(19)
(11) EP 1 205 298 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.05.2002  Patentblatt  2002/20

(21) Anmeldenummer: 01122530.7

(22) Anmeldetag:  24.09.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B41F 13/36, B41F 13/40
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 08.11.2000 DE 10055278

(71) Anmelder: Koenig & Bauer Aktiengesellschaft
97080 Würzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Jentzsch, Arndt
    01640 Coswig (DE)

   


(54) Vorrichtung zur dublierfreien Druckschaltung


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur dublierfreien Druckschaltung.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Einrichtung zur dublierfreien Druckschaltung zu entwickeln, durch die das Zahnflankenspiel eliminiert wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass eine Axial-Ausgleichskupplung zwischen dem ortsfesten Antriebsrad (26) des Gummizylinders (2) und der lagerveränderlichen Welle (23) des Gummizylinders (2) angeordnet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur dublierfreien Druckschaltung, bestehend aus einem Gegendruckzylinder, dem zur Übertragung des Druckbildes ein Gummizylinder zugeordnet ist, wobei der Gummizylinder zur Veränderung des Achsabstandes zum Gegendruckzylinder in einem verdrehbaren Exzenterlager angeordnet ist und über einen Räderzug mit dem Gegendruckzylinder verbunden ist.

[0002] Aus der DE 40 13 075 C1 wird eine Lösung zum Druckanstellen und zum Druckabstellen eines Gummizylinders im Druckwerk einer Bogenoffsetdruckmaschine beschrieben.

[0003] Bei dieser Einrichtung ist der Gummizylinder zur An- und Abstellung an Platten- und Druckzylinder beidseitig in Exzenterbuchsen gelagert. Diese Exzenterbuchsen sind durch ein Kniehebelgetriebe verschwenkbar, dass sich an einem Widerlager abstützt. Am Kniehebelgetriebe ist ein durch Druckmittelbeaufschlagung betätigbares Stellmittel angelenkt. Dieses Stellmittel besteht aus zwei parallel angeordneten, sich gestellfest abstützenden doppeltwirkenden Arbeitszylindern, deren Kolbenstangen gelenkig mit einer Koppel verbunden sind. Die Koppel ist über einen Gelenkbolzen mit einem Kniehebelgetriebe verbunden. Die Arbeitszylinder sind zur Druckanstellung nacheinander einzeln und zur Druckabstellung sowohl einzeln nacheinander als auch gleichzeitig mit Druckmittel beaufschlagbar.

[0004] Der Gelenkbolzen ist zur Veränderung der Druckbeistellung zwischen Gummituch und Gegendruckzylinder - also zum Erzeugen der für den Bedruckstoff spezifischen Druckpressung - über eine Spindelmutter im Zusammenwirken mit einer Stellspindel verschwenkbar.

[0005] Das geschieht in der Druck-An-Stellung. Dabei wird die Stellspindel durch ein Handrad von außen verdreht. Das Verdrehen der Stellspindel bewirkt ein Verdrehen der Exzenterbuchsen, was die Anstellkraft des Gummizylinders zum Gegendruckzylinder verändert.

[0006] Bei der oben beschriebenen Einrichtung ist es unvermeidlich, dass die Lage der Zylinderachsen zueinander verändert wird. Das ist sowohl beim Anstellen des Gummizylinders an den Plattenzylinder und an den Gegendruckzylinder als auch bei der Änderung der Druckbeistellung der Fall. Da aber die Antriebsräder der Zylinder durch einen Räderzug miteinander verbunden sind, verändern sich die Zahneingriffsverhältnisse. Das heißt, ein geometrisch exakter Eingriff kann konstruktiv nur bei einer der möglichen Bedruckstoffstärken gesichert werden. Bei stärkerem Bedruckstoff ist die Entfernung der Achse des Gummizylinders von der Achse des Gegendruckzylinders größer, so dass sich beim Zahneingriff das Flankenspiel der Zahnräder vergrößert. Bei dünneren Bedruckstoff ist diese Entfernung kleiner. Mit dieser Vergrößerung bzw. Verkleinerung ergibt sich eine nicht vermeidbare Änderung des Zahnflankenspiels, so dass damit die Rasterpunkte nicht mehr winkelgenau übertragen werden können

[0007] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Einrichtung zur dublierfreien Druckschaltung zu entwickeln, durch die das Zahnflankenspiel eliminiert wird.

