Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Lichtumlenkung sowie - ausblendung
für den stationären Einsatz bei einer transluzenten Gebäudefassade zur gezielten Beleuchtung
eines Innenraumes mit wenigstens einem transluzenten optischen Element, das eine eben
ausgebildete Lichteintrittsseite aufweist sowie eine Lichtaustrittsseite vorsieht,
die von einer ersten gekrümmten Grenzfläche sowie zumindest von einer zweiten Grenzfläche
begrenzt ist, wobei die Krümmung der ersten Grenzfläche derart ausgebildet ist, dass
Lichtstrahlen, die aus einem ersten Raumwinkelbereich auf die Lichteintrittsseite
auftreffen und in das optische Element einkoppeln im Wege der Totalreflexion an der
ersten Grenzfläche auf den Bereich der zweiten Grenzfläche konzentriert werden und
dass Lichtstrahlen, die aus einem zweiten Raumwinkelbereich auf die Lichteintrittsseite
auftreffen und in das optische Element einkoppeln durch die erste Grenzfläche aus
dem optischen Element austreten.
Stand der Technik
[0002] Eine vorstehend genannte Vorrichtung zur Lichtumlenkung sowie -ausblendung ist in
der DE 196 13 222 A1 beschrieben. Die in der vorstehenden Druckschrift dargestellte
Vorrichtung dient der gezielten Abschattung von Sonnenlicht, das auf transluzente
Gebäudefassaden zur Innenraumbeleuchtung auftrifft. Das der bekannten Vorrichtung
zugrundeliegende, optische Funktionsprinzip ist durch die Raumgeometrie eines, das
Sonnenlicht um- bzw. ausblendende optischen Elementes vorgegeben und basiert grundsätzlich
auf der Lichtkonzentration sowie der Lichtumlenkung von Sonnenstrahlung innerhalb
eines definierten Einfallswinkelbereiches, d. h. das optische Element vermag all jene
Sonnenstrahlen zu konzentrieren, die aus einem vorgegebenen ersten Raumwinkelbereich
auf das optische Element einfallen und alle weiteren Sonnenstrahlen werden entsprechend
umgelenkt. Zur näheren Erläuterung wird auf die Figur 2 verwiesen, in der das Funktionsprinzip
des bekannten optischen Elementes dargestellt ist. Figur 2 zeigt vier im Längsschnitt
dargestellte, nebeneinander angeordnete optische Elemente C die jeweils über eine
gemeinsame Lichteintrittsseite A verfügen. Jedes einzelne optische Element C weist
stetig gekrümmte Seitenwände auf, die jeweils mit einer eben ausgebildeten Lichtaustrittsseite
D abschließen. Das optische Element C kann entweder einachsig linear als auch rotationssymmetrisch
oder zweiachsig oder diagonal verschnitten ausgeformt sein. Die Krümmung der Seitenwände
des optischen Elementes C ist derart ausgebildet, dass Lichtstrahlen, die auf die
Lichteintrittsseite A aus einem Raumwinkelbereich B auftreffen, im Wege der Totalreflexion
an den Seitenflächen im Inneren des optischen Elementes auf die Lichtaustrittsseite
D konzentriert werden. Vorzugsweise ist die Lichtaustrittsseite D mit einer Beschichtung
E versehen, die die Strahlung entweder absorbiert oder in den Eintrittshalbraum B
zurückreflektiert. Auf diese Weise werden alle Lichtstrahlen, die aus dem Raumwinkelbereich
B auf die Lichteintrittsseite des jeweiligen optischen Elementes C auftreffen, vor
dem ungehinderten Hindurchtreten durch das optische Element gehindert, sie werden
also gezielt ausgeblendet. Lichtstrahlen, die auf die Lichteintrittsseite A auftreffen,
die außerhalb des Raumwinkels D liegen, gelangen hingegen in das optische Element
C und treten aus den Seitenwänden aus dem Element aus und erfahren dabei eine Umlenkung
bzw. Auffächerung.
[0003] Sind derartige optische Elemente entsprechend längs einer transluzenten Gebäudefassade
F angebracht, wie es in Figur 3 dargestellt ist, so vermögen die optischen Elemente
die auf die Lichteintrittsseite einfallenden Lichtstrahlen entsprechend umzulenken,
zu reflektieren bzw. zu absorbieren. In Figur 3 sind Möglichkeiten einer entsprechenden
Lichtumlenkung durch das optische Element vor einer Gebäudenfassade F dargestellt.
