[0001] Die Erfindung betrifft ein Möbelscharnier mit einer Verstelleinrichtung für einen
mittelbar oder unmittelbar auf einer möbelseitigen, ein- oder mehrteiligen Montageplatte
gelagerten Scharnierarm nach dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Im allgemeinen sind bei Möbelscharnieren verschiedene Verstellmöglichkeiten vorgesehen.
[0003] So besteht eine Verstellmöglichkeit in der Verstellung der Position des Scharnierarmes
relativ zur Montageplatte in Richtung der Möbelfuge, d.h. eine Seitenverstellung der
Möbeltür. Diese Verstellung wird durch die sogenannte Seitenverstellschraube erreicht,
die in einem Gewinde des Scharnierarms lagert und mit ihrem Kopf in einer Aussparung
der Montageplatte gehalten ist. Je nach Drehung der Schraube hebt sich der Scharnierarm
mehr oder weniger von der Montageplatte ab, so daß sich eine seitliche Verstellung
der Möbeltüre ergibt.
[0004] Eine weitere Verstellmöglichkeit betrifft die Tiefenverstellung des Scharnierarmes,
durch welche der Abstand der Möbeltür zur Stirnseite des Möbels einstellbar ist. Die
Tiefenverstellung erfolgt im allgemeinen mit einer Klemmschraube, durch welche der
Scharnierarm auf der Montageplatte befestigt wird. Die Klemmschraube ragt durch ein
Langloch im Scharnierarm, wobei die Tiefenstellung durch gleiten entlang des Langlochs
erfolgt und der Tiefenverstellweg durch die Länge des Langlochs bestimmt wird.
[0005] Ein Möbelscharnier der oben genannten Art ist z.B. aus der DE 298 11 793 U1 bekannt.
[0006] Die bekannten Verstelleinrichtungen weisen jedoch erhebliche Nachteile auf.
[0007] Mit Bezug auf die Seitenverstellung der Türe wird der Scharnierarm durch Verdrehen
der Seitenverstellschraube um eine imaginäre Achse verschwenkt, so daß die Verstellbewegung
entlang eines Kreisbogens erfolgt. Dadurch verstellt sich nicht nur die seitliche
Position der Türe, sondern auch in ungewollter Weise die Tiefenposition der Türe,
so daß sich der Abstand der Türe von der Stirnkante des Möbel verändert.
[0008] Bei der Tiefeneinstellung besteht das Problem, daß die Tiefeneinstellschraube gelöst
werden muß, um eine Verschiebung entlang des Langlochs zu ermöglichen. Eine feinfühlige
Einstellung ist dadurch nicht möglich.
[0009] Ein Scharnier mit Ausgleichsfunktion bei der Seitenverstellung ist in der DE 299
14 473 U1 beschrieben. Es ist mindestens ein Schwenkhebel vorgesehen, der beim verdrehen
der Seitenverstellschraube geschwenkt wird und an dem sich der Scharnierarm mittelbar
oder unmittelbar abstützt, wobei der Scharnierarm beim Verdrehen der Fugenverstellschraube
durch den mindestens einen Schwenkhebel parallel zur Grundplatte geführt ist. Die
hier vorgestellte Konstruktion erschein jedoch sehr aufwendig in der Herstellung.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Möbelscharnier vorzuschlagen, das über verbesserte
Einstellmöglichkeiten verfügt, ohne daß ein übermäßiger Konstruktions- und Herstellungsaufwand
notwendig ist.
[0011] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale der unabhängigen Patenansprüche.
[0012] Für die Seitenverstellung weist die Seitenverstellschraube mindestens eine Exzenter-
oder Kurvenscheibe auf, wobei bei Verdrehung der Seitenverstellschraube eine Seitenverstellung
und zugleich eine parallele Verschiebung des Scharnierarmes relativ zur Montageplatte
und damit eine Korrektur der Tiefenverstellung der Türe um einen Betrag K bewirkt.
[0013] Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß die bei der Montage des Scharniers
mit der Tiefenverstellvorrichtung eingestellte Spaltbreite S konstant bleibt, auch
wenn man mit der Seitenverstellvorrichtung die Fugenbreite F variiert.
