[0001] Die Erfindung betrifft ein Dekorrohpapier, das ein Pigmentgemisch aus Titandioxid
und Talkum enthält sowie daraus erhaltene dekorative Beschichtungswerkstoffe.
[0002] Dekorative Beschichtungswerkstoffe, sogenannte Dekorpapiere oder Dekorfolien, werden
vorzugsweise zur Oberflächenbeschichtung bei der Möbelherstellung und im Innenausbau
eingesetzt. Unter Dekorfolie versteht man eine kunstharzgetränkte oder kunstharzgetränkte
und oberflächenbehandelte, bedruckte oder unbedruckte Papierbahn. Dekorfolien werden
mit einer Trägerplatte verleimt oder verklebt.
[0003] Je nach Art des Imprägniervorgangs unterscheidet man zwischen Dekorfolien mit durchimprägniertem
Papierkern und Dekorfolien auf Vorimprägnat-Basis, bei denen das Papier in der Papiermaschine
online nur teilweise imprägniert wird. Schichtpreßstoffe (High Pressure Laminates)
sind Laminate, die durch Verpressen mehrerer imprägnierter, aufeinander geschichteter
Papiere entstehen. Der Aufbau dieser Schichtpreßstoffe besteht im allgemeinen aus
einem höchste Oberflächenbeständigkeit erzeugenden transparenten Auflageblatt (Overlay),
einem kunstharzgetränkten Dekorpapier und einem oder mehreren phenolbeharzten Kraftpapieren.
Als Unterlage hierfür werden beispielsweise Hartfaser- und Holzspanplatten sowie Sperrholz
eingesetzt.
[0004] Bei den nach dem Kurztaktverfahren hergestellten Laminaten (Low Pressure Laminates)
wird das mit Kunstharz getränkte Dekorpapier direkt mit einer Unterlage, beispielsweise
einer Spanplatte, unter Anwendung eines niedrigen Drucks verpreßt.
[0005] Das bei den oben genannten Beschichtungswerkstoffen verwendete Dekorpapier wird weiß
oder farbig mit oder ohne zusätzlichen Aufdruck eingesetzt.
[0006] An sogenannte Dekorrohpapiere als Ausgangsmaterialien zur Herstellung der oben genannten
Beschichtungswerkstoffe werden besondere Anforderungen gestellt wie hohe Opazität
für eine bessere Abdeckung der Unterlage, gleichmäßige Formation und Grammatur des
Blatts für eine gleichmäßige Harzaufnahme, hohe Lichtbeständigkeit, hohe Reinheit
und Gleichmäßigkeit der Farbe für gute Reproduzierbarkeit des aufzudruckenden Musters,
hohe Naßfestigkeit für einen reibungslosen Imprägniervorgang, entsprechende Saugfähigkeit
zur Erlangung des erforderlichen Harzsättigungsgrades, Trockenfestigkeit, die bei
Umrollvorgängen in der Papiermaschine und beim Bedrucken in der Druckmaschine.
[0007] Die DE 197 28 796 A1 betrifft ein Rohpapier für die Herstellung von dekorativen Oberflächen
mit einem Anteil von mindestens 80 Gew.% Laubholzzellstoff am Gesamtpapierfaserstoff,
2 bis 4 Gew.% mineralischen Füllstoffs und 3,7 bis 4,2 Gew.% Stärke. Der mineralische
Füllstoff kann Titandioxid sein. Die DE 199 12 149 A1 betrifft ein Dekorrohpapier
mit verbesserter Trockenfestigkeit, dessen Papiermasse ein Zellstoffgemisch aus einem
nicht-modifizierten und einem kationisch-modifizierten Zellstoff enthält. Der Anteil
des Füllstoffs, beispielsweise Titandioxid, in diesem Dekorrohpapier kann bis zu 55
Gew.% betragen.
[0008] Dekorrohpapiere bestehen im allgemeinen aus hochweißen Sulfatzellstoffen, überwiegend
aus Laubholzzellstoff, bis zu 45 Gew.% Pigmenten und Füllstoffen, bezogen auf das
Gewicht des Rohpapiers, sowie Naßfestmittel, Retentionsmitteln und Fixiermitteln.
