[0001] Die Erfindung betrifft ein Beleuchtungssystem insbesondere für Kraftfahrzeuge sowie
ein Verfahren zur Erzeugung eines Lichtbündels gewünschter Form.
[0002] Beleuchtungssysteme und entsprechende Verfahren zur Erzeugung von Lichtbündeln sind
seit langem und vielfältigster Form bekannt. Allen entsprechenden Beleuchtungssystemen
und Verfahren gemein ist, dass mit Hilfe einer Lichtquelle Licht erzeugt wird, welches
dann durch unterschiedliche optische Mittel gebündelt wird, so dass sich das Lichtbündel
der gewünschten Form ergibt. Im Kraftfahrzeugbereich haben sich dabei als Lichtquellen
insbesondere Halogenglühlampen und in den letzten Jahren in zunehmendem Maße Gasentladungslampen,
insbesondere Niedervolt-Gasentladungslampen wie z. B. sogenannte MPX-Lampen (Micro-Power-Xenon-Lights)
durchgesetzt. Die Entladungslampen weisen zwar gegenüber Glühlampen hinsichtlich ihrer
Lebensdauer und Leistungsfähigkeit große Vorteile auf, der von ihnen erzeugte Lichtbogen
besitzt jedoch im Gegensatz zu einer Glühlampenwendel keine exakte Begrenzung und
ist daher optisch und lichttechnisch schwieriger zu handhaben.
[0003] Zur Formung des gewünschten Lichtbündels aus dem von der Lichtquelle erzeugten Licht
sind zum einen parabolische Reflektoren bekannt, die die Lichtquelle direkt auf die
zu beleuchtende Fläche, also bei Kraftfahrzeugen auf die Fahrbahn projizieren. Dabei
wird der endgültige Bündelaufbau durch eine Streuscheibe, in der Regel eine Kombination
aus Prismen- und Zylinderlinsenarrays, die das Beleuchtungssystem nach vorne abschließt
erreicht. Daneben sind auch Projektionssysteme bekannt, bei denen ein elliptischer
Reflektor die Lichtquelle in eine Entfernung von einigen Zentimetern vor die Lampe
abbildet. Nahe dieser Ebene befindet sich bei Kraftfahrzeugscheinwerfern ein Blech
als mechanische Blende, das besonders geformt ist, um eine beim Abblendlicht benötigte
Hell-Dunkel-Kante zu erzeugen. Eine Projektionslinse bildet diese Blende und das Lichtquellenbild
auf die Fahrbahn ab. Mit diesem Prinzip der Bündelerzeugung lassen sich sehr kontrastreiche
Hell-dunkel-Kanten erzeugen, die jedoch einen deutlichen Farbsaum aufweisen.
[0004] Eine Verbesserung der Bündeleigenschaften wird durch den Einsatz sogenannter Complex-Shape-
oder Freiflächen-Reflektoren erreicht. Die Geometrie des Reflektors wird in kleinen
Segmenten aufgrund ihrer Wirkung auf das Scheinwerferbündel einzeln berechnet. Somit
kommt eine Reflektorgeometrie zustande, die von klassischen Rotationsflächen (elliptisch
oder parabolisch) abweicht. Mit Complex-Shape-Reflektoren ist es bei Scheinwerfern
mit Halogen-Glühlampen möglich, ohne Abblendkappe einen genügend hohen Kontrast an
der Hell-dunkel-Kante zu erreichen. Durch die verbesserte Reflektorgeometrie kann
bei Einsatz solcher Reflektoren auf eine Streuscheibe zur Bündelbeeinflussung verzichtet
werden. Es genügt in diesem Fall eine klare Abdeckscheibe.
[0005] Bei den bekannten Beleuchtungssystemen mit großaperturigen Reflektoren, die das Licht
aus der Lichtquelle sammeln und so das Scheinwerferbündel aufbauen, werden hohe Anforderungen
an die Positionierung der Lichtquelle im Reflektor gestellt. Dies tritt vor allem
beim Einsatz von Gasentladungslampen als Lichtquelle auf, da der Lichtbogen im Vergleich
zu der Wendel bei Glühlampen keine scharfe Begrenzung besitzt.
