[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung mindestens einer Eigenschaft
eines im Förderweg eines Pumpenaggregats befindlichen Mediums oder zur Ermittlung
des Mediums selbst sowie ein Pumpenaggregat mit einer Einrichtung zur Ausführung dieses
Verfahrens.
[0002] Bei Kreiselpumpenaggregaten ist der Antriebsmotor häufig als Nasslaufmotor ausgebildet.
Die den Rotor und das Kreiselrad tragende Welle ist dann in Lagern geführt, welche
in der Regel durch das Fördermedium selbst geschmiert werden. Darüber hinaus erfolgt
bei einigen Konstruktionen auch die Kühlung von Motor und Motorelektronik über das
Fördermedium. Insbesondere bei modernen, frequenzumrichtergesteuerten Pumpenaggregaten,
die hochtourig laufen, ist eine ständige Kühlung und Schmierung durch das Fördermedium
von ausschlaggebender Bedeutung, da beim Trockenlauf ein erhöhter Lagerverschleiß
auftritt und schließlich auch andere Bauteile durch Überhitzung geschädigt oder gar
zerstört werden können. Ein solcher Trockenlauf kann auftreten, wenn das flüssige
Fördermedium ausbleibt, d. h. in dem Förderweg zur Pumpe Luft befindlich ist oder
wenn das Fördermedium überhitzt ist und dort Gas befindlich ist. Darüber hinaus kann
auch die Konsistenz des Fördermediums selbst für die Kühl- und Schmiereigenschaften
von Bedeutung sein.
[0003] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
schaffen, das mit geringem baulichen Aufwand das Fördermedium bzw. das im Pumpenaggregat
gerade befindliche Medium erfasst. Darüber hinaus soll ein entsprechendes Pumpenaggregat
geschaffen werden, bei dem mit geringem baulichen Aufwand und unter weitgehender Ausnutzung
vorhandener Bauteile/Baugruppen ein solches Verfahren realisierbar ist.
[0004] Der verfahrensmäßige Teil dieser Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Ein entsprechend ausgebildetes Pumpenaggregat ist durch die in Anspruch
8 angegebenen Merkmale gekennzeichnet. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2 bis 7 und des Pumpenaggregats in den Unteransprüchen
9 bis 13 sowie der nachfolgenden Beschreibung angegeben.
[0005] Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist es, in dem Förderweg des Pumpenaggregats,
insbesondere im Pumpenaggregat selbst, ein elektrisch beheizbares Heizelement vorzusehen
und dieses periodisch zu beheizen, wobei anhand des Temperaturverlaufs des Heizelements
die gewünschte Stoffeigenschaft des Mediums oder das Medium selbst ermittelt wird.
Dabei geht die Erfindung in ihrer einfachsten Form von weitgehend konstanten Temperaturen
des Fördermediums aus, wobei Strömungsgeschwindigkeiten des Fördermediums ebenfalls
vernachlässigt werden, um beispielsweise zu erfassen, ob im Förderweg des Pumpenaggregats
Förderflüssigkeit, z. B. Wasser, befindlich ist oder aber Luft. Da das Heizelement
in Umgebung von Flüssigkeit einem wesentlich intensiveren Wärmeaustausch unterliegt
als in Umgebung von Gas, kann anhand des Temperaturverlaufs des Heizelements, sei
es in der Heiz- oder auch in der Abkühlphase, ermittelt werden, ob es sich bei dem
Medium um eine Flüssigkeit oder ein Gas handelt. Diese einfachste Form der Auswertung
kann je nach Anforderung an das Einsatzgebiet verfeinert werden, so dass auch bei
sich ändernden Umgebungsbedingungen (Temperatur, Geschwindigkeit) mit ausreichender
Zuverlässigkeit die gewünschte Stoffeigenschaft des Mediums bzw. das Medium selbst
bestimmt werden kann.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren dient primär zur Verhinderung von Trockenlauf eines
Pumpenaggregats, es kann jedoch auch zur Ermittlung anderer Stoffeigenschaften, wie
beispielsweise den Konzentrationsgehalt von Frostschutzmitteln in Wasser oder dergleichen,
dienen. Es versteht sich, dass die Verfahrensparameter hierzu entsprechend der zu
unterscheidenden Stoffeigenschaft oder der zu unterscheidenden Medien anzupassen sind.
