[0001] Die Erfindung betrifft einen Anfahrstrang für eine Metall-Stranggießvorrichtung,
insbesondere für eine Vorprofil-Stahl-Stranggießvorrichtung, mit zumindest einem flexiblen
Stahlband, mittels dessen Kopf der Kokillen-Querschnitt verschließbar ist und auf
dessen Länge bis zum Ende einzelne Glieder über das flexible Stahlband verbunden sind.
[0002] Ein derartiger Anfahrstrang ist aus der WO 97/46343 bekannt. Der Anfahrstrang ist
für das Gießen von Vorprofilen gestaltet. Der Anfahrstrang besitzt einen einheitlichen
Übergangsabschnitt aus einzelnen Gliedern, die zu einem H-Querschnitt zusammengesetzt
und an dem flexiblen Stahlband befestigt sind, das den Kern des Anfahrstrangs bildet.
Der Übergangsabschnitt ist an einen Standard-Abschnitt lösbar angeschlossen, der ebenfalls
mit einem flexiblen Stahlband verbunden ist. Der H-Querschnitt ist jedoch aus einer
Vielzahl von Deckplatten und Seiten-Platten gebildet, so dass die Herstellung aufwendig
ist und die Montage aus einer Vielzahl von Teilen vorgenommen werden muss. Der Anfahrstrang
wird außerdem sehr gewichtsintensiv . Ein weiterer Nachteil besteht in der reduzierten
Gelenkigkeit, so das in Bogenabschnitten der Strangführung mehr Kraft für den Transport
aufgewendet werden muss.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Gelenkfunktion eines solchen Anfahrstrangs
zu verbessern, um bei geringerem Gewicht einen reduzierten Kraftaufwand für den Transport
und die Handhabung zu erzielen.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Anfang für den
Kokillen-Querschnitt aus einem einteiligen Kopfstück besteht, das den Abmessungen
des Kokillen-Querschnitts entspricht und dass daran anschließende, auf Strangbreite
beabstandete, beidseitig und parallele Reihen in Anfahrstrang-Erstreckungsrichtung
bildende, im Bogen biegefähige Glieder mittels jeweils auf einer Reihe aufliegendem
flexiblem Stahlband miteinander verbunden sind. Dadurch wird eine günstigere Gelenkwirkung
durch das Stahlband erzielt, da dieses sich auf der Bogeninnenseite und auf der Außenseite
der Gliederkette befindet. Die aufzubringende Biegungsarbeit wird dadurch reduziert.
Ein weiterer Vorteil bildet die bestehende spielfreie Gelenkführung. Außerdem besteht
der Vorteil, dass bei Vorprofil-Stranggießvorrichtungen der Querschnitt der beiden
Gliederreihen sich an das gegossene Profil anschließen kann und dieses einfach fortsetzt.
[0005] Die Rückstellkraft beim Biegen des Stahlbandes und dessen Biegebeanspruchungsfähigkeit
kann noch dadurch unterstützt werden, dass das flexible Stahlband als Federstahlband
ausgeführt ist.
[0006] Eine Ausgestaltung besteht darin, dass in dem Kopfstück zumindest eine quer zur Anfahrstrang-Erstreckungsrichtung
verlaufende Ausnehmung zur Verbindung mit dem Warmstrang vorgesehen ist. Dadurch werden
bekannte zangenförmige Elemente zum Ausklinken vermieden.
[0007] Nach weiteren Merkmalen wird vorgeschlagen, dass zwischen den beiden Reihen aus Gliedern
in Abständen in Anfahrstrang-Erstreckungsrichtung angeordnete, jeweils zwei sich quer
gegenüberliegende Glieder mittels Quer-Verbindungsglieder befestigt sind. Der Vorteil
ist eine parallele Führung der beiden Glieder-Reihen und eine Versteifung des gesamten
Anfahrstrangs, ohne das Gewicht bemerkenswert zu erhöhen.
[0008] Weitere Vorteile ergeben sich daraus, dass die auf das Kopfstück in Anfahrstrang-Erstreckungsrichtung
folgenden Glieder als Übergangsglieder mit einer reduzierten Dicke ausgebildet sind.
Dadurch wird eine Gewichtseinsparung an den Gliedem, beginnend mit dem ersten Glied
nach dem Kopfstück erzielt, so dass die folgenden Glieder eine geringere Dicke und
damit ein geringeres Gewicht aufweisen.
