[0001] Die Erfindung betrifft einen Detektor zum Nachweis elektrisch neutraler Teilchen
gemäß Anspruch 1, eine Konvertereinrichtung für einen Detektor zum Nachweis elektrisch
neutraler Teilchen gemäß Anspruch 11, ein Herstellungsverfahren für eine Konvertereinrichtung
gemäß Anspruch 13 sowie ein Detektionsverfahren zum Nachweis elektrisch neutraler
Teilchen gemäß Anspruch 14.
[0002] Die Nutzung von Neutronenstrahlung niedriger Energie, sogenannte thermische und kalte
Neutronen, stellt eine wichtige Methode in der Wissenschaft (beispielsweise physikalische,
chemische, biologische und medizinische Anwendungen) und Technik (beispielsweise die
zerstörungsfreie Werkstoffprüfung) dar. Grundlegend für sämtliche Anwendungsgebiete
in Wissenschaft und Technik ist der Nachweis, d.h. die Detektion, solcher Neutronen,
wodurch Detektoren bzw. Detektionsverfahren für Neutronen in den letzten Jahrzehnten
eine große wirtschaftliche Bedeutung erlangt haben. Der Nachweis von Neutronen kann
aus physikalischen Gründen nur über eine Kernreaktion derselben mit einem sogenannten
Neutronenkonverter realisiert werden. Dabei werden die Neutronen von den Atomkernen
des Konverters eingefangen bzw. absorbiert, wobei diese Kerne daraufhin spontan zerfallen.
Die beim Zerfall entstehenden meist energiereichen und elektrisch geladenen Fragmente,
welche gemeinhin als Konvertierungsprodukte bezeichnet werden, können dann aufgrund
ihrer ionisierenden Wirkung nachgewiesen werden.
[0003] Zum Nachweis von Neutronen kommt bisher überwiegend das Gas Helium-3, dessen Atomkerne
aus zwei Protonen und einem Neutron bestehen, zum Einsatz. Dieses Heliumisotop wird
in sogenannten Gasdetektoren dem eigentlichen Zählgas des Detektors in vorbestimmten
Mengen hinzugefügt. Nachzuweisende Neutronen werden von den Helium-3-Kernen absorbiert,
welche nachfolgend gemäß der Kernreaktion
3He +
1n →
3H +
1p + 764 keV spontan zerfallen, wobei der Tritium-Kern ein Viertel und das Proton Dreiviertel
der Reaktionsenergie erhält. Diese Konvertierungsprodukte haben als energiereiche,
geladene Teilchen eine ionisierende Wirkung auf das Zählgas eines derartigen Gasdetektors.
Beim Nachweis von Neutronen mittels Helium-3-Gasdetektoren erzeugen die Konvertierungsprodukte
in dem Zählgas somit geladene Teilchen, insbesondere freie Elektronen. Durch Anlegen
eines elektrischen Driftfeldes werden diese primären Elektronen zu den Elektroden
einer Auslesestruktur geführt. Durch eine entsprechende Formgebung der Auslesestruktur
ist das elektrische Feld in der Nähe der Elektroden so hoch, daß die primäre Ladung
mit Hilfe von sekundären Gasionisationsprozessen enorm verstärkt werden kann (Gasverstärkung).
Die so erzeugte Gesamtladung wird nachfolgend an den Elektroden aufgesammelt und über
einen Vorverstärker einer elektronischen Auswerteeinrichtung zugeführt.
[0004] Derartige Neutronendetektoren in Form herkömmlicher Gasdetektoren mit Helium-3 als
Neutronenkonverter weisen jedoch beachtliche Nachteile auf. Um nämlich bei einem gasförmigen
Neutronenkonverter wie Helium-3 eine attraktive Nachweiseffizienz von z.B. etwa 50%
für thermische Neutronen zu erlangen und gleichzeitig den Ort des Auftreffens der
Neutronen bestimmen zu können, müssen solche Detektoren bei einem Gasdruck von 5 bis
10 bar betrieben werden. Dies erfordert - aufgrund des hohen Betriebsdrucks - aufwendige
und teure Druckbehälter. Ein Nachweis von Neutronen über große Detektionsflächen kann
aufgrund der konstruktiven Beschränkungen der Druckbehälter nur mit Hilfe von großen,
matrixartigen Detektoranordnungen, welche aus einer Vielzahl kleiner Einzeldetektoren
bestehen, realisiert werden. Beispielsweise weist der IN5-Neutronenspektrometer des
Instituts Laue-Langevin in Grenoble zum winkelaufgelösten Neutronennachweis 1400 einzelne
Helium-3-Neutronendetektoren auf (vgl. "The yellowbook guide to neutron research facilities
at ILL", Institut Laue-Langevin, Grenoble, Dezember 1997). Das räumliche Auflösungsvermögen
von ca. 2 cm x 10 cm und die typische Zählratenakzeptanz von 10 000 nachgewiesenen
Neutronen pro Sekunde und cm
2 eines derartigen Neutronendetektors sind jedoch sehr unbefriedigend.
[0005] Zwar kann das schlechte Auflösungsvermögen und die geringe Zählratenakzeptanz durch
eine Kombination von Helium-3 als Konverter mit einem sogenannten Mikrostreifen-Detektor
(MSGC) auf ca. 2 mm x 2 mm und eine Millionen Neutronen pro Sekunde und cm
2 verbessert werden (vgl. Vellettaz et al., "Two-dimensional gaseous microstrip detector
for thermal neutrons", Nuclear Instruments and Methods A 392 (1997), Seite 73 bis
79). Diese Detektoren sind jedoch wegen des hohen Gasdrucks bereits bei einer Detektorfläche
von lediglich 100 mm x 100 mm in ihrem Aufbau sehr aufwendig und teuer. Ferner hat
sich die MSGC-Technologie als sehr störanfällig erwiesen.
[0006] Zum Nachweis von Neutronen sind ferner Neutronen-Szintillationsdetektoren bekannt.
Bei derartigen Detektoren wird ein fester Neutronenkonverter einem festen oder flüssigen
Szintillator, beispielsweise in Form eines feinen Pulvers, beigemischt (vgl. G.B.
Spector et al., "Advances in terbium-doped, lithium-loaded scintillator glas development",
Nuclear Instruments and Methods A 326 (1993), Seiten 526 bis 530). Die Konvertierungsprodukte,
welche bei einer Neutronennachweisreaktion entstehen, deponieren ihre Energie im Szintillator.
Das vom Szintillator daraufhin abgestrahlte Licht wird dann ortsempfindlich mit einem
geeigneten Lichtdetektionssystem nachgewiesen. Solche Detektoren weisen typische Nachweiseffizienzen
von 20% bis 40% auf. Problematisch ist jedoch der Nachweis des Szintillationslichtes.
Da solche Detektionskonzepte eine vergleichsweise hohe Empfindlichkeit gegenüber Röntgen-
und Gammastrahlung besitzen, welche in einer Reaktor- bzw. Neutronenumgebung nicht
vermeidbar ist, sind sie bezüglich ihrer Anwendungsmöglichkeiten stark eingeschränkt.
