(19)
(11) EP 1 207 351 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.05.2002  Patentblatt  2002/21

(21) Anmeldenummer: 01125907.4

(22) Anmeldetag:  30.10.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F24C 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 17.11.2000 DE 10056987

(71) Anmelder: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
81669 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Förderer, Jürgen
    76571 Gaggenau (DE)
  • Gastiger, Alain
    67120 Duttlenheim (FR)
  • Oberhomburg, Martin, Dipl.-Ing.
    58300 Wetter (DE)
  • Henry, Karlheinz, Dipl.-Ing.
    76547 Sinzheim (DE)

   


(54) Gaskochgerät


(57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Gaskochgerät mit einer Glas-/Glaskeramikplatte als Kochfläche, die mindestens eine Kochstelle mit einem Gasbrenner mit offener Flamme aufweist, dessen Primärluft im Raum unterhalb der Glas-/Glaskeramik-platte bereitgestellt wird.
Die Kochstellen sind durch jeweils einen Dom (2) der Glas-/Glaskeramikplatte (1) gebildet, wobei der Gasbrenner (3) unter dem Dom (2) angeordnet ist. Dessen offene Flammen treten aus in einer Ebene im Dom (2) seitlich angeordneten Flammenaustrittsschlitzen (4) nach außen. Unterhalb der Ebene der Flammenaustrittsschlitze (4) befinden sich weitere Öffnungen (5) zum Ansaugen der Verbrennungsluft. Dabei wird der größere Teil der durch die Öffnungen (5) angesaugten Verbrennungsluft dem Gasbrenner (3) im Bereich der Gasdüse (6) als Primärluft zugeleitet und der andere Teil steht den Flammen im Raum zwischen Austritt aus dem Gasbrenner (3) und Eingang in die Flammenaustrittsschlitze (4) als Sekundärluft zur Verfügung.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gaskochgerät mit einer Glas-/Glaskeramikplatte als Kochfläche, die mindestens eine Kochstelle mit einem Gasbrenner mit offener Flamme aufweist, dessen Brennerkranz ein Gemisch aus Gas und Primärluft zuführbar ist.

[0002] Nachdem Kochgeräte mit einer Glaskeramikplatte als Kochfläche und Kochzonen, die elektrisch beheizt werden, wegen der ansprechenden Optik, der ebenen Fläche und der leichten Reinigung, die die Glaskeramik als Kochflächenmaterial mit sich bringt, geschätzt sind, wird nun seit einigen Jahren auch versucht, dieses Material bei Gaskochgeräten einzusetzen.

[0003] Aus der WO 97/47927 A1 ist eine Gaskochmulde bekannt, die eine Stützeinrichtung für Garbehältnisse und Flammenöffnungen aufweist. Die Stützeinrichtung enthält Öffnungen für Gasflammen, die nach innen zum Zentrum des Garbehältnisses zeigen.

[0004] In der DE 198 44 551 A1 wird dabei auf zwei Varianten verwiesen, die zur Anwendung kommen. Das ist einmal der Gas-Strahlungsbrenner, der unterhalb der zugeordneten Kochzone der geschlossenen Glaskeramikplatte angeordnet ist, wobei die Wärmestrahlung der wesentliche Bestandteil der Beheizung der Kochzone ist. Hier stellt sich neben der Zufuhr der Verbrennungsluft noch das Problem der Abführung der Brennerabgase. In der DE 80 06 999 U1 wird zur Lösung des Problems vorgeschlagen, anstelle von Gebläsen außerhalb der Kochfeldzonen Öffnungen in die Glas-Kochplatte als Auslass für die Brennerabgase anzuordnen, wobei die Luftzufuhr über Öffnungen am Außenrand der Glas-Kochplatte erfolgt. Derartige Lösungen bergen in sich die Gefahr der Verschmutzung des Raumes zwischen der Herdmulde und der Glas-Kochplatte.

