[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen einer Dachabdichtungsbahn
oder dergleichen mittels eines Halteelements und eines Befestigungselements an einer
Dachunterkonstruktion. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Befestigen einer Dachabdichtungsbahn oder dergleichen auf einer Dachunterkonstruktion.
[0002] Bei Dachkonstruktionen aller Art werden heute vielfach Dachabdichtungsbahnen eingesetzt.
Diese decken eine Wärmedämmschicht ab, unter der sich in der Regel wieder eine Dampfsperrschicht
befindet. Dieser Aufbau wird dann von einer entsprechenden Tragstruktur des Daches
getragen.
[0003] Zur Festlegung der Dachabdichtungsbahn bzw. des gesamten Dachabdeckungsaufbaus aus
den oben genannten verschiedenen Schichten, werden herkömmlicherweise scheibenförmige
Halteelemente in Form von Haltetellern verwendet. Aus der DE 29 05 068 C2 ist beispielsweise
eine Vorrichtung zum Befestigen einer Abdichtungsschicht an einer Unterlage bekannt,
die einen Halteteller aufweist, der mit Hilfe einer Befestigungsschraube an der Tragstruktur
des Daches befestigt wird. Hierzu weist der Halteteller für die Aufnahme der Befestigungsschraube
eine entsprechende zur Dachhaut gerichtete Sacklochöffnung auf, in der sich eine Gewindehülse
befindet und in die der Kopf der Befestigungsschraube eingeschraubt ist.
[0004] Die Vorrichtung des Standes der Technik hat jedoch den Nachteil, daß die Ausgestaltung
des Halteelements sehr aufwendig und teuer ist. Auch die eingesetzte Befestigungsschraube
ist eine spezielle Schraube mit einem oberen bis zum Ende des Schraubenschaftes reichenden
Gewindeabschnit, der zudem in die Gewindehülse vormontiert werden muß. Gemäß DE 29
05 068 C2 ist zudem für das Aufbringen der Befestigungsvorrichtung eine speziell ausgebildete
aufwendige Montagevorrichtung erforderlich.
[0005] Zudem ist die exakte Lage der Befestigungsschraube von außen nicht sichtbar, so daß
nicht erkennbar ist, ob der Halteteller mit der Befestigungsschraube die gewünschte
Endlage erreicht hat, in der sowohl die Abdichtungsbahn an der Dachunterstruktur festliegt,
als auch eine entsprechende Abdichtungswirkung erzielt, oder nicht.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zum Befestigen einer Dachabdichtungsbahn oder dergleichen an einer Dachunterkonstruktion
zu schaffen, die einen äußerst einfachen Aufbau aufweist, eine sichere Abdichtung
erzeugt und sehr einfach montiert werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 8 gelöst.
[0008] Gemäß der vorliegenden Erfindung weist die Vorrichtung zum Befestigen einer Dachabdichtungsbahn
oder dergleichen ein an seiner Unterseite im wesentlichen ebenes Halteelement, das
einen eine deutlich größere Dicke aufweisenden Mittenabschnitt aufweist, und ein Befestigungselement
auf, das die unter dem Halteelement liegenden Abdichtungsbahn durchdringt und diese
und das Halteelement an der Dachunterkonstruktion fixiert, wobei das Befestigungselement
eine Befestigungsschraube ist, die an ihrem unteren Endbereich einen Gewindeabschnitt
zum formschlüssigen Eingriff in die Dachunterkonstruktion aufweist und an ihrem oberen
Endbereich einen Gewindeabschnitt zum formschlüssigen Eingriff mit dem Halteelement
aufweist, wobei das Halteelement eine zentrale Durchgangsöffnung zur formschlüssigen
Aufnahme des oberen Endbereichs der Befestigungsschraube aufweist und die Befestigungsschraube
an dem oberen Endbereich eine Betätigungseinrichtung, vorzugsweise in Form eines Außensechskants,
aufweist, wobei der Innendurchmesser der Durchgangsöffnung des Halteelements geringer
ist als der Außendurchmesser des oberen Gewindeabschnitts der Befestigungsschraube
und der obere Gewindeabschnitt ein selbstschneidendes Gewinde aufweist.
