[0001] Die Erfindung betrifft eine Funkantenne als Sendeantenne oder Empfangsantenne nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Mobilfunksystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs
13.
[0002] Funkfrequenzen für die Funkkommunikation beginnen in einem Frequenzbereich von wenigen
kHz. Für die Übertragung von Radiosendungen werden beispielsweise im Mittelwellenbereich
Frequenzen zwischen 520 kHz und 1.605,5 kH, im Kurzwellenbereich zwischen 5,9 MHz
und 26,1 MHz und im Ultrakurzwellenbereich zwischen 87,5 MHz und 108 MHz verwendet.
Für die Übertragung von Fernsehsendungen werden Frequenzen zwischen 124 MHz und 790
MHz verwendet.
[0003] Ultrahochfrequenzbereiche werden unter anderem für Mobiltelefone mit analoger Technik
von 450 MHz bis 465 MHz) und für das digitale GSM (Global System for Mobile Communication)
von 890 MHz bis 960 MHz und 1.710 MHz bis 1.880 MHz verwendet. Schnurlose Telefone
arbeiten in einem darüber liegenden Frequenzbereich von 1.180 MHz bis 1.900 MHz. Diese
Ultrahochfrequenzen erlauben es, relativ kleine Antennen einzusetzen und garantieren
eine vergleichsweise zuverlässige Verbindung für die Mobilkommunikation.
[0004] Gerichtete Mikrowellenverbindungen benutzen derzeit Frequenzen zwischen 2 GHz bis
40 GHz.
[0005] Funkfrequenzen sind knappe Ressourcen und alle sinnvoll nutzbaren Funkfrequenzen
sind heutzutage praktisch schon belegt. Eine ständige Aufgabe besteht somit darin,
diese nur beschränkt zur Verfügung stehenden Funkfrequenzen durch Verbesserungen der
Übertragungstechniken und durch Verbesserungen der Modulationstechniken für eine möglichst
hohe Rate der Informationsübertragung bei guter Übertragungsqualität besser zu nutzen.
[0006] Weiter besteht bei Funksystemen die allgemeine Forderung nach einem einfachen, kostengünstigen
Aufbau sowie einem umweltverträglichen und möglichst energiesparenden Betrieb. Diese
Forderungen sind insbesondere bei einem Mobilfunksystem mit Mobiltelefonen (Handys)
zu berücksichtigen.
[0007] Ein Mobilfunksystem umfasst in allgemein bekannter Weise Mobilstationen (MS, Mobile
Station) als Handys für Teilnehmer. Weiter umfasst ein Mobilfunksystem Basisstationen
(BTS, Base Transceiver Station) in jeweils einem lokalen Gebiet als Funkzelle, wobei
größere lokale Gebiete in angrenzende Funkzellen aufgeteilt sind. Die Basisstationen
wickeln den Funkverkehr mit den Mobilstationen ab. Mehreren Basisstationen (BTS) sind
jeweils einer Basisstationen-Steuerstation (BSC, Base Station Controller) zugeordnet,
mit der sie über einen Datentransfer verbunden sind und die die zugeordneten Basisstationen
(BTS) steuern und koordinieren. Der Datentransfer kann dabei über Kupferleitungen
oder durch Funk, insbesondere Richtfunk erfolgen.
[0008] Weiter ist mehreren Basisstationen-Steuerstationen (BSC) wiederum eine Mobilfunkvermittlungsstelle
(MSC, Mobile Switching Center) zugeordnet. Der Datentransfer kann auch hier über Leitungen
oder durch Richtfunk erfolgen.
[0009] Für eine hohe Informationsübertragung werden eine Vielzahl unterschiedlicher Modulations-
und Demodulationsverfahren eingesetzt, wie beispielsweise die Übertragung auf vielen
kleinen Kanälen kleiner Bandbreite mit Frequenzmultiplex und/oder Zeitmultiplex, wobei
jedoch insbesondere wegen Übertragungsungenauigkeiten zur Sicherheit des Informationsinhalts
Schutzabstände, insbesondere auch Frequenz-Schutzabstände einzuhalten sind.