Je nach Orientierung der optischen Elemente gegenüber der einfallenden Lichtstrahlen
können Lichtstrahlen gezielt in das Innere von Gebäuden umgelenkt werden oder wieder
zurück in die freie Atmosphäre reflektiert werden.
[0004] Da jedoch das vorstehend gezeigte optische Element als Optimalform aus einem Randstrahlenprinzip
konstruiert ist, sind die begrenzenden Kanten zwischen den Seitenwänden und der Lichtaustrittsseite
für die Funktion des optischen Elementes kritische Bereiche, zumal an diesen Kanten
bei entsprechendem Einfallswinkel des Lichtes die maximale Strahlungskonzentration
auftritt. Durch fertigungsbedingt auftretende Kantenrundungen erfährt das optische
Element insbesondere in Durchblickrichtung eine Lichtintensitätsüberhöhung entlang
der Grenzkanten, die das optische Erscheinungsbild der Vorrichtung stark beeinträchtigt.
[0005] Insbesondere bei der linearförmigen bzw. arrayförmigen Anordnung bestehend aus einer
Vielzahl optischer Elemente treten bereits bei geringfügig ungleichförmigen Ausbildungen
bezüglich der Form, Größe und Lage der Lichtaustrittsflächen in Relation zu den jeweiligen
Seitenwänden des optischen Elementes die lichtbrechenden Kanten optisch stark in den
Vordergrund. Um eine gleichmäßige Anordung zu schaffen sind hohe Anforderungen an
Fertigungstoleranzen bei der Herstellung derartiger optischer Elemente zu stellen,
was jedoch mit hohen Herstellungskosten verbunden ist.
Darstellung der Erfindung
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Lichtumlenkung sowie
-ausblendung für den stationären Einsatz bei einer transluzenten Gebäudefassade zur
gezielten Beleuchtung eines Innenraums mit wenigstens einem transluzenten optischen
Elementes, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 derart weiterzubilden, dass einerseits
die optisch irritierenden, an den Übergangskanten zwischen den Seitenwänden und der
Lichtaustrittsfläche überhöhten Lichtintensitäten vermieden werden sollen. Insbesondere
gilt es zudem Möglichkeiten zu schaffen, den Aufwand bei der Fertigung derartiger
optischer Elemente zu reduzieren, der insbesondere durch die hohen Toleranzanforderungen
bedingt ist. Schließlich sollen Massnahmen getroffen werden, um eine Anpassung der
wirksamen Winkelbereiche zu ermöglichen.
[0007] Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben.
Den Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildenden Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche
sowie der übrigen Beschreibung insbesondere unter Bezugnahme auf die Ausführungsbeispiele
zu entnehmen.
[0008] Erfindungsgemäß ist das transluzente optische Element, das einen eben ausgebildete
Lichteintrittsseite aufweist sowie eine Lichtaustrittsseite vorsieht, die von einer
ersten gekrümmten Grenzfläche sowie zumindest von einer zweiten Grenzfläche begrenzt
ist, wobei die Krümmung der ersten Grenzfläche derart ausgebildet ist, dass Lichtstrahlen,
die aus einem ersten Raumwinkelbereich auf die Lichteintrittsseite auftreffen und
in das optische Element einkoppeln im Wege der Totalreflexion an der ersten Grenzfläche
auf den Bereich der zweiten Grenzfläche konzentriert werden und dass Lichtstrahlen,
die aus einem zweiten Raumwinkelbereich auf die Lichteintrittsseite auftreffen und
in das optische Element einkoppeln, durch die erste Grenzfläche aus dem optischen
Element austreten, derart weitergebildet, dass die zweite Grenzfläche ebenfalls stetig
gekrümmt ausgebildet ist, und dass die erste und die zweite Grenzfläche nahtlos mit
einem stetigen Krümmungsverhalten aneinander anschließen.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird einerseits vermieden, dass zwischen den
Seitenwänden des optischen Elementes sowie der Lichtaustrittsseite Kanten auftreten,
entlang deren Lichtintensitätsüberhöhungen auftreten. Die auf diese Weise ausgebildeten
optischen Elemente können insbesondere in einem einfachen Herstellverfahrensschritt
gewonnen werden, beispielsweise im Rahmen eines Gießprozesses, mit dem bereits die
vollständige Form des optischen Elementes erhältlich ist. Insbesondere ist es möglich,
das optische Element aus einem einstückigen Werkstoff, beispielsweise Gussglas zu
fertigen, bei dem es lediglich auf die äußere Kontur, d. h. die äußere Profilform
ankommt.
