[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Kochfeld mit einer transparenten, nicht eingefärbten
Glaskeramikplatte oder alternativ mit einer Glasplatte aus vorgespanntem Spezialglas
als Kochfläche, die mit Strahlungsheizelementen beheizte Kochzonen aufweist, an der
Dekore angebracht sind und deren Unterseite eine IR-durchlässige Schicht aus einer
temperaturbeständigen Farbe trägt.
[0002] Kochfelder mit einer Glaskeramikplatte als Kochfläche sind gängiger Stand der Technik.
Sie weisen typischerweise, wie aus der EP 0 220 333 hervorgeht, eine Glaskeramikplatte
auf, die mit farbgebenden Ionen zur Verringerung der Transmission eingefärbt ist,
damit die unterhalb der Glaskeramikplatte untergebrachten Funktions-Komponenten des
Kochfeldes praktisch von oben nicht einsehbar sind. Diese Kochflächen sind daher praktisch
nicht transparent und erscheinen in Aufsicht schwarz.
[0003] Aus vorgenannten Glaskeramikplatten gebildete Kochflächen sind im allgemeinen mit
Dekoren versehen, sei es aus rein ästhetischen Gründen oder um Funktionsbereiche,
wie z.B. die Kochzonen, gegenüber anderen Bereichen der Kochfläche, abzugrenzen. Diese
Dekore und deren Aufbringung auf die Glaskeramikplatte werden beispielsweise in der
DE 44 26 234 C 1 (= EP 0 693 464 B 1 und der DE 34 33 880 C 2 beschrieben.
[0004] Wegen der Nichttransparenz der eingefärbten Glaskeramikplatte werden daher die Dekore
an der Kochfläche, einschließlich der sogenannten, beispielsweise aus der DE 197 28
881 C 1 (= DE 297 11 916.8 U 1) bekannten vollflächendekorierten Kochflächen, bei
denen das Dekor nahezu vollständig die Oberseite der Kochfläche abdeckt, gemäß dem
o.a. Stand der Technik mit keramischen Farben auf Emaillebasis auf der Oberseite,
entweder typischerweise mittels Siebdruck aufgedruckt, oder dort nach der Abziehbild-Technik
aufgebracht und anschließend eingebrannt.
[0005] Durch die DE - 200 05 461 U1 ist es bekannt, als Kochflächen dienende Glaskeramikplatten
aus einer transparenten, nicht eingefärbten Glaskeramik herzustellen und deren Unterseite
mit einer temperaturbeständigen Farbe zu bedrucken. Diese Farbschicht dient einmal
der Herstellung der Nichttransparenz, d.h. sie ersetzt die sonst übliche Einfärbung,
damit die Platte in Aufsicht ebenfalls dunkel erscheint. Zum anderen ist die unterseitige
Schicht als farbgebende Dekorierung ausgebildet, wogegen die Oberseite der Glaskeramikplatte
dekorfrei, d.h. nicht insoweit beschichtet ist.
[0006] Durch die alleinige Beschichtung der Unterseite der Glaskeramikplatte mit einem dunklen
Farbeindruck besitzt dieses bekannte Kochfeld einmal eine gewisse Auffälligkeit gegenüber
Verschmutzungen, z.B. von Fingerabdrücken, und zum anderen keinen Schutz vor oberflächigen
Kratzern, vor Metallabrieb und Gebrauchsspuren.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannte Auffälligkeit zu reduzieren
und einen Oberflächenschutz vorzugeben bzw. auf einfache Weise vorgegebene Farbeindrücke
zu realisieren.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt ausgehend von dem eingangs bezeichneten Kochfeld
mit einer transparenten, nicht eingefärbten Glaskeramikplatte oder Glasplatte aus
vorgespanntem Spezialglas als Kochfläche, die mit Strahlungsheizelementen beheizte
Kochzonen aufweist, an der Dekore aufgebracht sind und deren Unterseite eine IR-durchlässige
Schicht trägt, gemäß der Erfindung dadurch, daß die unterseitige Schicht unifarben
ausgebildet ist und die Oberseite der Glaskeramik- oder Glasplatte mit einer Vollflächendekorschicht
versehen ist. Durch diese Kombination hat man die Möglichkeit, vorgegebene Farbeindrücke
zu erzielen, die sonst nur durch das sehr aufwendige Einfärben der Glasschmelze realisiert
werden können.