[0010] Die Signalqualität beim Senden und/oder Empfangen kann bei herkömmlichen Antennen
unter anderem durch ein Antennenrauschen negativ beeinflusst sein, da diese nur bedingt
frequenzselektiv und nur mit einem gewissen Seitenbandrauschen betreibbar sind. Unter
anderem dadurch sind die bisher erforderlichen Schutzabstände nicht beliebig reduzierbar.
[0011] Besonders bei Mobiltelefonen (Handys) besteht die Forderung nach einem gewichtsgünstigen,
kompakten Aufbau und einem energiesparenden Betrieb. Das derzeitige relativ große
Gewicht und die Größe der Mobiltelefone sind im Wesentlichen durch den Akku und unter
anderem durch Filter zur Verbesserung der Signalqualität bedingt.
[0012] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfach aufgebaute Funkantenne als Breitbandantenne
vorzuschlagen, die einen großen verwertbaren Funkfrequenzbereich abdeckt und die im
Sende- und Empfangsbetrieb hoch genau frequenzselektiv betreibbar ist. Eine weitere
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Mobilfunksystem vorzuschlagen unter Verwendung
einer solchen Funkantenne.
[0013] Die erste Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und die zweite Aufgabe mit
den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.
[0014] Gemäß Anspruch 1 ist die Funkantenne eine Flächenantenne, die aus einem Trägerteil,
einer darauf angebrachten Beschichtung und zwei Beschichtungs-Zuleitungen besteht.
[0015] Das Trägerteil besteht dabei aus isolierendem Material.
[0016] Die Beschichtung ist aus einem Beschichtungsmaterial folgender Zusammensetzung hergestellt:
a. 48 bis 65 % Stoffmengenanteile einer Grundsubstanz aus
- 36 bis 46 % Stoffmengenanteile Bindemittel,
- 12 bis 22 % Stoffmengenanteile Isolationsmittel,
- 12 bis 24 % Stoffmengenanteile Dispergiermittel,
- 8 bis 40 % Stoffmengenanteile destilliertes Wasser
und
b. 35 bis 52 % Stoffmengenanteile Graphit,
wobei das Bindemittel zusammengesetzt ist aus
- 64 bis 79 % Stoffmengenanteile destilliertes Wasser,
- 4 bis 6 % Stoffmengenanteile sulfuriertes Öl,
- 0,16 bis 0,24 % Stoffmengenanteile Phenole oder 0,05 bis 0,5 % Stoffmengenanteile
Benzisothiazolinon
- 17 bis 22 % Stoffmengenanteile Kasein,
- 0,8 bis 1,2 % Stoffmengenanteile Harnstoff,
- 2 bis 6 % Stoffmengenanteile alkalisches Verdünnungsmittel, und
- 2,3 bis 2,8 % Stoffmengenanteile Caprolactam.
[0017] Ähnliche elektrisch aktive Beschichtungsmaterialien sind in Verbindung mit Strahlungsheizungen
bekannt, wobei durch Frequenzabstrahlungen im THz-Bereich über molekulare Resonanzphänomene
Heizwirkungen in Materie erzeugt werden sollen. Das vorliegende Beschichtungsmaterial
ist dagegen insbesondere auf den Einsatz im dagegen niederfrequenteren Funkantennenbereich
abgestellt.
[0018] Die Beschichtungs-Zuleitungen sind wenigstens zwei beabstandet angebrachte elektrische
Leiter aus elektrisch gut leitendem Material, die eine elektrische Verbindung zur
im Zwischenabstand liegenden Beschichtung aufweisen.
[0019] Die Beschichtungs-Zuleitungen sind mit weiteren Elementen des elektromagnetischen
Schwingkreises verbunden, wobei mittels der Beschichtung über deren Flächenerstreckung
elektromagnetische Wellen aussendbar oder empfangbar sind.
