[0001] Die Erfindung betrifft eine Spannungsquelle in Form einer Knopfzelle nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Batterien in Form von sogenannten Knopfzellen sind bekannt. Charakteristisch für
sämtliche Typen dieser Knopfzellen ist, daß sie ein flaches zylindrisches Gehäuse
aufweisen. Der Boden dieses Gehäuses definiert dabei den einen Spannungspol und der
Deckel den anderen Spannungspol. Innerhalb des Gehäuses befindet sich ein elektrochemisches
Element, welches ein elektrisches Potential erzeugt. Diese Knopfzellen werden in erster
Linie für elektrische Kleingeräte verwendet, wie beispielsweise Armbanduhren, Hörgeräte
etc.
[0003] Der Nachteil dieser Knopfzellen besteht darin, daß sie aufgrund ihrer Größe nur relativ
wenig elektrische Energie speichern können. Dies bedeutet, daß sie schon nach verhältnismäßig
kurzer Zeit erschöpft sind und gegen eine neue Batterie ausgewechselt werden müssen.
Darüber hinaus sind diese Knopfzellen nicht für größere elektrische bzw. elektronische
Geräte geeignet, welche mehr elektrische Energie benötigen.
[0004] Davon ausgehend liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, eine Spannungsquelle in Form einer Knopfzelle mit einer verlängerten Lebensdauer
zu schaffen.
[0005] Die technische
Lösung ist gekennzeichnet durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1.
[0006] Die Grundidee der erfindungsgemäßen Spannungsquelle besteht darin, in dem Gehäuse
einer Knopfzelle nicht mehr wie bisher ein elektrochemisches Element zu integrieren,
sondern vielmehr einen Thermogenerator. Die Funktionsweise der Thermogeneratoren beruht
auf dem Seebeck-Effekt, wonach aufgrund eines Temperaturunterschiedes zwischen zwei
verschiedenen metallischen Leitern eine elektrische Spannung erzeugt wird. Da es heutzutage
bekannt ist, derartige Thermogeneratoren mit einem mikrotechnologischen Verfahren
auf einem Halbleitermaterial anzuordnen, kann eine sogenannte Thermomatrix aus einer
Vielzahl von einzelnen Thermoelementen gebildet werden mit dem Vorteil, daß eine genügend
hohe Spannung erzeugt werden kann, wie sie für die Knopfzellen üblich ist (siehe DE
44 25 972 A1). Grundvoraussetzung für die Spannungserzeugung ist, daß eine Temperaturdifferenz
zwischen den beiden Seiten des Gehäuses der "Knopfzelle" besteht. Dies kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, daß die eine Seite der Knopfzelle zu der körperwarmen Seite
eines Menschen oder zu der Heizkörperseite hin ausgerichtet ist, während die andere
Seite in Kontakt mit der Umgebungstemperatur steht. Da die Hauttemperatur des Menschen
in der Regel höher ist als die Umgebungstemperatur, wird dadurch die notwendige Temperaturdifferenz
geschaffen und in dem Thermogenerator die gewünschte Spannung erzeugt. Voraussetzung
ist natürlich, daß die Spannungsquelle derart in dem elektrischen/elektronischen Gerät
eingebaut ist, daß die Erzeugung dieser notwendigen Temperaturdifferenz möglich ist.
