TECHNISCHES GEBIET
[0001] Bei der Erfindung handelt es sich um eine Brennkammer gemäss dem Oberbegriff des
Anspruchs 4 bzw. um ein Verfahren zum Betrieb der Brennkammer gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus der Offenlegungsschrift DE-A1-44 17 538 ist eine Brennkammer mit Selbstzündung
bekannt. In dieser Brennkammer werden durch eine Brennstofflanze Brennstoff und Stützluft
in einen Heissgasstrom eingeführt, dort vermischt und die Mischung in einer nachgeschalteten
Verbrennungszone verbrannt. Die Brennstofflanze befindet sich in einer Mischzone und
ist dort zentral angeordnet. Sie ist für etwa 10% des Gesamtvolumenstroms durch den
Kanal dimensioniert, wobei der Brennstoff quer oder auch in Richtung zur Strömung
eingedüst werden kann. Der eingedüste Brennstoff wird in Verbindung mit einem Anteil
Stützluft über mehrere, radiale Öffnungen von den stromauf injizierten Wirbeln mitgerissen
und mit der Hauptströmung vermischt. Der eingedüste Brennstoff folgt dem schraubenförmigen
Verlauf der Wirbel und wird stromab in der Kammer gleichmässig verteilt. Hierdurch
reduziert sich die Gefahr von Aufprallstrahlen an der gegenüberliegenden Kanalwand
sowie die Bildung von "hot spots", wie dies bei einer unverwirbelten Strömung der
Fall ist.
[0003] Die Vorteile der zentralen Brennstoffeindüsung werden mit einer relativ schwierig
zu kühlenden Brennstofflanzenoberfläche im Heissgasstrom erkauft. Zudem beeinflusst
dieser Einbau die Strömung der Heissgase nicht unerheblich. Aus strömungstechnischen
Gründen ist eine minimale Lanzenlänge erforderlich. Diese Lanzenlänge bedingt zudem,
dass die Brennstofflanze zu Montagezwecken durch ein entsprechendes Langloch in den
Brenner eingeführt wird. Dabei entsteht zwischen der Brennerwand und der Brennstofflanze
ein relativ grosser Spalt, der relativ schwierig abzudichten ist. Entsprechend unregelmässige
Luftleckagen beeinflussen das gesamte Verhalten des Brenners negativ.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Es ist Ziel dieser Erfindung, die genannten Nachteile zu vermeiden. Die Erfindung
löst die Aufgabe, eine Brennkammer und ein Verfahren zum Betrieb dieser Brennkammer
zu schaffen, mit welchem es möglich ist, die Störung der Heissgasströmung in der Mischzone
der Brennkammer zu minimieren. Dies soll bei gleichzeitig geringerer Kühlung der Brennstofflanze
geschehen und es soll ein verbessertes Verhalten der Brennkammer in allen Lastbereichen
erreichen werden.
[0005] Erfindungsgemäss wird dies bei einem Verfahren gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs
1 dadurch erreicht, dass der Brennstoff von mindestens einer Seitenwand der Mischzone
der Brennkammer eingedüst wird und es wird bei der Brennkammer gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 4 dadurch erreicht, dass die mindestens eine Brennstofflanze in eine
Seitenwand der Mischzone der Brennkammer eingelassen ist. Selbstverständlich ist es
denkbar, dass ebenfalls Stützluft durch diese Brennstofflanze eingedüst wird.
[0006] Ein Vorteil einer solchen seitlichen, asymmetrischen Eindüsung des Brennstoffs liegt
insbesondere darin, dass durch die Brennstofflanze nur eine geringe Störung der Strömung
verursacht wird, wobei sich diese Störung lediglich an der Seitenwand der Mischzone
und nicht mehr zentral in der Hauptströmung befindet. Vorteilhaft ist es dabei auch,
wenn die mindestens eine Brennstofflanze in Form einer Kugel oder eines sich in Hauptströmungsrichtung
erstreckenden Ellipsoiden in die Seitenwand der Brennkammer eingelassen ist und in
den Innenraum der Mischzone der Brennkammer ragt. Durch die Ausgestaltung der Mischzone
als Venturikanal bzw. evtl. zusätzlich vorhandene Einbauten (radial oder in Umfangsrichtung)
kann eine Erhöhung der Geschwindigkeit und damit eine verbesserte Vermischung von
Heissgas und Brennstoff/Stützluft erreicht werden. Nachlaufgebiete hinter der Brennstofflanze,
in welchen sich Brennstoff ansammeln kann, sind durch diese Art der Anordnung praktisch
ausgeschlossen.
