(19)
(11) EP 1 204 179 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.05.2002  Patentblatt  2002/19

(21) Anmeldenummer: 01121809.6

(22) Anmeldetag:  11.09.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01R 13/707, H01R 13/53
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 27.09.2000 DE 10047854

(71) Anmelder: R. Stahl Schaltgeräte GmbH
D-74653 Künzelsau (DE)

(72) Erfinder:
  • Leischner, Manfred
    74653 Waldenurg (DE)
  • Pilz, Dieter
    74632 Neuenstein (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Rüger, Barthelt & Abel 
Webergasse 3
73728 Esslingen
73728 Esslingen (DE)

   


(54) Kompakte explosionsgeschützte Steckvorrichtung


(57) Eine explosionsgeschütze Steckvorrichtung (1) weist einen kompakten starren Grundkörper (2) auf, in dem sich die Steckbuchsen (22) befinden. Für jede Steckverbindung, mit Ausnahme des Schutzleiters, enthält der Grundkörper eine Schaltkammer (23) in der Zündschutzart Ex-d. Die beweglichen Kontakte (38) der Schalter (3) werden mit Hilfe von Stößeln (42) betätigt, die radial nach außen aus dem Grundkörper (2) hervorstehen. Die Betätigung der Stößel (42) geschieht mit Hilfe eines Schaltrings (45), der drehbar auf dem Grundkörper (2) gelagert ist. Der Grundkörper (2) sitzt in einem Gehäuseteil (7), an das an einer Seite ein Betätigungswerk (4) angesetzt ist, das seinerseits abgedichtet ausgeführt ist. Zu dem Betätigungswerk (4) gehört ein Rastwerk (66) sowie ein Zahnradsegment (71), um über ein komplementäres Zahnradsegment (47) den Schaitring (45) zu betätigen.




Beschreibung


[0001] An explosionsgeschützte Steckdosen werden besondere Anforderungen gestellt. Sie müssen zwangsläufig dafür sorgen, dass der Netzstecker nicht herausgezogen werden kann, solange über die Steckkontakte ein Strom fließt. Damit soll die Bildung eines Funkens vermieden werden, der evtl. ein in der Umgebung befindliches zündfähiges Gemisch zünden könnte. Umgekehrt können auch beim Einstecken eines Steckers Funken hervorgerufen werden, wenn der an dem Stecker angeschlossene Verbraucher sich im eingeschalteten Zustand befindet und umgehend beginnt Strom zu ziehen, sobald ein elektrischer Kontakt zwischen den Steckerstiften des Steckers und den Buchsen der Steckdosen hergestellt ist.

[0002] Die bislang bekannten explosionsgeschützten Steckdosen weisen deswegen auch durchweg allesamt Schalter auf, die elektrisch zwischen der Steckdose und der Stromquelle liegen und dazu dienen, die Buchsen der Steckdose spannungslos zu schalten, um das Entstehen von Funken mit Sicherheit auszuschließen.

[0003] Damit die Schalter beim Einstecken und Trennen auch mit Sicherheit im ausgeschalteten Zustand sind, sind Sperr-und Halteeinrichtungen vorgesehen. Die Sperreinrichtung verhindert, dass der Schalter in den eingeschalteten Zustand gebracht werden kann, solange kein Stecker in der Steckdose ist. Die Haltevorrichtung dafür sorgt, dass der Stecker solange nicht gezogen werden kann, bis sich der Schalter in der ausgeschalteten Stellung befindet.

[0004] Der zum Ein- und Ausschalten verwendete Schalter muss selbstverständlich seinerseits auch die Anforderungen an den Explosionsschutz erfüllen, d.h. die Räume, in denen sich die Kontakte befinden, müssen druckfest gekapselt sein.

[0005] Aus der DE-C-34 11 170 ist ein explosionsgeschützter Steckverbinder bekannt, der diesen Anforderungen genügt. Der bekannte Steckverbinder ist im wesentlichen als Kupplung gedacht. Er weist einen in einem Gehäuse begrenzt drehbar angeordneten Buchsenträger auf, in dem die Steckbuchsen untergebracht sind. Für den Kontaktraum zwischen Buchse und Stecker ergibt sich eine druckfeste Kapselung, wenn die Steckerstifte eingeführt sind.

[0006] Hinter der Rückseite des Buchsenträgers, also auf der von dem Stecker abliegenden Seite, sitzt in dem Gehäuse längsverschieblich ein Kontaktträger, der mit äußeren Anschlussmitteln elektrisch verbundene Schalterkontakte trägt. Die Gegenstücke der Schalterkontakte sind die Rückseiten der Steckbuchsen.

[0007] Der Kontaktträger ist unverdrehbar in dem Gehäuse gelagert, und er wird durch Steuernocken des Buchsenträgers axial verschoben, wenn der Buchsenträger in dem Gehäuse gedreht wird. Hierdurch wird die erforderliche Kontakttrennung bzw. Kontaktberührung hergestellt.

[0008] Durch besondere Sperrmittel wird ein Verdrehen des Buchsenträgers verhindert, wenn kein Stecker eingesteckt ist. Umgekehrt kann der Stecker nur in einer speziellen Stellung des Buchsenträgers herausgezogen werden, nämlich in jener, der die Schaltkontakte voneinander entfernt sind.

[0009] Die bekannte Konstruktion läßt sich nicht nach der Schutzart IP 66 abdichten. Darüber hinaus muss der drehbare Buchsenträger zusammen mit dem umgebenden Gehäuse einen Ex-Spalt bilden, damit die Schutzvorschriften druckfeste Kapselung für den Raum, in dem die Schalterkontakte untergebracht sind, erfüllt werden können. Wegen der Größe des Buchsenträgers ist der Aufwand zum Einhalten der Toleranzen für den Ex-Spalt nicht unerheblich.

[0010] Bei einer anderen, aus der DE-C-32 33 325 bekannten Lösung, ist der Buchsenträger als starres Bauteil ausgeführt, das unbeweglich in dem Gehäuse sitzt. Die einzelnen Steckbuchsen sitzen wiederum in Öffnungen, die bei eingesteckten Steckerstiften eine druckfeste Kapselung ergeben. Aus dem Buchsenträger führen Anschlussdrähte heraus, die elektrisch mit einem hinter dem Buchsenträger angeordneten Paketnockenschalter verbunden sind. Der Paketnockenschalter wird durch ein Betätigungswerk geschaltet, dass gleichzeitig einen Verriegelungsmechanismus betätigt, der mit dem Stecker zusammenwirkt. Der Verriegelungsmechanismus verhindert, wie eingangs beschrieben, ein Betätigen des Schalters im Sinne des Einschaltens, solange kein Stecker eingesteckt ist, während das Herausziehen gesperrt ist, bis der Schalter in die ausgeschaltete Stellung überführt ist.