Insbesondere macht dieser auf Röntgen- und Gammastrahlung zurückzuführende Untergrund
solche Detektoren für den Einzelnachweis von Neutronen bzw. den Nachweis sehr geringer
Neutronenintensitäten untauglich, so daß derartige Detektorsysteme nur Verteilungen
intensiver Ereignisraten ortsabhängig detektieren können.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Detektor für elektrisch neutrale Teilchen, insbesondere
Neutronen, anzugeben, welcher eine hohe Nachweisempfindlichkeit mit einem konstruktiv
einfachen und damit kostengünstigen Aufbau verbindet. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung,
eine Konvertereinrichtung für einen derartigen Detektor zum Nachweis neutraler Teilchen
sowie ein entsprechendes Herstellungsverfahren der Konvertereinrichtung anzugeben.
Schließlich ist es Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes Verfahren zum Detektieren
elektrisch neutraler Teilchen vorzuschlagen.
[0008] Die jeweiligen Aufgaben werden durch einen Detektor gemäß Anspruch 1, eine Konvertereinrichtung
gemäß Anspruch 11, ein Verfahren zur Herstellung einer Konvertereinrichtung gemäß
Anspruch 13 sowie ein Detektionsverfahren gemäß Anspruch 14 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Gemäß der Erfindung umfaßt ein Detektor zum Nachweis elektrisch neutraler Teilchen,
insbesondere Neutronen,
- ein zumindest bereichsweise mit einem Zählgas gefülltes Detektorgehäuse,
- zumindest eine in dem Gehäuse angeordnete Konvertereinrichtung, welche Konvertierungsprodukte
aufgrund einer Absorption der zu detektierenden neutralen Teilchen generiert, wobei
die Konvertierungsprodukte elektrisch geladene Teilchen in dem Zählgas erzeugen,
- zumindest eine Ausleseeinrichtung zum Nachweis der elektrisch geladenen Teilchen,
- zumindest eine Driftfelderzeugungseinrichtung zum Erzeugen eines derartigen elektrischen
Driftfeldes für die elektrisch geladenen Teilchen in zumindest einem Volumenbereich
des Zählgases, so daß die elektrisch geladenen Teilchen zumindest teilweise zu der
Ausleseeinrichtung driften,
wobei die Konvertereinrichtung ladungstransparent ausgelegt und derartig in dem Detektorgehäuse
angeordnet ist, daß sie von dem Driftfeld zumindest teilweise durchsetzt ist.
[0010] Der erfindungsgemäße Detektor ist zum Nachweis von elektrisch neutralen Teilchen,
insbesondere Neutronen sowie anderer neutraler Teilchen, insbesondere Photonen ausgelegt.
Das Nachweisprinzip beruht darauf, daß die neutralen Teilchen mit einer Konvertereinrichtung
wechselwirken, welche aufgrund dieser Wechselwirkung (beispielsweise einer Kernreaktion)
Konvertierungsprodukte generiert. Die Konvertereinrichtung enthält hierzu vorzugsweise
ein festes Konvertermaterial. Die Konvertierungsprodukte ionisieren nachfolgend das
Zählgas bzw. das Gas, mit welchem das Detektorgehäuse zumindest bereichsweise gefüllt
ist und welches die Konvertereinrichtung zumindest bereichsweise umgibt. Hierdurch
werden elektrisch geladene Teilchen, insbesondere Elektronen, erzeugt, welche in dem
Zählgas unter dem Einfluß eines elektrischen Feldes beweglich sind. Um die elektrisch
geladenen Teilchen nachweisen zu können, werden sie unter dem Einfluß eines elektrischen
Driftfeldes einer Ausleseeinrichtung zugeführt. Hierzu weist der Detektor eine Driftfelderzeugungseinrichtung
auf, welche insbesondere getrennt von der Konvertereinrichtung und der Ausleseeinrichtung
bereitgestellt sein kann. Es ist jedoch gleichermaßen möglich, die Driftfelderzeugungseinrichtung
als Bestandteil der Konvertereinrichtung zu gestalten. Auch die Ausleseeinrichtung
kann zur Erzeugung des Driftfeldes miteinbezogen werden, so daß die Driftfelderzeugungseinrichtung
insbesondere durch eine besondere Ausgestaltung der Konverter- und Ausleseeinrichtung
verwirklicht werden kann. Erfindungsgemäß ist die zumindest eine Konvertereinrichtung
ladungstransparent ausgebildet, d.h. sie besitzt einen hohen Transmissionskoeffizienten
für die elektrisch geladenen Teilchen. Vorzugsweise können die elektrisch geladenen
Teilchen unter Beibehaltung ihrer Ortsinformation die Konvertereinrichtung passieren
bzw. durchsetzen.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Konvertereinrichtung eine Vielzahl
von vorzugsweise matrixartig angeordneten Durchgängen für die elektrisch geladenen
Teilchen auf. Die Durchgänge können beispielsweise als geometrisch ausgebildete Durchbrüche
bzw. Löcher in der Konvertereinrichtung ausgebildet sein. Ferner kann ein Durchgang
auch durch eine ladungstransparente Zone gebildet werden, welche einen im Vergleich
zu dem angrenzenden Material nur kleinen Wechselwirkungsquerschnitt für die elektrisch
geladenen Teilchen hat, um so einen hohen Transmissionskoeffizienten für die geladenen
Teilchen aufzuweisen. Besonders bevorzugt weist die Konvertereinrichtung eine regelmäßige
Matrix von kreisförmigen Durchbrüchen auf.
[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die Durchgänge einen Mindestdurchmesser
zwischen 10 µm bis 1000 µm, vorzugsweise 25 µm bis 500 µm und einen Mindestabstand
voneinander von 10 µm bis 500 µm, vorzugsweise 15 µm bis 300 µm auf.
[0013] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der Detektor eine Vielzahl,
vorzugsweise 2 bis 20, am meisten bevorzugt 10, von (hintereinander) kaskadiert angeordneten
Konvertereinrichtungen auf. Insbesondere können die Konvertereinrichtungen jeweils
voneinander beabstandet, stapelartig in dem Detektorgehäuse angeordnet werden, so
daß sich zwischen den Konvertereinrichtungen das Zählgas befindet. Hierdurch ergibt
sich eine große wirksame Fläche für die zum Nachweis der neutralen Teilchen notwendigen
Wechselwirkung mit der Konvertereinrichtung. Aufgrund der Ladungstransparenz der Konvertereinrichtungen
können die durch die Konvertierungsprodukte erzeugten geladenen Teilchen, deren Detektion
den Nachweis der neutralen Teilchen ermöglicht, durch die Kaskade der Konvertereinrichtungen
mittels des Driftfeldes zu der Ausleseeinrichtung bewegt werden. Die Verwendung kaskadiert
angeordneter Konvertereinrichtungen in dem erfindungsgemäßen Detektor ermöglicht demgemäß
eine enorme Steigerung der verfügbaren Wechselwirkungsfläche für die elektrisch neutralen
Teilchen und damit eine beachtliche Steigerung der Nachweisempfindlichkeit.