Dekorrohpapiere unterscheiden sich von üblichen Papieren durch den sehr viel höheren
Füllstoffanteil und das Fehlen einer beim Papier üblichen Masseleimung oder Oberflächenleimung
mit den bekannten Leimungsmitteln wie Alkylketendimeren.
[0009] Die Opazität gehört zu den wichtigsten Eigenschaften des Dekorrohpapiers. Diese kennzeichnet
das Abdeckvermögen gegenüber der Unterlage.
[0010] Eine hohe Opazität des Dekorrohpapiers wird durch die Zugabe von Weißpigmenten erreicht.
Als Weißpigment wird in der Regel Titandioxid verwendet. Dieses Pigment gewährleistet
eine hohe Opazität und eine gute Helligkeit und Weiße des Dekorrohpapiers. Nachteilig
ist allerdings der hohe Preis des Titandioxids.
[0011] Bei dem teilweise oder vollständigen Austausch von Titandioxid durch andere Weißpigmente
wird eine Verschlechterung dieser Eigenschaften erzielt. Eine Angleichung der Opazität
ist nur durch eine Erhöhung des Pigmentanteils zu erreichen. Der Pigmentanteil läßt
sich aber nicht beliebig erhöhen, da in diesem Fall mit einer Beeinträchtigung der
physikalischen Eigenschaften wie Retentionsverhalten der Zellstoffsuspension, Festigkeiten,
Lichtechtheit und Harzaufnahme zu rechnen ist.
[0012] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein kostengünstiges Dekorpapier
mit einer hohen Opazität bei gleichzeitig vermindertem Titandioxidanteil bereitzustellen.
[0013] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Dekorrohpapier für dekorative Beschichtungswerkstoffe,
das eine Pigmentmischung aus einem Titandioxid und Talkum enthält. Das erfindungsgemäß
eingesetzte Talkum hat eine sehr enge Korngrößenverteilung mit einem D50 von kleiner
etwa 3 µm. Dies bedeutet, daß 50 Gew.% der Talkumteilchen einen Durchmesser von weniger
als etwa 3µm aufweisen. Besonders bevorzugt ist Talkum mit einer Korngrößenverteilung
D50 kleiner etwa 2 µm.
[0014] Die spezifische Oberfläche des erfindungsgemäß eingesetzten Talkums ist größer als
etwa 30.000 m
2/kg, gemäß einer besonders bevorzugten Ausführung größer als etwa 40.000 m
2/kg. Die spezifische Oberfläche herkömmlicher Talkumtypen liegt demgegenüber im Bereich
von 8.000 bis 16.000 m
2/kg. Die spezifische Oberfläche wurde nach DIN 66126 bestimmt.
[0015] Der Anteil an Talkum im Pigmentgemisch liegt vorzugsweise bei 0,1 bis 25 Gew.%, bezogen
auf den Gesamtpigmentgehalt.
[0016] Das im Pigmentgemisch des erfindungsgemäßen Dekorrohpapiers enthaltene Titandioxid
kann ein üblicherweise in Dekorpapieren verwendetes Titandioxid sein. Solche Titandioxide
sind im Handel erhältlich und können in Rutil- oder Anatas-Typ verwendet werden. Solche
Titandioxide vom Rutil-Typ sind besonders bevorzugt.
[0017] Es können weitere Füllstoffe wie Zinksulfid, Calciumcarbonat, Kaolin oder deren Gemische
verwendet werden.
[0018] Der Anteil des Füllstoffs im Dekorrohpapier kann bis zu 55 Gew.%, insbesondere 11
bis 50 Gew.% oder 20 bis 45 Gew.%, bezogen auf das Papiergewicht, betragen. Das Flächengewicht
der erfindungsgemäßen Dekorrohpapiere kann im Bereich von 30 bis 300 g/m
2 liegen und wird üblicherweise 40 bis 200 g/m
2 betragen. Die Flächengewichte werden in Abhängigkeit vom besonderen Verwendungszwecke
gewählt.
[0019] Als Zellstoffe zur Herstellung der erfindungsgemäßen Dekorrohpapiere können Nadelholz-Zellstoffe
(Langfaser-Zellstoffe) oder Laubholz-Zellstoffe (Kurzfaser-Zellstoffe) verwendet werden.
