[0001] Die Erfindung betrifft einen Hals für ein Saiteninstrument, wie insbesondere eine
Gitarre oder Baßgitarre, umfassend einen ggf. aus mehreren Elementen gebildeten Halskörper
sowie ein Griffbrett mit einer der Saiten zugewandten Spieloberfläche, wobei zwischen
dem Halskörper und dem Griffbrett eine nutartige Ausdehnung vorgesehen ist, in der
Justiermittel eingelegt sind, um dem Hals eine gewünschte Krümmung aufzuprägen.
[0002] Ein erster Vorschlag für derartige Justiermittel ist der auf den Anmelder zurückgehenden
EP 273 372 B1 zu entnehmen. Die dort beschriebenen Justiermittel haben sich jedoch
in mehrfacher Hinsicht verbesserungswürdig gezeigt. Die nach dem Stand der Technik
vorgeschlagenen Justiermittel umfassen zwei parallel zueinander verlaufende Stäbe,
die an einem Ende miteinander verbunden sind und an ihren jeweils gegenüberliegenden
Enden gegeneinander versetzt werden können, so daß die Anordnung dieser Doppelstäbe
selbst eine Krümmung des Halses einer Gitarre oder Baßgitarre erzeugen kann. Allerdings
müssen vergleichsweise große Ausnehmungen im Hals vorgesehen werden, was diesen schwächt.
Darüber hinaus werden durch das System der Doppelstangen zusätzliche Belastungen auf
den Hals aufgebracht.
[0003] In der Praxis ist man daher von diesen Justiermitteln abgekommen. In einer anderen
Variante nach dem Stand der Technik wird nunmehr ein einzelner Halsstab in die nutartige
Ausnehmung eingelegt und in einer dem Korpus zugewandten Verankerungsstelle verankert.
An seinem dem Korpus abgewandten, sattelseitigen Ende ist der Stab zunächst frei gelagert.
Mittels eines Krümmungskeils wird der Stab in einer gekrümmten Position gehalten.
An seinem freien Ende kann eine Mutter aufgeschraubt werden, die sich dann an den
Hals anlegt und angezogen werden kann, um den Stab "gerade" zu ziehen. Dies hat den
Zweck, den Hals entgegen der von den Saiten aufgebrachten Zugkraft nach hinten zu
krümmen.
[0004] Generell soll mit den herkömmlichen Justiermitteln dem Hals eine besonders vorteilhafte,
gewünschte Krümmung aufgeprägt werden, die auch nach der Fertigung und auch nach längerem
Gebrauch mit unterschiedlich zugkräftigen Saiten noch korrigiert werden kann.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Hals für ein Saiteninstrument,
wie insbesondere eine Gitarre oder Baßgitarre zu schaffen, dem sich eine der gewünschten
Krümmung nahekommende Krümmung nach Herstellung der Gitarre bzw. nach längerem Gebrauch
noch wesentlich einfacher und genauer aufprägen läßt.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Hals für ein Saiteninstrument, wie eine Gitarre
oder Baßgitarre nach den Merkmalen des Patentanspruches 1, wobei ein für die Lösung
dieser Aufgabe unabhängiger Aspekt auch in den Merkmalen des Patentanspruches 8 zu
erblikken ist.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Die Erfindung ist auf alle Instrumentengattungen anwendbar, die über Saiten und mindestens
einen Hals verfügen, also neben Gitarren oder Bassgitarren beispielsweise auch auf
Celli, Geigen, Kontrabässe, Konzert- und Westerngitarren, Banjos, etc...
Ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß über den im Hals des
Saiteninstruments eingelegten Stab nicht nur Zugkräfte, sondern auch Druckkräfte auf
den Hals ausgeübt werden können, so daß nicht nur durch die Zugkraft der Saiten abgeschwächt
oder kompensiert, sondern auch verstärkt werden kann. Herstellungstechnisch ist nämlich
bereits eine gewisse Krümmung oder auch Gegenspannung des Halses vorgesehen, da einerseits
die Saiten gegenüber der Spieloberfläche des Griffbretts Freiraum zum Schwingen benötigen,
andererseits aber eine nicht unerhebliche Zugkraft durch die Saiten ausgeübt wird,
die den Gitarrenhals je nach Stärke und Spannung der Saite krümmt.