[0009] Dadurch wird vorteilhafter Weise erreicht, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Befestigen einer Dachabdichtungsbahn lediglich aus zwei Elementen gebildet ist, von
denen eines, nämlich das Halteelement, einfach hergestellt werden kann und das andere,
nämlich die Befestigungsschraube ein im Handel übliches Standardelement sein kann.
Hiermit wird deutlich, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders einfach und
aus kostengünstig herzustellenden bzw. erhältlichen Elementen zusammengesetzt ist.
[0010] Vorzugsweise ist zwischen dem Außensechskant und dem oberen Gewindeabschnitt der
Befestigungsschraube ein ringförmiger Anlageflansch vorgesehen, durch den eine äußerst
gleichmäßige Kraftübertragung einerseits und eine erhöhte Dichtwirkung andererseits
erzielt wird.
[0011] Mit Vorteil ist die Länge des oberen Gewindeabschnitts kürzer als die Länge der zentralen
Durchgangsöffnung des Halteelements, so daß sichergestellt ist, daß der Gewindeabschnitt
die Durchtrittsöffnung der Dachabdichtungsbahn nicht unnötig vergrößert.
[0012] Weiterhin ist vorteilhafterweise die Oberseite des Mittenabschnitts des Halteelements
abgeflacht, wodurch vorteilhafterweise eine flächige Anlage des Kopfabschnitts der
Befestigungsschraube auf dem Halteelement erzielt wird. Damit wird vorteilhafterweise
auch die Möglichkeit geschaffen, gegebenenfalls zusätzliche Dichtungseinrichtungen,
beispielsweise in Form von Flüssigfolie, Klebstoff oder Dichtscheibe einzubringen.
[0013] In einer vorteilhaften weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die Durchgangsöffnung des Halteelements von der Oberseite her aufgeweitet, derart,
daß der Kopfabschnitt der Befestigungsschraube teilweise oder bevorzugt ganz in der
Aufweitung aufgenommen ist. Dadurch wird insbesondere der Vorteil erreicht, daß der
Kopfabschnitt der Befestigungsschraube nicht über das Halteelement hinaus hervorsteht
und somit eine Erhöhung der Sicherheit gegenüber möglichen Unfällen bewirkt.
[0014] Vorteilhafterweise kann die Aufweitung mit Dichtungsmaterial ausgegossen sein, was
deren sichere Abdichtung gegen Eindringen von Witterungseinflüssen wie insbesondere
Regenwasser, sicherstellt.
[0015] Vorteilhafterweise kann auch alternativ eine Dichtungskappe in die Aufweitung eingebracht
werden, beispielsweise aufgeklemmt oder eingeschraubt, so daß eine sichere Abdichtung
über lange Zeit hervorragend gewährleistet ist.
[0016] Die Möglichkeit des Aufbringens von Zusatzelementen in die Aufweitung kann zu dem
besonderen Vorteil führen, daß das Dichtungselement zusätzliche Halteelemente aufweist,
beispielsweise Sicherungselemente für Dachfangeinrichtungen, insbesondere bei der
Verwendung der Befestigungsvorrichtung nicht nur auf flachen sondern auch auf geneigten
Dächern.