Auch der Einsatz von Baumwollfasern oder Gemische der zuvor genannten Zellstoffsorten
können verwendet werden. Besonders bevorzugt wird beispielsweise eine Mischung aus
Nadelholz-/Laubholz-Zellstoffen im Verhältnis 10:90 bis 90:10 oder beispielsweise
Gemischen aus Nadelholz-/ Laubholz-Zellstoffen im Verhältnis 30:70 bis 70:30. Der
Zellstoff kann einen Mahlgrad von 20° bis 60°SR nach Schopper-Riegler haben.
[0020] Vorzugsweise enthält das Zellstoffgemisch einen Anteil an kationisch modifizierten
Zellstoffasern von mindestens 5 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Zellstoffgemischs,
enthält. Als besonders vorteilhaft hat sich ein Anteil von 10 bis 50 Gew.%, insbesondere
10 bis 20 Gew.%, des kationisch modifizierten Zellstoffs im Zellstoffgemisch erwiesen.
[0021] Kationisch modifizierte Zellstoffe sind beispielsweise aus DAS PAPIER, Heft 12 (1980)
S.575-579 bekannt.
[0022] In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung weist der in der Papiermasse enthaltene
kationisch modifizierte Zellstoff eine wirksame kationische Ladung von 20 bis 300
mmol/kg Zellstoff auf, bestimmt nach der internen Methode Nr. 4 der TU Darmstadt.
Bevorzugt werden Zellstoffasern mit einer Ladungsdichte von 30 bis 200 mmol/kg, insbesondere
30 bis 100 mmol/kg. Unter dem Begriff "wirksame kationische Ladung" ist eine Ladungsdichte
zu verstehen, die mit der Ladungsdichte des nicht kationisierten Zellstoffs verrechnet
wurde. Die Ladungsdichte des Zellstoffs hängt von der Menge des einzusetzenden kationischen
Mittels ab. Die Menge des kationisierenden Mittels kann 0,005 bis 200 g/1 kg Zellstoff
betragen.
[0023] Die kationische Modifizierung der Zellstoffasern kann durch Reaktion der Fasern mit
Epichlorhydrin-Harz und einem tertiären Amin erfolgen oder durch Reaktion mit quaternären
Ammoniumchloriden, wie Chlorhydroxypropyltrimethyl-Ammoniumchlorid oder Glycidyltrimethyl-Ammoniumchlorid.
[0024] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden Zellstoffasern eingesetzt,
die durch eine Additionsreaktion von quaternären, glycidylfunktionelle Gruppen aufweisenden
Ammoniumverbindungen mit Hydroxylgruppen der Cellulose kationisch modifiziert sind.
[0025] Das erfindungsgemäße Dekorrohpapier kann Naßfestmittel wie Polyamid/Polyamin-Epichlorhydrin-Harz,
andere Polyaminderivate oder Polyamidderivate, kationische Polyacrylate, modifiziertes
Melamin-Formaladehyd-Harz oder kationisierte Stärken enthalten. Diese werden der Zellstoffsuspension
zugegeben. Ebenso ist die Zugabe von Retentionshilfsmitteln und weiteren Stoffen wie
organischen und anorganischen Buntpigmenten, Farbstoffen, optischem Aufheller und
Dispergiermittel möglich.
[0026] Die erfindungsgemäßen Dekorrohpapiere können auf einer Fourdrinier-Papiermaschine
oder einer Yankee-Papiermaschine hergestellt werden. Dazu kann das Zellstoffgemisch
bei einer Stoffdichte von 2 bis 4 Gew.% bis zu einem Mahlgrad von 30 bis 45°SR gemahlen
werden. In einer Mischbütte werden Füllstoffe, wie Titandioxid und Talkum, und Naßfestmittel
zugesetzt und mit dem Zellstoffgemisch gut vermischt. Der so erhaltene Dickstoff wird
bis zu einer Stoffdichte von etwa 1 Gew.% verdünnt und soweit erforderlich weitere
Hilfsstoffe wie Retentionsmittel, Entschäumer, Aluminiumsulfat und andere zuvor genannte
Hilfsstoffe zugemischt. Dieser Dünnstoff wird über den Stoffauflauf der Papiermaschine
auf die Siebpartie geführt. Es wird ein Faservlies gebildet und nach Entwässerung
das Dekorrohpapier erhalten, welches anschließend noch getrocknet wird.