[0014] Vorzugsweise ist ein für die Konvertierung der elektrisch neutralen Teilchen aktiver
Bereich der Konvertereinrichtung flächenartig - insbesondere planar - ausgelegt und
bevorzugt im wesentlichen senkrecht in dem Driftfeld angeordnet. Dieser flächen- bzw.
schichtartige Aufbau der Konvertereinrichtung ermöglicht eine weitere Verbesserung
des Oberflächen- zu Volumenverhältnisses der Konvertereinrichtung. Da nämlich typischerweise
zwar das (feste) Konvertermaterial im gesamten Volumen empfindlich für die zu detektierenden
neutralen Teilchen ist, die Konvertierungsprodukte jedoch oftmals nur eine verhältnismäßig
geringe Reichweite in dem Konvertermaterial haben und somit aus diesem nur austreten
können, wenn sie ausreichend dicht an dessen Oberfläche liegen, ist es für die Erzielung
einer hohen Nachweisempfindlichkeit vorteilhaft, bei gegebenem Konvertervolumen bzw.
-masse eine möglichst große Konverterfläche zur Detektion zur Verfügung zu haben.
Eine besondere effiziente und schnelle Ableitung der erzeugten geladenen elektrischen
Teilchen zu der Ausleseeinrichtung gelingt dann, wenn die Konvertereinrichtung im
wesentlichen senkrecht in dem Driftfeld angeordnet ist. Demgemäß ist vorteilhafterweise
die durchschnittliche Feldrichtung des Driftfelds im wesentlichen parallel zu der
Oberflächennormale der flächenartig ausgebildeten Konvertereinrichtung. Auch eine
geneigte Anordnung der Konvertereinrichtung ist möglich, solange die Ebene der flächigen
Konvertereinrichtung nicht parallel zu dem Driftfeld verläuft.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Driftfelderzeugungseinrichtung
eine flächenartige, gegebenenfalls strukturierte Driftelektrode auf, um das Driftfeld
zwischen der Driftelektrode und der Ausleseeinrichtung zu erzeugen. Für den Nachweis
von Elektronen, welche in dem Zählgas durch die Konvertierungsprodukte erzeugt wurden,
wird die Driftelektrode bezüglich zu der Ausleseeinrichtung negativ vorgespannt. Auf
die Driftelektrode kann verzichtet werden, wenn deren Funktion durch eine Elektrodenschicht
der Konvertereinrichtung übernommen wird.
[0016] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfaßt die Konvertereinrichtung
eine erste und zweite leitfähige Schicht, welche durch eine dazwischen angeordnete
Isolatorschicht elektrisch gegeneinander isoliert sind, und zumindest eine vorzugsweise
an der ersten und/oder zweiten leitfähigen Schicht angeordnete Konverterschicht. Die
Konvertereinrichtung weist somit einen Schichtaufbau auf. Als Isolatorschicht kommt
beispielsweise eine Kunststoffolie, insbesondere Polyimidfolie zum Einsatz. Besonders
bewährt haben sich sogenannte Kaptonfolien (Kapton ist eine Marke des Unternehmens
DUPONT). Durch diese Isolierschicht werden die beiden leitfähigen Schichten elektrisch
gegeneinander isoliert. Vorzugsweise handelt es sich bei den leitfähigen Schichten
um Metallschichten, welche durch ein Beschichtungsverfahren direkt auf die Isolierschicht
aufgebracht wurden. Insbesondere kommen für die leitfähigen Schichten Kupferschichten
in Betracht. Die schichtartig aufgebaute Konvertereinrichtung umfaßt ferner eine Konverterschicht,
welche vorzugsweise an der der Isolatorschicht abgewandten Fläche der ersten und/oder
zweiten leitfähigen Schicht angeordnet ist. Gleichermaßen kann die Konverterschicht
jedoch auch zwischen einer der insbesondere dünnen und strukturierten leitfähigen
Schichten und der Isolatorschicht angeordnet sein. Wenn die Konverterschicht als leitfähige
Schicht ausgelegt werden kann, kann auf eine zusätzliche leitfähige Schicht der Konvertereinrichtung
verzichtet werden.
[0017] Eine derartige, besonders bevorzugte schichtartige Konvertereinrichtung kann mittels
sogenannter GEM-Folien (Gas electron multiplier - Folien) hergestellt werden, wie
sie beispielsweise in US-A-6 011 265 sowie in der Veröffentlichung von F. Sauli in
Nucl. Inst. and Methods A 386 (1997) Seite 531 bis 543 beschrieben sind. Bei diesen
in den angegebenen Druckschriften beschriebenen GEM-Folien handelt es sich um beidseitig
mit Kupfer beschichtete Kaptonfolien, welche 1997 am CERN von F. Sauli entwickelt
wurden. Mittels eines photolithographischen Verfahrens wird in diese GEM-Folien eine
regelmäßige Lochstruktur geätzt, wobei Kupferober- und -unterseite der Folien elektrisch
nicht miteinander verbunden sind. Auf die detaillierte Offenbarung hinsichtlich der
Herstellung, des Aufbaus sowie der elektrischen Beschaltung und übriger Eigenschaften
der GEM-Folien wird in vollem Umfang für die Offenbarung der vorliegenden Erfindung
auf die oben angegebenen Druckschriften Bezug genommen, so daß die Offenbarung dieser
Druckschriften integraler Bestandteil der Offenbarung der vorliegenden Erfindung sein
soll. Auf eine vollständige Wiederholung der in diesen Druckschriften dargelegten
detaillierten Beschreibung der GEM-Folien kann somit verzichtet werden.
[0018] Die beschriebene schichtartig aufgebaute Konvertereinrichtung unterscheidet sich
jedoch gegenüber den von F. Sauli vorgeschlagenen GEM-Folien insbesondere durch die
zusätzlich vorhandene Konverterschicht. Ferner werden die GEM-Folien in den Anwendungen,
die in den genannten Druckschriften diskutiert werden, ausschließlich in einem Gasverstärkungsmodus
betrieben. Dort werden durch eine geeignete elektrische Beschaltung derartige Feldstärken
zwischen den beiden leitfähigen Schichten aufgebaut, daß es zu einer lawinenartigen
Vermehrung der Primärelektronen kommt, so daß die Folien einen "gas electron multiplier"
(GEM) darstellen. Vorzugsweise werden die Konvertereinrichtungen gemäß der vorliegenden
Erfindungen jedoch nicht in einem derartigen Gasverstärkungsmodus betrieben, sondern
es wird lediglich die ladungstransparente Eigenschaft der GEM-Folien ausgenützt.
[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die erste und zweite leitfähige
Schicht der Konvertereinrichtung über eine Konverterfelderzeugungseinrichtung elektrisch
miteinander verbunden. Die Konverterfelderzeugungseinrichtung ermöglicht die Erzeugung
eines elektrischen Driftfeldes, welches insbesondere zusätzlich zu dem von der Driftfelderzeugungseinrichtung
erzeugten Driftfeld wirken kann. Hierdurch wird sichergestellt, daß die elektrisch
geladenen Teilchen effizient durch die Konvertereinrichtung geführt werden können.
[0020] Vorzugsweise enthält die (feste) Konverterschicht eine Neutronenkonverterschicht,
so daß der Detektor zum Nachweis von Neutronen geeignet ist, wobei die Neutronenkonverterschicht
insbesondere Lithium-6, Bor-10, Gadolinium-155, Gadolinium-157 und/oder Uran-235 enthält.
Sollen als neutrale Teilchen UV-und/oder Röntgenphotonen nachgewiesen werden, so kommt
insbesondere Csl als Material für die Photonenkonverterschicht in Betracht.
