[0001] Die Erfindung betrifft ein elektronisch codierbares Schloss-System nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Netzbetreiber der Energieversorgung, Wasser- und Abwasserversorgung sowie der Telekommunikation
unterhalten eine Vielzahl von Betriebsstätten, die über das Versorgungsgebiet verteilt
sind und häufig ohne ständige Anwesenheit von Personal betrieben werden. Die Betriebsstationen
sind gegen unbefugten Zutritt gesichert. Neben Einfriedungen mit verschließbaren Toren
sind häufig noch weitere verschließbare Zugänge, Türen und Fenster in Gebäuden vorhanden.
[0003] Bisher benötigte das Wartungs- und Betriebspersonal eine Vielzahl von Schlüsseln,
um Zugang zu den Betriebsstätten zu erhalten. Aus Sicherheitsgründen unterscheiden
sich die Schlösser, so dass vom berechtigten Betriebspersonal eine Vielzahl von Schlüsseln
mitgeführt werden muss, wenn unterschiedliche Betriebsstätten aufgesucht werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schloss-System für derartige Betriebsstätten
zu schaffen, das vom Wartungs- und Betriebspersonal jeweils mit einem einzigen Berechtigungsausweis
zu öffnen ist und es ermöglicht, die Berechtigungen individuell zu vergeben, zu ändern
oder zu löschen.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem elektronisch codierten Schloss-System nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 durch die im kennzeichnenden Teil angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Schloss-System wird ein Code eines vom Wartungs- und Betriebspersonal
mitgeführten Berechtigungsausweises über einen Codegeber zum Schloss-System übermittelt
und mittels eines Codeauswerters ausgewertet, der bei Gültigkeit einen Riegelmechanismus
entsperrt. Zusätzlich zu einem Grundcode kann auch ein ergänzender Code verwendet
werden, der Systemnummer, Lokalität, Kundennummer, Kundengruppe und Hierarchiestufe
umfasst.
[0008] Der Code wird dem Codeauswerter über eine erste drahtlose Schnittstelle übermittelt,
die als elektromagnetische oder optische Schnittstelle ausgebildet sein kann. Durch
eine zweite drahtlose Schnittstelle kann der Codeauswerter eine Verbindung zu einem
externen Zugangskontrollsystem oder einer externen Datenbank herstellen und die Gültigkeit
des Berechtigungsausweises prüfen lassen. Nach Prüfung wird eine Gültigkeitsantwort
rückübertragen, die bei gültigem Berechtigungsausweis den Riegelmechanismus entsperrt
oder bei ungültigem Berechtigungsausweis den Riegelmechanismus gesperrt lässt.
[0009] Eine externe Datenbank kann über ein öffentliches oder betriebsinternes Telekommunikationsnetz
erreichbar sein und ist wesentlich einfacher und schneller zu pflegen. Sie ist dann
für eine praktisch unbegrenzte Zahl von Klienten, also in diesem Fall von elektronischen
Schloss-Systemen verfügbar. Außerdem spielt der Speicherplatz der Datenbank gerade
bei einer Vielzahl unterschiedlicher Berechtigungscodes eine geringere Rolle als wenn
unterschiedliche Berechtigungscodes in jedem einzelnen Schloss-System abgelegt werden
müssten und hierfür lokal Speicherplatz benötigten.
[0010] Alternativ können auch im Codeauswerter Berechtigungsdaten gespeichert werden, die
über die zweite drahtlose Schnittstelle aktualisiert werden. In diesem Fall findet
dann eine Prüfung der Zugangsberechtigung intern durch den elektronischen Codeauswerter
des Schloss-Systems statt. Dies kann entweder generell erfolgen oder im Falle einer
gestörten Verbindung zum externen Zugangskontrollsystem oder der externen Datenbank
als vorübergehender Notbetrieb zur Gewährleistung der Funktionsbereitschaft des Schloss-Systems.
[0011] Der Vorteil der zweiten drahtlosen Schnittstelle besteht darin, dass das Schloss-System
ohne galvanische Verbindung zum externen Zugangskontrollsystem oder zur externen Datenbank
autark arbeiten kann, also z. B. im Freien als Vorhängeschloss oder auch als Einbauschloss
an Gebäuden ohne eigene Datenleitungen oder Stromversorgungsleitungen. Dennoch ist
eine hohe Sicherheit gegen Manipulation gegeben, und es besteht darüber hinaus die
Möglichkeit, Neuzuweisungen, Änderungen oder Löschungen von Berechtigungen ohne mechanische
Eingriffe bzw. Austausch des Schloss-Systems durchzuführen.