[0017] Die vorliegende Erfindung umfaßt auch ein Verfahren zum Befestigen einer Dachabdichtungsbahn
oder dergleichen auf einer Dachunterkonstruktion, wobei es erfindungsgemäß die folgenden
Schritte aufweist:
- Aufbringen eines Punktes, Ringes oder Teilringes von Flüssigfolie oder Kleber auf
die Dachabdichtungsbahn um den vorbestimmten Fixierpunkt herum,
- Auflegen eines an seiner Unterseite im wesentlichen ebenen Halteelements, das einen
eine deutlich größere Dicke aufweisenden Mittenabschnitt aufweist, in dem sich eine
Durchgangsöffnung befindet,
- Einsetzen einer Befestigungsschraube in die Durchgangsöffnung und Einschrauben der
Befestigungsschraube derart, daß zunächst ein einen Gewindeabschnitt aufweisender
unterer Endbereich der Befestigungsschraube durch die Dachabdichtungsbahn hindurch
in die Dachunterkonstruktion eindringt, um sich in das vorgesehene Dachelement einzuschrauben,
und anschließend ein einen Gewindeabschnitt aufweisender oberer Endbereich sich in
die Durchgangsöffnung des Halteelements einschraubt, solange, bis durch den sich anliegenden
Kopfabschnitt der Befestigungsschraube, dessen Außendurchmesser größer ist als der
Innendurchmesser der Durchgangsöffnung des Halteelements, eine ausreichend große Anpresskraft
des Halteelements gegen die Dachunterkonstruktion eingestellt hat.
[0018] Damit wird vorteilhafter Weise eine äußerst einfache Montage, unter Verwirklichung
einer sicheren Abdichtung der Dachaußenhaut, nach außen erreicht, wobei, insbesondere
bei Ausbildung des Halteelements als Halteteller, eine exakte Endpositionierung bzw.
Ausrichtung des Halteelements zur Erzielung seiner Funktion nicht mehr erforderlich
ist. Mit anderen Worten, der Halteteller, der sich beim Aufbringen zumindest teilweise
mitdreht, kann eine beliebige Endmontagestellung einnehmen und bildet in dieser Endmontagestellung
eine sichere Abdichtung, wie sie beim bisherigen Stand der Technik nur durch aufwendige
Maßnahmen sowohl konstruktiver Art als auch montage-technischer Art erreichbar ist.
[0019] Weiterhin ergibt sich der große Vorteil, daß die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung
automatengerecht ist, also mit bereits existierenden Aufbring- und Einschraubautomaten
auf das Dach aufgebracht werden kann.
[0020] Mit besonderem Vorteil ergibt sich dadurch, daß durch den Eingriff des oberen Endbereichs
der Befestigungsschraube das Halteelement mitgedreht wird, bei Berührung der Flüssigfolie
oder des Klebers, diese im wesentlichen zumindest ringförmig gleichmäßig in Umfangssrichtung
verteilt wird, so daß damit eine sichere Abdichtung der Trennfläche zwischen Halteelement
und Dachabdichtungsbahn gewährleistet ist.
[0021] Vorteilhafterweise wird insbesondere bei einer Dachdämmung aus Polystyrol eine Gummi-
oder Silikonscheibe zwischen Halteelement und Dachabdichtungsbahn eingesetzt, wodurch
eine dem Dämmaterial angepaßte gute Abdichtung erreicht wird.
[0022] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen.
Darin zeigt:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch eine montierte Befestigungsvorrichtung in einer ersten Ausführungsform
dieser Vorrichtung;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung unterschiedlicher Verteilungszonen der erfindungsgemäßen
Befestigungsvorrichtung auf einem im Beispielsfalle dargestellten Flachdach; und
- Fig. 3
- eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung in
Schnittansicht.
[0023] In der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen werden
gleiche Teile mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
[0024] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung 1 in Schnittdarstellung
dargestellt. Die Befestigungsvorrichtung 1 dient zur Befestigung einer Dachabdichtungsbahn
5 einer Dachunterkonstruktion 3, wobei die Dachabdichtungsbahn 5 in bekannter Weise
eine Kunststoffolienschicht, eine Bitumenbahn oder auch eine unkaschierte oder kaschierte
Blechbahn sein kann.
[0025] Unterhalb der Dachabdichtungsbahn 5 befindet sich eine Wärmedämmschicht 7, beispielsweise
aus geeignetem Wärmedämmaterial, worunter sich wiederum eine Folienschicht 9 befindet,
die beispielsweise als Dampfsperre dient.
[0026] Die Dachabdichtungsbahn 5, die Wärmedämmschicht 7 und die Foliensschicht 9 ruhen
auf einer Tragstruktur 11 des Daches.
