[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifmaschine mit einem stationären Wandungsteil und
mit einem um eine Drehachse drehbaren Tellerteil, zwischen denen ein Spalt gebildet
ist.
[0002] Eine gattungsgemäße Schleifmaschine ist aus der DE 196 06 117 A1 bekannt. Eine derartige
gattungsgemäße Schleifmaschine arbeitet unter Fliehkrafteinwirkung, indem in den durch
Wandung und Tellerteil gebildeten Innenraum sowohl zu bearbeitende Werkstücke als
auch Schleifmaterial eingefüllt und beide durch Drehung des Tellerteils in Drehung
gesetzt werden, so dass eine Polierwirkung durch Fliehkraft-Einwirkung und Relativgeschwindigkeiten
von Werkstücken und Schleifmaterialkörner bewirkt wird.
[0003] Bei einem bekannten Gegenstand wird der Ringspalt zwischen drehbarem Tellerteil und
stationärem Wandungsteil von der Oberseite her durch eine elastische Auskleidung des
Wandungsteils und auf der Unterseite durch einen am Drehteller angebrachten Keramikring
begrenzt, wobei die Ausbildung des Tellerteils unmittelbar unterhalb des einen rechteckigen
Querschnitt aufweisenden Keramikringes sich nach unten und innen verjüngend ausgebildet
ist. Während die elastische Auskleidung aufgrund ihrer Elastizität kaum einem Verschleiß
durch das die Schleifmaterialkörper unterliegt, hat sich herausgestellt, dass der
Keramikring bei lauten Schleifkörpern einem hohen Verschleiß ausgesetzt ist, der insbesondere
dadurch bewirkt wird, dass sich Schleifmaterialkörper im Spalt festsetzen und aufgrund
ihrer abrasiven Wirkung den Keramikring im Bereich seiner inneren oberen Kante abschleifen,
so dass nach kurzer Zeit eine Stufe mit einer Tiefe von 3 mm bis 5 mm gebildet wird.
In dieser kann sich wiederum Schleifmaterial festsetzen, das sich bis zur Unterkante
der Auskleidung der stationären Wandung aufstaut und aufgrund der zwischen Wandung
und Tellerteil gebildeten Relativbewegung zum weiteren Abtrag des Keramikteils beiträgt.
Dieses muss daher nach kurzer Zeit ersetzt werden.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Schleifmaschine der eingangs
genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, das eine höhere Standzeit aufweist.
[0005] Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe mit einer Schleifmaschine der eingangs
genannten Art gelöst, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass der Spalt von oben durch
ein Keramikteil und von unten durch ein elastisches Teil begrenzt ist. Es hat sich
überraschenderweise herausgestellt, dass die abrasive Wirkung der Schleifmaterialkörper
bei einer Anordnung des Keramikteils an der unteren Seite der stationären Wandung
und damit der Begrenzung des Spaltes durch den Keramikring von oben bei der unteren
Begrenzung des Spaltes durch die elastische Auskleidung des drehbaren Tellerteils
das Keramikteil einem viel geringeren Verschleiß ausgesetzt ist, als dies beim Stande
der Technik der Fall ist. Dies mag daran liegen, dass sich zwar aufgrund der abrasiven
Wirkung der Schleifmaterialkörper auch eine kleine Stufe im Bereich der inneren unteren
Kante des Keramikrings ausbildet, sich Schleifmaterial aber hier nicht festsetzen
und auftürmen kann, da es durch die unbeschädigte gegenüberliegende Kante der elastischen
Auskleidung des Tellerteils immer wieder fortgetragen wird.
[0006] Durch die Erfindung wird damit eine wesentlich höhere Standzeit erreicht als dies
beim Stand der Technik der Fall ist. Ein Austauschen des Keramikringes ist erst nach
wesentlich längerer Standzeit erforderlich.
[0007] Das elastische Teil des Tellerteils ist vorzugsweise eine Auskleidung desselben,
während das Keramikteil als Keramikring ausgebildet ist. Vorzugsweise sind zwischen
beiden einander gegenüberliegenden Ebenen Oberflächen vorgesehen, die insbesondere
horizontal und senkrecht zur Drehachse gerichtet sind; sie können aber auch eine leichte
nach innen verlaufenden Neigung der Horizontalen beispielsweise im Bereich von 10°
bis 30° einschließen. In der Regel wird die Achse der Schleifmaschine senkrecht gerichtet
sein. Eine äußerst bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
dass das Keramikteil einen nach unten gerichteten nasenartigen Vorsprung aufweist,
wobei insbesondere die Innenwandung von Tellerteil und Wandungsteil oberhalb und unterhalb
des Spaltes von oben nach unten verengend im wesentlichen kegelförmig ausgebildet
sind. Die Kegelneigung der Innenwandung zur senkrechten Drehachse kann dabei 30° bis
45° betragen. Insbesondere diese geneigte Ausbildung nicht nur des Tellerteils unmittelbar
unterhalb des Spaltes, sondern die Aufnahme der nach innen unten verlaufenden Kegelneigung
schon durch die Innenwandung des Wandungsteils unterstützt die Abtrag hindernde Anordnung
von spaltbegrenzendem Keramikteil am oberen Wandteil und ebenfalls den Spalt an seiner
Unterseite begrenzenden elastischen Teil des Drehtellers.
[0008] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen aus der
nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnung im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- einen Vertikalschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäße Schleifmaschine,
teilweise geschnitten; und
- Fig. 2
- Fig. 2 eine vergrößerte Detaildarstellung des Gegenstands der Fig. 1.
