[0001] Die Erfindung betrifft eine Gitterplatte nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Aus der DE 39 03 265 A1 sind derartige Gitterplatten bekannt, um dreidimensionale
Strukturen in Form faltbarer Transportkörbe zu schaffen. Derartige Transportkörbe
sind nur geringen mechanischen Belastungen ausgesetzt und müssen in erster Linie den
Innendruck aufnehmen können, der durch das Transportgut auf den Boden und die Gitterplatten
einwirkt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gattungsgemäße Gitterplatten dahingehend
zu verbessern, daß sie eine dreidimensionale Struktur mit hoher Druckfestigkeit gegenüber
einem von außen einwirkendem Druck ermöglichen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Gitterplatte mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0005] Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, die Druckbelastbarkeit entlang einer
Kante des Rahmens von den beiden Ecken hin zu einem mittleren Bereich dieser Kante
hin zu verbessern, d. h. zu verstärken.
[0006] Diese Verstärkung kann durch engere Abstände benachbarter Streben verwirklicht werden
oder durch stabilere Streben. Stabilere Streben wiederum können durch größere Materialstärke
verwirklicht werden, also durch die Querschnittsabmessungen bei grundsätzlich gleicher
Formgebung, oder durch eine druckstabilere Querschnittsgeometrie.
[0007] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß derartige Gitterplatten als
aufrechtstehende Stirnwandungen einer kastenartigen dreidimensionalen Struktur verwendbar
sind oder als innen in einer derartigen Struktur zusätzlich angeordnete Stützplatten.
Die Druckbelastung erfolgt daher von außen und die Druckkräfte werden innerhalb der
durch die Gitterplatte selbst definierten Ebene aufgefangen.
[0008] Die Erfindung geht dabei weiterhin von der Überlegung aus, daß die geringste Druckstabilität
der Kanten jeweils dort zu erwarten ist, wo sie den größten Abstand von einer ihrer
beiden Ecken aufweisen. An den Ecken selbst ergibt sich eine Stützwirkung durch die
an der Ecke anschließende weitere Kante des Rahmens, so daß hier auch dann eine ausreichend
gute Druckbelastbarkeit gegeben ist, wenn hier der Abstand benachbarter Streben vergleichsweise
groß ist oder die Strebenquerschnitte weniger druckbelastbar sind, beispielsweise
durch eine verringerte Materialstärke oder durch eine für Druckbelastungen vergleichsweise
ungünstige Querschnittsgeometrie.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Streben wird eine möglichst große Druckbelastbarkeit
einer Kante auch im Abstand von den Ecken der Gitterplatte ermöglicht. Dabei wird
gleichzeitig eine möglichst große Materialeinsparung verwirklicht, indem zu den Ecken
hin die Druckbelastbarkeit der Kante verringert wird.
[0010] Dies bedeutet einerseits aufgrund der Materialeinsparung eine kostengünstige Herstellungsmöglichkeit,
andererseits für Anwendung, Montage und Verlegung eine leichtere Handhabbarkeit durch
geringeres Gewicht, und schließlich je nach Einsatzzweck der mit Hilfe der Gitterplatten
hergestellten Strukturen optimale Eigenschaften dieser Strukturen. Werden mit Hilfe
der Gitterplatten beispielsweise allseitig geschlossene, kastenartige Strukturen gebildet,
die der Aufnahme von Flüssigkeit dienen, beispielsweise als Pufferspeicher zu Drainagezwecken
im Erdreich, so ergibt sich durch die hohe Druckbelastbarkeit eine problemlose Überfahrbarkeit
der Bodenoberfläche auch durch schwere Fahrzeuge und andererseits ein möglichst großes
freies Innenvolumen des im Erdreich angeordneten Drainagetanks zur Aufnahme eines
Maximums an Wasser.
[0011] Vorteilhaft kann vorgesehen sein, zusätzlich zu kantenparallel verlaufenden Streben
auch diagonal verlaufende Streben zu verwenden. Bei sich ändernden Abständen der kantenparallel
verlaufenden Streben zueinander kann dabei durch die Diagonalstreben ein polygonartiger,
nahezu gebogener Verlauf dieser Diagonalstreben und damit eine seitliche Ableitung
der vertikal einwirkenden Druckkräfte erfolgen, so daß eine besonders vorteilhafte,
großflächige Lastverteilung und damit eine besonders hohe Druckstabilität erzielt
wird.
