[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rad-Auftragsvorrichtung zum Auftragen eines
Fluids, insbesondere Klebstoff, auf ein Substrat, mit einer an einem Gehäuse rotierbar
gelagerten Auftragswalze, auf deren Umfangsfläche Fluid aufbringbar ist und die mit
dem Substrat so in Kontakt bringbar ist, dass Fluid von der Umfangsfläche der Auftragswalze
auf das Substrat übertragen wird.
[0002] Solche Rad-Auftragsvorrichtungen werden eingesetzt, um Kaltleim, Heissschmelzklebstoff
oder andere fließfähige Materialien (Fluide) auf Oberflächen von unterschiedlichen
Gegenständen (Substrate) aufzutragen. Beispielsweise werden Klebstoffe auf Verpackungen,
Folien, Möbelteile, Buchrücken oder Hygieneprodukte wie Windeln oder dgl. mit Hilfe
von Rad-Auftragsvorrichtungen aufgebracht.
[0003] Bei einer bekannten Rad-Auftragsvorrichtung, die von der Firma Nordson Engineering
GmbH, Lilienthalstraße 6, Lüneburg, Deutschland unter der Typenbezeichnung RA 80 kommerziell
angeboten und vertrieben wird, ist die Auftragswalze mit einem unteren Abschnitt in
ein mit flüssigem Klebstoff gefülltes Leimbecken eingetaucht, während ein oberer Abschnitt
aus dem Leimbecken herausragt und mit einem zu beschichtenden Gegenstand in Kontakt
gebracht wird. Zum Auftragen des Klebstoffs wird der Gegenstand in Kontakt mit der
Umfangsfläche der Auftragswalze gebracht und an dieser vorbeigeführt, so dass an der
Oberfläche der Auftragswalze haftender Klebstoff auf den Gegenstand transferiert wird.
[0004] Bekannte Rad-Auftragsvorrichtungen zum Verarbeiten von Klebstoff dienen zum flächigen
Aufbringen einer gleichmäßigen Schicht. Häufig ist es jedoch wünschenswert, definierte
Auftragsmuster (pattern) auf einem Substrat zu erzeugen. Eine weitere Anforderung
beim Auftragen von Klebstoffen ist generell die Verhinderung eines Nachtropfens und
die Erzeugung von klar begrenzten Auftragsmustern mit sauberen Kanten oder scharfen
Rändern.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Rad-Auftragsvorrichtung bereitzustellen,
mit der insbesondere Klebstoff mit scharf abgegrenzten Auftragsmustern auf Oberflächen
aufgebracht werden kann und gleichzeitig ein unerwünschtes Nachtropfen verhindert
wird.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe bei Rad-Auftragsvorrichtungen der eingangs genannten
Art dadurch, dass in der Auftragswalze mindestens ein Fluidkanal ausgebildet ist,
der einerseits mit einer Fluidquelle verbindbar ist und der andererseits in die Umfangsfläche
mündet, und dass in dem Fluidkanal eine eine Vielzahl von kommunizierenden Hohlräumen
aufweisende, fluiddurchlässige Struktur ausgebildet ist.
[0007] Durch den erfindungsgemäßen Fluidkanal innerhalb der Auftragswalze wird das Fluid
oder der Klebstoff erstmals nicht von außen - etwa mittels eines Leimbeckens - auf
die äußere Oberfläche oder Umfangsfläche der Auftragswalze aufgebracht, sondern in
vorteilhafter Weise von innen durch den Fluidkanal. Ein Vorteil dieser Vorgehensweise
besteht darin, dass der Klebstoff gezielter und definierter auf die Oberfläche der
Auftragswalze aufgebracht werden kann, so dass der Klebstoff (oder ein sonstiges Fluid)
in einem definierten Auftragsmuster auf ein Substrat aufgetragen werden kann. Das
jeweils erzeugte Auftragsmuster hängt von der Form der Austrittsöffnung des Fluidkanals
im Bereich der Oberfläche der Auftragswalze ab. Es sind nahezu beliebige geometrische
Formen der Austrittsöffnung und somit nahezu beliebige Auftragsmuster möglich. Durch
die fluiddurchlässige, eine Vielzahl von miteinander kommunizierenden Hohlräumen aufweisende
Struktur, welche in dem Fluidkanal angeordnet ist, wird in vorteilhafter Weise erreicht,
dass einerseits ein Nachtropfen weitestgehend vermieden werden kann, dass auch sehr
geringe Klebstoff- oder Fluidmengen und somit ein dünnschichtiger Auftrag erzeugt
werden kann, da die fluiddurchlässige Struktur einerseits für eine gleichmäßige Fluidverteilung
im Bereich der Austrittsöffnung des Fluidkanals sorgt und gewissermaßen - bei geschlossenem
Auftragsventil - das Fluid gehalten wird, ohne dass Tropfen von der Auftragswalze
herunterfallen.