[0027] Zur Festlegung der Dachabdichtungsbahn 5 einerseits und der darunter liegenden Schichten
7 und 9 andererseits an der Tragstruktur 11 ist die Befestigungsvorrichtung 1 vorgesehen.
Diese weist ein Halteelement 13 auf, das im dargestellten Beispielsfall tellerförmig
ausgebildet ist und dessen Unterseite 15 im wesentlichen eben ausgebildet ist.
[0028] Das Halteelement 13 weist einen Mittenabschnitt 17 auf, der eine erheblich größere
Dicke aufweist als die Dicke des restlichen Halteelements 13.
[0029] Zentral in diesem Mittenabschnitt 17 befindet sich eine Durchgangsöffnung 19, die
sich von der Oberseite 14 des Halteelements 13 zu dessen Unterseite 15 erstreckt.
[0030] In Fig. 1 ist die Befestigungsvorrichtung im montierten Zustand dargestellt. Zur
Festlegung des Halteelements 13 ist ein Befestigungselement 21 vorgesehen, das im
dargestellten Beispielsfalle eine herkömmliche Befestigungsschraube 23 ist. Die Befestigungsschraube
23 weist einen unteren Endbereich 25 auf, der eine Spitze 27 und einen Gewindeabschnitt
29 aufweist. Der Gewindeabschnitt 29 ist als selbstschneidendes Gewinde ausgebildet,
das beim Einschrauben der Befestigungsschraube 23 in Eingriff kommt mit der Tragstruktur
11.
[0031] Im oberen Endbereich 33 der Befestigungsschraube 23 bzw. an dessen Schaft 31 ist
ein Gewindeabschnitt 35 vorgesehen, der ein Außengewinde aufweist, dessen Außendurchmesser
größer ist als der Innendurchmesser der Durchgangsöffnung 19. Zudem ist der Gewindeabschnitt
35 als selbstschneidendes Gewinde ausgebildet, das sich während des Einschraubens
der Befestigungsschraube 23 selbst in die Innenwandung der Durchgangsöffnung 19 einschneidet.
[0032] Wie aus Fig. 1 weiterhin ersichtlich, ist die Länge des Gewindeabschnitts 35 geringer
als die Länge der Durchgangsöffnung 19, so daß der Gewindeabschnitt 35 nicht in die
Dachabdichtungsbahn 5 eindringt.
[0033] Der obere Endbereich 33 der Befestigungsschraube 23 weist weiterhin eine Betätigungseinrichtung
37 auf, die im dargestellten Beispielsfalle als Außensechskant 39 ausgebildet ist.
[0034] Zwischen dem Außensechskant 39 und dem Gewindeabschnitt 35 befindet sich vorzugsweise
ein Anlageflansch 41, dessen Außendurchmesser, wie aus Fig. 1 ersichtlich, etwas größer
ist als die Außenkontur des Außensechskants 39.
[0035] Obwohl der Anlageflansch 41 bereits eine gute Abdichtungsmöglichkeit zusätzlich zu
dem in der Regel selbst dichtenden Gewindeabschnitt 35 in der Durchgangsöffnung 19
bildet, können zusätzliche Dichtungsmaßnahmen, beispielsweise in Form von Dichtringen
oder weiterer Flüssigfolien oder Kleber 43 vorgesehen sein. Diese elastische Dichtung
hat insbesondere den Vorteil der Kompensation von Ausdehnung der Befestigungsschraube
23 aufgrund von unterschiedlichen Wärmeausdehnungen. Denn die Befestigungsschraube
23 besteht im wesentlichen aus Metall, wohingegen das Halteelement 13 im wesentlichen
aus Kunststoff besteht. Die unterschiedlichen Materialien haben unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten,
so daß die unterschiedlichen Ausdehnungen der beiden Materialien elastisch durch die
Dichtungseinrichtungen 43 aufgefangen werden können.