[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des 1. Anspruchs gelöst.

[0009] Die Erfindung hat den Vorteil, dass nunmehr jederzeit eine exakte Anlage der Zahnflanken und damit eine winkelgenaue Übertragung der Rasterpunkte gewährleistet werden kann. Damit kann das Dublieren aus diesem Grund vermieden werden.

[0010] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen haben folgende Bedeutung:
Figur 1
Schematische Darstellung der Stellungen des Gummizylinders bei der Druckanstellung
Figur 2
Darstellung der Kupplung zwischen der Achse des Gummizylinders und des Gummizylinder-Antriebsrades


[0011] Wie aus der Figur 1 ersichtlich, ist ein Gegendruckzylinder 1 angeordnet, an dem ein Gummizylinder 2 angestellt ist. Dieser hat Kontakt mit einem Plattenzylinder 3.

[0012] Der Gummizylinder 2 ist exzentrisch gelagert. Es ist zu erkennen, dass die Gummizylinder-Achse 23 exzentrisch zum Gummizylinder-Lager 24 gelagert ist. Der Exzenter 25, gebildet durch die räumliche Entfernung der Gummizylinder-Achse 23 von dem Gummizylinder-Lager 24, ist fest mit einem Verstellsegment 41, das Teil eines Verstellmechanismus 4 ist, verbunden. Das Verstellsegment 41 trägt an seiner Außenkontur eine Verzahnung 45. Diese Verzahnung 45 greift in die Verzahnung eines Zahnradritzels 42 ein, das seinerseits mit einer Zahnstange 44 kämmt. Der Kontakt Zahnradritzel 42/Zahnstange 44 wird durch eine Rolle 43 aufrecht erhalten.

[0013] Die Zahnstange 44 ist gelenkig mit der Kolbenstange 51 eines Verstellzylinders 5 verbunden. Der Verstellzylinder 5 ist an seinem Anlenkpunkt gelenkig in einem Gestellpunkt 53 gelagert.

[0014] Die Lagerung des Gummizylinders 2 und insbesondere die Verbindung zwischen dem Antrieb des Gummizylinders und der Gummizylinder-Achse 23 ist in der Figur 2 dargestellt. Es ist zu erkennen, dass der mit dem Gegendruckzylinder 1 und Plattenzylinder 3 zusammenwirkende Gummizylinder 2 mit seiner Gummizylinder-Achse 23 in der Gehäusewand 6 gelagert ist. Das erfolgt über die Exzenterbuchse 25, die über Lager 61 der Gummizylinder-Achse 23 zugeordnet ist. Die Gummizylinder-Achse 23 ist mit einem Abtriebsglied 83 fest verbunden, die Teil einer Oldham-Kupplung 8 ist. Die Oldham-Kupplung 8 besteht weiterhin aus einem Antriebsglied 81, das über einen Oldhamring 82 dem Abtriebsglied 83 zugeordnet ist. Das Antriebsglied 81 ist drehfest mit einer Antriebswelle 27 verbunden, die wiederum drehfest mit einem Gummizylinder-Antriebsrad 26 verbunden ist. Das Gummizylinder-Antriebsrad 26 kämmt mit einem Plattenzylinder-Antriebsrad 36. Gummizylinder-Antriebsrad 26 und Plattenzylinder-Antriebsrad 36 sind Teil eines vom Plattenzylinder 3 ausgehenden Antriebsräderzuges.