[0011] Zwar ließe sich die bekannte Anordnung so gestalten, dass sie die Schutzart IP 66 erfüllt, allerdings ist der Platzbedarf wegen des zusätzlichen Paketnockenschalters beträchtlich.

[0012] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, eine explosionsgeschützte Steckvorrichtung zu schaffen, die sehr kompakt ist.

[0013] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die explosionsgeschützte Steckvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

[0014] Die erfindungsgemäße Steckvorrichtung weist einen in sich starren, kompakten Grundkörper auf, in dem die Buchsen in einzelnen voneinander getrennten Öffnungen untergebracht sind. Diese Öffnungen bilden Kammern für die Steckbuchsen, die bei eingeführtem Steckerstift jeweils einen druckfest gekapselten Raum darstellen. Da diese Räume vergleichsweise sehr klein sind, treten im Falle einer Zündung auch nur sehr kleine Drücke auf, die zu einer geringen mechanischen Belastung des Grundkörpers an dieser Stelle führen. Es können statt dessen auch sichere Steckverbindungen unter Verwendung von Multilamellenkontakten verwendet werden.

[0015] In dem in sich starren Grundkörper ist eine Schalterkammer untergebracht, die einen eigenen Ex-d-Raum darstellt, der sowohl die feststehenden, als auch die beweglichen Schalterkontakte enthält. Die beweglichen Schalterkontakte werden mit Hilfe eines aus dem Schalterraum herausgeführten Stößels betätigt. Dadurch wird erreicht, dass auch hier nur ein sehr kleiner Ex-Spalt benötigt wird, der in Kunststoff leicht zu realisieren ist.

[0016] Die Betätigung des Schalters geschieht mit einem Betätigungs- oder Schaltwerk, das außerhalb angeordnet ist und, von allgemeinen mechanischen Anforderungen abgesehen, keine besonderen Schutzvorschriften erfüllen muss. Die kompakte Anordnung gestattet es ohne weiteres, den Grundkörper in einem Gehäuse abgedichtet unterzubringen, um die Schutzvorschriften nach IP 66 erfüllen zu können.

[0017] Gleiches gilt für das Betätigungswerk, bei dem es bei entsprechender Ausführung genügt, lediglich eine einzige Welle hinreichend abzudichten.

[0018] Die Montage der Bauelemente in der Schalterkammer wird sehr einfach, wenn sich der Grundkörper aus zwei Abschnitten zusammensetzt, die an einer Fügestelle miteinander verbunden sind, die durch die Schalterkammer hindurch verläuft. Die beiden Grundkörperabschnitte werden zweckmäßigerweise stoffschlüssig und/oder durch Befestigungsmittel miteinander verbunden. Die stoffschlüssige Verbindung ermöglicht gleichzeitig eine hinreichende Abdichtung.

[0019] Wie sich bei dem nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel zeigt, erweist es sich als besonders günstig, wenn der Grundkörper eine im wesentlichen zylindrische Gestalt hat. Er kann einen Befestigungsflansch aufweisen, mit dem er in einem Steckdosengehäuse oder einem Gerätegehäuse befestigt werden kann.

[0020] Sowohl hinsichtlich der Erfüllung der Schutzvorschriften als auch hinsichtlich der Montage ist es zweckmäßig, wenn jeder Schalter in einer eigenen Schalterkammer sitzt. Dadurch kann das Volumen der Schalterkammer vergleichsweise sehr klein gewählt werden. Ein kleines Volumen führt bei Zündungen im Inneren zu kleineren Drücken als ein großes Volumen. Darüber hinaus sind bei einem kleinen Kammervolumen bei gleichem Druck, die Materialbelastungen in der Wand geringer als bei einem großen Volumen.

[0021] Die Kammern sind in Umfangsrichtung verteilt angeordnet, womit die Betätigungsstößel sternförmig aus dem Grundkörper hervorstehen.

[0022] Um mit Sicherheit ein Abschalten zu erzwingen, ist es günstig, wenn die Schaltstücke durch Federn in die Einschaltstellung vorgespannt werden. Dadurch ist es möglich, sie in die Ausschaltstellung formschlüssig oder zwangsläufig zu überführen, was die Sicherheit insgesamt erhöht, ohne die Komplexität der Stößelsteuerung zu vergrößern.

[0023] Eine sehr einfache synchrone Betätigung sämtlicher Schalterstößel kann mit Hilfe eines Schalterringmittels erreicht werden. Das Schalterringmittel enthält Nocken bildende Ausnehmungen, die beim Drehen des Schaltringmittels die Stößel bewegen.

[0024] Um das Schaltringmittel mit einem Betätigungsgriff zu kuppeln, kann ein Zahnradsegment, vorzugsweise ein Kegelzahnradsegment, vorgesehen sein. Dadurch ist es möglich, den Betätigungsgriff bezüglich eine Achse drehbar zu lagern, die rechtwinklig zu der Längsachse des Grundkörpers liegt. Hierdurch läßt sich Bauraum sparen.

[0025] Eine langsame starke Funken bildende Betätigung der Einzelschalter läßt sich vermeiden, wenn das Betätigungswerk mit einem Sternrastwerk enthält. Das Sternrastwerk erzwingt, wenn der obere Totpunkt überschritten ist, ein schnelles Umschalten in die jeweils andere Endlage. Dies ist insbesondere beim Öffnen der Schalter von Bedeutung, weshalb zweckmäßigerweise beim Ausschalten zunächst der obere Totpunkt des Sternrastwerkes erreicht wird und sodann die Schalterstößelbewegung beginnt. Dadurch dreht das Sternrastwerk den Betätigungsgriff dem Benutzer in Richtung auf die Ausschaltstellung aus der Hand und erzwingt eine schnelle Schalterbetätigung.

[0026] Das Sternrastwerk setzt sich aus einer Sternrastscheibe und Rastgliedern zusammen, wobei die Anzahl der Rastglieder die Rasthärte der einzelnen Schaltstellungen definiert.

