[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilbaugruppe zur Anordnung in der Wasserzuführungsleitung
einer Wasserablaufarmatur, beinhaltend einen Wasserzulauf, einen Wasserablauf, ein
elektrisch betätigbares Wasserventil sowie eine Sensor- und Steuereinrichtung für
die automatische Betätigung des Wasserventils.
[0002] Vorgenannte Ventilbaugruppen sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt und in
der Praxis vielfach eingesetzt. Sie werden insbesondere im Zusammenhang mit berührungslos
zu betätigenden Armaturen von beispielsweise Urinal- oder Toilettenspülungen eingesetzt,
bei denen das elektrisch gesteuerte Wasserventil mittels einer elektronischen Sensor-
und Steuereinrichtung angesteuert wird, um so Wasserströme bedarfsgerecht ein- und
auszuschalten. Häufig eingesetzte Sensoren sind beispielsweise Infrarot- oder Ultraschallsensoren.
[0003] Der Vorteil berührungslos anzusteuernder Armaturen liegt in der Hauptsache darin,
daß Keime und Bakterien eines Benutzers nicht auf einen anderen Benutzer durch die
Benutzung einer manuell zu betätigenden Spüleinrichtung übertragen werden können.
Die berührungslos arbeitenden Wasserablaufarmaturen ermöglichen es, daß nach einer
erfolgten Benutzung der Gerätschaft, z. B. des WC's, des Spülsteins oder des Urinals,
das Wasserventil automatisch öffnet und somit eine Spülung ausgelöst wird. Zur Beendigung
des Spülvorgangs schließt das Wasserventil wieder automatisch und der in die Gerätschaft
einströmende Wasserstrom wird abgeschaltet.
[0004] Bei der WC- oder Urinalsteuerung wird mittels geeigneter Sensoren, beispielsweise
mittels Infrarot- oder Ultraschallsensoren, die erfolgte Benutzung des WC's bzw. des
Urinals detektiert. Eine elektronische Steuereinrichtung wertet die vom Sensor erfaßte
Benutzung aus und steuert entsprechend das elektromagnetische Wasserventil an. Dieses
öffnet infolge der Ansteuerung durch die Steuereinrichtung für eine bestimmte Zeit,
beispielsweise sechs Sekunden, und gibt dadurch einen Wasserfluß zur Durchspülung
des WC's oder des Urinals frei. Innerhalb der Spülzeit wird eine bestimmte Wassermenge
durch das WC oder das Urinal geleitet, wobei sich gemäß technischer Norm die Menge
an Spülwasser über die Zeiteinheit definiert, d. h. je länger die Spülzeit, desto
größer die Menge an durchgespülter Wassermenge.
[0005] Von Nachteil bei der zeitabhängigen Wasserspülung ist die Tatsache, daß sich die
Menge an Wasser, welche innerhalb eines vorgegebenen, nicht variablen Zeitfensters
abgegeben wird, in erster Linie als Funktion des Wasserdrucks darstellt. Dies hat
zur Folge, daß sich trotz gleichbleibender Spülzeit voneinander unterschiedliche Spülmengen
infolge eines unterschiedlichen Wasserdrucks einstellen können. In nachteiliger Weise
kann dies im Extremfall dazu führen, daß trotz eines ausreichend ausgewählten Spülzeitintervalls
die für einen Spülvorgang zur Verfügung gestellte Wassermenge zu gering ist und Reststoffe
im WC oder im Urinal verbleiben. Andererseits kann die für eine Spülung freigegebene
Wassermenge auch derartig groß sein, daß wesentlich mehr Spülwasser in das WC oder
in das Urinal geleitet wird, als für die Durchführung einer ordnungsgemäßen Spülung
erforderlich wäre. Aufgrund der Tatsache, daß der Wasserdruck in herkömmlichen Rohrleitungen
ohne weiteres Druckwerte zwischen 1 bar und 15 bar annehmen kann, können sich bei
ansonsten gleichen Spülanlagen mit gleichen Ventilöffnungszeiten sehr erhebliche Unterschiede
in der Wasserspülmenge einstellen, was zu der schon angesprochenen Wasserverschwendung
einerseits bzw. der unvollständigen Spülung andererseits führt.