[0007] Durch eine verkleinerte Fläche der Kontaktstelle zwischen der Brennstofflanze und
der Heissgasströmung kann die Kühlung der Brennstofflanze vorteilhaft minimiert werden.
Der Bereich der Abdichtung zwischen Seitenwand der Mischzone und Brennstofflanze wird
ebenfalls vorteilhaft klein und in vorteilhafter Form gehalten.
[0008] Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens liegt darin,
dass der Brennstoff und die eventuell vorhandene Stützluft in verschiedenen Brennstoff/Stützluft-Gemisch-Strahlen
in die Mischzone der Brennkammer eingedüst werden, wobei die verschiedenen Brennstoff/Stützluft-Gemisch-Strahlen
in verschiedene Richtungen bzw. in verschiedene Sektoren innerhalb der Mischzone der
Brennkammer gerichtet sind. Diese Ausführungsform ist deshalb besonders vorteilhaft,
da je nach Auslastung der Brennkammer Strahlen zu- oder abgeschaltet werden können.
Dies ist auch in Kombination mit den oben erwähnten Einbauten deshalb vorteilhaft,
da mit der gezielten Anspeisung von verschiedenen Sektoren durch die Strahlen, der
Brennstoff bei gleichem Druck in verschiedene Bereiche innerhalb der Mischzone transportiert
werden kann.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0009] Die Erfindung wird anhand den beigefügten Figuren näher bezeichnet, wobei
- Fig. 1
- schematisch einen Schnitt durch eine Ringbrennkammer gemäss der Erfindung darstellt,
- Fig. 2
- einen Schnitt gemäss der Linie II-II in der Figur 1 und
- Fig. 3
- den Ausschnitt III der Figur 2.
[0010] Es werden nur die für die Erfindung wesentlichen Elemente dargestellt. Gleiche Elemente
werden in unterschiedlichen Figuren gleich bezeichnet.
WEG ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0011] Die Figur 1 zeigt eine erfindungsgemässe Brennkammer 1, welche als eine um eine Wellenachse
9 angeordnete Ringbrennkammer ausgeführt ist. Die Brennkammer 1 besteht aus einem
Wirbelerzeuger 14, einer Mischzone 11 und aus einer Verbrennungszone 12. Solche Ringbrennerkammern
eignen sich sehr gut, um als selbstzündende Brennkammer 1 betrieben zu werden, wobei
die Brennkammer 1 dann zwischen zwei, in der einzigen Figur nicht dargestellten Turbinen
plaziert ist. Ein Heissgasstrom 5, welcher aus einer ersten, nicht dargestellten Turbine
kommt, strömt durch den Wirbelerzeuger 14 in die Mischzone 11, wird dort mit einem
Brennstoff 3 vermischt, entzündet sich von selbst in der Verbrennungszone 12 und wird
daraufhin in einer zweiten, ebenfalls nicht dargestellten Turbine entspannt. Wird
eine solche Brennkammer 1 aufgrund von Selbstzündung betrieben, so ist die stromauf
wirkende Turbine nur auf eine Teilentspannung der Heissgase 5 ausgelegt, wobei die
Heissgase 5 dann noch mit einer recht hohen Temperatur in den Wirbelerzeuger 14 und
die Mischzone 11 der Brennkammer 1 strömen. Die Temperatur der Selbstzündung ist selbstverständlich
brennstoffabhängig. Zwischen der Mischzone 11 und der Verbrennungszone 12 befindet
sich eine sprunghafte Querschnittserweiterung 13. In der Ebene der Querschnittserweiterung
13 stellt sich die Flammenfront ein.
[0012] Die Mischzone 11, wie sie in der Figur 1 dargestellt ist, ist als Venturikanal ausgestaltet.