[0009] Mit den nun vorgesehenen Justiermitteln läßt sich eine Korrektur in beiden Richtungen
vornehmen, d.h. der Effekt der Zugkraft der Saiten kann verstärkt, abgeschwächt oder
kompensiert werden. Es ist auch eine über die reine Kompensation des Saitenzuges hinausgehende
Krümmung in die Gegenrichtung vorstellbar.
[0010] Mit den erfindungsgemäßen Justiermitteln lassen sich etwaige Fertigungstoleranzen,
Effekte unterschiedlicher Saiten sowie eine sich über die Jahre einstellende Veränderung
der Krümmung des Halses ausgleichen.
[0011] Dabei sind die vorgeschlagenen Justiermittel einfach zu realisieren. Der Hals insbesondere
einer Gitarre oder Baßgitarre wird durch das Vorsehen der erfindungsgemäßen Maßnahmen
kaum geschwächt, evtl. sogar verstärkt.
[0012] Die Effektivität der vorgeschlagenen Justiermittel kann im begrenzten Umfang durch
Vorgabe des Krümmungsradiusses der nutartigen Ausnehmung sowie des Krümmungskeils
vordefiniert werden. Ein zu flacher Krümmungsradius der nutartigen Ausnehmung bzw.
des Krümmungskeils würde den Justiermitteln keine allzu große Wirkung verleihen. Eine
besonders starke Krümmung ist aufgrund der nur begrenzten Materialstärke des Halskörpers
sowie der begrenzten Elastizität von Holz, das meist, aber nicht ausschließlich als
Material eingesetzt wird, ohnehin nicht realisierbar. Der aufgrund der Geometrie des
Halskörpers realisierbare Krümmungsradius für die nutartige Ausnehmung bzw. den Krümmungskeil
reicht jedoch völlig aus, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
[0013] In einer allgemeinen Ausgestaltung können die Krümmungsmittel nahezu beliebig ausgestaltet
sein, beispielsweise können mehrere Abstandsstege zwischen Griffbrett und Stab vorgesehen
sein. Ausschlaggebend ist, daß der Stab in einer gekrümmten Position gehalten wird.
In einer zweckmäßigen Ausgestaltung sind die Krümmungsmittel allerdings durch einen
Krümmungskeil gebildet, der vorzugsweise einstückig zwischen Griffbrett und Stab eingelegt
ist. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist der Krümmungskeil als Holzspan
geformt.
[0014] Prinzipiell besteht einer der Grundgedanken der vorliegenden Erfindung darin, das
Zug- und Druckverhalten eines in seiner wirksamen Länge veränderlichen, gekrümmt eingelegten
Zug- und Druckstabes auszunutzen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird dies mit
einem Stab und einer nutartigen Ausnehmung realisiert, die von der Spieloberfläche
weggekrümmt verlaufend angeordnet sind. Rein prinzipiell wäre theoretisch eine Krümmungsveränderung
in beiden Richtungen auch durch einen zur Spieloberfläche hin gekrümmten Stab möglich,
was sich jedoch herstellungstechnisch schwieriger realisieren ließe.
[0015] In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Stab an seinem sattelseitigen, dem
Korpus der Gitarre oder Baßgitarre abgewandten, freien Ende ein Gewinde auf, auf das
eine in der zugeordneten, sattelseitigen Verankerungsstelle gehaltene Justiermutter
aufgeschraubt ist.
Sattelseitig bezeichnet im vorliegenden Kontext eine Positionierung in Nähe des freien
Endes des Halses, das je nach Ausführung noch durch einen Kopf bzw. eine Kopfplatte
abgeschlossen wird oder ohne eine derartige Kopfplatte ausgebildet ist (headless).
Im Unterschied zum Stand der Technik ist die Justiermutter in Zug-
und Druckrichtung des Stabes fest in der Verankerungsstelle gehalten. Dadurch kann der
Stab sowohl Druck- als auch Zugkräfte auf den Stab ausüben.
[0016] In der korpusseitigen Verankerungsstelle ist der Stab gegen Zug- und Druckkraft fest
gelagert. Allerdings könnten mit entsprechendem Aufwand auch an der korpusseitigen
Verankerungsstelle Mittel zur Veränderung der wirksamen Länge des Stabes mit der gleichen
Zielsetzung zur Veränderung der Krümmung des Halses in beiden Richtungen vorgesehen
sein. Nur der Vollständigkeit halber sei angemerkt, daß die korpusseitige Verankerungsstelle
auch außerhalb des Halses, im Bereich des Korpus liegen kann, wobei die Trennbarkeit
von Hals und Korpus dadurch erschwert würde.