[0006] Zur Behebung der vorgenannten Nachteile sind berührungslos arbeitende elektrische
Wasserventile in der Regel hinsichtlich ihrer Öffnungszeit und der daraus resultierenden
Spülzeit mittels entsprechender Einstellelemente voreinstellbar. Um allerdings ein
optimiertes Spülergebnis zu erreichen, d. h. eine optimierte Wasserspülmenge zur Durchführung
eines Spülvorganges freizugeben, ist es erforderlich, den in den Wasserleitungen tatsächlich
vorherrschenden Wasserdruck zu kennen. Eine werkseitige Voreinstellung ist damit nicht
möglich. Statt dessen ist es Aufgabe des Installateurs, vor Ort die Druckverhältnisse
auszumessen und die sich daraus für die Durchführung eines optimierten Spülergebnisses
ergebende Spülzeit, d. h. Ventilöffnungszeit, zu ermitteln und einzustellen. Dies
ist in nachteiliger Weise sehr aufwendig und wird, dies zeigt die Praxis, in nur seltenen
Fällen in fachkundiger Art durchgeführt, so daß in aller Regel trotz vorwählbarer
Spülzeit der berührungslos arbeitenden Wasserventile ein optimiertes Spülergebnis
nicht erreicht wird. Hinzu kommt, daß insbesondere bei Mehretagenhäusern, so z. B.
bei mehrere Etagen umfassenden Wohnhäusern oder Hotels der Wasserdruck in den Wasserleitungen
in Abhängigkeit der zu einem gemeinsamen Zeitpunkt geöffneten Entnahmestellen variiert.
So sinkt beispielsweise der Wasserdruck in den Rohrleitung zu den Hauptstoßzeiten,
beispielsweise in den Morgenstunden, was in nachteiliger Weise dazu führen kann, daß
das Spülergebnis in Abhängigkeit der Tageszeit variiert und es zu stoßzeitbedingten
Unregelmäßigkeiten im Spülergebnis kommt.
[0007] Vom vorgenannten Ausgehend liegt der Erfindung daher die
Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der oben genannten Nachteile eine Ventilbaugruppe mit
integriertem Wasserventil derart weiterzubilden, daß bei gleichzeitig einfacher Montage
ein definiert gleichbleibendes, einwandfreies Spülergebnis sichergestellt ist.
[0008] Gelöst wird diese technische Aufgabe dadurch, daß für definiert gleichbleibende Wasserabgabebedingungen
ein Druckminderventil vorgesehen ist, das dem Wasserventil in Durchströmungsrichtung
der Wasserzuführungsleitung vorgeschaltet ist.
[0009] Kerngedanke der erfindungsgemäßen Lehre ist mithin eine Ventilbaugruppe, die neben
den gattungsgemäß vorbekannten Bestandteilen zudem über ein integriertes Druckminderventil
verfügt. Dieses Druckminderventil ist in Durchströmungsrichtung der Wasserzuführungsleitung
dem elektrisch betätigbaren Wasserventil vorgeschaltet, wodurch erreicht wird, daß
am Wasserventil stets der gleiche Wasserdruck ansteht. In vorteilhafter Weise wird
hierdurch sichergestellt, daß bei einer vorbestimmten Öffnungszeit des Wasserventils,
d. h. einer vorbestimmten Spülzeit, immer die gleiche Menge an Wasser das Wasserventil
passiert und zur Spülung ins WC oder ins Urinal geleitet wird. Auf diese Weise wird
erreicht, daß unabhängig von eventuellen Druckschwankungen in unterschiedlichen Betriebsanlagen
ein und die gleiche Ventilbaugruppe mit werkseitig eingestellten Spülzeiten ein immer
gleiches Spülergebnis liefert. Mithin ist es nicht mehr erforderlich, daß der Installateur
vor Ort die in der jeweiligen Anlage herrschenden Druckverhältnisses mißt und in Abhängigkeit
dieser Druckverhältnisse das Wasserventil hinsichtlich der Öffnungszeiten einstellt.