Selbstverständlich kann eine andere Form von Querschnittsänderungen gewählt werden,
solange dies der verbesserten Beschleunigung und Vermischung von Brennstoff 4 und
Heissgasen 5 dient. Im Bereich der engsten Stelle befindet sich eine Brennstofflanze
2, mit welcher Brennstoff 3 und zusätzliche Stützluft 4 in die Heissgase 5 eingedüst
werden. Erfindungsgemäss ist die Brennstofflanze 2 in eine Seitenwand 6 der Mischzone
11 eingelassen. Die Verteilung des Brennstoffs 3 und der Stützluft 2 erfolgt somit
asymmetrisch in bezug auf den Querschnitt der Mischzone 11.
[0013] Ein Vorteil einer solchen seitlichen, asymmetrischen Eindüsung des Brennstoffs 3
liegt insbesondere darin, dass die Brennstofflanze 2 nur eine geringe Störung der
Strömung darstellt, wobei sich diese Störung lediglich an der Seitenwand 6 der Mischzone
11 und nicht mehr wie bisher zentral in der Hauptströmung befindet. In einer vorteilhaften
Ausführungsform ist die Brennstofflanze 2 in Form einer Kugel oder eines sich in Hauptströmungsrichtung
des Heissgases 5 erstreckenden Ellipsoiden in die Seitenwand 6 der Brennkammer 1 eingelassen
und ragt in den Innenraum der Mischzone 11 der Brennkammer 1. Durch eine verkleinerte
Fläche der Kontaktstelle zwischen der Brennstofflanze 2 und der Heissgasströmung kann
sowohl die Kühlung der Brennstofflanze 2 vorteilhaft minimiert als auch die Festigkeit
der Brennkammer 1 insgesamt erhöht werden. In der Praxis bedeutet dies, dass die verkleinerte
Oberfläche der Brennstofflanze 2 einfach zu kühlen ist. Eine verbesserte Abdichtung
zur Vermeidung von Leckagen wird dadurch erreicht, dass der Durchbruch anstelle eines
bisher bekannten Langlochs entsprechend kleiner, d.h. kreisrund oder ellipsenförmig,
ausgeführt werden kann, was insgesamt eine Reduktion der Leckagemenge bedeutet.
[0014] Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens liegt darin,
dass der Brennstoff 3 und die eventuell vorhandene Stützluft 4 in verschiedenen Brennstoff/Stützluft-Gemisch-Strahlen
7 in die Mischzone 11 der Brennkammer 1 eingedüst werden, wobei die verschiedenen
Brennstoff/Stützluft-Gemisch-Strahlen 7 in verschiedene Sektoren bzw. in verschiedene
Zielräume innerhalb der Mischzone 11 der Brennkammer 1 gerichtet sind. Die Figur 2
zeigt einen Schnitt gemäss der Linie II-II der Figur 1. Dort ist die Ausrichtung der
Strahlen 7 in verschiedene Bereiche der Mischzone 11 gut sichtbar. Die Figur 3 zeigt
weiter den Ausschnitt III der Figur 2 näher. Durch eine Anordnung von mehreren Kanälen
nebeneinander ist die Eindüsung von Brennstoff 3 und Stützluft 4 möglich. Die Stützluft
4 umgibt den Brennstoff 3 mantelförmig, wobei die Brennstoffstrahlen als Plain-Jet
in die Mischzone eingedüst werden. Durch die Wahl von verschiedenen Kanälen können
verschiedene Brennstoffarten (gasförmig / flüssig) verwendet werden. Ein derartiges
Eindüsungprinzip ist im Prinzip aus der Offenlegungsschrift EP-A1-1,030,109 bekannt.
[0015] Der Einsatz von unterschiedlichen Düsengeometrien ist für diesen Zweck geeignet.
Die Ausführungsform der Strahlen 7 ist deshalb besonders vorteilhaft, da je nach Auslastung
der Brennkammer Strahlen 7 zu- oder abgeschaltet werden können. Dies bedeutet, dass
die Strahlen 7 einzeln angespiesen werden. Insgesamt kann der gesamte Betriebsbereich
von minimaler zu maximaler Brennstoffmenge vergrössert werden. Somit wird ein verbessertes
Teillastverhalten erreicht, was sich in bezug auf Schadstoffverhalten, also Bildung
von CO, NO
x, UHC u.s.w. positiv auswirkt. Daneben ist es ebenso möglich, alle Brennstoff/Stützluft-Gemisch-Strahlen
7 einer Brennstofflanze 2 gemeinsam zu- oder abzuschalten.