[0012] Dadurch ergibt sich eine erhebliche Vereinfachung in der Verwaltung der Zugänge und
der Berechtigungsausweise und für das Wartungs- und Betriebspersonal der Vorteil,
dass es mit einem einzigen Berechtigungsausweis Zugang zu unterschiedlichen Schloss-Systemen
erhalten kann.
[0013] Vorzugsweise ist die erste Schnittstelle eine Transponderschnittstelle für den Frequenzbereich
zwischen 100 kHz und 15 MHz.
[0014] Dieser Frequenzbereich ermöglicht eine Datenübertragung auch dann, wenn keine direkte
Sicht zwischen dem Codegeber und dem schlossseitigen Empfänger der ersten drahtlosen
Schnittstelle besteht. Es besteht so die Möglichkeit, das Schloss-System ohne Beeinträchtigung
der ersten drahtlosen Schnittstelle gegen Witterungseinflüsse oder Vandalismus zu
schützen.
[0015] Bei einer Weiterbildung überträgt die Transponderschnittstelle induktiv oder elektromagnetisch
Energie zur Speisung eines Transponders im Berechtigungsausweis, und zwischen dem
Transponder des Berechtigungsausweises und dem Codeauswerter werden Daten zur Prüfung
der Berechtigung übertragen.
[0016] Bei dieser Lösung können kleine, handliche passive Transponder eingesetzt werden,
was für das Wartungs- und Betriebspersonal einen Bedienungskomfort bedeutet. Außerdem
lassen sich übliche Komponenten für Zugangskontrollsysteme verwenden, insbesondere
Ausweiskarten mit Codegeber, die auch bereits für Zugänge an anderen Gebäuden mit
Anschluss an das elektrische Versorgungsnetz eingesetzt werden.
[0017] Alternativ kann die erste Schnittstelle als Schnittstelle für ein Mobilfunknetz ausgebildet
sein.
[0018] In diesem Fall ist es möglich, statt eines zusätzlichen Berechtigungsausweises ein
Mobiltelefon als Codegeber zu verwenden. So kann das von Wartungs- und Betriebspersonal
üblicherweise mitgeführte Mobiltelefon zusätzlich zu seiner eigentlichen Bestimmung
als Kommunikationsgerät auch als Codegeber mit Berechtigungsausweis eingesetzt werden,
so dass dann ein zusätzlicher Berechtigungsausweis entbehrlich ist.
[0019] Der Code kann der SIM-Kartennummer entsprechen oder auch gesondert aus einem Speicher
oder über die Tastatur, gegebenenfalls in Verknüpfung mit der SIM-Kartennummer, übermittelt
werden.
[0020] Gemäß einer Weiterbildung kann die erste Schnittstelle zusätzlich einen Nahfeldsensor
zur Erfassung der Aussendung eines als Codegeber dienenden Mobiltelefons umfassen.
[0021] Bei dieser Ausführung wird sichergestellt, dass der Code über das Mobiltelefon nur
dann wirksam eingegeben werden kann, wenn der Mitarbeiter sich vor Ort in unmittelbarer
Nähe des Schloss-Systems aufhält und damit nur das unmittelbar benachbarte Schloss-System
entriegelt wird, nicht aber gleichzeitig alle mit demselben Code programmierten Schloss-Systeme.
[0022] Alternativ kann vorgesehen sein, dass der ersten Schnittstelle zusätzlich ein Display
zur Anzeige eines ständig wechselnden Codes zugeordnet ist, der über die Tastatur
des als Codegeber dienenden Mobiltelefons vom Wartungs- und Betriebspersonal einzugeben
ist.
[0023] Auch diese Maßnahme stellt sicher, dass nur das in der Nähe befindliche Schloss-System
entriegelt werden kann, dessen Display sichtbar ist, denn durch den ständig wechselnden
Code werden einzelne Schloss-Systeme individualisiert.