[0008] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch die erfindungsgemäße
Auftragswalze mit dem Fluidkanal ein geschlossenes System entsteht, welches einen
erheblich geringeren Reinigungsaufwand erfordert, da nicht wie im Stand der Technik
ein Leimbecken erforderlich ist, welches während einer Betriebsunterbrechung zusammen
mit der Auftragswalze gereinigt werden muss, sondern ggf. einfach die Auftragswalze
vollständig abgedeckt wird, so dass der Klebstoff während einer Betriebsunterbrechung
nicht aushärtet.
[0009] Durch kurzzeitiges Freigeben des Fluidflusses innerhalb des Fluidkanals durch nur
kurzes Öffnen eines Auftragsventils wird erfindungsgemäß eine relativ geringe Fluidmenge
durch den Fluidkanal und die erfindungsgemäße Struktur hindurchströmen und sich im
Bereich der Oberfläche der Auftragswalze ansammeln, so dass dann nur eine geringe
gleichmäßig verteilte Klebstoffmenge durch Kontakt mit dem Substrat auf dieses aufgebracht
wird.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die fluiddurchlässige
Struktur sich bis zur Austrittsöffnung des Fluidkanals erstreckt. Hierbei kann die
bei an der fluiddurchlässigen Struktur anhaftende Fluidmenge durch Kontakt auf das
Substrat übertragen werden. In anderen Worten "fluchtet" die fluiddurchlässige Struktur
mit der Austrittsöffnung.
[0011] Ein herstellungstechnischer Vorteil und eine einfache Reinigung der fluiddurchlässigen
Struktur lässt sich dadurch erzielen, dass die fluiddurchlässige Struktur an einem
separaten, in den Fluidkanal der Auftragswalze einsetzbaren Teil ausgebildet ist.
Das einsetzbare Teil kann auf einfache Weise in dem Fluidkanal eingesetzt und in diesem
fixiert werden.
[0012] Besonders bevorzugt ist es, dass das separate Teil aus einem Sintermaterial, einem
Sintermetall, Schaumstoff, einem gewebten Material, einem Metallgewebe oder dgl. besteht.
Insbesondere ein gesintertes Material weist ein hohe Anzahl von miteinander kommunizierenden
Hohlräumen, die zwischen starren Strukturen ausgebildet sind. Ein Sintermetal lässt
sich darüber hinaus kostengünstig herstellen und ist beständig gegenüber heissen Klebstoffen
(hot melt) o. dgl. Die vorgenannten Strukturen erlauben eine gleichmäßige Fluidverteilung
und Anhaftung an der Oberfläche und erlauben gleichzeitig eine Übertragung einer relativ
großen Fluidmenge durch Kontakt mit dem Substrat, da in den Oberflächen nahen Hohlräumen
Fluid gespeichert und dann auf die Substratoberfläche übertragen wird. Alternativ
könnte die Auftragswalze auch als einstückiges Teil ausgebildet sein, wobei die fluiddurchlässige
Struktur in dem Fluidkanal durch geeignete mechanische oderthermische Werkstückbearbeitungsverfahren
hergestellt werden kann, beispielsweise durch Stanzen, Bohren, Fräsen oder dgl.
[0013] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das separate
Teil als Ringkörper ausgebildet ist. Es sind jedoch auch andere Auftragsmuster möglich
durch individuell gestaltete fluiddurchlässige Strukturen.
[0014] Bevorzugt ist es ferner, dass der Fluidkanal einen im Wesentlich konzentrisch zur
Rotationsachse der Auftragswalze verlaufenden ersten Kanalabschnitt und mindestens
einen weiteren, im Wesentlichen radial verlaufenden weiteren Kanalabschnitt aufweist,
und dass die fluiddurchlässige Struktur in dem radialen Kanalabschnitt angeordnet
ist. Auf dieses Weise lässt sich das Fluid auf vorteilhafte Weise zuführen und lässt
sich die Auftragswalze auf einfache Weise herstellen.
[0015] Ein diskontinuierlicher Klebstoffauftrag lässt sich dadurch erzeugen, dass der erste
Kanalabschnitt intermittierend mittels eines Auftragsventils mit Fluid gespeist werden
kann.
