[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Holzpressplatten durch Verpressung
von beleimten Holzpartikeln, wobei die Holzpartikel in einer Refineranlage unter Hitze
und Dampfdruck gekocht und gemahlen werden, anschließend in einem Entspannungsrohr
im Dampfstrom aufgewirbelt werden, danach getrocknet werden, und schliesslich unter
Druck und gegebenenfalls erhöhter Temperatur zu Platten verpresst werden.
[0002] Zur Herstellung von Holzpressplatten werden die Holzpartikel, beispielsweise Holzfasern
oder Holzspäne, mit einem organischen Klebemittel unter Druck und bei erhöhter Temperatur
verleimt. Das wichtigste Bindemittel für die Faserplattenherstellung sind Harnstoff-Formaldehyd-Harze
(UF-Harze). Zur Herstellung von feuchtebeständigen Holzpressplatten haben die Phenol-Formaldehyd-Harze
(PF-Harze) grosse Bedeutung. Zur Verbesserung der Feuchtebeständigkeit von Holzpressplatten
werden auch Melamin-Formaldehyd-Harze (MF-Harze) eingesetzt. Nachteilig ist bei diesen
Klebemitteln, dass sowohl bei der Herstellung der Spanplatten als auch bei Gebrauch
der fertig verpressten Spanplatten Formaldehyd emittiert wird. Ein weiterer Nachteil
dieser Reaktivharze zeigt sich bei der Herstellung von MDF- und HDF-Faserplatten:
Bei der Herstellung von MDF-Platten (Medium Density Fibreboard) und HDF-Platten (High
Density Fibreboard) werden die Fasern in einer Refineranlage in einem ersten Schritt
hydrothermisch vorbehandelt, das heisst unter Hitze und Dampfdruck gekocht und gemahlen.
Anschliessend werden die Fasern nach der Mahlung, noch unter Dampfdruck und bei Temperaturen
von 120°C bis 150°C, durch Einspritzen von wässrigen Dispersionen der Klebemittel
über ein gekühltes Ventil in das Entspannungsrohr beleimt. Die bei einer Fliessgeschwindigkeit
von 200 bis 500 m/s auftretenden Turbulenzen verteilen das Bindemittel gleichmässig
auf der Faseroberfläche. Schliesslich werden die beleimten Fasern getrocknet, gleichmässig
abgelegt und bei Temperaturen von 150 bis 250°C zu Platten verpresst. Problematisch
ist, dass bei der Beleimung in diesem Verfahren die Reaktivharze durch die thermische
Belastung bereits im Entspannungsrohr reagieren und dabei bis zu 25 % deren Bindepotentials
beim Pressen verloren gehen.
[0003] Formaldehydfreie, thermisch härtbare, wässrige Bindemittel zur Herstellung von Holzpressplatten
sind beispielsweise aus der WO-A 97/31059 bekannt, darin wir ein Gemisch aus carboxylfunktionellem
Copolymer und einem Alkanolamin mit mindestens zwei Hydroxygruppen eingesetzt. Wässrige
Klebemittel-Zusammensetzungen aus Polycarbonsäure und Hydroxyalkylgruppen-substituierten
Aminoaliphaten sind in der WO-A 97/45461 beschrieben. Die WO-A 99/02591 betrifft Zusammensetzungen
aus carboxylfunktionellem Copolymer und langkettigen Aminen. Nachteilig ist bei diesen
Systemen, welche über eine Veresterungsreaktion vernetzen, dass die Vernetzung nur
im wasserfreien Zustand, bei der Trocknung erfolgt.
[0004] Der Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zur Herstellung von Holzpressplatten
zur Verfügung zu stellen, bei dem ein vorzeitiges Abreagieren von funktionellen Gruppen
weitgehend unterbunden wird und bei dem die Emission von Schadstoffen wie Formaldehyd
vermieden wird, aber trotzdem eine hochwertige Verleimung erhalten wird.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Holzfaserpressplatten
durch Verpressung von beleimten Holzfasern, wobei die Holzfasern in einer Refineranlage
unter Hitze und Dampfdruck gekocht und gemahlen werden, anschliessend in ein Entspannungsrohr
überführt werden, danach getrocknet werden, und schliesslich unter Druck und gegebenenfalls
erhöhter Temperatur zu Platten verpresst werden, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Beleimung ein zweikomponentiges Bindemittel eingesetzt wird, wobei die eine Komponente
A) bei Temperaturbelastung nicht-reaktive, funktionelle Gruppen enthält, und die zweite
Komponente B) bei Temperaturbelastung reaktive, funktionelle Gruppen enthält und die
Komponente A) in der Refineranlage bei einer Temperatur von 120°C bis 200°C, vor dem
Mahlschritt, während des Mahlschrittes, oder kurz nach dem Mahlschritt, im vorderen
Abschnitt des Entspannungsrohres, zugegeben wird, und die Komponente B) bei einer
niedrigeren Temperatur von höchstens 150°C, am Ende des Entspannungsrohres, oder während
oder nach dem Trocknen der Holzfasern zugegeben wird.