[0027] Die neue Steckvorrichtung läßt sich auch in sehr einfacher Weise mit einem Hilfskontakt kombinieren, der insbesondere direkt vom Betätigungswerk gesteuert wird. Hierdurch ist eine Fernabfrage möglich, oder es können hierüber auch weitere eigensichere Hilfsstromkreise gesteuert werden.

[0028] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig.1
die erfindungsgemäße Steckvorrichtung im ausgeschalteten Zustand, in einem Längsschnitt;
Fig. 2
den Grundkörper der Steckvorrichtung nach Fig. 1 in einer perspektivischen Schnittdarstellung;
Fig. 3
Teile des Betätigungswerks zusammen mit dem Grundkörper, in einer perspektivischen Explosionsdarstellung;
Fig. 4
Teile des Betätigungswerks zusammen mit dem Grundkörper, in einer perspektivischen Explosionsdarstellung und in einer Ansicht entgegen der Darstellung von Fig. 3;
Fig. 5
den Ring zur Betätigung der Schalterstößel in einer vergrößerten perspektivischen Darstellung und
Fig. 6
den Deckel des Rastwerks in einer perspektivischen Unteransicht.


[0029] Fig. 1 zeigt im Schnitt eine mehrpolige, explosionsgeschützte Kupplungs- oder Steckdose 1. Zu der Steckdose 1 gehören ein Grundkörper 2 für jeden Pol, ein in dem Grundkörper 2 untergebrachter Schalter 3 sowie ein Betätigungswerk 4 und ein Hilfsschaltkontakt 5. Ferner umfaßt die Steckvorrichtung 1 eine auf dem Grundkörper 2 sitzende rückwärtige Kappe 6, ein vorderes Gehäuse 7 mit daran anscharniertem Deckel 8, sowie eine kombinierte Halte- und Sperreinrichtung 9.

[0030] Wie im einzelnen die Figur 2 vergrößert zeigt, ist der Grundkörper 2 ein im wesentlichen zylindrisches längliches Teil, bestehend aus einem vorderen Grundkörperabschnitt 11 sowie einem hinteren Grundkörperabschnitt 12. Beide Grundkörperabschnitte 11 und 12 bestehen vorzugsweise aus einem duroplastischen Werkstoff. Sie sind an einer im wesentlichen planen Fühlgestelle 13 flächig, beispielsweise mittels Gießharzfolie miteinander verklebt.

[0031] Der vordere Grundkörperabschnitt 11 wird von einer zylindrischen Außenumfangsfläche 14, einer vorderen Stirnseite 15 sowie einer rückwärtigen Stirnfläche 16 begrenzt. Der Außendurchmesser der zylindrischen Außenumfangsfläche 14 entspricht dem Innendurchmesser eines Schutzkragens von Steckern, wie sie in Verbindung mit derartigen mehrpoligen explosionsgeschützten Steckvorrichtungen 1 verwendet werden, um Drehstrom aus einem Niederspannungsnetz einem Verbraucher zuzuleiten.

[0032] Im Abstand von der vorderen Stirnseite 15 steht aus der Außenumfangsfläche 14 ein Flansch 17 radial vor, der in seiner Außenumfangsfläche eine Vielzahl von Nuten 18 enthält, die längs dem Umfang des Flansches 17 äquidistant verteilt sind. Sie dienen in einer noch später zu erläuterten Weise dazu, den Grundkörper 2 in dem vorderen Gehäuseteil 7 zu befestigen.

[0033] Der vordere Grundkörperabschnitt 11 enthält für jeden Phasenleiter sowie für den Nullleiter jeweils eine eigene Öffnung 19, die durchgehend von der Stirnfläche 15 bis zu der Stirnseite 16 reicht. Die durchgehende Öffnung 19 bildet zunächst im Anschluss an die Stirnfläche 15 einen zylindrischen Kanal 20, der sich im Abstand von der Stirnfläche 15 zu einer Kammer 21 erweitert, in der sich eine metallische Steckbuchse 22 befindet. Die metallische Steckbuchse 22 ist, wie gezeigt, über ihre Länge in dem Grundkörperabschnitt 11 eingespritzt. Im Anschluss an die metallische Steckbuchse 22 erweitert sich die Durchgangsöffnung 19 zu einer Schalterkammer 23.

[0034] Die Steckbuchse 22 enthält bekannterweise eine zylindrische Sackbohrung 24, wobei in dem erweiterten Abschnitt eine Lamellenkontakteinsatz 25 eingesetzt ist. An das rückwärtige Ende der Steckbuchse 22 ist eine L-förmige Kontaktlasche 26 angenietet, die einen feststehenden Kontakt 27 trägt. Der Kontakt 27 liegt zu der Außenumfangsseite des vorderen Grundkörperabschnittes 11 hin.

[0035] Der hintere Grundkörperabschnitt 12 wird von einem rückwärtigen profilierten oder gestuften Ende 28, einer vorderen Stirnfläche 29 und einer zylindrischen Außenumfangsfläche 31 begrenzt, deren Durchmesser kleiner ist als der Außendurchmesser der zylindrischen Außenumfangsfläche 14 des vorderen Grundkörperabschnittes 11.

[0036] In diesem Grundkörperabschnitt 12, wiederum bestehend aus einem duroplastischen Werkstoff, sind für jeden Pol elektrisch leitende Bolzen 32 eingebettet, die bis zu der Stirnseite 29 reichen. Sie stehen mit einem verjüngten Zapfen 33 über die Stirnfläche 29 über. Der verjüngte Zapfen 33 dient als Niet zum Befestigen einer Kontaktlasche 34, die einen Kontakt 35 trägt. Im montierten Zustand ragt die L-förmig abgewinkelte Kontaktlasche in die Schalterkammer 23. Sie ragt so in die Schalterkammer 23, dass die beiden feststehenden Schalterkontakte 27 und 35 voneinander beabstandet in einer gemeinsamen Ebene liegen.

[0037] Um die richtige winkelmäßige Positionierung des hinteren Grundkörperabschnittes 12 zu dem vorderen Grundkörperabschnitt 12 zu erzwingen, stehen aus der vorderen Stirnseite 29 ein zungenförmiger Fortsatz 36 vor, der in eine entsprechende Aussparung der jeweiligen Schaltkammer 23 hineinragt, und zwar auf der von den feststehenden Kontakten 27 und 35 abliegenden Seite.

[0038] Das rückwärtige Ende des elektrisch leitenden Bolzens 32 ist abgeflacht und mit einer Klemmschraube 37 versehen zum Anklemmen einer entsprechenden Netzzuleitung.