[0017] In einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung wird die Justiermutter durch eine an
ihrer Außenfläche umlaufenden Nut gegen Zug- und Druckkräfte des Stabes fixiert in
der zugeordneten sattelseitigen Verankerungsstelle gehalten. Hierzu greifen in die
umlaufende Nut der Justiermutter sattelseitige Verankerungsmittel ein. Die Justiermutter
könnte zwar auch auf andere Weise gegen Zug- und Druckkräfte des Stabes fixiert in
der Verankerungsstelle gehalten werden. Durch das Vorsehen von in die umlaufende Nut
der Justiermutter eingreifende Verankerungsmittel wird ein besonders fester Sitz,
eine definierte Lage sowie eine leicht gängige Justierung gewährleistet.
[0018] Eine besonders komfortable Bedienung der Justiermutter wird durch einen Justierkanal
gewährleistet, der in einer sich an den Hals anschließenden Kopfplatte ausgebildet
ist. Diese Lösung ist an sich bereits bei Justiermitteln bekannt, die lediglich auf
Zug arbeiten. Auch die nun vorgesehenen Justiermittel, die eine wesentlich variablere
Einstellung des Krümmungsverhaltens gestatten, lassen sich auf diese bequeme Weise
betätigen.
[0019] Obwohl prinzipiell ein Verkürzen oder Verlängern der wirksamen Länge des Stabes auch
an der dem Korpus zugewandten Verankerungsstelle möglich wäre, wird eine Ausgestaltung
bevorzugt, in der der Stab hier ein fest angeordnetes Ankerelement aufweist, das in
der zugeordneten korpusseitigen Verankerungsstelle fixiert ist. Wie bereits erwähnt,
kann die korpusseitige Verankerungsstelle auch im Korpus selbst vorgesehen sein, was
allerdings die Trennbarkeit von Hals und Korpus erschweren würde.
Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der unabhängig beansprucht
wird, wird die Krümmung des Halses dadurch beeinflußt, daß im korpusseitigen Bereich
des Halses Verstärkungen vorgesehen sind, um den Hals vorwiegend nur im sattelseitigen
Bereich zu krümmen. Durch diese Maßnahme wird eine dem Schwingungsverhalten der Saiten
angepaßte Krümmung erreicht. Dadurch, daß das Griffbrett des Halses in den Amplitudenverlauf
der Saitenschwingung im wesentlichen nachvollzieht, ist gewährleistet, daß die schwingende
Saite einerseits nicht aufschlägt, andererseits aber ein möglichst gleichmäßiger Abstand
zum Griffbrett angestrebt wird.
[0020] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Verstärkungen durch plattenförmige Stahleinlagen
gebildet. Die Stahleinlagen lassen sich beispielsweise in den Halskörper in hierfür
vorgesehene Ausnehmungen einlegen und werden dann durch das auf dem Halskörper befestigte
Griffbrett befestigt.
[0021] Um eine möglichst günstige Versteifungswirkung zu erzielen, sind die Stahleinlagen
derart in den Hals eingelegt, daß sich ihre Vorzugsebene in Halsrichtung, im wesentlichen
jedoch senkrecht zur Spieloberfläche des Griffbretts erstreckt. In dieser Ausrichtung
ist eine Versteifung des Halses gegen die Zugrichtung der Saiten besonders effektiv.
Je nach Positionierung der Stahleinlagen und je nach Dimensionierung der Stärke und
Länge der Stahleinlagen läßt sich das Krümmungsprofil des Halses modifizieren.
[0022] Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand
der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert.
[0023] Hierbei zeigen:
- Fig. 1:
- eine Ausführungsform eines Halses für eine Gitarre oder Baßgitarre in einer Längsschnittansicht;
- Fig. 2:
- den Halskörper des in Fig. 1 dargestellten Halses - Griffbrett und Krümmungskeil abgenommen
- in Draufsicht;
- Fig. 3:
- den Hals nach Fig. 1 in einer perspektivischen Explosionsansicht.