[0006] Geeignete zweikomponentige Bindemittel enthalten als Komponente A) ein Copolymer
aus einer oder mehreren Comonomereinheiten aus der Gruppe umfassend Vinylester von
unverzweigten oder verzweigten Alkylcarbonsäuren mit 1 bis 18 C-Atomen, Acrylsäureester
oder Methacrylsäureester von verzweigten oder unverzweigten Alkoholen mit 1 bis 15
C-Atomen, Diene, Olefine, Vinylaromaten und Vinylhalogenide, und aus 0.1 bis 50 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymers, einer oder mehrerer Einheiten, welche
Carboxyl-, Hydroxy- oder NH-Gruppen enthalten.
[0007] Geeignete carboxylfunktionelle Comonomere für Copolymer A) sind ethylenisch ungesättigte
Mono- und Dicarbonsäuren, vorzugsweise Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Itaconsäure,
Fumarsäure und Maleinsäure. Die Carboxylfunktion kann auch durch Copolymerisation
von Maleinsäureanhydrid in das Copolymer A) eingeführt werden. Geeignete hydroxyfunktionelle
Comonomere sind Hydroxyalkylacrylate und Hydroxyalkylmethacrylate mit C
1- bis C
8-Alkylrest, vorzugsweise Hydroxyethylacrylat und -methacrylat, Hydroxypropylacrylat
und -methacrylat, Hydroxybutylacrylat und -methacrylat. Geeignete NH-funktionelle
Comonomere sind (Meth)Acrylamid, Diacetonacrylamid, Maleinimid, Malein- und Fumarsäuremonoalkylesteramid,
Malein- und Fumarsäurediamid, Glutar- und Bernsteinsäuremonovinylesteramid, Glutar-
und Bernsteinsäuremonoallylesteramid. Die NH-funktionellen Einheiten können auch als
aminofunktionelle Oligomere mit primären oder sekundären NH-Gruppen, bevorzugt mit
primären NH-Gruppen wie Jeffamine, dem Copolymer A) zugegeben werden. Der Anteil an
funktionellen Einheiten in Copolymer A) beträgt vorzugsweise 1 bis 30 Gew.-%, besonders
bevorzugt 5 bis 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymers.
[0008] Bevorzugt sind die nachfolgend genannten Polymerzusammensetzungen für das Copolymere
A), welches noch die eben genannten, funktionelle Gruppen enthaltenden Einheiten,
in den eben beschriebenen Mengen aufweisen:
Vinylacetat-Polymerisate;
Vinylester-Ethylen-Copolymere, wie Vinylacetat-Ethylen-Copolymere;
Vinylester-Ethylen-Vinylchlorid-Copolymere, wobei als Vinylester bevorzugt Vinylacetat
und/oder Vinylpropionat und/oder ein oder mehrere copolymerisierbare Vinylester wie
Vinyllaurat, Vinylpivalat, Vinyl-2-ethylhexansäureester, Vinylester einer alpha-verzweigten
Carbonsäure mit 5 bis 11 C-Atomen, insbesondere Versaticsäurevinylester (VeoVa9R, VeoVa10R), enthalten sind;
Vinylacetat-Copolymere mit einem oder mehreren copolymerisierbaren Vinylester wie
Vinyllaurat, Vinylpivalat, Vinyl-2-ethylhexansäureester, Vinylester einer alpha-verzweigten
Carbonsäure mit 5 bis 11 C-Atomen, insbesonders Versaticsäure-Vinylester (VeoVa9R, VeoVa10R), welche gegebenenfalls noch Ethylen enthalten; Vinylester-Acrylsäureester-Copolymerisate
insbesondere mit Vinylacetat, und Butylacrylat und/oder 2-Ethylhexylacrylat, welche
gegebenenfalls noch Ethylen enthalten;
Vinylester-Acrylsäureester-Copolymerisate mit Vinylacetat und/oder Vinyllaurat und/oder
Versaticsäure-Vinylester und Acrylsäureester, insbesondere Butylacrylat oder 2-Ethylhexylacrylat,
welche gegebenenfalls noch Ethylen enthalten.
[0009] Besonders bevorzugt sind dabei (Meth)acrylsäureester- und Styrol-Polymerisate:
Copolymerisate mit n-Butylacrylat und/oder 2-Ethylhexylacrylat; Copolymerisate von
Methylmethacrylat mit Butylacrylat und/oder 2-Ethylhexylacrylat, und/oder 1,3-Butadien;
Styrol-1,3-Butadien-Copolymere und Styrol-(Meth)Acrylsäureester-Copolymere wie Styrol-Butylacrylat,
Styrol-Methylmethacrylat-Butylacrylat oder Styrol-2-Ethylhexylacrylat, wobei als Butylacrylat
n-, iso- und t-Butylacrylat eingesetzt werden kann.