[0039] Damit das Anschließen der Netzzuleitungen vereinfacht wird, sind, wie in Fig. 2 zu erkennen, die Anschlussklemmen mit den Anschlussschrauben 37 in Längsrichtung des Grundkörpers 2 geringfügig gestaffelt.

[0040] Um die beiden feststehenden Schalterkontakte 27 und 35 miteinander elektrisch zu verbinden, befindet sich im Inneren der Schaltkammer 23 eine bewegliche Schaltbrücke 38, die entsprechende Schalterkontakte trägt. Die Schaltbrücke 38 wird mittels einer Schraubenfeder 39, die sich in einer Vertiefung 41 abstützt, in Richtung radial nach außen auf die Schaltkontakte 27 und 35 vorgespannt.

[0041] Ein Stößel 42 dient dazu, die bewegliche Schaltbrücke 38 gegen die Wirkung der Druckfeder 39 von den feststehenden Kontakten 27, 35 abzuheben. Der Stößel 42 ist in einer Bohrung 43 axial beweglich geführt ist. Die Bohrung 43 befindet sich in dem vorderen Grundkörperabschnitt 11 und führt von der Schaltkammer 23 radial nach außen. Ihr Durchmesser ist so bemessen, dass sie zusammen mit dem zylindrischen Schaltstößel 42 einen Ex-Spalt bildet. Der Schaltstößel 42 ist an seinem nach außen ragenden Ende haltkugelförmig verrundet.

[0042] Es versteht sich, dass die erläuterte Ausbildung der Schaltkammer 23 der Durchgangsöffnung 19 mit den darin befindlichen Teilen, sowie das Verbindungsstück 32 für jeden Netzpol einmal vorgesehen ist. Dementsprechend enthält die Steckvorrichtung 1 für einen Drehstromanschluss mit Schutzleiter insgesamt vier voneinander getrennte Schaltkammern 23 für die drei Phasen und den Nullleiter, die um die Längsachse des Grundkörpers 2 herum verteilt angeordnet sind. Ferner ist eine Durchgangsverbindung für den Schutzleiter vorgesehen, die ungeschaltet durch den Grundkörper 2 hindurchgeführt ist. Sie ist in Fig. 1 unten zu erkennen.

[0043] Um die Schaltstößel 42 zu betätigen, weist das Betätigungswerk 4 eine Schaltringanordnung 44 auf, die in den Fig. 3 und 4 in einer perspektivischen Explosionsdarstellung gezeigt ist, und zwar jeweils von unterschiedlichen Seiten. Die Schaltringanordnung 44 benutzt den Grundkörper als Achse.

[0044] Zu der Schaltringanordnung 44 gehören ein Schaltring 45, ein Kuppelring 46, an den ein Zahnradsegment 47 und ein Verriegelungskragen 48 angeformt ist, sowie ein Betätigungs- und Mitnehmerring 49.

[0045] Der Schaltring 45 weist, wie Fig. 5 vergrößert zeigt, eine zylindrische Bohrung 50 auf, die von einer Stirnseite 51 bis zur gegenüberliegenden Stirnseite 52 reicht. Der Durchmesser der Bohrung 50 entspricht dem Außendurchmesser des vorderen Grundkörperabschnittes 4 im Bereich zwischen dem Flansch 17 und der rückwärtigen Stirnfläche 16. In dem Schaltring sind entsprechend der Anzahl der Schalter 3, taschenförmige Ausnehmungen 53 enthalten, deren radial außenliegende Seitenwand 54 als Nockenbahn zur Betätigung der Schaltstößel 42 dient. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind insgesamt vier Ausnehmungen 53 vorgesehen, da es sich um eine Steckdose für eine Drehstromversorgung handelt.

[0046] Die Stirnfläche 51 ist plan und liegt im montierten Zustand an einer ebenfalls planen Ringschulter 55 an, die an dem Flansch 17 ausgebildet ist.

[0047] Aus der Stirnfläche 52 stehen eine Vielzahl von äquidistant verteilten zinnenförmigen Fortsätzen 56 nach Art einer Krone axial vor. Sie dienen als Kuppelmittel zur drehfesten Verbindung des Schaltrings 45 mit dem Kuppel-oder Antriebsring 46.

[0048] Der Kuppel- oder Antriebsring 46 ist ein Ring mit zueinander parallelen Stirnseiten 57 und 58. An seiner Innenumfangsfläche trägt er radial nach innen vorragende Zähne 59, die mit geringem Spiel zwischen die Zahnlücken zwischen den Fortsätzen 56 hineinpassen. Die bereits erwähnte Verzahnung 47 ist Abschnitt einer Kegelradverzahnung und sie befindet sich am radial äußeren Rand des Antriebsrings 46.

[0049] Der Verriegelungskragen 48 liegt der Verzahnung 47 schräg gegenüber. Er erstreckt sich in axialer Richtung zu dem vorderen Grundkörperabschnitt 11 hin und weist die Gestalt eines Wandausschnitts aus einem zylindrischen Rohr auf. Sein vorderes Ende trägt eine radial nach Innen vorspringende Schulter 60, deren Umfangserstreckung etwas kürzer ist als die Umfangserstreckung des Verriegelungskragens 48. Am anderen Ende des Verriegelungskragens 48 befindet sich ein in Umfangsrichtung verlaufendes Langloch 61, das durch den Kuppelring 46 axial hindurch führt. Neben einer Flanke des Verriegelungskragens 48 ist das Langloch 61 in Radialrichtung erweitert. Die relativen Abmessungen und Positionierungen zwischen Langloch 61 und Schulter 60 sind so gewählt, dass, würde die Schulter 60 auf das Langloch gelegt werden, sie neben der Erweiterung des Langlochs endet, d.h. sie ragt nicht in das Lichtraumprofil der Erweiterung des Langlochs 61 hinein.

[0050] Der Betätigungsring 49 ist ein kurzes Rohrstück, mit ebenfalls zwei zueinander parallelen planen Stirnflächen 62 und 63 sowie radial nach innen vorstehenden Zähnen 64, die zwischen die Zahnlücken zwischen den Fortsätzen 56 passen.

[0051] An seiner rückwärtigen Stirnseite 63 ist noch eine axial vorstehende Betätigungsnase 65 vorgesehen, die dazu dient, die Sperreinrichtung 9 zu betätigen. Eine weitere nicht gezeigte Nase kann den Hilfskontakt 5 schalten.