Anwendungsgebiete sind beispielsweise die Integration einer derartigen Knopfzelle
mit Thermogenerator in Armbanduhren sowie in Hörgeräten, welche naturgemäß direkt
auf der Haut getragen werden. Weitere Anwendungsgebiete sind beispielsweise sehr flache
Heizkostenverteiler sowie andere Chip-Kartenlösungen. Weiterhin kann bei Meßgeräten,
beispielsweise Wärmemengenzählern die Meßgenauigkeit erhöht werden, ohne daß dadurch
die Batteriekapazität vergrößert werden muß. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Spannungsquelle
besteht darin, daß damit eine nahezu unerschöpfliche Energiequelle zum Betreiben elektrischer/elektronischer
Geräte zur Verfügung steht. Dadurch können in heutzutage existierenden Geräten die
Knopfzellen auf elektrochemischer Basis durch diese neuartigen "Knopfzellen" unter
Verwendung eines Thermogenerators ersetzt werden. Da erfindungsgemäß durch die Verwendung
eines Thermogenerators bei einer Temperaturdifferenz die Spannung immer zur Verfügung
steht und somit quasi keine elektrische Energie gespeichert werden muß, können mittels
der erfindungsgemäßen Spannungsquelle auch die großvolumigen zylindrischen Batterien
ersetzt werden. Insgesamt werden durch die langlebigen erfindungsgemäßen Spannungsquellen
die Kosten reduziert. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Abfallmengen an
verbrauchten Batterien reduziert werden. Die an sich sehr schlagempfindlichen Thermogeneratoren
aus Silizium sind in dem Gehäuse der "Knopfzelle" geschützt und können nicht beschädigt
werden. Der Thermogenerator ist durch seine Integration auf Silizium sehr klein und
kann in länglicher Form oder quadratischer Form hergestellt werden. Da die Thermogeneratoren
in das Knopfzellengehäuse integriert werden, unterliegen sie denselben Einbaumaßen
wie bei den Batterien, was die - bereits zuvor erwähnte - Vereinheitlichung und Austauschbarkeit
der herkömmlichen Knopfzellen zur Folge hat.
[0007] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 2 hat den Vorteil, daß dadurch ein sehr guter Wärmeübertrag
zwischen dem Thermogenerator und dem Deckel einerseits und dem Boden andererseits
gewährleistet ist. Unter der sandwichartigen Bauweise ist zu verstehen, daß der flächenförmige
Thermogenerator parallel zu dem Deckel sowie zu dem Boden ausgerichtet ist. Dadurch
ergibt sich eine sehr große Kontaktfläche für einen optimalen Wärmefluß.
[0008] Damit die Temperaturdifferenz zwischen den beiden Seiten des Gehäuses auf einem maximalen
Wert gehalten werden kann, schlägt die Weiterbildung gemäß Anspruch 3 vor, daß der
Thermogenerator auf einer thermischen Isolationsplatte angeordnet ist. Somit dient
diese Isolationsplatte nicht nur als Halter für den Thermogenerator, sondern sie schafft
auch eine optimale Energieausbeute.
[0009] Dabei kann es sich gemäß der Weiterbildung in Anspruch 4 um eine Leiterplatte handeln.
[0010] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 5 hat den Vorteil, daß dadurch die benötigte Energie
von dem Thermogenerator im Sinne eines Power-Managements auf ein Minimum reduziert
wird.
[0011] Um den Wärmeübertrag zwischen dem Deckel bzw. dem Boden des Gehäuses und dem Thermogenerator
zu verbessern, wird gemäß der Weiterbildung in Anspruch 6 ein die Wärmeleitung förderndes
Wärmeelement als Zwischenschicht vorgeschlagen. Dabei kann es sich um eine hochwärmeleitende
Silikonverbundfolie handeln. Der Vorteil besteht darin, daß dadurch ein direkter Wärmekontakt
geschaffen ist und damit die beiden Seiten des Thermogenerators die Temperatur des
Deckels sowie des Bodens annehmen.
[0012] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 7 schafft eine Möglichkeit, um den Deckel und den
Boden zur Schaffung eines geschlossenen Gehäuses miteinander dicht zu verbinden und
insbesondere bezüglich zueinander zu fixieren. Somit ist der Thermogenerator sowie
gegebenenfalls weitere Elemente innerhalb des Gehäuses fixiert.
[0013] Eine erste Ausführungsform gemäß Anspruch 8 schlägt vor, daß der Deckel sowie der
Boden im wesentlichen jeweils plattenförmig ausgebildet sind. Sie sind dabei in etwa
identisch.