[0016] Bei Verarbeitung von Heissschmelzklebstoffen ist es besonders vorteilhaft, wenn in
der Auftragswalze elektrisch beheizbare Heizpatronen angeordnet sind. Diese können
in vorteilhafter Weise mittels Schleifkontakten mit elektrischer Spannung versorgt
werden. Besonders bevorzugt ist ferner, dass die Schleifkontakte an einem mit der
Auftragswalze verbundenen Ansatz befestigt sind.
[0017] Die Erfindung ist nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
die beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Rad-Auftragsvorrichtung mit einem Gehäuse und einer an diesem gelagerten Auftragswalze
sowie einer Fluidversorgungseinrichtung;
- Figur 2
- die Auftragswalze aus Fig. 1 in einer Teilschnittdarstellung;
- Figur 3
- die Auftragswalze gemäß Fig. 2 in einer Schnittdarstellung (X-X in Fig. 2).
[0018] Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel einer Rad-Auftragsvorrichtung 1 dient
zum Auftragen von fließfähigem Heissschmelzklebstoff oder auch Kaltleim auf unterschiedliche
Gegenstände wie Packungen, Hygieneartikel oder dgl.
[0019] Eine Auftragswalze 2 ist um eine Längsachse 3 drehbar an einer Grundplatte 4, die
auch als Gehäuse bezeichnet werden kann, gelagert. Die im Wesentlichen zylindrische
Auftragswalze 2 weist zwei gegenüberliegende axial abstehende Ansätze 6, 8 auf, die
in an die Grundplatte 4 montierten Lagern 10, 12, bei denen es sich um Gleitlager
oder Wälzlager handeln kann, gelagert sind. Ein ebenfalls an der Grundplatte 4 befestigter,
als Elektromotor ausgebildeter Antriebsmotor 14 zum Rotieren der Auftragswalze 2 ist
mittels eines ersten Zahnrades 16, eines Zahnriemens 18 und eines weiteren Zahnrades
20 mit dem Ansatz 8 und somit der Auftragswalze 2 gekoppelt, so dass bei eingeschaltetem
Antriebsmotor die Auftragswalze 2 rotiert wird. Die Zahnräder 16 und 20 sind auf herkömmliche
Weise an der Abtriebswelle 22, bzw. dem Ansatz 8 gesichert.
[0020] In der Auftragswalze 2 ist ein mit einer Fluidquelle, im Ausführungsbeispiel eine
Klebstoffquelle verbindbarer Fluidkanal 24 ausgebildet, der mittels einer Klebstoffversorgungseinrichtung
26 derart von Klebstoff oder einem anderen Fluid durchströmt wird, dass der Klebstoff
oder das Fluid zu der äußeren Umfangsfläche 28 der Auftragswalze 2 strömt und von
dort durch Inkontaktbringen mit dem mit Klebstoff zu beschichtenden Substrat auf dieses
abgegeben werden kann. Der in in die Umfangsfläche 28 mündende Fluidkanal 24 weist
einen ersten, im Wesentlichen konzentrisch zur Rotations- und Zentralachse 3 verlaufenden
Kanalabschnitt 30 und mehrere Kanalabschnitte 32 auf, die im Ausführungsbeispiel radial
verlaufen, wie dies auch gut in den Figuren 2 und 3 dargestellt ist.
[0021] In dem Fluidkanal 24, im Ausführungsbeispiel in dem in Flussrichtung letzten Abschnitt
der weiteren Kanalabschnitte 32, ist eine fluiddurchlässige Struktur 34 ausgebildet,
die eine Vielzahl von kommunzierenden Hohlräumen aufweist, so dass Fluid durch den
Fluidkanal 24 und durch die fluiddurchlässige Struktur 34 hindurch in den Bereich
der Umfangsfläche 28 strömen kann. Die fluiddurchlässige Struktur 34 erstreckt sich
bis zur Umfangsfläche 28 der Auftragswalze 2. Die Struktur 52 ist aus einem oder mehreren
separaten Teilen ausgebildet, die in die Auftragswalze 2, namentlich den Fluidkanal
24 einsetzbar sind. Zur sicheren Befestigung sind sie entweder eingepresst, verklebt,
verlötet oder verschraubt.
[0022] Die fluiddurchlässige Struktur 34 ist als separates Teil aus einem Sintermaterial,
Sintermetall, einem gewebten Material, einem Metallgewebe, Schaumstoff oder dgl. ausgebildet.