[0052] Zu dem Betätigungswerke 4 gehört ferner eine Sternrastwerk 66. Dieses weist eine Rastscheibe 67 auf, die aus einem kreisscheibenförmigen Grundkörper 68 besteht, der zwei zueinander parallele Flachseiten 69 und 70 aufweist. Die Flachseite 69 trägt ein Kegelzahnradsegment 71, das dazu eingerichtet ist, mit dem Zahnradsegment 47 kämmend in Eingriff zu kommen. Auf der oberen Flachseite 69 ist an den Grundkörper 68 ein vierzackiger Stern 72 angeformt, durch den eine vierkantige Mitnehmeröffnung 73 hindurchführt, die an der Flachseite 70 austritt. Der vierarmige Raststern 72 wirkt mit zwei oder vier Rastschiebern 74 zusammen, die mittels Federn 75 radial nach innen zu auf den Raststern 72 vorgespannt sind. Die Rastschieber 74 sind in einem Deckel 76 geführt.

[0053] Wie Fig. 6 zeigt, hat der Deckel 76 einen im wesentlichen quadratischen Grundriss und enthält in seiner Unterseite 77 insgesamt vier, im Kreuz angeordnete Nuten 78, die bei 79 endseitig verschlossen sind. Die Nuten 78 liegen in einer gemeinsamen Ebene und sind um eine Bohrung 81 herum äquidistant verteilt. Der Querschnitt der Nuten 78 ist an den Querschnitt der Rastschieber 74 angepasst, die darin mit geringem Spiel verschieblich sind. Die Federn 45 stützen sich an den Rückwänden 79 entsprechend ab.

[0054] Je nach gewünschter Rasthärte werden, wie gezeigt, zwei oder auch vier Rastschieber 74 verwendet.

[0055] Die Betätigung der Sternrastscheibe geschieht mit Hilfe eines Betätigungsknopfes 82, aus dessen Unterseite drehfest eine Betätigungswelle 83 vorsteht. Deren unteres Ende ist als Vierkant ausgebildet, der in die Vierkantöffnung 73 der Sternrastscheibe 67 hineinpasst.

[0056] Zum Schutz des Betätigungsgriffes 82 trägt der Deckel 76 an seiner Ober- oder Außenseite einen umlaufenden Schutzkragen 84.

[0057] Der Deckel 76 wird mit Hilfe von Befestigungsschrauben, die in den Zeichnungen nicht erkennbar sind, angeschraubt, und enthält hierzu in der Nähe seiner Ecken vier Durchgangsöffnungen 85.

[0058] Im montierten Zustand bildet den rückwärtigen Abschluss, wie bereits erwähnt, die becherförmige Abschlusskappe 6, die an ihrem vorderen Ende mit einer Reihe von Rastnasen 86 versehen ist. Die Rastnasen 86 sind dazu eingerichtet im zusammengebauten Zustand in eine Ringnut 87 einzurasten, die am hinteren Grundkörperabschnitt 12 umlaufend ausgebildet ist.

[0059] In der Abschlusskappe 6 befindet sich eine taschenförmige Ausnehmung 88, in der ein Sperrschieber 89 mit einem Ende geführt ist. Mittels einer Druckfeder 90 wird der Sperrschieber in die vorgeschobene Stellung vorgespannt. In dieser Stellung verläuft er mit seinem verdickten Abschnitt 91 durch den erweiterten Teil des Langlochs 61, um in dieser Stellung die Drehbewegung des Kuppelrings 46 und damit des gesamten Rastwerks 66 einschließlich des Schaltrings 45 zu sperren.

[0060] Das vordere Ende 92 des Sperrschiebers 89 ragt in jene Nut 93 hinein, in der sich bei eingestecktem Stecker die seitlich vorstehende Steckernase bewegt. Radial außerhalb des Sperrschiebers 87 befindet sich der Verriegelungskragen 48, der je nach Drehstellung mit seiner Schulter 60 ebenfalls in die Nut 93 hineinragt. (Fig. 2 stimmt nicht vollständig mit den wahren Verhältnissen überein, weil im dargestellten ausgeschalteten Zustand an sich die Schulter 60 nicht in der Nut 93 steht.)

[0061] Das vordere Gehäusestück 7 ist ein im Wesentliches rohrförmiges Gebilde, dass an der Innenseite eine im Wesentlichen plane Sitzfläche 94 bildet, die dazu vorgesehen ist, mit einer nach vorne weisenden, planen Ringschulter 95 des Flansches 17 zusammenzuwirken. Außerdem steht rechtwinklig zu der Innenraum des Gehäuses 7 ein Kragen 95 vor der als Sitzfläche für den Deckel 76 dient.

[0062] Der Zusammenbau der erfindungsgemäßen Steckvorrichtung geschieht wie folgt:

[0063] Es werden zunächst im Spritzverfahren getrennt voneinander der vordere und der hintere Grundkörperabschnitt 11 und 12 hergestellt. Beim Herstellungsprozess des vorderen Grundkörperabschnittes 11 werden die Steckbuchsen 22 eingespritzt, die mechanisch entsprechend vorbereitet sind und mit den L-förmigen Kontaktlaschen 26 vernietet sind. Sinngemäß das Gleiche geschieht mit dem hinteren Grundkörperabschnitt 12, wobei hier die Bolzen 32 mit eingespritzt werden, bei denen am in Fig. 2 linken Ende die L-förmigen Kontaktlaschen 34 aufgenietet sind.

[0064] Die Schaltkammern 23 sind zu der rückwärtigen Stirnseite 16 offen, so dass von hier aus das Einsetzen der Druckfedern 39 und der beweglichen Schaltbrücken 38 erfolgen kann.

[0065] Sodann werden die Schaltstößel 42 von außen her eingesetzt. Anschließend wird von der hinteren Stirnseite 16 her ein ringförmiges Werkzeug um die freien über den Außenumfang vorstehenden Enden der Stößel 42 zurückzudrücken. Dadurch werden die Schaltbrücken 38 axial zurückbewegt. Es kann nun ohne Behinderung der hintere Grundkörperabschnitt 12 in der richtigen Winkelstellung auf die Stirnseite 16 aufgesetzt werden. Dabei finden die zungenförmigen Fortsätze 36 in die entsprechenden Ausnehmungen im Boden der jeweiligen Schaltkammer 23. Da die Schaltbrücken 34 zurückgedrückt sind, können die Kontaktlaschen 34 mit den daran sitzenden Kontakten 35 ohne Behinderung in die Schaltkammer 23 eingeführt werden.