[0027] Zur Herstellung von Dekorpapieren werden die Dekorrohpapiere mit für diesen Zweck
üblichen Kunstharzdispersionen imprägniert oder getränkt. Für diesen Zweck übliche
Kunstharzdispersionen sind beispielsweise solche auf der Basis von Polyacryl- oder
Polyacrylmethylestern, Polyvinylacetat, Polyvinylchlorid oder Kunstharzlösungen auf
Basis von Phenol/Formaldehyd-, Harnstoff/Formaldehyd- oder Melamin/Formaldehyd-Vorkondensaten
oder deren verträgliche Gemische.
[0028] Die Imprägnierung kann auch in der Leimpresse der Papiermaschine erfolgen. Das Dekorrohpapier
kann derart imprägniert werden, daß das Papier nicht vollständig durch imprägniert
wird. Derartige Dekorpapiere werden auch als Vorimprägnate bezeichnet. Der Anteil
des in das Dekorrohpapier durch Imprägnierung eingebrachten Harzes beträgt in diesem
Fall 25 bis 30 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Papiers.
[0029] Nach Trocknung können die getränkten Papiere noch lackiert und bedruckt werden und
anschließend auf ein Substrat wie eine Holzplatte aufgebracht werden. Die lackierten
und gegebenenfalls bedruckten Produkte werden im allgemeinen als Dekorfolien bezeichnet.
[0030] Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung. Angaben in
Gewichtsprozent beziehen sich auf das Gewicht des Zellstoffs, sofern nichts anderes
angegeben ist.
Beispiel 1
[0031] Als Grundmischung wurde ein Zellstoffgemisch aus 70 Gew.% Eukalyptuszellstoff und
30 Gew.% Nadelholzsulfatzellstoff mit 0,6 Gew.% Epichlorhydrin-Harz als Naßfestmittel,
0,11 Gew.% eines Retentionshilfsmittels und 0,03 Gew.% eines Entschäumers, letztere
drei Komponenten jeweils bezogen auf die Masse des Zellstoffgemischs, versetzt. Die
Mischung wurde mit Aluminiumsulfat auf einen pH-Wert von 6,5 eingestellt.
[0032] Diese Mischung wurde mit einem Pigmentgemisch aus 55,8 Gew.% Titandioxid und 5,2
Gew.% Talkum versetzt.
[0033] Mit einer Fourdrinier-Papiermaschine wurde ein Dekorpapier mit einem Flächengewicht
von 105 g/m
2 hergestellt. Der Titandioxidgehalt betrug 33,5 g/m
2 (31,9 Gew.%) und der Talkumgehalt 3,1 g/m
2 (2,95 Gew.%). Das Talkum hatte eine Korngrößenverteilung D50 von 1,9 µm und eine
spezifische Oberfläche von 44.300 m
2/kg.
Beispiel 2
[0034] Zu der Grundmischung aus Beispiel 1 wurde ein Pigmentgemisch aus 50,3 Gew.% Titandioxids
und 14,7 Gew.% Talkum gegeben.
[0035] Mit einer Fourdrinier-Papiermaschine wurde ein Dekorpapier mit einem Flächengewicht
von 105 g/m
2 hergestellt. Der Titandioxidgehalt betrug 30,2 g/m
2 (28,8 Gew.%) und der Talkumgehalt 8,8 g/m
2 (8,4 Gew.%). Das Talkum hatte eine Korngrößenverteilung D50 von 1,9 µm und eine spezifische
Oberfläche von 44.300 m
2/kg.
Beispiel 3
[0036] Zu der Grundmischung aus Beispiel 1 wurde ein Pigmentgemisch aus 64,5 Gew.% Titandioxids
und 3,3 Gew.% Talkum gegeben. Mit einer Fourdrinier-Papiermaschine wurde ein Dekorpapier
mit einem Flächengewicht von 105 g/m
2 hergestellt. Der Titandioxidgehalt betrug 38,7 g/m
2 (36,5 Gew.%) und der Talkumgehalt 2,0 g/m
2 (1,9 Gew.%). Das Talkum hatte eine Korngrößenverteilung D50 von 1,9 µm und eine spezifische
Oberfläche von 44.300 m
2/kg.