[0014] Die Seitenverstellschraube sitzt mit ihrem Gewinde in einer entsprechenden Gewindebohrung
des Scharnierarms.
[0015] Dabei wirkt die Exzenterscheibe mit einer Lagerplatte zusammen, die relativ zur Montageplatte
feststellbar zwischen dem Scharnierarm und der Montageplatte angeordnet ist. Die Lagerplatte
umfaßt ein Exzenterlager, an dem sich die Exzenterscheibe abstützt, so daß bei Betätigung
der Seitenverstellschraube eine Seitenverstellung senkrecht zur Montageebene des Scharbierarms
und eine Verschiebung des Scharnierarms auf der Lagerplatte bzw. der Montageplatte
erfolgt.
[0016] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform weist die Seitenverstellschraube zwei
etwa gegenläufige, übereinanderliegende Kurvenscheiben auf.
[0017] Die Lagerplatte weist einen Durchbruch auf, der Anlageflächen für die beiden Kurvenscheiben
ausbildet.
[0018] Hierzu ist an der Lagerplatte eine Abkröpfung vorgesehen, wodurch sich in zwei Ebenen
übereinanderliegende Anlageflächen für die Kurvenscheiben ergeben.
[0019] Durch die gegenläufigen Kurvenscheiben wird in etwa eine Verdopplung des Stellweges
im Gegensatz zur Verwendung nur einer Kurvenscheibe erreicht.
[0020] Um eine an den Seitenverstellweg angepaßte Tiefenkorrektur des Scharnierarms zu erreichen,
ist die Exzentrizität der Exzenter- oder Kurvenscheibe auf die Steigung des Gewindes
der Seitenverstellschraube abgestimmt.
[0021] Zur Tiefenverstellung ist die Tiefenverstellschraube am Scharnierarm oder einem,
mit diesem verbundenen, Bauteil gelagert und weist mindestens eine Exzenter- oder
Kurvenscheibe auf, die sich an zugeordneten Anlageflächen der Montageplatte abstützt
und bei Verdrehung der Tiefenverstellschraube eine Verschiebung des Scharnierarms
relativ zur Montageplatte um einen Betrag W bewirkt.
[0022] Hierbei ergibt sich der Vorteil, daß bei der Montage des Scharniers mittels der Tiefenverstellschraube
die Spaltbreite S schnell und feinfühlig eingestellt werden kann. Beim Stand der Technik
war es üblich, die Tiefenverstellschraube als in einem Langloch laufende Klemmschraube
auszubilden, die gelöst werden mußte, damit der Scharnierarm eingestellt werden konnte.
[0023] Ferner umfaßt die Montageplatte vorzugsweise eine Grundplatte und eine Stellplatte,
wobei die Stellplatte lösbar mit der Grundplatte verbunden werden kann.
[0024] Vorzugsweise weist die Tiefenverstellschraube zwei etwa gegenläufige, übereinanderliegende
Kurvenscheiben auf. Durch die gegenläufigen Kurvenscheiben wird in etwa eine Verdopplung
des Stellweges im Gegensatz zur Verwendung nur einer Kurvenscheibe erreicht.
[0025] Die Tiefenverstellschraube ist in einer Lagerplatte drehbar gelagert und durchgreift
einen in der Stellplatte vorgesehenen Durchbruch, der Anlageflächen für die Kurvenscheibe(n)
der Tiefenverstellschraube ausbildet. Damit für beide Kurvenscheiben geeignete Anlageflächen
vorhanden sind, umfaßt die Stellplatte eine Abkröpfung, wodurch sich in zwei Ebenen
übereinanderliegende Anlageflächen für die Kurvenscheiben ergeben.
[0026] Auf diese Weise ist durch Betätigen der Tiefenverstellschraube eine Verschiebung
der Lagerplatte und dem, mit dieser verbundenen, Scharnierarm gegenüber der Stellplatte
erreichbar.
[0027] Vorzugsweise umfaßt die Lagerplatte Lagerlappen, die in zugeordnete Führungsschlitze
des Scharnierarmes eingreifen und in diesen verschiebbar geführt sind. Die Lagerlappen
wirken zudem als Drehlager, um dessen Achse sich der Scharnierarm bei einer Seitenverstellung
dreht.