[0024] Vorzugsweise umfasst die zweite Schnittstelle einen Empfänger oder einen Transceiver
für eine Funkstrecke kleiner Leistung in einem zugelassenen Frequenzbereich, insbesondere
433 MHz oder 868 MHz, oder für ein Mobilfunknetz.
[0025] Dadurch ist es möglich, eine Datenkommunikation über eine kurze Entfernung zu einem
stationären Schnittstellensender oder -transceiver herzustellen, der dann seinerseits
über Datenleitungen mit dem externen Zugangskontrollsystem oder der externen Datenbank
verbunden ist. Möglich sind hier bei Funkstrecken kleiner Leistung Entfernungen von
einigen zehn Metern oder bei einem Mobilfunknetz auch von einigen hundert Metern bis
Kilometern zur nächsten Kopfstation.
[0026] Durch die Funkstrecke kleiner Leistung können mehrere benachbarte Schloss-Systeme
untereinander und/oder mit einer Relaisstation kommunizieren. Eines der Schloss-Systeme
oder die Relaisstation übernimmt dann die Verbindung zu einem externen Zugangskontrollsystem
oder einer Datenbank. Hierfür ist dann nur eine gemeinsame Schnittstelle erforderlich.
Da im praktischen Betrieb nur jeweils ein Schloss-System aktiv ist, besteht keine
Gefahr einer Datenkollision durch gleichzeitigen Übertragungswunsch mehrerer Schloss-Systeme.
[0027] Der Codeauswerter kann einen Speicher für unterschiedliche Codes von Berechtigungsausweisen
umfassen, die über die zweite drahtlose Schnittstelle aktualisierbar sind. Bei Ausbildung
der zweiten Schnittstelle als unidirektional zwischen dem externen Zugangskontrollsystem
oder der externen Datenbank und dem Codeauswerter des Riegelmechanismus erfolgt die
Zugangsprüfung durch den Codeauswerter generell mit dem lokal gespeicherten Code.
Bei Ausbildung der zweiten Schnittstelle als bidirektional zwischen dem externen Zugangskontrollsystem
oder der externen Datenbank und dem Codeauswerter des Riegelmechanismus erfolgt die
Zugangsprüfung durch den Codeauswerter nur bei Ausfall dieser Schnittstelle mit dem
lokal gespeicherten Code.
[0028] Hierdurch wird jederzeit eine Zugangsmöglichkeit mit unterschiedlichen Berechtigungsausweisen
durch unterschiedliches Wartungs- und Betriebspersonal ermöglicht, wobei eine ferngesteuerte
Verwaltung der Berechtigungen möglich ist und außerdem ein Notbetrieb während des
Ausfalls der zweiten Schnittstelle aufrechterhalten werden kann.
[0029] Ferner kann der Codeauswerter auch einen Zeitmesser umfassen, welcher als Echtzeituhr,
gegebenenfalls mit Tageszeit und zusätzlich Datum oder als Zähler ausgebildet ist.
Zusätzlich kann eine Zugangsprüfung mit einer generellen oder temporären Berechtigung
des Berechtigungsausweises verknüpft werden.
[0030] Es ist dann möglich, den Zugang von einem Datum, einer Uhrzeit oder einem Zählerstand
abhängig zu machen. Dadurch kann ein Berechtigungsausweis mit unverändertem Code dennoch
zeitselektiv eingesetzt werden. Eine temporäre Berechtigung kann auch Dauer oder Häufigkeit
des Zugangs umfassen. Sie kann intern oder extern vergeben und auch nach ein- oder
mehrmaliger Benutzung verändert oder gelöscht werden.
[0031] Das Gehäuse des Schloss-Systems kann aus zwei Teilen bestehen, von denen ein erstes
Teil aus Metall besteht und den Riegelmechanismus umfasst und ein zweites Teil aus
Kunststoff besteht und eine Antenne des Codeempfängers oder -senders sowie gegebenenfalls
des Transceivers oder der Transceiver für eine Funkstrecke kleiner Leistung und/oder
ein Mobilfunknetz umfassen. Dabei können die übrigen Komponenten ganz oder teilweise
im ersten oder zweiten Teil des Gehäuses angeordnet sein.
[0032] Dieser Aufbau ermöglicht es, besonders sicherheitsrelevante Teile im Gehäuse aus
Metall unterzubringen und so gegen Sabotage zu schützen. Dagegen könnte die Antenne,
welche zur Erzielung guter Strahlungseigenschaften abgesetzt aber geschützt angebracht
sein muss, im Gehäuseteil aus Kunststoff angeordnet werden. Dort können aber auch
andere weniger sicherheitsrelevante Teile, zum Beispiel Batterien, angeordnet sein,
um deren Austausch zu vereinfachen.