[0020] Für eine Aufbringung einer gleichmäßigen Beschichtung umfasst das Bindemittel destilliertes
Wasser, wodurch die einzelnen Komponenten gut miteinander vermischt werden. Das sulfurierte
Öl und ggf. ein Verlaufmittel dienen als Lösungsvermittler und bewirken eine gleichmäßige
Verteilung der einzelnen Stoffe im Bindemittel sowie eine gute Filmbildung des Beschichtungsmaterials
auf dem Trägerteil.
[0021] Die im Bindemittel enthaltenen Phenole oder Benzisothiazolinon begünstigen bereits
in kleinen Mengen die Anlagerung von Partikeln. Das Kasein ist als Bindemittel im
Bindemittel anzusehen und bewirkt eine Anlagerung der einzelnen Komponenten innerhalb
des Bindemittels. Der Harnstoff wird im Bindemittel ebenfalls als Lösungsvermittler
verwendet und begünstigt die gleichmäßige Verteilung der einzelnen Komponenten. Zusätzlich
ist im Bindemittel ein der Homogenisierung dienendes Verdünnungsmittel sowie Caprolactam
als Aufbaustoff enthalten.
[0022] Die Grundsubstanz umfasst als Hauptbestandteil das Bindemittel, an das sich die Partikel
des Isolationsmittels anlagern. Das Dispergiermittel erleichtert dabei das Dispergieren
und damit die gleichmäßige Verteilung des Bindemittels mitsamt den Partikeln des Isolationsmittels
in der Grundsubstanz. Das zugegebene Graphit lagert sich mit seinen einzelnen Partikeln
ebenfalls an das bereits das Isolationsmittel bindende Bindemittel an. Zusammen mit
dem Isolationsmittel werden damit eine Vielzahl kleinster elektrischer Dipole gebildet,
die gleichmäßig im Beschichtungsmaterial und damit in der fertig aufgebrachten Beschichtung
verteilt sind. Die Anordnung stellt prinzipiell eine Vielzahl gekoppelter, kleinster
harmonischer und aharmonischer Oszillatoren in Form von Dipolen dar. Damit ergibt
sich ein hoher Sende- und Empfangsgrad für elektromagnetische Strahlung im gesamten
nutzbaren Funkfrequenzbereich von wenigen KHz bis in den GHz-Bereich mit extrem hoher
Frequenzselektivität.
[0023] Durch die hohe Frequenzselektivität wird praktisch kein Seitenbandrauschen abgestrahlt.
Dadurch wird es vorteilhaft möglich, Frequenzschutzabstände zu verringern, so dass
vorhandene Frequenzbereiche besser nutzbar sind und damit eine höhere Informationsrate
übertragbar ist. Gerätetechnisch können damit Filtereinrichtungen, insbesondere Aktivfilter
eingespart oder zumindest reduziert werden. Da zudem ein sauberes Frequenzsignal ohne
Rauschen abgestrahlt wird, können die für die Abstrahlung des Rauschens erforderliche
Energie ebenso wie Energie für den Betrieb von Filtern zum Wegfiltern eines solchen
Rauschens eingespart werden. Damit ist insbesondere bei Mobiltelefonen ein Betrieb
mit geringer Leistungsaufnahme, ggf. kleineren Akkus und längerer Betriebszeit pro
Akkuladung möglich.
[0024] Die erfindungsgemäße Funkantenne hat überraschend eine Kugel-Abstrahlcharakteristik
ohne ausgeprägte Richtwirkung. Auch dies kann zu einer Reduzierung der Betriebsenergie
verwendet werden. Bei Mobiltelefonen führt dies vorteilhaft zudem zu einer Verbesserung
der elektromagnetischen Verträglichkeit, da sich eine bestimmte vorgegebene Abstrahlleistung
auf alle Raumrichtungen verteilt und damit eine Konzentration von Strahlungsleistung
auf den Kopfbereich eines Benutzers vermieden wird.