[0009] Gemäß einer wesentlichen Weiterbildung der Erfindung sind die Farbpigmente der unifarbenen
unterseitigen Schicht und die der oberseitigen Vollflächendekorschicht so gewählt,
daß sich in Draufsicht ein weißlicher oder cremeweißlicher oder bisquitartiger Farbeindruck
ergibt.
[0010] Der cremeweißliche bzw. bisquitartige Farbeindruck in Verbindung mit der oberseitigen
Vollflächendekorschicht reduziert in besonderer Weise Auffälligkeiten gegenüber Verschmutzungen,
insbesondere von Fingerabdrücken. Die oberseitige Vollflächendekorschicht bietet ferner
Schutz vor oberflächigen Kratzern, vor Metallabrieb und Gebrauchsspuren.
[0011] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung sind die temperaturbeständigen Farben aufgedruckt
und eingebrannt. Diese Methode des Bedruckens erlaubt eine einfache und damit wirtschaftliche
Herstellung der mit Dekore versehenen Glas- oder Glaskeramikplatte, wobei im Fall
der Glaskeramikplatten die typische Noppenstruktur den Farbauftrag erschwert.
[0012] Als temperaturbeständige Farben kommen gemäß der Weiterbildung der Erfindung Farben
in Frage, die auf in organischen Lösungsmitteln gelösten Metall- und/oder Edelmetallverbindungen
beruhen und/oder kolloidale Metalle enthalten, sogenannte Lüsterfarben, Edelmetallresinate
oder allgemein "organometallische" Farben, sowie organometallische Farben, die zusätzlich
beliebig pigmentiert sein können, sowie Farben mit einer Matrix auf Sol-Gel-Basis,
die entweder eine charakteristische Eigenfärbung aufweisen und/oder zusätzlich beliebig
pigmentiert sein können, wobei im Heißbereich vorzugsweise konventionelle, anorganische
Pigmente oder Lüster-, Perlglanz-Interferenzpigmente oder beliebige Mischungen dieser
Pigmente verwendet werden können.
[0013] Für den Kaltbereich kommen ebenfalls die oben genannten organometallischen Farben,
Lüsterfarben, Edelmetallresinate, und/oder zusätzlich beliebig pigmentierte organometallische
Farben, Lüsterfarben, Edelmetallresinate in Frage, und/oder organische Farben, Farblacke,
Farben auf Basis organisch modifizierter Gläser und/oder Farben, die aus einer organischen
Bindematrix oder Matrix auf Sol-Gel-Basis bestehen und konventionelle, organische
Farbstoffe oder anorganische Pigmente, Lüster-, Metalleffekt-, Perlglanz- oder Interferenzpigmente
oder verschiedene Mischungen dieser Pigmente enthalten. Die erstgenannten "organometallischen"
Farben und Farben auf Basis einer Sol-Gel-Matrix weisen die notwendige Temperaturbeständigkeit
auf, um auch der direkten Bestrahlung durch die die Kochzonen beheizenden Strahlungselementen
dauerhaft widerstehen zu können.
[0014] Die vorgenannten Farben werden, je nach Farbmaterial, bei verschiedenen Temperaturen
eingebrannt.
[0015] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung sind zur Erzielung besonderer Farbeffekte
in einigen Fällen aus dem vorgenannten organometallischen Lösungen mit Metall- und/oder
Edelmetallanteilen als Farben gebildete Dekore, die in der Regel deckend genug sind
mit organischen Farben oder Farben, die aus einer organischen, vorzugsweise polymeren
Bindematrix oder Matrix auf Sol-Gel-Basis bestehen und konventionelle, anorganische
Pigmente, Lüster-, Metalleffekt-, Perglanz- oder Interferenz-Pigmente oder verschiedene
Mischungen dieser Pigmente enthalten, hinterlegt.
[0016] Je nach erforderlicher Temperaturbeständigkeit, d.h. abhängig davon, ob die Dekore
in der beheizten Zone oder im Kaltbereich der Kochfläche aufgebracht ist, werden gemäß
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung Kombinationen aus verschiedenen Farben
verwendet. Denn grundsätzlich kann jede der o. g. Farben einzeln oder - soweit Verträglichkeit
gegeben ist - in Kombination mit jeder anderen der o. g. Farben verwendet werden,
wobei die Temperaturbeständigkeit der einzelnen Farbtypen, der Grad der Transparenz
der Farbschichten und die gewünschten Farbeindrücke den Anwendungsbereich und die
Farbkombinationen beeinflussen.
