(19)
(11) EP 1 207 026 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.05.2002  Patentblatt  2002/21

(21) Anmeldenummer: 01125347.3

(22) Anmeldetag:  29.10.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B26D 7/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 17.11.2000 DE 10057049

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
69115 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Ganter, Udo
    71691 Freiberg am Neckar (DE)
  • Manhart, Winfried
    61636 Ludwigsburg (DE)
  • Nafzger, Roland
    71711 Steinheim (DE)

(74) Vertreter: Franzen, Peter et al
Heidelberger Druckmaschinen AG, Kurfürsten-Anlage 52-60
69115 Heidelberg
69115 Heidelberg (DE)

   


(54) Justiereinrichtung sowie Verfahren zur Voreinstellung einer Schneideinrichtung


(57) Es wird eine Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen für eine Schneideinrichtung in einer Falzmaschine, einer Mailinganlage oder einer Schneidstation vorgeschlagen, welche zur Positionsermittlung eines Zeigers, welcher als eine Lehre dient, einer magnetischen Maßverkörperung als Längenskala und ein dazu relativ beweglichen Sensor zur Magnetfelddetektion aufweist. Durch die automatische Bestimmung gewisser Distanzen innerhalb eines Falzwerkes kann eine Einrichtung für einen bestimmten Produktionsauftrag schneller als im manuellen Einrichtbetrieb vorgenommen werden, sodass Rüstzeiten verkürzt und damit Kosten gesenkt werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen auf einer Messerwelle für eine Schneideinrichtung.

[0002] Derartige Schneideinrichtungen können in Falzmaschinen, Mailinganlagen, Schneidstationen oder dergleichen realisiert sein. In Taschenfalzwerken bzw. Stauchfalzwerken von Taschenfalzmaschinen oder Kombifalzmaschinen (Taschenfalzwerke und Schwertfalzwerke kombiniert) und von Falzmaschinen abgeleiteten Sondermaschinen, wie Mailinganlagen, müssen aufgrund der unterschiedlichen Endprodukte, welche verschiedene Papierformate oder Falzarten aufweisen, während des Einrichtvorgangs verschiedene Komponenten in eine richtige, maßgenaue, gewünschte Position gebracht werden. Bei diesen Komponenten handelt es sich unter anderem um Falztaschen, diverse Seitenanschläge, Ausrichtelineale, Anschläge für Doppelstromeinrichtungen, Messerwellen-Aufsatzelemente, wie Transportrollen, Perforier- und Schneidmesser und dergleichen. Die den Falztaschen vor- und/oder nachgeordneten Messerwellen dienen dem Aufsatz besonderer Bearbeitungswerkzeuge, die je nach den gerade zu bewältigenden Falzaufgaben ausgetauscht und/oder in Axialrichtung unterschiedlich positioniert werden müssen. Bei diesen Bearbeitungswerkzeugen handelt es sich um Aufsatzelemente in Form von Transportrollen, Kreismessern, Perforier- und Schneidmessern, Rillwerkzeugen und dergleichen.

[0003] Taschenfalzmaschinen bzw. Kombifalzmaschinen weisen unter anderem die Baugruppen Anleger, Schrägbandtische, Taschenfalzwerke mit und ohne Messerwellen, welche vor- oder nachgelagert sind, gegebenenfalls Schwertfalzwerke und Auslagesysteme auf. An einzelnen Baugruppen sind an bekannten Falzmaschinen bisher diverse Einrichtungen vorgesehen, welche teilweise mit Anzeigeeinheiten, in der Regel Maßstäbe mit Millimeter und/oder Inch-Teilung, versehen sind, sodass eine Einstellhilfe zur Umrüstung der Maschine zur Verfügung gestellt wird. Zusätzlich ist jedoch ein manuelles Messen, typischerweise mit einem einfachen Rollmaßband, zum Abtragen der erforderlichen Länge unerlässlich.

[0004] Entsprechend der Falzart wird die Lage der Falzlinien, der Perforationen, von Nuten und Rillen, der Schnittlinien und dergleichen ermittelt. Häufig geschieht das durch Handfalzung des Ausgangsbogens, Markierungen von Falz-, Schnitt- oder Perforationslinien mittels Farbstift. Manchmal sind auch spezielle Falzmarken bereits mitgedruckt. Danach werden die Einstellmaße zur Voreinstellung der Maschine berechnet. Mit Hilfe eines Maßstabes, beispielsweise eines Rollmaßbandes, werden die Maße abgetragen. Das Ergebnis der Einstellarbeit wird anhand von einzelnen Probebogen, welche durch die Maschine gefahren werden, nachgeprüft.

