(19)
(11) EP 1 205 257 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.05.2002  Patentblatt  2002/20

(21) Anmeldenummer: 01122738.6

(22) Anmeldetag:  21.09.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B05C 5/02, B05C 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 16.10.2000 DE 10051201

(71) Anmelder: NORDSON CORPORATION
Westlake, Ohio 44145-1119 (US)

(72) Erfinder:
  • Pedigrew, Colin
    40699 Erkrath (DE)

(74) Vertreter: Eisenführ, Speiser & Partner 
Martinistrasse 24
28195 Bremen
28195 Bremen (DE)

   


(54) Vorrichtung zum flächigen Auftragen von fliessfähigem Klebstoff auf ein relativ zu der Vorrichtung bewegbares Bandmaterial, insbesondere Möbelumleimer


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum flächigen Auftragen von fließfähigem Klebstoff auf ein relativ zu der Vorrichtung bewegbares Bandmaterial, insbesondere Möbelumleimer, mit einem in einem Auftragskopf (2) ausgebildeten Klebstoffkanal, einem Auftragsventil zum wahlweisen Unterbrechen oder Freigeben des Klebstoffflusses in den Klebstoffkanal, und einer mit dem Klebstoffkanal kommunizierenden Schlitzdüse (16) mit einem Schlitz und einer länglichen, schlitzförmigen Austrittsöffnung (18) zum Abgeben von Klebstoff auf das Bandmaterial. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass eine Führungseinrichtung (3) zum Vorbeiführen des Bandmaterials an der Austrittsöffnung (18) der Schlitzdüse (16) entlang einer definierten Bewegungsbahn lösbar an dem Auftragskopf (2) befestigbar ist, dass die Führungseinrichtung (3) ein erstes Führungselement (38) aufweist, welches im Betrieb mit einer der zu beleimenden Oberfläche gegenüberliegenden Oberfläche des Bandmaterials in Kontakt kommt, und mindestens ein weiteres Führungselement (46, 48) aufweist, welches im Betrieb mit einer Kante des Bandmaterials in Kontakt kommt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum flächigen Auftragen von fließfähigem Klebstoff auf ein relativ zu der Vorrichtung bewegbares Bandmaterial, insbesondere Möbelumleimer, mit einem in einem Auftragskopf ausgebildeten Klebstoffkanal, einem Auftragsventil zum wahlweisen Unterbrechen oder Freigeben des Klebstoffflusses in dem Klebstoffkanal, und einer mit dem Klebstoffkanal kommunizierenden Schlitzdüse mit einem Schlitz und einer länglichen, schlitzförmigen Austrittsöffnung zum Abgeben von Klebstoff auf das Bandmaterial

[0002] Derartige Vorrichtungen kommen zum Einsatz, um Klebstoffe auf Möbelteile oder bandartige Substrate flächig aufzutragen. Der Auftragskopf ist regelmäßig an einen Rahmen montiert, und Bandmaterial wird von einer Fördereinrichtung an dem Auftragskopf vorbeigeführt. Im Betrieb tritt der Klebstoff aus der länglichen Austrittsöffnung des Schlitzes der Schlitzdüsenanordnung aus und gelangt auf die Oberfläche des an der Austrittsöffnung vorbeigeführten Substrates. Die längliche Austrittsöffnung des Schlitzes ist dabei in der Regel quer zur Richtung der Relativwegung zwischen Auftragskopf und Substrat angeordnet.

[0003] Bei der Verklebung von sogenannten Umleimern an Kanten von Möbeln wird im Stand der Technik bisher so vorgegangen, dass die Kante eines Möbelstücks beleimt wird und anschließend ein sogenannter Umleimer, bei dem es sich um ein flexibles Materialband aus Kunststoff handelt, auf die zuvor beleimte Kante des Möbelstücks aufgedrückt wird, so dass eine Klebeverbindung entsteht. Die Beleimung des Möbelstücks wird mit hohem Aufwand manuell vorgenommen oder mithilfe von automatischen Vorrichtungen, die den Klebstoff maschinell auf die Möbelstücke aufbringen. In beiden Fällen ist ein hoher Aufwand erforderlich.