[0016] Die erfindungsgemässe Anordnung der Brennstofflanzen 2 ist auch deshalb vorteilhaft,
da Nachlaufgebiete hinter der Brennstofflanze 2, in welchen sich Brennstoff 3 ansammeln
kann, praktisch vollständig ausgeschlossen sind.
[0017] Durch eine Querschnittsänderung der Mischzone 11 beispielsweise als Venturikanal
bzw. evtl. zusätzlich vorhandene Einbauten (radial oder in Umfangsrichtung) innerhalb
der Mischzone 11 kann eine Erhöhung der Geschwindigkeit und damit eine verbesserte
Vermischung von Heissgas 5 und Brennstoff 3 / Stützluft 4 erreicht werden. Dies ist
auch in Kombination mit den erwähnten Einbauten deshalb vorteilhaft, da mit der gezielten
Anspeisung von verschiedenen Sektoren durch die Strahlen 7, der Brennstoff 3 bei gleichem
Druck in verschiedene Sektoren transportiert werden kann.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0018]
- 1
- Brennkammer
- 2
- Brennstofflanze
- 3
- Brennstoff
- 4
- Stützluft
- 5
- Heissgasstrom
- 6
- Seitenwand des Brenners 1
- 7
- Brennstoff/Luft-Gemisch-Strahl
- 8
- Abdichtung
- 9
- Wellenachse
- 10
- Abgase
- 11
- Mischzone
- 12
- Verbrennungszone
- 13
- Querschnittserweiterung
- 14
- Wirbelerzeuger
1. Verfahren zur Eindüsung von Brennstoff (3) und Stützluft (4) in eine Brennkammer (1),
wobei der Brennstoff (3) in eine Mischzone (11) in einen Heissgasstrom (5) mittels
mindestens einer Brennstofflanze (2) eingedüst wird und in einer der Mischzone (11)
nachgeschalteten Verbrennungszone (12) zur Erzeugung eines Abgasstroms (10) verbrannt
wird, wobei der Mischzone (11) ein Wirbelerzeuger (14) vorgeschaltet ist, und die
Brennkammer (1) durch Selbstzündung zündet,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Brennstoff (3) und die Stützluft (4) von mindestens einer Seitenwand (6) der Mischzone
(11) der Brennkammer (1) in die Mischzone (11) eingedüst werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Brennstoff (3) und die Stützluft (4) in verschiedenen Brennstoff/Stützluft-Gemisch-Strahlen
(7) in die Mischzone (11) der Brennkammer (1) eingedüst werden, wobei die verschiedenen
Brennstoff/Stützluft-Gemisch-Strahlen (7) in verschiedene Richtungen innerhalb der
Mischzone (11) der Brennkammer (1) gerichtet sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
in Abhängigkeit des Lastverhaltens der Brennkammer (1) Brennstoff/Stützluft-Gemisch-Strahlen
(7) zu- und abgeschaltet werden.
4. Brennerkammer (1) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
welche aus einer Mischzone (11) und einer Verbrennungszone (12) besteht, wobei zur
Eindüsung von Brennstoff (3) und von Stützluft (4) in den sich in der Mischzone (11)
befindenden Heissgasstrom (5) mindestens eine Brennstofflanze (2) vorhanden ist, wobei
der Mischzone (11) ein Wirbelerzeuger (14) vorgeschaltet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Brennstofflanze (2) in eine Seitenwand (6) der Mischzone (11)
der Brennkammer (1) eingelassen ist.
5. Brennkammer (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Brennstofflanze (2) in Form einer Kugel oder eines Ellipsoiden
in die Seitenwand (6) des Brenners (1) eingelassen ist und in den Innenraum der Mischzone
(11) der Brennkammer (1) ragt.
6. Brennkammer (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich zwischen der Brennstofflanze (2) und der Seitenwand (6) der Brennkammer (1) eine
Abdichtung (8) befindet.
7. Brennkammer (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Brennkammer (1) als Ringbrennkammer ausgeführt ist.
8. Brennkammer (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mischzone (11) der Brennkammer (1) mindestens eine Querschnittänderung aufweist.
9. Brennkammer (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mischzone (11) der Brennkammer (1) als Venturikanal ausgeführt ist.