[0036] Im montierten Zustand der Befestigungsvorrichtung 1 ist weiterhin punktförmig, ringförmig
oder teilringförmig eine Flüssigfolie oder ein Kleber 45 zwischen Unterseite 15 des
Halteelements 13 und Oberseite der Dachabdichtungsbahn vorgesehen. Diese erstreckt
sich vorteilhafterweise nach innen nicht bis zum Durchgangsbereich der Befestigungsschraube,
ein zufälliges Eindringen der Flüssigfolie 45 bis in diesen Bereich ist jedoch unschädlich,
bzw. wird bei Polystyrol durch eine zusätzlich Dichtscheibe verhindert.
[0037] Nachfolgend wird nunmehr das erfindungsgemäße Verfahren zum Befestigen einer Dachabdichtungsbahn
beschrieben.
[0038] Zunächst wird ein Punkt, Ring oder Teilring von Flüssigfolie oder Kleber 45 auf die
Dachabdichtungsbahn 5 aufgetragen. Dies geschieht um den festgelegten Fixierpunkt,
wie er nachfolgend noch beschrieben wird. Anschließend wird das Halteelement 13 mit
seiner Unterseite 15 auf die Flüssigfolie oder den Kleber 45 aufgelegt, wobei dessen
Durchgangsöffnung 19 im wesentlichen auf den festgelegten Fixierpunkt zu liegen kommt.
[0039] Anschließend wird die Befestigungsschraube durch die Durchgangsöffnung 19 eingeführt,
dringt durch die Dachabdichtungsbahn 5 hindurch und auch durch die Wärmedämmschicht
7 sowie Folienschicht 9. Danach beginnt sich der untere Gewindeabschnitt 35 in die
Tragstruktur 11 durch fortwährendes Drehen der Befestigungsschraube durch das vorzugsweise
selbstschneidende Gewinde einzuschrauben.
[0040] Wenn der obere Gewindeabschnitt 35 die Oberseite 14 des Halteelements 13 bzw. der
Durchgangsöffnung 19 erreicht, beginnt er sich ebenfalls in die Durchgangsöffnung
19 zu schrauben. Dabei kann sich das Halteelement 13 zunächst etwas mitdrehen, wodurch
die Flüssigfolie oder der Kleber 45 gleichmäßig oder gleichmäßiger über den Ring-Umfang
verteilt wird.
[0041] Durch den unteren Gewindeabschnitt 29 wird die Befestigungsschraube 23 jedoch insgesamt
nach unten versetzt, so daß der Anpressdruck so groß wird, daß das Halteelement 13
sich nicht mehr bewegt und die Schraube 23 vollständig mit ihrem oberen Gewindeabschnitt
35 in die Durchgangsöffnung 19 eingeschraubt wird, bis der Anlageflansch 41 auf der
Oberseite 14 des Halteelements 13 zu liegen kommt. Gegebenenfalls trifft er noch auf
eine Dichtung, beispielsweise in Form einer Flüssigfolie 43.
[0042] In Fig. 2 ist beispielhaft die Verteilung von Befestigungsvorrichtungen auf einem
Dach dargestellt. Fig. 2 zeigt schematisch die Draufsicht auf eine Dachfläche D, die
einen Hauptflächenbereich 51 aufweist, der sich über die zentralen Bereiche der Dachfläche
50 erstreckt. Weiterhin sind angegeben Randbereiche 52, die sich parallel zu den Außenseiten
der Dachfläche 50 streifenförmig erstrecken und Eckenbereiche 53, die sich in den
Eckenbereichen der Dachfläche 50 erstrecken.
[0043] Die Verteilung der Befestigungsvorrichtung 1 in den jeweiligen Bereichen kann beispielsweise
so sein, daß im Hauptflächenbereich 51 1,2 Stück/m
2 eingesetzt werden, in den Randbereichen 52 2,4 Stück/m
2 und in den Eckenbereichen 53 3,8 Stück/m
2. Entsprechend viele Fixierungspunkte werden vorgesehen und vorab der Montage der
Befestigungsvorrichtung 1 gegebenenfalls vormarkiert.