[0006] Aufgrund der steigenden Anforderung an die Bündelqualität steigen auch die Anforderungen
an die Positionierung der Lichtquelle im Reflektor. Da diese Lichtquelle im Regelfall
austauschbar gehaltert werden soll, stellt die exakte Positionierung ein Problem dar.
Die Lampen sollen zum einen in einfacher und schneller Weise ausgetauscht werden können,
zum anderen müssen sie sicher und exakt befestigt werden und die verwendeten Befestigungsvorrichtungen
müssen zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten herstellbar sein. Dies führt dazu, das
Fertigungstoleranzen bei den jeweils verwendeten Befestigungsvorrichtungen den Wirkungsgrad
und die Lichtleistung des Gesamtsystems begrenzen.
[0007] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Beleuchtungssystem
insbesondere für Kraftfahrzeuge und ein Verfahren zur Erzeugung eines Lichtbündels
gewünschter Form anzugeben, bei welchen die exakte Positionierung der Lichtquelle
relativ zu den anderen optischen Komponenten nur einen geringen Einfluss auf die Lichtleistung
und den Wirkungsgrad des Gesamtsystems bzw. auf die Erzeugung des gewünschten Lichtbündels
besitzt.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst von einem Beleuchtungssystem insbesondere für Kraftfahrzeuge,
das wenigstens eine Lichtquelle, vorzugsweise in Form einer Hochleistungs-Entladungslampe
(HID - High-Intensity-Discharge-Lampe) insbesondere einer Niedervolt-Xenon-Lampe (MPXL
- Micro-Power-Xenon-Light), einen die Lichtquelle zumindest partiell umgebenden Kollektor
zur Sammlung und Weiterleitung des von der Lichtquelle erzeugten Lichts zu wenigstens
einem Separator und wenigstens einem Separator aus lichtleitendem Material umfasst,
wobei jeder Separator über wenigstens eine speziell geformte Lichtaustrittsfläche
zur Abstrahlung des in den Separator geleiteten Lichts als Lichtbündel definierter
Form verfügt.
[0009] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung hat eine ganze Reihe von Vorteilen. So wird es
möglich, die z.B. im Kraftfahrzeugbereich beim Abblendlicht benötigte, klar begrenzte
Hell-dunkel-Kante durch entsprechende Ausbildung des Kollektors ohne Absorption zu
erzeugen und diese Kante dann mittels eines oder vorzugsweise mehrerer Separatoren
abzubilden. Bislang wurde die Kante dagegen durch Blenden erzeugt, die einen Teil
des erzeugten Lichts ausblenden und so den Wirkungsgrad entsprechender Beleuchtungssysteme
unnötigerweise mindern. Bei einem erfindungsgemäßen Beleuchtungssystem kann dagegen
praktisch das gesamte von der oder den Lichtquellen erzeugte Licht zur Ausleuchtung
genutzt werden, so dass sich ein sehr hoher Wirkungsgrad ergibt.
[0010] Ein weiterer großer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist, dass sich damit
sehr kompakte Beleuchtungssysteme realisieren lassen, deren Baulänge im Vergleich
zu herkömmlichen Systemen stark reduziert ist.
[0011] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind Lichtquelle, Kollektor und Separator(en)
derart angeordnet, dass sich ein sogenannter "verflochtener Strahlengang" ergibt.
Dazu werden Separator(en) und Kollektor relativ zueinander derart angeordnet, dass
ein Teil des von dem Kollektor erzeugten Bildes der Lichtquelle im Bereich der Eintrittspupille
jedes Separators liegt. Auf diese Weise erfolgt vorteilhaft eine Trennung von Beleuchtungsstrahlengang
(der Abbildung der Lichtquelle) und Abbildungsstrahlengang (der Abbildung des abzubildenden
Objektes, hier also des Kollektors), dessen Lichtaustrittsfläche(n) scharfe Hell-dunkel-Kanten
erzeugen kann.
[0012] Liegt die Hell-dunkel-Kante nahe oder in einer Pupille des Beleuchtungsstrahlengangs,
wirkt sich eine nicht-exakte Ausrichtung der Lichtquelle nicht oder nur wenig auf
den Kontrast der Hell-dunkel-Kante aus. Die Funktion der bekannten Kondensoren bzw.
der Beleuchtungsoptik übernimmt erfindungsgemäß der Kollektor, in dessen Austrittsfläche
scharfe Kanten liegen, die als Objekt betrachtet werden.
