[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zerteilen eines Baumstamms, der auf einem
Längsförderer in einer Längsrichtung hin und her verfahrbar ist, mit folgenden Schritten:
a) Verfahren des Baumstamms auf dem Längsförderer in einer zur Längsrichtung senkrechten
Querrichtung zu einem Bearbeitungswerkzeug hin, bis der Baumstamm eine Querposition
zum Bearbeitungswerkzeug einnimmt, die einer vorgebbaren Bearbeitungstiefe entspricht;
b) Bearbeiten des Baumstamms von seinem Umfang her mit dem Bearbeitungswerkzeug;
c) Zerteilen des Baumstamms in der Längsrichtung, indem der Baumstamm in mehreren
Durchgängen in der Längsrichtung durch ein Bandsägeblatt geführt wird.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Zerteilen eines Baumstamms, mit
a) einem Längsförderer, auf dem der Baumstamm in einer Längsrichtung hin und her verfahrbar
ist,
b) einem auf dem Längsförderer angeordneten Querförderer, mit dem der Baumstamm auf
dem Längsförderer in einer zur Längsrichtung senkrechten Querrichtung verfahrbar ist,
c) einem Bearbeitungswerkzeug, mit dem der Baumstamm von seinem Umfang her bis zu
einer vorgegebenen Bearbeitungstiefe bearbeitbar ist, wobei die Bearbeitungstiefe
durch Verfahren des Querförderers in der Querrichtung festlegbar ist, und mit
d) einem Bandsägeblatt zum Zerteilen des Baumstamms in der Längsrichtung, indem der
Baumstamm in mehreren Durchgängen in der Längsrichtung durch das Bandsägeblatt hindurchgeführt
wird.
[0003] Ein Verfahren und eine Vorrichtung der vorstehend genannten Art sind durch Benutzung
bekannt.
[0004] Um in Sägewerken Baumstämme in Bretter zu zerteilen, werden die Baumstämme üblicherweise
zunächst auf einem in einer Längsrichtung verfahrbaren Längsförderer befestigt und
dann in mehreren Durchgängen mit schrittweise zunehmenden seitlichen Versatz durch
ein Bandsägeblatt hindurchgeführt, das Teil eines feststehenden Bandsägeaggregats
ist. Um die Baumstämme auf dem Längsförderer schrittweise seitlich versetzen zu können,
ist ein Querförderer vorgesehen, der die Baumstämme auf dem Längsförderer parallel
in einer zur Längsrichtung senkrechten Querrichtung verschiebt.
[0005] Da die dadurch entstehenden Bretter noch die Länge der Baumstämme haben, müssen sie
entweder nach dem Zerteilen oder noch vorher auf ihre Sollänge abgelängt werden. Im
letztgenannten Fall wird dabei allerdings nicht der gesamte Baumstamm in Querrichtung
durchtrennt, sondern es werden im Abstand der gewünschten Brettlänge sogenannte Kappschnitte
angebracht. Diese Kappschnitte verlaufen in Querrichtung und haben eine vorgegebene
Tiefe, die meist mehrere Brettdicken beträgt.
[0006] Zum Anbringen der Kappschnitte ist bei der bekannten Vorrichtung eine Kappsäge vorgesehen,
die entlang der Verfahrstrecke des Längsförderers angeordnet ist. Die Kappsäge weist
ein vertikal verfahrbares Kreissägeblatt auf, das durch den Baumstamm hindurchgeführt
werden kann. Da die Kappsäge insgesamt ortsfest ist, muß zur Festlegung der Schnittposition
in Längsrichtung und der Schnittiefe der Baumstamm maßgenau der Kappsäge zugestellt
werden. Das Einstellen der Schnittposition in Längsrichtung erfolgt durch Verfahren
des Baumstamms auf dem Längsförderer. Die Schnittiefe wird festgelegt, indem der Baumstamm
auf dem Längsförderer mit Hilfe des Querförderers in Querrichtung verfahren wird,
bis die einer bestimmten Schnittiefe entsprechende Querposition erreicht ist. Da in
der Regel nur Schnitte gleicher Schnittiefe angebracht werden, braucht die Querposition
des Baumstamms nur einmal mit Hilfe des Querförderers festgelegt zu werden. Die einzelnen
Kappschnitte werden dann nacheinander angebracht, indem an der ersten Längsposition
die Kreissäge vertikal durch den Baumstamm hindurchfährt, der Längsförderer anschließend
den Baumstamm bis zu einer zweiten Längsposition vorrückt, die Kreissäge erneut durch
den Baumstamm hindurchfährt usw.
