(19)
(11) EP 1 201 843 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.2002  Patentblatt  2002/18

(21) Anmeldenummer: 01124436.5

(22) Anmeldetag:  11.10.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04D 3/35
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 25.10.2000 DE 10052800

(71) Anmelder: ThyssenKrupp Stahl AG
47166 Duisburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Burckhardt, Siegfried, Dr.
    57234 Wilnsdorf (DE)
  • Stahl, Bettina
    57482 Wenden-Hünsborn (DE)

   


(54) Dachelement


(57) Das Dachelement (1) ist als plattenförmiges Sandwichelement mit einem Kern (2) aus Kunststoff-Hartschaum oder Mineralfasern ausgebildet, dessen beide Oberflächen durch eine flache oder leicht strukturierte Schale (3) und eine profilierte Schale (4) aus Stahlblech abgedeckt sind. Das Dachelement (1) kann entsprechend dem jeweiligen Dachtyp mit der flachen oder leicht strukturierten Schale (3) als Außenschale (3a) oder der profilierten Schale (4) als Außenschale auf einer Unterkonstruktion verlegt werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft Dachelemente gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Solche Dachelemente sind bereits aus dem Prospekt der Fa. Haironville Profilvertrieb GmbH "Sandwichelemente" sowie aus dem Prospekt der Fa. VAW Vereinigte Aluminium-Werke AG "ALUFORM SYSTEME ALUTHERM" Info.-Nr. B 727 bekannt.

[0003] Beim Erstellen von Profildächern, insbesondere Trapezprofildächern, werden aus der DE 196 37 673 C1 bekannte Sandwichelemente der gattungsgemäßen Art mit der flachen oder leicht strukturierten Innenschale auf einer Unterkonstruktion verlegt. Die Außenschale der Sandwichelemente besteht aus einem Trapezprofilblech. Ferner werden auf dem Markt Sandwichelemente mit einer flachen oder leicht strukturierten Innenschale und einer wellenförmigen Außenschale angeboten. Die Sandwichelemente werden aufgrund ihrer kostengünstigen Herstellung und der weitgehend witterungsunabhängigen Montage in steigendem Maße im Industrie- und Gewerbehochbau eingesetzt.

[0004] Die Nachteile der bekannten Sandwichelemente mit einer aus einem Profilblech bestehenden Außenschale sind darin zu sehen, daß Anschlüsse beispielsweise für Lichtkuppeln und Rauchabzugsanlagen in der Außenschale schwierig herzustellen sind und daß sich bei geneigten Dächern Regenwasser beispielsweise auf der dem Dachfirst zugewandten Seite einer Lichtkuppel in den Wasserablaufrinnen, die zwischen den Rippen bzw. Sicken der profilierten Außenschale gebildet werden, staut.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sandwichelement der gattungsgemäßen Art zu entwickeln, das zum Erstellen sowohl von Profildächern als auch von flachen Dächern eingesetzt werden kann.

[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein Dachelement mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.

[0007] Die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.

[0008] Das erfindungsgemäße Sandwichelement kann entsprechend dem jeweiligen Dachtyp mit der flachen oder leicht strukturierten Schale oder der profilierten Schale als Außenschale auf einer Unterkonstruktion verlegt werden. Zur Bildung einer Längsstoßverbindung wird das eine Dachelement mit einem Längsrandbereich von oben auf den angepaßten Längsrandbereich des angrenzenden Dachelementes unter Bildung einer Stoßfuge mit einer Abdichtung aufgesetzt. Diese Art der Montage ist wesentliche einfacher als bei den bekannten Sandwichelementen, die zusammengeschoben werden müssen.

[0009] Das erfindungsgemäße Dachelement ist nachstehend anhand von Zeichnungsfiguren erläutert, die folgendes darstellen:
Fig. 1
eine Querschnittsdarstellung des neuen Dachelementes,
Fig. 2
eine Querschnittsdarstellung einer Längsstoßverbindung zweier Dachelemente mit einer profilierten Innenschale und einer flachen Außenschale,
Fig. 3
eine perspektivische Darstellung von zwei Dachelementen mit einer profilierten Innenschale und einer leicht strukturierten Außenschale,
Fig. 4a
eine vergrößerte Querschnittsdarstellung der Außenschale der Dachelemente nach Fig. 3 mit einer trapezförmigen Flachstruktur,
Fig. 4b
eine vergrößerte Querschnittsdarstellung der Außenschale der Dachelemente nach Figur 3 mit einer wellenförmigen Flachstruktur,
Fig. 5
eine perspektivische Darstellung von zwei Dachelementen mit einer flachen Außenschale, in die eine Solarzelle integriert ist,
Fig. 6
eine Querschnittsdarstellung einer Längsstoßverbindung zweier Dachelemente mit einer flachen Innenschale und einer profilierten Außenschale und
Fig. 7
eine perspektivische Darstellung der Dachelemente nach Fig. 6.