Auch können tagesbedingte Druckschwankungen durch die erfindungsgemäße Ventilbaugruppe
abgefangen werden, so daß auch diesbezüglich sichergestellt ist, daß vom Wasserventil
bedarfsgerecht stets die gleiche Menge an Spülwasser durchgelassen wird.
[0010] In vorteilhafter Weise ist die erfindungsgemäße Ventilbaugruppe kompakt ausgebildet
und gut handhabbar. Sie ist vom Monteur in auch bereits bestehende Wasserzuführungsleitungen
einer Wasserablaufarmatur auf einfache Weise integrierbar. Werkseitig ist sowohl das
Druckminderventil als auch das Wasserventil voreingestellt. Eine solche Voreinstellung
kann beispielsweise dergestalt sein, daß das Druckminderventil auf einen Ausgangsdruck
von 3 bar voreingestellt ist. Das Wasserventil wird werkseitig entsprechend eingestellt,
so daß bei gegebenem Eingangsdruck von 3 bar die Öffnungszeit des Ventils derart gewählt
ist, daß die innerhalb der Öffnungszeit abgegebene Wassermenge ausreichend ist, um
eine zufriedenstellende und einwandfreie Spülung durchzuführen. Eine mit derart voreingestellten
Ventilen ausgestattete Ventilbaugruppe kann sodann vom Monteur ohne Nacheinstellung
montiert werden. Zu beachten ist lediglich, daß der Eingangsdruck des Druckminderventils
größer ist als der werkseitig voreingestellte Ausgangsdruck.
[0011] Mit der erfindungsgemäßen Ventilbaugruppe wird in vorteilhafter Weise sichergestellt,
daß unabhängig von den in der Wasserzuführungsleitung herrschenden Druckverhältnissen
stets der gleiche Druck am elektrisch betätigbaren Wasserventil ansteht, so daß bei
einer werkseitig voreingestellten Öffnungszeit des Wasserventils zur Durchführung
eines Spülvorgangs stets die gleiche Menge an Spülwasser durch das Wasser hindurch
fließt und mithin ein definiert gleichbleibend gutes Spülergebnis erreicht wird.
[0012] Die erfindungsgemäße Ventilbaugruppe weist zudem weitere Vorteile auf. So kommt es
beispielsweise bei herkömmlichen Wasserventilen ab einen Wasserdruck von über 7 bar
zu störenden Strömungsgeräuschen. Auch wird die Geschwindigkeit des Schließvorganges
bei einem derartig hohen Druck nachteilig verändert. Durch die erfindungsgemäße Ventilbaugruppe
wird dies in vorteilhafter Weise dadurch verhindert, daß das dem Wasserventil vorgeschaltete
Druckminderventil gewährleistet, daß am Wasserventil stets ein Wasserdruck ansteht,
der unterhalb des voreingestellten Drucks, beispielsweise unterhalb von 7 bar liegt.
[0013] Ein weiterer Nachteil herkömmlicher Wasserventile, der durch die erfindungsgemäße
Ventilbaugruppe vermieden wird, ist der durch einen schnellen Schließvorgang des Wasserventils
bedingte Druckstoß im Rohrleitungsnetz. So erfolgt bei vorbekannten Wasserventilen
mit herkömmlichen Servomechanismen bei steigendem Wasserdruck der Schließvorgang nicht
mehr ventilverträglich langsam, sondern statt dessen sehr schnell, was einen unerwünschten
und sehr störenden Druckstoß im Rohrleitungsnetz zur Folge hat. Insbesondere dann,
wenn der im Rohrleitungsnetz herrschende Wasserdruck schon sehr hoch ist, können Druckstöße,
die zum Teil einen vielfachen Wert des normal herrschenden Drucks annehmen können,
eine Zerstörung im Rohrleitungsnetz zur Folge haben. Dieses Problem tritt insbesondere
bei Mehretagenwohnungen bzw. bei Hotels auf, bei denen in unteren Etagen ein höherer
Wasserdruck anzulegen ist, um Sorge dafür zu tragen, daß auch in höher gelegenen Stockwerken
ausreichender Wasserdruck anliegt. Mit der erfindungsgemäßen Ventilbaugruppe wird
dieser Nachteil in vorteilhafter Weise umgangen. Das dem Wasserventil vorgeschaltete
Druckminderventil sorgt stets dafür, daß unabhängig von im Rohrleitungsnetz herrschendem
Druck ein stets gleichbleibender Wasserdruck am Wasserventil anliegt. Auf diese Weise
können Druckrückstöße und die damit verbundenen Schäden des Rohrleitungssystems in
vorteilhafter Weise vermieden werden.
