[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung eines Gasbrenners für ein Heizgerät
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bei gattungsgemäßen Gasbrennern sind die Gasdüsen in mindestens zwei Gruppen mit unterschiedlicher
Position am Gasverteiler aufgeteilt und an jeweils eine eigene Gasversorgung angeschlossen.
Damit ergibt sich ein Haupt- und ein Nebengasstrom, so dass jedem Venturirohr eines
Brennstabes eine Haupt- und mindestens eine Nebengasdüse zugeordnet ist. In Abhängigkeit
von Betriebsbedingungen und/oder dem Brennerbetriebszustand wird dabei mindestens
ein Nebengasstrom zusätzlich zum Hauptgasstrom in den Mischraum eingebracht. Die Luftzahl
Lambda im Mischraum wird reduziert, weil durch die Injektorwirkung des Hauptgasstromes
auch das Nebengas angesaugt wird. Somit ist es für die Einstellung des gewünschten
Gas-/Luftverhältnisses entscheidend, den Nebengasstrom mit einem Stellglied zu regeln.
Dafür besitzen die Gasbrenner Verbrennungssensoren, wie zum Beispiel eine Messelektrode.
Insbesondere mit lonisationselektroden werden häufig Flammensignale erfasst bzw. gebildet.
Danach kann das Gas-/ Luftverhältnis des Brenners über den Nebengasstrom auf einen
entsprechenden Lambda-Wert eingestellt werden. Die lonisationselektrode gibt dabei
eine von der Verbrennungstemperatur bzw. dem Lambda-Wert abgeleitete elektrische Größe
an eine Regelschaltung weiter, welche diese Größe mit einem gewählten elektrischen
Sollwert vergleicht und entsprechende Regelparameter als Vorgaben einstellt.
Da das Flammensignal zur Verbrennungsregelung von verschiedenen Faktoren beeinflusst
wird, erfolgt in der Regel eine in regelmäßigen Zeitabständen einsetzende, automatische
Kalibrierung. Ein derartiges Kalibrierverfahren ist in der DE 195 39 568 C1 beschrieben.
Es soll nach einer bestimmten Anzahl von Betriebsstunden oder Einschaltungen des Gasbrenners
eingeleitet werden.
[0002] Unabhängig von einer Kalibrierung des Gesamtsystems muss die Funktionsfähigkeit des
wichtigen Regelkreises für den Nebengasstrom überprüft werden, weil möglicherweise
auftretende Fehler einen direkten Einfluss auf das Gas-/Luftverhältnis und die Verbrennungsqualität
hätten.
Nachteilig ist allerdings an diesen fest vorgegebenen Intervallen zwischen einzelnen
Kalibriervorgängen, dass veränderte Betriebsbedingungen möglicherweise erst beim nächsten
Kalibrieren und somit relativ spät erfasst werden. In der Zwischenzeit ist der Brennerbetrieb
dann nicht optimal, weil sich durch die Speicherung von Regelparametern die jeweils
neuen Sollwerte als Vorgaben in einem unerwünschten, einseitigen Trend von der richtigen
Einstellung entfernen würden. Es ergeben sich bei einem weitgehend auf die Betriebsbedingungen
eingestellten Gasbrenner ungefähr die gleichen Werte für die Stellung eines Gasstellgliedes
und es fließt dann eventuell von einer Wärmeanforderung zur nächsten eine kleine Abweichung
unerkannt ein.
Bei einem Gasbrenner beginnt ein normaler Startvorgang mit der Inbetriebnahme des
Zündbrenners. Anschließend öffnet ein zweites Absperrventil an einer Gasarmatur und
es wird die Hauptgaszufuhr freigegeben. Innerhalb einer Sicherheitszeit muss dann
ein Überzünden vom Zünd- auf den Hauptbrenner erfolgt sein. Ist dies nicht der Fall,
wird sofort vom Feuerungsautomaten eine Sicherheitsabschaltung eingeleitet.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur automatischen Funktionsüberprüfung
für eine Gas-/Luft-Verbundregelung an einem Gasbrenner für ein Heizgerät zu schaffen,
um während des Betriebes das Gas-/Luftverhältnis in einem engen Arbeitsbereich zu
halten.