[0021] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Konverterschicht eine
Schichtdicke von 0,1 µm bis 10 µm, vorzugsweise für eine im wesentlichen aus Bor-10
bestehenden Neutronenkonverterschicht zwischen 0,5 µm bis 3 µm, am meisten bevorzugt
etwa 1 µm, die erste und zweite leitfähige Schicht eine Schichtdicke von 0,1 µm bis
20 µm, vorzugsweise 0,2 µm bis 10 µm und die Isolatorschicht eine Schichtdicke von
10 µm bis 500 µm, vorzugsweise 25 µm bis 100 µm auf.
[0022] Gemäß der Erfindung umfaßt eine Konvertereinrichtung für einen Detektor zum Nachweis
elektrisch neutraler Teilchen, insbesondere Neutronen, eine erste und zweite leitfähige
Schicht, welche durch eine dazwischen angeordnete Isolatorschicht gegeneinander elektrisch
isoliert sind, und zumindest eine bevorzugt an der ersten und/zweiten leitfähigen
Schicht angeordnete (feste) Konverterschicht, wobei die Konvertereinrichtung eine
Vielzahl von vorzugsweise matrixartig angeordneten Durchgängen für elektrisch geladene
Teilchen aufweist. Eine derartige Konverterschicht kann in Verbindung mit einem herkömmlichen
Gasdetektor zum einfachen und hochempfindlichen Nachweis von neutralen Teilchen, insbesondere
Neutronen, verwendet werden. Hierzu wird die Konvertereinrichtung in das Driftfeld
des Gasdetektors eingebracht. Besonders bevorzugt kommt nicht eine einzelne Konvertereinrichtung,
sondern ein "Stapel" von kaskadierten Konvertereinrichtungen zum Einsatz, wodurch
sich die Nachweisempfindlichkeit enorm steigern läßt.
[0023] Vorzugsweise enthält die Konvertereinrichtung ein Neutronenkonvertermaterial, so
daß die Konvertereinrichtung für einen Detektor zum Nachweis von Neutronen ausgelegt
ist, wobei das Neutronenkonvertermaterial insbesondere Lithium-6, Bor-10, Gadolinium-155,
Gadoliniuim-157 und/oder Uran-235 enthält.
[0024] Gemäß der Erfindung umfaßt ein Verfahren zur Herstellung einer Konvertereinrichtung
für einen Detektor zum Nachweis elektrisch neutraler Teilchen, insbesondere Neutronen,
die Schritte:
- Vorsehen einer zwischen zwei elektrisch leitfähigen Schichten angeordneten Isolatorschicht,
so daß die elektrisch leitfähigen Schichten gegeneinander elektrisch isoliert sind;
und
- Vorsehen einer Konverterschicht, insbesondere einer Neutronenkonverterschicht.
[0025] Die Neutronenkonverterschicht enthält hierbei vorzugsweise zumindest ein oben genanntes
Neutronenkonvertermaterial. Wie oben beschrieben kann die erfindungsgemäße Konvertereinrichtung
insbesondere aus einer sogenannten GEM-Folie hergestellt werden, auf welche eine zusätzliche
Konverterschicht aufgebracht wird. So kann beispielsweise auf eine GEM-Folie mittels
Elektronenstrahlverdampfen eines Bor-10 Pulvers oder Granulats eine Bor-10 Schicht
aufgedampft werden.
[0026] Erfindungsgemäß umfaßt ein Detektionsverfahren zum Nachweis elektrisch neutraler
Teilchen, insbesondere Neutronen, die Schritte:
- Auffangen der zu detektierenden elektrisch neutralen Teilchen mit zumindest einer
Konvertereinrichtung, welche bei Absorption der neutralen Teilchen Konvertierungsprodukte
generiert;
- Erzeugen von elektrisch geladenen Teilchen in einem Zählgas bzw. Gas durch die Konvertierungsprodukte;
- Ableiten bzw. Beschleunigen der elektrisch geladenen Teilchen in einem elektrischen
Driftfeld zu einer Ausleseeinrichtung, wobei die elektrisch geladenen Teilchen zumindest
teilweise durch die ladungstransparente Konvertereinrichtung hindurchgeleitet werden,
insbesondere durch eine Vielzahl vorzugsweise matrixartig angeordneter Durchgänge
in der Konvertereinrichtung; und
- Nachweisen der elektrisch geladenen Teilchen in der Ausleseeinrichtung.
[0027] Die ladungstransparente Auslegung der Konvertereinrichtung gestattet es, daß die
geladenen Teilchen ohne Verlust ihrer Ortsinformationen durch die Konvertierungseinrichtung(en)
geleitet werden können. Somit folgt aus der Ladungstransparenz, daß der Erzeugungsort
der geladenen Teilchen in dem Zählgas unverzerrt durch die Konvertereinrichtung(en)
auf die vorzugsweise ortsempfindliche Ausleseeinrichtung abgebildet bzw. geleitet
wird.
[0028] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen
beispielhaft beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Schnittansicht eines Detektors zum Nachweis von Neutronen gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 2a
- eine schematische, perspektivische Ansicht eines Detektors zum Nachweis von Neutronen
gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 2b
- eine schematische, perspektivische Ansicht des in Figur 2a gezeigten Detektors, jedoch
mit einer unterschiedlichen Ausleseeinrichtung;
- Figur 2c
- eine schematische, perspektivische Ansicht des in Figur 2a gezeigten Detektors, jedoch
mit einer weiteren unterschiedlichen Ausleseeinrichtung;
- Figur 2d
- eine schematische, perspektivische Ansicht des in Figur 2a gezeigten Detektors, jedoch
mit einer weiteren unterschiedlichen Ausleseeinrichtung;
- Figur 3
- eine schematische Schnittansicht durch eine Konvertereinrichtung, wobei Feldlinien
des lokalen elektrischen Feldes schematisch gezeigt sind; und
- Figur 4
- eine schematische Schnittansicht samt perpektivischer Detailansicht einer Ausführungsform
einer Trageinrichtung für Konvertereinrichtungen.
[0029] Figur 1 zeigt eine stark schematisierte Schnittansicht und Figur 2 schematische perspektivische
Ansichten eines Detektors zum Nachweis von Neutronen gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung. Anhand von Figuren 1 und 2 wird zunächst der Aufbau des Detektors beschrieben.
[0030] In einem Detektorgehäuse 10, welches Teil eines herkömmlichen Gasdetektors sein kann,
ist ein (nicht dargestelltes) Gas bzw. Zählgas über eine Gaszufuhr 12 eingebracht.
Zum Entlüften des Detektorgehäuses ist ferner eine Gasabfuhr 14 vorgesehen. Sämtliche
für Gasdetektoren übliche Zählgase können zum Einsatz kommen. Es ist lediglich erforderlich,
daß die bei der später zu beschreibenden Kernreaktion entstehenden Konvertierungsprodukte
eine ionisierende Wirkung auf das Gas aufweisen. Als besonders geeignet haben sich
Mischungen von Argon mit einer oder mehreren der Komponenten CO
2 (10-90% Anteil), CF
4, Dimethylether, Isobutan und CH
4 erwiesen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Helium-3-Neutronendetektoren ist es nicht
notwendig, daß das Zählgas unter hohem Druck gehalten wird, sondern kann vorteilhafterweise
unter Normaldruck in das Detektorgehäuse 10 eingebracht sein.
[0031] In der Oberseite des Detektorgehäuses 10 ist ein Eintrittsfenster 16 eingelassen.