[0014] Alternativ ist es gemäß der Weiterbildung in Anspruch 9 auch denkbar, daß der Deckel
und/oder der Boden umfangsrandseitig einen Ringwulst aufweisen. Diese Topfausbildung
des Deckels und/oder des Bodens hat zum einen den Vorteil, daß damit die Oberfläche
zur Wärmeübertragung vergrößert wird, zum anderen wird dadurch eine Möglichkeit geschaffen,
um die Spannung auch seitlich am Flachzylinder abzugreifen.
[0015] Eine weitere Weiterbildung gemäß Anspruch 10 schlägt schließlich vor, daß zusätzlich
zu dem Thermogenerator noch ein elektrochemisches Element in dem Gehäuse angeordnet
ist. Die Grundüberlegung ist dabei folgende: Der Thermogenerator erzeugt die entsprechende
Spannung. Sie kann sofort zur Spannungsversorgung eines elektronischen Gerätes verwendet
werden. Sofern jedoch die notwendige Temperaturdifferenz zum Betreiben des Thermogenerators
nicht zu Verfügung steht, wird auch keine Spannung erzeugt mit der Folge, daß das
elektronische Gerät nicht betrieben werden kann. Sofern ein zusätzliches elektrochemisches
Element vorgesehen ist, kann dennoch das elektronische Gerät mit Spannung versorgt
werden. Bei dem elektrochemischen Element kann es sich um ein Primärelement handeln.
Sofern es sich bei dem elektrochemischen Element um ein Sekundärelement handelt, kann
die von dem Thermogenerator erzeugte elektrische Energie durch Aufladen des Sekundärelements
zwischengespeichert werden.
[0016] Zwei Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Spannungsquelle in Form einer Knopfzelle
werden nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:
- Fig. 1 a
- eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform der Spannungsquelle;
- Fig. 1 b
- einen Schnitt entlang der Linie A-B in Fig. 1 a
- Fig. 1 c
- eine Seitenansicht der Spannungsquelle in Fig. 1 a;
- Fig. 2 a
- eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform der Spannungsquelle;
- Fig. 2 b
- einen Schnitt entlang der Linie A-B in Fig. 2 a
- Fig. 2 c
- eine Seitenansicht der Spannungsquelle in Fig. 2 a.
[0017] Die Spannungsquelle in Form einer sogenannten Knopfzelle der ersten Ausführungsform
in Fig. 1 a bis 1 c weist ein Gehäuse 1 auf. Dieses Gehäuse 1 besteht aus einem Deckel
2 sowie einem Boden 3. Deckel 2 und Boden 3 sind jeweils als runde Platten ausgebildet.
Auf Abstand gehalten werden der Deckel 2 und der Boden 3 durch einen Abstandsring
4 im Umfangsbereich. Dieser Abstandsring 4 ist dabei nicht nur elektrisch isolierend,
sondern auch wärmeisolierend.
[0018] Im Innern des Gehäuses 1 befindet sich eine thermische Isolationsplatte 5 in Form
einer Leiterplatte. Auf dieser Isolationsplatte 5 ist ein Thermogenerator 6 angeordnet.
Beidseits der Isolationsplatte 5 bzw. des Thermogenerators 6 befindet sich jeweils
ein Wärmeleitelement 7 in Form einer hochwärmeleitenden Silikonverbundfolie.
[0019] Rein schematisch ist noch ein elektrochemisches Element 8 innerhalb des Gehäuses
1 in Form eines Primärelements oder eines Sekundärelements angedeutet.