[0013] Insbesondere hat bei dieser Ausgestaltung die Größe der Lichtquelle praktisch keinen
Einfluss auf die Aperstur im Scheinwerferbündel, sondern nur auf den Durchmesser der
Separatoren. Demgegenüber wird bei den bislang auf dem Markt befindlichen Scheinwerfern
für Kraftfahrzeuge die Lichtquelle direkt auf die Fahrbahn abgebildet, d.h. jedes
Segment des Reflektors erzeugt ein scharfes Bild der Glühwendel oder des Lichtbogens
auf der Fahrbahn.
[0014] Ist der Durchmesser der Separatoren größer oder zumindest gleich der Größe des virtuellen
Lichtquellenbildes, wird das Strahlenbündel nicht beschnitten, und die Effizienz des
Beleuchtungssystems ist sehr hoch.
[0015] Durch die Entkopplung der Form des abgestrahlten Lichtbündels von der Größe und Ausrichtung
der Glühwendel kann die Apertur der von der Lichtquelle ausgehenden Lichtstrahlen
ohne die üblichen lichttechnischen Probleme klein gehalten werden, wobei im Regelfall
eine kleine Apertur gewünscht ist, da von dieser Apertur die Baugröße des Kollektors
direkt abhängig ist, wenn der Kollektor mit sehr hoher Effizienz arbeiten soll. Es
können Lichtquellen mit einer Apertur von weniger als 60°, vorzugsweise zwischen 20°
und 40° und darunter verwendet werden.
[0016] Der verflochtene Strahlengang bedingt zudem eine Erhöhung des Wirkungsgrades auch
beim Einsatz üblicher Entladungslampen, da nun auch das Licht nutzbar ist, das in
der sogenannten Salzpfütze gestreut wird, die sich beim Betrieb solcher Entladungslampen
bildet. Durch den verflochtenen Strahlengang muss der Bogen nicht mehr scharf in das
Scheinwerferbündel abgebildet werden, so dass eine stärkere Streuung des Lichts nur
geringen Einfluss auf das Bündel hat.
[0017] Soll als Lichtquelle eine Entladungslampe mit einem Lampenkolben eingesetzt, so haben
sich Entladungslampen mit zylindrischer oder durchgesackter Kolbenform besonders bewährt.
[0018] Der Kollektor wird vorzugsweise als massives Bauteil ausgeführt und besteht aus einem
transparenten hitzebeständigen Material, vorzugsweise aus Glas. Je nach verwendeter
Lichtquelle kann der Kollektor auch aus einem lichtleitenden Kunststoff bestehen,
was gegenüber Glas Gewichtsvorteile besitzen kann. Jedoch lässt die bei Verwendung
üblicher Gasentladungslampen entstehende große Hitze nur wenige Kunststoffe als Kollektormaterial
geeignet erscheinen.
[0019] Der Kollektor besitzt vorzugsweise eine ringförmige Lichtaustrittsfläche, so dass
vorteilhaft mit ein und derselben "standardisierten" Kollektorform durch Verwendung
unterschiedlicher Separatoren viele Einsatzzwecke abgedeckt werden können.
[0020] Je nach Form des gewünschten Lichtbündels und Einsatzzweck kann es ausreichen, dem
Kollektor lediglich einen Separator nachzuordnen. Gerade zur Erzeugung des im Kraftfahrzeugbereich
beim Abblendlicht gewünschten Lichtbündels hat es sich jedoch besonders bewährt, das
Licht aus dem Kollektor auf mehrere, vorzugsweise sechs bis zehn Separatoren zu verteilen
und dann die von den Separatoren abgestrahlten Lichtbündel zur Bildung des Lichtbündels
gewünschter Form zu überlagern.
[0021] Wird die Streuung des aus dem oder den Separator(en) austretenden Lichts gewünscht,
so können dazu die Lichtaustrittsflächen der Separatoren eine Struktur nach Art einer
Streuscheibe aufweisen. Dies hat den Vorteil, das auf eine separate Streuscheibe und
damit einen weiteren Material-Luft-Material-Übergang des Lichtes, der immer mit Lichtverlusten
verbunden ist, verzichtet werden kann.