[0007] Der vorrichtungsmäßige Aufbau zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
vergleichsweise gering, da neben dem erforderlichen Heizelement, das vorzugsweise
in Form eines PTC-Widerstands vorgesehen wird, im Wesentlichen nur Auswertelektronik
benötigt wird, die aufgrund der heutzutage aggregatseitig vorhandenen digitalen Motorelektronik
nicht zusätzlich zur Verfügung gestellt werden muss, sondern lediglich durch Implementierung
entsprechender Software realisiert werden kann.
[0008] Um die gewünschte Stoffeigenschaft zu ermitteln bzw. das jeweilige Medium zu erfassen,
ist es erforderlich, zuvor entsprechende Werte zu ermitteln, sei es rechnerisch oder
experimentell, die dann mit den gemessenen Werten verglichen werden, wonach als Ergebnis
die zu ermittelnde Stoffeigenschaft oder das Medium bestimmt werden.
[0009] Grundsätzlich ist in einfachster Form lediglich die Erfassung mindestens einer Temperatur
des Heizelements zu einem bestimmten Zeitpunkt während oder nach dem Heizvorgang zu
erfassen, um dann durch Vergleich die Stoffeigenschaft bzw. das Medium zu bestimmen.
In der Praxis würde es jedoch vorteilhafter sein, mehrere Temperaturwerte in zeitlichen
Abständen zu erfassen, wenn nicht sogar den zeitlichen Temperaturverlauf zu erfassen.
[0010] Um mit genügender Sicherheit den Trockenlauf auszuschließen, ist es zweckmäßig, das
erfindungsgemäße Verfahren in geeigneten Abständen zu wiederholen, also periodisch
auszuführen. Dabei sind die Abstände zweckmäßigerweise so zu wählen, dass die Betriebssicherheit
des Gerätes vor Trockenlauf hinreichend sichergestellt ist.
[0011] In einfachster Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Temperatur zu
Beginn und am Ende der Heizphase bzw. zu Beginn und am Ende der Abkühlphase ermittelt
und die Temperaturdifferenz bestimmt, um beispielsweise festzustellen, ob das Heizelement
in Wasser oder in Luft liegt. Wenn die Werte über die Zeit gespeichert werden, können
auch Temperaturänderungen des Fördermediums bei dieser einfachen Auswertung mit erfasst
werden. Dabei ist es zweckmäßig, das Heizelement stets mit einer vorbestimmten konstanten
Leistung über eine vorbestimmte Zeit aufzuheizen und dann über eine vorbestimmte Zeit
wieder abkühlen zu lassen. Durch das Einbringen einer konstanten Leistung können auch
Zwischenwerte vor Erreichen der vorbestimmten Zeit ausgewertet werden, um Tendenzen
frühzeitig zu erkennen.