[0017] Die aus organometallischen Lösungen mit Metall- und/oder Edelmetallanteilen gebildeten
Farben können auch selbst zur Erzeugung neuer Effekte mit konventionellen, anorganischen
Pigmenten, Lüster-, Metalleffekt-, Perglanz- oder Interferenz-Pigmenten oder verschiedenen
Mischungen dieser Pigmente versetzt werden und bei Bedarf mit organischen Farben,
Farblacken, Farben auf Basis organisch modifizierter Gläser und/oder Farben, die aus
einer organischen, vorzugsweise polymeren Bindematrix oder Matrix auf Sol-Gel-Basis
bestehen und beliebig pigmentiert sind, hinterdruckt werden.
[0018] Des weiteren sind Kombinationen von transparenten Lüsterfarben mit Edelmetallfarben
als Unterdruckung, insbesondere im Kaltbereich denkbar.
[0019] Je nach erforderlicher Temperaturbeständigkeit, d.h. abhängig davon, ob es sich um
die beheizte Zone oder den Kaltbereich der Kochfläche handelt, werden nur die vorgenannten
"organometallischen" Farben oder eine Kombination aus diesen Farben mit einer organischen
Farbe, einem Farblack, einer Farbe auf Basis organisch modifizierter Gläser oder mit
Farben, die aus einer organischen, vorzugsweise polymeren Bindematrix oder einer Matrix
auf Sol-Gel-Basis bestehen und konventionelle, anorganische Pigmente, Lüster-, Metalleffekt-,
Perlglanz- oder Interferenz-Pigmente oder verschiedene Mischungen dieser Pigmente
enthalten, verwendet.
[0020] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist die unterseitige Schicht durch einen
Mehrfachdruck mehrlagig aufgebracht. Dadurch kann mit Vorteil, je nach Anzahl der
Drucklagen beim mehrmaligen Drucken, der Transmissionsgrad eingestellt werden, wodurch
sich insbesondere besondere Funktionsbereiche, wie Displayfenster, auf der Kochfläche
darstellen lassen. Weiterhin lassen sich auf diese Weise auch Metallic-Effekte erzielen,
die insbesondere im Hinblick auf die Kombinationsmöglichkeiten mit Edelstahl von Kundsenseite
gewünscht sind.
[0021] Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist das Kochfeld so ausgebildet,
daß im Kaltbereich der Glas- oder Glaskeramikplatte eine laminierte Folie, z.B. eine
dünne Aluminiumfolie oder eine temperaturbeständige Polyester- oder Melaminharzfolie,
mit hochtransparenten Klebern und lediglich in den Kochzonen-Heißbereichen eine Farbschicht
aus den temperaturbeständigen Farben aufgebracht, insbesondere eine einlagige oder
mehrlagige Edelmetall- und/oder Lüsterfarbschicht, wobei letztere aufgrund höherer
IR-Transparenz bevorzugt wird.
[0022] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung einer in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsform, die auch die Erfindung näher erläutert.
[0023] Die einzige Fig. zeigt in einer schematisierten Schnitt-Darstellung einen Ausschnitt
aus einem Kochfeld mit einer transparenten, nicht eingefärbten Glaskeramikplatte 1
als Kochfläche.
[0024] Diese Glaskeramikplatte 1 weist mindestens eine gestrichelt angedeutete Kochzone
2, den Heißbereich, auf, dem ein elektrisch betriebenes Strahlungs-Heizelement 3 zugeordnet
ist. Der Heißbereich 2 besitzt typischerweise eine Temperatur von > ca. 350° C. Er
ist umgeben von einer gestrichelt angedeuteten ringförmigen Übergangszone 4 mit einer
Stärke von 0 - 25 mm und dem Kaltbereich 5, in dem die Temperatur in der Regel unterhalb
von 220° C liegt.
[0025] Auf der Unterseite der transparenten Glaskeramikplatte 1 ist eine unifarbene Schicht
6 aus temperaturbeständigen Farben aufgebracht. Diese Schicht 6, die auch mehrlagig
ausgebildet sein kann, besteht aus Farben bzw. Farbkombinationen, die eine je nach
dem Bereich der Platte, auf dem sie aufgebracht sind, angepaßte hohe Temperaturbeständigkeit
besitzen und deren Aufbringen auf die Plattenunterseite vorzugsweise durch Aufdrucken
erfolgt.