[0028] Nachfolgend werden mehrere Ausführungsformen der Erfindung anhand von Zeichnungsfiguren
näher beschrieben. Aus den Zeichnungen und deren Beschreibung ergeben sich weitere
Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung.
[0029] Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Möbelscharniers;
- Fig. 2:
- einen Schnitt durch die Seitenverstellvorrichtung in einer ersten Stellung;
- Fig. 3:
- einen Schnitt durch die Seitenverstellvorrichtung in einer zweiten Stellung;
- Fig. 4:
- einen Längsschnitt durch die erste Ausführungsform des Möbelscharniers;
- Fig. 5:
- eine Draufsicht auf die erste Ausführungsform des Möbelscharniers gemäß Figur 4;
- Fig. 6:
- eine perspektivische Ansicht der Seitenverstellschraube;
- Fig. 7:
- eine Seitenansicht der Lagerplatte;
- Fig. 7A:
- eine Draufsicht auf die Lagerplatte nach Figur 7;
- Fig. 8:
- einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Möbelscharniers;
- Fig. 9:
- eine Draufsicht auf die zweite Ausführungsform des Möbelscharniers gemäß Figur 8;
- Fig. 10:
- eine Seitenansicht der Stellplatte;
- Fig. 10A:
- eine Draufsicht auf die Stellplatte;
- Fig. 11:
- eine perspektivische Ansicht der Tiefenverstellschraube;
- Fig. 12:
- eine Draufsicht auf die Tiefenverstellvorrichtung in einer ersten Stellung;
- Fig. 12A:
- eine Draufsicht auf die Tiefenverstellvorrichtung in einer zweiten Stellung;
- Fig. 13:
- einen Längsschnitt durch eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Möbelscharniers;
- Fig. 14:
- eine Draufsicht auf die dritte Ausführungsform des Möbelscharniers gemäß Figur 13;
- Fig. 15:
- eine perspektivische Ansicht der Seitenverstellschraube;
- Fig. 16:
- eine Draufsicht auf die Seitenverstellvorrichtung in einer ersten Stellung;
- Fig. 16A:
- eine Draufsicht auf die Seitenverstellvorrichtung in einer zweiten Stellung.
[0030] Eines erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren 1 bis 7A dargestellt.
[0031] Das Möbelscharnier umfaßt eine Montageplatte, bestehend aus einer Grundplatte 1 und
einer Stellplatte 2, wobei die Grundplatte 1 an der Seitenwand des Möbelkastens 11
befestigt ist. Die Stellplatte 2 kann rastend und lösbar mit der Grundplatte 1 verbunden
werden. Auf der Stellplatte 2 ist der Scharnierarm 8 befestigt, welcher sich in der
Zeichnung nach links fortsetzt und gelenkig mit einem türseitigen Anschlagteil, z.B.
einem Scharniertopf 10, verbunden ist, der in der Möbeltüre 12 eingelassen ist. Zur
Seitenverstellung der Möbeltüre 12, d.h. zur Verstellung des Scharnierarms 8 in Richtung
zur Montageebene bzw. Grundplatte 1, ist eine Seitenverstellschraube 13 vorgesehen.
[0032] Die Tiefenverstellung, also die Verstellung des Scharnierarmes 8 parallel zur Grundplatte
1, erfolgt mittels einer Tiefenverstellschraube 17, deren Gewinde in ein zugeordnetes
Aufnahmegewinde in der Stellplatte 2 eingreift. Wird der Sitz der Tiefenverstellschraube
17 etwas gelockert, so kann der Scharnierarm 8 in Pfeilrichtung 22 verschoben werden,
bis der Spalt S den gewünschten Wert aufweist. Durch Festziehen der Tiefeneinstellschraube
17 wird dann der Scharnierarm 8 in der voreingestellten Position arretiert.