[0009] Eine andere Ausgestaltung sieht vor, dass die in einer Reihe aneinander anliegenden
Glieder mittels Feder und Nut gelenkig schwenkbar ineinandergreifen. Vorteilhafterweise
findet die Biegebewegung der Glieder untereinander in einer vertikalen Ebene statt,
so dass gleichzeitig eine seitliche Führung entsteht.
[0010] Eine Weiterbildung besteht ferner darin, dass die einzelnen Glieder an den sich gegenüberliegenden
Flächen der beiden Reihen nach unten zurücktretend angeschrägt sind. Dadurch kann
eine Führung des Anfahrstranges auf deren Unterseite und / oder an den Quer-Verbindungsgliedern
erfolgen.
[0011] Vorteilhaft ist außerdem, dass das Kopfstück und / oder die einzelnen Glieder mit
inneren Hohlräumen zur Gewichtsverminderung versehen sind. Die Gewichtsersparnis ist
dabei, ohne eine Schwächung hinnehmen zu müssen entsprechend der Anzahl der Glieder
sehr hoch.
[0012] Nach weiteren Merkmalen wird vorgeschlagen, dass die Federstahlbänder auf die jeweils
eine Reihe bildenden Glieder aufgeschraubt oder aufgenietet sind. Dadurch wird die
Montage vereinfacht.
[0013] Schließlich kann der Anfahrstrang dahingehend günstig eingesetzt werden, dass die
beiden Reihen aus Gliedern mit aufgelegten Federstahlbändern in der Breite eines H-Profils
des Warmstrangs beabstandet sind.
[0014] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und wird nachfolgend
genauer erläutert.
[0015] Die einzige Figur zeigt eine perspektivische Ansicht des Anfahrstrangs für den Längenabschnitt
des Stranggießkokillen-Bereichs und
[0016] Der Anfahrstrang dient für eine Metall-Stranggießvorrichtung, insbesondere für eine
Vorprofil-Stahl-Stranggießvorrichtung und kann aber auch für Brammenstränge, Blockstränge
u. dgl. eingesetzt werden. Die einzelnen Glieder 1 sind mit einem flexiblen Stahlband
2 in Form eines Federstahlbandes 2a miteinander verbunden. Der Kopf 3 besteht aus
einem einteiligen Kopfstück 3a, der den Kokillen-Querschnitt (Gießquerschnitt) verschließt.
Das Federstahlband 2a beginnt zumindest an Gliedern 1a, die eine reduzierte Dicke
aufweisen. Die zwischen dem Kopfstück 3a und den in der Dicke reduzierten Gliedern
1a liegenden Gliedern 1 können auch mittels Bolzen 4 miteinander gelenkig verbunden
sein. Wie gezeichnet, beginnt im Ausführungsbeispiel das Federstahlband 2a auf den
Gliedern 1a mit reduzierter Dicke.
[0017] An den Anfang 5 für den Kokillen-Querschnitt 6 schließen sich auf Anfahrstrangbreite
7 beabstandete, beidseitig und parallele Reihen 8a und 8b in Anfahrstrang-Erstreckungsrichtung
9 verlaufende, im Bogen biegefähige Glieder 1 an, die mittels jeweils auf einer Reihe
8a und 8b aufliegendem flexiblem Stahlband 2 miteinander verbunden sind. Das flexible
Stahlband 2 ist als Federstahlband 2a ausgeführt. In dem einteiligen Kopfstück 3a
ist zumindest eine quer zur Anfahrstrang-Erstreckungsrichtung 9 verlaufende Ausnehmung
10 zur Verbindung mit dem Warmstrang vorgesehen. Zwischen den beiden Reihen 8a und
8b, die aus den Gliedern 1 bestehen, sind in Abständen in Anfahrstrang-Erstreckungsrichtung
9, jeweils zwei sich gegenüberliegende Glieder 1 mittels Quer-Verbindungsglieder 11
befestigt. Die auf das Kopfstück 3a in Anfahrstrang-Erstreckungsrichtung 9 folgenden
Glieder 1a sind als Übergangsglieder 12 mit einer abfallenden Dicke ausgebildet. Um
eine Bogenbewegung in einer senkrechten Ebene ausführen zu können, greifen die in
einer Reihe 8a oder 8b aneinander anliegenden Glieder 1 mittels einer Feder 13 und
einer Nut 14 gelenkig ineinander.
