(19)
(11) EP 1 205 611 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.05.2002  Patentblatt  2002/20

(21) Anmeldenummer: 01890309.6

(22) Anmeldetag:  08.11.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04F 19/06, E04B 1/76
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 14.11.2000 AT 19192000

(71) Anmelder:
  • Kassmannhuber, Peter
    9701 Rothenthurn (AT)
  • Mick, Stefan, Mag.
    9545 Radenthein (AT)

(72) Erfinder:
  • Kassmannhuber, Peter
    9701 Rothenthurn (AT)
  • Mick, Stefan, Mag.
    9545 Radenthein (AT)

(74) Vertreter: Babeluk, Michael, Dipl.-Ing. Mag. 
Patentanwalt Mariahilfer Gürtel 39/17
1150 Wien
1150 Wien (AT)

   


(54) Laibungsanschlussprofil für putz an angrenzende bauteile


(57) Die Erfindung betrifft ein Laibungsanschlussprofil (1) für Putz (21) an angrenzende Bauteile (23), insbesondere für Wärmedämmfassaden (26) an angrenzende Fenster- oder Türstöcke (24), mit einem an den Bauteil (23) grenzenden Dichtungsschenkel (2), und einer im Bereich des Dichtungsschenkels (2) angeordneten, zumindest eine Abzugskante (17, 18) für den Putz (21) aufweisenden, starren Abzugsleiste (12). Um auf möglichst einfache Weise eine dauerhafte Abdichtung zwischen Putz- oder Spachtelanschlüssen mit angrenzenden Bauteilen zu ermöglichen ist vorgesehen, dass die vorzugsweise einstückig mit dem Abschlussprofil (1) geformte Abzugsleiste (12) von der Dichtungsebene (2a) des Dichtungsschenkels (2) in Richtung des Bauteiles (23) vorstehend ausgebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Laibungsanschlussprofil für Putz an angrenzende Bauteile, insbesondere für Wärmedämmfassaden an angrenzende Fenster- oder Türstöcke, mit einem an den Bauteil grenzenden Dichtungsschenkel, und einer im Bereich des Dichtungsschenkels angeordneten, zumindest eine Abzugskante für den Putz aufweisenden, starren Abzugsleiste.

[0002] Aus der DE 297 07 804 U1 ist ein Laibungsanschlussprofil für Putz- oder Spachtelanschlüsse an angrenzende Bauteile, etwa an die Rahmen von Fenstern oder Türen, bekannt, dessen Dichtungsschenkel gegenüber dem angrenzenden Bauteil durch vorstehende Dichtlippen abgedichtet ist. Die Dichtlippen liegen unter einer gewissen Vorspannung dichtend an der benachbarten Fläche des angrenzenden Bauteiles an. Mangels einer festen Verbindung zwischen dem Befestigungsschenkel und dem angrenzenden Bauteil kann aber nicht verhindert werden, dass zwischen Dichtlippen und dem Bauteil insbesondere nach längerer Standzeit Schmutz, Feuchtigkeit, etc. eindringt und eine dauerhafte Wasser- und Winddichtheit zwischen Bauteil und der Fassade nicht gegeben ist.

[0003] Weiters ist aus der DE 42 29 080 A1 ein Laibungsanschlussprofil für Putzanschlüsse an einem Fensterstock bekannt, dessen Befestigungsscherikel mittels einer selbstklebenden Dichtungsmasse mit dem Fensterstock verklebt wird. Infolge von unterschiedlichen Wärmedehnungen zwischen Fensterstock und Fassade kommt es zu einer Änderung des Abstandes zwischen Fensterstock und dem Befestigungsschenkel. Dadurch wirken zeitweise Zugspannungen auf die Dichtungsmasse, wodurch - insbesondere nach witterungsbedingter Alterung der Dichtungsmasse - die Gefahr des Ablösens der Dichtungsmasse vom Fensterstock entsteht. Insbesondere bei tiefen Umgebungstemperaturen können Staub, Wasser- und dergleichen in den Klebebereich zwischen Dichtungsband und Fensterstock eindringen, wodurch die Klebeverbindung zerstört wird. Durch die zunehmende Undichtheit zwischen Dichtungsband und Fensterstock können Wasser, Wind und Schmutz mehr oder weniger ungehindert zwischen Fensterstock und Fassade eindringen.