Alternativ könnte die Auftragswalze 2 einstückig ausgebildet sein. In diesem Fall
ist der Fluidkanal 24 und auch die fluiddurchlässige Struktur 34 durch mechanische
oder thermische Herstellungsverfahren hergestellt, beispielsweise durch Bohren oder
Fräsen.
[0023] Wie Fig. 3 zeigt, sind fünf voneinander getrennte, als separate Teile ausgebildete
Strukturen 34 gleichmäßig über den Umfang der Auftragswalze 2 verteilt. Alternativ
kann die Struktur 34 auch als vollständig umlaufender Ringkörper ausgebildet sein
oder nahezu beliebige Formen haben, so dass unterschiedliche Auftragsmuster auf einem
Substrat erzeugt werden können.
[0024] Die Figuren 1 und 2 zeigen im unteren Teil der Auftragswalze 2 ein alternatives Ausführungsbeispiel
einer Struktur 34, die eine individuell an einen konkreten Anwendungsfall angepasste
geometrische Form aufweist.
[0025] Die Leimversorgungseinrichtung 26 zum Versorgen des Fluidkanals 24 mit Leim weist
einen beheizbaren, mit einer Leimquelle verbindbaren Schlauch 36, einen Grundkörper
38 sowie ein Auftragsventil 40 auf. Durch den Schlauch 36 strömt Leim bei geöffneten
Auftragsventil 40 durch einen nicht näher dargestellten, in dem Grundkörper 38 ausgebildeten
Leimkanal in einen weiteren Leimkanal 42 ein, der ebenfalls in dem Grundkörper 38
ausgebildet ist. Aus dem Kanal 42 strömt Leim in den Fluidkanal 24 der Auftragswalze
2 ein. Das Auftragsventil 40 ist ein pneumatisch oder elektrisch betätigbares Steuerteil
44, welches an den Grundkörper 38 montiert ist, sowie ein intermittierend mit Hilfe
des Steuerteils 44 hin- und herbewebaren Ventilkörper in Form einer Ventilnadel auf,
welche mit einem Ventilsitz 46 (vgl. Fig. 2) zusammenwirkt, welcher an dem Ansatz
6 der Auftragswalze 2 ausgebildet ist. Durch intermittierendes Hin- und Herbewegen
des Ventilkörpers wird der Leimfluss durch den Kanal 42 und den Leimkanal 44 wahlweise
freigegeben bzw. unterbrochen. Das Steuerteil 44 ist mittels einer nicht dargestellten
Steuerungseinrichtung ansteuerbar. Dies gilt auch für den Antriebsmotor 14.
[0026] Zur Abdichtung des Ansatzes 6 gegenüber dem Grundkörper 38 ist an dem Ansatz 6 eine
Nut 48 ausgebildet, in welche ein O-Ring 50 eingelegt ist.
[0027] Die Auftragswalze 2 ist beheizbar mittels Heizpatronen 52 (vgl. Fig. 1 und 2), die
in mehreren gleichmäßig über den Umfang verteilte axial verlaufende Bohrungen in der
Auftragswalze 2 eingesetzt sind. Die Heizpatronen 52 werden mittels Schleifkontakten
(nicht dargestellt) mit elektrischer Energie versorgt. Die Schleifkontakte sind an
dem Ansatz 8 der Auftragswalze 2 an der äußeren Umfangsfläche beabstandet zueinander
angeordnet und stehen in Kontakt mit gegenüberliegenden Schleifkontakten (nicht dargestellt),
welche innerhalb eines Anschlussblocks 54 befestigt sind, welcher auf die Grundplatte
4 montiert ist. Ausgehend von den Schleifkontakten führen elektrische Leitungen (nicht
dargestellt) durch eine in dem Ansatz 8 ausgebildete axiale Bohrung 56 sowie mehrere
radiale Bohrungen 58 zu den Heizpatronen 52. Wie in Fig. 2 gezeigt ist, ist in einer
weiteren in der Auftragswalze 2 ausgebildeten Bohrung 59 ein Temperatursensor 60 zur
Messung der Temperatur in der Auftragswalze 2 angeordnet, der ebenfalls über Leitungen
und Schleifkontakte mit der Steuerungseinrichtung verbunden ist, so dass die Heizpatzronen
52 so ein- bzw. ausgeschaltet werden können, dass eine vorgebbare Temperatur in der
Auftragswalze 2 entsteht, welche an den Klebstoff angepasst ist.
[0028] Die Betriebsweise bzw. ein Verfahren zum Aufbringen von Klebstoff auf Substrate unter
Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist wie folgt:
[0029] Bei geöffneten Auftragsventil 40 strömt Klebstoff durch den Schlauch 36, den in dem
Grundkörper 38 ausgebildeten Kanal und Kanal 42 in den Fluidkanal 24 der Auftragswalze.