[0007] Das seitliche Zustellen des Baumstamms mit Hilfe des Querförderers setzt voraus,
daß der Baumstamm sich dabei nicht neben dem Bandsägeblatt, sondern in einer in Längsrichtung
dazu versetzten Position befindet. Ansonsten würde nämlich der Baumstamm beim Zustellen
am Bandsägeblatt anschlagen. Folglich muß der Abstand zwischen dem Bandsägeblatt und
der Kappsäge wenigstens eine Baumstammlänge betragen, um - bei beliebigen Längspositionen
der Kappschnitte - beim seitlichen Zustellen ein Anschlagen des Baumstamms am Bandsägeblatt
zu vermeiden.
[0008] Nachdem alle Kappschnitte angebracht sind, wird bei der bekannten Vorrichtung der
Baumstamm mit Hilfe des Querförderers wieder in Querrichtung von der Kappsäge weg
verfahren, um den Baumstamm in die richtige Querposition für das Anbringen des ersten
Längsschnittes zu bringen. Ohne dieses Zurückführen würde das erste Brett eine Dicke
aufweisen, die der Schnittiefe der Kappschnitte entspricht.
[0009] Die Querförderer weisen bei der bekannten Vorrichtung zwei oder mehrere Spannböcke
auf, zwischen deren klauenartigen Backen der Baumstamm eingeklemmt wird. Die Spannböcke
sind auf dem Längsförderer quer zu dessen Längsrichtung verfahrbar, so daß sich der
zwischen den Spannböcken eingeklemmte Baumstamm in der oben beschriebenen Weise in
der Querrichtung hin und her verfahren läßt. Allerdings wird das Gewicht des Baumstamms
nicht von den Backen der Spannböcke getragen, sondern ruht überwiegend auf der Auflage
des Längsförderers. Beim seitlichen Verfahren wird somit der Baumstamm auf der Auflage
hin und her geschoben.
[0010] Es hat sich allerdings herausgestellt, daß dann, wenn der zunächst seitlich zugestellte
Baumstamm nach dem Anbringen aller Kappschnitte wieder zurück in die entgegengesetzte
Richtung auf der Auflage verschoben wird, der Baumstamm in den Spannböcken trotz sorgfältiger
Verklammerung zwischen dessen Backen gelegentlich verrutscht oder sich sogar aus der
Verklammerung löst. Dies hängt damit zusammen, daß aufgrund des hohen auf der Auflage
lastenden Gewichts relativ große Reibungskräfte zwischen dem Baumstamm und der Auflage
wirken, die beim Verschieben des Baumstamms über die Auflage ein Drehmoment auf den
Baumstamm ausüben. Bei einem Richtungswechsel kehrt sich das Drehmoment um, wodurch
der Baumstamm zwischen den Backen der Spannböcke verrutschen oder sich vollkommen
daraus lösen kann. Da eine gleichbleibende Fixierung des Baumstamms in den Spannböcken
Voraussetzung für eine maßhaltige Durchführung der am Baumstamm durchzuführenden Arbeiten
ist, stellen derartige Vorkommnisse beim Verfahren des Baumstamms in Querrichtung
möglichst zu vermeidende Betriebsstörungen dar.
[0011] Derartige Probleme entstehen im übrigen nicht nur im Zusammenhang mit dem Anbringen
von Kappschnitten, sondern auch dann, wenn der Baumstamm mit anderen Bearbeitungswerkzeugen
vor dem Anbringen der Längsschnitte von seinem Umfang her mit einer vorgegebenen Bearbeitungstiefe
geritzt, profiliert, abgespant oder in sonstiger Weise bearbeitet wird.