[0004] In der DE 200 11 013 U1 ist ein Laibungsanschlussprofil beschrieben, welches mit einem selbstklebendem Dichtungsband mit einem Bauteil verbunden wird. Um das Dichtungsband gegen Witterungseinflüsse zu schützen, ist eine elastische Dichtungsrippe vorgelagert, welche allerdings nun ihrerseits den Witterungseinflüssen ausgesetzt ist. Im Allgemeinen wird die Dichtlippe sich farblich vom Bauteil oder der Fassade unterscheiden, wodurch das optische harmonische Erscheinungsbild gestört ist.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Laibungsanschlussprofil zu schaffen, mit welchem eine dauerhafte Abdichtung zwischen Putz- oder Spachtelanschlüssen und angrenzenden Bauteilen erreicht werden kann.

[0006] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass die vorzugsweise einstückig mit dem Abschlussprofil geformte Abzugsleiste von der Dichtungsebene des Dichtungsschenkels in Richtung des Bauteiles vorstehend ausgebildet ist. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass die Abzugsleiste mit der Dichtungsebene einen Winkel größer 90° und kleiner als 180°, vorzugsweise zwischen 110° und 160°, besonders vorzugsweise zwischen 120° und 150°, ganz besonders vorzugsweise zwischen 135° und 145° einschließt.

[0007] Durch die vorstehende Ausbildung der Abzugsleiste dient diese als Witterungsschutz und hält zumindest größtenteils Staub, Wasser, Schmutz und UV-Strahlen ab. Die Abzugsleiste erfüllt somit zwei Funktionen, einerseits dient sie als Trägerin zumindest einer Abzugskante für den Putz, und andererseits als Witterungsschutz.

[0008] Normalerweise wird der Putz zumindest in zwei Schichten, nämlich als Armierungsputz und als Edelputz, aufgetragen. Um das Auftragen und Abziehen des Putzes zu erleichtern, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Abzugsleiste auf der dem Putz zugewandten Seite zumindest eine Abzugskante für Armierungsputz und eine Abzugskante für Edelputz aufweist.

[0009] Besonders im Anschlussbereich für Bauteile, wie etwa Türstöcke oder Fensterstöcke, ist ein gutes Haften des Putzes besonders wichtig. In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist daher vorgesehen, dass auf die Abzugsleiste auf der dem Putz zugewandten Seite zumindest ein haftungsförderndes Mittel für den Putz aufweist. Das haftungsfördernde Mittel kann dabei durch Unebenheiten wie Rippen, Zähne, Nuten, Hinterschneidungen, Stufen oder dergleichen gebildet sein.

[0010] Zur Abdichtung gegenüber dem Bauteil kann vorgesehen sein, dass das Dichtungselement zumindest ein Dichtungsband mit einer mit dem Bauteil verbindbaren selbstklebenden Oberfläche aufweist. Zusätzlich oder alternativ dazu ist es vorteilhaft, wenn das Dichtungselement zumindest eine fest mit dem Dichtungsschenkel verbundene dauerelastische Dichtlippe aufweist. Sowohl das Dichtungsband, als auch die Dichtungslippe sind gegenüber Witterungseinflüssen durch die Abzugsleiste geschützt. Zusätzlich dient die Abzugsleiste als Sichtschutz und verdeckt optisch die dahinterliegenden Dichtungselemente.

[0011] In weitere Ausführung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Dichtungselement zumindest eine fest mit dem Dichtungsschenkel verbundene dauerelastische Dichtlippe aufweist.

[0012] Durch die aus dauerelastischem Material bestehende Dichtlippe wird das Dichtungsband auch bei auftretenden Relativbewegungen zwischen dem Bauteil und der Fassade zufolge von unterschiedlichen Wärmedehnungen gegen eventuell die Abzugsleiste überwindendem Schmutz-, Wasser- und Windangriff geschützt. Die Dichtlippen gleichen Relativbewegungen zwischen Fassade und dem angrenzenden Bauteil aus, wodurch diese stets am Bauteil anliegen. Ein besonders guter Schutz für das Dichtungsband wird erreicht, wenn im Bereich jeder Längskante des Dichtungsbandes jeweils eine dauerelastische Dichtlippe angeordnet ist.