[0066] Das Werkzeug, das zum Eindrücken der Schaltstößel 22 verwendet wird, wird abgenommen.

[0067] Nach dem Zusammenbau des Grundkörpers 2 wird von der Rückseite des hinteren Grundkörperabschnittes 12 durch eine entsprechende Stufenbohrung 96 eine Befestigungsschraube 97 in ein Gewindesackloch 98 eingedreht, das in dem vorderen Grundkörperabschnitt 11 koaxial enthalten ist.

[0068] Um eine dauerhafte dichte Verbindung zu schaffen, liegt zwischen den beiden Stirnseiten 16 und 29 der Fügestelle 13 eine Gießharzfolie, die durch Erwärmen dazu gebracht wird, die beiden Stirnseiten 16 und 29 fugenlos stoffflüssig miteinander zu verbinden, womit sämtliche Schaltkammern 23 rückseitig verschlossen sind. Die einzige Öffnung die aus der Schaltkammer 23 nach außen führt, ist die Bohrung 43, in der der betreffende Schaltstößel 42 sitzt.

[0069] Der so vorbereitete Grundkörper 2 wird mit der Stirnseite 15 voraus von hinten her in eine Haltebohrung oder Aufnahmebohrung 99 in dem vorderen Gehäuse 7 eingesteckt. Dabei entsteht zwischen der Außenumfangsfläche 14 des Grundkörpers 2 und einem Bohrungsabschnitt 101, der sich nach vorne an die Bohrung 99 anschließt eine Ringnut, die beim späteren Gebrauch den Schutzkragen des eingeführten Steckers aufnimmt.

[0070] Mit Hilfe mehrerer Befestigungsschrauben 102 wird der Grundkörper in dem Gehäuseteil 4 befestigt. Die Schraube 102 führen durch die Nuten 18 des Flansches 17 hindurch und sind Sackbohrungen 100 eingeschraubt, die achsparallel zu der Bohrung 99 in diesem Bereich des vorderen Gehäuseteils 7 angebracht sind.

[0071] Von der Rückseite des Grundkörpers 2 her werden nacheinander die Ringe 45, 46 und 49 auf den hinteren Abschnitt des Grundkörpers 2 aufgefädelt. Beim Auffädeln dieser Ringe passiert die Schulter 60 die Außenumfangsflächen 17 des vorderen Grundkörperabschnitts 11. Anschließend wird der Sperrschieber 89 von hinten her durch den erweiterten Teil des Langlochs 61 eingesteckt. Dabei wird dafür gesorgt, dass der Sperrschieber 89 durch eine der Nuten 18 verläuft, in der er zusätzlich in Umfangsrichtung des Grundkörpers 2 geführt wird. Der Verriegelungskragen 48 und der Sperrschieber 89 führen durch eine Öffnung in der Sitzfläche 94 hindurch, die radial neben der Bohrung 99 liegt und die Bewegung des Verriegelungskragens 48 in Umfangsrichtung gestattet.

[0072] Nachdem die Montage insoweit erfolgt ist, wird die rückwärtige Gehäusekappe 5 aufgesteckt und mit ihren Rastnasen 86 in der Rastnut 87 verrastet. Beim Aufsetzen der Gehäusekappe 6 kommt das rückwärtige Ende des Sperrschiebers 89 in der Kammer 88 zu liegen. Die Schaltringanordnung 44 wird axial zwischen der Schulter 55 und der Gehäusekappe 6 drehbar gesichert.

[0073] Das Rastwerk 66 wird ebenfalls vormontiert. Hierzu wird zunächst die gewünschte Anzahl von Rastschiebern 74 in den Nuten 78 zusammen mit den zugehörigen Druckfedern 75 plaziert. Die Rastschieber 74 werden in die Nuten 78 zurückgedrückt, um Platz zu schaffen zum Einsetzen des Raststerns 72. Nach dem Einsetzen läuft die plane Flachseite 69 vor der Unterseite 77 des Deckels 76. Anschließend wird von der Oberseite her der Betätigungsgriff 82 eingesteckt bis sein Vierkant 83 in der vierkantigen Öffnung 73 zu liegen kommt. Mittels einer nicht weiter gezeigten Schraube wird die Sternrastscheibe 67 mit der Betätigungswelle 83 verschraubt. Die Schraube wird in eine entsprechende Gewindesackbohrung der Betätigungswelle 83 eingeschraubt.

[0074] Nunmehr kann der vormontierte Deckel 76 auf den Kragen 95 aufgesetzt und mit Hilfe von Schrauben, die durch die Bohrung 85 führen, an dem vorderen Gehäuseteil 7 festgeschraubt werden.

[0075] Beim Einsetzen des Deckels 76 kommt das Zahnsegment 71 mit dem Zahnsegment 47 lagerichtig in Eingriff.

[0076] Falls gewünscht, kann abschließend noch auf dem rückwärtigen Gehäusedeckel 6 der Hilfskontaktschalter 5 in gestalt eines Mikroschnappschalters montiert werden.

[0077] Im Nichtgebrauchszustand der Steckdose 1 befindet sich der Betätigungsgriff 82 in einer Stellung, die der Ausstellung des Schalters 3 entspricht. Diese Stellung ist mit Ausnahme der Stellung des Verriegelungskragens 48 in Fig. 2 gezeigt. In dieser Stellung drücken die als Nockenbahnen wirkenden Wandbereiche 54 der Ausnehmungen 53 in dem Schaltring 45 die Stößel 42 gegen die Wirkung der betreffenden Feder 39 radial nach innen und heben die dazugehörige Schaltbrücke 38 von den Schaltkontakten 27 und 35 ab. Damit sind die in dem vorderen Grundkörperabschnitt 11 enthaltenen Steckbuchsen 2 mit Ausnahme der Steckbuchse für den Schutzkontaktleiter spannungslos geschaltet. Es gibt keine elektrische Verbindung zwischen diesen Buchsen 22 und den Bolzen 32 und von hier weiter zu den Netzzuleitungen, die an den Schrauben 37 angeklemmt sind.

[0078] Der Sperrschieber 89 steckt mit seinem verdickten Abschnitt 91 in der radialen Erweiterung des Langlochs 61 und verhindert, dass der Ring 46 gedreht werden kann. Erst wenn der verdickter Abschnitt 91 aus der radialen Erweiterung des Langlochs 61 zurückgeschoben ist und sein anschließender dünnerer Abschnitt in dem Langloch 61 zu liegen kommt, ist eine Drehung des Rings 45 um den Grundkörper 2 möglich. Dieser Abschnitt des Sperrschiebers 89 hat eine Dicke entsprechen der Weite des Langlochs 61 im übrigen Bereich. Der Ring 46 kann in dieser Stellung des Sperrschiebers 89 gedreht werden, wobei das Langloch mit seinen seitlichen Flanken an dem Sperrschieber 89 vorbeiläuft.