[0026] Im Heißbereich 2 besteht die Schicht 6 aus einem Schichtabschnitt 6 a aus Farben,
die aus organometallischen Lösungen mit Metall und/oder Edelmetall gebildet werden.
Hierbei handelt es sich um filmbildende Farben, die ein oder mehrere Edelmetalle -
insbesondere Platin, Palladium, Gold und Silber - sowie weitere metallische Verbindungen,
gelöst in organischen Lösungsmitteln, und/oder Metalle kolloidal enthalten, und denen
Substanzen wie Harze, Cosolventien, und/oder beliebige Additive zugesetzt sind, welche
die Farbe, Farbintensität, Adhäsion oder Löslichkeit der Lüsterfarben beeinflussen.
Hersteller derartiger Farben sind z.B. Heraeus, Johnson Matthey, Cerdec. Diese Farben
zeichnen sich aus durch hohe Farbintensität bei geringer Schichtdicke und beeinträchtigen
somit die Festigkeit der Kochflächen nur geringfügig. Die Temperaturbeständigkeit
liegt je nach Farbe zwischen 500 und 950° C im Dauerbetrieb und kann beim temperaturbeständigeren
Farben kurzzeitig bis zu 1000° C betragen.
[0027] Durch zweimaliges oder mehrmaliges Drucken kann die Transmission im sichtbaren Spektralbereich
weiter reduziert werden. Die Infrarot-Transmission liegt beim Einfach-Druck - je nach
Art der Glaskeramik und des verwendeten Drucksiebes -, typischerweise zwischen 60
- 85 %, was zur Wärmeübertragung beim Kochen, insbesondere bei Verwendung von schlechtem
Geschirr, beiträgt. Unterstützt wird dieser Effekt dadurch, daß das Material der Glaskeramikplatte
1 bereits selbst eine sehr hohe IR-Transparenz besitzt. Der Einbrand erfolgt entweder
im Primärbrand, während der sogenannten Keramisierung, wie es in der DE 35 05 922
C1 beschrieben ist, oder in einem speziellen Sekundärbrand bei typ. 200° C bis 900°
C, vorzugsweise bei ca. 460 bis 650° C für weniger temperaturbeständige Farben für
ca. 5 bis 60 min, bzw. bei ca. 460° C - 900° C für temperaturbeständigere Farben,
ebenfalls für ca. 5 - 60 min. Weiterhin verwendbar sind die vorg. "organometallischen"
Farben auch im Übergangsbereich 4 und im Kaltbereich 5 der Kochfläche, d.h. außerhalb
der Kochzone 2, wo die Temperaturbelastung von ca. 350° C am Rand der Kochzone bis
ca. Raumtemperatur am Außenrand der Kochfläche abfällt.
[0028] Hier werden vor allem "organometallische", insbesondere Lüsterfarben verwendet, die
eine geringere Temperaturbeständigkeit aufweisen und von denen ein breiteres Farbspektrum
im weiß/gelblich-Bereich zur Verfügung steht.
[0029] Zur farbigen Unterscheidung wird in bevorzugter Ausführungsform eine andere, z.B.
hellere "organometallische" Farbe verwendet, die ggf. mit einer Deckschicht hinterdruckt
ist. Die Deckschicht ist in einem Fall eine organische Farbe. Die Temperaturbeständigkeit
beträgt bei diesem Farbtyp üblicherweise max. 180 bis 300° C. Dies führt dazu, daß
zwischen der Kochzone und der organischen Deckschicht ein Zwischenraum von ca. 0 bis
25 mm ausgespart werden muß, der in Verbindung mit dem üblicherweise hellen Isolationsring
der Heizelemente 3 als zusätzliches gestalterisches Designelement zur Kennzeichnung
der Kochzone, der Kochzonenmarkierung, herangezogen wird, und sowohl unbedruckt als
auch mit einer temperaturbeständigeren Farbe bedruckt sein kann.