[0013] Um Wasser, Schmutz und Wind wirksam abzuhalten, ist es vorteilhaft, wenn das bauteilseitige Ende der Dichtlippe vom Dichtungsband wegweist.

[0014] Die Dichtlippe ist dabei gegenüber dem Bauteil leicht vorgespannt, sodass sie auftretende Relativbewegungen zwischen dem Bauteil und dem Laibungsanschlussprofil ausgleichen kann.

[0015] Um beim Auftreten von Relativbewegungen ein Ablösen des Dichtungsbandes vom Bauteil zu vermeiden, ist es günstig, wenn dieses dauerelastisch ausgeführt ist. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass das Dichtungsband und/oder die Dichtlippe und/oder der Dichtungsschenkel durch Verkleben, Vernähen, thermisches Verschweißen, Ultraschallschweißen und/oder Co-Extrudieren unlösbar verbunden sind.

[0016] In einer besonders bevorzugten Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass es im Wesentlichen einen L-förmigen Querschnitt aufweist, wobei an dem Dichtungsschenkel ein dazu etwa normal ausgebildeter, an den Putz grenzender Befestigungsschenkel anschließt, und wobei die Abzugsleiste im Kreuzungsbereich zwischen Befestigungsschenkel und Dichtungsschenkel angeordnet ist.

[0017] Um ein Auftreten von Rissen zu vermeiden, ist es vorteilhaft, wenn am Befestigungsschenkel eine Putzarmierung, vorzugsweise ein Glasfasergewebestreifen oder ein Glasfasergelegestreifen, befestigt ist. Dadurch wird eine besonders gute Verbindung zwischen dem Putz und dem Laibungsanschlussprofil ermöglicht.

[0018] Die Abzugskante für den Edelputz verläuft dabei gegen Null, damit das Laibungsanschlussprofil nach Anbringung des Edelputzes nicht mehr sichtbar ist. Um eine optimale Haftung des Armierungs- und Edelputzes am Laibungsanschlussprofil zu erreichen, ist vorgesehen, dass der Befestigungsschenkel Hinterschneidungen und/oder Öffnungen aufweist.

[0019] Eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass am Dichtungsschenkel oder an der Abzugsleiste eine vorzugsweise selbstklebende Abdeckung für den angrenzenden Bauteil angebracht ist, wobei besonders vorzugsweise die Abdeckung durch eine Abdeckfolie, einen Kunststoffstreifen oder eine Kunststoffleiste gebildet ist. Durch die Abdeckung können Türblätter und Fenster für die Aufbringung des Putzes abgedeckt und geschützt werden. Nach Vollendung der Putzarbeiten wird die Abdeckung entfernt. Um dies zu ermöglichen, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Abdeckung in einem durch die Abzugsleiste im montierten Zustand verdeckten Bereich eine Abreißperforation aufweist. Die Abzugsleiste erleichtert dabei das Abreißen der Abdeckung.

[0020] Um einerseits die Abdeckung fest mit dem Laibungsanschlussprofil zu verbinden und andererseits ein problemloses Abreißen der Abdeckung nach Vollendung der Putzarbeiten zu ermöglichen ist es besonders günstig, wenn die Abdeckung zwischen Dichtungselement und Dichtungsschenkel befestigt ist.

[0021] Um ein schnelles und genaues Anschließen eines Laibungsanschlussprofils an das nächste Laibungsanschlussprofil zu ermöglichen, ist es besonders vorteilhaft, wenn vorzugsweise im Bereich der Abzugsleiste, besonders vorzugsweise im Kreuzungsbereich zwischen Befestigungsschenkel und Dichtungsschenkel ein Arretiermittel vorgesehen ist. Eine fertigungstechnisch sehr einfache Ausführungsvariante sieht dabei vor, dass das Arretiermittel zumindest eine in Richtung der Längsachse in das Laibungsanschlussprofil eingeformte Arretieröffnung aufweist, in welche ein Arretierstift zur Verbindung mit einem anschließenden Laibungsanschlussprofil einsetzbar ist. Die Arretieröffnung kann eine geschlossene oder aber auch eine offene Profillinie aufweisen. Zur Verbindung zweier Laibungsanschlussprofile werden Verbindungselemente in die Arretieröffnungen - mit oder ohne Dichtungen - eingesetzt.