[0012] Eine noch zuverlässigere und exaktere Auswertung erlaubt eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, bei der das Heizelement zunächst aufgeheizt wird und dann der Temperaturverlauf
des Heizelements während einer vorbestimmten Zeit nach der Aufheizphase erfasst und
die Eigenschaft des Mediums oder das Medium selbst ermittelt wird. Dabei können nach
einer Weiterbildung des Verfahrens die während der Heiz- und/oder Abkühlphase ermittelten
Temperaturwerte herangezogen werden, um in einer Modellrechnung unter Zugrundelegung
der möglichen verschiedenen zu ermittelnden Stoffeigenschaften oder Medien rechnerisch
zu ermitteln, wie das Temperaturverhalten am Heizelement ohne Wärmezufuhr wäre. Für
jede der möglichen Stoffeigenschaften oder der möglichen Medien wird hierbei ein unterschiedlicher
Temperaturverlauf über die Zeit ermittelt werden. Dabei ist das zu ermittelnde Medium
dann durch die Kurve bestimmt, welche den glattesten Verlauf hat. Dieser Methode liegt
die Erkenntnis zugrunde, dass nur das Medium bzw. nur das Medium mit der vorhandenen
Eigenschaft eine nahezu konstante Temperatur aufweisen wird, wohingegen bei abweichenden
Medien rechnerisch Temperaturänderungen ermittelt werden, die aus thermodynamischen
Gründen nicht zutreffen können.
[0013] Grundsätzlich können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Temperaturänderungen des
Fördermediums oder Änderungen der Strömungsgeschwindigkeit vernachlässigt werden,
wenn diese so sind, dass sie das Messergebnis nicht merklich beeinflussen. Wenn dies
nicht mehr der Fall ist, kann entweder die Temperatur des Fördermediums gesondert
erfasst werden, ebenso wie die Strömungsgeschwindigkeit, oder aber, was bevorzugt
ist, ein verfeinertes Ermittlungsverfahren eingesetzt werden. Hierzu sieht die Erfindung
bevorzugt ein vierstufiges Verfahren vor, wobei innerhalb der ersten Stufe das Heizelement
um eine vorbestimmte Temperaturdifferenz aufgeheizt wird. Danach wird das Heizelement
für eine vorbestimmte Zeit mit konstanter, aber geringerer Leistung als in der ersten
Stufe beheizt. In der dritten Stufe wird das Heizelement für eine vorbestimmte Zeit
nicht beheizt, d. h. nur durch das umgebende Medium abgekühlt, und in einer vierten
Stufe wird das Heizelement so beheizt, dass ein Temperaturverlauf wie in Stufe 2 entsteht,
jedoch mit dazu konstanter Temperaturdifferenz. Die in der vierten Stufe dem Heizelement
zugeführte Leistung wird ermittelt und als Vergleichswert zur Ermittlung des Mediums
bzw. der zu bestimmenden Stoffeigenschaft des Mediums herangezogen. Dabei dient die
Stufe 2 ausschließlich dazu, eine sich möglicherweise ändernde Temperatur des Fördermediums
zu erfassen, um damit ohne Temperaturmessung des Mediums eine zuverlässige Bestimmung
der Stoffeigenschaft des Mediums oder des Mediums auch dann sicherzustellen, wenn
sich die Temperatur während des Messvorgangs ändert. Sollte der Temperatureinfluss
erwartungsgemäß gering sein, so können die entsprechenden Verfahrensschritte auch
ausgelassen werden, d. h. es kann die Leistung zur Erhitzung des Heizelements um eine
vorbestimmte Temperaturdifferenz als Maß für die Auswertung herangezogen werden.
[0014] Das zur Durchführung dieses Verfahrens ausgebildete Pumpenaggregat wird vorzugsweise
als Heizelement einen PTC-Widerstand aufweisen, wobei dieser Widerstand sowohl zum
Heizen als auch zur Temperaturmessung dienen kann, indem der Spannungs-/Stromverlauf
an diesem Widerstand während des Heizens ermittelt wird und dieser Widerstand in der
Abkühlphase als Messelement, also ohne spürbare Wärmeeinbringung, geschaltet wird.
Es kann auch während der Heizphase zum Zwecke der Messung die Heizphase kurzzeitig
unterbrochen werden, wenn dies messtechnisch oder gerätetechnisch günstiger ist. Alternativ
kann jedoch neben dem Heizelement ein gesonderter Sensor zur Erfassung des Temperaturverlaufs
vorzugsweise im Bereich der Oberfläche des Heizelements vorgesehen sein.