[0030] Bei Verwendung von z.B. Farben, die anorganische Pigmente, Lüster-, Perlglanz-, Metalleffekt-
oder Interferenz-Pigmente oder Mischungen verschiedener Pigmente enthalten, und die
sich durch metallischen Glanz auszeichnen, kann aufgrund der gegenüber den rein organischen
Farben deutlich höheren Temperaturbeständigkeit von ca. 500 bis 650° C auf die oben
erwähnte Aussparung verzichtet werden.
[0031] O. g. Farben lassen sich im Kaltbereich sowohl in Verbindung mit den "organometallischen"
Farben verwenden, als auch alleine einsetzen.
[0032] Je nach verwendeter Deckfarbe werden in Verbindung mit den verschiedenen "organometallischen"
Farben unterschiedliche Farbeffekte im weiß/gelblichen Bereich erzielt.
[0033] Weitere Möglichkeiten der Farbgestaltung ergeben sich durch einen Zusatz von sogenannten
Effektpigmenten. Bei den Effektpigmenten handelt es sich um Lüster-, Perglanz- oder
Interferenz-Pigmente, die im Gegensatz zu konventionellen Pigmenten, Schichten mit
unterschiedlichen Brechungsindices besitzen und somit Licht nicht absorbieren und
streuen, sondern in Abhängigkeit des Schichtaufbaus mehr oder weniger stark reflektieren
und transmittieren, sowie um Metalleffekt-Pigmente, die wie ein Spiegel das Licht
gerichtet reflektieren. Hersteller sind z.B. E. Merck, Darmstadt, BASF, Ludwigshafen
- beide Deutschland - sowie Mearl Corp., N.Y. USA, Karrira OY, Porl Finnland, Tayca,
Osaka, Japan.
[0034] Es hat sich gezeigt, daß sich durch Zusatz von 0 bis 20 Gew.-% Effektpigmenten der
Metallic-Effekt deutlich hervorheben läßt. Andererseits zeigte ein zu hoher Anteil
an Effektpigmenten (> 20 Gew.-%) eine Verschlechterung der Hafteigenschaften, so daß
der bevorzugte Bereich zwischen 0,1 und 10 % liegt.
[0035] Weitere Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich durch Verwendung von organischen Farben
in den unterseitigen Schichtabschnitten 6 b im Kaltbereich 5. Je nach Deckkraft der
Farben kann eine zusätzliche Deckschicht erforderlich werden.
[0036] Als Glaskeramikplatten kommen sowohl solche mit rückseitiger Noppen-Struktur als
auch beidseitig glatte Platten zum Einsatz. Erstere besitzen im allgemeinen eine höhere
mechanische Festigkeit. Die beidseitig glatten Platten besitzen aber den Vorteil,
daß Anzeigeelemente, wie LED-LCD-Anzeigen, ohne zusätzliche Immersionsschichten gut
lesbar erscheinen.
[0037] Durch die Anzahl der Schichten läßt sich im Bereich von Funktionszonen, wie z.B.
Displayfenstern, die Transparenz gezielt einstellen.
[0038] Es ist auch eine weitere Ausführungsform mit einer unifarbenen laminierten Farbfolie
im Kaltbereich 5 anstelle einer Farbschicht denkbar. Die Folie ist dabei mit transparenten
temperaturbeständigen Klebern auf die Unterseite der Glaskeramikplatte 1 geklebt.
Als Kleber kommen beispielsweise zum Einsatz: Acrylatklebeschichten, z.B. von der
Fa. 3M, UV-aushärtende Kleber, oder hochtransparente Silikonkleber, bevorzugt 2K-Systeme.
Bei der Laminierung muß auf einen blasenfreien Auftrag geachtet werden. Die Kleberschichten
müssen dabei ggf. die Noppenstruktur (typ. 50 bis 150 µm hoch) ausgleichen, wodurch
sich eine Mindestschichtstärke von 150 µm ergibt. Weiterhin ist bei der Auswahl der
Kleber auf eine ausreichend hohe Wasserdampfbeständigkeit zu achten, da während des
Aufheizens aus dem Isolationsring der Heizelemente 3 Wasserdampf abgegeben wird.
[0039] Anstelle einer Glaskeramikplatte 1 kann die Kochfläche auch durch eine Glasplatte
aus vorgespanntem Spezialglas, z.B. Lithiumalumosilicatglas (LAS-Glas) oder Borosilikatglas,
gebildet werden.