[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Auftrags-Vorrichtung und eine Führungseinrichtung bereitzustellen, die geeignet ist, Klebstoff direkt auf ein Bandmaterial o. dgl. aufzutragen. Insbesondere soll eine Auftrags-Vorrichtung bereitgestellt werden, mit der Umleimer, Leisten oder dergleichen auf einfache und präzise Weise auf Möbelteile oder andere Werkstücke aufgebracht werden können.

[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einer Auftrags-Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch, dass eine Führungseinrichtung zum Vorbeiführen des Bandmaterials an der Austrittsöffnung der Schlitzdüse entlang einer definierten Bewegungsbahn lösbar an dem Auftragskopf befestigbar ist, dass die Führungseinrichtung ein erstes Führungselement aufweist, welches im Betrieb mit einer der zu beleimenden Oberfläche gegenüberliegenden Oberfläche des Bandmaterials in Kontakt kommt, und mindestens ein weiteres Führungselement aufweist, welches im Betrieb mit einer Kante des Bandmaterials in Kontakt kommt.

[0006] Die Erfindung löst die Aufgabe ferner durch eine Führungseinrichtung zum Vorbeiführen eines Bandmaterials an einer Austrittsöffnung einer Schlitzdüse entlang einer definierten Bewegungsbahn, wobei die Führungseinrichtung ein erstes Führungselement aufweist, welches im Betrieb mit einer der zu beleimenden Oberfläche gegenüberliegenden Oberfläche des Bandmaterials in Kontakt kommt, und mindestens ein weiteres Führungselement aufweist, welches im Betrieb mit einer Kante des Bandmaterials in Kontakt kommt.

[0007] Die Erfindung ermöglicht auf konstruktiv einfache Weise eine genaue und zuverlässige flächige Aufbringung von Klebstoff auf Bandmaterial, Umleimer für Möbelstücke, Leisten oder dergleichen. Die erfindungsgemäße Führungseinrichtung sorgt mittels des ersten Führungselementes dafür, dass das zu beleimende Bandmaterial in einem einstellbaren Abstand von der Austrittsöffnung der Schlitzdüse oder mit Kontakt mit der Schützdüse vorbeigeführt wird, so dass der fließfähige Klebstoff zuverlässig und gleichmäßig auf eine zu beleimende Oberfläche des Bandmaterials aufgebracht wird. Ferner ist erfindungsgemäß die Beleimung als solche und deren Qualität beeinflussbar, denn durch Einstellung des Abstandes des Führungselementes von der Austrittsöffnung kann die Dicke des Leimauftrags beeinflußt werden. Mittels mindestens eines weiteren (Kanten-) Führungselementes wird das zu beleimende Bandmaterial zusätzlich seitlich auf einer gewünschten Bewegungsbahn geführt, so dass eine optimale Ausrichtung des zu beleimenden Bandmaterials relativ zu der Austrittsöffnung der Schlitzdüse erreicht wird. Durch die Befestigung der Führungseinrichtung unmittelbar an dem Auftragskopf entfallen aufwendige Trägerstrukturen, und die Führungseinrichtung kann auf einfache Weise an bestehenden Auftragsköpfen nachgerüstet werden. Soll ein Auftragskopf für eine abweichende Anwendung genutzt werden, bei der eine Führung eines bandförmigen Substrates nicht notwendig ist, dann kann die Führungsvorrichtung auf einfache Weise von dem Auftragskopf demontiert werden. Nach der erfindungsgemäßen Aufbringung von Klebstoff auf das Bandmaterial kann dieses mit anderen Werkstücken verklebt werden, beispielsweise ein Umleimer mit einem Möbelstück.

[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Führungseinrichtung mittels eines Drehgelenks verschwenkbar an dem Auftragskopf gelagert ist. Durch eine derartige verschwenkbare Lagerung lässt sich die Führungseinrichtung auf konstruktiv einfache Weise derart bewegen, dass einerseits eine Anpasssung an unterschiedliche Dicken des Bandmaterials möglich ist und andererseits das erste Führungselement aus einer Andrückstellung, in der das zu beleimende Bandmaterial an die Düsenanordnung angedrückt wird, so dass ein Kontakt zu der zu beleimenden Oberfläche entsteht, in eine Ruhestellung bewegt wird, in der in dem Fall, dass die Produktion unterbrochen ist oder keine Beleimung erfolgen soll, das Führungselement weder in Kontakt mit der Schlitzdüse noch mit dem Bandmaterial kommt.