Durch die Kanalabschnitte 32 strömt der Klebstoff durch die Hohlräume der fluiddurchlässigen
Struktur 34 zu der Umfangsfläche 28 der Auftragswalze 2. Durch Kontakt der Umfangsfläche
28 mit einem Substrat wird der Klebstoff auf das Substrat übertragen.
[0030] In nicht dargestellter Weise wird das Substrat mit Hilfe einer Fördervorrichtung
oder dgl. auf einer linearen Bewegungsbahn, die senkrecht zu der Zentralachse 3 verläuft,
an der Auftragswalze 2 vorbeibewegt. Bei Bedarf wird mittels der Steuerungseinrichtung
das Auftragsventil 40 geschlossen, so dass der Klebstofffluss durch den Kanal 24 unterbrochen
ist. Das Auftragsventil 40 kann auch intermittierend und ggf. auch nur sehr kurz geöffnet
werden, so dass sich Klebstoff in relativ geringen Mengen im Bereich der Umfangsfläche
28 ansammelt und im Anschluss d'aran auf das Substrat übertragen wird. Nach Übertragung
des Klebstoffs kann das Auftragsventil 40 erneut kurz geöffnet werden. Die Auftragswalze
2 ist kontinuierlich oder ebenfalls intermittierend mittels des Antriebsmotors 14
antreibbar.
1. Rad-Auftragsvorrichtung zum Auftragen eines Fluids, insbesondere Klebstoff, auf ein
Substrat,
mit einer an einem Gehäuse rotierbar gelagerten Auftragswalze (2), auf deren Umfangsfläche
Fluid aufbringbar ist und die mit dem Substrat so in Kontakt bringbar ist, dass Fluid
von der Umfangsfläche (28) der Auftragswalze (2) auf das Substrat übertragen wird,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Auftragswalze (2) mindestens ein Fluidkanal (24) ausgebildet ist, der einerseits
mit einer Fluidquelle verbindbar ist und der andererseits in die Umfangsfläche (28)
mündet,
und dass in dem Fluidkanal eine eine Vielzahl von kommunizierenden Hohlräumen aufweisende,
fluiddurchlässige Struktur (34) ausgebildet ist.
2. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die fluiddurchlässige Struktur (34) sich bis zur Umfangsfläche (28) der Auftragswalze
(2) erstreckt.
3. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die fluiddurchlässige Struktur (34) an einem separaten, in den Fluidkanal (24) der
Auftragswalze (2) einsetzbaren Teil ausgebildet ist.
4. Auftragsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das separate Teil aus einem Sintermaterial, einem Sintermetall, Schaumstoff, einem
gewebten Material, einem Metallgewebe oder dgl. besteht.
5. Auftragsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das separate Teil als Ringkörper ausgebildet ist,
6. Auftragsvorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidkanal (24) einen im Wesentlich konzentrisch zur Rotationsachse (3) der Auftragswalze
(2) verlaufenden ersten Kanalabschnitt (30) und mindestens einen weiteren, im Wesentlichen
radial verlaufenden weiteren Kanalabschnitt (32) aufweist, und dass die fluiddurchlässige
Struktur (34) in dem radialen Kanalabschnitt (32) angeordnet ist.
7. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kanalabschnitt (30) intermittierend mittels eines Auftragsventils (40)
mit Fluid gespeist werden kann.
8. Auftragsvorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Auftragswalze (2) elektrisch beheizbare Heizpatronen (52) und/oder ein Temperatursensor
(60) zur Messung der Temperatur in der Auftragswalze (2) angeordnet angeordnet sind/ist.
9. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Heizpatronenen (52) mittels Schleifkontakten mit elektrischer Spannung versorgt
werden können.
10. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifkontakte an einem mit der Auftragswalze (2) verbundenen Ansatz (8) befestigt
sind.
11. Auftragsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragswalze (2) mittels eines Elektromotors angetrieben wird und zwischen Elektromotor
und Auftragswalze (2) ein Zahnriemen (18) geschaltet ist.
12. Auftragsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragswalze (2) an einer Grundplatte (4) gelagert ist und das Auftragsventil
(40) an die Grundplatte (4) montiert ist.
13. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das Auftragsventil (40) ein pneumatisch betätigbares Steuerteil (44) und einen bewegbaren
Ventilkörper aufweist, der mit einem an der Auftragswalze (2) angeordeneten Ventilsitz
(46) zusammenwirkt.