[0015] Die Anordnung des Heizelements bzw. Sensors erfolgt zweckmäßigerweise dort, wo der
Trockenlauf zuerst auftritt, also beispielsweise bei stehender Welle im Bereich des
oberen Lagers, kann jedoch auch an jeder anderen geeigneten Stelle vorgesehen sein,
wo dies zweckmäßig ist. Das Heizelement kann auch an vom Pumpenaggregat entfernter
Stelle montiert sein, wenn beispielsweise das Ausbleiben von Fördermedium schon ermittelt
werden soll, bevor das Pumpenaggregat trockengelaufen ist. In einem solchen Fall wird
das Heizelement zweckmäßigerweise patronenartig oder modulartig ausgebildet und über
eine hermetisch dichte Leitungsverbindung mit dem Pumpenaggregat verbunden sein. Dabei
kann die Auswertelektronik entweder im Klemmenkasten des Pumpenaggregats oder als
gesondertes Modul zur Anbringung am Pumpenaggregat vorgesehen sein. Zur Auswertung
und Steuerung ist dem elektrischen Widerstand zweckmäßigerweise eine analoge Temperaturmesseinrichtung
zugeordnet, deren Signalausgang über ein Analog-Digital-Wandler einem Mikroprozessor
zugeführt ist, der einen Leistungspulsgenerator zur Beheizung des Widerstandes steuert
und dem eine Bedienelektronik zugeordnet ist. Der Mikroprozessor steuert gleichzeitig
den Motor der Pumpe, so dass darüber die im Falle von Trockenlauf erforderlichen schaltungstechnischen
Maßnahmen pumpenseitig vorgenommen werden können.
[0016] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- zeitliche Temperaturverläufe eines Heizelements eines Pumpenaggregats bei unterschiedlichen
Umgebungsmedien,
- Fig. 2
- den zeitlichen Temperaturverlauf eines Heizelements und die rechnerisch bei zwei unterschiedlichen
Medien ermittelten Kurven ohne Beheizung,
- Fig. 3
- den Temperaturverlauf gemäß Fig. 2 bei einem anderen Medium und die rechnerisch bei
zwei unterschiedlichen Medien ermittelten Kurven ohne Beheizung,
- Fig. 4
- zwei Temperaturverläufe des Heizelements bei einem vierstufigen Verfahren und
- Fig. 5
- in schematischer Darstellung einen Längsschnitt durch ein Pumpenaggregat mit Heizelement
und Auswertelektronik im Klemmenkasten.
[0017] In Fig. 1 sind zwei Kurvenverläufe dargestellt, wobei die obere Kurve 1 den Temperaturverlauf
eines Heizelements in einem Pumpenaggregat in Luft darstellt und die untere Kurve
2 den Temperaturverlauf eines solchen Heizelements zunächst in Wasser, dann in Luft
und danach wieder in Wasser darstellt. In beiden Fällen wird das Heizelement periodisch
beheizt und anschließend durch das umgebende Medium abgekühlt. Es erfolgt jeweils
über vier Sekunden zunächst eine elektrische Beheizung des Heizelements mit einer
konstanten Leistung, wonach sich eine Phase von vier Sekunden anschließt, in der keine
Beheizung erfolgt, also ausschließlich die Abkühlung durch das umgebende Medium. Wie
sich anhand des Temperaturverlaufs der Kurve 1 zeigt, benötigt das Heizelement bei
Umgebung von Luft ca. sechs Heizzyklen, bis sich ein stationärer Zustand einstellt,
d. h. dass am Anfang und am Ende jedes Intervalls sich eine konstante Temperatur einstellt
- eine konstante Umgebungstemperatur des umgebenden Mediums vorausgesetzt. Davor tritt
zumindest für das Umgebungsmedium Luft ein gewisser thermischer Trägheitseffekt ein,
der diesen stufenweisen Anstieg der Temperaturen am Ende jeder Heizperiode sowie am
Ende jeder Abkühlphase verglichen mit dem entsprechenden vorherigen Wert ausmacht.