[0040] Im folgenden werden die für die einzelnen Abschnitte 6 a, 6 b der Unterseitenschicht
6 möglichen Beschichtungsmittel zusammengestellt:
1. Für den Heißbereich 6 a:
a: Lüsterfarben von Heraeus, D. Johnson Matthey, NL
b: Lüsterfarben, die konventionelle anorganische Pigmente, Lüster-Metalleffekt-, Perlglanz-,
oder Interferenz-Pigmenten oder verschiedenste Mischungen dieser Pigmente enthalten
c: Sol-Gel-Schichten oder pigmentierte Sol-Gel-Schichten, die konventionelle anorganische
Pigmente, Lüster-, Metalleffekt-, Perlglanz-, oder Interferenz-Pigmenten oder verschiedenste
Mischungen dieser Pigmente enthalten
d: Edelmetallfarben, -resinate oder andere Farben, die auf Grund einer geringen IR-Transparenz
stark aufgerastert gedruckt werden
e: Bevorzugt Borosilikatglas als Fluß mit TiO2 oder CeO2 als Pigment
2. Für den Kaltbereich 5:
- Mindestens bis 350° C, d.h. in direkten Anschluß an den Heißbereich druckbar (ohne Spalt) z.B.:
a: Antikorrosionsfarben mit Metallpigmenten
b: Lüsterfarben mit Temperaturstabilität bis zu 500° C, z.B. von Heraeus, D.; Johnson
Matthey, NL.
c: Lüsterfarben mit Temperaturstabilität bis zu 500° C, die konventionelle anorganische
Pigmente, Lüster-, Metalleffekt-, Perlglanz-, oder Interferenz-Pigmenten oder verschiedenste
Mischungen dieser Pigmente enthalten
d: Edelmetallfarben, -resinate mit Temperaturstabilität bis zu 900° C, z.B. von Johnson
Matthey, Heraeus, D., Cerdec
e: Sol-Gel-Schichten oder pigmentierte Sol-Gel-Schichten, die konventionelle anorganische
Pigmente, Lüster-, Metalleffekt-, Perlglanz-, oder Interferenz-Pigmenten oder verschiedenste
Mischungen dieser Pigmente enthalten.
- Bis 300° C:
f: organische Farben mit anorganischen Farbstoffen z.B.: Farblacke oder Hydroglasuren
von der Firma Diegel, Alsfeld, D.
- Bis 180° C - 220° C:
g: organische Farben mit organischen Farbstoffen, z.B. von Heraeus, D.
h: Farben auf Basis organisch modifizierter Gläser
i: auflaminierte Folien, z.B. Aluminiumfolien, Polyesterfolien, Melaminharzfolien
- Desweiteren alle denkbaren Kombinationen aus den in 1 und 2 genannten Beschichtungsmitteln,
z.B. im Kaltbereich 2b+2f, 2c+2f, 2b+2a, 2b+2d, 2b+2e etc.
[0041] Je nach Beschichtungstyp wird bei unterschiedlichen Temperaturen eingebrannt/getrocknet/gehärtet.
[0042] Zusätzlich zu der unterseitigen, unifarbenen Schicht 6 ist die Oberseite der Glaskeramikplatte
1 mit einer Vollflächendekorschicht 7 versehen, die sich vorzugsweise in gleicher
Weise über die Heiß- und Kaltbereiche 2, 5 erstreckt. Diese Dekorschicht 7 ist vorzugsweise
entsprechend der DE 197 28 881 C1 ausgebildet, d.h. es werden im Siebdruckverfahren
keramische Farben derart auf der Oberseite der Glaskeramikplatte aufgedruckt, daß
mindestens zwei, zueinander korrespondierende und sich zu einer geschlossenen, vollflächigen
Dekor-Bedeckung der Oberfläche ergänzende, raterförmige Strukturelemente als nebeneinander
angeordnete Farbaufträge aufgebracht sind. Diese Dekorschicht ist vorzugsweise unifarben,
und besteht beispielsweise aus einer Farbschicht mit Borosilikatglas als Glasfluß
und keramischen Pigmenten aus TiO2 und/oder CeO2. Auch eine Glasfarbe entsprechend
der DE 197 21 737 C1 mit SiO2 und Al
2O
3 als Hauptbestandteile ist anwendbar.
[0043] Die Farbpigmente der unifarbenen unterseitigen Schicht 6 und die der oberseitigen
Vollflächendekorschicht 7 sind so gewählt, daß sich in Draufsicht auf die beschichtete
Glaskeramikplatte 1 alternativ ein weißlicher, gedeckt weißlicher, cremeweißlicher
oder bisquitartiger Farbeindruck ergibt.