[0025] Die erfindungsgemäße Funkantenne kann vorteilhaft bei allen Funkanlagen und Funksystemen
mit den vorstehend genannten Vorteilen eingesetzt werden, wie beispielsweise im Radio-
oder Fernsehbetrieb, da durch die Breitbandigkeit und die hohe Frequenzselektivität
über die gesamte Bandbreite praktisch alle nutzbaren Funkfrequenzen abdeckbar sind.
Anpassungen an unterschiedliche Leistungen können einfach durch Dimensionsanpassungen
durchgeführt werden.
[0026] Gemäß Anspruch 2 ist das Trägerteil einfach und kostengünstig aus elektrisch isolierendem,
stabilen Kunststoff herstellbar.
[0027] Grundsätzlich kann die Funkantenne bzw. das Trägerteil unterschiedliche Formen aufweisen,
da die Antennenwirkung über eine Vielzahl in der Beschichtung enthaltener Dipole bewirkt
wird. Nach Anspruch 3 ist es jedoch zweckmäßig, das Trägerteil plattenförmig auszubilden,
wodurch eine Planarantenne ausgebildet ist. Eine aktive Beschichtung kann dann je
nach den Gegebenheiten auf einer und/oder beiden Flächenseiten angebracht sein. Auch
eine solche Planarantenne hat eine Kugel-Abstrahlcharakteristik. Die mögliche Abstrahl-
und Empfangsleistung ist dabei im Wesentlichen durch die zwischen den zugeordneten
Beschichtungs-Zuleitungen liegende Fläche der Beschichtung gegeben, wobei die Schichtdicke
hierbei einen geringeren Einfluss hat, jedoch ebenfalls bei größeren Leistungen zu
verstärken ist.
[0028] Nach Anspruch 4 kann das Trägerteil integrierter Bestandteil eines Teils einer Gehäuseaußenwand
sein, insbesondere eines aus Kunststoff hergestellten Mobilstationgehäuses, wodurch
ein vorteilhaft kompakter Aufbau und eine einfache Herstellung möglich sind. Damit
ist es nicht mehr erforderlich, wie bisher üblich, eine Stabantenne beispielsweise
aus einem Handygehäuse abragen zu lassen.
[0029] Für die Beschichtung können als sulfurierte Öle beispielsweise sulfatiertes Olivenöl,
sulfatiertes Sesamöl oder sulfatiertes Palmöl verwendet werden. Nach Anspruch 5 wird
jedoch bevorzugt sulfatiertes Rizinusöl verwendet, das als Sulforicinat oder als Türkisch
Rotöl bekannt ist. Dieses ist insbesondere wegen seiner grenzflächenaktiven Eigenschaften
gut geeignet.
[0030] Nach Anspruch 6 sind die Phenole vorzugsweise carbonisierte, durch Cracken hergestellte
Phenole, die eine besondere Eignung für die Teilchenanlagerung aufweisen. Anstelle
der Phenole ist vorzugsweise Benzisothiazolinon zu verwenden.
[0031] Nach Anspruch 7 ist das Verdünnungsmittel ein Lösungsmittel auf Aromatenbasis und/oder
Alkoholbasis und/oder Esterbasis und/oder Ketonbasis, z. B. Terpene.
[0032] Als Isolationsmittel können an sich bekannte Isolatoren verwendet werden. Nach Anspruch
8 ist das Isolationsmittel jedoch bevorzugt ein isolierender Ruß. Dieser Ruß wird
vorteilhaft bereits im gemahlenen Zustand mit einer sehr kleinen Partikelgröße zugegeben.
Dadurch werden eine gleichmäßige Verteilung des Rußes in der Grundsubstanz und damit
insgesamt die Ausbildung einer Vielzahl elektrischer Dipole im Beschichtungsmaterial
begünstigt.
[0033] Nach Anspruch 9 ist das Dispergieren und damit die gleichmäßige Verteilung des Bindemittels
mitsamt den Partikeln des lsolationsmittels in der Grundsubstanz erleichternde Dispergiermittel
eine organische, monomere und/oder polymere Substanz.