[0012] Aus der DE 198 28 238 A1 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Zerteilen von
Baumstämmen bekannt, bei dem zwei oder mehrere Bandsägeaggregate mit jeweils beidseitig
gezahnten Bandsägeblättern in Verfahrrichtung eines Längsförderers nebeneinander angeordnet
sind. In der dazu senkrechten Querrichtung sind die beiden Bandsägeaggregate um eine
Brettdicke zueinander versetzt, so daß bei einem Hindurchführen des Baumstamms durch
die beiden Bandsägeblätter zwei Bretter abgetrennt werden. Nach jedem Hindurchführen
werden die beiden Bandsägeaggregate mit Hilfe einer Verfahreinrichtung gegenläufig
derart zum Baumstamm hin vorgerückt, daß sich der Versatz zwischen den beiden Bandsägeaggregaten
in seiner Richtung umkehrt. Dadurch werden beim Zurückführen des Baumstamms auf dem
Längsförderer erneut zwei Bretter gleichzeitig vom Baumstamm abgetrennt. Dieses wechselseitige
Verstellen der Bandsägeaggregate wiederholt sich bei jedem Richtungswechsel des Längsförderers.
Zusätzlich oder alternativ kann außerdem der Baumstamm mit Hilfe eines Querförderers
in der Querrichtung verfahren werden.
[0013] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, daß die Fixierung des Baumstamms auf dem Längsförderer
möglichst zuverlässig erhalten bleibt, wenn vor dem Anbringen der Längschnitte der
Baumstamm mit einem Bearbeitungswerkzeug, insbesondere einer Kappsäge, von seinem
Umfang her bis zu einer vorgegebenen Bearbeitungstiefe bearbeitet wird.
[0014] Hinsichtlich des Verfahrens wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Bandsägeblatt
vor oder gleichzeitig mit dem Verfahren des Baumstamms auf dem Längsförderer nach
Schritt a) wenigstens so weit weg vom Baumstamm in Querrichtung verfahren wird, daß
der Baumstamm auf dem Längsförderer an dem Bandsägeblatt vorbei bewegt werden kann,
ohne dabei das Bandsägeblatt zu berühren.
[0015] Hinsichtlich der Vorrichtung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Steuereinrichtung
zur Steuerung des Längsförderers, des Querförderers, des Bearbeitungswerkzeugs und
des Bandsägeblatts vorgesehen ist, wobei die Steuereinrichtung derart ausgeführt ist,
daß sie das Bandsägeblatt vor oder gleichzeitig mit dem Verfahren des Baumstamms auf
dem Längsförderer wenigstens so weit weg vom Baumstamm in Querrichtung verfährt, daß
der Baumstamm auf dem Längsförderer an dem Bandsägeblatt vorbei bewegt werden kann,
ohne dabei das Bandsägeblatt zu berühren.
[0016] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese Weise jeweils vollkommen
gelöst.
[0017] Anstelle zusätzliche Maßnahmen zur Verankerung des Baumstamms auf der Auflage des
Längsförderers zu ergreifen, geht die Erfindung einen anderen Weg. Sie stellt nämlich
auf überraschend einfache Weise sicher, daß der Baumstamm vor dem Anbringen der Längsschnitte
überhaupt nicht mehr zurückverfahren werden muß, um die gewünschte Brettdicke zu erhalten.
Statt dessen verbleibt der Baumstamm in der vorderen Querposition, in die er zur Durchführung
der Kappschnitte o.ä. gebracht worden ist, und das Bandsägeblatt wird um die erforderliche
Strecke zurückgezogen, um den Weg für den Baumstamm freizugeben.