[0005] In der DE 295 10 492 U1 ist eine Einrichtung offenbart, welche zur Einstellhilfe für Messerwellenaufsatzelemente in Taschenfalzwerken dient, die mindestens ein Messerwellenpaar und eine parallel zu den Messerwellen im Maschinengestell verlaufende Traverse aufweisen. Auf der Traverse sind axial verschiebbar gelagerte, an beliebiger Position feststellbare Klemmelemente derart angeordnet, dass diese mit einer Bezugsfläche oder einem Bezugspunkt eines Aufsatzelements fluchtend ausgerichtet werden können. Dadurch wird erreicht, dass der die genaue Position der Aufsatzelemente auf der Messerwelle bestimmende Einstellvorgang von den naturgemäß schlechter zugänglichen Messerwellen zur leicht zugänglichen Traverse verlagert wird, wo ein beliebig feststellbares Klemmelement nach Art einer Lehre exakt positioniert wird, sodass das Aufsatzelement exakt ausgerichtet werden kann.

[0006] Der Vorgang der Formatumstellungen an Falzmaschinen ist aufgrund der Vielzahl der umzustellenden Einheiten sehr zeitintensiv und hat Kosten zur Folge. Mit zunehmender Rüstzeit und auch mit kleiner werdenden Auflagen steigt der Rüstkostenanteil pro Falzbogen. Die Tendenz zu kleineren Auflagen, wie sie im zunehmenden Maße von den Kunden verlangt werden, verbunden mit häufigem Umrüsten führt zur Forderung nach Rüstzeitenminimierung an den Falzmaschinen.

[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Einstellhilfe zur Reduzierung der Rüstzeiten und zur schnelleren Voreinstellung der Falzmaschine vorzuschlagen.

[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Einrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch 15 gelöst.

[0009] Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung wird eine Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen zur Verfügung gestellt, welche ein Detektorelement zur Positionsermittlung des Zeigers aufweist. In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann durch die Anbringung einer Maßverkörperung, beispielsweise einer Längenskala, an einer Traverse, sei es in einer Montagevorrichtung oder innerhalb einer Schneideinrichtung, beispielsweise eines Falzwerks oder einer Falzmaschine die aktuelle Position des Zeigers mittels des Detektorelementes bestimmt werden. Vorteilhafterweise sind wenigstens zwei der drei Objekte Detektorelement, Zeiger und Maßverkörperung derart ausgeführt, dass sie relativ zueinander bewegbar sind.

[0010] Durch die automatische Detektion der Position des Zeigers durch das beispielsweise an einem axial verschiebbar gelagerten, beliebig feststellbaren Klemmelement befestigte Detektorelement ergibt sich eine Reihe von Vorteilen. Die Position des Klemmelementes, welches in der Art einer Lehre als Zeigeinstrument fungiert, kann relativ zum Zeiger bestimmt werden. Das mühsame Abtragen der Einstellmaße mit Hilfe eines Maßstabes, typischerweise eines Rollmaßbandes, entfällt, sodass der Vorgang weniger fehleranfällig wird. Eine Voreinstellung der Maschine unter Benutzung des automatischen Messsystems ist schneller möglich als bei umständlicher Messung von Hand. Besonders vorteilhaft ist die automatische Berechnung und Einstellung vermittels eines Aktuators, beispielsweise eines Servo- oder Elektromotors.

[0011] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann die Information über die aktuelle Position des axial verschiebbaren gelagerten, beliebig feststellbaren Klemmelementes und/oder des Zeigers weiterverarbeitet werden, sodass automatische Positionierungen weiterer Einrichtungen zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen innerhalb der betreffenden Schneideinrichtung oder wenigstens einer weiteren Schneideinrichtung vorgenommen werden können. Weiterhin kann eine automatische Detektionseinrichtung und/oder eine Korrektureinrichtung zur Veränderung der Position des Zeigers vorgesehen sein.