[0022] Das Laibungsanschlussprofil besteht entweder aus Kunststoff, wie PVC, Polystyrol oder dergleichen, oder aus Metall, zum Beispiel Aluminium oder dergleichen.

[0023] Um unterschiedliche Wärmedehnungen zwischen Laibungsanschlussprofil und angrenzendem Bauteil ausgleichen zu können, kann das Dichtungselement als Hohlprofil ausgebildet sein, wobei das Dichtungsband über zumindest zwei seitliche Stege mit dem Dichtungsschenkel verbunden ist. Zumindest eine Dichtlippe kann dabei einstückig mit dem Dichtband und/oder mit einem seitlichen Steg ausgebildet sein. Durch das hohle Profil wird erreicht, dass im Bereich der Klebestelle des Dichtungsbandes keine zu hohen Zugkräfte auftreten, welche beim Ablösen des Dichtungsbandes vom Bauteil bewirken könnten. Zur zusätzlichen Versteifung des Dichtungsbandes kann vorgesehen sein, dass das Dichtungsband zusätzlich zu den seitlichen Stegen über zumindest einen Zwischensteg mit dem Dichtungsschenkel verbunden ist.

[0024] Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass das Dichtungselement als Vollprofil ausgebildet ist, wobei vorzugsweise zumindest eine Dichtlippe einstückig mit dem Dichtungsband ausgebildet ist.

[0025] In weiterer Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Dichtungsschenkel vorzugsweise mit einem Klebeband mit dem Mauerwerk fest verbunden ist. Diese ist insbesondere bei Laibungsanschlussprofilen ohne separaten Befestigungsschenkel von Vorteil.

[0026] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1
ein erfindungsgemäßes Laibungsanschlussprofil in einer ersten Ausführungsvariante in einer Schrägansicht und
Fig. 2
dieses Laibungsanschlussprofil in einer vergrößerten Profilansicht,
Fig. 3
dieses Anschlussprofil im eingebauten Zustand und
Fig. 4
das erfindungsgemäße Anschlussprofil in einer zweiten Ausführungsvariante.


[0027] In den Ausführungsbeispielen sind funktionsgleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.

[0028] Das Laibungsanschlussprofil 1 dient zum Anschluss von flexiblem Putz 21 einer Laibung 22 an angrenzende Bauteile 23, beispielsweise an Fensterstöcke 24 oder Türstöcke. Das in den Fig. 1 bis 3 gezeigte, im Wesentlichen L-förmige Laibungsanschlussprofil 1 weist einen zwischen Mauerwerk 25 und dem Bauteil 23 angeordneten Dichtungsschenkel 2 und einen an den Putz 21 angrenzenden Befestigungsschenkel 3 auf. Der Dichtungsschenkel 2 ist über ein Dichtungselement 4 mit dem Bauteil 23 verbunden, wobei im in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Beispiel ein Dichtungsband 4 des Dichtungselementes 4 mit einer selbstklebenden Oberfläche 6 mit dem Bauteil 23 verklebt ist. Das Dichtungselement 4 weist weiters beidseits des Dichtungsbandes 5 Dichtlippen 7 auf, welche entlang der Längskanten 8 des Dichtungsbandes 5 angeordnet sind und die Klebeverbindung gegenüber Witterungseinflüssen, wie Wind, Wasser, Schmutz oder dergleichen schützen. Mit 7a sind die am Bauteil anliegenden Enden der Dichtlippen 7 bezeichnet. Genauso ist es möglich, dass das Dichtungselement 4 nur aus dem Dichtungsband 5 oder nur aus einer oder zwei Dichtlippen 7 besteht. Es ist auch denkbar, das Dichtungsband 15 in Kombination mit einer einzigen Dichtlippe 7 zu verwenden.

[0029] Im in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Dichtungselement 4 im Wesentlichen als Hohlprofil ausgebildet und weist im Bereich der Längskanten 8 seitliche Stege 9 auf, über welche das Dichtungsband 5 mit dem Dichtungsschenkel 2 verbunden ist. Zusätzlich ist das Dichtungsband 5 über einen Zwischensteg 9a, welcher etwa mittig zwischen den beiden seitlichen Stegen 9 angeordnet ist, mit dem Dichtungsschenkel 2 verbunden. Die Dichtlippen 7 können dabei einstückig mit den seitlichen Stegen 9 ausgebildet sein. Sämtliche Teile des Dichtungselementes 4 können durch unterschiedliche Technologien, beispielsweise Verkleben, Vernähen, thermisches Verschweißen, Ultraschallschweißen, Co-Extrudieren oder dergleichen miteinander und mit dem Dichtungsschenkel 2 verbunden sein. Alternativ zu einem Hohlprofil kann das Dichtungselement 4 auch als Vollprofil ausgeführt sein. In diesem Falle sollte das Material des Dichtungselementes 4 eine besonders hohe Elastizität aufweisen.