[0033] Bei Anordnung von elektrischen Komponenten in beiden Teilen des Gehäuses können diese
durch Kontakte untereinander verbunden sein.
[0034] Dadurch ist es im Prinzip weitgehend freigestellt, in welchem der beiden Teile die
elektrischen und elektronischen Komponenten untergebracht sind, soweit dies nicht
durch sicherheitsrelevante Erfordernisse vorgegeben ist.
[0035] Zur Erhöhung der Sicherheit der Datenkommunikation zwischen trennbaren Teilen des
Gehäuses können auch interne Verschlüsselungseinrichtungen mit Autentitätsprüfung
in beiden Teilen des Gehäuses vorgesehen sein.
[0036] Diese stellen nur dann die Funktion der beiden Teile des Gehäuses her, wenn zusammengehörende
Teile verwendet werden. Ein missbräuchlicher Austausch unterschiedlicher Teile des
Gehäuses z. B. unterschiedlicher Schloss-Systeme wird so erkannt und eine Funktion
verhindert. Nur bei passenden Teilen des Gehäuses wird nach Zusammenfügen automatisch
wieder die Funktionsbereitschaft hergestellt.
[0037] Weiterhin ist vorgesehen, dass bei Ausbildung als Vorhängeschloss ein Positionsgeber
für den Riegel oder Vorhängebügel mit dem Codeauswerter verbunden ist.
[0038] Hierdurch kann erkannt werden, ob der Riegel oder Vorhängebügel nach dem Schließen
wieder in die richtige Position gelangt und auch ob das Schloss gewaltsam geöffnet
wird.
[0039] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, das
in der Zeichnung dargestellt ist.
[0040] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipdarstellung eines elektronisch codierten Schloss-Systems mit einem Vorhängeschlosses
in einer ersten Ausführung,
- Fig. 2
- eine Prinzipdarstellung eines elektronisch codierten Schloss-Systems mit einem Vorhängeschloss
in einer zweiten Ausgestaltung und
- Fig. 3
- eine Prinzipdarstellung der Integration eines elektronisch codierten Schloss-Systems
in einem Zugangskontrollsystem
[0041] Die Figuren 1 und 2 zeigen unterschiedliche Ausführungsformen eines elektronisch
codierten Schloss-Systems mit einem Vorhängeschloss 10. Das Schloss-System umfasst
ein Gehäuse, welches aus einem ersten Gehäuseteil 12 aus Metall und einem zweiten
Gehäuseteil 14 aus Kunststoff besteht. In dem Gehäuseteil 12 aus Metall ist ein Riegelmechanismus
16 angeordnet, der einen Vorhängebügel 18 sperrt oder entsperrt.
[0042] Der Riegelmechanismus 16 umfasst einen Antrieb 20 zur Betätigung. Dieser ist bei
der Darstellung in Figur 1 durch einen elektrischen Antrieb gebildet, zum Beispiel
durch einen Motor, einen Magneten oder ein Piezoelement.
[0043] Der Antrieb 20 sowie weitere elektronische Bauelemente wird durch eine Energieversorgung
22 mit elektrischer Energie versorgt. Bei der Energieversorgung kann es sich um eine
Batterie, einen Akku oder auch um eine externe Energiequelle mit oder ohne Pufferelement,
zum Beispiel in Form eines Kondensators, handeln.
[0044] Der Antrieb 20 wird durch einen Codeauswerter 24 gesteuert. Diesem Codeauswerter
24 kann ein interner Speicher 26 zur Speicherung von zugelassenen Codes und eine Uhr
28 oder ein externes Zugangskontrollsystem oder eine externe Datenbank zugeordnet
sein. Der Codeauswerter 24 ist ferner mit einem Codetransceiver 30 verbunden, dem
der zu prüfende und bei Gültigkeit eine Freigabe ermöglichende Code über einen Berechtigungsausweis
32 mit einem Codegeber 34 zugeführt wird. Zur Übertragung des Codes vom Codegeber
34 zum Codetransceiver 30 kann die Übertragungsstrecke eine elektromagnetische, optische,
akustische oder galvanische Schnittstelle sein. Als elektromagnetische Schnittstelle
ist eine Transponderschnittstelle oder ein Mobilfunknetz geeignet.
[0045] Die Transponderschnittstelle kann bidirektional ausgebildet sein. Die Mobilfunkschnittstelle
umfasst einen Mobilfunktransceiver 38. Alternativ kann auch ein Transceiver für eine
Funkstrecke kleiner Leistung verwendet werden, zum Beispiel im 433 oder 868 MHz-Bereich.