Da der gezeigte Detektor vorzugsweise nicht mit einem erhöhten Zählgasdruck betrieben
wird, kann das Eintrittsfenster 16 sehr dünn ausgebildet sein, so daß es nur einen
geringen Wirkungsquerschnitt für die Absorption der einfallenden Neutronen aufweist.
Zudem werden die einfallenden Neutronen nur sehr geringfügig durch das dünne Eintrittsfenster
abgelenkt. In dem Detektorgehäuse 10 ist angrenzend an oder in der Nähe hiervon das
Eintrittsfenster 16 eine Driftelektrode 18 angeordnet, welche Teil einer Driftfelderzeugungseinrichtung
ist. Zwischen der Driftelektrode 18 und einer später zu beschreibenden Ausleseeinrichtung
19 kann über eine (nicht dargestellte) Spannungsquelle ein elektrisches Driftfeld
für elektrisch geladene Teilchen angelegt werden, wobei die Driftelektrode bezüglich
der Ausleseeinrichtung 19 mit einer negativen Spannung beaufschlagt wird. An der Driftelektrode
18 kann optional eine Schicht 20 eines festen Neutronenkonverters, beispielsweise
eine Bor-10 Schicht, angebracht sein.
[0032] In den in Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Detektors
umfaßt die Driftfelderzeugungseinrichtung die Driftelektrode 18 als erste Elektrode
und die Ausleseeinrichtung als (strukturierte) zweite Elektrode. Es ist jedoch ebenfalls
möglich, statt einer Verwendung der Ausleseeinrichtung 19 als die zweite Elektrode
eine davon getrennte zweite Driftelektrode vorzusehen. Ferner kann die Funktion der
Driftelektrode 18 auch von einer leitfähigen Schicht der dazu benachbarten Konvertereinrichtung
22 übernommen werden, so daß auf die Driftelektrode 18 verzichtet werden kann.
[0033] In dem Detektorgehäuse 10 sind ferner drei kaskadiert übereinander angeordnete Konvertereinrichtungen
22 vorgesehen. Die Konvertereinrichtungen 22 befinden sich im wesentlichen in dem
zwischen der Driftelektrode 18 und der Ausleseeinrichtung 19 erzeugten Driftfeld.
Wie insbesondere in Figur 3 dargestellt ist, sind die Konvertereinrichtungen 22 vorzugsweise
schichtartig aufgebaut und bestehen beispielsweise aus einer sogenannten GEM-Folie
(s.o.), welche ein- oder beidseitig mit einer festen Konverterschicht 24 - hier einer
Neutronenkonverterschicht aus Bor-10 - beschichtet ist. Vorzugsweise ist die Konverterschicht
24 im wesentlichen homogen aufgetragen, wobei jedoch die Konverterschicht 24 auch
nur bereichsweise oder in verschiedenen Schichtdicken aufgetragen sein kann. Jede
der Konvertereinrichtungen 22 umfaßt eine Isolatorschicht 26, beispielsweise eine
Polyimidfolie. Besonders bewährt haben sich Kaptonfolien (Kapton ist eine Marke des
Unternehmens DUPONT). Die Isolatorschicht 26 ist beidseitig mit einem leitfähigen
Material, beispielsweise Kupfer, beschichtet, so daß sie zwischen einer ersten leitfähigen
Schicht 28 und einer zweiten leitfähigen Schicht 30 angeordnet ist. Die beiden elektrisch
leitfähigen Schichten 28 und 30 sind durch die Isolatorschicht 26 elektrisch gegeneinander
isoliert. Ferner weist die Konvertereinrichtung 22 eine Vielzahl von matrixartig angeordneten
Durchgängen 32 auf, durch welche elektrisch geladene Teilchen in noch zu beschreibender
Weise driften können. Das Anordnungsmuster dieser Durchgänge 32, welche die Konvertereinrichtungen
22 in Normalenrichtung der Schichtebene durchsetzen, ist schematisch in Figur 2 dargestellt.
[0034] Der konstruktive Aufbau, die elektrische Beschaltung sowie die Herstellung der GEM-Folien,
aus welchen in einfacher Weise bevorzugte erfindungsgemäße Konvertereinrichtungen
22 erstellt werden können, ist detailliert in US-A-6 011 265 sowie in der Veröffentlichung
von F. Sauli, "GEM: A new concept for electron amplification in gas detectors", Nuclear
Instruments and Methods in Physics Research A 386 (1997), Seiten 531-534 beschrieben.
Um eine Wiederholung sämtlicher dort beschriebener Aspekte und Eigenschaften von GEM-Folien
zu vermeiden, wird nachfolgend in vollem Umfang auf die Offenbarung dieser angegebenen
Druckschriften Bezug genommen. Somit stellt die Beschreibung insbesondere des Aufbaus,
der elektrischen Beschaltung und der Herstellung der GEM-Folien in den genannten Druckschriften
ein integraler Bestandteil der Offenbarung dieser Erfindung dar. Bei den in den angegebenen
Druckschriften beschriebenen GEM-Folien (gas electron multiplier-Folien) handelt es
sich im wesentlichen um beidseitig mit Kupfer beschichtete Kaptonfolien, welche 1997
am CERN von F. Sauli entwickelt wurden. Mittels eines photolithographischen Verfahrens
wird in diese GEM-Folien eine regelmäßige Lochstruktur geätzt, wobei Kupferober- und
Unterseite der Folien elektrisch nicht miteinander verbunden sind.
[0035] Dem Eintrittsfenster 16 und der Driftelektrode 18 in dem Detektorgehäuse 10 gegenüberliegend
ist die Ausleseeinrichtung 19 derartig angeordnet, daß die kaskadierten Konvertereinrichtungen
22 stapelartig dazwischen angeordnet sind. Die Flächennormalen des Eintrittsfensters
16, der Driftelektrode 18, der Konvertereinrichtungen 22 sowie der Ausleseeinrichtung
19 fallen bevorzugt im wesentlichen zusammen. Die mittlere Feldrichtung des elektrischen
Driftfeldes zwischen benachbarten Konvertereinrichtungen 22 ist im wesentlichen senkrecht
zu den Schichtebenen der Konvertereinrichtungen 22, so daß sie der Längsachse der
lochartigen Durchgänge 32 folgt. Die Driftelektrode 18 sowie die Ausleseeinrichtung
19 sind von den Konvertereinrichtungen 22 beabstandet, wobei der Zwischenräum durch
das Zählgas gefüllt ist.
[0036] Als Ausleseeinrichtung 19 können sämtliche herkömmliche Detektorsysteme verwendet
werden, mit welchen geladene Teilchen, insbesondere Elektronen, nachweisbar sind.
Beispielsweise sind als Ausleseeinrichtung 19 kammartig bzw. interdigital ineinandergreifende
Elektrodenstrukturen einsetzbar, welche schematisch in Figur 2a und Figur 2b dargestellt
sind. Es sind jedoch auch Vieldrahtgaskammern oder ähnliche Detektoren einsetzbar.
Zum Nachweis der eingefangenen geladenen Teilchen - hier Elektronen - wird in herkömmlicher
Weise mit einer (nicht dargestellten) Nachweiselektronik ein Spannungssignal zwischen
den beiden interdigitalen Elektroden ausgewertet.