[0030] Das Dichtungselement 4, insbesondere das Dichtungsband 5 und die Dichtlippen 7 gewähren eine wasserdichte und winddichte Verbindung und ermöglichen einen Spielraum zwischen einem Fenster- oder Türstock 24 mit einer Wärmedämmfassade 26 eines Gebäudes. Die Ausbildung des Dichtungselementes 4 als Dichtungsband 5, welches über seitliche Dichtlippen 7 geschützt wird, ermöglicht einen besonders wasserdichten Anschluss einer Wärmedämmfassade 26 an Fenster- oder Türstöcke 24, wobei durch die Flexibilität und Elastizität des Dichtungselementes 4 Bewegungen zwischen Fenster- oder Türstöcken 24 und einer Wärmedämmfassade 26 von Gebäuden abgefedert bzw. ausgeglichen werden.

[0031] Um das Dichtungselement 4, insbesondere das Dichtungsband 5 und/oder die Dichtlippen 7 vor Witterungseinflüssen, wie UV-Strahlen, Schmutz und Wasser zu schützen, ist eine starre Abzugsleiste 12 für den Putz 21 von der Dichtungsebene 2a des Dichtungsschenkels 2 in Richtung des Bauteils 23 vorstehend ausgebildet. Eine Mittelebene 12a der Abzugsleiste 12 weist dabei mit der Dichtungsebene 2a einen Winkel α zwischen 120° und 150°, insbesondere zwischen 135° und 145°, auf. Dadurch kann die Abzugsleiste 12 die Doppelfunktion Witterungsschutz und Putzabzugshilfe erfüllen.

[0032] Die Abzugsleiste 12 ist dabei auf der dem Putz 21 zugewandten Seite 12b mit einer Abzugskante 17 für den Armierungsputz und einer Abzugskante 18 für den Edelputz 21 versehen. Die Abzugskante 18 für den Edelputz 21 verläuft gegen Null, damit das Laibungsanschlussprofil 1 nach Anbringung des Edelputzes 21 nicht mehr sichtbar ist.

[0033] Zwischen dem Dichtungselement 4 und dem Dichtungsschenkel 2 ist eine als Abdeckfolie 10 ausgebildete Abdeckung 11 angeordnet. Die Abdeckfolie 10 ermöglicht das Abdecken von Türblättern und Fenstern 24a bei der Durchführung der Putzarbeiten. Die sowohl mit dem Dichtelement 4, als auch mit dem Dichtungsschenkel 2 fest verbundene Abdeckung 11 ist so gestaltet, dass sie nach der Durchführung der Putzarbeiten einfach entfernt werden kann. Dazu weist die Abdeckung 11 eine in Richtung der Längsachse L des Laibungsanschlussprofils 1 ausgebildete, nicht weiter dargestellte Abreißperforation 13 auf, entlang welcher die Abdeckung 11 nachträglich abgerissen werden kann. Die Abreißperforation 13 ist dabei vorteilhafterweise in einem bei montiertem Laibungsanschlussprofil 1 nicht sichtbaren Bereich, vorzugsweise hinter der Abzugsleiste 12, angeordnet. Die Abzugsleiste 12 befindet sich im Kreuzungsbereich 29 zwischen dem Dichtungsschenkel 2 und dem Befestigungsschenkel 3, wie aus Fig. 2 hervorgeht. Die Abdeckung 11 ist vorteilhafterweise selbstklebend ausgeführt, um eine Verbindung mit dem Türblatt oder Fenster 24a herzustellen. Mit 11a ist ein Klebestreifen der Abdeckung 11 bezeichnet. Alternativ zu einer Abdeckfolie 10 kann die Abdeckung 11 auch durch einen Kunststoffstreifen oder eine Kunststoffleiste gebildet sein. Durch die Abdeckung 11 wird ein Verputzen der Fenster- oder Türlaibung 22 ermöglicht, ohne Türblätter oder Fenster 24a zu verschmutzen oder zu beschädigen.