[0004] Erfindungsgemäß wurde dies mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0005] Das Verfahren zur Regelung des Gas-/Luftverhältnisses bei einem Gasbrenner für ein
Heizgerät ist dadurch gekennzeichnet, dass bei jedem Brennerstart nach dem Überzünden
die gesamte Wirkungskette der Gas-/Luft-Verbundregelung überprüft wird und dass eine
Kalibrierung beim Brennerstart durchgeführt wird, wenn beim Vergleich der letzten
Regelparameter mit vorhergehenden Regelparametern vorgegebene Grenzwerte für Abweichungen
über- oder unterschritten werden.
[0006] Dazu wird der Sollwert für das Flammensignal in der Gas-/Luft-Verbundregelung verändert.
Vorzugsweise erfolgt dies innerhalb eines nach vorgegebenen Werten gesteuerten Startablaufs
vor dem geregelten, stationären Brennerbetrieb. Während der gesamten Überprüfung der
Gas-/Luft-Verbundregelung muss immer ein steigendes Flammensignal in Verbindung mit
einem zunehmenden Öffnungszustand des Stellgliedes bzw. ein fallendes Flammensignal
in Verbindung mit einem abnehmenden Öffnungszustand des Stellgliedes vorhanden sein,
um sicherzustellen, dass der Regelkreis richtig arbeitet.
In einer ersten Phase, welche sich unmittelbar an das Überzünden des Gasbrenners anschließt,
wird das Stellglied für den Nebengasstrom zunächst auf Ausgangsstellung gebracht,
damit ein möglichst großer Stellbereich zur Verfügung steht. Dies ist notwendig, weil
es beim Startvorgang relativ weit geöffnet sein kann, um einerseits eine sichere Flammenbildung
sicherzustellen und andererseits eine relativ magere Verbrennung zu erreichen. Zu
Beginn einer zweiten Phase mit einer bestimmten Zeitdauer wird der Sollwert für das
Flammensignal dann um einen festgelegten Betrag A angehoben. In dieser Phase muss
der neue Sollwert innerhalb einer zulässigen Zeit und/oder mit einer zulässigen Abweichung
mit dem Flammensignal durch die Gas-/Luft-Verbundregelung erreicht werden. Direkt
anschließend beginnt eine dritte Phase, in welcher der neue Sollwert zu Beginn wieder
um einen Betrag B herabgesetzt wird. Dieser muss ebenfalls mit dem Flammensignal innerhalb
der zulässigen Zeit und/oder mit einer zulässigen Abweichung für die dritte Phase
durch Verfahren des Stellgliedes erreicht werden. Nach Abschluss der dritten Phase
ist die Überprüfung der Wirkungskette beendet und es gilt danach wieder der ursprüngliche
Sollwert für das Flammensignal.
Verläuft die Überprüfung positiv, so geht der Gasbrenner in den Normalbetrieb über.
Bei negativem Verlauf, d. h. falls der Regelkreis bereits ein in den einzelnen Phasen
vorgegebenes Kriterium nicht erfüllt, beispielsweise die Sollwerte für das Flammensignal
nicht erreicht oder die dafür vorgegebene Zeit nicht einhalten kann, erfolgt eine
Sicherheitsabschaltung, weil die Funktionssicherheit der Gas-/Luft-Verbundregelung
dann nicht gegeben ist.
Der Betrag B für den neuen Sollwert des Flammensignals ist vorzugsweise kleiner gewählt
als der Betrag A. Zu Beginn der zweiten Phase wird der Betrag A mit dem Sollwert des
Flammensignals addiert, wenn das aktuelle Flammensignal in diesem Zeitpunkt kleiner
oder gleich dem Sollwert ist. Im anderen Fall, wenn das aktuelle Flammensignal in
diesem Zeitpunkt größer als der Sollwert ist, wird der Betrag A zu Beginn der zweiten
Phase mit dem Wert des aktuellen Flammensignals addiert. Für eine Anpassung an spezielle
Betriebsbedingungen von Gasbrenner und Heizgerät bei der Installation, können die
Werte für die Beträge A und B sowie die zulässige Zeitdauer der Phasen am Feuerungsautomaten
innerhalb von festgelegten Grenzen frei eingegeben bzw. verändert werden.
