(57) Der Gegenstand der Erfindung ist bleifreies Motorenbenzin der Klasse Premium/Eurosuper,
das als Motorkraftstoff für Ottomotoren mit der Versuchsoktanzahl nicht niedriger
als 95 Einheiten und mit der Motorenoktanzahl nicht niedriger als 85 Einheiten verwendet
wird, was das Produkt zu der Benzinklasse Premium/Eurosuper qualifiziert.
Das bleifreie Motorbenzin der Klasse Premium/Eurosuper, welches das Basisbenzin Normal,
Leichtbenzinkomponent, Detergens DAC 4303, Kraftstoffäthanol, Stabilisator/Isopropanol,
C
5-Fraktion und carbo-chemische und/oder petro-chemische Ursprungsprodukte und/oder
Produkte der Abfallverwertung enthält, zeichnet sich dadurch aus, dass es Basisbenzin
von 60 % bis 75 % im Volumenverhältnis, Sauerstoffverbindungen von 17 % bis 25 % im
Volumenverhältnis, Stabilisator und Kolösungsmittel von 1,25 % bis 5 % im Volumenverhältnis,
zu 3 % von Diäthylbenzol im Volumenverhältnis, 0 % - 35 % von Toluol im Volumenverhältnis,
0 % bis 25 % von Olefinefraktion im Volumenverhältnis noch dazu vom Vorteil Kaliumverbindungen
zu 10 mg/l in der Umrechnung in reines Kalium enthält.
[0001] Der Gegenstand der Erfindung betrifft ein bleibfreies Motorenbenzin der Klasse Premium/Eurosuper,
das als Motorkraftstoff für Ottomotoren mit der Versuchsoktanzahl nicht niedriger
als 95 Einheiten und mit der Motoroktanzahl nicht niedriger als 85 Einheiten verwendet
wird, was das Produkt zu der Benzinklasse Premium/Eurosuper qualifiziert.
[0002] Schneller technischer Fortschritt und damit verbundenes Qualitätswachstum der Verbrennungsmotoren
stellen an die Kraftstoffhersteller immer höhere Qualitätsanforderungen. Die Umweltschutzanforderungen
zwingen zum Einsatz von anderen Kraftstoffkomponenten als bisher. Zur Tatsache wurden
Begrenzungen, die Blei, Benzol und Schwefel eliminieren sollen. Als Antirezessionssicherheit
werden mit Erfolg Alkalimetallverbindungen eingesetzt. Andauernd werden Versuche durchgeführt,
die den Benzindampfdruck, besonders in der Sommerzeit, verringern sollen.
[0003] Es wurden viele Patentanmeldungen bezüglich der verschiedenen wirtschaftlichen Lösungen
bei der Benzinproduktion bekannt, wie z.B. polnische Patentanmeldung Nr. P-311046
und auch das polnische Patent Nr. 170290, welche den Erhalt der Standardkennwerte
für bleifreie Benzinarten erlauben.
[0004] Die entsprechende Zusammenstellung der Kohlenwasserstoffkomponenten mit unterschiedlicher
Oktanzahl und der hochoktanigen Sauerstoffverbindungen hat einen entscheidenden Einfluss
auf die Erhaltung des maximal zugelassenen Sauerstoffgehalts im Kraftstoff. Der Einsatz
von Rohstoffen der höchsten Qualität ermöglicht eine entscheidende Verringerung des
Benzol- und Schwefelgehalts, weitaus unter den in den Ländern der Europäischen Union
geltenden Normen.
[0005] Grundsätzlich kann der Gehalt von Basisbenzin aus dem Cracken- und Reformingprozess
auf 60 % im Volumenverhältnis der ganzen Kraftstoffmischung verringert werden. Der
Gehalt an aromatischen Kohlenwasserstoffen wird damit verringert. Selbstverständlich
ist das mit der Senkung der Oktanzahl verbunden. Hier sollte auf andere Verbindungen
zurückgegriffen werden, die sich in Benzin auflösen, und die einen entsprechend hohen
Oktanparameter haben - nicht unbedingt aus der Gruppe der Kohlenwasserstoffe. Auf
diese Weise kann ein Motorkraftstoff mit bedeutend kleinerem Aromagehalt bei gleichzeitiger
Erhaltung des "Oktanbonusses" erzielt werden. Die Anwendung von Methanol und Ethanol
führt gleichzeitig den Sauerstoff in das Kraftstoffgemisch ein, das den Verbrennungsprozess
der Kraftstoffmischung entscheidend verbessert und die Umweltverschmutzung verringert.