[0018] Da das Bandsägeblatt noch vor oder gleichzeitig mit dem Verfahren des Baumstamms
auf dem Längsförderer zum Bearbeitungswerkzeug hin in Querrichtung verfahren wird,
kann nun auch das Bearbeitungswerkzeug in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bandsägeblatt
angeordnet sein. Das Bandsägeblatt weicht nämlich so rechtzeitig aus, daß Berührungen
zwischen dem Baumstamm und dem Bandsägeblatt bereits beim seitlichen Zustellen des
Baumstamms zuverlässig vermieden werden. Die gesamte Vorrichtung wird dadurch räumlich
wesentlich kompakter, was sich u.a. auch auf die erforderlichen Verfahrzeiten auf
dem Längsförderer auswirkt.
[0019] Bei dem sich an die Bearbeitung mit Hilfe des Bearbeitungswerkzeugs anschließenden
Zerteilen des Baumstamms in Bretter kann der Baumstamm vor jedem Durchgang nach Schritt
c) so weit zur Bandsäge hin in der Querrichtung verfahren werden, daß beim Führen
des Baumstamms durch das Sägeblatt ein Brett mit der gewünschten Brettdicke vom Baumstamm
abgetrennt wird. Nach dem Verfahren des Baumstamms in Querrichtung nach Schritt a)
wird dann also der Baumstamm weiter schrittweise in der gleichen Richtung zum Bandsägeblatt
hin vorgerückt, um den Baumstamm in die richtige Querposition zum Abtrennen der Bretter
zu bringen.
[0020] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist hingegen vorgesehen, daß das Bandsägeblatt
vor jedem Durchgang nach Schritt c) so weit zum Baumstamm hin in der Querrichtung
verfahren wird, daß beim Führen des Baumstamms durch das Sägeblatt ein Brett mit einer
gewünschten Brettdicke vom Baumstamm abgetrennt wird.
[0021] Dadurch wird die Anzahl der erforderlichen Verfahrschritte des Baumstamms in Querrichtung
weiter verringert. Unter Brettern werden hier und im folgenden im übrigen auch Balken
oder sonstige Teile verstanden, deren Herstellung sowohl Schnitte in Längs- als auch
in Querrichtung erfordern.
[0022] Bei einer anderen bevorzugten Ausführung der Erfindung wird das Bandsägeblatt nach
jedem Abtrennen eines Brettes so weit vom Baumstamm weg in der Querrichtung verfahren,
daß der Baumstamm auf dem Längsförderer an dem Bandsägeblatt vorbei bewegt werden
kann, ohne dabei das Bandsägeblatt zu berühren.
[0023] Aufgrund dieser Maßnahme erübrigt sich ein ansonsten notwendiges Zurückverfahren
des Baumstamms in Querrichtung vom Bandsägeblatt weg um eine kurze Strecke, um eine
Berührung der Schnittkante mit dem Bandsägeblatt beim Zurückverfahren des Längsförderers
am Bandsägeblatt vorbei zuverlässig zu vermeiden. Zusammen mit der vorstehend genannten
Maßnahme wird es dadurch möglich, den Baumstamm auf dem Längsförderer nur einmalig
in Querrichtung zu bewegen, nämlich um die Bearbeitungstiefe des Bearbeitungswerkzeuges
festzulegen. Die beim Zerteilen des Baumstamms in Bretter erforderlichen Querpositionierungen
zwischen dem Bandsägeblatt und dem Baumstamm erfolgen hingegen nur durch Verfahren
des Bandsägeblatts in Querrichtung.
[0024] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist das Bandsägeblatt in
beiden Richtungen gezahnt, so daß jede Längsbewegung in eine der beiden möglichen
Orientierungen einen Durchgang darstellt, bei dem ein Brett abgesägt wird.
[0025] Durch diese an sich bekannte Maßnahme läßt sich die Anzahl der pro Zeiteinheit abgetrennten
Bretter annähernd verdoppeln.
[0026] Bei einer bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Steuereinrichtung
eine Recheneinheit und ein Speichermittel mit einem darin gespeicherten Computerprogramm
auf, wobei das Computerprogramm derart ausgeführt ist, daß es beim Laden des Computerprogramms
aus dem Speichermittel in die Recheneinheit die Vorrichtung das Verfahren in der vorstehend
beschriebenen Weise ausführt.
