(19)
(11) EP 1 207 010 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.05.2002  Patentblatt  2002/21

(21) Anmeldenummer: 01124844.0

(22) Anmeldetag:  18.10.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B24B 31/108
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 03.11.2000 DE 20018805 U

(71) Anmelder: Otec Präzisionsfinish GmbH
75334 Straubenhardt-Feldrennach (DE)

(72) Erfinder:
  • Dietrich, Harald
    75223 Niefern/Öschelbronn (DE)

(74) Vertreter: Dipl.-Ing. Heiner Lichti Dipl.-Phys. Dr.rer.nat. Jost Lempert Dipl.-Ing. Hartmut Lasch 
Postfach 41 07 60
76207 Karlsruhe
76207 Karlsruhe (DE)

   


(54) Schleifmaschine


(57) Bei einer Schleifmaschine (1) mit einem stationären Wandungsteil (2) und mit einem um eine Drehachse drehbaren Tellerteil (4), zwischen denen ein Spalt (S) gebildet ist, ist der Spalt (S) von oben durch ein Keramikteil (9) und von unten durch ein elastisches Teil (8) begrenzt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifmaschine mit einem stationären Wandungsteil und mit einem um eine Drehachse drehbaren Tellerteil, zwischen denen ein Spalt gebildet ist.

[0002] Eine gattungsgemäße Schleifmaschine ist aus der DE 196 06 117 A1 bekannt. Eine derartige gattungsgemäße Schleifmaschine arbeitet unter Fliehkrafteinwirkung, indem in den durch Wandung und Tellerteil gebildeten Innenraum sowohl zu bearbeitende Werkstücke als auch Schleifmaterial eingefüllt und beide durch Drehung des Tellerteils in Drehung gesetzt werden, so dass eine Polierwirkung durch Fliehkraft-Einwirkung und Relativgeschwindigkeiten von Werkstücken und Schleifmaterialkörner bewirkt wird.

[0003] Bei einem bekannten Gegenstand wird der Ringspalt zwischen drehbarem Tellerteil und stationärem Wandungsteil von der Oberseite her durch eine elastische Auskleidung des Wandungsteils und auf der Unterseite durch einen am Drehteller angebrachten Keramikring begrenzt, wobei die Ausbildung des Tellerteils unmittelbar unterhalb des einen rechteckigen Querschnitt aufweisenden Keramikringes sich nach unten und innen verjüngend ausgebildet ist. Während die elastische Auskleidung aufgrund ihrer Elastizität kaum einem Verschleiß durch das die Schleifmaterialkörper unterliegt, hat sich herausgestellt, dass der Keramikring bei lauten Schleifkörpern einem hohen Verschleiß ausgesetzt ist, der insbesondere dadurch bewirkt wird, dass sich Schleifmaterialkörper im Spalt festsetzen und aufgrund ihrer abrasiven Wirkung den Keramikring im Bereich seiner inneren oberen Kante abschleifen, so dass nach kurzer Zeit eine Stufe mit einer Tiefe von 3 mm bis 5 mm gebildet wird. In dieser kann sich wiederum Schleifmaterial festsetzen, das sich bis zur Unterkante der Auskleidung der stationären Wandung aufstaut und aufgrund der zwischen Wandung und Tellerteil gebildeten Relativbewegung zum weiteren Abtrag des Keramikteils beiträgt. Dieses muss daher nach kurzer Zeit ersetzt werden.

[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Schleifmaschine der eingangs genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, das eine höhere Standzeit aufweist.