Trotz einem ziemlich niedrigen Eigendruck verursachen die Alkohole jedoch in den Kraftstoffmischungen
eine entscheidende Steigerung dieses Parameters, was wiederum für den Umweltschutz
ungünstig ist sowie für die übermäßige Kraftstoffverdampfung.
[0006] Es wird in diesem Fall der Einsatz von kurzkettigen Äther, wie Methyläther, Äthyläther,
Buthyläthyläther empfohlen. Die kurzkettigen Äther mischen sich mit Benzin genauso
gut wie Heterozyklenringverbindungen, führen zusätzliche Sauerstoffatome wie Alkohole
in das Benzin ein, erleichtern die Alkoholauflösung in den Kohlenwasserstoffen, und
was von besonderer Bedeutung ist, sie verringern den Kraftstoffdampfdruck.
[0007] Ein besonders empfehlendswertes Additiv ist Methyltetrahydrofuran (MTHF). Er zeichnet
sich durch einen sehr niedrigen Wasseraufnahmeindikator aus. Er erleichtert die Auflösung
von Alkoholen und mischt sich hervorragend mit Kohlenwasserstoffen, und was bedeutsam
ist, die Enthalpie von MTHF ist größer als die der Kraftstoffalkohole und hat einen
positiven Einfluss auf die Stabilisierung von Benzindruckparameter. Die Zündtemperatur,
der Destillationsbereich und das spezifische Gewicht qualifizieren dieses Produkt
als hochrangiges Kraftstoffadditiv.
[0008] MTHF wird aus Pflanzenabfällen in der Form einer Biomasse gewonnen. Die Reste von
Zellulose, Stroh, Spelzen, grobkörniger oder minderwertiger Makulatur, Abfällen aus
der Papierfabrik und Holzabfälle sind allgemein zugänglich. Die Produktion von MTHF
ist preisgünstig und lohnend. In den Vereinigten Staaten von Amerika wird sie im großen
Ausmaß nach dem USA-Patent Nr. 4,897,497 eingesetzt.
[0009] Auf die Verringerung des Dampfdruckes fließt vorteilhaft Zusatz von Diäthylbenzol
(DEB) ein, welcher bei dem vergrößerten Oxidgehalt in Benzin die Verbrennungsbedingungen
nicht verringert und zusätzlich durch die hohe Oktanzahl gekennzeichnet wird. Bei
extrem niedrigen Benzindampfdruckparametern können vor allem in der Winterzeit Probleme
mit dem Anlassen des Motors vorkommen. Als Abhilfemaßnahme wird während der Produktion
der Einsatz von leichten, einfachen oder verzweigten Kohlenwasserstofffraktionen mit
geringem Gehalt von n- und Iso-Paraffin vorgeschlagen. Die Fraktionen C
4, C
5 bis zu C
8 mit der erwähnten Struktur, die durch die minimale Oktanzahl 67 gekennzeichnet werden,
vergrößern günstig den Druck bei dem geringen Abfall des "Oktanbonusses". In der Verbindung
mit dem Äther, Alkoholen und MTHF bilden sie eine gute Mischung für Basisbenzin. Genannte
Fraktionen der Kohlenwasserstoffe beeinflussen auch vorteilhaft den Endpreis des Endproduktes.
Ihr Marktpreis ist niedriger als der Preis der Basisaromata oder der hochoktanigen
Aromata.