[0024] In Fig. 1 ist eine Ausführungsform eines Halses für eine Gitarre oder Baßgitarre
in einer Längsschnittansicht dargestellt. Der Hals umfaßt bei der vorliegenden Ausführungsform
zunächst einen durchgehenden Halskörper 11, an dem sich endseitig eine Kopfplatte
27 anfügt, in der die Mechaniken zum Stimmen der Saiten aufgenommen werden. Auf der
den Saiten zugewandten Seite weist der Halskörper 11 eine nutartige Ausnehmung 13
auf, die beispielsweise eingefräst ist. Die nutartige Ausnehmung 13 verläuft im wesentlichen
über die gesamte Länge des Halses, wobei ihre Tiefe relativ zu der den Saiten zugewandten
Oberfläche des Halskörpers 11 am korpusseitigen Ende auf einem bestimmten Niveau beginnt
und stetig bis in den mittleren Bereich zunimmt, wo die maximale Tiefe erreicht wird.
Von dort nimmt die Tiefe der nutartigen Ausnehmung 13 zur Kopfseite hin wieder kontinuierlich
ab, wobei die nutartige Ausnehmung 13 an beiden Enden durch Verankerungsstellen 17,
18 für einen noch zu erläuternden Stab begrenzt wird.
[0025] In die nutartige Ausnehmung 13 ist - ein bereits erwähnter - Stab 14 einsetzbar,
der an seinem korpusseitigen Ende ein Ankerelement 22 aufweist. Das Ankerelement 22
ist durch einen zum Stab 14 quer verlaufenden Abschnitt gebildet, und wird in eine
entsprechend geformte, quer verlaufende Ausnehmung, die die korpusseitige Verankerungsstelle
18 definiert, eingelegt.
[0026] An seinem gegenüberliegenden, sattelseitigen Ende weist der Stab 14 ein Außengewinde
20 auf, auf das eine Justiermutter 21 aufgeschraubt ist. Die Justiermutter 21 ist
in eine sich an die nutartige Ausnehmung 13 anschließende, der Justiermutter 21 angepaßte
Ausnehmung 30 eingelegt. Die Justiermutter 21 umgreift das sattelseitige Ende des
Stabes 14 hülsenartig und weist frontseitig einen Innensechskant 29 oder andere geeignete
Betätigungsmittel auf, um sie mit einem geeigneten Werkzeug vom stirnseitigen Ende
des Stabes 14 her betätigen zu können. Zu diesem Zweck ist in der Kopfplatte 27 ein
Justierkanal 26 vorgesehen.
[0027] An der äußeren Umfangsfläche der Justiermutter 21 ist eine umlaufende Nut 25 vorgesehen,
in die sattelseitige Verankerungsmittel, die hier als Klammer 28 ausgebildet sind,
eingreifen. Die Klammer 28 ist in Zug- und Druckrichtung des Stabes 14 fixiert in
der sattelseitigen Verankerungsstelle 17 gehalten, welche bei der gezeigten Ausführungsform
durch eine Erweiterung 33 der Ausnehmung 30 gebildet ist.
[0028] Auf den in die nutartige Ausnehmung 13 des Halskörpers 11 eingelegten Stab 14 wird
ein Krümmungskeil 16 aufgelegt, der als Krümmungsmittel den Stab 14 in einer gekrümmten
Position halten soll. Der Krümmungskeil 16 ist hier aus einem Holzspan gebildet, dessen
Stärke ausgehend von einer gewissen Mindeststärke zur Mitte hin bis auf ein Maximum
zunimmt und anschließend wieder abnimmt. Die Krümmungskontur des Krümmungskeils 16
entspricht bei der vorliegenden Ausführungsform im wesentlichen dem Tiefenverlauf
der nutartigen Ausnehmung 13, so daß bei Auflegen eines Griffbretts 12 auf die den
Saiten zugewandte Oberfläche des Halskörpers 11 der Krümmungskeil 16 den zwischen
Stab 14 und Griffbrett 12 verbleibenden Raum der nutartigen Ausnehmung 13 im wesentlichen
ausfüllt. Der Stab 14 wird so auf den Boden der nutartigen Ausnehmung 13 gedrückt
und bleibt dennoch lose gelagert.
[0029] Zur Verstärkung des Halses sind im korpusseitigen Bereich noch zwei Verstärkungen,
die hier als plattenförmige Stahleinlagen 23, 24 ausgebildet sind, eingelegt. Die
plattenförmigen Stahleinlagen 23, 24 stehen mit ihrer Vorzugsebene im wesentlichen
senkrecht zum Griffbrett 12 und verlaufen parallel zum Hals. Über die Länge, Stärke,
Positionierung, Art der Ausbildung sowie Anzahl der Stahleinlagen läßt sich das Krümmungsverhalten
des Halses bei Veränderung der wirksamen Länge des Stabes 14 voreinstellen.