[0010] Am meisten bevorzugt werden Zusammensetzungen mit einem carboxylfunktionellen Styrol-n-Butylacrylat-
und/oder einem carboxylfunktionellen Styrol-Methylmethacrylat-n-Butylacrylat-Copolymer
als Copolymer A).
[0011] Weitere mögliche Komponenten A) sind Polyester- oder Polyätherharze, die Hydroxyl-,
Amin- oder Carboxylgruppen enthalten.
[0012] Geeignete Vernetzer B) sind nicht-thermoplastische Verbindungen wie Epoxidvernetzer
vom Bisphenol-A-Typ, das heisst Kondensationsprodukte von Bisphenol-A und Epichlorhydrin
oder Methylepichlorhydrin. Derartige Epoxidvernetzer sind im Handel, beispielsweise
unter den Handelsnamen Epicote oder Eurepox, erhältlich. Geeignet sind auch, gegebenenfalls
blockierte, Diisocyanate sowie Oligo- oder Polyisocyanate, beispielsweise gängige
Handelsprodukte wie m-Tetramethylxylen-Diisocyanat (TMXDI), Methylendiphenyl-Diisocyanat
(MDI), Toluoldiisocyanat, Isophorondiisocyanat, Dimethyl-meta-isopropenylbenzylisocyanat.
Geeignete Vernetzer B) sind auch Verbindungen mit zwei oder mehr Gruppen aus der Reihe
Aldehyd-, Keto-, reaktive CH-Gruppe wie Glutaraldehyd, Terephthaldialdehyd; Bisacetoacetate
des Ethylen-, Propylen-, Butylen-, Hexadienglykols; Verbindungen mit mehreren Aziridin-,
Carbodiimid- oder Oxazolin-Gruppen.
[0013] Als Vernetzer B) geeignet sind auch Copolymere, welche Epoxy-, NMethylol-, Ethylencarbonat-
oder Isocyanat-Gruppen oder Kombinationen dieser Gruppen enthalten. Die Polymerzusammensetzungen
für den Vernetzer B) sind aus den für das Copolymer A) als geeignet beschriebenen
Comonomeren aufgebaut. Bevorzugt sind auch hier die für das Copolymere A) genannten
bevorzugten Polymerzusammensetzungen, welche zusätzlich noch Epoxy-, N-Methylol-,
Ethylencarbonat- und/oder Isocyanat-Gruppen enthaltende Comonomereinheiten aufweisen.
Besonders bevorzugt sind auch hier (Meth)acrylsäureester- und Styrol-Polymerisate,
beispielsweise Copolymerisate mit n-Butylacrylat und/oder 2-Ethylhexylacrylat; Copolymerisate
von Methylmethacrylat mit Butylacrylat und/oder 2-Ethylhexylacrylat, und/oder 1,3-Butadien;
Styrol-1,3-Butadien-Copolymere und Styrol-(Meth)Acrylsäureester-Copolymere wie Styrol-Butylacrylat,
Styrol-Methylmethacrylat-Butylacrylat oder Styrol-2-Ethylhexylacrylat, wobei als Butylacrylat
n-, iso-, t-Butylacrylat eingesetzt werden kann.
[0014] Der Gehalt an Epoxy-, N-Methylol-, Ethylencarbonat- und Isocyanat-funktionellen Comonomeren
beträgt 0.1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis
20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymers B). Geeignete epoxidfunktionelle
Comonomere sind Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat, Allylglycidether, Vinylglycidether,
Vinylcyclohexenoxid, Limonenoxid, Myrcenoxid, Caryophyllenoxid, mit einem Glycidylrest
im Aromaten substituierte Styrole und Vinyltoluole sowie mit einem Glycidresten im
Aromaten substituierte Vinylbenzoate. Geeignete Isocyanat-funktionelle Comonomere
sind 2-Methyl-2-isocyanatopropylmethacrylat und Isopropenyl-dimethylbenzylisocyanat
(TMI). Geeignete N-Methylol-funktionelle Comonomere sind N-Methylolacrylamid (NMA),
N-Methylolmethacrylamid, N-Methylolallylcarbamat, Alkylether wie der Isobutoxyether
oder Ester des N-Methylolacrylamids, des N-Methylolmethacrylamids und des N-Methylolallylcarbamats.
[0015] Geeignete Vernetzer B) in Kombination mit carboxylfunktionellen Copolymeren A) sind
Di-, Oligo- und Polyamine wie Diaminobutan, Hexamethylendiamin, Polyalkylenamine wie
Triethylentetramin, Polyoxyalkylenamine (Jeffamine). Weitere Beispiele für geeignete
Vernetzer B) in Kombination mit carboxylfunktionellen Copolymeren A) sind Verbindungen
mit zwei oder mehr OH-Gruppen wie Ethylenglykol, Butandiol, Pentaerythriol, Polytetramethylenglykol,
Bisphenol A sowie Polyalkylenoxidaddukte von Ethylenglykol. Geeignet als Vernetzer
B) für carboxylfunktionelle Copolymere A) sind auch polyvalente Metallionen wie Aluminium-,
Eisen(III)- oder Zink-Chlorid.