[0010] Die Raffineriebetriebe, die eine erweiterte oder komplette Erdölverarbeitung durchführen,
verfügen über angemessene Anlagen, die das Erhalten von breiten sowie von sehr schmalen
Fraktionen von Kohlenwasserstoffen mit für die Benzinproduktion günstigen Parametern
und auch Benzin in den Crack-, Reforming- und Hydrocrackprozessen ermöglichen. Die
Benzinsorten enthalten jedoch einen breiten Bereich von aromatischen Kohlenwasserstoffen,
oft in den Grenzwerten von 40 %. Ziel ist es also, die Mengen von Basisbenzin in der
Produktion von bleifreien Kraftstoffen zugunsten der anderen aromafreien und benzolfreien
Streckungsmitteln einzuschränken, bei gleichzeitiger Senkung der Produktionskosten
durch den Einsatz von preisgünstigen und leicht zugänglichen Komponenten.
[0011] Um das Motorenbenzin mit Parametern zu erhalten, die der Benzinklasse Premium/Eurosuper
entsprechen, sollte die Gemischzusammensetzung so gewählt werden, dass der Gehalt
an Komponenten mit sog. "Oktanbonus" bei dem Erhalten der positiven Klopffestigkeitsparametern
maßgebend wird. Die Art und die Länge der Kohlenstoffketten in den Kohlenwasserstoffen
sowie die Aromazahl - Kohlenstoffverbindungen - sollen so zusammengestellt werden,
dass sie bei der gleichzeitigen Ausnutzung des in dem Kraftstoff enthaltenen Sauerstoffes
beste Verbrennungsbedingungen garantieren, mit Berücksichtigung der in dem Motor entstandenen
Verbrennungsrückstände und der in die Atmosphäre abgegebenen Emissionswerte. Vorteilhaft
ist in dem Produktionsprozess der Einsatz von Detergens, welche in minimalen Mengen
die Kraftstoffhomogenität bei der gleichzeitigen Verbesserung der Reinigungseigenschaften
positiv beeinflussen und geringere Mengen der Verbrennungsrückstände hinterlassen.
[0012] Der Mischungsprozess beruht auf der Eingabe in einen Behälter der einzelnen Komponenten
in der von dem spezifischen Gewicht abhängigen Reihenfolge. Die Rohstoffe soll man
in den Behälter von unten dosieren, was die Spritzerbildung und ein übermäßiges Abdampfen
verhindert. In der ersten Reihenfolge soll man die schwersten Produkte, Äther und
Detergens dosieren. Die Alkohole - am bestem mit Stabilisator und Kolösungsmittel
- sollen zum Schluss dosiert werden. In der Produktion, besonders bei dem Anwenden
von Großvolumenbehältern ist das Einspritzverfahren, bei dem unter hohen Druck die
weiteren Komponenten eingepumpt werden, welches aber immer noch in Deutschland verwendet
wird, sehr ungünstig, weil es das Erhalten eines homogenen Produktes im ganzen Behältervolumen
nicht zulässt. Der Unterschied der spezifischen Gewichte, der in den verschiedenen
Behälterteilen gemessen wird, überschreitet den Wert 0,03 g/cm
3. Die günstigste Methode ist die Zirkulationsmethode, bei welcher die Umlaufpumpe
benutzt wird, die den Kraftstoff aus dem oberen Behälterteil entnimmt und ihn in seinen
unteren Bereich fördert. In der kurzen Zeit kann man den Kraftstoff bei der gleichzeitigen
maximalen Einschränkung der Dampfemission homogenisieren, wobei das allerdings nur
bei der Ausnutzung des maximalen Behältervolumens möglich ist. Dies erfordert jedoch
einen Anlageverschluss oder die Nutzung einer Absorptionskolonne mit Dampfkühlung.
Die andere günstige und schnelle Methode der Mischung ist das pneumatische Rühren,
d.h. Eingabe der Gäsphase über dem Behälterboden. Aus Sicherheitsgründen ist das Mischen
mit der Hilfe von Luft unzulässig. Die zusätzlich eingeführte Luft wirkt sich negativ
auf die Kraftstoffqualität aus, so dass die Oxidationsbeständigkeit verringert wird.
In diesem Fall sollte das Intergas, wie z.B. Stickstoff mit gleichzeitiger Abkühlung
und Rückflussabkühlung der Dämpfe eingesetzt werden. Bei der Anwendung dieser Methode
beschränkt sich der Vergleich der spezifischen Gewichte der aus den verschiedenen
Behälterstände entnommenen Kraftstoffproben in einem Grenzwert von 0,002 g/cm
3.