[0005] Bei der anderen Variante werden übliche Gasbrenner mit offener Flamme in Bohrungen in der Glaskeramikplatte eingesetzt. Das jeweilige Kochgeschirr wird dabei verbrennungstechnisch bedingt auf sogenannte Topfträger gestellt, die ihrerseits auf der Glaskeramikplatte aufstehen. Ein Teil der bei diesen Gasbrennern mit offener Flamme benötigten Verbrennungsluft wird als Primärluft von den Seiten der Glaskeramikplatte über Lüftungsschlitze in den Raum unterhalb der Glaskeramikplatte geleitet (DE 195 05 469 C1) oder die Zufuhr erfolgt über Lüftungsschlitze in einem Überwurfring, der einerseits im Bohrloch der Glaskeramikplatte befestigt ist und andererseits als Widerlager für den Gasbrenner dient (DE 44 42 572 C1). Der Überwurfring hat dabei die Aufgabe, einen abdichtenden und/oder auch wärmedämmenden Schutz zwischen dem Gasbrenner und der Glaskeramik herzustellen, der leicht zu reinigen ist und einen Bruch durch Verspannung ausschließen soll.

[0006] Mit der zitierten DE 198 44 551 erfolgt eine diesbezügliche Weiterentwicklung durch die Zufuhr im wesentlichen aller zur Verbrennung notwendigen Primär- und Sekundärluft von dem Raum unterhalb der Glaskeramikplatte an den Flammenbereich. Dabei wirkt unterstützend ein Gebläse. Dadurch war es möglich, die Topfträgerhöhe deutlich zu verringern.

[0007] Die Nachteile dieser Lösungen bestehen vor allem in der Notwendigkeit des Einsatzes zusätzlicher Topfträger, des aufwendigen Einpassens der Gasbrenner in die Glaskeramikplatte sowohl unter dem Gesichtspunkt des Verhinderns von Spannungen als auch des Schutzes des Raumes unterhalb der Glaskeramikplatte vor Verschmutzungen, sowie in der technisch aufwendigen Beherrschung der Bereitstellung der Primärluftzufuhr für die Verbrennung.

[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, bei Gaskochgeräten mit Gasbrennern diese Nachteile in einer technisch einfachen Weise zu beseitigen. Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1, vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0009] Das erfindungsgemäße Gaskochgerät mit einer Glas-/Glaskeramikplatte als Kochfläche und mindestens einer Kochstelle mit einem Gasbrenner mit offener Flamme, dessen Primärluft im Raum unterhalb der Glas-/Glaskeramikplatte bereitgestellt ist, sieht vor, dass die Kochstellen durch jeweils einen Dom der Glas-/Glas-keramikplatte gebildet sind, unter dem Dom der Gasbrenner angeordnet ist, dessen offenen Flammen aus in einer Ebene im Dom seitlich angeordneten Flammenaustrittsschlitzen nach außen treten und unterhalb der Ebene der Flammenaustrittsschlitze sich weitere Öffnungen im Dom zum Ansaugen der Verbrennungsluft befinden. Dabei wird der größere Teil der durch die Öffnungen angesaugten Verbrennungsluft dem Gasbrenner im Bereich der Gasdüse als Primärluft zugeleitet und der andere Teil steht den Flammen im Raum zwischen Austritt aus dem Gasbrenner und Eingang in die Flammenaustrittsschlitze als Sekundärluft zur Verfügung.

[0010] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung liegen auf der Hand. Durch die Anordnung des Domes wird der Raumbedarf geschaffen, um zwischen Flammen und Topf einen ausreichenden Abstand für eine optimale Verbrennung des Gases zu gewährleisten.

[0011] Der Austritt der Flammen löst von ganz allein das Problem der Abgasentsorgung.

[0012] Die Verbrennungsluft wird den Brennern direkt und ohne zusätzliche Hilfsmittel wie Gebläse zur Verfügung gestellt. Eine Steuerung der Verbrennungsluftzufuhr ist durch die Größe und Anordnung der Öffnungen gegeben. Dabei sieht die Erfindung in der Ausgestaltung vor, dass die Öffnungen im Dom zum Ansaugen der Verbrennungsluft in einer Ebene angeordnet sind und/oder im Umfang des Domes als waagerecht angeordnete Schlitze, als Bohrungen mit einer kreis- oder elliptischen Form oder als Kombinationen aus Schlitzen und Bohrungen ausgebildet sind. Der Austritt durch die Glaskeramik kann in Ausgestaltung der Erfindung auch unter einem Winkel erfolgen, wobei sich nach außen fallend als besonders vorteilhaft herausgestellt hat.