[0016] Geeignete Vernetzer B) in Kombination mit hydroxyfunktionellen Copolymeren A) sind
Verbindungen mit zwei und mehr Silanol- oder Alkoxysilan-Gruppen wie Methyltriethoxysilan
in monomerer oder kondensierter Form, sowie polyvalente Metallionen wie Aluminium-,
Eisen(III) - oder Zink-Chlorid.
[0017] Geeignete Vernetzer B) in Kombination mit NH-funktionellen Copolymeren A) sind Di-,
Oligo- und Polycarbonsäuren wie Adipinsäure, Polyacrylsäure.
[0018] Im Falle der eben genannten Systeme mit carboxyl-, hydroxy- und NH-funktionellen
Copolymeren A) kann auch so vorgegangen werden, dass der Vernetzer B) zusammen mit
einem Vernetzungskatalysator zugegeben wird. Beispiele für Vernetzungskatalysatoren
sind Zitronensäure, Oxalsäure, Butantetracarbonsäure, quarternäre Phosphoniumsalze
wie Tetrabutylphosphoniumsalze, Natriumhypophosphit und Dibutylzinndilaurat. Eine
alternative Ausführungsform dazu ist auch die, das Copolymere A) zusammen mit der
Komponente B) zuerst zuzugeben, und den Katalysator in dem späteren Schritt zuzugeben.
[0019] Falls als Komponente A) carboxylfunktionelle Copolymere eingesetzt werden, können
diese auch mit einer Komponente B) kombiniert werden, welche die Reaktion der Carboxylgruppe
mit den OH-Gruppen der Cellulose katalysiert. Beispiele hierfür sind Zitronensäure,
Oxalsäure, Butantetracarbonsäure, quarternäre Phosphoniumsalze wie Tetrabutylphosphoniumsalze,
Natriumhypophosphit und Dibutylzinndilaurat.
[0020] Di-, Oligo- und Polyamine wie Diaminobutan, Hexamethylendiamin, Polyalkylenamine
wie Triethylentetramin oder Polyoxyalkylenamine (Jeffamine) können auch als Komponente
A) eingesetzt werden, wobei dann als Komponente B) die bereits genannten, gegebenenfalls
blockierten, Diisocyanate, beispielsweise m-Tetramethylxylen-Diisocyanat (TMXDI),
Methylendiphenyl-Diisocyanat (MDI), Toluoldiisocyanat, Isophorondiisocyanat, Dimethyl-meta-isopropenylbenzylisocyanat
eingesetzt werden.
[0021] Geeignete Systeme sind auch solche, welche Zinnkatalysatoren als Komponente A) enthalten,
beispielsweise Tetraalkylzinnverbindungen wie Dibutylzinndilaurat. Als Komponente
B) können kombiniert werden: Gegebenenfalls blockierte, Diisocyanate, beispielsweise
m-Tetramethylxylen-Diisocyanat (TMXDI), Methylendiphenyl-Diisocyanat (MDI), Toluoldiisocyanat,
Isophorondiisocyanat, Dimethyl-meta-isopropenylbenzylisocyanat, sowie Oligo- oder
Polyisocyanate. Als Komponente B) geeignet sind auch Di-, Oligo- und Polycarbonsäuren
wie Adipinsäure, Polyacrylsäure.
[0022] Weitere Beispiele für 2-Komponentensysteme sind solche, welche zu vernetzten Polysiloxanen
führen. Derartige Systeme enthalten als Komponente A) Dialkylpolysiloxane mit gleichen
oder verschiedenen Alkylresten mit 1 bis 4 C-Atomen, welche gegebenenfalls substituiert
sein können, und welche als terminale Endgruppen Hydroxyl-oder Vinylgruppen enthalten.
Als Komponente B) werden im Fall der Hydroxylendgruppe Kieselsäureester wie Tetraethylsilikat
eingesetzt. Im Falle der Vinylendgruppen werden Platinkatalysatoren als Komponente
B) eingesetzt (RTV), oder Peroxide wie Aroylperoxide (Bis-2,4-dichlorbenzoylperoxid,
Bis-4-methylbenzoylperoxid) und Alkylperoxide (Dicumylperoxid, 2,5-Di-t-butylperoxy-2,5-dimethylhexan)(HTV).
Geeignet sind auch Systeme mit einem aminofunktionellen Polysiloxan als Komponente
A) und einem epoxyfunktionellem Polysiloxan als Komponente B). Weitere Beispiele sind
Dimethylpolysiloxane als Komponente A) und Kondensationskatalysatoren wie Zinkoctoat
oder Zirkonfettsäuresalze als Komponente B).
[0023] Die beiden Komponenten A) und B) liegen in einem solchen Verhältnis vor, dass das
molare Verhältnis an funktionellen Gruppen von Komponente A) zu Komponente B) von
5 : 1 bis 1 : 5 variiert. Besonders bevorzugt werden äquimolare Verhältnisse der funktionellen
Gruppen. Der Katalysator wird in wirksamen Mengen, im allgemeinen 0.001 bis 2.0 Gew.-%
bezogen auf die funktionelle Komponente, eingesetzt.