[0005] Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe mit einer Schleifmaschine der eingangs genannten Art gelöst, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass der Spalt von oben durch ein Keramikteil und von unten durch ein elastisches Teil begrenzt ist. Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass die abrasive Wirkung der Schleifmaterialkörper bei einer Anordnung des Keramikteils an der unteren Seite der stationären Wandung und damit der Begrenzung des Spaltes durch den Keramikring von oben bei der unteren Begrenzung des Spaltes durch die elastische Auskleidung des drehbaren Tellerteils das Keramikteil einem viel geringeren Verschleiß ausgesetzt ist, als dies beim Stande der Technik der Fall ist. Dies mag daran liegen, dass sich zwar aufgrund der abrasiven Wirkung der Schleifmaterialkörper auch eine kleine Stufe im Bereich der inneren unteren Kante des Keramikrings ausbildet, sich Schleifmaterial aber hier nicht festsetzen und auftürmen kann, da es durch die unbeschädigte gegenüberliegende Kante der elastischen Auskleidung des Tellerteils immer wieder fortgetragen wird.

[0006] Durch die Erfindung wird damit eine wesentlich höhere Standzeit erreicht als dies beim Stand der Technik der Fall ist. Ein Austauschen des Keramikringes ist erst nach wesentlich längerer Standzeit erforderlich.

[0007] Das elastische Teil des Tellerteils ist vorzugsweise eine Auskleidung desselben, während das Keramikteil als Keramikring ausgebildet ist. Vorzugsweise sind zwischen beiden einander gegenüberliegenden Ebenen Oberflächen vorgesehen, die insbesondere horizontal und senkrecht zur Drehachse gerichtet sind; sie können aber auch eine leichte nach innen verlaufenden Neigung der Horizontalen beispielsweise im Bereich von 10° bis 30° einschließen. In der Regel wird die Achse der Schleifmaschine senkrecht gerichtet sein. Eine äußerst bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Keramikteil einen nach unten gerichteten nasenartigen Vorsprung aufweist, wobei insbesondere die Innenwandung von Tellerteil und Wandungsteil oberhalb und unterhalb des Spaltes von oben nach unten verengend im wesentlichen kegelförmig ausgebildet sind. Die Kegelneigung der Innenwandung zur senkrechten Drehachse kann dabei 30° bis 45° betragen. Insbesondere diese geneigte Ausbildung nicht nur des Tellerteils unmittelbar unterhalb des Spaltes, sondern die Aufnahme der nach innen unten verlaufenden Kegelneigung schon durch die Innenwandung des Wandungsteils unterstützt die Abtrag hindernde Anordnung von spaltbegrenzendem Keramikteil am oberen Wandteil und ebenfalls den Spalt an seiner Unterseite begrenzenden elastischen Teil des Drehtellers.

[0008] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:
Fig. 1
einen Vertikalschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäße Schleifmaschine, teilweise geschnitten; und
Fig. 2
Fig. 2 eine vergrößerte Detaildarstellung des Gegenstands der Fig. 1.


[0009] Die Fig. 1 zeigt in vertikalem Längsschnitt eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schleifmaschine 1. Diese ist um ihre Drehachse A symmetrisch aufgebaut, so dass im wesentlichen lediglich der rechte Teil des Vertikalschnittes dargestellt ist. Die erfindungsgemäße Schleifmaschine 1 weist ein stationäres Wandungsteil 2 auf. Unterhalb desselben ist ein um die Achse A mittels einer Antriebswelle 3 drehbares Tellerteil 4 vorgesehen. Außerhalb des Tellerteils 4 kann sich, muss sich aber nicht, dieses umschließend an der Unterseite des Wandungsteils 2 mit Abstand zum Tellerteil 4 ein stationäres Unterteil 6 anschließen. Die genannten Teile bestehen im wesentlichen aus Metall, wie Aluminium. Das Wandungsteil 3 und das Bodenteil 4 weisen innenseitig eine elastische Auskleidung 7, 8, vorzugsweise aus Polyurethan, auf. An der Unterseite des Wandungsteils 2 ist ein Keramikring 9 vorgesehen, der fest mit dem Wandungsteil 2 verbunden ist.