Beispiel 4
[0037] Zu der Grundmischung aus Beispiel 1 wurde ein Pigmentgemisch aus 53,9 Gew.% Titandioxids
und 11,3 Gew.% Talkum gegeben. Mit einer Fourdrinier-Papiermaschine wurde ein Dekorpapier
mit einem Flächengewicht von 105 g/m
2 hergestellt. Der Titandioxidgehalt betrug 32,3 g/m
2 (30,8 Gew.%) und der Talkumgehalt 6,8 g/m
2 (6,5 Gew.%). Das Talkum hatte eine Korngrößenverteilung D50 von 1,5 µm und eine spezifische
Oberfläche von 47.100 m
2/kg.
Vergleichsbeispiel 1
[0038] Als Vergleichsbeispiel 1 wurde zu der Grundmischung aus Beispiel 1 ausschließlich
eine 62 Gew.%ige Titandioxid-Dispersion zugegeben. Mit einer Fourdrinier-Papiermaschine
wurde ein Dekorpapier mit einem Flächengewicht von 120 g/m
2 und einem Titandioxidgehalt von 37,2 g/m
2 (31 Gew.%) hergestellt.
Vergleichsbeispiel 2
[0039] Zu der Grundmischung aus Beispiel 1 wurde ein Pigmentgemisch aus 50,8 Gew.% Titandioxids
und 14,4 Gew.% Talkum gegeben. Mit einer Fourdrinier-Papiermaschine wurde ein Dekorpapier
mit einem Flächengewicht von 105 g/m
2 hergestellt. Der Titandioxidgehalt betrug 30,5 g/m
2 (29 Gew.%) und der Talkumgehalt 8,7 g/m
2 (8,3 Gew.%). Das Talkum hatte eine Korngrößenverteilung D50 von 3,7 µm und eine spezifische
Oberfläche von 8.600 m
2/kg.
[0040] An Papierproben der Beispiele B1 bis B4 und der Vergleichsbeispiele V1 und V2 wurde
die Opazität mit einem ACE Farbmeßgerät von Data Color nach DIN 53146 bestimmt. Der
Titandioxidgehalt im Dekorrohpapier wurde nach DIN 54370 ermittelt. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in der Tabelle dargestellt.
Probe |
Opazität (%) |
Talkumgehalt, bezogen auf Gesamtpigment (%) |
Talkumgehalt (g/m2) |
B1 |
92,68 |
8,5 |
3,1 |
B2 |
92,55 |
22,6 |
8,8 |
B3 |
92,61 |
4,9 |
2,0 |
B4 |
92,62 |
17,3 |
6,8 |
V1 |
92,71 |
0,0 |
0,0 |
V2 |
90,28 |
22,2 |
8,7 |
[0041] Die Ergebnisse der Opazitätsmessung zeigen, daß mit dem erfindungsgemäß eingesetzten
Talkum eine hohe Opazität auch bei einem wesentlich verringerten Titandioxidanteil
erreicht werden kann.
1. Dekorrohpapier für dekorative Beschichtungswerkstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß das Dekorrohpapier ein Pigmentgemisch aus Titandioxid und Talkum enthält und das
Talkum eine Korngrößenverteilung D50 von kleiner als etwa 3,0 µm aufweist.
2. Dekorrohpapier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Talkum eine spezifische Oberfläche von größer als etwa 30.000 m2/kg aufweist.
3. Dekorrohpapier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Talkum 0,1 bis 25 Gew.%, bezogen auf den Gesamtpigmentgehalt, beträgt.
4. Dekorrohpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier kationisch modifizierte Zellstoffasern enthält.
5. Dekorrohpapier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellstoffasern mit quartären Ammoniumverbindungen mit Glycidylfunktion modifiziert
sind.
6. Dekorpapier oder Dekorfolie, enthaltend ein Dekorrohpapier nach einem der Ansprüche
1 bis 5.