[0010] Das als Sandwichelement ausgebildete Dachelement 1 nach Fig. 1 besteht aus einem Kern 2 aus Kunststoff-Hartschaum oder Mineralfasern, dessen beide Oberflächen durch eine flache Schale 3 und eine Schale 4 mit einem Trapezprofil aus Stahlblech abgedeckt sind.

[0011] Die flache Schale 3 des Dachelementes 1 bildet am einen Längsrand 5 einen parallel zur Schalenebene 6-6 gerichteten Verbindungssteg 7 mit einem nach innen weisenden Dichtungssteg 8 und am anderen Längsrand 9 eine dem Verbindungssteg 7 angepaßte Einwölbung 10 mit einem Dichtelement 11.

[0012] Beim Eindecken eines Daches aus Dachelementen 1 mit einer flachen Außenschale 3a gemäß Figur 2 oder einer leicht strukturierten Außenschale 3a gemäß Figur 3 werden die Dachelemente 1 mit der profilierten Innenschale 4a auf einer nicht dargestellten Unterkonstruktion verlegt und auf dieser mittels Blechschrauben 12 befestigt. Bei der Längsstoßverbindung zweier Dachelemente 1 legt sich der Dichtungssteg 8 an dem Verbindungssteg 7 des einen Dachelementes 1 auf das streifenförmige Dichtelement 11 in der Einwölbung 10 des angrenzenden Dachelementes 1 auf und der Dichtungssteg 8 des einen Dachelementes 1 weist einen Abstand zum senkrecht zur Schalenebene 6-6 verlaufenden Innenrand 13 der Einwölbung 10 des anderen Dachelementes 1 auf, so daß der Verbindungssteg 7 des einen Dachelementes 1 zusammen mit der Einwölbung 10 des angrenzenden Dachelementes 1 eine Wasserablaufrinne 14 bildet, durch die ein Teil des über die Außenschale 3a ablaufenden Regenwassers abfließen kann.

[0013] Die leicht strukturierte Außenschale 3a der Dachelemente 1 nach Fig. 3 kann entsprechend den Fign. 4a und 4b beispielsweise eine flache Trapez- oder Wellenstruktur oder eine Linierung aufweisen.

[0014] Die profilierte Schale 4 des Dachelementes nach Fig. 1 bildet an dem einen Längsrand 5 einen gegenüber dem Verbindungssteg 7 zurückgesetzten, profilierten, senkrecht zur Schalenebene 15-15 gerichteten Randsteg 16 mit einem Trapezprofil und weist an dem anderen Längsrand 9 einen über den Kern 2 vorstehenden, senkrecht zur Schalenebene 15-15 gerichteten, profilierten Abdeckschenkel 17 auf.

[0015] Beim Eindecken eines Daches aus Dachelementen 1 mit einer profilierten Außenschale 4b gemäß den Fign. 6 und 7 werden die Dachelemente 1 mit der flachen Innenschale 3b auf einer nicht dargestellten Unterkonstruktion verlegt und auf dieser mittels Blechschrauben 12 befestigt. Bei der Längsstoßverbindung zweier Dachelemente 1 übergreift der profilierte Abdeckschenkel 17 des einen Dachelementes 1 den profilierten Randsteg 16 des angrenzenden Dachelementes 1 formschlüssig.

[0016] Die Begrenzungsflächen 2a, 2b des Kerns zwischen der flachen Schale 3 und der profilierten Schale 4 des Dachelementes gemäß Fig. 1 verlaufen senkrecht zu den beiden Schalenebenen 6-6, 15-15 und sind zur Bildung einer abgedichteten Stoßfuge 18 zwischen zwei angrenzenden Dachelementen 1 durch einen Papierstreifen 19 und ein elastisches Dichtband 20 abgedeckt (Fign. 2 und 6).

[0017] An den Verbindungssteg 7 und den Randsteg 16 sind Halteschenkel 21, 22 zur Führung des Dichtbandes 20 bei der Herstellung des Dachelementes 1 anprofiliert.

[0018] Bei einer Verlegung des Dachelementes 1 mit der flachen oder leicht strukturierten Schale 3 als Innenschale 3b auf einer Unterkonstruktion und der profilierten Schale 4 als Außenschale 4b gemäß den Fign. 6 und 7 werden zwischen den Profilrippen 24 der Schale 4 Wasserablaufrinnen 25 gebildet.

[0019] Bei der Verlegung der Dachelemente für ein flaches oder leicht strukturiertes Dach und für ein Profildach kann jeweils ein Dachelement mit einem Längsrandbereich auf einfache Weise von oben auf den angepaßten Längsrandbereich des angrenzenden Dachelementes aufgesetzt werden.