[0079] Da der Ring 46 formschlüssig über den Kupplungs- und Zahnradring 46 mit der Sternrastscheibe 67 und auch formschlüssig mit dem Betätigungsgriff 82 gekuppelt ist, kann der Betätigungsgriff 82 nicht gedreht werden, wenn der Sperrschieber mit dem verdickten Abschnitt 91 in dem erweiterten Teil des Langlochs 61 steckt. Gleichzeitig ist in dieser Betriebsstellung der Verriegelungskragen 48 in Umfangsrichtung so verschoben, dass seine Schulter 60 die Nut 93 für die seitliche Nase des Steckers freigibt. Der Netzstecker kann ohne Weiteres nach Öffnen der Kappe 8 eingesteckt werden.

[0080] Durch das Einstecken des Steckers kommt dessen Führungsnase mit dem vorderen Ende 92 des Sperrschiebers 89 in Berührung, der gegen die Wirkung der Feder 90 bezogen auf Fig. 1 nach rechts gedrückt wird. Dadurch wird sein verdickter Abschnitt 91 aus dem Langloch 61 heraus geschoben. Die Bewegung des Kuppelrings 46 und aller damit getrieblich gekoppelten Teile ist somit freigegeben. Der Benutzer kann nun den Betätigungsgriff 82 drehen, wodurch die Schaltringanordnung 44 auf dem Grundkörper 2 entsprechend mitgedreht wird.

[0081] Beim Drehen muss der Benutzer die Rastwirkung des Sternrastwerkes 66 überwinden, das nach 90° wiederum einrastet. In der um 90° gedrehten Stellung des Betätigungsgriffes 82 befindet sich der Schaltring 45 in einer Stellung, in der der tiefste Bereich jeder taschenförmigen Ausnehmung 53 dem betreffenden Schaltstößel 42 gegenübersteht. Die Druckfedern 39 können ungehindert die beweglichen Schaltbrücken 38 radial nach außen bewegen, damit sie einen elektrischer Kontakt zwischen dem Kontakt 27 und dem Kontakt 35 herstellen.

[0082] Gleichzeitig mit dem Drehen der Schaltringanordnung 44 wird der Verriegelungskragen 48 in Umfangsrichtung bezogen auf den Grundkörper 2 bewegt. Diese Bewegung steht im Wesentlichen auf der Zeichenebene von Figur 1 senkrecht.

[0083] In der Einschaltstellung der Schalter 3 befindet sich nunmehr die Schulter 60 in dem Lichtraumprofil der Nut 93, wie dies in Fig. 2 veranschaulicht ist, und hintergreift die Steckernase. Ein Herausziehen des Steckers ist verriegelt.

[0084] Das Herausziehen des Steckers ist erst möglich, wenn mit Hilfe des Betätigungsgriffes 82 die Schalter 3 in die Aus-Stellung gebracht sind, wie sie oben beschrieben ist.

[0085] Im eingesteckten Zustand können die Steckerstifte mit dem Bohrungsabschnitt 20, der den Steckbuchsen 22 vorgelagert ist, einen Ex-Spalt bilden. Die Steckverbindung zwischen Steckerstift und Buchse 22 bildet einen Raum, der in der Zündschutzart Ex-d druckfest gekapselt ist. Bei Multilamellenkontakten ist diese Bedingung nicht notwendigerweise einzuhalten, weil diese als sicher gelten.

[0086] Der tief im Inneren des Grundkörpers 1 liegende Schalter 3 ist hermetisch gegen Eindringen von Fremdkörpern von der Stirnseite 15 her geschützt, weil die Buchsen 22 beim Herstellen eingegossen sind und Sackbohrungen für die Steckerstifte enthalten.

[0087] Darüber hinaus kann auch das Betätigungswerk 4 weiter gegen Eindringen von Schwallwasser und anderen Fremdpartikeln geschützt werden, in dem bspw. zwischen der Stirnseite des Raststerns 72 und der benachbarten Fläche an der Unterseite des Deckels 76 eine Dichtung 105 eingelegt wird. Damit erfüllt die gezeigte Steckdose an allen benutzerzugänglichen Seiten die Schutzvorschrift IP66.

[0088] Die beschriebene Steckdose 1 kann entweder in ein Wandgehäuse oder ein Gerät eingebaut oder in einer Kupplung verwendet werden.

[0089] Eine explosionsgeschütze Steckvorrichtung (1) weist einen kompakten starren Grundkörper (2) auf, in dem sich die Steckbuchsen (22) befinden. Für jede Steckverbindung, mit Ausnahme des Schutzleiters, enthält der Grundkörper eine Schaltkammer (23) in der Zündschutzart Ex-d. Die beweglichen Kontakte (38) der Schalter (3) werden mit Hilfe von Stößeln (42) betätigt, die radial nach außen aus dem Grundkörper (2) hervorstehen. Die Betätigung der Stößel (42) geschieht mit Hilfe eines Schaltrings (45), der drehbar auf dem Grundkörper (2) gelagert ist. Der Grundkörper (2) sitzt in einem Gehäuseteil (7), an das an einer Seite ein Betätigungswerk (4) angesetzt ist, das seinerseits abgedichtet ausgeführt ist. Zu dem Betätigungswerk (4) gehört ein Rastwerk (66) sowie ein Zahnradsegment (71), um über ein komplementäres Zahnradsegment (47) den Schaltring (45) zu betätigen.


Ansprüche

1. Explosionsgeschützte Steckvorrichtung (1), die zum Einstecken eines Steckers mit wenigstens einem Steckstift vorgesehen ist,

mit einem starren Grundkörper (2), der in Längsrichtung von einer einem eingesteckten Stecker zugekehrten vorderen Stirnseite (15) begrenzt ist, der in Längsrichtung ein rückwärtiges Ende (28) des Grundköpers (2) gegenüberliegt,

mit wenigstens einer Öffnung (19), die von der vorderen Stirnseite (15) her zumindest ein Stück weit in den Grundkörper (2) reicht,

mit wenigstens einer Steckbuchse (22), die in der Öffnung (19) angeordnet ist,

mit wenigstens einem elektrischen Anschlussmittel (32), das in dem Grundköper (2) angeordnet ist und einen aus dem Grundkörper (2) vorstehenden Abschnitt aufweist,

mit wenigstens einem in dem Grundkörper (2) enthaltenen druckfest gekapselten Schalter (3), der elektrisch zwischen der Buchse (22) und dem Anschlussmittel (32) liegt und der ein druckfest aus dem Grundkörper (2) herausgeführtes Betätigungsglied (42) aufweist, und

mit einem Betätigungswerk (4), das mit dem Betätigungsglied (42) zusammenwirkt und mit dem Grundkörper (2) verbunden ist.