[0022] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
rein beispielhaften und nicht beschränkenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Prinzipskizze eines in einem Gehäuse angeordneten Beleuchtungssystems
mit Lichtquelle, Kollektor und Separatoren,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den Kollektor gemäß Fig. 1 entlang der Linie A-B in Fig. 3,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch den Kollektor entlang der Linie C-D in Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Prinzipskizze des verflochtenen Strahlengangs durch ein erfindungsgemäßes Beleuchtungssystem
mit Lichtquelle, Kollektor und einen in Seitenansicht gezeigten Separator,
- Fig. 5
- den Strahlengang durch das Beleuchtungssystem gemäß Fig. 4, gesehen in einer gegenüber
Fig. 4 um 90° um die Hauptabstrahlrichtung gedrehten Ansicht,
- Fig. 6 - 10
- verschiedene Ansichten eines erfindungsgemäß ausgebildeten Separators.
[0023] In der Figur 1 ist ein in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnetes Beleuchtungssystem
gezeigt, dessen wesentliche Teile eine Lichtquelle in Form einer Entladungslampe 12,
ein Kollektor 14 und eine Anzahl von Separatoren 16, die einen Gesamtseparator bilden,
in einem gemeinsamen Gehäuse 18 mit einer lichtdurchlässigen Frontfläche 20 angeordnet
sind. Die Teile werden in dem Gehäuse 18 ebenso wie ein zum Betrieb der Entladungslampe
12 notwendiges Vorschaltgerät 22 mittels an sich bekannter, entsprechender Haltemittel
24 in geeigneter, ggf. verstellbarer Weise gehaltert.
[0024] Der Kollektor 14 und die Separatoren 16 sind jeweils massive Bauteile, so dass die
Lichtumlenkung und Formung eines Lichtbündels im Gegensatz zu den üblichen Systemen
innerhalb transparenter Materialien erfolgt und sich das Licht von der Lichtquelle
bis zum Austritt aus dem Beleuchtungssystem weitestgehend nicht in Luft, sondern in
einem festen Medium bewegt.
[0025] In den Figuren 2 und 3 ist der Kollektor 14 in zwei Ansichten gezeigt. Deutlich zu
erkennen ist ein wesentliches Merkmal der Erfindung, das zur großen Effizienz eines
erfindungsgemäßen Beleuchtungssystems beiträgt: der Kollektor "umschließt" die Entladungslampe
12, genauer gesagt den Bereich, in dem die Elektroden der Entladungslampe angeordnet
sind und in dem sich beim Betrieb der Lampe der Lichtbogen ausbildet. Der Kollektor
fängt so quasi das gesamte erzeugt Licht ein. Hierzu ist eine Lichteintrittsfläche
24 des Kollektors derart ausgebildet, dass sie die Entladungslampe 12 umgibt und ihre
axiale Begrenzung außerhalb des von dem Kolben der Entladungslampe 12 eingenommenen
Bereichs liegt.
[0026] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Entladungslampe 12 relativ zum Kollektor
14 so angeordnet, dass die Elektroden der Lampe auf einer Geraden liegen, die im wesentlichen
parallel zur Abstrahlrichtung des gewünschten Lichtbündels verläuft. Man spricht daher
von einer "axialen Brennerlage", im Unterschied zur sog. "transversale Brennerlage",
bei welcher ein Teil des vom Brenner erzeugten Lichts direkt nach in die Richtung
des gewünschten Lichtbündels abgestrahlt wird.
[0027] Bei der transversalen Brennerlage muss ein Teil des Lichts über eine reflektierende
Fläche geführt werden, um in die gewünschte Richtung gelenkt zu werden. Die Formung
eines Lichtbündels aus der sich ergebenden Mischung von direkt abgestrahltem und umgelenktem
Licht gestaltet sich jedoch schwierig und erfordert eine exakte und damit sehr aufwendige
Ausrichtung des Brenners relativ zum Reflektor oder Kollektor. Daher wird im allgemeinen
die gezeigte axiale Brennerlage zu bevorzugen sein.