[0020] Zum Erstellen von Solardächern aus Dachelementen 1 mit einer flachen Außenschale 3a sind gemäß Figur 5 in die flache Außenschale 3a Solarzellen 26 integriert.

Bezugszeichen



[0021] 
1
Dachelement
2
Kern von 1
2a
Begrenzungsfläche von 2
2b
Begrenzungsfläche von 2
3
flache Schale von 1
3a
flache Außenschale von 1
3b
flache Innenschale von 1
4
profilierte Schale von 1
4a
profilierte Innenschale von 1
4b
profilierte Außenschale von 1
5
Längsrand von 1
6-6
Schalenebene von 3
7
Verbindungssteg von 3 an 5
8
Dichtungssteg von 7
9
Längsrand von 1
10
Einwölbung an 9
11
Dichtelement in 10
12
Blechschraube
13
Innenrand von 10
14
Wasserablaufrinne in 3a
15-15
Schalenebene von 4
16
Randsteg von 4 an 5
17
Abdeckschenkel von 4 an 9
18
Stoßfuge zwischen 1, 1
19
Papierstreifen
20
Dichtband
21
Halteschenkel an 7 für 20
22
Halteschenkel an 16 für 20
24
Profilrippe von 4
25
Wasserablaufrinne zwischen 24, 24
26
Solarzelle in 3a



Ansprüche

1. Dachelement, das als plattenförmiges Sandwichelement mit einem Kern aus Kunststoff-Hartschaum oder Mineralfasern ausgebildet ist, dessen beide Oberflächen durch eine flache oder leicht strukturierte Schale und eine profilierte Schale, insbesondere mit einem Trapezprofil, aus Stahlblech abgedeckt sind, wobei das Dachelement mit der flachen bzw. leicht strukturierten oder der profilierten Schale als Außenschale auf einer Unterkonstruktion verlegbar ist, zur Bildung einer Längsstoßverbindung das eine Dachelement mit einem Längsrandbereich von oben auf den angepaßten Längsrandbereich des angrenzenden Dachelementes unter Bildung einer Stoßfuge mit einer Abdichtung aufgesetzt wird, bei einer Verlegung des Dachelementes mit der profilierten Schale als Innenschale auf der Unterkonstruktion und der flachen oder leicht strukturierten Schale als Außenschale im Bereich eines Längsstoßes von den Randbereichen der angrenzenden Dachelemente eine Wasserablaufrinne zusätzlich zur Wasserablauffläche der Außenschale gebildet wird und bei einer Verlegung des Dachelementes mit der flachen Schale als Innenschale auf der Unterkonstruktion und der profilierten Schale als Außenschale zwischen den Profilrippen derselben Wasserablaufrinnen gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die flache oder leicht strukturierte Schale (3) des Dachelementes (1) am einen Längsrand (5) einen parallel zur Schalenebene (6-6) gerichteten Verbindungssteg (7) mit einem nach innen weisenden Dichtungssteg (8) und am anderen Längsrand (9) eine dem Verbindungssteg (7) angepaßte Einwölbung (10) mit einem Dichtelement (11) bildet, auf das sich beim Eindecken eines Daches aus Dachelementen (1) mit einer flachen bzw. leicht strukturierten Außenschale (3a) der Dichtungssteg (8) am Verbindungssteg 7 des angrenzenden Dachelementes (1) auflegt, der einen Abstand zum senkrecht oder schräg zur Schalenebene (6-6) verlaufenden Innenrand (13) der Einwölbung (10) aufweist, so daß der Verbindungssteg (7) des einen Dachelementes (1) zusammen mit der Einwölbung (10) des angrenzenden Dachelementes (1) eine Wasserablaufrinne (14) bildet, und daß die profilierte Schale (4) des Dachelementes (1) an dem einen Längsrand (5) einen gegenüber dem Verbindungssteg (7) zurückgesetzten, profilierten, senkrecht zur Schalenebene (15-15) gerichteten Randsteg (16), insbesondere mit einem Trapezprofil, bildet und an dem anderen Längsrand (9) einen über den Kern (2) vorstehenden, senkrecht zur Schalenebene (15-15) gerichteten, profilierten Abdeckschenkel (17) aufweist, der beim Eindecken eines Daches aus Dachelementen (1) mit einer profilierten Außenschale (4b) den profilierten Randsteg (16) des angrenzenden Dachelementes (1) formschlüssig übergreift.
 
2. Dachelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flachstruktur der Außenschale (3a) desselben (1) als Trapez- oder Wellenstruktur ausgebildet oder durch eine Linierung gebildet ist.
 
3. Dachelement nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine oder mehrere in die flache Schale (3) des Dachelementes (1) integrierte Solarzellen (26) zum Erstellen von Solardächern aus Dachelementen (1) mit einer flachen oder leicht strukturierten Außenschale (3a).
 




Zeichnung