[0012] Zusätzlich zu der optimierten Ausgestaltung der Streben an den Kanten des Rahmens
kann eine weitere Materialeinsparung der Gitterplatte in der Flächenmitte dadurch
vorgesehen werden, daß dort weniger Material der Gitterplatte vorgesehen ist, beispielsweise
dort keine oder weniger Streben vorgesehen sind oder Streben mit geringerem Querschnitt.
Insbesondere wenn aufgrund der vorerwähnten polygonartigen oder bogenförmigen Kraftableitung
der mittlere Flächenbereich der Gitterplatte von Druckbelastungen im wesentlichen
frei ist, kann hier eine erhebliche Materialeinsparung und damit eine entsprechend
große Schaffung freien Volumens ermöglicht werden.
[0013] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Gitterplatte in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 2
- eine zugehörige Gitterplatte zur Herstellung einer dreidimensionalen Struktur, wie
beispielsweise einer Drainagebox,
- Fig. 3
- die Verbindungsstelle zwischen mehreren Gitterplatten und
- Fig. 4
- in perspektivischer schematischer Ansicht eine dreidimensionale Struktur, etwa als
Drainagetank.
[0014] In Fig. 1 ist mit 1 allgemein eine Gitterplatte bezeichnet, die nahezu quadratisch
ausgestaltet ist und vier Ecken 2 aufweist, wobei zwischen den Ecken 2 jeweils Kanten
3 verlaufen, die insgesamt einen viereckigen, nahezu quadratischen Rahmen 4 bilden.
Innerhalb des Rahmens 4 verlaufen Streben 5.
[0015] Einige dieser Streben 5 verlaufen parallel zu den Kanten 3 und sind als kantenparallele
Streben 5a gekennzeichnet. Durch die sich kreuzenden kantenparallelen Streben 5a werden
Zellen gebildet, durch welche sich schräg verlaufende Streben erstrecken, die als
Diagonalstreben 5b gekennzeichnet sind.
[0016] Wo sich die kantenparallelen Streben 5a kreuzen, sind zur Vermeidung von Materialhäufungen
Bohrungen 6 vorgesehen, die zudem Druckkräfte vorteilhaft verteilen, welche in Richtung
der Plattenebene wirken.
[0017] An der Außenseite des Rahmens 4 sind Zapfen 7 vorgesehen, die zur Verbindung mit
weiteren Gitterplatten dienen. Die Zapfen weisen eine Basis mit etwa kreisrundem Querschnitt
auf sowie ein von der Basis 8 entferntes freies Ende 9, an dem jeweils eine Kralle
10 vorgesehen ist. Um eine Elastizität und Verformbarkeit des Zapfens 7 zu ermöglichen,
ist in der Basis 8 eine Nut 11 vorgesehen.
[0018] Die Gitterplatte 1 weist rein beispielhaft vier Zellen auf, die nicht von Diagonalstreben
5b durchkreuzt sind, sondern die durch Platten 12 ausgefüllt sind. Diese Platten 12
dienen zur einfacheren Entnahme der Gitterplatte 1 aus einem Formwerkzeug mit Hilfe
beispielsweise von Saughebern und können weiterhin zur Anbringung von Kennzeichnungen
genutzt werden.
[0019] In Fig. 2 ist eine korrespondierende, mit der Gitterplatte 1 von Fig. 1 verbindbare
Gitterplatte 1 dargestellt, ebenfalls mit vier Platten 12. Diese Gitterplatte 1 der
Fig. 2 weist ebenfalls Bohrungen 6 auf zur Vermeidung von Materialhäufungen und zudem
größere Bohrungen in Form von Hülsen 14, die etwa in halber Höhe der Hülsen 14 innen
umlaufende Kragen 15 aufweisen zum Zusammenwirken mit den Zapfen 7, wie anhand von
Fig. 3 dargestellt ist:
[0020] Eine untere Gitterplatte 1u ist im Bereich ihres Rahmens 4u dargestellt. Eine gleichartige
Gitterplatte ist oben dargestellt und deren Bezugszeichen sind jeweils mit
o gekennzeichnet, also ist dort ein Rahmen 4o einer Gitterplatte 1o ersichtlich, wobei
sich von dieser oberen Gitterplatte 1o ein Zapfen 7o in eine Hülse 15m einer mittleren
Gitterplatte 1m (Bezugszeichen mit
m) erstreckt. Der Kragen 15m der Hülse 14m kann von beiden Zapfen 7o und 7u der oberen
und der unteren Gitterplatten 1o und 1u hintergriffen werden, so daß auf diese Weise
eine einfache, beliebig erweiterbare Anbaubarkeit mehrerer Gitterplatten ermöglicht
wird und damit die Schaffung sehr großer Strukturen.