[0046] Zur Kommunikation mit einem externen Zugangskontrollsystem oder einer externen Datenbank
kann ebenfalls die Mobilfunkschnittstelle dienen oder eine HF- oder NF-Schnittstelle
mit einem Transceiver. Als HF- Schnittstelle kann eine Funkstrecke kleiner Leistung
dienen, zum Beispiel im 433 oder 868 MHz-Bereich.
[0047] Die beiden Transceiver 30 und 38 umfassen auch Antennen 42 und 44. Diese sind im
Gehäuseteil 14 aus Kunststoff angeordnet.
[0048] Ergänzend können auch noch ein akustischer Alarmgeber 46 und eine optische Anzeige
48, die auch als Display für numerische oder alphanumerische Zeichen ausgebildet sein
kann, vorhanden sein. Diese können einer Quittierung einer richtigen Funktion oder
einer Fehlfunktion dienen oder auch zur Eingabe eines sich in Abständen fortlaufend
ändernden Codes auffordern, der nur durch Ablesen erkannt werden kann.
[0049] Darüber hinaus kann auch noch ein Sensor 50 vorgesehen sein, der eine korrekte Verriegelung
oder aber auch eine gewaltsame Öffnung signalisieren kann.
[0050] Die Bestandteile der elektrischen und elektronischen Komponenten im Gehäuseteil 12
und im Gehäuseteil 14 werden durch Kontakte 52 untereinander verbunden.
[0051] Bei der Ausgestaltung nach Fig. 2 wird statt eines elektrischen Antriebs ein mechanischer
Antrieb 54 verwendet, der mit dem Riegelmechanismus 16 über eine Kupplung 56 verbunden
ist. Im übrigen entspricht der weitere Aufbau weitgehend dem in Fig. 1, wobei jedoch
bei Fig. 2 einige der elektronischen Baugruppen anders in den beiden Gehäuseteilen
12 und 14 verteilt sind.
[0052] Zur Sicherung eines zulässigen Datentransfers zwischen den Gehäuseteilen 12 und 14
und Verhinderung eines unzulässigen Austausches der Gehäuseteile erfolgt der Datentransfer
zwischen den Gehäuseteilen mittels Codiervorrichtungen 36 und 40. Diese prüfen die
Daten auf Autentität und verhindert gleichzeitig Datenmanipulationen an der Schnittstelle.
[0053] Fig. 3 zeigt die Integration eines elektronisch codierten Schloss-Systems in ein
Zugangskontrollsystem. Das Zugangskontrollsystem umfasst hier einen Datenbus 58, der
zu einer externen Datenbank führt. Daran angeschlossen ist ein in einem Gebäude an
einer Tür angebrachtes Schreib-/Lesegerät 62, das mit üblichen Transpondern kommunizieren
kann. Ein solcher Transponder kann auch ein Berechtigungsausweis 32 mit einem Codegeber
34 sein, der dadurch universell einsetzbar ist.
[0054] Mit dem Schreib-/Lesegerät 62 ist eine Türsteuereinheit 60 mit einem Transceiver
64 gekoppelt, die über eine Antenne 66 mit einem oder mehreren der elektronischen
Schlösser über eine Funkverbindung kleiner Leistung kommuniziert. Dadurch kann von
den Schlössern eine Abfrage extern gespeicherter Zugangsdaten erfolgen. Es kann sich
dabei um die gleichen Zugangsdaten handeln, die auch vom Schreib-/Lesegerät 62 abgefragt
werden, also um Daten im Speicher eines örtlichen Zugangskontrollsystems oder einer
externen Datenbank. Jedes mobile oder stationäre Schloss entspricht dann einem weiteren
in das Zugangskontrollsystem integrierten Schreib-/Lesegerät für eine Zugangskontrolle.
Die Türsteuereinheit mit dem Transceiver kann aber auch als Relaisstelle für eine
Kommunikation der Schlösser 10 in der beschriebenen Ausgestaltung für eine Zugangsdatenabfrage
oder eine Datenaktualisierung dienen.
[0055] Falls zur Prüfung der Zugangsdaten auf eine externen Datenbank zugegriffen werden
muss, kann dies gemeinsam über ein Bussystem 58 und/oder ein zwischengeschaltetes
Kommunikationsnetz erfolgen.