[0009] Gemäß einer Weiterbildung dieser Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass die Führungseinrichtung mittels eines Pneumatikzylinders verschwenkbar und das erste Führungselement beabstandet von dem Drehgelenk so angeordnet ist, dass sich bei Verschwenken der Führungseinrichtung der Abstand des ersten Führungselementes von der Austrittsöffnung der Schlitzdüse ändert. Auf diese Weise lässt sich die Bewegung zwischen der Arbeits- und Ruhestellung auf einfache Weise ermöglichen.

[0010] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich aus durch eine Vorspanneinrichtung zum Vorspannen der Führungseinrichtung und/oder des Führungselementes in eine Ruhestellung, in der das Führungselement beabstandet von der Schlitzdüse angeordnet ist. Vorzugsweise ist die Vorspanneinrichtung als Feder ausgebildet. Hierdurch wird erreicht, daß im Fall einer unerwünschten Betriebsunterbrechung (Not-Aus) das zu beleimende Bandmaterial nicht an die ggf. erhitzte Schitzdüse angedrückt wird, sondern das Führungselement in eine weiter von der Austrittsöffnung der Schlitzdüse beabstandete Ruhestellung verschwenkt wird.

[0011] Bei einer Variante der erfindungsgemäßen Führungseinrichtung ist vorgesehen, dass das erste Führungselement als Zylinderbolzen ausgebildet ist und im wesentlichen parallel zur Austrittsöffnung angeordnet ist. Diese Zylinderbolzen sind einfach herstellbar und sorgen für eine sichere Führung bei geringer Reibung. Alternativ könnte das erste Führungselement auch als Platte oder rotierbare Rolle ausgebildet sein.

[0012] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass zwei weitere Kanten-Führungselemente in unterschiedlichen Abständen zueinander an einem Träger festlegbar sind. Mittels zweier Kanten-Führungselemente wird das zu beleimende Substrat beidseitig so geführt, dass kein unerwünschter Versatz relativ zu der länglichen Austrittsöffnung des Schlitzes entsteht. Durch die unterschiedlichen Abstände zueinander ist auch eine Anpassung an unterschiedliche Breiten des Bandmaterials möglich.

[0013] Bevorzugt ist es ferner, dass der Träger zusammen mit den Kanten-Führungselementen verstellbar und festlegbar an der Führungseinrichtung gelagert ist, so dass darüber hinaus beide Kanten-Führungselemente. gemeinsam relativ zu dem Bandmaterial ausgerichtet werden können.

[0014] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass die Führungseinrichtung einen durch beabstandete Platten gebildeten Führungsschlitz aufweist, durch den das zu beleimende Bandmaterial hindurchbewegt wird. Durch einen Führungsschlitz lassen sich insbesondere bereits in Teilabschnitte getrennte Bandmaterialien verarbeiten, die durch einen Führungsschlitz zuverlässig der Schlitzdüse zugeführt werden, selbst dann, wenn das Bandmaterial stauchbar oder flexibel ist, wie dies bei Umleimern der Fall sein kann.

[0015] Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben und sind aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung ersichtlich.

[0016] Die Erfindung ist nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1
eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Auftragen von Klebstoff in einer perspektivischen Ansicht;
Fig. 2
eine erfindungsgemäße Führungsvorrichtung in einer perspektivischen Ansicht;
Fig. 3
die Auftragsvorrichtung gemäß Fig. 1 mit montierter Führungsvorrichtung gemäß Fig. 2 in Seitenansicht;
Fig. 4
die Vorrichtung gemäß Fig. 3 in einer Draufsicht;
Fig. 5
die Führungsvorrichtung gemäß Fig. 2 in einer Seitenansicht;
Fig. 6
die Führungsvorrichtung gemäß Fig. 2 in einer Draufsicht;