[0028] Bei der axialen Brennerlage wird kein Licht in Richtung des gewünschten, mit dem
Beleuchtungssystem zu erzeugenden Lichtbündel abgestrahlt, so dass das gesamte Licht
vom Kollektor beeinflusst werden muss, um in Bündelrichtung gebracht zu werden. Es
ist damit leichter, eine gewünschte Austrittslichtverteilung des Kollektors zu erzeugen.
[0029] Der Kollektor 14 besitzt bei diesem Ausführungsbeispiel eine radiale Apertur zwischen
etwa 15° und 25° und weist eine der Lichtquelle zugewandte konische Lichteintrittsfläche
24 und eine ringförmige Lichtaustrittsfläche 26 auf. Eine rotationssymmetrische Konstruktion
des Kollektors 14 erlaubt es vorteilhaft, mit ein und demselben Kollektor unterschiedliche
Lichtbündel, z.B. - beim Einsatz in einem Kraftfahrzeugscheinwerfer - ein Bündel für
den Rechtsverkehr und für den Linksverkehr zu erzeugen. Dies ermöglicht eine besonders
kostengünstige Fertigung verschiedener Scheinwerfermodelle auf Basis des gleichen
Kollektors. Lediglich die Separatoren müssen dann ausgetauscht werden.
[0030] Je nach Form des Kollektors kann es zweckmäßig sein, die Außenseite 28 des Kollektors
14 zumindest partiell zu verspiegeln, um so sicherzustellen, dass von der Lampe 12
über die Lichteintrittsfläche in den Kollektor 14 eingestrahltes Licht praktisch vollständig
zur Lichtaustrittsfläche 26 umgelenkt wird. Die verspiegelte Außenseite 28 des Kollektors
14 besitzt die Form eines Rotationsellipsoids.
[0031] Prinzipiell kann der Kollektor auch so geformt werden, dass sich die gewünschte Reflexion
auch an der Außenseite durch Totalreflexion ergibt, jedoch erlaubt die zumindest partielle
Verspiegelung der Außenseite eine besonders kompakte Bauweise des Kollektors und damit
eine kurze Baulänge des Gesamtsystems.
[0032] Die Lichtaustrittsfläche 26 des Kollektors ist so geformt, dass die beim bestimmungsgemäßen
Betrieb des Beleuchtungssystems aus der Lichtaustrittsfläche 26 austretenden Lichtbündel
Kanten mit scharfen Hell-dunkel-Übergängen besitzen. Diese werden dann mittels der
Separatoren abgebildet, so dass sich in der Überlagerung ein Lichtbündel der gewünschten
Form ergibt.
[0033] Die Innenseite 30 des Kollektors ist so geformt, dass es im bestimmungsgemäßen Montagezustand
des Kollektors relativ zur Lichtquelle zu Totalreflexion kommen kann. Der Strahlengang
ist in den Figuren 4 und 5 gezeigt.
[0034] In den Figuren 4 und 5 ist der Weg beispielhafter Strahlen a, b, c, d und e im bestimmungsgemäßen
Betrieb des Beleuchtungssystems gezeigt. Dabei kommt es an den Stellen 32 und 34 zu
Totalreflexion, und zwar einmal an einer Grenzfläche des Kollektors 14 und einmal
an einer Grenzfläche des Separators 16.
[0035] Die Separatoren 16 nutzen beim gezeigten Ausführungsbeispiel die Aperturverteilung
des Kollektors 14 ideal. Die Krümmung der Lichteintrittsfläche 36 und der Lichtaustrittsfläche
38 der Separatoren 16 liegen jeweils im Meridionalschnitt. Der Kollektor besitzt in
dieser Richtung eine Apertur von ungefähr 15°. Senkrecht dazu beträgt die Apertur
nur wenige Grad, so dass in dieser Richtung keine abbildende Wirkung der Separatoren
notwendig ist. Auf diese Weise wird es möglich, Totalreflexion an den Längsflächen
der Separatoren zu nutzen, ohne die Abbildung der kontrastreichen Kanten zu stören.