Wenn das Flammensignal bereits vor der zulässigen Zeit in der zweiten und/oder dritten
Phase den Sollwert erreicht, wird der Ablauf der Überprüfung beschleunigt. Diese geht
dann während der zweiten sofort in die dritte Phase über bzw. es arbeitet die Gas-/
Luft-Verbundregelung dann während der dritten Phase sofort in Abhängigkeit vom aktuellen
Flammensignal und einem Sollwert. In Ergänzung dazu geht die Überprüfung ebenfalls
von der zweiten in die dritte Phase über, wenn das Flammensignal in der zulässigen
Zeit der zweiten Phase den Sollwert zwar nicht erreicht, aber am Ende des Zeitraums
um einen bestimmten, zulässigen Betrag unter dem vorgegebenen Sollwert liegt. Auch
findet ein Übergang in die dritte Phase statt, wenn das vorherrschende Flammensignal
am Ende der zweiten Phase größer als der am Ende der ersten Phase gespeicherte Wert
des Flammensignals ist.
Die Gas-/Luft-Verbundregelung arbeitet nach der dritten Phase in Abhängigkeit vom
aktuellen Flammensignal und einem Sollwert, wenn das Flammensignal in der zulässigen
Zeit der dritten Phase den Sollwert zwar nicht erreicht, aber am Ende dieses Zeitraums
um einen bestimmten, zulässigen Betrag über dem vorgegebenen Sollwert liegt. Dabei
wird das am Ende der dritten Phase vorherrschende Flammensignal mit dem am Ende der
zweiten Phase gespeicherten Flammensignal verglichen. Die Gas-/ Luft-Verbundregelung
geht nur dann nach der dritten Phase auf den Betrieb in Abhängigkeit vom aktuellen
Flammensignal und einem Sollwert über, wenn das gemessene Flammensignal am Ende der
dritten Phase kleiner als das gespeicherte am Ende der zweiten Phase ist.
Es erfolgt eine Sicherheitsabschaltung, wenn mindestens eines der vorstehend beschriebenen
Kriterien vom Flammensignal nicht erfüllt ist.
Die Kalibrierung wird bei einer Ausführungsvariante eingeleitet, wenn als Regelparameter
vorgegebene Grenzwerte für die Stellung eines Gasstellgliedes und/oder für die Luftmenge
erreicht werden. Bei einer Aufgliederung in einen Haupt- und einen Nebengasstrom wird
das Gasstellglied für den Nebengasstrom überwacht und dessen Ansteuerungssignal als
Regelparameter zur Beurteilung der Notwendigkeit einer Kalibrierung herangezogen,
weil mit dem Nebengasstrom das Modulieren des Brenners bzw. Einstellen des Gas-/ Luftverhältnisses
erfolgt. Jeweils am Ende einer Wärmeanforderung werden die Messwerte ausgewertet.
Erfasst ist dabei die Steuergröße des Gasstellgliedes bzw. die Stellung des Gasstellgliedes,
um auf den Gasdurchsatz zu schließen.
[0007] Andererseits wird die Kalibrierung auch eingeleitet, wenn bei einer Wärmeanforderung
mit einer Abschaltung im Betrieb eine Abweichung des Messwertes für den Strom am Gasstellglied
bzw. dessen Stellung von einem Mittelwert vorliegt. Dieser Mittelwert wird vorzugsweise
aus den letzten Messwerten gebildet, wobei der älteste immer durch den aktuellsten
ersetzt wird. Bei Netzausfall bleiben die letzten Messwerte gespeichert. Alternativ
dazu können auch alle vorhandenen Speicherplätze für Messwerte mit dem gleichen Wert,
vorzugsweise dem letzten Mittelwert, belegt werden.
Eine Kalibrierung wird eingeleitet, wenn der Messwert für die Steuergröße des Gasstellgliedes
bzw. dessen Stellung außerhalb eines am Regler einstellbaren Toleranzbandes liegt.
Dadurch ist es möglich, die Kalibrierung an stark schwankende Betriebs- oder Umgebungsbedingungen
anzupassen. Grundsätzlich erfolgt ein Vergleich der letzten Regelparameter mit gespeicherten,
vorhergehenden Regelparametern bei jedem Brennerstart. Mit der Erfindung wird ein
Verfahren zur automatischen Funktionsüberprüfung für eine Gas-/Luft-Verbundregelung
an einem Gasbrenner bei jedem Start geschaffen, mit dem die gesamte Wirkungskette
im Regelkreis der Gas-/Luft-Verbundregelung erfasst ist. Beide Wirkungsrichtungen
für die Gemischregelung, nämlich Vergrößerung und Verringerung der Nebengasmenge,
werden durch die Vorgabe entsprechender Sollwerte für das Flammensignal getestet.
