[0001] Die Erfindung betrifft ein Belüftungssystem einer Leuchte, insbesondere eines Scheinwerfers
für Fahrzeuge, welches an einem Gehäuse angebracht ist, das zur Aufnahme einer Lichtquelle
dient und auf seiner Vorderseite durch eine lichtdurchlässige Abschlussscheibe abgeschlossen
ist, mit zumindest einem an das Gehäuse angeformten labyrinthartigen Belüftungsdurchgang
zum Inneren der Leuchte.
[0002] In der US 5,041,949 wird ein Belüftungssystem für Fahrzeugleuchten gezeigt, bei dem
auf der Leuchtenrückseite an das Gehäuse ein zusätzliches Belüftungsgehäuse angeformt
ist, in dem durch zusätzlich angeformte Stege ein labyrinthartiger Belüftungskanal
erzeugt wird. An zwei sich gegenüberliegenden Seiten dieses Belüftungsgehäuses sind
Anschlusselemente angeformt, auf die gummielastische Röhren aufgesetzt werden, wobei
die eine Röhre mit ihrem zweiten Ende auf ein an das Leuchtengehäuse angeformtes Anschlusselement
aufgesetzt wird, welches den Belüftungsdurchgang zum Leuchteninneren ermöglicht, und
wobei die zweite Röhre mit ihrem zweiten Ende frei hinter der Fahrzeugleuchte angeordnet
ist, um das Belüftungssystem mit der Umgebung zu verbinden. Nachteilig an einem derartigen
Belüftungssystem ist es, dass einen großen Bauraum hinter der Fahrzeugleuchte beansprucht,
eine Reihe von Bauteilen und Montageschritten benötigt werden und dass, falls Wasser
und/oder Schmutz in das labyrinthartige Belüftungsgehäuse eintritt, dieses nur durch
Demontage des das Belüftungsgehäuse abschließenden Deckels entfernt werden kann.
[0003] Das deutsche Gebrauchsmuster DE 94 02 383 U1, von dem die Erfindung ausgeht, zeigt
ein Belüftungssystem einer Leuchte, welches die gleichen Aufgaben wie das vorgenannte
Belüftungssystem erfüllt. An das Gehäuse der Fahrzeugleuchte ist ein im Querschnitt
kreisförmiger Belüftungsdurchgang angeformt, der sich im wesentlichen horizontal vom
Gehäuseinneren weg erstreckt. Im Inneren des Belüftungsdurchganges sind zwei Lippen
angeformt, wobei die erste Lippe die Querschnittsfläche oberhalb der horizontalen
Querschnittslinie abdeckt und die zweite Lippe so in dem Belüftungsdurchgang angeordnet
ist, dass sie, versetzt zu der ersten Lippe, die Querschnittsfläche unterhalb der
horizontalen Querschnittslinie abdeckt. Der so entstandene labyrinthartige Belüftungskanal
weist an seiner unteren Seite eine als Wasserablauf dienende Öffnung auf. Durch ein
derartiges Belüftungssystem, ist der Innenraum der Leuchte gegen das Eindringen von
Spritzwasser und Schmutz geschützt, welches die Leuchte im Fahrbetrieb umströmt. Nachteilig
an einem derartigen Belüftungssystem ist es, dass bei plötzlich auftretenden großen
Wassermengen, wie z.B. bei der Fahrzeugreinigung mit einem Hochdruckreinigungsgerät,
gewisse Mengen Wasser und Aerosole trotz des labyrinthartigen Belüftungskanals in
den Leuchteninnenraum eindringen können.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, das bekannte Belüftungssystem einer Leuchte, insbesondere
eines Scheinwerfers für Fahrzeuge, derart zu verbessern, dass auch bei plötzlich auftretenden
großen Wassermengen kein Wasser und keine Aerosole in das Innere der Leuchte eindringen
können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der labyrinthartige Belüftungsdurchgang
mit einer zweiten Belüftungsanordnung in Wirkverbindung steht, wobei die zweite Belüftungsanordnung
den Belüftungsdurchgang umschließt.