[0033] Die in Figur 6 gezeigte Seitenverstellschraube 13 ist mit ihrem Gewinde 16 in einer
Gewindebohrung des Scharnierarmes 8 gelagert und stützt sich mit ihrem Schraubenkopf
14 auf einer zugeordneten Anlagefläche der Stellplatte 2 ab. Durch Verdrehen der Seitenverstellschraube
13 läßt sich nun der Scharnierarm 8 in Pfeilrichtung 21 verstellen, z.B. bei Rechtsdrehung
in eine Position, wie sie in Figur 1 gestrichelt dargestellt ist.
[0034] Dadurch verschiebt sich auch die Möbeltür 12 in Pfeilrichtung 21 nach oben, wobei
sich die Fuge F vergrößert. Da nun aber der Scharnierarm 8 bei der Seitenverstellung
keine reine Abhebebewegung in Pfeilrichtung 21 ausführt, sondern eine Schwenkbewegung,
erfolgt eine Kreisbewegung um eine imaginäre Achse mit Mittelpunkt etwa bei Bezugsziffer
7, so daß die Verstellbewegung entlang eines Kreisbogens 20 mit Radius 18 erfolgt.
Dadurch ergibt sich nicht nur eine Verstellung der Fugenbreite F, sondern gleichzeitig
eine unerwünschte Vergrößerung des Spaltes S um den Betrag K.
[0035] Dieser unerwünschten Tiefenverstellbewegung wird erfindungsgemäß entgegengewirkt,
indem die Seitenverstellschraube 13 mit einer Exzenterscheibe 15 versehen ist, welche
mit einem Exzenterlager 4 in einer Lagerplatte 3 zusammenwirkt (Figur 6). Die Lagerplatte
3, die in den Figuren 7 und 7A gezeigt ist, ist zwischen Scharnierarm 8 und Stellplatte
2 angeordnet und durch die Klemmwirkung der Tiefenverstellschraube 17 normalerweise
fest mit der Stellplatte 2 verbunden. Der Scharnierarm 8 ist jedoch in Pfeilrichtungen
22 verschiebbar auf der Lagerplatte 3 geführt, zum einen durch die Seitenverstellschraube
13 und zum anderen durch Führungsschlitze 9 im Scharnierarm 8, in welche zugeordnete
Lagerlappen 7 der Lagerplatte 3 eingreifen, so daß eine Verschiebung in Pfeilrichtung
22, aber auch eine Schwenkbewegung um die Achse der Lagerlappen 7, möglich ist.
[0036] Die Seitenverstellschraube 13 ist drehbar in der Stellplatte 2 gelagert und stützt
sich mit ihrem Kopf 14 auf einer Anlagefläche der Stellplatte 2 ab. Die Exzenterscheibe
15 wirkt mit dem Exzenterlager 4 der Stellplatte 3 zusammen, wobei die Exzenterscheibe
15 eine Grundstellung einnimmt, so wie sie in Figur 2 dargestellt ist. Erfolgt nun
eine Drehbewegung der Seitenverstellschraube 13 nach rechts, so wird aufgrund des
Gewindes 16 der Scharnierarm 8 nach oben abgehoben und gleichzeitig schwenkt die Exzenterscheibe
15 in eine Stellung, wie sie in Figur 3 dargestellt ist, wobei die Stellplatte 3 zusammen
mit dem Scharnierarm 8 in der Abbildung nach rechts um einen Betrag K verschoben wird.
Dieser Betrag entspricht genau dem Betrag K in Figur 1, d. h., der unerwünschten Vergrößerung
des Spaltes S um den Betrag K wird durch die Exzenterlagerung der Seitenverstellschraube
13 entgegengewirkt und korrigiert.
[0037] Eine zweite Ausführungsform der Erfindung ist in den Figuren 8 bis 12A dargestellt.
Die Seitenverstellung mittels Seitenverstellschraube 13 und Lagerplatte 3 ist identisch
mit der, im Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 7 beschriebenen, Seitenverstellung.