[0036] Da die im Regelfall zum Einsatz kommenden Hochleistungslichtquellen nicht nur Licht
im sichtbaren Bereich, sondern auch im UV-Bereich erzeugen, kann es aus Strahlungsschutzgründen,
insbesondere aber zur Erhöhung der Lebensdauer der Separatoren, die vorteilhaft aus
einem Kunststoff wie z.B. Polymethylmetacrylat hergestellt werden und im Regelfall
durch UV-Licht altern, zweckmäßig sein, im Strahlengang UV-absorbierende Maßnahmen
zu treffen.
[0037] Solche Maßnahmen können auf unterschiedlichste, dem jeweiligen Anwendungsfall optimal
angepasste Arten und Weisen getroffen werden. So ist es beispielsweise möglich, zwischen
Lichtquelle 12 und Kollektor 14 oder zwischen Kollektor 14 und den Separatoren 16
einen oder mehrere UV-Filter zu setzen. Es kann auch ausreichen, den Kollektor aus
einem UV-absorbierenden Material wie z. B. Glas herzustellen. Lichtquelle 12, Lichteintritts-
und/oder Lichtaustrittsfläche von Kollektor und/oder die Lichteintrittsfläche der
Separatoren können mit einer UV-absorbierenden Schicht versehen sein. Da Beschichtungen
der Lichtquelle aufgrund der im Betrieb auftretenden hohen Temperaturen zum Abplatzen
neigen, wird im Regelfall Beschichtungen der Lichtaustrittsfläche des Kollektors oder
der Lichteintrittsfläche der Separatoren der Vorzug zu geben sein.
[0038] Die Separatoren 16 besitzen eine gekrümmte Lichteintrittsfläche 36 und eine gekrümmte
Lichtaustrittsfläche 38. Bei jedem Separator 16 handelt es sich um ein massives Bauteil,
vorteilhafterweise aus Kunststoff mit guten lichtleitenden Eigenschaften, wie z. B.
Polymethylmetacrylat. Kunststoffe weisen zwar im Vergleich zu Glas geringe Temperaturfestigkeit
auf, jedoch hat die erfindungsgemäße Anordnung den großen Vorteil, Lichtquelle und
Separatoren thermisch zu entkoppeln, so dass die Separatoren nur mäßiger Wärmeentwicklung
ausgesetzt sind.
[0039] Das erfindungsgemäße Beleuchtungssystem arbeitet unter Bezug auf die Figuren 4 und
5 wie folgt: Mittels der Lichtquelle 12 wird Licht erzeugt. Das Licht wird mittels
des Kollektors 14 gesammelt und unter Bildung eines verflochtenen Strahlengangs auf
die Separatoren 16 gerichtet. Der Kollektor erfüllt dabei nicht nur die Aufgabe der
Lichtumlenkung, er verkleinert auch die Apertur des von der Lichtquelle 12 abgestrahlten
Lichts und schafft eine bestimmte Lichtverteilung in seiner Austrittsfläche. An den
Rändern der Lichtaustrittsfläche entstehen ohne Absorption Lichtbündel mit den im
Regelfall, zum Beispiel zur Erzeugung von Abblendlicht beim Kraftfahrzeug, gewünschten
scharfen Hell-dunkel-Übergängen.
[0040] Die Lichtbündel werden dann in die Separatoren 16 eingeleitet und durch Totalreflexion
zu den jeweiligen speziell geformten Lichtaustrittsflächen geleitet, wo sie die Separatoren
verlassen und in der Überlagerung das Lichtbündel der gewünschten Form bilden.
[0041] Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind zahlreiche Abwandlungen und Weiterbildungen
möglich, die sich zum Beispiel auf die Form und Anzahl der Separatoren beziehen. Ebenso
ist es denkbar, den Kollektor und wenigstens einen der Separatoren einstückig auszubilden.
Der Wirkungsgrad kann noch weiter erhöht werden, wenn die Lichtquelle integraler Bestandteil
des Kollektors, wenn also das Lampenglas als Kollektor ausgebildet ist. Damit wird
es möglich, dass das lichtsammelnde Element den Brenner vollständig umschließt, um
mehr Licht aus dem Bogen erfassen zu können. Eine als Kollektor ausgestaltete Lampe
ist zwar teurer als eine übliche Lampe, da jedoch die Weiterentwicklung der Gasentladungslampen
auf eine stark verlängerte Lebensdauer hinzielt, so dass ein Austausch der Lampe nur
selten notwendig wird, erscheint auch der Einsatz solcher aufwendig gestalteter Lampen
wirtschaftlich sinnvoll.