[0037] Neben kammartigen und interdigitalen Auslesestrukturen (vgl. Figuren 2a und 2b),
welche nur die Ortsinformationen in einer Dimension liefern, sind gleichermaßen zueinander
gekreuzte Auslesestrukturen interessant, die eine Ortsauflösung in zwei Raumdimensionen
liefern. Eine derartig modifizierte Ausleseeinrichtung 19" ist schematisch in Figur
2c dargestellt. Hierbei sind zwei zueinander gekreutzte Auslesestrukturen an Ober-
und Unterseite einer Trägerplatte angeordnet. Ebenso sind - vor allem für Streuexperimente
- ringförmige Auslesestrukturen interessant, da diese über den gesamten Azimutwinkel
integrieren und die gesamte Intensität für einen Streuwinkel liefern. Eine derartige
Auleseeinrichtung 19"' mit ringförmiger Auslesestruktur ist in Figur 2d gezeigt.
[0038] Figur 4(a) ist eine schematische Schnittansicht einer bevorzugten Trageinrichtung
36, mit welcher eine Viezahl kaskadenartig angeordneter Konvertereinrichtungen 22
in dem Detektorgehäuse 10 angebracht werden können. Die Trageinrichtung 36 weist vier
beispielswiese aus einem Keramikmaterial bestehende Befestigungsstüzten 38 auf, welche
an einer Grundplatte 40 festgelegt sind. An jeder der Befestigungsstützen 38 ist ein
Eckabschnitt eines im wesentlichen rechteckig ausgelegten Spannrahmens 42 angebracht.
[0039] Wie in der perspektivischen Explosionsansicht von Figur 4(b) dargestellt ist, weist
der Spännrahmen 42 ein oberes 44 und ein unteres 46 Rahmenelement auf. Die Rahmenelemente
44 und 46 bestehen aus einem leitfähigen Material, beispielsweise Edelstahl. Zwischen
den Rahmenelementen 44, 46 ist eine der Konvertereinrichtungen 22 unter einer derartigen
mechanischen Zugspannung gehalten, daß sie im wesentlichen glatt und ohne Faltenwurf
festgelegt ist. Zwischen jeweiligen Schichtseiten der Konvetereinrichtung 22 und den
Rahmenelementen 44 und 46 sind U-förmige Isolierelemente 48, beispielsweise Kaptonfolien,
eingebracht, welche einen direkten Kontakt zwischen den Rahmenelementen 44, 46 und
den jeweiligen Schichtseiten der Konvertereinrichtung 22 nur bereichsweise ermöglichen.
Hierdurch kann die Konvertereinrichtung derart in dem Spannrahmen 42 gehalten werden,
daß dessen oberes Rahmenelement 44 mit der ersten leifähigen Schicht 24 und dessen
unteres Rahmenelement 46 mit der zweiten leitfähigen Schicht elektrisch verbunden
ist, während die Rahmenelemente 44 und 46 gegeneinander isoliert sind.
[0040] Nachfolgend wird die Funktionsweise der dargestellten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Detektoren beschrieben. Die zu detektierenden Neutronen werden zumindest teilweise
von den Konverterschichten 24 der Konvertereinrichtungen 22 absorbiert. Besteht die
Konverterschicht 24 im wesentlichen aus isotopenreinem Bor-10, welches sich als besonders
geeignet erwiesen hat, so zerfällt nach Absorption des Neutrons der Bor-10 Kern spontan
in ein α-Teilchen und einen Lithium-7 Kern. Da der Impuls des absorbierten Neutrons
vergleichsweise klein und daher vernachlässigbar ist, werden das α-Teilchen und der
Lithium-7 Kern aufgrund der Impulserhaltung in entgegengesetzten Richtungen auseinanderfliegen.
Zumindest eines dieser Konvertierungsprodukte wird sich daher von der Schichtebene
der Konvertereinrichtung 22 bzw. von der Konverterschicht 24 wegbewegen und das Zählgas
ionisieren. Hierdurch werden insbesondere freie Elektronen in dem Zählgas erzeugt.
[0041] In Figur 1 sind derartige lonisationsspuren der Konvertierungsprodukte schematisch
dargestellt. Die durch diesen Vorgang generierten primären Elektronen stellen das
eigentlich zu detektierende Signal dar. Die Ladungswolke der primären Elektronen wird
von dem elektrischen Driftfeld, welches zwischen der Driftelektrode 18 und der Ausleseeinrichtung
19 angelegt ist, in Richtung der Ausleseeinrichtung 19 abgezogen. Zumindest teilweise
müssen die erzeugten Elektronen eine oder mehrere der Konvertierungseinrichtungen
22 passieren, um zu der Ausleseeinrichtung 19 zu gelangen. Ermöglicht wird dies durch
die Ladungstransparenz der Konvertereinrichtungen 22, welche es den primären Elektronen
gestattet, ohne Verlust ihrer Ortsinformationen zu der Ausleseeinrichtung 19 zu gelangen,
so daß mittels eines ortsaufgelösten Nachweises dieser Elektronen durch die Ausleseeinrichtung
19 auch auf den lonisationsort des Zählgases - und damit den Absorptionsort des zu
detektierenden Neutrons - geschlossen werden kann.
[0042] Wie detailliert in US-A-6-011 265 sowie der oben genannten Veröffentlichung von F.
Sauli ausgeführt ist, weisen GEM-Folien bei geeigneter elektrischer Beschaltung ladungstransparente
Eigenschaften auf. So schnüren sich, wie schematisch in Figur 3 dargestellt ist, die
elektrischen Feldlinien des Driftfeldes im Bereich der Durchgänge 32 der Konvertereinrichtungen
22 zusammen, wenn eine den Driftvorgang unterstützende Potentialdifferenz zwischen
der ersten leitfähigen Schicht 28 und der zweiten leitfähigen Schicht 30 angelegt
wird. In Feldrichtung hinter den Durchgängen 32 der Konvertereinrichtungen 22 weiten
sich die elektrischen Feldlinien symmetrisch wieder auf. Ein Primärelektron, welches
durch die ionisierende Wirkung eines Konvertierungsprodukts in dem Zählgas erzeugt
wurde, folgt dem Verlauf einer der in Figur 3 dargestellten Feldlinien und kann so
durch den Durchgang 32 bei Erhalt seiner Ortsinformation durch eine oder mehrere Konvertereinrichtungen
22 "geschleust" werden.
[0043] Im Gegensatz zu der Betriebsweise der GEM-Folien, wie sie in den genannten Druckschriften
beschrieben ist, wird die Potentialdifferenz zwischen der ersten leitfähigen Schicht
28 und der zweiten leitfähigen Schicht 30, welche über eine Konverterfelderzeugungseinrichtung
elektrisch miteinander verbunden sind, vorzugsweise klein gewählt. So ist es nicht
erforderlich, im Bereich der Durchgänge 32 in den Konvertereinrichtungen 22 derartige
Feldstärken aufzubauen, welche zu einer Gasverstärkung der Primärelektronen führen
würden, da durch die Konvertierungsprodukte jedes einzelnen Neutrons ausreichend Primärelektronen
für einen direkten Nachweis erzeugt werden. Folglich werden die Konvertereinrichtungen
22 nicht wie GEM-Folien als Gasverstärker mit Verstärkungsfaktoren zwischen 10 und
100 beschaltet, sondern arbeiten ohne Verstärkung (Verstärkung = 1). Wegen der zur
Verfügung stehenden Gesamtenergie der Konvertierungsprodukte ist eine Verstärkung
somit nicht oder nur in geringem Maße notwendig, so daß eine sehr hohe Betriebsstabilität
und Lebensdauer des Detektors erreicht wird.
