[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur dublierfreien Druckschaltung, bestehend
aus einem Gegendruckzylinder, dem zur Übertragung des Druckbildes ein Gummizylinder
zugeordnet ist, wobei der Gummizylinder zur Veränderung des Achsabstandes zum Gegendruckzylinder
in einem verdrehbaren Exzenterlager angeordnet ist und über einen Räderzug mit dem
Gegendruckzylinder verbunden ist.
[0002] Aus der DE 40 13 075 C1 wird eine Lösung zum Druckanstellen und zum Druckabstellen
eines Gummizylinders im Druckwerk einer Bogenoffsetdruckmaschine beschrieben.
[0003] Bei dieser Einrichtung ist der Gummizylinder zur An- und Abstellung an Platten- und
Druckzylinder beidseitig in Exzenterbuchsen gelagert. Diese Exzenterbuchsen sind durch
ein Kniehebelgetriebe verschwenkbar, dass sich an einem Widerlager abstützt. Am Kniehebelgetriebe
ist ein durch Druckmittelbeaufschlagung betätigbares Stellmittel angelenkt. Dieses
Stellmittel besteht aus zwei parallel angeordneten, sich gestellfest abstützenden
doppeltwirkenden Arbeitszylindern, deren Kolbenstangen gelenkig mit einer Koppel verbunden
sind. Die Koppel ist über einen Gelenkbolzen mit einem Kniehebelgetriebe verbunden.
Die Arbeitszylinder sind zur Druckanstellung nacheinander einzeln und zur Druckabstellung
sowohl einzeln nacheinander als auch gleichzeitig mit Druckmittel beaufschlagbar.
[0004] Der Gelenkbolzen ist zur Veränderung der Druckbeistellung zwischen Gummituch und
Gegendruckzylinder - also zum Erzeugen der für den Bedruckstoff spezifischen Druckpressung
- über eine Spindelmutter im Zusammenwirken mit einer Stellspindel verschwenkbar.
[0005] Das geschieht in der Druck-An-Stellung. Dabei wird die Stellspindel durch ein Handrad
von außen verdreht. Das Verdrehen der Stellspindel bewirkt ein Verdrehen der Exzenterbuchsen,
was die Anstellkraft des Gummizylinders zum Gegendruckzylinder verändert.
[0006] Bei der oben beschriebenen Einrichtung ist es unvermeidlich, dass die Lage der Zylinderachsen
zueinander verändert wird. Das ist sowohl beim Anstellen des Gummizylinders an den
Plattenzylinder und an den Gegendruckzylinder als auch bei der Änderung der Druckbeistellung
der Fall. Da aber die Antriebsräder der Zylinder durch einen Räderzug miteinander
verbunden sind, verändern sich die Zahneingriffsverhältnisse. Das heißt, ein geometrisch
exakter Eingriff kann konstruktiv nur bei einer der möglichen Bedruckstoffstärken
gesichert werden. Bei stärkerem Bedruckstoff ist die Entfernung der Achse des Gummizylinders
von der Achse des Gegendruckzylinders größer, so dass sich beim Zahneingriff das Flankenspiel
der Zahnräder vergrößert. Bei dünneren Bedruckstoff ist diese Entfernung kleiner.
Mit dieser Vergrößerung bzw. Verkleinerung ergibt sich eine nicht vermeidbare Änderung
des Zahnflankenspiels, so dass damit die Rasterpunkte nicht mehr winkelgenau übertragen
werden können
[0007] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Einrichtung zur dublierfreien Druckschaltung
zu entwickeln, durch die das Zahnflankenspiel eliminiert wird.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des 1. Anspruchs gelöst.
[0009] Die Erfindung hat den Vorteil, dass nunmehr jederzeit eine exakte Anlage der Zahnflanken
und damit eine winkelgenaue Übertragung der Rasterpunkte gewährleistet werden kann.
Damit kann das Dublieren aus diesem Grund vermieden werden.
[0010] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die dazugehörigen
Zeichnungen haben folgende Bedeutung:
- Figur 1
- Schematische Darstellung der Stellungen des Gummizylinders bei der Druckanstellung
- Figur 2
- Darstellung der Kupplung zwischen der Achse des Gummizylinders und des Gummizylinder-Antriebsrades
[0011] Wie aus der Figur 1 ersichtlich, ist ein Gegendruckzylinder 1 angeordnet, an dem
ein Gummizylinder 2 angestellt ist. Dieser hat Kontakt mit einem Plattenzylinder 3.
[0012] Der Gummizylinder 2 ist exzentrisch gelagert. Es ist zu erkennen, dass die Gummizylinder-Achse
23 exzentrisch zum Gummizylinder-Lager 24 gelagert ist. Der Exzenter 25, gebildet
durch die räumliche Entfernung der Gummizylinder-Achse 23 von dem Gummizylinder-Lager
24, ist fest mit einem Verstellsegment 41, das Teil eines Verstellmechanismus 4 ist,
verbunden. Das Verstellsegment 41 trägt an seiner Außenkontur eine Verzahnung 45.
Diese Verzahnung 45 greift in die Verzahnung eines Zahnradritzels 42 ein, das seinerseits
mit einer Zahnstange 44 kämmt. Der Kontakt Zahnradritzel 42/Zahnstange 44 wird durch
eine Rolle 43 aufrecht erhalten.
[0013] Die Zahnstange 44 ist gelenkig mit der Kolbenstange 51 eines Verstellzylinders 5
verbunden. Der Verstellzylinder 5 ist an seinem Anlenkpunkt gelenkig in einem Gestellpunkt
53 gelagert.