[0014] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind das Druckminderventil und das Wasserventil
in Durchströmungsrichtung der Wasserzuführungsleitung direkt hintereinander geschaltet,
so daß der Ausgangsdruck des Druckminderventils gleich dem am Wasserventil anstehenden
Eingangsruck ist. Dabei ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, daß der Ausgangsdruck
des Druckminderventils vorzugsweise stufenlos einstellbar ist. Eine solche Einstellung
erfolgt werkseitig, so daß eine Vorortjustierung durch den Installateur nicht weiter
erforderlich ist. So können einerseits stets gleichbleibende Wasserspülmengen sichergestellt
werden, andererseits entfällt eine zeit- und kostenaufwendige Vororteinstellung durch
den Installateur.
[0015] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß das Druckminderventil
eine gegen den Wasserdruck arbeitende Feder aufweist, deren Vorspannung zur Einstellung
des Ausgangsdrucks verstellbar ist. Hierdurch wird eine einfach durchzuführende und
zugleich sehr genaue Möglichkeit der Einstellung bereitgestellt. Zudem ermöglicht
diese Art der Druckeinstellung auch eine Nachjustierung. So kann beispielsweise für
den Fall, daß der werkseitig eingestellte Ausgangsdruck des Druckminderventils größer
sein sollte als der am Druckminderventil tatsächlich anstehende Eingangsdruck, vom
Installateur eine Nachjustierung vorgenommen werden. Dies ist allerdings nur in Ausnahmefällen
erforderlich.
[0016] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist dem Druckminderventil in Druckströmungsrichtung
der Zuführungsleitung ein Wasserfilter vorgeschaltet. Dieser dient dazu, das in das
Druckminderventil einströmende Wasser vorzufiltern um eine Verstopfung des Druckminderventils
durch sich im Wasser befindliche Partikel zu verhindern. In vorteilhafter Weise ist
der Filter von außen zugänglich und kann bedarfsweise gesäubert werden.
[0017] Gemäß einem weiteren Vorteil der Erfindung ist eine dem Wasserventil in Durchströmungsrichtung
der Wasserzuführungsleitung nachgeschaltete Stromerzeugungseinheit vorgesehen. Diese
dient dazu, den für eine Betätigung des elektrischen Wasserventils benötigten Strom
zu erzeugen und an das Wasserventil zu liefern. Vorzugsweise besteht die Stromerzeugungseinheit
aus einer in der Wasserrohrleitung integrierte Wasserturbine und einem an die Wasserturbine
angeschlossenen Generator zur elektrischen Stromerzeugung. Zur Speicherung der vom
Generator erzeugten elektrischen Energie ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
eine Speichereinheit vorgesehen. Vorzugsweise ist eine solche Speichereinheit ein
wiederaufladbarer Kondensator oder ein wiederaufladbarer Akkumulator.