[0020] Die Funktionsweise der Spannungsquelle ist wie folgt:
[0021] Die Spannungsquelle wird in einem - nicht dargestellten - Gerät dergestalt eingebaut,
daß zwischen dem Deckel 2 und dem Boden 3 des Gehäuses 1 eine Temperaturdifferenz
besteht. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß der Boden 3 des Gehäuses
1 der Hautoberfläche zugewandt ist, während der Deckel 2 der Umgebungsluft ausgesetzt
ist. Durch die hochwärmeleitenden Wärmeleitelemente 7 werden die beiden Seiten des
Thermogenerators 6 auf die entsprechende Temperatur gebracht. Aufgrund des Seebeck-Effektes
wird dann eine Spannung erzeugt, welche an den beiden Spannungspolen, nämlich dem
Deckel 2 und dem Boden 3 anliegen. Die elektrischen Verbindungen zwischen dem Thermogenerator
6 und dem Deckel 2 und dem Boden 3 sind im übrigen in den Zeichnungen nicht dargestellt.
[0022] Die zweite Ausführungsform der Fig. 2 a bis 2 c unterscheidet sich von der ersten
Ausführungsform dadurch, daß der Boden 3 nicht mehr plattenförmig, sondern vielmehr
topfförmig ausgebildet ist und einen Ringwulst 9 aufweist. Dieser Topf ist mit dem
unteren Wärmeelement 7 voll ausgefüllt. Zwischen dem Ringwulst 9 des Bodens 3 und
dem - nach wie vor-plattenförmigen Deckel 2 ist der Abstandsring 4 angeordnet, welcher
jedoch im Gegensatz zu der Ausführungsform der Fig. 1 a bis 1 c eine geringere Höhe
aufweist. Der Vorteil des so ausgebildeten Bodens 3 besteht darin, daß dadurch eine
vergrößerte Wärmeabgabeoberfläche gegeben ist.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Deckel
- 3
- Boden
- 4
- Abstandsring
- 5
- Isolationsplatte
- 6
- Thermogenerator
- 7
- Wärmeleitelement
- 8
- elektrochemisches Element
- 9
- Ringwulst
1. Spannungsquelle in Form einer Knopfzelle
mit einem flachen zylindrischen, einen Deckel (2) sowie einen Boden (3) aufweisenden
Gehäuse (1), wobei der Deckel (2) und der Boden (3) die beiden Spannungspole bilden,
sowie
mit einem innerhalb des Gehäuses (1) angeordneten, eine elektrische Spannung erzeugenden
Element,
dadurch gekennzeichet,
daß das die elektrische Spannung erzeugende Element ein Thermogenerator (6) ist,
daß der Deckel (2) und der Boden (3) des Gehäuses (1) im wärmeleitenden Kontakt mit
den beiden unterschiedlichen wärmesensitiven Bereichen des Thermogenerators (6) stehen
und
daß zur Spannungserzeugung der Deckel (2) sowie der Boden (3) des Gehäuses (1) auf
unterschiedlichen Temperaturniveaus liegen.
2. Spannungsquelle nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Thermogenerator (6) sandwichartig zwischen dem Deckel (2) und dem Boden (3) eingebettet
ist.
3. Spannungsquelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Thermogenerator (6) auf einer thermischen Isolationsplatte (5) angeordnet ist.
4. Spannungsquelle nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrische Isolationsplatte (5) eine Leiterplatte ist.
5. Spannungsquelle nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Leiterplatte eine elektronische Schaltung für die Steuerung der elektrischen
Leistungsabgabe der Spannungsquelle angeordnet ist.
6. Spannungsquelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Thermogenerator (6) und dem Deckel (2) sowie zwischen dem Thermogenerator
(6) und dem Boden (3) jeweils ein die Wärmeleitung förderndes Wärmeleitelement (7)
angeordnet ist.
7. Spannungsquelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Umfangsrand des Deckels (2) und dem Umfangsrand des Bodens (3) ein elektrisch
isolierender Abstandsring (4) angeordnet ist.
8. Spannungsquelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (2) und der Boden (3) jeweils plattenförmig ausgebildet sind.
9. Spannungsquelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (2) und/oder der Boden (3) umfangsrandseitig einen Ringwulst (9) aufweist.
10. Spannungsquelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zu dem Thermogenerator (6) ein elektrochemisches Element (8) in dem Gehäuse
(1) angeordnet ist.