[0027] Eine derartige programmierbare Steuereinrichtung ist wesentlich einfacher und flexibler
zu handhaben als fest verschaltete Steuereinrichtungen.
[0028] Das Verfahren des Bandsägeblatts in Querrichtung kann bspw. dadurch erfolgen, daß
das Bandsägeblatt mittels zusätzlicher, in Querrichtung verfahrbarer Umlenkrollen
ausgelenkt wird.
[0029] Vorzugsweise jedoch ist das Bandsägeblatt Teil eines Bandsägeaggregats, das insgesamt
in der Querrichtung verfahrbar ist.
[0030] Dies hat den Vorteil, daß die bislang verwendeten Bandsägeaggregate im wesentlichen
ohne größere Modifikationen verwendet werden können. Es ist lediglich dafür Sorge
zu tragen, daß die Bandsägeaggregate in Querrichtung verfahrbar aufgestellt und mit
einem geeigneten elektrischen oder hydraulischen Antrieb versehen werden.
[0031] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0032] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine äußerst schematisierte Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, in einer ersten Arbeitsstellung;
- Fig. 2a
- eine Seitenansicht der Vorrichtung aus Fig. 1, wobei der Übersichtlichkeit halber
ein in Fig. 1 gezeigtes Bandsägeaggregat nicht dargestellt ist;
- Fig. 2b
- eine Seitenansicht des in Fig. 2a nicht gezeigten Bandsägeaggregats;
- Fig. 3 bis 7
- weitere Arbeitsstellungen der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung, wobei der Übersichtlichkeit
halber eine in Fig. 1 gezeigte Steuerungseinrichtung nicht dargestellt ist.
[0033] In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Zerteilvorrichtung
in Draufsicht dargestellt und insgesamt mit 10 bezeichnet. Die Zerteilvorrichtung
10 ist Teil einer Sägewerksanlage, in der Baumstämme entrindet, in Bretter zerteilt
und die Bretter gestapelt sowie ggf. verpackt werden.
[0034] Die Zerteilvorrichtung 10 weist zwei ein Gleis bildende Schienen 12 auf, auf denen
ein Längsförderer 14 zusammen mit einem darauf befestigten Baumstamm 16 in einer durch
den Pfeil 18 angedeuteten Längsrichtung hin und her verfahrbar ist. Die Zerteilvorrichtung
10 weist zu diesem Zweck einen in Fig. 1 nicht dargestellten Kettenantrieb für den
Längsförderer 14 auf.
[0035] Auf dem Längsförderer 14 ist ein Querförderer 20 angeordnet, mit dessen Hilfe sich
der Baumstamm 16 in der durch den Pfeil 22 angedeuteten Querrichtung auf dem Längsförderer
14 verfahren läßt. Wie in der Seitenansicht von Fig. 2a gut erkennbar ist, weist der
Querförderer 20 eine Rückwand 24 auf, an deren Vorderseite mehrere Spannböcke mit
jeweils zwei übereinander angeordneten und vertikal verschiebbaren Backen 26 angebracht
sind. Die abstehenden Enden der Backen 26 sind mit Krallen versehen, die den Baumstamm
16 zwischen sich einklemmen, wenn die Backen 26 mit Hilfe eines nicht dargestellten
Antriebes aufeinander zu bewegt werden. Wie in Fig. 2a erkennbar ist, ruht der Baumstamm
16 im wesentlichen auf der Auflage 28 des Längsförderers 14.
[0036] In die Auflage 28 des Längsförderers 14 sind Querführungen 30 eingelassen, auf denen
die Rückwand 24 des Querförderers 20 auf dem Längsförderer 14 in der Querrichtung
22 verfahren werden kann. Bei einer solchen Querbewegung der Rückwand 24 wird auch
der zwischen den Backen 26 festgeklemmte Baumstamm 16 in der Querrichtung 22 über
die Auflage 28 des Längsförderers 14 geschoben.