1. Kochfeld mit einer transparenten, nicht eingefärbten Glaskeramikplatte (1) oder Glasplatte
aus vorgespanntem Spezialglas als Kochfläche, die mit Strahlungsheizelementen (3)
beheizte Kochzonen (2) aufweist, an der Dekore aufgebracht sind und deren Unterseite
eine IR-durchlässige Schicht (6) trägt, dadurch gekennzeichnet, daß die unterseitige Schicht (6) unifarben ausgebildet ist und die Oberseite der Glaskeramik-
oder Glasplatte (1) mit einer Vollflächendekorschicht (7) versehen ist.
2. Kochfeld nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbpigmente der unifarbenen unterseitigen Schicht (6) und die der oberseitigen
Vollflächendekorschicht (7) so gewählt sind, daß sich in Draufsicht ein weißlicher
oder cremeweißlicher oder bisquitartiger Farbeindruck ergibt.
3. Kochfeld nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die unifarbene unterseitige Schicht (6)
- im Heißbereich (6 a) der Kochzonen (2) aus einem Material besteht, das bei Temperaturen
größer als ca. 350° C, typischerweise größer als 500° C, beständig ist, und
- im Kaltbereich (6 b) der Kochfläche außerhalb der Kochzonen (2) aus einem Material
besteht, das bei Temperaturen unterhalb von ca. 350° C beständig ist.
4. Kochfeld nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die unterseitige Schicht (6) zumindest im Heißbereich (6 a) aus Farben, bestehend
aus organometallischen Lösungen mit komplexierten und/oder kolloidalen Metall- und/oder
Edelmetallanteilen (Lüsterfarben, Edelmetallresinate), die optional Pigmente oder
Mischungen von Pigmenten enthalten, aufgebaut ist.
5. Kochfeld nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die unterseitige Schicht (6) zumindest im Heißbereich (6 a) aus Sol-Gel-Schichten,
die optional Pigmente oder Mischungen von Pigmenten enthalten, besteht.
6. Kochfeld nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Kaltbereich (5) und/oder im Übergangsbereich (4), in dem Temperaturen bis ca.
350° C erreicht werden, die unterseitige Schicht (6 b) aus Lüsterfarben, ggf. pigmentiert
oder anderen organometallischen Farben, insbesondere Edelmetallresinate, Antikorrosivfarben,
ggf. pigmentiert oder Sol-Gel-Schichten, ggf. pigmentiert, die mindestens bis zu dieser
Temperatur beständig sind, besteht.
7. Kochfeld nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Kaltbereich (5) und/oder im Übergangsbereich (4), in dem Temperaturen bis ca.
300° C erreicht werden, die unterseitige Schicht (6 b) aus organischen Farben, wie
Farblacke, Farben auf Basis organisch modifizierter Gläser und/oder Farben, die aus
einer organischen, vorzugsweise polymeren Bindematrix oder Matrix auf Sol-Gel-Basis
bestehen und konventionelle, anorganische Pigmente, Lüster-, Metalleffekt-, Perlglanz-,
oder Interferenz-Pigmente oder verschiedene Mischungen dieser Pigmente enthalten,
besteht.
8. Kochfeld nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die unterseitige Schicht (6) in dem Heiß-, Übergangs- und Kaltbereich (2, 4, 5) jeweils
aus einer Kombination der für den Bereich temperaturbeständigen Farben besteht.
9. Kochfeld nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die unterseitige Schicht (6) mehrlagig ausgebildet ist.
10. Kochfeld nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die unterseitige Schicht (6) mit einer Deckschicht (8) aus einer anderen Farbe hinterlegt
ist.
11. Kochfeld nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß im Kaltbereich (5) der Glas- oder Glaskeramikplatte (1) eine Folie, vorzugsweise
eine Aluminiumfolie oder eine Edelstahl- oder eine entsprechend temperaturbeständige
Kunststofffolie, wie z.B. eine Polyesterfolie oder Melaminharzfolie mit hochtransparenten
Klebern auflaminiert ist und lediglich in den Heißbereichen (2) eine Farbschicht (6)
aus den entsprechenden temperaturbeständigen Farben aufgebracht ist.