[0018] Ist das Umgebungsmedium Wasser wie am Anfang und am Ende von Kurve 2, so kann dieser
thermische Trägheitseffekt praktisch vernachlässigt werden, wie anhand der ersten
fünf Zyklen der unteren Kurve 2 sichtbar ist. Die beiden Kurvenverläufe 1 und 2 verdeutlichen,
dass die Unterschiede in den Kurvenverläufen bei der Umgebung des Heizelements von
Luft einerseits und Wasser andererseits auch schon bei der ersten Heizperiode (erster
Zyklus) so groß sind, dass anhand des Temperaturverlaufs das umgebende Medium ermittelbar
ist.
[0019] In der unteren Kurve 2 ist darüber hinaus in einem mittleren Zeitbereich, nämlich
dem im Diagramm mit 3 gekennzeichneten Bereich, ein Medienwechsel von Wasser zu Luft
dargestellt, wie er beispielsweise beim plötzlichen Trockenlauf einer Pumpe auftritt.
Wie die sechste bis zehnte Periode der Kurve 2 im Bereich 3 verdeutlichen, hat die
Kurve 2 dort den gleichen Verlauf wie die Kurve 1 in den Perioden 1 bis 5, wohingegen
die Kurve 2 unmittelbar nach dem Bereich 3 sehr schnell wieder den für Umgebungsmedium
Wasser typischen Verlauf annimmt. Es wird also deutlich, dass insbesondere bei kontinuierlicher
Betrachtung der Trockenlauf der Pumpe genügend schnell allein durch Signalauswertung
detektierbar ist, wobei auch in Grenzen eine Temperaturänderung des Mediums selbsttätig
berücksichtigt werden kann.
[0020] In einfachster Auswertung genügt es also, die Anfangstemperatur 4a und die Endtemperatur
4b (wie dies anhand von Kurve 4 anhand der dritten Heizperiode beispielhaft beziffert
ist) zu messen, um zuverlässig feststellen zu können, ob sich das Heizelement in Luft
oder in Wasser befindet.
[0021] Fig. 2 zeigt den Temperaturverlauf eines periodisch beheizten Heizelements, das jeweils
4 sec. mit einer konstanten Leistung beheizt wird, wonach eine 4-sekündige Abkühlphase
erfolgt. Der dabei ermittelte Temperaturverlauf wird in zwei unterschiedliche Modellrechnungen
eingegeben, welche die Temperatur des Heizelements für den Zustand ermitteln, in dem
keine Beheizung erfolgt, d. h. das Heizelement sich temperaturmäßig etwa wie das Umgebungsmedium
verhalten müsste. Während die Kurve 5 des oberen Diagramms den tatsächlichen Temperaturverlauf
am Heizelement darstellt, zeigt die untere Kurve den errechneten Temperaturverlauf,
und zwar in Kurve 6 für Wasser und in Kurve 7 für Luft. Dabei wird deutlich, dass
die Kurve 6 völlig glatt ist, wohingegen die Kurve 7 etwa phasenverschoben die Kurve
5 repräsentiert. Da die Modellrechnung die Ermittlung des Temperaturverlaufs ohne
Beheizung des Heizelements erfassen soll, repräsentiert folglich die Kurve 6 das Medium,
in dem sich das Heizelement befindet, nämlich Wasser.
[0022] In Fig. 3 ist im oberen Diagramm analog zu Fig. 2 eine Kurve 8 dargestellt, welche
den Temperaturverlauf eines periodisch beheizten Heizelements in Luft darstellt. In
dem unteren Diagramm sind entsprechende rechnerisch ermittelte Kurven 9 und 10 dargestellt,
wobei die Kurve 9 Ausfluss des Rechenmodells für Umgebung Luft und die Kurve 10 Ausfluss
des Rechenmodells für Umgebung Wasser ist. Hier ist die glattere Kurve also die Kurve
9 und somit Luft als Umgebungsmedium ermittelt.