[0034] Nach Anspruch 10 enthält das Beschichtungsmaterial in einer bevorzugten Ausführungsform
ein Thixotropierungsmittel. Dieses Thixotropierungsmittel bewirkt, dass das Beschichtungsmaterial
eine dickflüssige Konsistenz aufweist, d. h. während des Aufbringens auf das Trägerteil
leicht streichbar ist, im Ruhezustand dagegen so zäh ist, dass es zu keiner Tropfen-
oder Tränenbildung an der Oberfläche kommt. Dadurch wird eine konturengenaue Aufbringung
des Beschichtungsmaterials auf das Trägerteil möglich.
In einer bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 11 sind die Beschichtungs-Zuleitungen
parallel ausgerichtete Kupferfolienbänder und die Beschichtung ist zur Herstellung
einer elektrischen Verbindung unter oder über den Kupferfolienbändern angebracht oder
diese sind in die Beschichtung eingebetet. Damit wird insbesondere eine induktive
und/oder Kapazitive Ankoppelung erreicht.
[0035] Zum Schutz der Beschichtung und/oder der Beschichtungs-Zuleitungen gegen Umwelteinflüsse
wird mit Anspruch 12 vorgeschlagen, darauf eine Schutzschicht anzubringen. Diese kann
als letzte Deckschicht der Beschichtung ausgeführt sein oder aus einer an sich bekannten
Schutzfolie bestehen. Die Antennenwirkung wird dadurch eine solche Abdeckung nicht
beeinflusst.
[0036] Ein mit Anspruch 13 beanspruchtes Mobilfunksystem besteht aus Mobilstationen (MS,
Mobile Station) als Handys für Teilnehmer und aus Basisstationen (BTS, Base Transceiver
Station) in jeweils einem Gebiet als Funkzelle, die den Funkverkehr mit den Mobilstationen
(MS) abwickelt. Mehreren Basisstationen (BTS) ist jeweils eine Basisstationen-Steuerstation
(BSC, Base Station Controller) zugeordnet. Der Datenaustausch kann hier über Datenleitungen
oder durch Funk erfolgen. Mehreren Basisstationen-Steuerstationen (BSC) ist wiederum
eine Mobilfunkvermittlungsstelle (MSC, Mobile Switching Center) zugeordnet, wobei
auch hier der Datenaustausch über stationäre Leitungen oder über Funk, insbesondere
Richtfunk durchgeführt wird.
[0037] Besonders vorteilhaft sind die vorstehend angegebenen Funkantennenausführungen in
Verbindung mit Mobilstationen (MS) in der Art von Mobiltelefonen und Handys zu verwenden.
Ebenso können solche Funkantennen mit größeren Dimensionen und etwa den gleichen Vorteilen
bei Basisstationen (BTS), Basisstationen-Steuerstationen (BSC) und ggf. Mobilfunkvermittlungsstellen
(MSC) eingesetzt werden.
Wie bereits ausgeführt, sind die vorstehend angegebenen Funkantennen jedoch auch bei
anderen Funksystemen wie beispielsweise im Radio oder Fernsehbetrieb sowie im Satellitenfunkverkehr
mit hervorragenden Ergebnissen nutzbar.
[0038] Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
[0039] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schemadarstellung eines Mobilfunksystems,
- Fig. 2
- eine Darstellung eines Sendesignals,
- Fig. 3
- eine Mobilstation als Mobiltelefon (Handy) mit einer Planarantenne mit Kugelcharakteristik,
und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung der Antenne aus Fig. 3.
[0040] Die Fig. 1 ist eine Schema eines Mobilfunksystems dargestellt, wobei ein Mobilfunkgebiet
in einzelne gebietsmäßige Funkzellen aufgeteilt ist, wovon hier schematisch drei aneinander
grenzende Funkzellen FZ 1, FZ 2 und FZ 3 dargestellt sind. In jeder Funkzelle FZ 1,
FZ 2 und FZ 3 ist eine Basisstation BTS 1, BTS 2 und BTS 3 (Base Transceiver Station)
angeordnet. Diese Basisstationen BTS 1, BTS 2 und BTS 3 wickeln den Funkverkehr mit
in den zugeordneten Funkzellen FZ 1, FZ 2 und FZ 3 befindlichen Mobilstationen (Mobile
Station) ab. Hier sind in der Funkzelle FZ 1 eine Mobilstation MS 1 und in der Funkzelle
FZ 2 zwei Mobilstationen MS 2 und MS 3 schematisch dargestellt. Die Basisstationen
BTS 1, BTS 2 und BTS 3 sind mit einer Basisstationen-Steuerstation (Base Station Controller)
BSC verbunden, der eine Mobilvermittlungsstelle (Mobile Switching Center) MSC nachgeschaltet
ist.