[0015] Die Oldham-Kupplung ist in ein Kupplungsgehäuse 7 eingeschlossen. Im Kupplungsgehäuse 7 sind Lager 61 zur Aufnahme der Antriebswelle 27 angeordnet.

[0016] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wurde eine Oldham-Kupplung 8 vorgeschlagen. Diese gehört zu den Kreuzscheiben-Kupplungen. Es ist auch möglich, andere geeignete Axial-Ausgleichskupplungen einzusetzen.

Zur Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung:



[0017] Zum Verstellen der Lage des Gummizylinders 2 zum Einstellen der Druckpressung wird die Exzenterbuchse 25 durch die in der Figur 1 dargestellte Einrichtung verdreht. Dabei wird der Verstellzylinder 5 betätigt und damit die Lage der Kolbenstange 51 mit der Zahnstange 44 verändert. Das führt zum Verdrehen des Verstellsegmentes 41 über das Zahnradritzel 42. Damit wird, bedingt durch die exzentrische Lagerung der Gummizylinder-Achse 23, diese aus der Stellung A, Lage 23a (keine Anlage an den Plattenzylinder 3 und Gegendruckzylinder 1) zur Stellung B, Lage 23b (Anlage an den Plattenzylinder 3) gebracht. Im Weiterdrehen zur Stellung C, Lage 23c gelangt der Gummizylinder 2 zur Anlage an den Plattenzylinder 3 und an den Gegendruckzylinder 1.

[0018] Damit ändert sich die Lage der Gummizylinder-Achse 23 zur Achse der Antriebswelle 27 (siehe Figur 2). Durch die Oldham-Kupplung 8 wird dieser axiale Versatz ausgeglichen. Das geschieht dadurch, dass der Oldhamring 82 der Oldham-Kupplung 8 um 90° versetzte Naben 821, 822 aufweist, die mit Nuten im Abtriebsglied 83 und Antriebsglied 81 korrespondieren. Dadurch kann
die Drehbewegung winkelgenau übertragen werden und die Lage der Achse der Antriebswelle 27 bleibt unverändert.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen



[0019] 
1
Gegendruckzylinder
2
Gummizylinder
23
Gummizylinder-Achse
24
Gummizylinder-Lager
25
Exzenter, Exzenterbuchse
26
Gummizylinder-Antriebsrad
27
. Antriebswelle
3
Plattenzylinder
36
Plattenzylinder-Antriebsrad
4
Verstellmechanismus
41
Verstellsegment
42
Zahnradritzel
43
Rolle
44
Zahnstange
45
Verzahnung
5
Verstellzylinder
51
Kolbenstange
53
Gestellpunkt
6
Gehäusewand
61
Lager
7
Kupplungsgehäuse
71
Lager
8
Oldham-Kupplung
81
Antriebsglied
82
Oldhamring
82 1
Nabe
82 2
Nabe
83
Abtriebsglied



Ansprüche

1. Vorrichtung zur dublierfreien Druckschaltung, bestehend aus einem Gegendruckzylinder (1), dem zur Übertragung des Druckbildes ein Gummizylinder (2) zugeordnet ist, wobei der Gummizylinder (2) zur Veränderung des Achsabstandes zum Gegendruckzylinder (1) in einem verdrehbaren Exzenterlager (25) angeordnet ist und über einen Räderzug (36; 26) mit dem Gegendruckzylinder (1) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Axial-Ausgleichskupplung zwischen dem ortsfesten Antriebsrad (26) des Gummizylinders (2) und der lagerveränderlichen Welle (23) des Gummizylinders (2) angeordnet ist.
 
2. Vorrichtung zur dublierfreien Druckschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Axial-Ausgleichskupplung eine Kreuzscheiben-Kupplung vorgesehen ist.
 
3. Vorrichtung zur dublierfreien Druckschaltung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kreuzscheiben-Kupplung als Oldham-Kupplung (8) ausgeführt ist.
 




Zeichnung