[0037] In den Fig. 1 und 2a ist außerdem ein Bearbeitungswerkzeug in Form einer Kappsäge
32 schematisiert dargestellt. Die Kappsäge 32 weist ein Kreissägeblatt 34 auf, das
an einem Arm 36 an einem Ständer 38 befestigt ist. Der Arm 36 ist zusammen mit dem
Kreissägeblatt 34 in der durch den Pfeil 40 angedeuteten Vertikalrichtung am Ständer
38 verfahrbar. Auf diese Weise lassen sich am Baumstamm 16 umfangsseitig senkrechte
Schnitte durchführen, wenn das Kreissägeblatt 34 in der Vertikalrichtung 40 durch
den Baumstamm 16 hindurchgeführt wird.
[0038] Schließlich ist in Fig. 1 ein Bandsägeaggregat 42 dargestellt, dessen grundsätzlicher
Aufbau in der in Fig. 2b gezeigten Seitenansicht erkennbar ist. Das Bandsägeaggregat
42 weist zwei übereinander angeordnete Rollen 44 auf, auf denen ein rundum geschlossenes
Bandsägeblatt 46 aufgespannt ist. Das Bandsägeaggregat 42 kann mit Hilfe eines Hydraulikantriebs
48 in der Querrichtung 22 verfahren werden. Das Bandsägeaggregat 42 weist hierzu an
seiner Unterseite in der Zeichnung nicht dargestellte Räder auf, die von in der Querrichtung
22 ausgerichteten Führungsschienen 50 geführt werden.
[0039] Zur Steuerung des Längsförderers 14, des Querförderers 20, der Kappsäge 32 sowie
des Hydraulikantriebs 48 ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die eine Recheneinheit
52 sowie eine daran angeschlossene Ein-/Ausgabeeinheit 54 aufweist. Der Recheneinheit
52 ist ein Speicher 56 zugeordnet, in dem ein Computerprogramm gespeichert ist, das
beim Laden in die Recheneinheit 52 das Zusammenwirken der aufgeführten Bauteile der
Zerteilvorrichtung 10 steuert.
[0040] Im folgenden wird anhand der in Fig. 1 sowie 3 bis 7 gezeigten Arbeitsstellungen
die Funktion der Zerteilvorrichtung 10 erläutert.
[0041] Die in Fig. 1 gezeigte Arbeitsstellung entspricht einer Ausgangsstellung, wie man
sie nach dem Befestigen des Baumstamms 16 auf dem Längsförderer 14 erhält. In dieser
Ausgangsstellung ist der Baumstamm 16 noch so weit vom Kreissägeblatt 34 der Kappsäge
32 entfernt, daß bei einem Verfahren des Kreissägeblatts 34 in der Vertikalrichtung
40 ein Schnitt in Querrichtung 22 durch den Baumstamm 16 noch nicht möglich ist.
[0042] Daher wird, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist, der Baumstamm 16 auf dem Längsförderer
14 in Richtung der Pfeile 58 zum Kreissägeblatt 34 hin verfahren, und zwar so weit,
bis der Baumstamm eine Querposition zu dem Kreissägeblatt 34 einnimmt, die einer vorgegebenen
Schnittiefe entspricht. Wenn sich nun das Kreissägeblatt 34 in der in Fig. 2a gezeigten
oberen Anschlagstellung oder auch in der unteren Anschlagstellung befindet, so kann
der Baumstamm 16 auf dem Längsförderer 14 an der Kappsäge 32 vorbei geführt werden,
bis die gewünschte Längsposition erreicht ist, an der ein Schnitt mit der Kappsäge
32 angebracht werden soll. In dieser Position wird der Längsförderer 14 zum Stehen
gebracht und das Kreissägeblatt 34 in der Vertikalrichtung 40 durch den Umfang des
Baumstamms 16 hindurchgeführt. Nach dem Anbringen dieses ersten Schnittes können nun
weitere Schnitte angebracht werden, indem der Längsförderer 14 um die entsprechende
Strecke vorgerückt wird und das Kreissägeblatt 34 erneut in vertikaler Richtung durch
den Umfang des Baumstamms 16 hindurchgeführt wird.