[0006] Vorteilhaft an einem derartigen Belüftungssystem ist es, dass durch die zweite Belüftungsanordnung
das bekannte Belüftungssystem gegen das Eindringen von Wasser geschützt wird. Der
Luftstrom beruhigt sich in dem durch die zweite Belüftungsanordnung erzeugten Raum,
so dass sich Wasser und die in der Luft befindlichen Aerosole absetzten und nicht
in den Leuchteninnenraum gelangen. Somit wird nur saubere, feuchte Luft durch den
labyrinthartigen Belüftungsdurchgang in den Leuchteninnenraum angesaugt und damit
z.B. ein Beschlagen der Abschlussscheibe vermieden.
[0007] Es ist vorteilhaft, dass die zweite Belüftungsanordnung ein im Verhältnis zu dem
Belüftungsdurchgang großes Bauraumvolumen hat, damit sich die einströmende Luft in
der zweiten Belüftungsanordnung ausreichend beruhigen kann.
[0008] Die zweite Belüftungsanordnung wird vorteilhaft durch Wände gebildet, die seitlich
von dem labyrinthartigen Belüftungsdurchgang angeordnet sind, wobei sich die Wände
im wesentlichen parallel der Längsachse des Belüftungsdurchganges erstrecken, den
Belüftungsdurchgang in seiner axialen Ausdehnung überragen und der durch die Wände
erzeugt Raum zumindest bereichsweise von einer Kappe abgedeckt ist. Eine derartige
Anordnung der zweiten Belüftungsanordnung an dem Leuchtengehäuse ermöglicht es, dass
das Belüftungssystem trotz seines großen Bauraumvolumens sehr klein- und flachbauend
an der Rückseite des Leuchtengehäuses angeordnet ist.
[0009] Um den durch die Wände erzeugten Raum besser gegen das Eindringen von Spritzwasser
zu schützen ist es vorteilhaft, den erzeugten Raum vollständig mit einer Kappe abzudecken.
[0010] Damit eine ausreichende Belüftung des erzeugten Raumes und somit auch des Leuchteninnenraumes
gewährleistet ist, weist die zweite Belüftungsanordnung zumindest eine Öffnung, zweckmäßigerweise
zwei oder mehr Öffnungen auf, die ein störungsfreies Durchströmen des Raumes ermöglichen.
[0011] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zumindest eine Öffnung
im in Einbaulage der Leuchte tiefsten Punkt der zweiten Belüftungsanordnung angeordnet,
damit das in den Raum eindringende Wasser abläuft und die aus der Luft sich absetzenden
Aerosole aus dem Raum ausströmen. Weiterhin ist es vorteilhaft, die zumindest eine
Öffnung in der zweiten Belüftungsanordnung durch zusätzliche Wände gegen das Eindringen
von die Leuchte umströmenden Spritzwasser zu schützen.
[0012] Sollte doch einmal Wasser in die zweite Belüftungsanordnung eindringen, ist es vorteilhaft,
dass die Wände der zweiten Belüftungsanordnung so angeordnet sind, dass sie in Einbaulage
der Leuchte zumindest im unteren Bereich der zweiten Belüftungsanordnung nicht waagerecht
verlaufen. Zweckmäßigerweise läuft zumindest eine Wand trichterförmig in Richtung
des vertikal tiefsten Punktes zu, damit das Wasser nicht in der zweiten Belüftungsanordnung
steht und sofort durch die im tiefsten Punkt angeordnete Öffnung abläuft.
[0013] Um den erzeugten Raum und/oder den labyrinthartigen Belüftungsdurchgang gegebenenfalls
zu reinigen, ist die Kappe lösbar, vorteilhafterweise mittels einer Rastverbindung,
mit den die zweite Belüftungsanordnung bildenden Wänden verbunden.
[0014] Der Fertigungs- und Materialaufwand der Leuchte kann minimiert werden, indem die,
die zweite Belüftungsanordnung bildenden Wände an das Leuchtengehäuse angeformt sind
und/oder zumindest teilweise durch das Leuchtengehäuse gebildet werden.