[0009] Die Fig. 1 zeigt in vertikalem Längsschnitt eine bevorzugte Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Schleifmaschine 1. Diese ist um ihre Drehachse A symmetrisch aufgebaut,
so dass im wesentlichen lediglich der rechte Teil des Vertikalschnittes dargestellt
ist. Die erfindungsgemäße Schleifmaschine 1 weist ein stationäres Wandungsteil 2 auf.
Unterhalb desselben ist ein um die Achse A mittels einer Antriebswelle 3 drehbares
Tellerteil 4 vorgesehen. Außerhalb des Tellerteils 4 kann sich, muss sich aber nicht,
dieses umschließend an der Unterseite des Wandungsteils 2 mit Abstand zum Tellerteil
4 ein stationäres Unterteil 6 anschließen. Die genannten Teile bestehen im wesentlichen
aus Metall, wie Aluminium. Das Wandungsteil 3 und das Bodenteil 4 weisen innenseitig
eine elastische Auskleidung 7, 8, vorzugsweise aus Polyurethan, auf. An der Unterseite
des Wandungsteils 2 ist ein Keramikring 9 vorgesehen, der fest mit dem Wandungsteil
2 verbunden ist.
[0010] Die Innenwandung der elastischen Auskleidung 7 und damit des Wandungsteils 2 weist
im unteren Bereich eine sich verjüngende Neigung zur durch die Drehachse A bestimmten
Vertikalen auf, wobei der Neigungswinkel beispielsweise in einem Bereich von 30° bis
45° liegen kann. Dieser Neigung folgt im wesentlichen die Innenwandung 11 des Keramikrings
9, dessen obere Wandungsseite 12 und rückwärtige Wandung 13 im wesentlichen senkrecht
zueinander und senkrecht bzw. parallel zur Achse A gerichtet sind. Der Keramikring
weist an seiner unteren inneren Seite einen nasenartigen Vorsprung 14 nach unten auf,
der in seinem rückwärtigen Bereich über eine von eine Kante 16a aus von unten schräg
nach oben und außen verlaufenden Schräge 16 in einen horizontalen bzw. sich senkrecht
zur Drehachse A erstreckenden äußeren unteren Wandungsbereich 17 bis zur Außenkante
17a des Keramikrings 9 übergeht. Die Schräge 16 kann auch von der Kante 16a bis zur
Kante 17a durchgehend verlaufen, so dass der horizontale Bereich 17 entfällt.
[0011] Die Oberseite 19 der elastischen Auskleidung 8 des Tellerteils 4 ist im wesentlichen
über die Oberseite 19 des letzteren nach außen mit einem Fortsatz 18 abgewinkelt.
Die obere Fläche des Fortsatzes 18 ist eben und erstreckt sich parallel zur Unterseite
der Nase 14a.
[0012] Der Einsatz der Schleifmaschine 1 erfolgt durch Eingabe von Werkstücken, wie Ringen
oder dgl., und Schleifmaterial in den durch die Wandung 2 und den Teller 4 gebildeten
Innenraum sowie Drehung des Tellerteils 4 mit hoher Geschwindigkeit. Hierdurch werden
Werkstücke mittels des Schleifmaterials geschliffen. Beim Betrieb gelangt Schleifmaterial
in den Bereich des Spaltes S. Aufgrund der Elastizität der elastischen Auskleidung
8 sind die abrasiven Einwirkungen auf diese relativ gering; sie sind höher auf den
Keramikring, insbesondere im Bereich seiner inneren unteren Kante 21.
[0013] Es hat sich herausgestellt, dass der abrasive Einfluss und damit der Abtrag des Keramikringes
bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung wesentlich geringer ist, als dies beim Stand
der Technik der Fall ist.
Bezugszeichenliste
[0014]
- 1
- Schleifmaschine
- 2
- Wandungsteil
- 3
- Antriebswelle
- 4
- drehbares Tellerteil
- 6
- stationäres Unterteil
- 7
- elastische Auskleidung
- 8
- elastische Auskleidung
- 9
- Keramikring
- 11
- Innenwandung
- 12
- obere Wandungsseite
- 13
- rückwärtige Wandung
- 14
- nasenartiger Vorsprung
- 14a
- Nase
- 16
- Schräge
- 17
- unterer Wandungsbereich
- 18
- Fortsatz
- 19
- Oberseite
- A
- Drehachse
- S
- Spalt
1. Schleifmaschine mit einem stationären Wandungsteil (2) und mit einem um eine Drehachse
(A) drehbaren Tellerteil, zwischen denen ein Spalt (S) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (S) von oben durch ein Keramikteil (9) und von unten durch ein elastisches
Teil (8) begrenzt ist.
2. Schleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Teil einer Teilauskleidung (8) des Tellerteils (4) ist.
3. Schleifmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Keramikteil (9) als Keramikring im unteren Bereich des Wandungsteils (2) ausgebildet
ist.
4. Schleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Teil eine ebene Oberfläche (19) hat.
5. Schleifmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (A) senkrecht ausgerichtet ist.
6. Schleifmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Keramikteil (9) einen nach unten gerichteten nasenartigen Vorsprung (14) aufweist.
7. Schleifmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenwandung von Tellerteil (4) und Wandungsteil (2) oberhalb und unterhalb des
Spaltes (S) sich von oben nach unten verengend im wesentlichen kegelförmig ausgebildet
sind.
8. Schleifmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kegelneigung zur Drehachse zwischen 30° und 45° liegt.