[0018] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind das Druckminderventil und das Wasserventil
hintereinander geschaltet einstückig ausgebildet, so daß die Ventilbaugruppe insgesamt
kompakt ausgebildet und mithin einfach zu handhaben und zu montieren ist. Mit besonderem
Vorteil wird in diesem Zusammenhang vorgeschlagen, auch die optionalen Bestandteile
der Ventilbaugruppe, wie z. B. Filter, Stromerzeugungseinheit und Speichereinheit
integrativ zu kombinieren, so daß auch bei einem Einsatz einer sämtliche optionale
Bauelemente umfassenden Ventilbaugruppe ein kompakter Aufbau sichergestellt ist und
die gesamte Ventilbaugruppe in vorteilhafter Weise als eine Einelementbaugruppe in
auch bestehende Wasserzuführungsleitungen eingesetzt werden kann. Hierdurch wird zudem
der Vorteil erreicht, daß unabhängig von eventuell in bestehenden Rohrleitungen bereits
integrierten Druckminderern an jeder Wasserablaufarmatur ein stets gleichbleibendes
Spülergebnis erzielt wird. Vorort durchzuführende Einstellungen, insbesondere Einstellungen
zur Abstimmungen unterschiedlicher Systemkomponenten aufeinander, werden mit der erfindungsgemäßen
Ventilbaugruppe in vorteilhafter Weise vermieden.
[0019] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung anhand
der nachfolgenden Figuren. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- in einer schematischen Darstellung den Aufbau der erfindungsgemäßen Ventilbaugruppe
gemäß einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- in einer schematischen Darstellung den Aufbau der erfindungsgemäßen Ventilbaugruppe
gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 3
- in einer schematischen Darstellung die Wasserdruckverteilung in einer Rohrleitung
einer mehrere Stockwerke umfassenden Wohneinheit und
- Fig. 4
- in einer geschnittenen Seitenansicht eine erfindungsgemäße Ventilbaugruppe.
[0020] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung den Aufbau einer erfindungsgemäßen Ventilbaugruppe
10. Angeordnet ist diese Ventilbaugruppe 10 in der Wasserzuführungsleitung 20 einer
Wasserablaufarmatur 30. Der Wasserstrom 40 fließt in Strömungsrichtung 50 und passiert
vor einem Erreichen der Wasserablaufarmatur 30 die Ventilbaugruppe 10.
[0021] Die Ventilbaugruppe 10 beinhaltet einen Wasserzulauf 11, einen Wasserablauf 12, ein
elektrisch betätigbares Wasserventil 13 sowie eine Sensor- und Steuereinrichtung 14
für die automatische Betätigung des Wasserventils 13. Die Verbindung zwischen Sensor-
und Steuereinrichtung 14 und Wasserventil 13 ist in der Figur durch die gestrichelte
Linie dargestellt. Erfindungsgemäß verfügt die Ventilbaugruppe zudem über ein Druckminderventil
15, das definiert gleichbleibende Wasserabgabebedingungen gewährleistet. Das Druckminderventil
15 ist dem Wasserventil 13 in Durchströmungsrichtung 50 vorgeschaltet. Der am Druckminderventil
anstehende Eingangsdruck ist mit p
DE und der Ausgangsdruck mit p
DA bezeichnet. Zur Erzielung eines optimierten und über die Zeit stets konstant gleichbleibenden
Spülergebnisses wird das Druckminderventil 15 werkseitig auf einen bestimmten Ausgangsdruck
p
DA eingestellt. Der Ausgangsdruck p
DA des Druckminderventils 15 ist gleich dem Eingangsdruck p
WE des Wasserventils 13. Aufgrund der Tatsache, daß durch das Druckminderventil 15 bedingt
am Wasserventil 13 stets gleichbleibende Druckverhältnisses herrschen, kann bei voreingestellter
Öffnungszeit des Wasserventils stets die gleiche Menge an Wasser das Wasserventil
13 passieren, so daß ein optimiertes Spülergebnis sichergestellt ist. Der Ausgangsdruck
des Wasserventils 13 beträgt p
WA.