[0012] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Figur sowie deren Beschreibung dargestellt. Es zeigt im Einzelnen:
Figur 1
schematische Ansicht einer repräsentativen Baugruppe mit einer erfindungsgemäßen Schneideinrichtung innerhalb einer Falzmaschine, welche zwei Messerwellen aufweist, und dazu gehörige Topologie entsprechender Steuerungs- und Messeinheiten


[0013] In der Figur 1 ist schematisch eine repräsentative Baugruppe mit einer erfindungsgemäßen Schneideinrichtung innerhalb einer Falzmaschine und die Topologie verschiedener Steuerungs- und Messeinheiten gezeigt. Die Signatur 10 verlässt eine vorgelagerte Baugruppe 12 mit verstellbarem Seitenanschlag 11, erster vorgelagerter Messerwelle 13 und erster nachgestellter Messerwelle 14 in Transportrichtung A und gelangt auf einen Schrägbandtisch oder Schrägrollentisch 15, auf welchem sie in Transportrichtung A in senkrechter Richtung dazu weiterbefördert wird. Zur Ausrichtung der Signatur 10 ist ein verstellbarer Seitenanschlag 16 vorgesehen, welcher je nach Maß der Signatur oder Produktionsauftrag einzustellen ist. Der Seitenanschlag 16 ist in Richtung B beweglich.

[0014] Am Eingang des Falzwerks, in welchem die erfindungsgemäße Schneideinrichtung realisiert ist, befindet sich die vorgelagerte Messerwelle 112 mit Aufsatzelementen 113 nebst der Traverse 18, auf welcher eine Maßverkörperung 110 als Längenskala angebracht ist. In bevorzugter Ausführungsform ist die Maßverkörperung 110 eine magnetische. Mit anderen Worten die Maßverkörperung weist ein zumindest eindimensionales magnetisches Muster in bestimmter Lage zueinander angeordneter Nord- und Südpole auf. Das Muster ist derart gewählt, dass eine Positionsbestimmung eines Magnetfelddetektors 114 über der Oberfläche der Maßverkörperung 110 möglich ist. Typischerweise kann, ausgehend von einem Referenzpunkt, die Periodizität bekannter Länge der Ortsabhängigkeit des Magnetfeldes zum Abzählen der Anzahl bestimmter Längeneinheiten verwendet werden.

[0015] Das Detektorelement 114 zur Positionsermittlung, also in dieser Ausführungsform ein Sensor, beispielsweise eine Hallsonde, welcher als Messsystem für die Bestimmung der Position des Zeigers 116 oder des Seitenanschlags 16 entlang der Traverse 18 durch Messung des Magnetfelds der magnetischen Maßverkörperung 110 dient, ist mit einer Steuerungs- und Messeinheit 118 als Auswerte- oder Weiterverarbeitungseinheit über eine Datenverbindung 120 als Mittel zur Übertragung der Position des Zeigers 116 oder des Seitenanschlags 16 verknüpft. Es ist eine Einrichtung zur Positionsanzeige 122, welche eine analoge und/oder digitale Darstellung der aktuellen Position des Zeigers 116 oder des Seitenanschlags 16 ermöglicht, vorgesehen. Vorteilhafterweise ist die Positionsanzeige 116 derart ausgeführt, dass sie wahlweise von verschiedenen Orten her, die nicht auf einer Geraden liegen, einsehbar ist. Sie ist über eine Datenverbindung 124 mit der Steuerungs- und Messeinheit 118 verknüpft. Anhand der Anzeige kann der Maschinenbediener den Zeiger 116 mühelos auf eine gewünschte Position einstellen, sodass eine Justierung des Seitenanschlages 16 bequem möglich ist. Der Zeiger 116 kann dabei beispielsweise eine einfache mechanische Lehre oder auch ein optischer Zeiger, mit anderen Worten ein gebündelter Lichtstrahl oder ein Laserstrahl, der auf eine Bezugsfläche oder einen Bezugspunkt des einzustellenden Aufsatzelements 113 fluchend ausgerichtet wird, sein.

[0016] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird der Zeiger 116 durch einen Aktuator, beispielsweise einen Servomotor, automatisch zur gewünschten Position bewegt. Erforderliche Werte zur Ansteuerung des Aktuators werden dabei vorteilhafterweise von der Maschinensteuerung ermittelt.

[0017] In einer alternativen Ausführungsform kann die Maßverkörperung 110 und das dazu gehörige Detektorelement 114 auch optisch, sei es eine Photodiode, ein CCD oder dergleichen, sein: eine typische Maßverkörperung besteht in diesem Fall aus Linien, die einen festgelegten Abstand aufweisen, sodass bei geeigneter Beleuchtung das reflektierte Licht Intensitätsunterschiede aufweist. Eine Positionsbestimmung des relativ zur Maßverkörperung 110 beweglichen optischen Detektorelements 114 ist in Analogie zum oben beschriebenen möglich.