[0044] Der beschriebene Aufbau der Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Detektors für
Neutronen gestattet vorteilhafterweise die Nutzung eines festen Neutronenkonverters.
Derartige feste Neutronenkonverter, beispielsweise Konverterschichten aus Bor-10,
sind aus prinzipiellen Gründen sehr viel besser für einen effizienten Nachweis von
Neutronen geeignet, da die Dichte der Konverteratome in einem festen Neutronenkonverter
etwa 1000fach größer als in gasförmigen Konvertern ist und so einen erheblich höheren
Wirkungsquerschnitt für Neutronen aufweist. Bei herkömmlichen Neutronendetektoren
führt die Verwendung von festen Konvertermaterialien jedoch zu Nachweisproblemen der
geladenen Konvertierungsprodukte. Diese bleiben zu einem großen Teil schon in dem
Konvertermaterial selbst stecken und können ihre Energie nur beschränkt an ein umgebendes
Detektionsmedium (z.B. ein Zählgas) abgeben. Nachgewiesen werden können effektiv nur
aus Oberflächenschichten herrührende Konvertierungsprodukte. Der Vorteil eines dichtgepackten
Neutronenabsorbers in Form eines Festkörpers wird daher bei herkömmlichen Neutronendetektoren
wieder durch die mangelnde Austrittswahrscheinlichkeit der geladenen Fragmente in
das umgebende Detektionsmedium zunichte gemacht.
[0045] Da der feste Neutronenkonverter und das Zählgas voneinander entkoppelt sind, kann
das Zählgas unter Normaldruck eingesetzt werden, so daß kein Druckbehälter notwendig
ist. Der Betrieb bei Normaldruck ermöglicht seinerseits den Bau beliebig großflächiger
und vielfältig geformter Detektoren.
[0046] Besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von Neutronendetektoren erwiesen, welche
kaskadenartig angeordnete Konvertereinrichtungen 22 umfassen. So ist es hierdurch
möglich, ein besonders günstiges Verhältnis der Oberfläche einer Konverterschicht
zu seinem Konvertervolumen bereitzustellen. Die Verwendung fester Neutronenkonverter
zieht nämlich regelmäßig Probleme hinsichtlich des Nachweises der geladenen Konvertierungsprodukte
nach sich. Diese Konvertierungsprodukte bleiben zu einem großen Teil bereits in dem
festen Konverter selbst stecken und können ihre Energie nur in geringem Maße an ein
umgebendes Detektionsmedium, wie z.B. ein Zählgas abgeben. Nachgewiesen werden können
effektiv nur aus Oberflächenschichten herrührende Konvertierungsprodukte. Somit kann
unter Umständen der Vorteil eines dichtgepackten Neutronenabsorbers in Form eines
Festkörpers durch die geringe Austrittswahrscheinlichkeit der Konvertierungsprodukte
in das umgebenden Detektionsmedium zunichte gemacht werden.
[0047] Die ladungstransparente Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Konvertereinrichtungen
22 ermöglicht es jedoch vorzugsweise, mehrere Konvertereinrichtungen 22 kaskadenartig
hintereinander zur Vervielfältigung bzw. Verbesserung der Nachweiseffizienz zu verwenden.
Das eigentliche lonisationssignal, d.h. die gebildeten primären Elektronen, können
aufgrund der Ladungstransparenz die Konvertereinrichtungen 22 unter Erhalt ihrer Ortsinformationen
durchdringen, so daß das gesamte Elektronensignal zum Nachweis der absorbierten Neutronen
herangezogen werden kann. Bei einer Verwendung von Bor-10 als Konvertermaterial in
den Konverterschichten 24 eines erfindungsgemäßen Detektors, welcher 10 beiseitig
beschichtete, kaskadierte Konvertereinrichtungen 22 umfaßt, erhält man beispielsweise
eine Nachweiseffizienz von 75% für 2 meV-Neutronen, 50% für 25 meV-Neutronen, 35%
für 100 meV-Neutronen und etwa 25% für 200 meV-Neutronen. Diese hohen Nachweiseffizienzen
des erfindungsgemäßen Detektorsystems sind mit denjenigen von Hochdruck-Helium-3-Gasdetektoren
vergleichbar.
[0048] Die Primärladung, die in der Kaskade der ladungstransparenten Konvertereinrichtungen
22 erzeugt wird, kann - wie beschrieben - von einem beliebigen Elektrodenarray als
Ausführung der Ausleseeinrichtung 19 nachgewiesen werden. Durch die Art und Form der
Ausleseeinrichtung 19 ergibt sich in einfacher Weise das räumliche Auflösungsvermögen.
Aus der Form und Dauer typischer Ladungspulse ergibt sich eine typische Zählratenakzeptanz
von etwa 10 Millionen Neutronen pro Sekunde und Pixel. Die Größe eines Pixel und damit
das räumliche Auflösungsvermögen ist durch die Reichweite der geladenen Konvertierungsprodukte
bei üblichen Zählraten unter Normaldruck auf etwa 2 mm x 2 mm beschränkt. Somit weist
das hier vorgestellte erfindungsgemäße Detektorkonzept eine etwa 1000-mal größere
Ratenakzeptanz pro Bildpunkt und eine 10-mal besseres lineares Ortsauflösungsvermögen
als bisherige Helium-3 Gasdetektoren für Neutronen auf.
[0049] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin begründet, daß bei dem erfindungsgemäßen
Detektor auf den Einsatz von Materialien mit hoher Kernladungszahl verzichtet werden
kann. Dadurch ergibt sich eine inhärente Unempfindlichkeit für Gamma- und Röntgenstrahlung.
Beim Einsatz von beispielsweise Bor-10 als aktivem Konvertermaterial lassen sich die
Signale darüber hinaus wegen der Form des Pulshöhenspektrums ohne Probleme gegen den
verbleibenden Röntgen- und Gammauntergrund diskriminieren. Der erfindungsgemäße Detektor
ist in seiner Ausführungsform als Neutronendetektor folglich für Gamma- und Röntgenstrahlung
unempfindlich.