[0043] Um das Vorbeiführen des Baumstamms 16 am Bandsägeblatt 46 zu ermöglichen, wird das
Bandsägeaggregat 42 in Richtung des Pfeiles 60 weg vom Baumstamm 16 verfahren. Vorzugsweise
erfolgt dies synchron zum Verfahren des Baumstamms 16 zur Kappsäge 32 hin. Das Bandsägeaggregats
42 muß zumindest so weit in Richtung des Pfeiles 60 zurückgezogen werden, daß der
Baumstamm 16 auf dem Längsförderer 14 an dem Bandsägeblatt 46 vorbei bewegt werden
kann, ohne dieses dabei zu berühren.
[0044] Nach dem Anbringen des letzten Kappschnittes (siehe Fig. 4) wird der Längsförderer
14 wieder zurück in Richtung seiner Ausgangsposition verfahren (siehe Fig. 5). Das
Bandsägeaggregat 42 wird nun in Richtung des Pfeiles 62 zum Baumstamm hin verfahren,
und zwar so weit, daß bei einem nun folgenden Hindurchführen des Baumstamms 16 durch
das Bandsägeblatt 46 ein Brett mit der gewünschten Brettdicke vom Baumstamm 16 abgetrennt
wird. Anschließend wird der Längsförderer 14 wieder zurück in Richtung des Pfeiles
64 bewegt, wobei zuvor das Bandsägeaggregat 42 geringfügig in Richtung des Pfeiles
66 vom Baumstamm 16 weg verfahren wird (siehe Fig. 6), um eine Berührung des Bandsägeblatts
46 mit der zuvor am Baumstamm 16 erzeugten Schnittkante zu vermeiden.
[0045] Nachdem der Längsförderer 14 das Bandsägeaggregat 42 passiert hat, wird letzteres
wieder in Richtung des Pfeiles 68 zum Baumstamm hin verfahren, und zwar wiederum so
weit, daß beim Führen des Baumstamms durch das Bandsägeblatt 46 ein Brett mit der
gewünschten Brettdicke vom Baumstamm 16 abgetrennt wird (siehe Fig. 7).
[0046] Der zuvor geschilderte Durchgang wird nun so oft wie erforderlich wiederholt, wobei
dann, wenn etwa die Hälfte vom Baumstamm 16 abgetrennt wurde, dieser zwischen den
Backen 26 um 180° um seine Längsachse gedreht werden kann. Außerdem ist es möglich,
auch zwischen den Durchgängen, bei denen ein Brett vom Baumstamm 16 abgetrennt wird,
erneut Kappschnitte mit Hilfe der Kappsäge 32 anzubringen. Der Längsförderer 14 ist
dazu lediglich wieder in die geeignete Längsposition zu bewegen und der Baumstamm
16 mit Hilfe des Querförderers 20 nahe genug an die Kappsäge 32 heran zu verfahren.
[0047] Bei dem soeben geschilderten Verfahren erfolgt die Festlegung der Brettdicke ausschließlich
über das Verfahren des Bandsägeaggregats 42. Alternativ oder auch zusätzlich hierzu
kann vorgesehen sein, den Baumstamm 16 mit Hilfe des Querförderers 20 zum Bandsägeaggregat
42 hin zu bewegen.
