Innenraum
7 des Auslaufmundstücks 3 und tritt über den Luftsprudler 8 aus. Dies ist die Funktion
eines normalen Armaturenauslaufs.
[0017] Bei Bedarf kann der Benutzer jedoch das Auslaufmundstück 3 von Hand ergreifen und
von der Mündungsöffnung des Auslaufrohrs 1 abziehen. Er zieht dabei einen Teil des
Schlauchs 10 aus dem Auslaufrohr 1 heraus; dabei gleitet das Führungsteil 11 innerhalb
des geradlinigen Abschnitts 1a des Auslaufrohrs 1 nach oben. Der Bewegungsweg wird
durch die sich zusammendrückende Rückholfeder 14 begrenzt. Der Strömungsweg des Wassers
stimmt im wesentlichen mit dem oben beschriebenen Strömungsweg bei eingestecktem Auslaufmundstück
3 überein, mit der einzigen Ausnahme, daß das Wasser erst in einer höheren Position
innerhalb des geradlinigen Abschnitts 1a des Auslaufrohrs 1 in das Führungsteil 11
und von dort in den Schlauch 10 eintritt. Das Auslaufmundstück 3 kann nunmehr von
dem Benutzer unter Ausnutzung der Flexibilität des aus dem Auslaufrohr 1 herausstehenden
Schlauchstücks nach Bedarf hin- und herbewegt werden, beispielsweise, um einen Spültisch
oder ein Spülbecken zu reinigen. Läßt der Benutzer das Auslaufmundstück 3 los, so
wird dieses durch die Rückholfeder 14, welche eine Zugwirkung auf den Schlauch 10
ausübt, in die in der Zeichnung dargestellte Position zurückgeführt, in welcher es
mit seiner Vertiefung 5 an dem Auslaufrohr 1 anliegt.
[0018] Das dargestellte Auslaufrohr 1 mit ausziehbarem Mundstück 3 ist gegen einen konventionellen
Auslauf mit feststehendem Mundstück ohne weiteres austauschbar und damit bei Bedarf
auch nachrüstbar.
1. Sanitäre Auslaufarmatur mit einem Auslauf; mit einem
Auslaufmundstück, das wahlweise an die Mündungsöffnung des Auslaufs anlegbar und von
der Mündungsöffnung des Auslaufs abnehmbar ist und das über einen flexiblen Schlauch
mit einem wasserführenden Kanal der Auslaufarmatur verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
am inneren Endes des Schlauchs (10) ein Führungsteil (11) angeordnet ist, welches
dicht gegen die Innenmantelfläche des wasserführenden Kanals (10) anliegt und gegenüber
diesem um eine gewisse Strecke verschiebbar ist, derart, daß das Auslaufmundstück
(3) von der Mündungsöffnung des Auslaufs (1) um eine Entfernung wegbewegbar ist, die
dem Verschiebeweg des Führungsteils (11) entspricht.
2. Sanitäre Auslaufarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich (1a) des wasserführenden Kanals, in dem sich das Führungsteil (11) verschieben
kann, innerhalb des Auslaufs (1) selbst liegt.
3. Sanitäre Auslaufarmatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsteil (11) ein hohlzylindrisches Teil ist und in seiner Mantelfläche zwei
O-Ringdichtungen (12, 13) trägt.
4. Sanitäre Auslaufarmatur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Rückholfeder (14) vorgesehen ist, welche das Auslaufmundstück (3) in Anlage
gegen die Mündungsöffnung des Auslaufs (1) zu drücken sucht.
5. Sanitäre Auslaufarmatur nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückholfeder (14) zwischen einem in dem wasserführenden Kanal (1a) angebrachten
Anschlagring (2) und dem Führungsteil (11) angeordnet ist.
6. Sanitäre Auslaufarmatur nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückholfeder (14) einen Bereich des Schlauchs (10) umgibt.