[0024] Werden für die Komponenten A) und B) jeweils entsprechend funktionalisierte Copolymere
eingesetzt, so werden diese so ausgewählt, dass sie miteinander verträglich sind,
das heisst auf molekularer Ebene miteinander mischbar sind. Üblicherweise geht man
daher so vor, dass die in der Kombination vorliegenden Copolymere A) und B), abgesehen
von den funktionellen Comonomereinheiten, grösstenteils aus denselben Comonomereinheiten
aufgebaut sind. Am meisten bevorzugt werden daher Zusammensetzungen mit carboxylfunktionellem
Styrol-n-Butylacrylat- und/oder Styrol-Methylmethacrylat-n-Butylacrylat-Copolymer
als Bestandteil A) und mit glycidylmethacrylathaltigem Styrol-n-Butylacrylat- und/oder
Styrol-Methylmethacrylat-n-Butylacrylat-Copolymer als Bestandteil B).
[0025] Die Anwendung der Bestandteile A) und B) kann in trockener, pulverförmiger Form (Trockenbeleimung),
in Form einer wässrigen Dispersion oder einer wässrigen Lösung (Nassbeleimung) erfolgen.
Die Bestandteile A) und B) können dabei beide als Pulver oder beide als wässrige Lösung
oder wässrige Dispersion eingesetzt werden. Es können auch Pulver, wässrige Lösungen
oder wässrige Dispersionen eingesetzt werden, welche jeweils einen Bestandteil enthalten,
in beliebiger Kombination eingesetzt werden. Die Bindemittelbestandteile A) und B)
werden generell getrennt als 2-Komponenten-System eingesetzt. Beim Einsatz von pulverförmigem
Bindemittel können gegebenenfalls die Fasern mit Wasser oder einer Olefinwachsemulsion
befeuchtet werden. Dazu werden 2 bis 10 Gew.-% Wasser (Olefinwachsemulsion), bezogen
auf Bindemittel, auf die Fasern oder Späne aufgesprüht.
[0026] Die Herstellung von MDF-Platten (Medium Density Fibreboard) und HDF-Platten (High
Density Fibreboard) ist in Deppe, Ernst, Taschenbuch der Spanplattentechnik, 3. Auflage
1991 detailliert beschrieben. Im allgemeinen wird die Bindemittelzusammensetzung in
einer Menge von 2 bis 30 Gew.-%, bevorzugt in einer Menge von 7 bis 15 Gew.-%, jeweils
bezogen auf Holz (fest/fest), eingesetzt.
[0027] Zur Herstellung von MDF- bzw. HDF-Faserplatten werden die Holzschnitzel üblicherweise
über einen Einfülltrichter und eine Schnecke in den Kocher der Refineranlage transportiert.
Dort werden die Holzschnitzel einige Minuten, im allgemeinen 5 bis 15 Minuten, bei
einem Wasserdampfdruck von 1 bis 8 bar und einer Temperatur von 120 bis 200°C, erweicht.
Anschließend werden die erweichten Schnitzel, beispielsweise mittels einer weiteren
Schnecke, in die Mühle der Refineranlage gefördert, üblicherweise einem Scheibenrefiner,
wo zwischen Mahlscheiben die Holzschnitzel zerfasert werden. Zur Beleimung werden
die Fasern nach der Mahlung, noch unter Dampfdruck und bei Temperaturen von 120°C
bis 150°C in das Entspannungsrohr (Blow-line) der Refineranlage gefördert. Nach dem
Entspannungsrohr gelangen die Fasern in einen Trockner, beispielsweise einem Rohrtrockner,
und werden anschliessend von einer Streumaschine gleichmässig auf ein Formband aufgestreut
und gegebenenfalls kalt vorgepresst. Zuletzt wird die Faserschicht mittels Heizplatten
bei Temperaturen von 150°C bis 250°C und unter einem Druck von 10 bis 100 bar zu Platten
verpresst.
[0028] Die Beleimung erfolgt mittels getrennter Zugabe der beiden Komponenten des 2K-Systems.
Die bei dem zur Anwendung kommenden System thermisch stabilere Komponente A) wird
dabei in die Refineranlage, vor der Mühle, oder in der Mühle, oder kurz nach der Mühle
im vorderen Abschnitt, vorzugsweise im ersten Drittel des Entspannungsrohrs (blow-line),
zugegeben. Der zweite Bestandteil, die Vernetzerkomponente B) bzw. die die Vernetzung
auslösende Komponente B), wird in einer späteren Stufe des Verfahrens eingebracht.
Dies kann am Ende der Entspannungsstrecke der Refineranlage, vorzugsweise im letzten
Drittel des Entspannungsrohres, während dem Trocknen der Fasern im Trocknungsrohr,
oder nach dem Trocknen der Fasern erfolgen. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht
darin, dass die Vernetzerkomponente B) in einem Verfahrensschritt zugegeben wird,
bei dem die thermische Belastung niedriger ist, und somit keine oder eine weit geringere
Vorvernetzung auftritt.