Innerhalb eines entsprechend festgelegten Zeitfensters muss dann jeweils eine Signaländerung
eintreten. Das Verfahren lässt sich mit vielen verschiedenen Verbrennungssensoren
kombinieren, gehört zum fest vorgegebenen, gesteuerten Startablauf, und schließt sich
darin direkt an die Überzündung vom Zünd- auf den Hauptbrenner an. Nach der positiv
verlaufenen Überprüfung erfolgt bei Bedarf noch eine Kalibrierung der Gas-/Luft-Verbundregelung,
bevor der stationäre, nach den ermittelten Werten der Verbrennungssensoren geregelte
Brennerbetrieb beginnt.
Mit der Kalibrierung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ergibt sich ein sicherer
Betrieb des Gasbrenners bei wechselnden Gas-/Luftverhältnissen in aufeinanderfolgenden
Laufzyklen. Die Kalibrierung läuft dynamisch und variabel ab. Mit dieser Anpassung
an veränderte Randbedingungen werden Störabschaltungen vermieden und es ist jederzeit
ein optimaler Brennerbetrieb gewährleistet.
[0008] Weiterhin ist das Verfahren zum Betrieb eines Gasbrenners dadurch gekennzeichnet,
dass nach einer Sicherheitsabschaltung der Gasbrenner erneut startet und eine in den
Startablauf integrierte Kalibrierung durchgeführt wird. Eine Störabschaltung erfolgt
erst, wenn nach einer vorgegebenen Zahl von Sicherheitsabschaltungen mit darauffolgenden
Kalibrierungen die Signale des Verbrennungssensors immer noch außerhalb des zulässigen
Regelbereichs liegen. Damit werden Störabschaltungen oder ein unnötiges Ein- und Ausschalten
eines Gasbrenners vermieden. Durch die mehrfache Kalibrierung ist ein möglichst automatischer
Brennerbetrieb gewährleistet, welcher die Verfügbarkeit des Gasbrenners bzw. des Heizgerätes
erhöht. Nur für den Fall, dass die Umgebungsbedingungen einen Brennerbetrieb unmöglich
machen, wird das Gerät verriegelt. Bedienungspersonal ist somit nur bei einer endgültigen
Störabschaltung erforderlich, welche erst nach einer vorgegebenen Zahl von vorangegangenen
Sicherheitsabschaltungen mit darauffolgenden Kalibrierungen erfolgt, die jeweils zu
einem negativen Ergebnis mit einer Überschreitung des zulässigen Regelbereiches führten.
Zusätzlich ist die Regelschaltung für die Einstellung des Gas-/Luftverhältnisses mit
einem Schalter oder einer elektrischen Steckbrücke außer Betrieb zu nehmen. In diesem
Zustand bleibt das Stellglied für den Nebengasstrom geschlossen.
[0009] Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar und zeigt in einer
einzigen Figur ein Diagramm mit dem schematischen Ablauf einer Überprüfung der Gas-/Luft-Verbundregelung
an einem Gasbrenner.
Dabei sind über der Zeitachse der Sollwert (S) für das Flammensignal (F), das aktuelle
Flammensignal (F) und der Öffnungszustand (Ö) des Stellgliedes für den Nebengasstrom
aufgetragen.
Der dargestellte Ablauf schließt sich direkt an die Startphase mit Überzündung an,
welche einen relativ weiten Öffnungszustand Ö des Stellgliedes für den Nebengasstrom
erfordert. Daher wird in der Phase 1 zunächst das Stellglied auf Minimalstellung gebracht.
Zu Beginn der Phase 2 wird der Sollwert S für das Flammensignal F dann um einen festgelegten
Betrag A angehoben. Während der für die Phase 2 vorbestimmten Zeit muss der Sollwert
S vom aktuellen Flammensignal F durch Nachregeln mit dem Stellglied der Gas-/Luft-Verbundregelung
erreicht werden. Es schließt sich die Phase 3 an, in der dann der neue Sollwert S
zu Beginn um einen Betrag B herabgesetzt wird, um eine mit der Verringerung der Nebengasmenge
einhergehende Änderung des Flammensignals F bis auf den entsprechenden Sollwert S
innerhalb der vorgegebenen Zeit vorzunehmen. Nach Abschluss der dritten Phase ist
die Überprüfung der Wirkungskette im Regelkreis der Gas-/Luft-Verbundregelung positiv
beendet und die Gas-/Luft-Verbundregelung des Gasbrenners geht in den normalen Regelbetrieb
über.