[0023] Anhand von Fig. 4 ist ein vierstufiges Verfahren dargestellt, und zwar im oberen
Diagramm bei sich nicht verändernder Mediumtemperatur und im unteren Diagramm bei
steigender Mediumtemperatur. Die Stufen sind mit I bis IV gekennzeichnet. Die erste
Stufe beginnt mit einer Aufheizphase auf einer gegenüber der Ausgangstemperatur (zu
Beginn der Stufe I) vorbestimmten Temperaturdifferenz von 3,5° C. Nach Abschluss der
Stufe I erfolgt in Stufe II eine Beheizung des Heizelements mit konstanter Leistung,
wobei die Leistung so gewählt ist, dass sie kleiner ist als die am Ende der Stufe
I, damit ein möglichst gleichmäßiger Temperaturverlauf der zweiten Stufe entsteht.
[0024] In der dritten Stufe wird das Heizelement nicht beheizt. Am Ende der dritten Stufe
wird die Temperaturdifferenz zum Ende der ersten Stufe ermittelt, um dann in der vierten
Stufe das Heizelement so zu beheizen, dass eine konstante Temperaturdifferenz zu dem
Temperaturverlauf der Stufe II entsteht. Dabei wird die Heizleistung ermittelt, die
einen charakteristischen Wert dafür darstellt, ob das Umgebungsmedium Luft oder Wasser
ist. Wenn das umgebende Medium Wasser ist, ist eine signifikant höhere Heizleistung
erforderlich als beispielsweise bei Luft. Dieses verfeinerte Verfahren gemäß Fig.
4 kompensiert Temperaturänderungen des Mediums selbst, die nicht auf die Beheizung
des Heizelements zurückgehen. Ein solcher Fall ist im unteren Diagramm in Fig. 4 dargestellt,
dort steigt die Medientemperatur während des Messverfahrens gemäß den Stufen I bis
IV um etwa 3 °C an. Wie ein Vergleich der Kurvenverläufe im Bereich der Stufen II
und IV zwischen dem oberen und unteren Diagramm zeigt, ist unabhängig von der Medientemperatur
die Temperaturdifferenz und damit die einzubringende Heizleistung stets gleich, wenn
gleiches Umgebungsmedium vorhanden ist. Es kann also mit diesem Verfahren eine sich
ändernde Medientemperatur kompensiert werden, ohne die Zuverlässigkeit des Verfahrens
zur Ermittlung des Mediums selbst oder einer Stoffeigenschaft zu beeinflussen.
[0025] Die vorstehend beispielhaft beschriebenen Verfahren stellen nur einen Ausschnitt
zahlreicher möglicher nach dem erfindungsgemäßen Prinzip arbeitender Verfahren dar.
Sie sind vorstehend beschrieben zur Ermittlung, ob das Heizelement in Luft oder in
Wasser befindlich ist, d. h. zur Ermittlung des Mediums selbst. Dieses Verfahren kann
durch in der Regel wenige empirische Versuche auch zur Ermittlung anderer Medien oder
Stoffeigenschaften eingesetzt werden, was jedoch hier nicht im Einzelnen beschrieben
werden soll.
[0026] Das anhand von Fig. 5 schematisch dargestellte Pumpenaggregat 11 weist ein Motorgehäuse
12 auf, in dem ein Nasslaufmotor angeordnet ist, dessen Welle ein Kreiselrad 13 trägt,
das innerhalb eines Inline-Pumpengehäuses 14 mit einem saugseitigen Anschluss 15a
und einem druckseitigem Anschluss 15b liegt. In Strömungsrichtung gesehen unmittelbar
hinter dem saugseitigen Anschluss 15a ist ein Trockenlaufsensor 16 vorgesehen, der
nach dem vorbeschriebenen Verfahren arbeitet und durch ein Heizelement 17 in Form
eines PTC-Widerstands gebildet ist, der in einem dünnwandigen Edelstahlzylinder 18
angeordnet ist, der patronenartig ausgebildet ist und in den Strömungsweg des Sauganschlusses
15a ragt. Zwischen dem als Heizelement und Sensor dienenden PTC-Widerstand 17 und
dem dünnwandigen Gehäuse 18 ist eine Wärmeleitpaste vorgesehen, um eine möglichst
gute Wärmeleitung zwischen dem Widerstand und der Außenseite des Gehäuses 18 sicherzustellen.