Beispiele:
Vergleichsbeispiel 1:
[0029] Fichtenholzspäne wurden im Refiner bei 5 bar und 147°C für 5 min gekocht und mit
Mahlscheibenabstand 0.1 mm bei einer Leistungsaufnahme von ca. 20 kW aufgemahlen.
Die Fasern wurden ohne Beleimung auf 2 % Restfeuchte getrocknet und ohne Verdichtung
zwischengelagert.
[0030] In einem Lödige Pflugscharmischer mit Mehrstufenmesserkopf wurden zu 755 g gemahlenen
Fasern gleichmäßig mit 112 g (= 15 Gew.-%, fest/fest) pulverigem Phenol-Formaldehyde
Harz ( PF) vermischt. Zur besseren Haftung der Pulver setzte man 5 Gew.-% Wasser im
Lödigemischer zu.
[0031] Die beleimten Fasern wurden in einen 50 x 50 cm
2 grossen, 40 cm hohen Rahmen gleichmässig per Hand ausgestreut und bei Raumtemperatur
verdichtet. Diese Matte wurde aus dem Rahmen genommen und in eine Flachpresse gelegt
und für 180 sec bei 200°C mit bis zu 50 bar Druck auf 3 mm Solldichte verpreßt. Die
heisse Platte wurden zur Vervollständigung der Vernetzungsreaktion in eine Isolierbox
gelegt und 12 Stunden warmgehalten, anschliessend zurechtgeschnitten und den Eigenschaftsprüfungen
unterworfen.
Vergleichsbeispiel 2:
[0032] Es wurde analog Vergleichsbeispiel 1 vorgegangen, mit dem Unterschied, dass als Bindemittel
15 Gew.-% (fest/fest) einer Pulvermischung aus einem Styrol-Butylacrylat-Acrylsäure-Copolymer
mit einer Tg > 50°C und einem Styrol-Butylacrylat-Glycidylmethacrylat-Copolymer mit
einer Tg > 50°C eingesetzt wurde, und keine 12-stündige Lagerung der Platten vor der
Testung erfolgte.
Vergleichsbeispiel 3:
[0033] Fichtenholzspäne wurden im Refiner bei 5 bar und 147°C für 5 min gekocht und mit
Mahlscheibenabstand 0.1 mm bei einer Leistungsaufnahme von ca. 20 kW aufgemahlen.
Kurz nach der Mühle, im ersten Drittel der blow-line, wurde ein Gemisch von wässrigen
Dispersionen eines Styrol-Butylacrylat-Acrylsäure-Copolymers mit einer Tg > 50°C und
eines Styrol-Butylacrylat-Glycidylmethacrylat-Copolymers mit einer Tg > 50°C, mit
jeweils 50 % Festgehalt, in einer Menge von 15 Gew.-% (fest/fest) zugegeben. Die beleimten
Fasern wurden anschliessend auf 2 % Restfeuchte getrocknet und ohne Verdichtung zwischengelagert.
[0034] Die beleimten Fasern wurden in einen 50 x 50 cm
2 grossen, 40 cm hohen Rahmen gleichmässig per Hand ausgestreut und bei Raumtemperatur
verdichtet. Diese Matte wurde aus dem Rahmen genommen und in eine Flachpresse gelegt
und 180 sec bei 200°C mit bis zu 50 bar Druck auf 3 mm Solldichte verpresst. Die Platte
wurden anschliessend zurechtgeschnitten und den Eigenschaftsprüfungen unterworfen.
Beispiel 4:
[0035] Fichtenholzspäne wurden im Refiner bei 5 bar und 147°C für 5 min gekocht und mit
Mahlscheibenabstand 0.1 mm bei einer Leistungsaufnahme von ca. 20 kW aufgemahlen.
Kurz nach der Mühle wurde eine wässrige Dispersion eines Styrol-Butylacrylat-Acrylsäure-Copolymers
mit einer Tg > 50°C in einer Menge von 9 Gew.-% (fest/fest) zugegeben. Die beleimten
Fasern wurden anschliessend auf 2 % Restfeuchte getrocknet, und die getrockneten Fasern
mit 6 Gew.-% pulverförmigem Styrol-Butylacrylat-Glycidylmethacrylat-Copolymer mit
einer Tg > 50°C in einem Lödige Pflugscharmischer mit Mehrstufenmesserkopf vermischt.
Die beleimten Fasern wurden in einen 50 x 50 cm
2 grossen, 40 cm hohen Rahmen gleichmässig per Hand ausgestreut und bei Raumtemperatur
verdichtet. Diese Matte wurde aus dem Rahmen genommen und in eine Flachpresse gelegt
und für 180 sec bei 200°C mit bis zu 50 bar Druck auf 3 mm Solldichte verpresst. Die
Platte wurden anschliessend zurechtgeschnitten und den Eigenschaftsprüfungen unterworfen.