[0010] Anhand der nachfolgenden Tabelle als Ausführungsbeispiel soll die Erfindung im Hinblick
auf die Kalibrierung erläutert werden:

[0011] Dargestellt ist eine Anzahl von aufeinander folgenden Brennerstarts mit beliebigen
Werten als Annahme für gemessene und gespeicherte Regelparameter, beispielsweise für
die Stellung eines Gasstellgliedes. Der Wert 1 ist der älteste im Speicher und wird
immer durch den neuesten Wert 3 ersetzt. Aus diesen drei beispielhaften Messwerten
- oder alternativ auch aus einer höheren Anzahl - wird jeweils ein aktueller Mittelwert
gebildet. Dieser Mittelwert ist mit einem auf die Betriebsbedingungen einstellbaren
Toleranzband versehen, welches im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Abweichung um
±3 zulässt. Jeder einzelne Messwert muss innerhalb der vorgegebenen Toleranzen liegen.
Ist dies nicht der Fall, so erfolgt eine Kalibrierung beim nächsten Brennerstart.
In der Tabelle liegt zum Beispiel der Wert 26 zweimal unter dem für den jeweiligen
Brennerstart zulässigen aktuellen Grenzwert von 27,0 bzw. 26,3 und macht eine Kalibrierung
erforderlich.
1. Verfahren zur Regelung eines Gasbrenners für ein Heizgerät mit einem Zündbrenner,
einem Feuerungsautomaten, einer Gas-/Luft-Verbundregelung sowie einer Aufgliederung
in einen Haupt- und einen Nebengasstrom mit einem Stellglied, welches in Abhängigkeit
von aktuellen Flammensignalen und mindestens einem Sollwert betätigt wird, insbesondere
zur Einstellung des Gas-Luft-Verhältnisses auf einen entsprechenden Lambda-Sollwert
nach den Signalen einer lonisationselektrode, die eine von der Verbrennungstemperatur
bzw. dem Lambda-Wert abgeleitete elektrische Größe an eine Regelschaltung legt, welche
diese Größe mit einem gewählten elektrischen Sollwert vergleicht und einstellt, mit
einer in regelmäßigen Zeitabständen einsetzenden, automatischen Kalibrierung sowie
Speicherung von Regelparametern,
dadurch gekennzeichnet, dass bei jedem Brennerstart nach dem Überzünden die gesamte Wirkungskette der Gas-/Luft-Verbundregelung
überprüft wird und dass eine Kalibrierung beim Brennerstart durchgeführt wird, wenn
beim Vergleich der letzten Regelparameter mit vorhergehenden Regelparametern vorgegebene
Grenzwerte für Abweichungen über- oder unterschritten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Überprüfen der Gas-/Luft-Verbundregelung, vorzugsweise innerhalb eines gesteuerten
Startablaufs vor dem geregelten, stationären Brennerbetrieb, der Sollwert (S) für
das Flammensignal (F) verändert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass während der gesamten Überprüfung der Gas-/Luft-Verbundregelung ein steigendes Flammensignal
(F) in Verbindung mit einem zunehmenden Öffnungszustand (Ö) des Stellgliedes bzw.
ein fallendes Flammensignal (F) in Verbindung mit einem abnehmenden Öffnungszustand
(Ö) des Stellgliedes vorhanden ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass in einer ersten Phase (1) das Stellglied für den Nebengasstrom auf eine Ausgangsstellung
für einen möglichst großen Stellbereich gebracht wird, dass zu Beginn einer zweiten
Phase (2) der Sollwert (S) für das Flammensignal (F) um einen festgelegten Betrag
A angehoben wird, wobei der neue Sollwert (S) innerhalb einer zulässigen Zeit und/oder
mit einer zulässigen Abweichung erreicht werden muss, dass in einer direkt anschließenden
Phase (3) der neue Sollwert (S) um einen Betrag B herabgesetzt wird, wobei dieser
ebenfalls innerhalb einer zulässigen Zeit und/oder mit einer zulässigen Abweichung
erreicht werden muss, und dass danach wieder der ursprüngliche Sollwert (S) für das
Flammensignal (F) gilt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Betrag A zu Beginn der zweiten Phase (2) mit dem Sollwert (S) des Flammensignals
(F) addiert wird, wenn das aktuelle Flammensignal (F) in diesem Zeitpunkt kleiner
oder gleich dem Sollwert (S) ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Betrag A zu Beginn der zweiten Phase (2) mit dem Wert des aktuellen Flammensignals
(F) addiert wird, wenn das aktuelle Flammensignal (F) in diesem Zeitpunkt größer als