1. Elektronisch codierbares Schloss-System, bestehend aus einem Gehäuse mit einem durch
einen Riegelmechanismus ver- und entriegelbaren Schließorgan, wobei der Riegelmechanismus
mittels eines elektronischen Codeauswerters bei Auswertung eines gültigen Codes entsperrbar
ist und der Codeauswerter eine erste drahtlose Schnittstelle umfasst, über die Daten
von einem externen Berechtigungsausweis mit einem Codegeber übertragbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Codeauswerter eine zweite drahtlose Schnittstelle zur Datenkommunikation mit
einem externen Zugangskontrollsystem oder einer externen Datenbank umfasst, über die
im Codeauswerter speicherbare Berechtigungsdaten aktualisierbar sind und/oder über
die eine Gültigkeitsanfrage des Berechtigungsausweises übertragbar und eine Gültigkeitsantwort
rückübertragbar ist.
2. Elektronisch codierbares Schloss-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schnittstelle eine Transpondersschnittstelle für den Frequenzbereich zwischen
100 KHz und 15 MHz ist.
3. Elektronisch codierbares Schloss-System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Transpondersschnittstelle induktiv oder elektromagnetisch Energie zur Speisung
eines Transponders im externen Berechtigungsausweis überträgt und zwischen dem Transponder
des Berechtigungsausweises und dem Codeauswerter Daten zur Prüfung der Berechtigung
übertragen werden.
4. Elektronisch codierbares Schloss-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schnittstelle als Schnittstelle für ein Mobilfunknetz ausgebildet ist.
5. Elektronisch codierbares Schloss-System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schnittstelle zusätzlich einen Nahfeldsensor zur Erfassung der Aussendung
eines als Codegeber dienenden Mobiltelefons umfasst.
6. Elektronisch codierbares Schloss-System nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schnittstelle zusätzlich ein Display zur Anzeige eines ständig wechselnden
Codes umfasst, der über die Tastatur des als Codegeber dienenden Mobiltelefons vom
Betriebspersonal einzugeben ist.
7. Elektronisch codierbares Schloss-System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schnittstelle einen Empfänger oder einen Transceiver für eine Funkstrecke
kleiner Leistung in einem zugelassenen Frequenzbereich, insbesondere 433 MHz oder
868 MHz, oder für ein Mobilfunknetz umfasst.
8. Elektronisch codierbares Schloss-System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Codeauswerter einen Speicher für unterschiedliche Codes von Berechtigungsausweisen
umfasst, der über die zweite drahtlose Schnittstelle aktualisierbar ist und bei Ausbildung
der zweiten Schnittstelle unidirektional vom externen Zugangskontrollsystem oder der
externen Datenbank zum Codeauswerter des Riegelmechanismus generell oder bei Ausbildung
der zweiten Schnittstelle bidirektional zwischen dem externen Zugangskontrollsystem
oder der externen Datenbank und dem Codeauswerter des Riegelmechanismus nur bei Ausfall
dieser Schnittstelle die Zugangsprüfung mit den lokal gespeicherten Codes erfolgt.
9. Elektronisch codierbares Schloss-System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Codeauswerter eine Uhr umfasst, welche als Echtzeituhr oder als Zähler ausgebildet
ist und zusätzlich eine generelle oder individuelle temporäre Berechtigung des Berechtigungsausweises
mit der Zugangsprüfung verknüft.
10. Elektronisch codierbares Schloss-System nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse aus zwei Teilen besteht, von denen ein erstes Teil aus Metall besteht
und den Riegelmechanismus umfasst, und ein zweites Teil aus Kunststoff besteht und
Antennen der ersten und zweiten Schnittstellen umfasst, wobei die übrigen Komponenten
ganz oder teilweise im ersten oder zweiten Teil des Gehäuses angeordnet sind.
11. Elektronisch codierbares Schloss-System nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei Anordnung von elektrischen Komponenten in beiden Teilen des Gehäuses diese Komponenten
durch Kontakte untereinander verbunden sind.
12. Elektronisch codierbares Schloss-System nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass den trennbaren elektronischen Komponenten in den Teilen des Schloss-Systems Codiervorrichtungen
für einen gesicherten Datenaustausch untereinander zugeordnet sind.
13. Elektronisch codierbares Schloss-System nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausbildung als Vorhängschloß ein Positionsgeber für den Vorhängebügel im Gehäuse
angeordnet ist, der vom Codeauswerter ausgewertet wird.