[0018] Eine derartige Einrichtung kann auch in einer Montagevorrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen 113 auf einer Messerwelle, typischerweise zum Einrichten außerhalb der Maschine verwirklicht sein. Sie kann an verschiedenen Falzwerken oder Schneidwerken der gesamten Falzmaschine oder des gesamten Falzapparates oder Mailinganlage zum Einsatz kommen.

[0019] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Information über die Position der Messerwellen-Aufsatzelemente 113 auf der vorgelagerten Messerwelle 112 und/oder des Seitenanschlages 16 zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen 127 auf einer nachgelagerten Messerwelle 126 ausgenutzt. Der Seitenanschlag 16 kann dabei als einfacher Maßstab ausgeführt sein oder ebenfalls wenigstens ein Detektorelement und wenigstens eine Längenskala aufweisen. Ebenso ist es möglich, die Information über die Position des Seitenanschlags 16 zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen 113 auf der vorgelagerten Messenwelle 112 auszunutzen, sei es durch Berechnung oder durch Übertragung der aktuellen Position für wenigstens eines der Messerwellen-Aufsatzelemente 113. Bei vielen Produktionsaufträgen ist es erforderlich, diverse Messerwellen-Aufsatzelemente innerhalb der Maschine zu justieren. Typischerweise bestimmt sich die Einstellung jedes einzelnen Messerwellen-Aufsatzelementes derart durch Parameter des vorliegenden Auftrags, dass die Einstellung eines vorgelagerten Elementes diejenige eines nachgelagerten zur Folge hat. Besonders vorteilhaft für den Maschinenbediener ist es also, nur eine vorgelagerte Messerwelle einstellen zu müssen, während dann die nachgelagerte Messerwelleneinstellung durch entsprechende Hilfsmittel, wie die automatische Detektion der aktuellen Position der vorgelagerten Messerwelle, erleichtert wird. Mit der vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist es entweder möglich, die vorgenommene Einstellung einer vorgelagerten Messerwelle im Bereich des Ortes der nachgelagerten Messerwelle, beispielsweise vermittels des Zeigers 131, oder auf der Anzeige 122 darzustellen, oder aber nach entsprechender Berechnung beziehungsweise Weiterverarbeitung die erforderliche Einstellung der Aufsatzelemente 127 auf einer nachgelagerten Messerwelle 126 in Abhängigkeit der vorgenommenen Einstellung der Aufsatzelemente 113 auf der vorgelagerten Messerwelle 112 darzustellen. Ebenso ist es möglich, die Messerwellen-Aufsatzelemente 127 auf einer nachgelagerten Messerwelle 126 in Abhängigkeit und/oder die Messerwellen-Aufsatzelemente 113 auf der vorgelagerten Messerwelle 112 von der seitlichen Position des Seitenanschlags 16 zu positionieren. Bei einer Berechnung der gewünschten Position eines Messerwellen-Aufsatzelementes (113,127) kann eine Berücksichtigung von Parametern des vorliegenden Produktionsauftrages erfolgen.

[0020] Der nachgelagerten Messerwelle 126 ist eine Traverse 128, welche eine magnetische Maßverkörperung 130 aufweist, zugeordnet. Am Zeiger 131 ist wiederum ein Sensor zur Magnetfelddetektion 132 angebracht. Der Zeiger 131 ist entlang der Richtung B verschiebbar, sodass eine Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen 127 anhand einer angezeigten Position erleichtert wird. Der Sensor zur Magnetfelddetektion 132 ist vermittels einer Wirkverbindung, hier eine Datenverbindung 134 mit der Steuerungs- und Messeinheit 118 verknüpft. Diese kann eine gewünschte Position für den Zeiger 131 in Funktion der Position des Zeigers 116 vorgeben. Vorteilhafterweise kann auch diese Position auf der Anzeige 122 visualisiert werden.

[0021] In einer alternativen Ausführungsform kann auch der nachgelagerten Messerwelle 126 eine Maßverkörperung 110 und ein dazu gehöriges Detektorelement 114 zugeordnet sein, welche auf optischer Basis arbeiten. Für den Fachmann ist klar, dass optische und magnetische Ausführungsformen der Detektorelemente in verschiedenen Schneideinrichtungen an einer Falzmaschine oder Mailinganlage auch in Kombination Verwendung finden können.