der Sollwert (S) ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Überprüfung während der zweiten Phase (2) sofort in die dritte Phase (3) übergeht
bzw. dass die Gas-/Luft-Verbundregelung während der dritten Phase (3) sofort in Abhängigkeit
vom aktuellen Flammensignal (F) und einem Sollwert (S) arbeitet, wenn das Flammensignal
(F) bereits vor der maximal zulässigen Zeit in der zweiten und/oder dritten Phase
(2, 3) den Sollwert (S) erreicht.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Überprüfung aus der zweiten Phase (2) in die dritte Phase (3) übergeht, wenn
das Flammensignal (F) in der zulässigen Zeit der zweiten Phase (2) den Sollwert (S)
nicht erreicht und am Ende des Zeitraums um einen bestimmten, zulässigen Betrag unter
dem vorgegebenen Sollwert (S) liegt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das am Ende der zweiten Phase (2) vorherrschende Flammensignal (F) mit dem am Ende
der ersten Phase (1) gespeicherten Flammensignal (F) verglichen wird, und dass die
Gas-/Luft-Verbundregelung nur dann in die dritte Phase (3) übergeht, wenn das Flammensignal
(F) am Ende der zweiten Phase (2) größer als am Ende der ersten Phase (1) ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gas-/Luft-Verbundregelung nach der dritten Phase (3) in Abhängigkeit vom aktuellen
Flammensignal (F) und einem Sollwert (S) arbeitet, wenn das Flammensignal (F) in der
zulässigen Zeit der dritten Phase (3) den Sollwert (S) nicht erreicht und am Ende
des Zeitraums um einen bestimmten, zulässigen Betrag über dem vorgegebenen Sollwert
(S) liegt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das am Ende der dritten Phase (3) vorherrschende Flammensignal (F) mit dem am Ende
der zweiten Phase (2) gespeicherten Flammensignal (F) verglichen wird, und dass die
Gas-/Luft-Verbundregelung nur dann nach der dritten Phase (3) in Abhängigkeit vom
aktuellen Flammensignal (F) und einem Sollwert (S) arbeitet, wenn das Flammensignal
(F) am Ende der dritten Phase (3) kleiner als am Ende der zweiten Phase (2) ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Sicherheitsabschaltung erfolgt, wenn mindestens ein Kriterium der vorstehenden
Ansprüche nicht erfüllt ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrierung eingeleitet wird, wenn vorgegebene Grenzwerte für die Stellung eines
Gasstellgliedes und/oder die Luftmenge überschritten werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Aufgliederung in einen Haupt- und einen Nebengasstrom das Gasstellglied
für den Nebengasstrom überwacht und dessen Ansteuerungssignal als Regelparameter zur
Beurteilung der Notwendigkeit einer Kalibrierung herangezogen wird, wobei jeweils
am Ende einer Wärmeanforderung als Messwert die Steuergröße des Gasstellgliedes und/oder
dessen Stellung ausgewertet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrierung eingeleitet wird, wenn bei einer Wärmeanforderung mit einer Abschaltung
im Betrieb eine Abweichung des Messwertes für den Strom am Gasstellglied bzw. dessen
Stellung von einem Mittelwert vorliegt, wobei der Mittelwert vorzugsweise aus den
letzten Messwerten gebildet wird, und/oder wenn der Messwert für die Steuergröße des
Gasstellgliedes bzw. dessen Stellung außerhalb eines einstellbaren Toleranzbandes
liegt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass bei Netzausfall vorzugsweise die letzten Messwerte gespeichert bleiben oder alle
Speicherplätze für Messwerte mit dem gleichen Wert, vorzugsweise dem letzten Mittelwert,
belegt werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass nach einer Sicherheitsabschaltung der Gasbrenner erneut startet und eine in den Startablauf
integrierte Kalibrierung durchgeführt wird und dass eine Störabschaltung erst erfolgt,
wenn nach einer vorgegebenen Zahl von Sicherheitsabschaltungen mit darauffolgenden
Kalibrierungen die Signale des Verbrennungssensors immer noch außerhalb des zulässigen
Regelbereichs liegen.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass die Regelschaltung für die Einstellung des Gas-/Luftverhältnisses außer Betrieb zu
nehmen ist, wobei dann das Stellglied für den Nebengasstrom geschlossen ist.