Anwendungstechnische Prüfungen:
[0036] Von den hergestellten Pressplatten wurden die Querzugfestigkeit nach EN 319, die
Biegefestigkeit nach DIN 52 362 und die Dickenquellung nach 2 h und 24 h nach DIN
52 364 geprüft.
Die Messergebnisse sind in der Tabelle zusammengefasst.
[0037] Vergleichsbeispiel 1 zeigt hohe Querzug- und Biegefestigkeit, sowie geringe Wasserquellung.
Da das Phenolharz nicht im Refiner, sondern bei Raumtemperatur auf trockenen Fasern
zugegeben wurde, stand bei der Pressung die volle Vernetzung zur Verfügung.
Nachteilig ist die nachträgliche lange Thermobehandlung um die Vernetzungsreaktion
vollständig ablaufen zu lassen. Nachteilig ist auch die hohe Splittergefahr der Pressplatten,
bedingt durch den hohen Vernetzungsgrad und die niedrige Flexibilität des Harzes.
Dies ist gerade in Anwendungen für den Automobilbereich wegen der Verletzungsgefahr
bei Unfällen unerwünscht.
Die Platte war gelb-braun gefärbt und wies einen deutlichen unangenehmen Geruch auf.
[0038] Vergleichsbeispiel 2 führt zu ähnlichen Festigkeiten und Quellwerten wie das Vergleichsbeispiel
1. Besonders auffällig ist bei den Biegetests die Durchbiegung von über 29 mm ohne
einen Plattenbruch zu bekommen. Da das Bindemittel nach der Fasertrocknung zugegeben
wurde steht die volle Vernetzungskapazität zur Verfügung.
[0039] Vergleichsbeispiel 3 wurde über die Nassbeleimung mit demselben Harz gebunden wie
Vergleichsbeispiel 2 über Trockenbeleimung. In der Nassbeleimung wird das Harz durch
die stärkeren Turbulenzen und der langen Mischungsstrecke generell gleichmässiger
an der Faseroberfläche verteilt. Man erwartet dadurch eine stärkere Bindung der Fasern
in der Pressplatte. Der Vergleich der Werte zeigt aber, dass die Nassbeleimung leicht
schwächer als die Trockenbeleimung ist.
Ursache des Bindeverlustes ist, dass schon im Refiner die Vernetzung teils abläuft.
Beim Verpressen fliesst dann das Harz schlechter und kann nicht mehr so gut abbinden.
[0040] Beispiel 4 zeigt die besten Festigkeiten. Hier wurde in der Nassbeleimung nur eine
Komponente mit thermisch stabilen funktionellen Gruppen eingebracht und eine optimale
Bindemittelverteilung erreicht. Die zweite Komponente mit vernetzbaren, thermisch
instabilen Gruppen wurde bei kurzzeitiger und geringer thermischer Belastung mittels
Trockenbeleimung zugegeben. Damit steht bei der Pressung die volle Vernetzungskapazität
zur Verfügung.
Tabelle:
Beispiel |
Querzugfestigkeit N/mm2 |
Biegefestigkeit N/mm2 |
Biege-E-Modul |
Quellung 2 h |
Quellung 24 h |
V.Bsp. 1 |
1.37 |
60.3 |
6226 |
4 |
12 |
V.Bsp. 2 |
1.01 |
48.0 |
5021 |
6 |
16 |
V.Bsp. 3 |
0.95 |
43.6 |
4772 |
13 |
29 |
Bsp. 4 |
1.93 |
56.4 |
5177 |
8 |
21 |
1. Verfahren zur Herstellung von Holzfaserpressplatten durch Verpressung von beleimten
Holzfasern, wobei die Holzfasern in einer Refineranlage unter Hitze und Dampfdruck
gekocht und gemahlen werden, anschliessend in ein Entspannungsrohr überführt werden,
danach getrocknet werden, und schliesslich unter Druck und gegebenenfalls erhöhter
Temperatur zu Platten verpresst werden, dadurch gekennzeichnet, dass zur Beleimung ein zweikomponentiges Bindemittel eingesetzt wird, wobei die eine Komponente
A) bei Temperaturbelastung nicht-reaktive, funktionelle Gruppen enthält, und die zweite
Komponente B) bei Temperaturbelastung reaktive, funktionelle Gruppen enthält und die
Komponente A) in der Refineranlage bei einer Temperatur von 120°C bis 200°C, vor dem
Mahlschritt, während des Mahlschrittes, oder kurz nach dem Mahlschritt, im vorderen
Abschnitt des Entspannungsrohres, zugegeben wird, und die Komponente B) bei einer
niedrigeren Temperatur von höchstens 150°C, am Ende des Entspannungsrohres, oder während
oder nach dem Trocknen der Holzfasern zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Komponente A) ein Copolymer enthalten ist, aus einer oder mehreren Comonomereinheiten
aus der Gruppe umfassend Vinylester von unverzweigten oder verzweigten Alkylcarbonsäuren
mit 1 bis 18 C-Atomen, Acrylsäureester oder Methacrylsäureester von verzweigten oder
unverzweigten Alkoholen mit 1 bis 15 C-Atomen, Diene, Olefine, Vinylaromaten und Vinylhalogenide,
und aus 0.1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymers, einer oder