1. Verfahren zum Zerteilen eines Baumstamms (16), der auf einem Längsförderer (14) in
einer Längsrichtung (18) hin und her verfahrbar ist, mit folgenden Schritten:
a) Verfahren des Baumstamms (16) auf dem Längsförderer (14) in einer zur Längsrichtung
(18) senkrechten Querrichtung (22) zu einem Bearbeitungswerkzeug (32) hin, bis der
Baumstamm (16) eine Querposition zum Bearbeitungswerkzeug (32) einnimmt, die einer
vorgebbaren Bearbeitungstiefe entspricht;
b) Bearbeiten des Baumstamms (16) von seinem Umfang her mit dem Bearbeitungswerkzeug
(32);
c) Zerteilen des Baumstamms (16) in der Längsrichtung (22), indem der Baumstamm (16)
in mehreren Durchgängen in der Längsrichtung (22) durch ein Bandsägeblatt (46) geführt
wird;
dadurch gekennzeichnet, daß das Bandsägeblatt (46) vor oder gleichzeitig mit dem Verfahren des Baumstamms (16)
auf dem Längsförderer (14) nach Schritt a) wenigstens so weit weg vom Baumstamm (16)
in Querrichtung (22) verfahren wird, daß der Baumstamm (16) auf dem Längsförderer
(14) an dem Bandsägeblatt (46) vorbei bewegt werden kann, ohne dabei das Bandsägeblatt
(46) zu berühren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandsägeblatt (46) vor jedem Durchgang nach Schritt c) so weit zum Baumstamm
(16) hin in der Querrichtung (22) verfahren wird, daß beim Führen des Baumstamms (16)
durch das Bandsägeblatt (46) ein Brett mit einer gewünschten Brettdicke vom Baumstamm
(16) abgetrennt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandsägeblatt (46) nach jedem Abtrennen eines Brettes so weit vom Baumstamm (16)
weg in der Querrichtung (22) verfahren wird, daß der Baumstamm (16) auf dem Längsförderer
(14) an dem Bandsägeblatt (46) vorbei bewegt werden kann, ohne dabei das Bandsägeblatt
(46) zu berühren.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandsägeblatt (46) in beiden Richtungen gezahnt ist, so daß jede Längsbewegung
in eine der beiden möglichen Orientierungen einen Durchgang darstellt, bei dem ein
Brett abgesägt wird.
5. Vorrichtung (10) zum Zerteilen eines Baumstamms (16), mit
a) einem Längsförderer (14), auf dem der Baumstamm (14) in einer Längsrichtung (18)
hin und her verfahrbar ist,
b) einem auf dem Längsförderer (14) angeordneten Querförderer (20), mit dem der Baumstamm
(16) auf dem Längsförderer (14) in einer zur Längsrichtung (18) senkrechten Querrichtung
(22) verfahrbar ist,
c) einem Bearbeitungswerkzeug (32), mit dem der Baumstamm (16) von seinem Umfang her
bis zu einer vorgegebenen Bearbeitungstiefe bearbeitbar ist, wobei die Bearbeitungstiefe
durch Verfahren des Querförderers (20) in der Querrichtung (22) festlegbar ist, und
mit
d) einem Bandsägeblatt (46) zum Zerteilen des Baumstamms (16) in der Längsrichtung
(22), indem der Baumstamm (16) in mehreren Durchgängen in der Längsrichtung durch
das Bandsägeblatt (46) hindurchgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
e) das Bandsägeblatt (46) in der Querrichtung (22) verfahrbar ist, und daß
f) eine Steuereinrichtung (52, 54, 56) zur Steuerung des Längsförderers (14), des
Querförderers (20), des Bearbeitungswerkzeugs (32) und des Bandsägeblatts (46) vorgesehen
ist, wobei die Steuereinrichtung (52, 54, 56) derart ausgeführt ist, daß sie das Bandsägeblatt
(46) vor oder gleichzeitig mit einem Verfahren des Baumstamms (16) auf dem Längsförderer
(14) zum Bearbeitungswerkzeug (32) hin wenigstens so weit weg vom Baumstamm (16) in
Querrichtung (22) verfährt, daß der Baumstamm (16) auf dem Längsförderer (14) an dem
Bandsägeblatt (46) vorbei bewegt werden kann, ohne dabei das Bandsägeblatt (46) zu
berühren.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung eine Recheneinheit (52) und ein Speichermittel (56) mit einem
darin gespeicherten Computerprogramm aufweist, wobei das Computerprogramm derart ausgeführt
ist, daß beim Laden des Computerprogramms aus dem Speichermittel (56) in die Recheneinheit
(52) die Vorrichtung (10) das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 ausführt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandsägeblatt (46) Teil eines Bandsägeaggregats (42) ist, das insgesamt in der
Querrichtung (22) verfahrbar ist.