[0050] Die Konvertereinrichtungen 22 können insbesondere in einfacher Weise aus herkömmlichen
GEM-Folien hergestellt werden, in dem eine oder vorzugsweise beide Oberflächen der
GEM-Folie mit Konverterschichten 24 versehen werden. Als besonders geeignet für die
Herstellung derartiger Konvertereinrichtungen 22 hat sich ein Elektronenstrahlverdampfen
von pulver- oder granulatartigem und isotopenreinem Bor-10 erwiesen. Eine Schichtdicke
von ca. 3 µm der Bor-10 Schicht stellt ein Optimum für das Verhältnis aus der Neutronen-Absorptionswahrscheinlichkeit
und der Entkommwahrscheinlichkeit der geladenen Konvertierungsprodukte aus dem festen
Konveter in das Zählgas dar, da die maximale Reichweite der geladenen Konvertierungsprodukte
in Bor-10 lediglich etwa 3,5 µm beträgt.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 10
- Detektorgehäuse
- 12
- Zählgaszufuhr
- 14
- Zählgasabfuhr
- 16
- Eintrittsfenster
- 18
- Driftelektrode
- 19
- Ausleseeinrichtung
- 19'
- Ausleseeinrichtung
- 19"
- Ausleseeinrichtung
- 19"'
- Ausleseeinrichtung
- 20
- Schicht eines Neutronenkonverters auf der Driftelektrode
- 22
- Konvertereinrichtungen
- 24
- Konverterschicht
- 26
- Isolatorschicht
- 28
- erste leitfähige Schicht
- 30
- zweite leitfähige Schicht
- 32
- Durchgänge
- 34
- Feldlinien
- 36
- Trageinrichtung
- 38
- Befestigungsstützen
- 40
- Grundplatte
- 42
- Spannrahmen
- 44
- oberes Rahmenelement
- 46
- unteres Rahmenelement
- 48
- Isolierelemente
1. Detektor zum Nachweis elektrisch neutraler Teilchen, insbesondere Neutronen, mit
- einem zumindest bereichsweise mit einem Zählgas gefüllten Detektorgehäuse (10),
- zumindest einer in dem Detektorgehäuse (10) angeordneten Konvertereinrichtung (22),
welche Konvertierungsprodukte aufgrund einer Absorption der zu detektierenden neutralen
Teilchen erzeugt, wobei die Konvertierungsprodukte elektrisch geladene Teilchen in
dem Zählgas erzeugen,
- zumindest einer Ausleseeinrichtung (19) zum Nachweis der elektrisch geladenen Teilchen,
- zumindest einer Driftfelderzeugungseinrichtung (18) zum Erzeugen eines derartigen
elektrischen Driftfeldes für die elektrisch geladenen Teilchen in zumindest einem
Volumenbereich des Zählgases, daß die elektrisch geladenen Teilchen zumindest teilweise
zu der Ausleseeinrichtung (19) driften,
wobei die Konvertereinrichtung (22) ladungstransparent ausgelegt und derartig in
dem Detektorgehäuse (10) angeordnet ist, daß sie von dem Driftfeld zumindest teilweise
durchsetzt ist.
2. Detektor nach Anspruch 1, wobei die Konvertereinrichtung (22) eine Vielzahl von vorzugsweise
matrixartig angeordneten Durchgängen (32) für die elektrisch geladenen Teilchen aufweist.
3. Detektor nach Anspruch 2, wobei die Durchgänge (32) einen Mindestdurchmesser zwischen
10 µm bis 1000 µm, vorzugsweise 25 µm bis 500 µm und einen Mindestabstand von 10 µm
bis 500 µm, vorzugsweise 50 µm bis 300 µm aufweisen.
4. Detektor nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Detektor eine Vielzahl,
vorzugsweise 2 bis 20, am meisten bevorzugt 10, der kaskadiert angeordneten Konvertereinrichtungen
(22) umfaßt.
5. Detektor nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei ein für die Konvertierung
aktiver Bereich der Konvertereinrichtung (22) flächenartig ausgelegt und bevorzugt
im wesentlichen senkrecht in dem Driftfeld angeordnet ist.
6. Detektor nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Driftfelderzeugungseinrichtung
(18) eine flächenartige, gegebenenfalls strukturierte Driftelektrode (18) aufweist,
um das Driftfeld zwischen der Driftelektrode (18) und der Ausleseeinrichtung (19)
zu erzeugen.
7. Detektor nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Konvertereinrichtung
(22) eine erste (28) und zweite (30) leitfähige Schicht, welche durch eine dazwischen
angeordnete Isolatorschicht (26) gegeneinander elektrisch isoliert sind, und zumindest
eine vorzugsweise an der ersten (28) und/oder zweiten (30) leitfähigen Schicht angeordnete
Konverterschicht (24) umfaßt.
8. Detektor nach Anspruch 7, wobei die erste (28) und zweite (30) leitfähige Schicht
mit einer Konverterfelderzeugungseinrichtung elektrisch verbunden sind.
9. Detektor nach Anspruch 7 oder 8, wobei die Konverterschicht (24) eine Neutronenkonverterschicht
ist, welche insbesondere Lithium-6, Bor-10, Gadolinium-155, Gadolinium-157 und/oder
Uran-235 enthält.
10. Detektor nach Anspruch 7 bis 9, wobei die Konverterschicht (24) eine Schichtdicke
von 0,1 µm bis 10 µm, vorzugsweise für eine im wesentlichen aus Bor-10 bestehende
Neutronenkonverterschicht zwischen 0,5 µm bis 3 µm, am meisten bevorzugt etwa 1 µm,
die erste und zweite leitfähige Schicht eine Schichtdicke von 0,1 µm bis 20 µm, vorzugsweise
0,2 µm bis 10 µm und die Isolatorschicht eine Schichtdicke von 10 µm bis 500 µm, vorzugsweise
25 µm bis 100 µm aufweist.
11. Konvertereinrichtung (22) für einen Detektor zum Nachweis elektrisch neutraler Teilchen,
insbesondere Neutronen, mit einer ersten (28) und zweiten (30) leitfähigen Schicht,
welche durch eine dazwischen angeordnete Isolatorschicht (26) gegeneinander elektrisch
isoliert sind, und zumindest eine bevorzugt an der ersten (28) und/oder zweiten (30)
leitfähigen Schicht angeordnete feste Konverterschicht (24), wobei die Konvertereinrichtung
(22) eine Vielzahl von vorzugsweise matrixartig angeordneten Durchgängen (32) für
elektrisch geladene Teilchen aufweist.
12. Konvertereinrichtung nach Anspruch 11, wobei die Konvertereinrichtung (22) ein Neutronenkonvertermaterial,
insbesondere Lithium-6, Bor-10, Gadolinium-155, Gadolinium-157 und/oder Uran-235 enthält.
13. Verfahren zur Herstellung einer Konvertereinrichtung (22) für einen Detektor . zum
Nachweis elektrisch neutraler Teilchen, insbesondere Neutronen, mit den Schritten:
- Vorsehen einer zwischen zwei elektrisch leitfähigen Schichten (28, 30) angeordneten
Isolatorschicht (26), so daß die elektrisch leitfähigen Schichten (28, 30) gegeneinander
elektrisch isoliert sind und
- Vorsehen einer Konverterschicht (24), insbesondere einer Neutronenkonverterschicht.
14. Detektionsverfahren zum Nachweis elektrisch neutraler Teilchen, insbesondere Neutronen,
mit den Schritten:
- Auffangen der zu detektierenden elektrisch neutralen Teilchen mit zumindest einer
Konvertereinrichtung (22), welche bei Absorption der neutralen Teilchen Konvertierungsprodukte
erzeugt;
- Erzeugen von elektrisch geladenen Teilchen in einem Zählgas durch die Konvertierungsprodukte;
- Ableiten der elektrisch geladenen Teilchen in einem elektrischen Driftfeld zu einer
Ausleseeinrichtung (19), wobei die elektrisch geladenen Teilchen zumindest teilweise
durch die ladungstransparente Konvertereinrichtung (22) hindurchgeleitet werden, insbesondere
durch eine Vielzahl vorzugsweise matrixartig angeordneter Durchgänge (32) in der Konvertereinrichtung
(22); und
- Nachweisen der elektrisch geladenen Teilchen in der Ausleseeinrichtung (19).