Das Gehäuse 18 ist endseitig verlötet, die elektrischen Anschlüsse sind zu einer Leitung
19 herausgeführt, die im Klemmenkasten 20 mündet, der am Motorgehäuse 12 angebracht
ist und neben dem den Motor steuernden Frequenzumrichter sowie die Anschlussverdrahtung
auch die Steuer- und Auswertelektronik für den PTC-Widerstand 17 beinhaltet. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist diese Elektronik in den Klemmenkasten 20 integriert, sie kann
jedoch auch als gesondertes Modul oder als Aufsteckmodul vorgesehen sein, so dass
das Pumpenaggregat wahlweise mit Trockenlaufsensorik oder ohne ausgestattet werden
kann.
[0027] Im dargestellten Ausführungsbeispiel liegt der Trockenlaufsensor 16 eingangsseitig,
so dass beim üblichen Strömungsbetrieb ein Trockenlauf der Pumpe detektiert werden
kann, bevor die im Spaltrohr befindliche Flüssigkeit entwichen ist und die Pumpe mit
erhöhtem Lagerverschleiß trockenläuft. Die Auswertelektronik kann den Motor also rechtzeitig
vorher abschalten bzw. wieder anschalten, sobald saugseitig Fördermedium ansteht.
[0028] Mit dem dargestellten Trockenlaufsensor 16 kann nicht nur das diesen umgebende Medium
detektiert werden, sondern darüber hinaus auch die Temperatur des Fördermediums. Die
Anordnung des eigentlichen Sensors 16 kann auch an anderer geeigneter Stelle erfolgen,
da dieser patronenartig ausgebildet und nach Anbringen einer Gehäusebohrung an praktisch
beliebiger Stelle angeordnet werden kann. Es versteht sich, dass je nach Anordnung
und Ausbildung des Pumpenaggregats der Sensor 16 auch unmittelbar im Spaltrohr oder
an anderer geeigneter Stelle vorgesehen sein kann.
[0029] Die innerhalb des Klemmenkastens 20 vorgesehene Auswertelektronik besteht aus einer
analogen Temperaturmesseinrichtung, wie sie an sich zur Beschaltung eines PTC-Widerstands
bekannt ist. Das Signal dieser Einrichtung ist einem Analog-Digitalwandler zugeführt,
dessen dann digitales Ausgangssignal einem Mikroprozessor zugeführt ist, der einen
Leistungspulsgenerator für den Widerstand 17 steuert. Der Mikroprozessor ist Teil
der Frequenzumrichterelektronik, welche den Elektromotor ansteuert. Über eine digitale
Schnittstelle erfolgt die Bedienung / Programmierung des Mikroprozessors, der die
zentrale Steuerung des gesamten Pumpenaggregats beinhaltet und überwacht.