[0010] Selbstverständlich ist es auch möglich, die bestimmte Profilform des optischen Elementes
insbesondere im Bereich der Lichtaustrittsfläche in einem zweikomponentigen Verfahren
herzustellen, bei dem ein entsprechend geformtes Profil beispielsweise aus einem opaken
Material auf die Lichtaustrittsfläche eines bekannten optischen Elementes, wie es
aus der DE 196 13 222 A1 hervorgeht, aufgebracht wird.
[0011] Um Licht, das auf die Lichteintrittsseite des optischen Elementes innerhalb eines
bestimmten Raumwinkelbereiches B auszublenden, das übrige auf Lichteintrittsseite
auftreffende Licht jedoch im Wege der Lichtumlenkung hindurchzulassen, ist wie bereits
im Stand der Technik erwähnt, die Lichtaustrittsseite mit einer Beschichtung versehen.
In gleicher Weise kann die gekrümmt ausgebildete zweite Grenzfläche ebenfalls mit
einer Beschichtung, beispielsweise mit einem Tauchlack vollständig versehen werden,
um beispielsweise eine Rückstreuung des Lichtes in den Eintrittshalbraum zu bewirken,
sofern man einen Tauchlack mit entsprechenden Reflektivität wählt. Erstreckt sich
der Bereich der Beschichtung über die gesamte Fläche der zweiten Grenzfläche, also
bis zu jener Grenzlinie, an der sich der erste Grenzbereich des an sich bekannten
optischen Elementes gemäß der Offenlegungsschrift DE 196 13 222 anschließt, so entspricht
die optische Funktion des erfindungsgemäß ausgebildeten optischen Elementes genau
jener optischen Funktion des an sich bekannten optischen Elementes, da ebenfalls die
gesamte Strahlung, die auf die ursprüngliche Lichtaustrittsfläche auftreffen würde,
in den Eintrittshalbraum zurückgeworfen würde. Die Veränderung der erfindungsgemäß
ausgebildeten Form ist jedoch zum einen aus produkttechnischer Sicht von großem Vorteil
zumal jegliche scharfe Kanten vermieden werden. Überdies ist es möglich, durch Variation
bzw. durch Verschiebung des beschichteten Bereiches auf dem optischen Element im Bereich
der zweiten Grenzfläche einen individuellen Ausblendbereich in einem bestimmt vergebenen
Winkelbereich zu erhalten, ohne dass eine Änderung der Grundform des optischen Elementes
erforderlich ist. Auf diese Weise können auf der Basis einer einzigen Grundform eines
optischen Elementes durch unterschiedliche Bedruckung und/bzw. Beschichtung im Bereich
der zweiten Grenzfläche optische Elemente mit verschiedenen Transmissionswinkelcharakteristika
hergestellt werden. Insbesondere können auf diese Weise auch asymmetrische Winkelkarakteristika
auf der Basis symmetrischer Grundformen der optischen Elemente erzeugt werden. Bei
zu großen Abweichungen von der symmetrischen Bedruckung bzw. Beschichtung wird jedoch
die Rückreflexion in den Eintrittshalbraum geringer, zumal ein Teil der Strahlung
auch durch die unbedruckten Seitenbereiche des optischen Elementes transmittiert wird.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0012] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung exemplarisch beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1a, b
- Längsschnitt durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes optische Element,
- Fig. 2
- Darstellung zum Stand der Technik,
- Fig. 3
- Darstellung zum Stand der Technik.
Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
[0013] In Figur 1a ist ein Längsschnitt durch vier nebeneinander angeordneten optische Elemente
C dargestellt, gleichsam der Darstellung gemäß Figur 2 zum Stand der Technik. Wesentlich
ist, das an den Seitenwandbereich des optischen Elemente C, der die erste Grenzfläche
G1 darstellt, die zweite Grenzfläche G2 stetig anschließt. Die Grenzfläche G2 weist
in sich eine stetige Krümmung auf und vermeidet jegliche Kanten, insbesondere im Nahtbereich
zwischen der Grenzfläche G1 und Grenzfläche G2.