[0017] Die in den Figuren dargestellte Auftrags-Vorrichtung 2 und Führungsvorrichtung 3 dient zum Auftragen von Klebstoff auf ein relativ zu der Auftrags-Vorrichtung 2 bewegbares Bandmaterial, insbesondere zum Beleimen von sogenannten Umleimern für Möbel (Möbelumleimer), die z.B. aus einem flachen, flexiblen Kunststoffmaterial bestehen und auf äußere Oberflächen von Möbeln oder Möbelteilen aufgeklebt werden. Selbstverständlich könnten mit auch andere Substrate wie Leisten, Verpackungsmaterial oder dgl. mit Klebstoff flächig beschichtet werden.

[0018] Wie insbesondere die Figuren 1 bis 4 zeigen, weist ein Auftragskopf 2 einen Grundkörper 4 mit einem in diesem Grundkörper 4 ausgebildeten Klebstoffkanal auf (nicht dargestellt). Mittels einer Tragstange 6 wird der Auftragskopf 2 ortsfest montiert und positioniert. Die Tragstange 6 ist am unteren Ende mit einem Befestigungsflansch 8 mit Bohrungen 10 versehen, um an einer ortsfesten Struktur angeschraubt zu werden. Der Auftragskopf 2 ist mittels einer Klemmeinrichtung 12 stufenlos in unterschiedlichen Stellungen an der Tragstange 6 befestigbar. Hierzu wird eine Spannschraube mittels eines Griffs 14 derart manuell verspannt, dass eine reibschlüssige Klemm-Verbindung zwischen Spanneinrichtung 12 und Tragstange 6 entsteht, die zum Verstellen lösbar ist.

[0019] An einem - in Figur 1 unteren - Abschnitt des Auftragskopfes 2 ist eine Düsenanordnung, die als Schlitzdüse 16 ausgebildet ist, an den Grundkörper 4 angeschraubt, so dass Klebstoff durch den Klebstoffkanal in die Schlitzdüse 16 einströmen kann und durch einen Schlitz mit einer länglichen, schlitzartigen Austrittsöffnung 18 abgegeben werden kann. Im Betrieb gleitet das zu beleimende Bandmaterial an einem Gleitblech 19 in Richtung des Pfeils 21 (Fig. 1), der die Relativbewegungsrichtung veranschaulicht.

[0020] In dem Auftragskopf 2 ist ein Auftragsventil (nicht dargestellt) zum wahlweisen Unterbrechen bzw. Freigeben des Klebstoffstroms in den Klebstoffkanal und somit durch die Austrittsöffnung 18 angeordnet. Das Auftragsventil ist pneumatisch betätigbar. Beispielsweise kann es sich um ein Nadelventil handeln, bei der eine Nadel mit einem Ventilsitz kooperiert.

[0021] Ein Verschlusskörper (nicht dargestellt) ist in dem Schlitz der Schlitzdüse 16 bewegbar angeordnet und dichtet den Schlitz seitlich ab. Der Verschlusskörper ist starr mit einem zylindrischen Kolben gekoppelt, der axial beweglich innerhalb des eines Verteilerkanals angeordnet ist. Der Verschlusskörper erstreckt sich von dem Kolben bis zur Austrittsöffnung 18 der Schlitzdüse 16. Durch Verschiebung des Verschlusskörpers in dem Schlitz zusammen mit dem in einem Verteilerkanal angeordneten Kolben kann die Länge des Schlitzes und somit die Länge der Austrittsöffnung 18 variiert werden.

[0022] Durch Drehen eines Handrades 20, welches mit einer Gewindestange 24 gekoppelt ist, lässt sich die Breite des Schlitzes und somit der Austrittsöffnung 18 auf die zuvor beschriebene Weise variieren. Durch Positionierung des gesamten Auftragskopfes 2 und somit der Schlitzdüse 16 lässt sich exakt die gewünschte Position des Schlitzes und der Austrittsöffnung 18 einstellen.