[0030] In Fig. 2 sind der Halskörper 11 sowie die daran angefügte Kopfplatte 27 in Draufsicht
dargestellt. Deutlich zu erkennen ist die hier in etwa mittig verlaufende nutartige
Ausnehmung 13, die endseitig durch die korpusseitige Verankerungsstelle 18 sowie die
sattelseitige Verankerungsstelle 17 begrenzt wird. An der sattelseitigen Verankerungsstelle
ist die für die Justiermutter 21 vorgesehene Ausnehmung 30 eingearbeitet, die seitlich
eine Erweiterung 33 zur Fixierung der Klammer 28 aufweist.
[0031] Im wesentlichen parallel zur nutförmigen Ausnehmung verlaufend sind Ausnehmungen
31, 32 für die Stahleinlagen 23, 24 vorgesehen, in die die Stahleinlagen 23, 24 lediglich
eingelegt werden. Eine Fixierung erfolgt einerseits durch eine enge Passung der Ausnehmungen
31, 32 und andererseits dadurch, daß die Ausnehmungen 31, 32 anschließend durch das
Griffbrett 12 verschlossen werden.
[0032] In Fig. 3 ist eine perspektivische Explosionsansicht der Ausführungsform des Halses
für Gitarren oder Baßgitarren nach Fig. 1 dargestellt. Neben dem bereits erläuterten
Halskörper 11 sind hier alle wesentlichen Komponenten, einschließlich eines auf dem
Halskörper 11 zu befestigenden Griffbretts 12, nochmals perspektivisch dargestellt,
wobei Aufbau und Wirkungsweise der Justiermutter 21 noch besser verständlich wird.
Das Griffbrett 12 weist eine Spieloberfläche 15 auf, welche später den Saiten (nicht
gezeigt) zugewandt ist.
[0033] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Justiermittel wird anhand der in den Figuren
1 bis 3 veranschaulichten Ausführungsform verständlich. Mit den erfindungsgemäßen
Justiermitteln, insbesondere dem in Zug- und Druckrichtung wirkenden Stab 14 in Zusammenspiel
mit dem Krümmungskeil 16 läßt sich das Krümmungsverhalten des Halskörpers 11 justieren.
Ist der Hals zu stark in Zugrichtung der Saiten gekrümmt, bewirkt eine Verkürzung
der wirksamen Länge des Stabes 14 zwischen der korpusseitigen Verankerungsstelle 18
und der sattelseitigen Verankerungsstelle 17, daß seine Krümmung abnimmt und er im
wesentlichen senkrecht zum Griffbrett 12 wirkende Druckkräfte auf den Krümmungskeil
16 überträgt. Diese Druckkräfte sind besonders groß im mittleren Bereich des Krümmungskeils
16, so daß hierdurch eine vorgegebene und/oder durch den Saitenzug hervorgerufene
konkave Wölbung des Griffbretts 12 abgeschwächt werden kann. Hierzu drückt der Krümmungskeil
16 von unten auf den Krümmungsbauch des Griffbrettes, so daß sich die Wölbung abflacht.
[0034] Es gibt auch Situationen, in denen die vorgegebene und/oder von den Saiten hervorgerufene
Wölbung des Griffbrettes kaum vorhanden oder jedenfalls nicht stark genug ausgeprägt
ist. In einer solchen Situation kann mit den erfindungsgemäßen Justiermitteln eine
Wölbung des Griffbrettes 12 auch verstärkt werden. Hierzu wird mittels der Justiermittel
21 die wirksame Länge des Stabes 14 zwischen der korpusseitigen Verankerungsstelle
18 und der sattelseitigen Verankerungsstelle 17 verlängert. Dies erfolgt durch Betätigung
der Justiermutter 21 derart, daß sich die wirksame Länge des Stabes 14 vergrößert.
Die Justiermutter 21 ist dabei in Zug- oder Druckrichtung des Stabes 14 fest in der
sattelseitigen Verankerungsstelle über eine Klammer 28 fixiert, die in einer Erweiterung
der Ausnehmung 30 gehalten ist.