[0014] Zur optischen Ausblendung von Licht, das aus einem bestimmten Raumwinkelbereich B
auf die Lichteintrittsseite A der optischen Elemente C einfällt (siehe Figur 2) ist
die Grenzfläche G2 mit einer Beschichtung E bedeckt. Die Beschichtung kann derart
reflektierend ausgebildet sein, so dass Lichtstrahlen, die innerhalb des optischen
Elementes auf die Beschichtung in G1 auftreffen zurückreflektiert werden, so dass
die aus dem Halbraum B in das optische Element eingekoppelten Lichtstrahlen wieder
in diesen Halbraum austreten. Ist die Grenzfläche G2 ganzflächig, d. h. bis zur Schnittlinie
I mit der Beschichtung E versehen, so ist sie optisch mit dem an sich bekannten optischen
Element gemäß der vorstehend genannten deutschen Offenlegungsschrift gleichzusetzen.
Durch die stetig gekrümmte Ausbildung der Grenzfläche G2 ist es jedoch auch möglich,
die Beschichtung nur teilweise auf der Grenzfläche G2 vorzusehen und diese auf der
Grenzfläche G2 individuell zu plazieren. In Figur 1b ist eine derartige Ausführungsform
gezeigt, bei der durch Verschiebung des bedruckten oder beschichteten Bereiches E
auf der Grenzfläche G2 eine entsprechende Asymmetrie dem optischen Element aufgezwungen
ist. Hierdurch wird erreicht, dass der Ausblendbereich individuell eingestellt werden
kann.
Bezugszeichenliste
[0015]
- A
- Lichteintrittsseite
- B
- Eintrittshalbraum, Raumwinkelbereich
- C
- optisches Element
- D
- Lichtsaustrittsseite
- E
- Beschichtung
- F
- transluzente Gebäudefassade
- G1
- erste Grenzfläche
- G2
- zweite Grenzfläche
1. Vorrichtung zur Lichtumlenkung sowie -ausblendung für den stationären Einsatz bei
einer transluzenten Gebäudefassade zur gezielten Beleuchtung eines Innenraumes mit
wenigstens einem transluzenten optischen Element, das eine eben ausgebildete Lichteintrittsseite
aufweist sowie eine Lichtaustrittsseite vorsieht, die von einer ersten gekrümmten
Grenzfläche sowie zumindest von einer zweiten Grenzfläche begrenzt ist, wobei die
Krümmung der ersten Grenzfläche derart ausgebildet ist, dass Lichtstrahlen, die aus
einem ersten Raumwinkelbereich auf die Lichteintrittsseite auftreffen und in das optische
Element einkoppeln im Wege der Totalreflexion an der ersten Grenzfläche auf den Bereich
der zweiten Grenzfläche konzentriert werden und dass Lichtstrahlen, die aus einem
zweiten Raumwinkelbereich auf die Lichteintrittsseite auftreffen und in das optische
Element einkoppeln durch die erste Grenzfläche aus dem optischen Element austreten,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Grenzfläche ebenfalls stetig gekrümmt ausgebildet ist und
dass die erste und die zweite Grenzfläche nahtlos und mit einem stetigen Krümmungsverhalten
aneinander anschließen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Lichtaustrittsfläche eine parabolische oder parabolartige Grenzfläche
aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest teilweise im Bereich der ersten und/oder zweiten Grenzfläche eine wenigstens
partiell lichtundurchlässige Schicht aufgebracht ist oder ein wenigstens partiell
lichtundurchlässiger Bereich vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht eine spiegelnde oder partiell bzw. vollständig lichtabsorbierende Schicht
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens partiell lichtundurchlässige Bereich durch Aufrauhung der Grenzfläche
opak oder lichtundurchlässig ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl optischer Elemente linear oder arrayförmig nebeneinander angeordnet
sind, so dass die Lichteintrittsseiten aller optischer Elemente in einer Ebene nebeneinander
liegen und jeweils nahtlos einander angrenzen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die optischen Elemente eine gemeinsame Lichteintrittsseite aufweisen, der gegenüber
gerichtet die Lichtaustrittsseiten der optischen Elemente vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vielzahl der optischen Elemente einstückig zusammenhängen.