[0023] Die in Figur 2, 5 und 6 separat dargestellte Führungseinrichtung 3 ist direkt an den Auftragskopf 2, genauer gesagt den Grundkörper 2 des Auftragskopfes montiert mittels eines Drehgelenkes 26, so dass die Führungseinrichtung 3 um eine Drehachse 28 verschwenkbar relativ zu dem Auftragskopf 2 gelagert ist. Das Drehgelenk 26 weist einen Bolzen 30 auf, der in einer Ausnehmung des Grundkörpers 2 angeordnet ist, sowie eine Befestigungsmutter 31.

[0024] Die Führungseinrichtung 3 dient zum definierten Vorbeiführen des Bandmaterials an der Austrittsöffnung 18 der Schlitzdüse 16. Das Bandmaterial wird zunächst durch einen Schlitz 32 eingeführt, der zwischen zwei beabstandeten Platten 34, 36 ausgebildet ist, welche mittels eines Verbindungssteges 33 miteinander verbunden sind. Das Bandmaterial wird mithilfe nicht dargestellter Fördermittel durch den Schlitz 32 hindurch bewegt und dabei geführt. Alternativ könnte auch nur eine Platte als Führung für das Bandmaterial im Einlaufbereich vorgesehen sein.

[0025] Die Führungseinrichtung 3 weist ein erstes Führungselement 38 auf, welches als starrer, außen polierter Zylinderbolzen ausgebildet ist und im Wesentlichen parallel zu der Austrittsöffnung 18 verläuft. Im Betrieb ist das erste Führungselement 38 in seiner Arbeitsstellung in einem definierten, einstellbaren Abstand zu der Austrittsöffnung des Schlitzdüse (vergleiche Fig. 3) und in Kontakt mit einer Oberfläche des Bandmaterials, welche der zu beleimenden Oberfläche des Bandmaterials gegenüber liegt. Das Führungselement 38 ist in eine Aufnahme 40 eingeführt und kann durch Lösen einer Schraube 42 entfernt oder ausgetauscht werden, so daß es einfach gereinigt werden kann.

[0026] Zwei an einem Träger 44 (siehe Figur 3) befestigte weitere Kanten-Führungselemente 46, 48 sorgen im Betrieb dafür, dass das Bandmaterial seitlich, im Ausführungsbeispiel nach oben und unten, geführt wird, in dem die weiteren Kanten-Führungselemente 46, 48 in Kontakt mit gegenüberliegenden Kanten oder Rändern des Bandmaterials kommen. Der Träger 44 ist als Stange ausgebildet. Mithilfe von Schrauben 50 lässt sich der Abstand der Führungselemente 46, 48 zueinander dadurch variieren, dass die Kanten-Führungselemente 46 ,48 an den Träger 44 nach Lösen der Schraube 50 verschoben und anschließend durch Festziehen der Schrauben 50 fixiert werden. Es ist somit eine Anpassung an unterschiedlich breite Bandmaterialien auf konstruktiv einfache Weise vorgesehen. Durch die Führung des Führungselementes 38 und zusätzlich der Kanten-Führungselemente 46, 48 ist das zu beleimende Bandmaterial sicher so geführt, dass eine gleichmäßige flächige Beleimung erfolgt.

[0027] Mit Hilfe einer Verstellschraube 52 lässt sich der Träger 44 zur Einstellung eines sogenannten Fertigungsnullpunktes vertikal verfahren.

[0028] Die Führungseinrichtung ist mit Hilfe eines Pneumatikzylinders 58 um die Drehachse 28 des Drehlagers 26 verschwenkbar. Ein Schwenkträger 54 nimmt die Aufnahme 40 und somit das erste Führungselement 38 als auch die weiteren Kanten-Führungselemente 46, 48 zusammen mit dem Träger 46 auf. Der Pneumatikzylinder 58 ist durch eine Druckluftleitung 60 mit Druckgas derart beaufschlagbar, dass der Träger 54 durch eine Kolbenstange 62 von dem Auftragskopf 2 und dem Grundkörper 4 in eine gewünschte Arbeitsstellung geschwenkt wird, so daß das Führungselement 38 in einem gewünschten Abstand zu der Austrittsöffnung 18 liegt.