[0015] Besonders bei großen Leuchten ist es notwendig, die Leuchte nicht nur zu belüften,
sondern in der Leuchte eine Durchlüftung zu erzeugen. Dieses wird durch die Verwendung
von mindestens zwei erfindungsgemäßen Belüftungssystemen an einem Leuchtengehäuse
erreicht.
[0016] Nachfolgend ist ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- die rückwärtige Ansicht auf einen Leuchtenabschnitt,
- Fig. 2:
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Belüftungssystems,
- Fig. 3:
- die geschnittene Ansicht entlang der Linie A-A von Fig. 1,
- Fig. 4:
- die geschnittene Ansicht entlang der Linie C-C von Fig. 1 und
- Fig. 5:
- die Ansicht gemäß Fig. 1 ohne Kappe.
[0017] Ein Belüftungssystem (12) ist, wie aus Fig.1 ersichtlich, an der rückwärtigen Seite
eines Leuchtengehäuses (10) angeordnet. Das Belüftungssystem (12) besteht aus einem
labyrinthartigen Belüftungsdurchgang (18), durch den die Luft in den Leuchteninnenraum
(22) gelangt. Um diesen labyrinthartigen Belüftungsdurchgang (18) sind Wände (24,26,28,30)
an das Leuchtengehäuse (10) angeformt, die zusammen einen Raum (20) bilden. Dieser
Raum (20) wird durch eine Kappe (14) abgedeckt, die mittels zweier Rastverbindungen
(16) fest auf den Wänden (24,26,28,30) gehalten wird. Die Wände (24,26,28,30) und
die Kappe (14) bilden zusammen die zweite Belüftungsanordnung (42), die den labyrinthartigen
Belüftungsdurchgang (18), wie aus Fig.3 und Fig.5 ersichtlich, umschließt. In der
zweiten Belüftungsanordnung (42) ist eine obere Öffnung (36) und eine untere Öffnung
(38) angeordnet. Die obere Öffnung (36) ist in der seitlichen Wand (26) und die untere
Öffnung (38) in der unteren Wand (28) angeordnet. Vor den Öffnungen (36,38) sind jeweils
zusätzliche Wände (32,34) angeordnet, die das direkte Eindringen von Spritzwasser
in den Raum (20) verhindern. Im unteren Bereich der zweiten Belüftungsanordnung (42)
ist die Kappe (14) länger ausgeführt, als es durch die Wand (28) benötigt würde. Diese
Verlängerung dient zusammen mit der Wand (34) ebenfalls zum Schutz vor eindringendem
Spritzwasser und bildet einen Ablauf (40).
[0018] Bei einer andersartigen, nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist die
Kappe (14) seitlich auf den erzeugten Raum (20) aufgesetzt, wobei eine derartige Ausführungsform
vorteilhaft ist, wenn die Wände (24,26,28 und/oder 30) durch das Leuchtengehäuse (10)
selber gebildet sind und die Kappe (14) so den erzeugten Raum (20) abschließt und
die zweite Belüftungsanordnung (42) bildet.
[0019] Die Funktionsweise des Belüftungssystems (12) sieht wie folgt aus. Feuchte, mit Aerosolen
angereicherte Luft wird durch die Öffnungen (36/38) in die zweite Belüftungsanordnung
(42) angesaugt. In dem durch die Wände (24,26,28,30) und die Kappe (14) erzeugten
Raum (20) beruhigt sich der Luftstrom und ein Teil der Feuchtigkeit und die Aerosole
scheiden sich ab. Die saubere, leicht feuchte Luft wird durch den labyrinthartigen
Belüftungsdurchgang (18) in den Leuchteninnenraum (22) angesaugt und verhindert so
z.B. ein temperaturbedingtes Beschlagen der Abschlussscheibe der Fahrzeugleuchte.
Sollten plötzlich große Wassermengen, wie z.B. bei der Fahrzeugreinigung mit einem
Hochdruckreinigungsgerät, die Leuchte umströmen, schützen die zusätzlichen Wände (32,34)
vor den Öffnungen (36,38) gegen das Eindringen von großen Mengen Wasser in die zweite
Belüftungsanordnung (42). Die geringen Mengen Wasser, die trotzdem in den Raum (20)
eindringen, treten genauso wie die abgeschiedenen Aerosole durch die am tiefsten Punkt
der zweiten Belüftungsanordnung (42) angeordnete, untere Öffnung (38) und den durch
die Kappe (14) und die Wand (34) gebildeten Ablauf (40) aus.