 
2. Steckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Grundkörper (2) aus einem vorderen Grundkörperabschnitt (11) und einem damit unverdrehbar verbunden hinteren Grundköperabschnitt (12) zusammensetzt, wobei beide Grundkörperabschnitte (11,12) an einer Fügestelle (13) miteinander verbunden sind.
 
3. Steckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) im Wesentlichen zylindrisch ist.
 
4. Steckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundköper (2) einen radial wegstehenden Befestigungsflansch (17) aufweist.
 
5. Steckvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Grundkörperabschnitte (11,12) spaltfrei miteinander verbunden sind.
 
6. Steckvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Grundkörperabschnitte (11,12) stoffschlüssig miteinander verbunden sind.
 
7. Steckvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Grundkörperabschnitte (11,12) mittels eines Befestigungsglieds (97) miteinander verbunden sind.
 
8. Steckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zu dem Schalter (3) wenigstens eine in dem Grundkörper (2) befindliche Schalterkammer (23) gehört, in der sich zwei feststehende Schaltkontakte (27,35) im Abstand voneinander befinden, von denen der eine mit der Buchse (22) und der andere mit dem Anschlussmittel (32) elektrisch verbunden ist.
 
9. Steckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer mehrpoligen Ausführung für jeden Pol eine eigene Buchse (22) in einer eigenen Öffnung (19) vorgesehen ist und für jede Buchse (22) ein Schalter (3) mit einer eigenen Schalterkammer (23) vorgesehen ist.
 
10. Steckvorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fügestelle (13) durch die Schaltkammer (23) verläuft.
 
11. Steckvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zu dem Schalter (3) wenigstens ein bewegliches Schaltstück (38) gehört, das sich in der Kammer (23) befindet, um zwischen einer ersten Stellung und einer zweiten Stellung hin- und her bewegt zu werden, wobei es lediglich in einer Stellung die beiden feststehenden Schaltkontakte (27,35) elektrisch miteinander verbindet.
 
12. Steckvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltstück (38) mittels einer Feder (39) in diejenige Stellung vorgespannt ist, in der es die beiden feststehenden Schaltkontakte (27,35) miteinander verbindet.
 
13. Steckvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zu dem Schalter (3) wenigstens ein Schaltstößel (42) gehört, der mit dem Schaltstück (38) verbunden ist, durch eine Bohrung (43) in dem Grundkörper (2) seitlich nach außen ragt und mit der Bohrung (43) einen Ex-Spalt bildet.
 
14. Steckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zu dem Betätigungswerk (4) wenigsten ein auf dem Grundkörper (2) drehbar gelagertes Schaltringmittel (44) gehört.
 
15. Steckvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltringmittel (44) ein Zahnradsegment (47) aufweist.
 
16. Steckvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltringmittel (44) einen Schaltring (45) und einen damit drehfest gekuppelten Ring (46) aufweist, an dem das Zahnradsegment (47) ausgebildet ist.
 
17. Steckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungswerk (4) nach außen gemäß der Schutzart IP 66 abgedichtet ist.
 
18. Steckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungswerk (4) einen Betätigungsgriff (82) aufweist.
 
19. Steckvorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsgriff (82) drehbar gelagert ist.
 
20. Steckvorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsgriff (82) um eine Achse drehbar ist, die zu der Längsachse des Grundkörpers (2) im Winkel steht.
 
21. Steckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zu dem Betätigungswerk (4) ein Rastwerk (66) gehört.
 
22. Steckvorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Rastwerk (4) ein Sternrastwerk (66) ist.
 
23. Steckvorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Sternrastwerk (66) eine mit dem Betätigungsgriff (82) gekoppelte Sternrastscheibe (67) sowie federvorgespannte Rastglieder (74) aufweist.
 
24. Steckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein rückwärtige Gehäusekappe (6) vorgesehen ist, die auf dem Grundkörper (2) sitzt.
 
25. Steckvorrichtung nach Anspruch 14 und 24, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltringmittel (44) zwischen einer radialen Schulter (55) des Grundkörpers (2) und der Gehäusekappe (6) axial geführt ist.
 
26. Steckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sperreinrichtung (89,91) vorgesehen ist, die eine Betätigung des Betätigungswerks (4) verhindert, wenn kein Stecker eingeführt ist.
 
27. Steckvorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass zu der Sperreinrichtung (61,89,92) ein Tastglied (89) gehört, das zwischen einer Sperrstellung und einer Freigabestellung hin- und herbeweglich ist und das dazu eingerichtet ist, durch einen Teil des Steckers vorzugsweise durch eine am Schutzkragen des Steckers vorhandene Nase in die Freigabestellung bewegt zu werden.
 
28. Steckvorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass das Tastglied (89) in die Sperrstellung durch eine Feder (90) vorgespannt ist.
 
29. Steckvorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass zu der Sperreinrichtung (61,89,92) ein Halteglied (48,60) gehört, das zwischen einer Haltestellung und einer Freigabestellung hin- und herbeweglich ist und das dazu eingerichtet ist, durch einen Teil des Steckers vorzugsweise eine am Schutzkragen des Steckers vorhandene Nase zu halten, um ein Herausziehen des Steckers zu verhindern, wenn das Betätigungswerk (4) nicht in einer Stellung steht, in der der Schalter (3) geöffnet ist.
 
30. Steckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Hilfsschalter (5) aufweist, der durch das Betätigungswerk (4) betätigt wird.
 
31. Steckvorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsschalter (5) durch das Schaltringmittel (44) betätigt wird.
 
32. Steckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein zwischen der vorderen Stirnseite (15) und der Steckbuchse (22) liegender Abschnitt (20) der Durchgangsöffnung (19) zusammen mit dem Steckerstift des eingesteckten Steckers einen Ex-Spalt bildet.
 




Zeichnung