Sowohl an den Mobilstationen MS 1, MS 2 und MS 3 als auch an den Basis-stationen BTS
1, BTS 2 und BTS 3 sind hier jeweils erfindungsgemäße, besonders frequenzselektive
Antennen MS-A und BTS-A eingesetzt.
[0041] In Fig. 2 ist schematisch mit einer durchgezogenen Linie ein von einer solchen Antenne
abgestrahltes, sauberes und frequenzselektives Trägerfrequenzsignal dargestellt. Mit
strichlierter Linie ist dagegen ein Signal mit Seitenbandrauschen gezeigt, wie es
mit herkömmlichen Antennen abstrahlt wird. Entsprechende Gegebenheiten liegen auch
beim Empfang vor.
[0042] In Fig. 3 ist ein Mobiltelefon üblicher Bauart als Mobilstation MS dargestellt mit
einer Planarantenne MS-A mit einem vorstehend beschriebenen Aufbau. Zudem ist die
kugelförmige Abstrahl- und Empfangscharakteristik KC angedeutet.
[0043] Fig. 4 zeigt in einer schematischen Darstellung den Aufbau der Funkantenne MS-A:
Auf einem plattenförmigen Trägerteil 1 aus Kunststoff ist hier einseitig eine Beschichtung
2 aus dem angegebenen Beschichtungsmaterial aufgetragen. Als Beschichtungszuleitungen
sind hier parallel ausgerichtete Kupferfolienbänder 3, 4 verwendet, die mit der Beschichtung
2 elektrischen Kontakt haben. Die Kupferfolienbänder 3, 4 sind mit weiteren Leitungen
5, 6 mit einer nachgeschalteten Elektronik verbunden.
1. Funkantenne als Sendeantenne oder Empfangsantenne, insbesondere für ein Mobilfunksystem
(MFS),
wobei die Funkantenne (MS-A, BTS-A) an eine Sendeeinheit oder Empfangseinheit anschließbar
ist und dabei als Breitbandantenne Bestandteil eines frequenzselektiv auf einer jeweils
aktuellen Funkfrequenz arbeitenden elektromagnetischen Schwingkreises ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Funkantenne (MS-A, BTS-A) eine Flächenantenne ist und aus einem Trägerteil (1),
aus einer darauf angebrachten Beschichtung (2) und aus zwei Beschichtungs-Zuleitungen
(3, 4) besteht,
dass das Trägerteil (1) aus elektrisch isolierendem Material besteht,
dass die Beschichtung (2) aus einem Beschichtungsmaterial folgender Zusammensetzung hergestellt
ist
a. 48 bis 65 % Stoffmengenanteile einer Grundsubstanz aus
• 36 bis 46 % Stoffmengenanteile Bindemittel,
• 12 bis 22 % Stoffmengenanteile Isolationsmittel,
• 12 bis 24 % Stoffmengenanteile Dispergiermittel,
• 8 bis 40 % Stoffmengenanteile destilliertes Wasser
und
b. 35 bis 52 % Stoffmengenanteile Graphit,
wobei das Bindemittel zusammengesetzt ist aus
• 64 bis 79 % Stoffmengenanteile destilliertes Wasser,
• 4 bis 6 % Stoffmengenanteile sulfuriertes Öl,
• 0,16 bis 0,24 % Stoffmengenanteile Phenole oder 0,05 bis 0,5 % Stoffmengenanteile
Benzisothiazolinon
• 17 bis 22 % Stoffmengenanteile Kasein,
• 0,8 bis 1,2 % Stoffmengenanteile Harnstoff,
• 2 bis 6 % Stoffmengenanteile alkalisches Verdünnungsmittel, und
• 2,3 bis 2,8 % Stoffmengenanteile Caprolactam
und
dass die Beschichtungs-Zuleitungen (3, 4) wenigstens zwei beabstandet angebrachte elektrische
Leiter aus elektrisch gut leitendem Material sind, die eine elektrische Verbindung
zur im Zwischenabstand liegenden Beschichtung (2) aufweisen, und
dass die Beschichtungs-Zuleitungen (3, 4) mit weiteren Elementen des elektromagnetischen
Schwingkreises verbindbar (5, 6) sind, wobei mittels der Beschichtung (2) über deren
Flächenerstreckung elektromagnetische Wellen aussendbar oder empfangbar sind.
2. Funkantenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil (1) aus stabilem Kunststoff hergestellt ist.
3. Funkantenne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil (1) plattenförmig ausgebildet ist und die Funkantenne (MS-A, BTS-A)
dadurch als Planarantenne ausgebildet ist, und dass auf einer und/oder auf beiden
Flächenseiten eine Beschichtung (2) mit zugeordneten Beschichtungs-Zuleitungen (3,
4) angebracht ist.
4. Funkantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil (1) integrierter Bestandteil eines Teils einer Gehäuseaußenwand, insbesondere
eines aus Kunststoff hergestellten Mobil-Station-Gehäuses (Handy-Gehäuses) ist.
5. Funkantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das sulfurierte Öl bevorzugt sulfatiertes Rizinusöl ist.
6. Funkantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Phenole carbonisierte, durch Cracken hergestellte Phenole sind oder vorzugsweise
Benzisothiazolinon verwendet wird.
7. Funkantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdünnungsmittel ein Lösungsmittel auf Aromatenbasis und/oder Alkoholbasis und/oder
Esterbasis und/oder Ketonbasis ist.
8. Funkantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Isolationsmittel ein isolierender Ruß ist.
9. Funkantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispergiermittel eine anorganische und/oder organische, monomere und/oder polymere
Substanz ist.
10. Funkantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichtungsmaterial ein Thixotropierungsmittel enthält.
11. Funkantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungs-Zuleitungen parallel ausgerichtete Kupferfolienbänder (3, 4) sind
und die Beschichtung (2) unter oder über den Kupferfolienbändern (3, 4) anliegt oder
diese in die Beschichtung eingebettet sind.
12. Funkantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass über der Beschichtung (2) und/oder den Beschichtungs-Zuleitungen (3, 4) eine Schutzschicht
angebracht ist.
13. Mobilfunksystem bestehend
- aus Mobilstationen (MS, Mobile Station) als Handys für Teilnehmer,
- aus Basisstationen (BTS, Base Transceiver Station) in jeweils einem Gebiet als Funkzelle
(FZ), die jeweils den Funkverkehr mit den Mobilstationen (MS) abwickelt,
- mit Basisstationen-Steuerstationen (BSC, Base Station Controller), die jeweils mehreren
Basisstationen (BTS) zugeordnet ist und mit diesen über einen Datentransver verbunden
ist und die die zugeordneten Basisstationen (BTS) steuern und koordinieren, und
- mit Mobilfunkvermittlungsstellen (MSC, Mobile Switching Center), die jeweils mit
mehren Basisstation-Steuerstationen (BSC) über einen Datentransfer verbunden sind
und diese verwalten,
dadurch gekennzeichnet,
dass in wenigstens einer Mobilstation (MS) und/oder in wenigstens einer Basisstation (BTS)
und/oder in wenigstens einer Basisstationen-Steuerstation (BSC) und/oder wenigstens
einer Mobilfunkvermittlungsstelle (MSC) eine Funkantenne (MS-A, BTS-A) nach einem
der Ansprüche 1 bis 12 eingesetzt ist.