[0022] In einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung kommt ein Detektorelement zum Einsatz, welches einen elektrischen Wandler umfasst. Die Ortsinformation über die relative Position des Detektorelementes zur Schneideinrichtung oder Montageeinrichtung wird während der Bewegung des Detektorelements mittels des elektrischen Wandlers in ein elektrisches oder elektronisches Signal, sei es ein analoges oder digitales, umgesetzt.

[0023] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Maschinensteuerung 136 vermittels einer Wirkverbindung, hier einer Datenverbindung 140 mit der Steuerungs- und Messeinheit 118 verknüpft. In der Maschinensteuerung 136 kann die Information über die Position der Zeiger 116 bzw. 131 derart weiterverarbeitet werden, dass auch Vorgaben für andere Baugruppen, wie beispielsweise das Anleger- oder Auslagensystem, ermöglicht werden. Mit anderen Worten, es sind Wirkverbindungen 134, 140 zu anderen Baugruppen der Maschine, beispielsweise des Sensors zur Magnetfelddetektion 132 oder der Maschinensteuerung 136, vorgesehen. Es sind in einfacher Analogie auch Wirkverbindungen zu anderen Baugruppen denkbar. Besonders vorteilhaft ist ein Mensch-Maschine-Interface 142, welches vermittels einer Datenverbindung 144 mit der Maschinensteuerung 136 verknüpft ist. Der Maschinenbediener kann mittels dieses Mensch-Maschine-Interfaces 142 diverse Einstellungen vornehmen, sodass die Häufigkeit des Auftretens von Fehlern, wie beispielsweise falsches Messen oder Verrechnen, eliminiert werden. Zudem können die während eines Produktionsauftrages eingestellten, aktuellen Positionswerte auf Datenträgern abgespeichert werden. Die Abspeicherung der Einstelldaten und deren Zuordnung zu einem bestimmten Auftrag sind eine Basis für eine schnellere Voreinstellung und damit verkürzte Rüstzeiten bei Wiederholaufträgen. Die Information über Verstellvorgänge und Positionseingaben kann mit Hilfe der Steuerung zur Kontrolle und zur Fehlersuche eingesetzt werden.

[0024] Wenigstens eine Wirkverbindung oder Datenverbindung 120, 124, 134, 140, 144 kann dabei auch draht- oder kabellos, beispielweise vermittels Sende- und Empfangseinrichtungen, ausgeprägt sein.

Justiereinrichtung zur Voreinstellung einer Schneideinrichtung


Bezugszeichenliste



[0025] 
10
Signatur
11
Seitenanschlag
12
vorgelagerte Baugruppe
13
erste vorgelagerte Messerwelle
14
erste nachgelagerte Messerwelle
15
Schrägbandtisch oder Schrägrollentisch
16
Seitenanschlag
18
Traverse oder Ausrichtelineal
110
magnetische Maßverkörperung
112
vorgelagerte Messerwelle
113
Aufsatzelement
114
Detektorelement
116
Zeiger
118
Steuerungs- und Messeinheit
120
Datenverbindung
122
Einrichtung zur Positionsanzeige
124
Datenverbindung
126
nachgelagerte Messerwelle
127
Aufsatzelement
128
Traverse oder Ausrichtelineal
130
magnetische Maßverkörperung
131
Zeiger
132
Sensor zur Magnetfelddetektion
134
Datenverbindung
136
Maschinensteuerung
140
Datenverbindung
142
Mensch-Maschine-Interface
144
Datenverbindung
A
Transportrichtung
B
Verschiebungsrichtungen



Ansprüche

1. Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen (113) auf einer Messerwelle (112) für eine Schneideinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Detektorelement (114) zur Positionsermittlung eines Zeigers (116) vorgesehen ist.
 
2. Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen (113) auf einer Messerwelle (112) für eine Schneideinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Maßverkörperung (110) als Längenskala vorgesehen ist.
 
3. Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen (113) auf einer Messerwelle (112) für eine Schneideinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens zwei der Objekte Detektorelement (114), Zeiger (116) und Maßverkörperung (110) zueinander relativ bewegbar ausgeführt sind.
 
4. Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen (113) auf einer Messerwelle (112) für eine Schneideinrichtung nach einem der oberen Ansprüche ,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Detektorelement (114) ein Sensor oder elektrischer Wandler ist.
 
5. Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Maßverkörperung (110) eine magnetische und der dazu relativ bewegliche Sensor (114) ein Magnetfelddetektor ist.
 
6. Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Maßverkörperung (110) eine optische und der dazu relativ bewegliche Sensor (114) ein Lichtintensitätsdetektor ist.
 
7. Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen nach einem der oberen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Mittel zur Übertragung der Position des Zeigers (116) zu einer Auswerte- und Weiterverarbeitungsstation, Steuerungs- und Messeinheit (118) vorgesehen sind.
 
8. Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen nach einem der oberen Ansprüche ,
dadurch gekennzeichnet,
dass diese Einrichtung eine Positionsanzeige (122) aufweist.
 
9. Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen gemäß Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Positionsanzeige (122) als digitale Anzeige ausgebildet ist.
 
10. Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen gemäß einem der oberen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zeiger (116) als Laserstrahl ausgebildet ist.
 
11. Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen nach einem der oberen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zeiger (116) durch einen Aktuator bewegt werden kann.
 
12. Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen nach einem der oberen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Mensch-Maschine-Interface (142) vorgesehen ist.
 
13. Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen gemäß einem der oberen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Wirkverbindungen (134, 140) zu anderen Baugruppen (132, 136) der Maschine vorgesehen sind.
 
14. Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen gemäß einem der oberen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine automatische Detektionseinrichtung und/oder eine Korrektureinrichtung zur Veränderung der Position des Zeigers (116) vorgesehen sind.
 
15. Verfahren zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen für eine Falzmaschine oder einen Falzapparat mit den folgenden Schritten:

- Einstellung eines ersten Messerwellen-Aufsatzelementes (113) auf eine bestimmte Position

- Automatische Detektion der aktuellen Position des ersten Messerwellen-Aufsatzelementes (113)

- Vorgabe einer gewünschten Position eines zweiten Messerwellen-Aufsatzelementes (127),

gekennzeichnet durch,

- Übertragung der aktuellen Position des ersten Messerwellen-Aufsatzelementes auf die Positionsanzeige (122) oder den Zeiger (131) des zweiten Messerwellen-Aufsatzelementes oder Berechnung der gewünschten Position des zweiten Messerwellen-Aufsatzelementes (127) aus der aktuellen Position des ersten Messerwellen-Aufsatzelementes (113).


 
16. Verfahren zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen gemäß Anspruch 15,
gekennzeichnet durch,
Berücksichtigung von Parametern des vorliegenden Produktionsauftrages bei Berechnung der gewünschten Position des zweiten Messerwellen-Aufsatzelementes (127).
 
17. Verfahren zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen für eine Falzmaschine oder einen Falzapparat mit den folgenden Schritten:

- Einstellung eines Seitenanschlags (16) auf eine bestimmte Position

- Automatische Detektion der aktuellen Position des Seitenanschlags (16)

- Vorgabe einer gewünschten Position wenigstens eines Messerwellen-Aufsatzelementes (113, 127),

gekennzeichnet durch,

- Übertragung der aktuellen Position des Seitenanschlags (16) auf die Positionsanzeige (122) oder den Zeiger (131) wenigstens eines der Messerwellen-Aufsatzelemente (113, 127) oder Berechnung der gewünschten Position wenigstens eines der Messerwellen-Aufsatzelemente (113) auf der vorgelagerten Messerwelle (112) und/oder wenigstens eines der Messerwellen-Aufsatzelemente (127) auf der nachgelagerten Messerwelle (126) nachgelagerten aus der aktuellen Position des Seitenanschlags (16).


 
18. Verfahren zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen gemäß Anspruch 15,
gekennzeichnet durch,
Berücksichtigung von Parametern des vorliegenden Produktionsauftrages bei Berechnung der gewünschten wenigstens eines der Messerwellen-Aufsatzelemente (113) auf der vorgelagerten Messerwelle (112) und/oder wenigstens eines der Messerwellen-Aufsatzelemente (127) auf der nachgelagerten Messerwelle (126) nachgelagerten aus der aktuellen Position des Seitenanschlags (16).
 
19. Falzwerk,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Falzwerk mindestens eine Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen (113, 127) auf Messerwellen (112, 126) gemäß einem der oberen Ansprüche 1 bis 14 aufweist.
 
20. Schneidwerk,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schneidwerk mindestens eine Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen (113, 127) auf Messerwellen (112, 126) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 aufweist.
 
21. Falzmaschine oder Falzapparat,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Falzmaschine oder der Falzapparat mindestens ein Falzwerk gemäß Anspruch 19 und/oder ein Schneidwerk gemäß Anspruch 20 aufweist.
 
22. Mailinganlage,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mailinganlage mindestens eine Einrichtung zur Justierung von Messerwellen-Aufsatzelementen (113, 127) auf Messerwellen (112, 126) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 aufweist.
 




Zeichnung