[0010] Die Innenwandung der elastischen Auskleidung 7 und damit des Wandungsteils 2 weist im unteren Bereich eine sich verjüngende Neigung zur durch die Drehachse A bestimmten Vertikalen auf, wobei der Neigungswinkel beispielsweise in einem Bereich von 30° bis 45° liegen kann. Dieser Neigung folgt im wesentlichen die Innenwandung 11 des Keramikrings 9, dessen obere Wandungsseite 12 und rückwärtige Wandung 13 im wesentlichen senkrecht zueinander und senkrecht bzw. parallel zur Achse A gerichtet sind. Der Keramikring weist an seiner unteren inneren Seite einen nasenartigen Vorsprung 14 nach unten auf, der in seinem rückwärtigen Bereich über eine von eine Kante 16a aus von unten schräg nach oben und außen verlaufenden Schräge 16 in einen horizontalen bzw. sich senkrecht zur Drehachse A erstreckenden äußeren unteren Wandungsbereich 17 bis zur Außenkante 17a des Keramikrings 9 übergeht. Die Schräge 16 kann auch von der Kante 16a bis zur Kante 17a durchgehend verlaufen, so dass der horizontale Bereich 17 entfällt.

[0011] Die Oberseite 19 der elastischen Auskleidung 8 des Tellerteils 4 ist im wesentlichen über die Oberseite 19 des letzteren nach außen mit einem Fortsatz 18 abgewinkelt. Die obere Fläche des Fortsatzes 18 ist eben und erstreckt sich parallel zur Unterseite der Nase 14a.

[0012] Der Einsatz der Schleifmaschine 1 erfolgt durch Eingabe von Werkstücken, wie Ringen oder dgl., und Schleifmaterial in den durch die Wandung 2 und den Teller 4 gebildeten Innenraum sowie Drehung des Tellerteils 4 mit hoher Geschwindigkeit. Hierdurch werden Werkstücke mittels des Schleifmaterials geschliffen. Beim Betrieb gelangt Schleifmaterial in den Bereich des Spaltes S. Aufgrund der Elastizität der elastischen Auskleidung 8 sind die abrasiven Einwirkungen auf diese relativ gering; sie sind höher auf den Keramikring, insbesondere im Bereich seiner inneren unteren Kante 21.

[0013] Es hat sich herausgestellt, dass der abrasive Einfluss und damit der Abtrag des Keramikringes bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung wesentlich geringer ist, als dies beim Stand der Technik der Fall ist.

Bezugszeichenliste



[0014] 
1
Schleifmaschine
2
Wandungsteil
3
Antriebswelle
4
drehbares Tellerteil
6
stationäres Unterteil
7
elastische Auskleidung
8
elastische Auskleidung
9
Keramikring
11
Innenwandung
12
obere Wandungsseite
13
rückwärtige Wandung
14
nasenartiger Vorsprung
14a
Nase
16
Schräge
17
unterer Wandungsbereich
18
Fortsatz
19
Oberseite
A
Drehachse
S
Spalt



Ansprüche

1. Schleifmaschine mit einem stationären Wandungsteil (2) und mit einem um eine Drehachse (A) drehbaren Tellerteil, zwischen denen ein Spalt (S) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (S) von oben durch ein Keramikteil (9) und von unten durch ein elastisches Teil (8) begrenzt ist.
 
2. Schleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Teil einer Teilauskleidung (8) des Tellerteils (4) ist.
 
3. Schleifmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Keramikteil (9) als Keramikring im unteren Bereich des Wandungsteils (2) ausgebildet ist.
 
4. Schleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Teil eine ebene Oberfläche (19) hat.
 
5. Schleifmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (A) senkrecht ausgerichtet ist.
 
6. Schleifmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Keramikteil (9) einen nach unten gerichteten nasenartigen Vorsprung (14) aufweist.
 
7. Schleifmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenwandung von Tellerteil (4) und Wandungsteil (2) oberhalb und unterhalb des Spaltes (S) sich von oben nach unten verengend im wesentlichen kegelförmig ausgebildet sind.
 
8. Schleifmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kegelneigung zur Drehachse zwischen 30° und 45° liegt.
 




Zeichnung