[0044] Die Befestigungsvorrichtung 1 der vorliegenden Erfindung ist in allen Bereichen eines
Foliendaches einsetzbar, so daß logistisch auch vermieden werden kann, unterschiedliche
Befestigungsvorrichtungen für unterschiedliche Dachflächenbereiche vorzusehen, was
wiederum das Montieren der Befestigungsvorrichtungen beschleunigt.
[0045] In Fig. 3 ist eine alternative Ausführungsform eines Halteelements 13 dargestellt.
Im Gegensatz zur Ausführungsform gemäß Fig. 1 weist die Durchgangsöffnung 19 in ihrem
oberen Bereich eine Aufweitung 47 auf, die in ihrem Durchmesser so groß ist, daß sie
den Kopfabschnitt der Befestigungsschraube 23 mit Außensechskant 39 und Anlageflansch
41 mit aufnehmen kann. Weiterhin ist die Tiefe der Aufweitung 47 derart, daß der Kopfabschnitt
der Befestigungsschraube 23 in ihr vollständig verschwinden kann und kann zur vollständigen
Abdichtung der Aufweitung nach außen eine Flüssigfolie 49 in die Aufweitung 47 eingegossen
und diese damit ausgegossen werden. Die Gesamtdimensionierung des Halteelements 13
wird dieser Ausführungsform entsprechend angepaßt.
[0046] Mit der vorliegenden Erfindung wird somit eine einfache Vorrichtung zum Befestigen
einer Dachabdichtungsbahn auf einem Dachaufbau und ein entsprechend einfaches Verfahren
zum Befestigen der Dachabdichtungsschicht angegeben, das insbesondere Vorteile hinsichtlich
Einfachheit in der Ausgestaltung, Einfachheit in der Montage und damit erhebliche
Kostenvorteile hat.
[0047] Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung kann vorteilhafterweise auf alle Arten
von Dächern aufgebracht werden. Dies schließt auch senkrechte oder gar überhängende
Dächer, beispielsweise tonnenförmige Dächer ein. Dabei sind auch Fassaden von Gebäuden
mit eingeschlossen.
[0048] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung ist auch die Recyclefähigkeit
der Befestigungsvorrichtung, insbesondere wenn das Halteelement aus Kunststoff gebildet
ist. Beispielsweise muß im Falle von der Ausgestaltung gemäß Figur 1 nur die Befestigungsschraube
wieder gelöst werden und kann die Dachabdichtungsschicht in dem Bereich zusammen mit
dem Halteelement 13 entfernt werden. Die Ausführungsform des eingangs erwähnten Standes
der Technik, bei der die Gewindehülse in den Halteteller mit eingegossen ist, erschwert
die Recyclefähigkeit des Haltetellers erheblich oder verhindert sie gar gänzlich.
[0049] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt.
So kann zum Beispiel anstelle von Flüssigfolie, Kleber oder Dichtungsmasse auch eine
der Geometrie angepaßte Dichtungsscheibe beispielsweise aus komprimiertem Schaummaterial
verwendet werden.
[0050] Weiterhin kann die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung bei Tragunterkonstruktionen
aller Art verwendet werden, also auch bei solchen bei denen anstelle von Trapezblechen
Beton, Porenbeton oder Holzwerkstoffe vorhanden sind. Der untere Gewindeabschnitt
29 der Befestigungsschraube 23 weist dann ein für den jeweiligen Werkstoff der Dachunterkonstruktion
geeignetes Gewinde auf, bzw. es wird zusätzlich ein entsprechender Dübel verwendet.