[0013] Ziel der Erfindung ist eine Überarbeitung des Produktes in der Form von Benzin der
Klasse Premium/Eurosuper bis hin zur Annäherung zu der Klasse Super Plus in den Optionen
Bleifrei und Universal, d.h. mit einem Zusatz von Kaliumverbindungen, in Polen als
U 95 bekannt, bei der Beibehaltung der ständig wachsenden Anforderungen der Motorproduzenten
als auch von hohen proökonomischen Parametern, wobei die Grundregel auf dem Ausnutzen
von bis jetzt in der Produktion eingesetzten Benzinkomponente, jedoch bei der bedeutenden
Mengenänderung und Art der Sauerstoffverbindungen beruht. Das bleifreie Motorenbenzin
der Klasse Premium/Eurosuper nach der Erfindung, welches das Basisbenzin Normal, Leichtbenzinkomponent,
Detergens DAC 4303, Kraftstoffäthanol, Stabilisator/Isopropanol, C
5- Fraktion und carbo-chemische und/oder petro-chemische Ursprungsprodukte und/oder
Produkte der Abfallverwertung enthält, ist dadurch gekennzeichnet, dass es im Volumenverhältnis
Basisbenzin von 60 % bis 75 %, Sauerstoffverbindungen im Volumenverhältnis von 17
% bis 25 %, Stabilisator und Kolösungsmittel im Volumenverhältnis von 1,25 % bis 5
% und zu 3 % im Volumenverhältnis von Diäthylbenzol, Toluol von 0 % - 35 % im Volumenverhältnis,
Olefinefraktion im Volumenverhältnis von 0 % bis 25 % und vorteilhaft Kaliumverbindungen
in der Menge von 10 mg/l in der Umrechnung in reines Kalium enthält, wobei als Kolösungsmittel
Isopropanol und ETBE zusammen und/oder Isopropanol und Methyltetrahydrofuran zusammen
eingesetzt wird. Der Gehalt an Basisbenzin ist vom Vorteil nicht höher als 60 % im
Volumenverhältnis. Die Auswahl von Mischverhältnis der Benzinkomponenten sichert nach
der Erfindung entsprechende Versuchs- und Motorenoktanzahl und erlaubt eine Verringerung
des Benzindampfdruckes vor allem in der Sommerzeit, beim Einhalten von entsprechenden
Druckparametern in der Winterzeit und gleichzeitigen Aromatagehalt unter 45 % im Volumenverhältnis.
[0014] Die Benzingemische von bleifreiem Motorenbenzin der Klasse Premium/Eurosuper, die
sich der Klasse Super Plus annähern, wurden durch das Vermischen von Komponenten erreicht
und die Komponentenmischung im Prozentverhältnis wurde in den unteren Beispielen dargestellt.
1. Bleifreies Motorenbenzin der Klasse Premium/Eurosuper, welches das Basisbenzin Normal,
Leichtbenzinkomponent, Detergens DAC 4303, Kraftstoffäthanol, Stabilisator/Isopropanol,
C5-Fraktion und carbo-chemische und/oder petro-chemische Ursprungsprodukte und/oder
Produkte der Abfallverwertung enthält, dadurch gekennzeichnet, dass es 50 bis 75 Vol-%, insbesondere 55 bis 65 Vol-% Basisbenzin, 17 bis 25 Vol-%, insbesondere
19 bis 22 Vol-% Sauerstoffverbindungen, 1,25 bis 5 Vol-%, insbesondere 2 bis 3 Vol-%
Stabilisator und Kolösungsmittel, 0 bis 3 Vol-% Diäthylbenzol, 0 bis 35 Vol-% Toluol,
0 bis 25 Vol-% Olefinefraktion und insbesondere Kaliumverbindungen zu 10 mg/l in der
Umrechnung in reines Kalium enthält.
2. Benzin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kolösungsmittel Isopropanol und ETBE zusammen und/oder Isobutanol und Methyltetrahydrofuran
zusammen ist.
3. Benzin nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisbenzingehalt 60 bis 70 Vol-% beträgt.
4. Benzin nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisbenzingehalt nicht mehr als 60 Vol-% beträgt.