1. Verfahren zur Ermittlung mindestens einer Eigenschaft eines im Förderweg eines Pumpenaggregats
befindlichen Mediums oder des Mediums, dadurch gekennzeichnet, dass ein im Medium befindliches Heizelement beheizt wird und dass anhand mindestens einer
Temperatur des Heizelements während oder nach dem Heizvorgang durch Vergleich mit
vorermittelten Werten eine Stoffeigenschaft des Mediums oder das Medium ermittelt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement mit einer vorbestimmten vorzugsweise konstante Leistung über eine
vorbestimmte Zeit aufgeheizt wird, wobei der Temperaurverlauf des Heizelementes zur
Ermittlung einer Stoffeigenschaft oder des Mediums ausgewertet wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Temperaturverlauf während der Heizphase ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Aufheizen des Heizelements
b) Erfassung des Temperaturverlaufs des Heizelements während einer vorbestimmten Zeit
nach der Aufheizphase und Ermittlung der Eigenschaft des Mediums oder des Mediums
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass anhand des ermittelten Temperaturverlaufs des Heizelements der Temperaturverlauf
von Medien unterschiedlicher Eigenschaften oder unterschiedlicher Medien ohne Wärmezufuhr
des Heizelements errechnet wird und dass die zu bestimmende Eigenschaft des Mediums
oder das zu bestimmende Medium durch den errechneten Temperaturverlauf des Mediums
bestimmt ist, welcher die am glattesten verlaufende Kurve aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Aufheizen des Heizelements um eine vorbestimmte Temperaturdifferenz
b) Erfassen des Temperaturverlaufs des Heizelements während einer vorbestimmten Zeit
nach der Heizphase
c) Heizen des Heizelements über eine vorbestimmte Zeit so, dass sich eine konstante
Temperaturdifferenz zwischen dem erreichten Wert unmittelbar nach Abschluss der Heizphase
a ergibt.
d) Ermittlung der Eigenschaft des Mediums oder des Mediums anhand der zugeführten
Leistung im Schritt c
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Aufheizen des Heizelements gemäß Schritt a das Heizelement über eine vorbestimmte
Zeit mit einer konstanten Leistung beheizt wird (Konstantheizphase), wobei die konstante
Leistung kleiner ist als die der Aufheizphase gemäß Schritt a ist, und dass der Temperaturverlauf
des Heizelements während dieser Konstantheizphase ermittelt wird und eine Abweichung
von einem konstanten Wert als Ausdruck für eine Änderung der Medientemperatur zugrundegelegt
wird und dass eine sich dabei gegebenenfalls ergebende Änderung der Mediumstemperatur
bei der Auswertung gemäß Schritt d berücksichtigt wird, so dass Einflüsse einer Änderung
der Mediumstemperatur während des Verfahrens ausgeschlossen werden.
8. Pumpenaggregat mit einer Einrichtung zur Ermittlung mindestens einer Eigenschaft des
Fördermediums oder des Fördermediums, dadurch gekennzeichnet, dass ein Heizelement und Mittel zur Erfassung der Temperatur des Heizelementes vorgesehen
sind, dass das Heizelement zeitweise beheizbar ist und dass eine Auswertelektronik
vorgesehen ist, welche anhand der in das Heizelement eingebrachten elektrischen Leistung
und des Temperaturverlaufs des Heizelements mindestens eine Eigenschaft des Fördermediums
oder das Fördermedium bestimmt.
9. Pumpenaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement ein elektrischer Widerstand, vorzugsweise ein PTC-Widerstand ist
und dass die Temperaturerfassung des Heizelements durch Auswertung der elektrischen
Größen am Heizelement erfolgt.
10. Pumpenaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zum Heizelement ein Sensor zur Erfassung des Temperaturverlaufs am Heizelement
vorgesehen ist.
11. Pumpenaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor zur Erfassung der Temperatur des Fördermediums vorgesehen ist.
12. Pumpenaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem elektrischen Widerstand eine analoge Temperaturmesseinrichtung zugeordnet ist,
deren Signalausgang über einen Analog-/Digitalwandler einem Mikroprozessor zugeführt
ist, der einen Leistungspulsgenerator für den Widerstand steuert, wobei dem Mikroprozessor
eine Bedieneinheit zugeordnet ist.
13. Pumpenaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und Auswertelektronik für den elektrischen Widerstand im Klemmenkasten
oder als gesondertes Modul am Pumpenaggregat vorgesehen ist.