1. Vorrichtung (1) zum Befestigen einer Dachdichtungsbahn (5) oder dergleichen mit einem
an seiner Unterseite (15) im wesentlichen ebenen Halteelement (13), das einen eine
deutlich größere Dicke aufweisenden Mittenabschnitt (17) aufweist, und einem Befestigungselement
(21), das die unter dem Halteelement (13) liegende Abdichtungsbahn (5) durchdringt
und diese und das Halteelement an der Dachunterkonstruktion (3, 11) fixiert, wobei
das Befestigungselement (21) eine Befestigungsschraube (23) ist, die an ihrem unteren
Endbereich (25) einen Gewindeabschnitt (29) zum formschlüssigen Eingriff in die Dachunterkonstruktion
(11) aufweist und an ihrem oberen Endbereich (33) einen Gewindeabschnitt (35) zum
formschlüssigen Eingriff mit dem Halteelement (13) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (13) eine zentrale Durchgangsöffnung (19) zur formschlüssigen Aufnahme
des oberen Endbereichs (33) der Befestigungsschraube (23) aufweist, und die Befestigungsschraube
(23) an ihrem oberen Endbereich (33) eine Betätigungseinrichtung (37), vorzugsweise
in Form eines Außensechskants (39) aufweist, wobei der Innendurchmesser der Durchgangsöffnung
(19) des Halteelements (13) geringer ist als der Außendurchmesser des oberen Gewindeabschnitts
(35) der Befestigungsschraube (33) und der obere Gewindeabschnitt (35) ein selbstschneidendes
Gewinde aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Außensechskant (39) und oberen Gewindeabschnitt (35) der Befestigungsschraube
(23) ein ringförmiger Anlageflansch (41) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des oberen Gewindeabschnitts (35) kürzer als die Länge der zentralen Durchgangsöffnung
(19) ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite (14) des Mittenabschnitts (17) des Halteelements (13) abgeflacht ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgangsöffnung (19) des Halteelements (13) von der Oberseite (14) her zur
Aufnahme der Betätigungseinrichtung (37) der Befestigungsschraube (23) aufgeweitet
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufweitung (47) nach Einsetzen der Befestigungsschraube (23) mit Flüssigfolie
oder Kleber oder Dichtmasse (49) ausgegossen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zustand die Befestigungsvorrichtung eine Dichtungskappe aufweist, die in die
Aufweitung (47) eingeklemmt oder eingeschraubt ist.
8. Verfahren zum Befestigen einer Dachabdichtungsbahn (5) oder dergleichen auf einer
Dachunterkonstrukion (3), mit den folgenden Schritten:
- Aufbringen eines Punktes, Ringes oder Teilringes von Flüssigfolie oder Kleber (45)
auf die Dachabdichtungsbahn (5), um den vorbestimmten Fixierungspunkt herum,
- Auflegen eines an seiner Unterseite (15) im wesentlichen ebenen Halteelements (13),
das einen eine deutlich größere Dicke aufweisenden Mittenabschnitt (17) aufweist,
in dem sich eine Durchgangsöffnung (19) befindet,
- Einsetzen einer Befestigungsschraube (23) in die Durchgangsöffnung (19) und Einschrauben
der Befestigungsschraube (23) derart, daß zunächst ein einen Gewindeabschnitt (29)
aufweisender unterer Endbereich (25) der Befestigungsschraube (23) durch die Dachabdichtungsbahn
(5) hindurch in die Dachunterkonstruktion (3) eindringt, um sich in das vorgesehene
Dachelement (11) einzuschrauben, und anschließend ein einen Gewindeabschnitt (35)
aufweisender oberer Endbereich (33) sich in die Durchgangsöffnung (19) des Halteelements
(13) einschraubt, so lange bis durch den sich anlegenden Kopfabschnitt (37, 39) der
Befestigungsschraube (23), dessen Außendurchmesser größer ist als der Innendurchmesser
der Durchgangsöffnung (19) des Halteelements (13), eine ausreichend große Anpresskraft
des Halteelements (13) gegen die Dachunterkonstruktion (3) eingestellt hat.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Eingriff des oberen Endbereichs (33) der Befestigungsschraube (23) des
Halteelements (13) mitgedreht wird und durch Berührung der Flüssigfolie oder des Klebers
(45) diese im wesentlichen zumindest ringförmig gleichmäßig verteilt.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei einer Dachdämmung (7) aus Polystyrol eine Gummi- oder Silikonscheibe
zwischen Halteelement (13) und Dachabdichtungsbahn (5) eingesetzt wird.