[0038] Die Tiefenverstellung weist nun aber eine spezielle Tiefenverstellschraube 23 auf,
die in Figur 11 näher dargestellt ist. Die Tiefenverstellschraube 23 umfaßt zwei übereinanderliegende
Kurvenscheiben 24 und 25, die mit in der Stellplatte 26 angeordneten Anlageflächen
zusammenwirken. Hierzu weist die in den Figuren 10 und 10A dargestellte Stellplatte
26 einen speziellen Durchbruch 32 auf, der Anlageflächen 27 und 29 für die obere und
untere Kurvenscheibe 24, 25 bildet. Damit die Anlageflächen 27, 29 jeweils in der
Ebene der zugeordneten Kurvenscheibe liegen, umfaßt die Stellplatte 26 eine Abkröpfung
28 nach unten, welche die untere Anlagefläche 29 bildet. Es schließen sich Anschläge
43, 44 an die Anlageflächen 27, 29 an, welche als Anschlagbegrenzung für die Tiefeneinstellschraube
23 dienen. Die Wirkungsweise der Verstellbewegung ist näher in den Figuren 12 und
12A gezeigt. Die untere Kurvenscheibe 25 der Tiefenverstellschraube 23 stützt sich
in der Stellung, gemäß Figur 12, am Anschlag 44 der Abkröpfung 28 ab bzw. liegt an
diesem an. Gleichzeitig liegt die obere Kurvenscheibe 24 mit ihrer Umfangsfläche am
linken Anschlag 27 der Stellplatte 26 an. Die Stellplatte 26 steht gegenüber der Grundplatte
1 fest, wobei sich - wie bereits ausgeführt-die Lagerplatte 3 zusammen mit dem Scharnierarm
8 gegenüber der Stellplatte 26 in Pfeilrichtung 22 verschieben lassen. Erfolgt nun
eine Drehung der Tiefenverstellschraube 23 nach links, so gleitet die Umfangsfläche
der unteren Kurvenscheibe 25 entlang der Anlagefläche 29 und drückt sich dort ab,
so daß sich die Lagerplatte 3 zusammen mit der Tiefenverstellschraube 23 und dem Scharnierarm
8 um einen Betrag W nach links bewegen, wobei die Tiefenverstellschraube so lange
verdreht werden kann, bis die obere Kurvenscheibe 24 am Anschlag 43 anschlägt. In
gleicher Weise bewirkt eine Verdrehung der Tiefenverstellschraube 23 nach links, daß
sich die obere Kurvenscheibe 24 an der Anlagefläche 27 abstößt, so daß sich die Tiefenverstellschraube
23 zusammen mit dem Scharnierarm 8 wieder um den Betrag W nach rechts bewegt, bis
die untere Kurvenscheibe 25 am Anschlag 44 anstößt. Somit läßt sich eine leichte und
feinfühlige Tiefenverstellung erzielen.
[0039] Eine dritte Ausführungsform der Erfindung ist in den Figuren 13 bis 16A dargestellt.
Die Tiefenverstelleinrichtung mit Tiefenverstellschraube 23 ist identisch zu der Tiefenverstelleinrichtung,
die im Zusammenhang mit den Figuren 8 bis 12A beschrieben wurde. Die Seitenverstelleinrichtung
umfaßt erfindungsgemäß eine Seitenverstellschraube 35, die, gemäß Figur 15, nun mit
zwei Kurvenscheiben 36, 37 ausgerüstet ist, ähnlich wie die Tiefenverstellschraube
23. Die Seitenverstellschraube 35 sitzt wiederum mit ihrem Gewinde 38 im Scharnierarm
8 und stützt sich mit ihrem Schraubenkopf 39 an einer zugeordneten Fläche der Stellplatte
26 ab. Geeignete Anlageflächen für die Kurvenscheiben 36, 37 der Seitenverstellschraube
35 werden durch eine modifizierte Lagerplatte 33 gebildet, die in ihrer Formgebung
etwa der Lagerplatte 3, gemäß Figur 7 und 7A, entspricht, jedoch im Bereich der Seitenverstellschraube
35 einen Durchbruch 40 aufweist, der Anlageflächen 41, 42 für die untere und obere
Kurvenscheibe 36, 37 der Seitenverstellschraube 35 aufweist. Um die Anlageflächen
in zwei Ebenen gegeneinander zu versetzen, ragt in den Durchbruch 40 eine Abkröpfung
34, welche die obere Anlagefläche 42 ausbildet.