[0021] In Fig. 4 ist ein Drainagetank ersichtlich, wie er beispielsweise als Wasserspeicher
im Erdreich vorgesehen sein kann. Die Gitterplatten gemäß Fig. 2 sind dabei als Längsplatten
1b bezeichnet und die Gitterplatten gemäß Fig. 1 als Querplatten 1a, wobei diese Querplatten
1a sowohl die beiden Stirnplatten des Drainagetanks bilden als auch innerhalb des
Drainagetanks als zusätzliche Stützplatten zur Erhöhung der Druckstabilität des Drainagetanks
vorgesehen sind.
[0022] Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, weisen die Längsplatten 1b eine Vielzahl
von Hülsen 14 auf, so daß eine Vielzahl von Querplatten 1a innerhalb einer solchen
Drainagebox angeordnet werden können, je nach der gewünschten Druckfestigkeit.
[0023] Druckkräfte, die von oben auf die Drainagebox einwirken, wirken also in der Ebene,
in der die Querplatten 1a aufgestellt sind. Sie werden über die obere Kante 3 des
Rahmens 4 einer Querplatten 1a in die Streben 5 der Querplatte eingeleitet.
[0024] Anhand von Fig. 1 ist deutlich, daß die Abstände benachbarter kantenparalleler Streben
5a von einer Ecke 2 einer Kante zur Kantenmitte hin zunächst zunehmen und anschließend
zur nächsten Ecke 2 hin wieder abnehmen. Auf diese Weise wird einem Stützeffekt Rechnung
getragen, der sich im Bereich der Ecke durch die jeweils benachbarte Kante 3 des Rahmens
4 ohnehin ergibt. Durch die in den Eckbereichen größeren Abstände zwischen benachbarten
Streben 5 kann demzufolge Material gespart werden und ein dementsprechend größeres
Aufnahmevolumen des Drainagetanks für Wasser ermöglicht werden.
[0025] Da die Abstände der kantenparallelen Streben 5a jeweils an zwei benachbarten Kanten
3 jeweils von der Ecke aus geringer werden, ergibt sich für die Diagonalstreben 5b
aufgrund der unterschiedlichen und nicht immer quadratischen Zellengrößen von der
Mitte einer Kante 3 ausgehend ein gebogener, die Kraft nach außen kurvig ableitender
Verlauf bis zu der rechts oder links von der Kante 3 benachbarten Kante 3. Die kantenparallelen
Streben 5a hingegen leiten die Druckkräfte nach unten. An den Krezungspunkten der
verschiedenen Streben ergibt sich eine weitere Verteilung und Aufzweigung der Druckkräfte,
so daß insgesamt eine sehr stabile und hoch belastbare Ausgestaltung der Querplattenn
1a und damit des gesamten Drainagetanks resultiert.
1. Gitterplatte zur Herstellung einer dreidimensionalen Struktur, wie eines Kastens,
wobei die Gitterplatte einen umlaufenden Rahmen aufweist,
mit mehrere Ecken,
und mit jeweils zwischen zwei benachbarten Ecken verlaufenden Kanten,
und wobei innerhalb des Rahmens Streben von einer Kante zu einer anderen Kante verlaufen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abstände jeweils zweier benachbarter Streben (5) entlang einer Kante (3) von
einer ersten Ecke (2) ausgehend zunächst kleiner und zur zweiten Ecke (2) hin wieder
größer werden,
oder dass die Streben (5) entlang einer Kante (3) von einer ersten Ecke (2) ausgehend
zunächst eine zunehmend höhere Druckbelastbarkeit in ihrer Längsrichtung durch eine
stabilere Querschnittsgeometrie oder durch eine größere Materialstärke aufweisen,
wobei die Druckbelastbarkeit der Streben (5) zur zweiten Ecke (2) hin wieder abnimmt.
2. Gitterplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zu den Kanten (3) parallel verlaufende Streben (5a) vorgesehen sind,
sowie schräg zu den Kanten (3) verlaufende Streben (5b), welche jeweils diagonal durch
eine von sich kreuzenden kantenparallelen Streben (5a) gebildete Zelle verlaufen.
3. Gitterplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Flächenmitte der Gitterplatte (1, 1a) hin die Druckbelastbarkeit in Längsrichtung
der Streben (5) durch eine geringere Anzahl von Streben (5) pro Fläche oder durch
durch einen Strebenquerschnitt mit geringerer Materialstärke geringer ausgebildet
ist.