[0022] Die vorbeschriebene Ventilbaugruppe 10 ermöglicht in vorteilhafter Weise die Erzielung
eines definiert gleichbleibenden, einwandfreien Spülergebnisses, wobei Abhängigkeiten
von Druckschwankungen im Rohrnetz keinen nachhaltigen Einfluß nehmen. Das Druckminderventil
15 stellt sicher, daß unabhängig von am Druckminderventil anliegenden Eingangsdrücken
p
DE stets der gleiche Außgangsdruck p
DA zur Verfügung gestellt wird. Auch wird hierdurch gewährleistet, daß störende Strömungsgeräusche
oder Druckrückstöße in vorteilhafter Weise unterbunden werden. Die Lebensdauer der
gesamten Anlagen wird somit verlängert.
[0023] Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Ventilbaugruppe 10 mit im Vergleich zu Fig. 1
optionalen Bestandteilen, die gemäß einem vorteilhaften Vorschlag der Erfindung sämtlichst
zu einer integrativen Baugruppen miteinander kombiniert sind. So ist gemäß Fig. 2
ein Wasserfilter 16 vorgesehen, der dem Druckminderventil 15 in Durchströmungsrichtung
50 vorgeschaltet ist und aus dem Wasser Partikel ausfiltert, die sonst zu einer Verstopfung
des Druckminderventils 15 führen könnten. Der Filter 16 ist vorzugsweise von außen
zugänglich und kann im Bedarfsfall gereinigt werden. Weiterhin ist in Fig. 2 vorgesehen,
daß dem Wasserventil 13 eine Stromerzeugungseinheit 17 nachgeschaltet ist. Angeschlossen
an diese Stromerzeugungseinheit 17 ist desweiteren eine Speichereinheit 18. Die Stromerzeugungseinheit
17 dient der Erzeugung von für die Betätigung des elektrischen Wasserventils benötigter
Energie. Vorzugsweise beinhaltet die Stromerzeugungseinheit 17 eine Turbine und einen
Generator, wobei die Turbine innerhalb der Rohrleitung angeordnet ist und vom durchströmenden
Wasser angetrieben, den Generator betreibt, der seinerseits elektrische Energie erzeugt.
Die vom Generator erzeugte elektrische Energie wird dann zur Speicherung in die Speichereinheit
18 überführt, die aus einem Akkumulator oder einem Kondensator gebildet sein kann.
[0024] Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung die Verteilung der Druckverhältnisse in
den Rohrleitungen einer mehrstöckigen Wohneinheit. Mit 60 ist die Hauptrohrleitung
bezeichnet, mit 61 die jeweiligen Nebenrohrleitungen, die auf den einzelnen Etagen
1 bis i verlegt sind. Der Wasserstrom 40 tritt unterhalb der ersten Etage in die Hauptrohrleitung
60 ein, wird über diese bis in die i-te Etage geführt und verteilt sich in den einzelnen
Etagen über den Nebenrohrleitungen 61. In jeder Etage herrschen unterschiedliche Drücke.
So herrscht in Etage 1 der Druck p
1, in Etage 2 der Druck p
2 und so weiter bis in Etage i, in welcher der Druck p
i herrscht. In jedem Fall ist der jeweilige Etagendruck p
1 bis p
i größer als der für eine optimierte Spülung benötigte Gebrauchsdruck p
G. Zugleich ist aber auch der jeweilige Etagendruck kleiner als derjenige Druck in
den untergeordneten Etagen. So gilt beispielsweise für Etage 3, daß der Etagendruck
p
3 kleiner ist als der Etagendruck aus Etage 2, daß der Etagendruck p
3 jedoch größer ist als der für eine optimierte Spülung benötigte Gebrauchsdruck p
G. Um diese Druckverhältnisse auszugleichen und um jederzeit einen optimierten Spülvorgang
sicherzustellen, ist vor jeder Wasserablaufarmatur in jeder Etage eine erfindungsgemäße
Ventilbaugruppe 10 installiert. Auf diese Weise wird gewährleistet, daß in jeder Etage
der am Wasserventil anstehende Druck des jeweiligen Wasserstroms 41 gleich dem benötigten
Gebrauchsdruck p
G ist.
[0025] Fig. 4 zeigt in geschnittener Seitenansicht die erfindungsgemäße Ventilbaugruppe.