mehrerer Einheiten, welche Carboxyl-, Hydroxy- oder NH-Gruppen enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Copolymer A) als carboxylfunktionelle Comonomereinheiten solche enthalten sind,
welche durch Copolymerisation mit ethylenisch ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäuren
oder durch Copolymerisation von Maleinsäureanhydrid erhalten werden, als hydroxyfunktionelle
Comonomereinheiten solche enthalten sind, welche durch Copolymerisation von Hydroxyalkylacrylaten
und Hydroxyalkylmethacrylaten mit C1- bis C8-Alkylrest erhalten werden, als NH-funktionelle Comonomere solche aus der Gruppe umfassend
(Meth)Acrylamid, Diacetonacrylamid, Maleinimid, Malein- und Fumarsäuremonoalkylesteramid,
Malein- und Fumarsäurediamid, Glutar- und Bernsteinsäuremonovinylesteramid, Glutar-
und Bernsteinsäuremonoallylesteramid copolymerisiert werden, oder die NH-Funktionen
als aminofunktionelle Oligomere mit primären oder sekundären NH-Gruppen dem Copolymer
A) zugegeben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Vernetzer B) Epoxidvernetzer vom Bisphenol-A-Typ, Diisocyanate sowie Oligo- oder
Polyisocyanate, oder Verbindungen mit zwei oder mehr Gruppen aus der Reihe Aldehyd-,
Keto-, reaktive CH-Gruppe, oder Verbindungen mit mehreren Aziridin-, Carbodiimid-
oder Oxazolin-Gruppen, eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Vernetzer B) Copolymere, welche Epoxy-, N-Methylol-, Ethylencarbonat- oder Isocyanat-Gruppen
oder Kombinationen dieser Gruppen enthalten, eingesetzt werden, wobei die Polymerzusammensetzungen
für den Vernetzer B) aus den für das Copolymer A) beschriebenen Comonomeren aufgebaut
sind.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Vernetzer B) in Kombination mit carboxylfunktionellen Copolymeren A) Di-, Oligo-,
Polyamine oder Polyalkylenamine, oder Verbindungen mit zwei oder mehr OH-Gruppen,
oder polyvalente Metallionen eingesetzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in Kombination mit hydroxyfunktionellen Copolymeren A) als Vernetzer B) Verbindungen
mit zwei und mehr Silanol- oder Alkoxysilan-Gruppen in monomerer oder kondensierter
Form, oder polyvalente Metallionen eingesetzt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in Kombination mit NH-funktionellen Copolymeren A) als Vernetzer B) Di-, Oligo- und
Polycarbonsäuren eingesetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Vernetzer B) zusammen mit einem Vernetzungskatalysator zugegeben wird, oder das Copolymere
A) zusammen mit dem Vernetzer B) zuerst zugegeben wird, und ein Vernetzungskatalysator
in dem späteren Schritt zugegeben wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Komponente A) carboxylfunktionelle Copolymere eingesetzt werden, und diese auch
mit einer Komponente B) kombiniert werden, welche die Reaktion der Carboxylgruppe
mit den OH-Gruppen der Cellulose katalysiert.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Di-, Oligo- und Polyamine als Komponente A) eingesetzt werden, und als Komponente
B) Diisocyanate eingesetzt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Zinnkatalysatoren als Komponente A) eingesetzt werden in Kombination mit Diisocyanaten,
Oligo- oder Polyisocyanaten, oder Di-, Oligo- oder Polycarbonsäuren als Komponente
B).
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Komponente A) Dialkylpolysiloxane mit gleichen oder verschiedenen Alkylresten
mit 1 bis 4 C-Atomen, welche als terminale Endgruppen Hydroxyl- oder Vinylgruppen
enthalten, eingesetzt werden, und als Komponente B) im Fall der Hydroxylendgruppe
Kieselsäureester, im Falle der Vinylendgruppen Platinkatalysatoren oder Peroxide eingesetzt
werden.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein aminofunktionelles Polysiloxan als Komponente A) und ein epoxyfunktionelles Polysiloxan
als Komponente B), oder Dimethylpolysiloxane als Komponente A) und Kondensationskatalysatoren
satoren wie Zinkoctoat oder Zirkonfettsäuresalze als Komponente B) eingesetzt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass Komponente A) in die Refineranlage, vor der Mühle, oder in der Mühle, oder kurz nach
der Mühle im ersten Drittel des Entspannungsrohres, zugegeben wird und Komponente
B) im letzten Drittel des Entspannungsrohres der Refineranlage, während dem Trocknen
der Fasern im Trocknungsrohr, oder nach dem Trocknen der Fasern zugegeben wird.