[0029] Bei Ablassen der Druckluft schwenkt der Träger 54 aufgrund einer in dem Pneumatikzylinder 58 integrierten Feder in eine Ruhestellung, in der das Führungselement 38 einen größeren Abstand von der Austrittsöffnung 18 hat und das Bandmaterial nicht mehr zum Leimauftrag an der Austrittsöffnung vorbei geführt wird. Die Feder ist eine somit eine Vorspanneinrichtung zum Vorspannen der verschwenkbaren Führungseinrichtung 3 und des Führungselementes 38 in eine Ruhestellung, in der das Führungselement 3 beabstandet von der Schlitzdüse 16 angeordnet ist.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum flächigen Auftragen von fließfähigem Klebstoff auf ein relativ zu der Vorrichtung bewegbares Bandmaterial, insbesondere Möbelumleimer, mit einem in einem Auftragskopf (2) ausgebildeten Klebstoffkanal,
einem Auftragsventil zum wahlweisen Unterbrechen oder Freigeben des Klebstoffflusses in den Klebstoffkanal,
und einer mit dem Klebstoffkanal kommunizierenden Schlitzdüse (16) mit einem Schlitz und einer länglichen, schlitzförmigen Austrittsöffnung (18) zum Abgeben von Klebstoff auf das Bandmaterial,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Führungseinrichtung (3) zum Vorbeiführen des Bandmaterials an der Austrittsöffnung (18) der Schlitzdüse (16) entlang einer definierten Bewegungsbahn lösbar an dem Auftragskopf (2) befestigbar ist,
dass die Führungseinrichtung (3) ein erstes Führungselement (38) aufweist, welches im Betrieb mit einer der zu beleimenden Oberfläche gegenüberliegenden Oberfläche des Bandmaterials in Kontakt kommt, und mindestens ein weiteres Führungselement (46, 48) aufweist, welches im Betrieb mit einer Kante des Bandmaterials in Kontakt kommt.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (3) mittels eines Drehgelenks (26) verschwenkbar an dem Auftragskopf (2) gelagert ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (3) mittels eines Pneumatikzylinders (58) verschwenkbar und das erste Führungselement (38) beabstandet von dem Drehgelenk (26) so angeordnet ist, dass sich bei Verschwenken der Führungseinrichtung (3) der Abstand des ersten Führungselementes (38) von der Austrittsöffnung (18) der Schlitzdüse (16) ändert.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
gekennzeichnet durch eine Vorspanneinrichtung zum Vorspannen der Führungseinrichtung (3) und/oder des Führungselementes (38) in eine Ruhestellung, in der das Führungselement (38) beabstandet von der Schlitzdüse (16) angeordnet ist.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspanneinrichtung als Feder ausgebildet ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Führungselement (38) als Zylinderbolzen ausgebildet ist und im Wesentlichen parallel zur Austrittsöffnung (18) angeordnet ist.
 
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zwei weitere Kanten-Führungselemente (46, 48) in unterschiedlichen Abständen zueinander an einem Träger (44) festlegbar sind.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (44) zusammen mit den Kanten-Führungselementen (46, 48) verstellbar und festlegbar an der Führungseinrichtung (3) gelagert ist.
 
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (3) einen durch beabstandete Platten (34, 36) gebildeten Führungsschlitz (32) aufweist, durch den das zu beleimende Bandmaterial hindurchbewegt wird.
 
10. Vorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Schlitzes variierbar und der Auftragskopf (2) verschiebbar und feststellbar gelagert ist.
 
11. Führungseinrichtung zum Vorbeiführen eines Bandmaterials an einer Austritts öffnung einer Schlitzdüse (16) entlang einer definierten Bewegungsbahn, insbesondere zur lösbaren Befestigung an einer Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Führungseinrichtung (3) ein erstes Führungselement (38) aufweist, welches im Betrieb mit einer der zu beleimenden Oberfläche gegenüberliegenden Oberfläche des Bandmaterials in Kontakt kommt, und mindestens ein weiteres Führungselement (46, 48) aufweist, welches im Betrieb mit einer Kante des Bandmaterials in Kontakt kommt.
 




Zeichnung