Wie bereits ausgeführt, beinhaltet diese einen Wasserzulauf 11, einen Wasserablauf
12, eine in dieser Figur nicht dargestellte Sensor- und Steuereinrichtung 14 für die
automatische Betätigung des Wasserventils 13 sowie erfindungsgemäß das Druckminderventil
15, das dem Wasserventil 13 in Durchströmungsrichtung 50 des Wassers vorgeschaltet
ist, Der unter Umständen schwankende Eingangsdruck p
DE des Druckminderventils 15 liegt am Anschluß des Druckminderventils 15 an. Der Ausgangsdruck
p
DA am Anschluß 61 des Druckminderventils 15 ist gleichbleibend konstant und kann unabhängig
vom anstehenden Eingangsdruck p
DE am Anschluß 60 eingestellt werden. Der konstante Ausgangsdruck p
DA kann über die Vorspannung der Feder 62 variiert werden. Dabei gilt, je höher die
Vorspannung der Feder 62, desto höher der erforderliche Druck und mithin der sich
am Anschluß 61 einstellende Ausgangsdruck p
DA des Druckminderventils.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 10
- Ventilbaugruppe
- 11
- Wasserzulauf
- 12
- Wasserablauf
- 13
- Wasserventil
- 14
- Sensor- und Steuereinrichtung
- 15
- Druckminderventil
- 16
- Filter
- 17
- Stromerzeugungseinheit
- 18
- Speichereinheit
- 20
- Zuführungsleitung
- 30
- Wasserablaufarmatur
- 40
- Wasserstrom
- 41
- Wasserstrom
- 50
- Durchströmungsrichtung
- 60
- Anschluß
- 61
- Anschluß
- 62
- Feder
- pDE
- Eingangsdruck/Druckminderventil
- pDA
- Ausgangsdruck/Druckminderventil
- pWE
- Eingangsdruck/Wasserventil
- pWA
- Ausgangsdruck/Wasserventil
1. Ventilbaugruppe zur Anordnung in der Wasserzuführungsleitung (20) einer Wasserablaufarmatur
(30), beinhaltend einen Wasserzulauf (11), einen Wasserablauf (12), ein elektrisch
betätigbares Wasserventil (13) sowie eine Sensor- und Steuereinrichtung (14) für die
automatische Betätigung des Wasserventils (13)
dadurch gekennzeichnet,
daß für definiert gleichbleibende Wasserabgabebedingungen ein Druckminderventil (15)
vorgesehen ist, das dem Wasserventil in Durchströmrichtung (50) der Wasserzuführungsleitung
(20) vorgeschaltet ist.
2. Ventilbaugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgangsdruck pDA des Druckminderventils (15) gleich dem am Wasserventil (13) anstehenden Eingangsdruck
pWE ist.
3. Ventilbaugruppe nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgangsdruck pDA des Druckminderventils (15) einstellbar ist.
4. Ventilbaugruppe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgangsdruck pDA des Druckminderventils (15) stufenlos einstellbar ist.
5. Ventilbaugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckminderventil (15) eine gegen den Wasserdruck arbeitende Feder (62) aufweist,
deren Vorspannung zur Einstellung des Ausgangsdrucks pDA verstellbar ist.
6. Ventilbaugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein dem Druckminderventil (15) in Durchströmungsrichtung (50) der Wasserzuführungsleitung
(20) vorgeschalteter Filter (16) vorgesehen ist.
7. Ventilbaugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine dem Wasserventil (13) in Durchströmungsrichtung (50) der Wasserzuführungsleitung
(20) nachgeschaltete Stromerzeugungseinheit (17) vorgesehen ist.
8. Ventilbaugruppe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromerzeugungseinheit (17) eine Wasserturbine und einen Generator umfaßt.
9. Ventilbaugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Speicherung des von der Stromerzeugungseinheit (17) erzeugten Stroms eine Speichereinheit
(18) vorgesehen ist.
10. Ventilbaugruppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckminderventil (15) und das Wasserventil (13) hintereinander geschaltet einstückig
ausgebildet sind.