[0034] Mit dem Befestigungsschenkel 3 ist eine Putzarmierung 14 fest verbunden, welche beispielsweise durch einen Glasfasergewebestreifen oder einen Glasfasergelegestreifen gebildet ist. Die Putzarmierung 14 dient der Armierung der zu verputzenden Laibung 22. Um eine dauerhafte Haftung des Putzes 21 zu sichern, ist darüber hinaus der Befestigungsschenkel 3 mit Öffnungen 15 und Hinterschneidungen 16 ausgeführt.

[0035] Das Laibungsanschlussprofil 1 weist im Bereich der Kreuzung 29 zwischen Dichtungsschenkel 2 und Befestigungsschenkel 3 ein Arretiermittel 19 auf, um ein schnelles und genaues Anschließen eines Laibungsanschlussprofils 1 an ein anderes Laibungsanschlussprofil zu ermöglichen. Im in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Arretiermittel 19 als Arretieröffnung 20 mit geschlossener Profillinie ausgebildet, in welche ein nicht weiter dargestellter Arretierstift eingeschoben werden kann. Durch Einschieben des Arretierstiftes in die Arretieröffnungen 20 von zwei angrenzenden Laibungsanschlussprofilen 1 wird ein einfacher und schneller lagerichtiger Einbau von aufeinanderfolgenden Laibungsanschlussprofilen 1 ermöglicht. Alternativ zu einer geschlossenen Profillinie kann die Arretieröffnung 20 auch mit einer offenen Profilinie ausgeführt sein, das heißt, dass die Arretieröffnung 20 zur Oberfläche des Laibungsanschlussprofils 1 hin offen ausgeführt ist.

[0036] Das in Fig. 4 dargestellte Laibungsanschlussprofil 1 unterscheidet sich von der anhand der Fig. 1 bis 3 beschriebenen Ausführung dadurch, dass der Befestigungsschenkel 3 bis auf einen Fortsatz 3a verkürzt ist, welcher auch entfallen kann. Der Dichtungsschenkel 2 ist mit einem Klebeband 28 mit dem Mauerwerk 25 verbunden. Die Putzarmierung 14 ist zwischen Dichtungsschenkel 2 und Klebeband 28 befestigt.

[0037] Das Laibungsanschlussprofil 1 ist aus Kunststoff, beispielsweise PVC oder Polystyrol, oder aus Metall, beispielsweise aus Aluminium ausgeführt.

[0038] In jeder der beschriebenen Ausführungsvarianten wird durch das beschriebenen Laibungsanschlussprofil 1 eine dauerhafte Verbindung einer Wärmedämmfassade 26 mit einem Fenster- oder Türstock 24 ermöglicht.


Ansprüche

1. Laibungsanschlussprofil (1) für Putz (21) an angrenzende Bauteile (23), insbesondere für Wärmedämmfassaden (26) an angrenzende Fenster- oder Türstöcke (24), mit einem an den Bauteil (23) grenzenden Dichtungsschenkel (2), und einer im Bereich des Dichtungsschenkels (2) angeordneten, zumindest eine Abzugskante (17, 18) für den Putz (21) aufweisenden, starren Abzugsleiste (12), dadurch gekennzeichnet, dass die vorzugsweise einstückig mit dem Abschlussprofil (1) geformte Abzugsleiste (12) von der Dichtungsebene (2a) des Dichtungsschenkels (2) in Richtung des Bauteiles (23) vorstehend ausgebildet ist.
 
2. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzugsleiste (12) mit der Dichtungsebene (2a) einen Winkel (α) größer 90° und kleiner als 180°, vorzugsweise zwischen 110° und 160°, besonders vorzugsweise zwischen 120° und 150°, ganz besonders vorzugsweise zwischen 135° und 145° einschließt.
 
3. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzugsleiste (12) auf der dem Putz (21) zugewandten Seite (12b) zumindest eine Abzugskante (17) für Armierungsputz und eine Abzugskante (18) für Edelputz aufweist.
 
4. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzugsleiste (12) auf der dem Putz (21) zugewandten Seite zumindest ein haftungsförderndes Mittel (27) für den Putz (21) aufweist.
 
5. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das haftungsfördernde Mittel (27) durch Unebenheiten wie Rippen, Zähne, Nuten, Hinterschneidungen, Stufen (28) oder dergleichen gebildet ist.
 
6. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungselement (4) zumindest ein Dichtungsband (5) mit einer mit dem Bauteil verbindbaren selbstklebenden Oberfläche (6) aufweist.
 
7. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungselement (4) zumindest eine fest mit dem Dichtungsschenkel (5) verbundene dauerelastische Dichtlippe (7) aufweist.
 
8. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 6 und Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlippe (7) im Bereich einer Längskante (8) des Dichtungsbandes (5) fest mit dem Dichtungsschenkel (2) verbunden ist.
 
9. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich jeder Längskante (8) des Dichtungsbandes (5) jeweils eine dauerelastische Dichtlippe (7) angeordnet ist.
 
10. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das bauteilseitige Ende (7a) der Dichtlippe (7) vom Dichtungsband (5) wegweist.
 
11. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsband (5) aus dauerelastischem Material besteht.
 
12. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsband (5) und/oder die Dichtlippe (7) und/oder der Dichtungsschenkel (2) durch Verkleben, Vernähen, thermisches Verschweißen, Ultraschallschweißen und/oder Co-Extrudieren unlösbar miteinander verbunden sind.
 
13. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungselement (4) als Hohlprofil ausgebildet ist, wobei vorzugsweise das Dichtungsband (5) über zumindest zwei seitliche Stege (9) mit dem Dichtungsschenkel (2) verbunden ist.
 
14. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Dichtlippe (7) einstückig mit dem Dichtungsband (5) und/oder mit einem seitlichen Steg (9) ausgebildet ist.
 
15. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass Dichtungselement (4) als Vollprofil ausgebildet ist, wobei vorzugsweise zumindest eine Dichtlippe (7) einstückig mit dem Dichtungsband (5) ausgebildet ist.
 
16. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass es im Wesentlichen einen L-förmigen Querschnitt aufweist, wobei an dem Dichtungsschenkel (3) ein dazu etwa normal ausgebildeter, an den Putz (21) grenzender Befestigungsschenkel (3) anschließt, und wobei die Abzugsleiste (12) im Kreuzungsbereich (29) zwischen Befestigungsschenkel (3) und Dichtungsschenkel (2) angeordnet ist.
 
17. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Befestigungsschenkel (3) eine Putzarmierung (14), vorzugsweise ein Glasfasergewebestreifen oder ein Glasfasergelegestreifen, befestigt ist.
 
18. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass am Dichtungsschenkel (2) oder an der Abzugsleiste (12) eine vorzugsweise selbstklebende Abdeckung (11) für den angrenzenden Bauteil (23) angebracht ist.
 
19. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (11) durch eine Abdeckfolie, einen Kunststoffstreifen oder eine Kunststoffleiste gebildet ist.
 
20. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (11) nach Durchführung des Verputzvorganges nachträglich entfernbar ist.
 
21. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (11) in einem durch die Abzugsleiste (12) im montierten Zustand verdeckten Bereich eine Abreißperforation (13) aufweist.
 
22. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (11) zwischen Dichtungselement (4) und Dichtungsschenkel (2) befestigt ist.
 
23. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 16 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsschenkel (3) Hinterschneidungen (16) und/oder Öffnungen (15) aufweist.
 
24. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass vorzugsweise im Bereich der Abzugsleiste (12), besonders vorzugsweise im Kreuzungsbereich (29) zwischen Befestigungsschenkel (3) und Dichtungsschenkel (2) ein Arretiermittel (19) vorgesehen ist.
 
25. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretiermittel (19) zumindest eine in Richtung der Längsachse (L) in das Laibungsanschlussprofil (1) eingeformte Arretieröffnung (20) aufweist, in welche ein Arretierstift zur Verbindung mit einem anschließenden Laibungsanschlussprofil (1) einsetzbar ist.
 
26. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretieröffnung (20) eine geschlossene Profillinie aufweist.
 
27. Laibungsanschlussprofil (1) nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretieröffnung (20) eine offene Profillinie aufweist.
 
28. Laibungsanschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsschenkel (3) vorzugsweise mit einem Klebeband mit dem Mauerwerk (25) fest verbunden ist.
 




Zeichnung