Bezugszeichenliste:
[0020]
- 10
- Leuchtengehäuse
- 12
- Belüftungssystem
- 14
- Kappe
- 16
- Rastverbindung
- 18
- labyrinthartiger Belüftungsdurchgang
- 20
- Raum
- 22
- Leuchteninnenraum
- 24
- Wand
- 26
- Wand
- 28
- Wand
- 30
- Wand
- 32
- Wand
- 34
- Wand
- 36
- obere Öffnung
- 38
- untere Öffnung
- 40
- Ablauf
- 42
- zweite Belüftungsanordnung
1. Belüftungssystem einer Leuchte, insbesondere eines Scheinwerfers für Fahrzeuge, welches
an einem Leuchtengehäuse angebracht ist, das zur Aufnahme einer Lichtquelle dient
und auf seiner Vorderseite durch eine lichtdurchlässige Abschlussscheibe abgeschlossen
ist, mit zumindest einem an das Leuchtengehäuse angeformten labyrinthartigen Belüftungsdurchgang
zum Inneren der Leuchte, dadurch gekennzeichnet, dass der labyrinthartige Belüftungsdurchgang (18) mit einer zweiten Belüftungsanordnung
(42) in Wirkverbindung steht, wobei die zweite Belüftungsanordnung (42) den Belüftungsdurchgang
(18) umschließt.
2. Belüftungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Belüftungsanordnung (42) ein im Verhältnis zu dem Belüftungsdurchgang
(18) großes Bauraumvolumen hat.
3. Belüftungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Belüftungsanordnung (42) durch Wände (24,26,28,30) gebildet wird, die
seitlich von dem labyrinthartigen Belüftungsdurchgang (18) angeordnet sind, wobei
sich die Wände im wesentlichen parallel der Längsachse des Belüftungsdurchgangs erstrecken,
den Belüftungsdurchgang in seiner axialen Ausdehnung überragen und der durch die Wände
erzeugte Raum (20) zumindest bereichsweise von einer Kappe (14) abgedeckt ist.
4. Belüftungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der durch die Wände (24,26,28,30) erzeugte Raum (20) vollständig von einer Kappe
(14) abgedeckt ist.
5. Belüftungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Belüftungsanordnung (42) zumindest eine Öffnung (38) aufweist.
6. Belüftungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Belüftungsanordnung (42) zwei oder mehr Öffnungen (36,38) aufweist.
7. Belüftungssystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Öffnung (38) im in Einbaulage der Leuchte tiefsten Punkt der zweiten
Belüftungsanordnung (42) angeordnet ist.
8. Belüftungssystem nach einem der Ansprüche 5,6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass vor der zumindest einen Öffnung (38) zusätzliche Wände (34) angeordnet sind.
9. Belüftungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wände (24,26,28,30) der zweiten Belüftungsanordnung (42) so angeordnet sind,
dass sie in Einbaulage der Leuchte zumindest im unteren Bereich der zweiten Belüftungsanordnung
(42) nicht waagerecht verlaufen.
10. Belüftungssystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Wand (28) trichterförmig in Richtung des vertikal tiefsten Punktes
der zweiten Belüftungsanordnung (42) zuläuft.
11. Belüftungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kappe (14) lösbar mit den die zweite Belüftungsanordnung (42) bildenden Wänden
(24,26,28,30) verbunden ist.
12. Belüftungssystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kappe (14) mittels einer Rastverbindung (16) lösbar mit den die zweite Belüftungsanordnung
(42) bildenden Wänden (24,26,28,30) verbunden ist.
13. Belüftungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die, die zweite Belüftungsanordnung (42) bildenden Wände (24,26,28,30) an das Leuchtengehäuse
(10) angeformt sind und/oder zumindest teilweise durch das Leuchtengehäuse gebildet
werden.
14. Belüftungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Belüftungssysteme (12) an dem Leuchtengehäuse (10) angeordnet sind.