[0040] Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel einer Seitenverstellung gemäß Figuren 1 bis
8 ist durch die Doppelkurvenscheibe der Seitenverstellschraube 35 eine feinfühligere
Einstellung bei weniger Kraftaufwand möglich, da die Steigung der Seitenverstellschraube
35 durch den größeren Verstellweg der Doppelkurvenscheibe wesentlich kleiner ausgebildet
werden kann, als vergleichsweise beim Beispiel nach Figuren 1 bis 8. Wird nun die
Seitenverstellschraube 35 betätigt, so hebt sich der Scharnierarm 8 entsprechend von
der Stellplatte 26 ab, wobei gleichzeitig die Kurvenscheiben eine Verschiebebewegung
der Lagerplatte 33, zusammen mit dem Scharnierarm 8, um den Betrag K bewirken, so
daß sich ein Ausgleich für die sonst unerwünschte Veränderung des Spaltes S (Figur
1) ergibt.
Zeichnungslegende
[0041]
- 1
- Grundplatte
- 2
- Stellplatte
- 3
- Lagerplatte
- 4
- Exzenterlager
- 5
- Durchbruch
- 6
- Langloch
- 7
- Lagerlappen
- 8
- Scharnierarm
- 9
- Führungsschlitz
- 10
- Scharniertopf
- 11
- Möbelseitenwand
- 12
- Möbeltür
- 13
- Seitenverstellschraube
- 14
- Schraubenkopf
- 15
- Exzenterscheibe
- 16
- Gewinde
- 17
- Tiefenverstellschraube
- 18
- Radius
- 19
- Drehpunkt
- 20
- Kreisbogen
- 21
- Pfeilrichtung
- 22
- Pfeilrichtung
- 23
- Tiefenverstellschraube
- 24
- Kurvenscheibe
- 25
- Kurvenscheibe
- 26
- Stellplatte
- 27
- Anlagefläche
- 28
- Abkröpfung
- 29
- Anlagefläche
- 30
- Langloch
- 31
- Durchbruch
- 32
- Durchbruch
- 33
- Lagerplatte
- 34
- Abkröpfung
- 35
- Seitenverstellschraube
- 36
- Kurvenscheibe
- 37
- Kurvenscheibe
- 38
- Gewinde
- 39
- Schraubenkopf
- 40
- Durchbruch
- 41
- Anlagefläche
- 42
- Anlagefläche
1. Möbelscharnier mit einer Verstelleinrichtung für einen mittelbar oder unmittelbar
auf einer möbelseitigen, ein- oder mehrteiligen Montageplatte gelagerten Scharnierarm,
der gelenkig mit einem türseitigen Anschlagteil verbunden ist, wobei die Verstelleinrichtung
eine Seitenverstellschraube aufweist, mittels der die Position des Scharnierarms senkrecht
zur Montageplatte zur seitlichen Verstellung der Türe veränderbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenverstellschraube (13; 35) mindestens eine Exzenter- (15) oder Kurvenscheibe
(36; 37) aufweist, wobei ein Verdrehen der Seitenverstellschraube (13; 25) eine Seitenverstellung
und zugleich eine parallele Verschiebung des Scharnierarmes (8) relativ zur Montageplatte
(1, 2; 1, 26) und damit eine Korrektur der Tiefenverstellung der Türe (12) um einen
Betrag (K) bewirkt.
2. Möbelscharnier nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenter- (15) oder Kurvenscheibe (36; 37) mit einer Lagerplatte (3; 33) zusammenwirkt,
die relativ zur Montageplatte (1, 2; 1, 26) feststellbar zwischen dem Scharnierarm
(8) und der Montageplatte angeordnet ist.
3. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerplatte (3) ein Exzenterlager (4) umfaßt, an dem sich die Exzenterscheibe
(15) abstützt.
4. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenverstellschraube (35) zwei etwa gegenläufige, übereinanderliegende Kurvenscheiben
(36, 37) aufweist.
5. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerplatte (33) einen Durchbruch (40) aufweist, der Anlageflächen (41, 42) für
die Kurvenscheibe(n) (36, 37) ausbildet.
6. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerplatte (33) eine Abkröpfung (34) aufweist, wodurch sich in zwei Ebenen übereinanderliegende
Anlageflächen (41, 42) für die Kurvenscheiben (36, 37) ergeben.
7. Möbelscharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Exzentrizität der Exzenter- (15) oder Kurvenscheibe(n) (36, 37) auf die Steigung
des Gewindes der Seitenverstellschraube (13, 35) abgestimmt ist.
8. Möbelscharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung eine Tiefenverstellschraube (23) umfaßt, die am Scharnierarm
(8) oder einem mit diesem verbundenen Bauteil (3) gelagert ist und mindestens eine
Exzenter- oder Kurvenscheibe (24, 25) aufweist, die sich an zugeordneten Anlageflächen
(27, 29) der Montageplatte (1, 26) abstützt und bei Verdrehung der Tiefenverstellschraube
(23) eine Verschiebung des Scharnierarms (8) relativ zur Montageplatte (1, 26) um
einen Betrag (W) bewirkt.
9. Möbelscharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung eine in einem zugeordneten Schraubgewinde der Montageplatte
(1, 2) gelagerte Tiefenverstellschraube (17) umfaßt, und die Lagerplatte (3) ein von
der Tiefenverstellschraube (17) durchsetztes Langloch (6) aufweist.
10. Möbelscharnier mit einer Verstelleinrichtung für einen mittelbar oder unmittelbar
auf einer möbelseitigen, ein- oder mehrteiligen Montageplatte gelagerten Scharnierarm,
der gelenkig mit einem türseitigen Anschlagteil verbunden ist, wobei die Verstelleinrichtung
eine Tiefenverstellschraube aufweist, mittels der die Position des Scharnierarms parallel
zur Montageplatte zur Tiefenverstellung der Türe veränderbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefenverstellschraube (23) am Scharnierarm (8) oder einem mit diesem verbundenen
Bauteil (3) gelagert ist und mindestens eine Exzenter- oder Kurvenscheibe (24, 25)
aufweist, die sich an zugeordneten Anlageflächen (27, 29) der Montageplatte (1, 26)
abstützt und ein Verdrehen der Tiefenverstellschraube (23) eine Verschiebung des Scharnierarms
(8) relativ zur Montageplatte (1, 26) um einen Betrag (W) bewirkt.
11. Möbelscharnier nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefeneinstellschraube (23) drehbar in einer Lagerplatte (3) gelagert ist, die
verschiebbar zwischen dem Scharnierarm (8) und der Montageplatte (1, 26) angeordnet
ist.
12. Möbelscharnier nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Montageplatte eine Grundplatte (1) und eine Stellplatte (26) umfaßt.
13. Möbelscharnier nach Anspruch 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefenverstellschraube (23) zwei etwa gegenläufige, übereinanderliegende Kurvenscheiben
(24, 25) aufweist.
14. Möbelscharnier nach Anspruch 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stellplatte (26) einen Durchbruch (32) aufweist, der die Anlageflächen (27, 29)
für die Kurvenscheibe(n) ausbildet.
15. Möbelscharnier nach Anspruch 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stellplatte (3) eine Abkröpfung (28) aufweist, wodurch sich in zwei Ebenen übereinanderliegende
Anlageflächen (27, 29) für die Kurvenscheiben (24, 25) ergeben.
16. Möbelscharnier nach Anspruch 10 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellvorrichtung eine Seitenverstellschraube (13) umfaßt, die mindestens eine
Exzenter- (15) oder Kurvenscheibe (36, 37) aufweist, wobei bei Verdrehung der Seitenverstellschraube
(13) eine Seitenverstellung und zugleich eine parallele Verschiebung des Scharnierarmes
(8) relativ zur Montageplatte (1, 2; 1, 26) und damit eine Korrektur der Tiefenverstellung
der Türe (12) um einen Betrag (K) bewirkt.
17. Möbelscharnier nach Anspruch 10 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerplatte (3, 33) Lagerlappen (7) aufweist, die in zugeordnete Führungsschlitze
(9) des Scharnierarmes eingreifen und in diesen drehbar und verschiebbar geführt sind.