[0035] Bei Vergrößerung der wirksamen Länge des Stabes 14 bildet dieser eine noch stärkere
Krümmung aus. Er übt dann in seinem mittleren Bereich Druck vor allem auf den mittleren
Bereich der nutartigen Ausnehmung 13 aus und drängt daher den Halskörper 11, seinem
Krümmungsverlauf zu folgen, so daß das Krümmungsverhalten des Stabes 14 auf den Halskörper
11 einwirkt. Der Halskörper 11 wird dadurch von der Ebene der Saiten weg gekrümmt,
was den gewünschten Effekt hervorruft.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 11
- Halskörper
- 12
- Griffbrett
- 13
- (nutartige) Ausdehnung
- 14
- Stab
- 15
- Spieloberfläche
- 16
- Krümmungsmittel, Krümmungskeil
- 17
- (sattelseitige) Verankerungsstelle
- 18
- (korpusseitige) Verankerungsstelle
- 20
- Gewinde
- 21
- Justiermutter
- 22
- Ankerelement
- 23, 24
- Verstärkungen, Stahleinlagen
- 25
- Nut
- 26
- Justierkanal
- 27
- Kopfplatte
- 28
- sattelseitige Verankerungsmittel, Klammer
- 29
- Innensechskant
- 30
- Ausnehmung
- 31, 32
- Ausnehmungen (für Stahleinlagen)
- 33
- Erweiterung
1. Hals für ein Saiteninstrument, wie insbesondere eine Gitarre oder Baßgitarre, umfassend
einen ggf. aus mehreren Elementen gebildeten Halskörper (11) sowie ein Griffbrett
(12) mit einer den Saiten zugewandten Spieloberfläche (15),
wobei zwischen dem Halskörper (11) und dem Griffbrett (12) eine nutartige Ausnehmung
(13) vorgesehen ist, in der Justiermittel eingelegt sind, um dem Hals eine gewünschte
Krümmung aufzuprägen, wobei die Justiermittel einen an zwei an oder im Hals vorgesehenen
Verankerungsstellen angreifenden Stab (14) sowie Krümmungsmittel (16) umfassen,
wobei die Krümmungsmittel (16) den Stab (14) in einer gekrümmten Position halten,
und wobei der Stab (14) bei Veränderungen seiner wirksamen Länge wahlweise Zug- oder
Druckkräfte auf die Verankerungsstellen (17, 18) ausübt, wobei die Verankerungsstellen
(17, 18) zur Aufnahme von Zug- und Druckkräften des Stabes (14) ausgebildet sind,
derart, daß eine von den Zugkräften der Saiten auf den Hals aufgebrachte Krümmung
abgeschwächt, kompensiert oder verstärkt werden kann.
2. Hals nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Krümmungsmittel durch einen zwischen Stab (14) und Griffbrett (12) in der Ausnehmung
(13) lose gehaltenen Krümmungskeil (16), vorzugsweise durch einen entsprechend geformten
Holzspan gebildet sind.
3. Hals nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stab (14) durch die nutartige Ausnehmung (13) und die Krümmungsmittel (16) in
einer von der Spieloberfläche (15) weggekrümmten Position gehalten ist.
4. Hals nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stab (14) an seinem, dem Korpus der Gitarre oder Baßgitarre abgewandten sattelseitigen
Ende ein Gewinde (20) umfaßt, auf das eine in der zugeordneten, sattelseitigen Verankerungsstelle
(17) gegen Zug- und Druckkräfte des Stabes (14) fixierte Justiermutter (21) aufgeschraubt
ist.
5. Hals nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Justiermutter (21) eine an ihrer Außenfläche umlaufende Nut (25) aufweist, in
die der sattelseitigen Verankerungsstelle (17) zugeordnete, sattelseitige Verankerungsmittel
(28) eingreifen.
6. Hals nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Justiermutter (21) von der Kopfseite des Halses her durch einen Justierkanal
(26) in einer sich an den Hals anschließenden Kopfplatte (27) bedienbar ist.
7. Hals nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stab (14) an seinem den Korpus der Gitarre oder Baßgitarre zugewandten, korpusseitigen
Ende ein zur Längserstreckung des Stabes (14) quer verlaufendes Ankerelement (22)
umfaßt, das in der zugeordneten, korpusseitigen Verankerungsstelle (18) fixiert ist.
8. Hals nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder dem Oberbegriff von Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im korpusseitigen Bereich des Halses Verstärkungen (23, 24) vorgesehen sind, um den
Hals vorwiegend nur im sattelseitigen Bereich zu krümmen.
9. Hals nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstärkungen (23, 24) durch plattenförmige Stahleinlagen gebildet sind.
10. Hals nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stahleinlagen (23, 24) derart in den Hals eingelegt sind, daß sich ihre Vorzugsebene
in Halsrichtung, im wesentlichen jedoch senkrecht zur Spieloberfläche (15) erstreckt.