[0014] Die Lagerung des Gummizylinders 2 und insbesondere die Verbindung zwischen dem Antrieb
des Gummizylinders und der Gummizylinder-Achse 23 ist in der Figur 2 dargestellt.
Es ist zu erkennen, dass der mit dem Gegendruckzylinder 1 und Plattenzylinder 3 zusammenwirkende
Gummizylinder 2 mit seiner Gummizylinder-Achse 23 in der Gehäusewand 6 gelagert ist.
Das erfolgt über die Exzenterbuchse 25, die über Lager 61 der Gummizylinder-Achse
23 zugeordnet ist. Die Gummizylinder-Achse 23 ist mit einem Abtriebsglied 83 fest
verbunden, die Teil einer Oldham-Kupplung 8 ist. Die Oldham-Kupplung 8 besteht weiterhin
aus einem Antriebsglied 81, das über einen Oldhamring 82 dem Abtriebsglied 83 zugeordnet
ist. Das Antriebsglied 81 ist drehfest mit einer Antriebswelle 27 verbunden, die wiederum
drehfest mit einem Gummizylinder-Antriebsrad 26 verbunden ist. Das Gummizylinder-Antriebsrad
26 kämmt mit einem Plattenzylinder-Antriebsrad 36. Gummizylinder-Antriebsrad 26 und
Plattenzylinder-Antriebsrad 36 sind Teil eines vom Plattenzylinder 3 ausgehenden Antriebsräderzuges.
[0015] Die Oldham-Kupplung ist in ein Kupplungsgehäuse 7 eingeschlossen. Im Kupplungsgehäuse
7 sind Lager 61 zur Aufnahme der Antriebswelle 27 angeordnet.
[0016] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wurde eine Oldham-Kupplung 8 vorgeschlagen. Diese
gehört zu den Kreuzscheiben-Kupplungen. Es ist auch möglich, andere geeignete Axial-Ausgleichskupplungen
einzusetzen.
Zur Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung:
[0017] Zum Verstellen der Lage des Gummizylinders 2 zum Einstellen der Druckpressung wird
die Exzenterbuchse 25 durch die in der Figur 1 dargestellte Einrichtung verdreht.
Dabei wird der Verstellzylinder 5 betätigt und damit die Lage der Kolbenstange 51
mit der Zahnstange 44 verändert. Das führt zum Verdrehen des Verstellsegmentes 41
über das Zahnradritzel 42. Damit wird, bedingt durch die exzentrische Lagerung der
Gummizylinder-Achse 23, diese aus der Stellung A, Lage 23a (keine Anlage an den Plattenzylinder
3 und Gegendruckzylinder 1) zur Stellung B, Lage 23b (Anlage an den Plattenzylinder
3) gebracht. Im Weiterdrehen zur Stellung C, Lage 23c gelangt der Gummizylinder 2
zur Anlage an den Plattenzylinder 3 und an den Gegendruckzylinder 1.
[0018] Damit ändert sich die Lage der Gummizylinder-Achse 23 zur Achse der Antriebswelle
27 (siehe Figur 2). Durch die Oldham-Kupplung 8 wird dieser axiale Versatz ausgeglichen.
Das geschieht dadurch, dass der Oldhamring 82 der Oldham-Kupplung 8 um 90° versetzte
Naben 821, 822 aufweist, die mit Nuten im Abtriebsglied 83 und Antriebsglied 81 korrespondieren.
Dadurch kann
die Drehbewegung winkelgenau übertragen werden und die Lage der Achse der Antriebswelle
27 bleibt unverändert.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0019]
- 1
- Gegendruckzylinder
- 2
- Gummizylinder
- 23
- Gummizylinder-Achse
- 24
- Gummizylinder-Lager
- 25
- Exzenter, Exzenterbuchse
- 26
- Gummizylinder-Antriebsrad
- 27
- . Antriebswelle
- 3
- Plattenzylinder
- 36
- Plattenzylinder-Antriebsrad
- 4
- Verstellmechanismus
- 41
- Verstellsegment
- 42
- Zahnradritzel
- 43
- Rolle
- 44
- Zahnstange
- 45
- Verzahnung
- 5
- Verstellzylinder
- 51
- Kolbenstange
- 53
- Gestellpunkt
- 6
- Gehäusewand
- 61
- Lager
- 7
- Kupplungsgehäuse
- 71
- Lager
- 8
- Oldham-Kupplung
- 81
- Antriebsglied
- 82
- Oldhamring
- 82 1
- Nabe
- 82 2
- Nabe
- 83
- Abtriebsglied
1. Vorrichtung zur dublierfreien Druckschaltung, bestehend aus einem Gegendruckzylinder
(1), dem zur Übertragung des Druckbildes ein Gummizylinder (2) zugeordnet ist, wobei
der Gummizylinder (2) zur Veränderung des Achsabstandes zum Gegendruckzylinder (1)
in einem verdrehbaren Exzenterlager (25) angeordnet ist und über einen Räderzug (36;
26) mit dem Gegendruckzylinder (1) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Axial-Ausgleichskupplung zwischen dem ortsfesten Antriebsrad (26) des Gummizylinders
(2) und der lagerveränderlichen Welle (23) des Gummizylinders (2) angeordnet ist.
2. Vorrichtung zur dublierfreien Druckschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Axial-Ausgleichskupplung eine Kreuzscheiben-Kupplung vorgesehen ist.
3. Vorrichtung zur dublierfreien Druckschaltung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kreuzscheiben-Kupplung als Oldham-Kupplung (8) ausgeführt ist.