[0018] Die einzelnen Glieder 1 sind an den sich gegenüberliegenden Flächen 15 in den beiden
Reihen 8a und 8b jeweils nach unten zurücktretend angeschrägt.
[0019] Zur Gewichtsverminderung sind das Kopfstück 3a und / oder die einzelnen Glieder 1
mit inneren Hohlräumen 16 versehen.
[0020] Die Federstahlbänder 2a sind auf die jeweilige Reihe 8a und 8b bildenden Glieder
1 aufgeschraubt oder aufgenietet.
[0021] Für den speziellen Fall des Gießens von Vorprofilsträngen , wie z.B. Doppel-T- oder
H-Profilsträngen sind die beiden Reihen 8a und 8b aus Gliedern 1 mit aufgelegten Federstahlbändern
2a in der Breite eines Doppel-T- oder eines H-Profils des Warmstrangs beabstandet.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Glieder
- 1 a
- Glieder mit reduzierter Dicke
- 2
- flexibles Stahlband
- 2a
- Federstahlband
- 3
- Kopf
- 3a
- einteiliges Kopfstück
- 4
- Bolzen
- 5
- Anfahrstrang-Anfang
- 6
- Kokillen-Querschnitt
- 7
- Anfahrstrangbreite
- 8a
- Reihe
- 8b
- Reihe
- 9
- Anfahrstrang-Erstreckungsrichtung
- 10
- Ausnehmung
- 11
- Quer-Verbindungsglieder
- 12
- Übergangsglieder
- 13
- Feder
- 14
- Nut
- 15
- Glieder-Fläche
- 16
- innere Hohlräume
- 17
- Außenkante
1. Anfahrstrang für eine Metall-Stranggießvorrichtung, insbesondere für eine Vorprofil-
Stahl-Stranggießvorrichtung, mit zumindest einem flexiblen Stahlband, mittels dessen
Kopf der Kokillen-Querschnitt verschließbar ist und auf dessen Länge bis zum Ende
einzelne Glieder über das flexible Stahlband verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anfang (5) für den Kokillen-Querschnitt (6) aus einem einteiligen Kopfstück (3a)
besteht, das den Abmessungen des Kokillen-Querschnitts (6) entspricht und dass daran
anschließende, auf Anfahrstrangbreite (7) beabstandete, beidseitig und parallele Reihen
(8a; 8b) in Anfahrstrang-Erstreckungsrichtung (9) bildende, im Bogen biegefähige Glieder
(1) mittels jeweils auf einer Reihe (8a; 8b) aufliegendem flexiblem Stahlband (2)
miteinander verbunden sind.
2. Anfahrstrang nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das flexible Stahlband (2) als Federstahlband (2a) ausgeführt ist.
3. Anfahrstrang nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Kopfstück (3a) zumindest eine quer zur Anfahrstrang- Erstrekkungsrichtung
(9) verlaufende Ausnehmung (10) zur Verbindung mit dem Warmstrang vorgesehen ist.
4. Anfahrstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den beiden Reihen (8a; 8b) aus Gliedern (1) in Abständen in Anfahrstrang-Erstreckungsrichtung
(9) angeordnete , jeweils zwei sich quer gegenüberliegende Glieder (1) mittels Quer-Verbindungsglieder
(11) befestigt sind.
5. Anfahrstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die auf das Kopfstück (3a) in Anfahrstrang-Erstreckungsrichtung (9) folgenden Glieder
(1a) als Übergangsglieder (12) mit einer reduzierten Dikke ausgebildet sind.
6. Anfahrstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in einer Reihe (8a; 8b) aneinander anliegenden Glieder (1) mittels Feder (13)
und Nut (14) gelenkig schwenkbar ineinandergreifen.
7. Anfahrstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die einzelnen Glieder (1) an den sich gegenüberliegenden Flächen (15) der beiden
Reihen (8a; 8b) nach unten zurücktretend angeschrägt sind.
8. Anfahrstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kopfstück (3a) und / oder die einzelnen Glieder (1) mit inneren Hohlräumen (16)
zur Gewichtsverminderung versehen sind.
9. Anfahrstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Federstahlbänder (2a) auf die jeweils eine Reihe (8a; 8b) bildenden Glieder (1)
aufgeschraubt oder aufgenietet sind.
10. Anfahrstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Reihen (8a; 8b) aus Gliedern (1) mit aufgelegten Federstahlbändern (2a)
in der Breite eines H-Profils des Warmstrangs beabstandet sind.