1. Beleuchtungssystem insbesondere für Kraftfahrzeuge umfassend wenigstens eine Lichtquelle
(12), vorzugsweise in Form einer Hochleistungs-Entladungslampe (HID - High-Intensity-Discharge-Lampe)
insbesondere einer Niedervolt-Xenon-Lampe (MPXL - Micro-Power-Xenon-Light), einen
die Lichtquelle (12) zumindest partiell umgebenden Kollektor (14) zur Sammlung und
Weiterleitung des von der Lichtquelle (12) erzeugten Lichts zu wenigstens einem Separator
(16) und wenigstens einem Separator (16) aus lichtleitendem Material, wobei jeder
Separator (16) über wenigstens eine speziell geformte Lichtaustrittsfläche (38) zur
Abstrahlung des in den Separator (16) geleiteten Lichts als Lichtbündel definierter
Form verfügt.
2. Beleuchtungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass Lichtquelle (12), Kollektor (14) und Separator (16) derart angeordnet sind, dass
sich ein verflochtener Strahlengang ergibt.
3. Beleuchtungssystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass Kollektor (14) und Separator (16) derart angeordnet sind, dass wenigstens ein Teil
des von dem Kollektor (14) erzeugten Bildes der Lichtquelle (12) im Bereich der Eintrittspupille
des Separators (16) liegt.
4. Beleuchtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lichtquelle (12) eine Lichtquelle mit einer Apertur von weniger als 60°, vorzugsweise
zwischen 20° und 40° ist.
5. Beleuchtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lichtaustrittsfläche des Kollektors (14) so geformt ist, dass die beim bestimmungsgemäßen
Betrieb des Beleuchtungssystems aus der Lichtaustrittsfläche (26) des Kollektors (14)
austretenden Lichtbündel Kanten mit scharfen Hell-dunkel-Übergängen besitzen.
6. Beleuchtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kollektor (14) derart ausgebildet ist, dass das von ihm gesammelte Licht durch
Reflexion an den Innenwänden (28, 30) des Kollektors (14) zu wenigstens einer Lichteintrittsfläche
(36) des wenigstens einen Separators (16) gelenkt wird.
7. Beleuchtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lichtquelle (12) Teil des Kollektors (14) ist.
8. Beleuchtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Separatoren (16), vorzugsweise sechs bis zehn Separatoren (16) vorgesehen
und derart ausgebildet sind, dass sich beim bestimmungsgemäßen Betrieb des Beleuchtungssystems
durch Überlagerung der von den Separatoren (16) abgestrahlten Lichtbündel ein Lichtbündel
gewünschter Form ergibt.
9. Beleuchtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der wenigstens eine Separator (16) derart ausgebildet ist, dass im bestimmungsgemäßen
Montagezustand wenigstens ein Teil des in den Separator (16) über den Kollektor (14)
eingeleiteten Lichts durch Totalreflexion (32, 34) zu einer Lichtaustrittsfläche (38)
umgelenkt wird.
10. Beleuchtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass im bestimmungsgemäßen Montagezustand die in der Hauptabstrahlrichtung des von dem
oder den Separator(en) (16) abgestrahlten Lichts gemessene Länge von Separator (16)
bzw. Separatoren (16) und Kollektor (14) zwischen 80 mm und 200 mm, bei einem Beleuchtungssystem
zur Verwendung im Personenkraftwagenbereich vorzugsweise zwischen 80 mm und 120 mm,
liegt.
11. Beleuchtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass im bestimmungsgemäßen Montagezustand der quer zur Hauptabstrahlrichtung des von dem
oder den Separator(en) (16) abgestrahlten Lichts gemessene Durchmesser des Separators
bzw. aller Separatoren (16) zwischen 60 mm und 200 mm, bei einem Beleuchtungssystem
zur Verwendung im Personenkraftwagenbereich vorzugsweise zwischen 60 mm und 100 mm,
liegt.