[0013] Durch die Anordnung der Öffnungen für die Verbrennungsluft ebenfalls in den Seitenwänden des Domes verbleibt zur ebenen Glas-/Glaskeramikplatte ein ausreichender Abstand, um zu verhindern, das übergekochte Lebensmittel über die Öffnungen in den Raum zwischen Glas-/Glaskeramikplatte und Mulde gelangen können.

[0014] Und nicht zuletzt besteht durch die Anordnung des Gasbrenners unterhalb des Domes der Glas-/Glaskeramikplatte zwischen diesen keine abzudichtende oder eine Spannung erzeugende Verbindung mehr.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:



[0015] 
Fig. 1:
die Anordnung des Gasbrenners unterhalb der Glas-/Glaskeramikplatte,
Fig. 2:
eine Schlitzanordnung zum Ansaugen der Verbrennungsluft und für den Flammenaustritt,
Fig. 3:
eine andere Schlitzanordnung zum Ansaugen der Verbrennungsluft,
Fig. 4:
eine Bohrungsanordnung zum Ansaugen der Verbrennungsluft.
Fig. 5:
eine Austrittsanordnung unter einem Winkel und
Fig. 6:
eine Ausführung mit erhöhtem Dom.


[0016] Fig. 1 zeigt das Gaskochgerät mit einer Glas-/Glaskeramikplatte 1 als Kochfläche und einer als Dom 2 der Glas-/Glaskeramikplatte 1 ausgebildeten Kochstelle. Unter dem Dom 2 ist der Gasbrenner 3 angeordnet, dessen offenen Flammen aus in einer Ebene im Dom 2 seitlich angeordneten Flammenaustrittsschlitzen 4 nach außen treten. Unterhalb der Ebene der Flammenaustrittsschlitze 4 befinden sich weitere Öffnungen 5 im Dom 2 zum Ansaugen der Verbrennungsluft. Dabei wird, wie die Pfeile andeuten, der größere Teil der durch die Öffnungen 5 angesaugten Verbrennungsluft dem Gasbrenner 3 im Bereich der Gasdüse 6 als Primärluft zugeleitet und der andere Teil steht den Flammen im Raum zwischen Austritt aus dem Gasbrenner 3 und Eingang in die Flammenaustrittsschlitze 4 als Sekundärluft zur Verfügung.

[0017] Durch die Anordnung des Domes 2 mit den seitlichen Flammenaustrittsschlitzen 4 wird der Raumbedarf geschaffen, um zwischen Flammen und Topf 7 einen ausreichenden Abstand für eine optimale Verbrennung des Gases zu gewährleisten. Ist der Dom 2, wie in Fig. 6 gezeigt, ausreichend hoch ausgeführt, reicht der Abstand L zwischen den seitlichen Flammenaustrittsschlitzen 4 und dem Boden des Topfes 7 für die Verbrennung aus, so dass der Topf 7 direkt auf den Dom 2 gestellt werden kann.

[0018] In der Fig. 2 - 5 sind spezielle Anordnungen und Ausbildungen der Öffnungen 5 zum Ansaugen der Verbrennungsluft dargestellt. Ihnen ist gemeinsam, dass sie unterhalb der Flammenaustrittsschlitze 4 im Dom 2 angeordnet sind. In den Darstellungen sind die Öffnungen 5, ob als Schlitz oder als Bohrung ausgeführt, in einer Ebene angeordnet. Das kann bei einer geringen Höhe des Domes 2 zweckmäßig sein. Möglich sind aber auch davon abweichende Anordnungen.
Ebenso kann bei einer Schlitzanordnung diese synchron (Fig. 2) zu den Flammenaustrittsschlitzen 4 oder versetzt (Fig. 3) zu diesen erfolgen. Fig. 5 zeigt eine Ausführung, bei der die Öffnungen 5 zum Ansaugen der Verbrennungsluft unter einem Winkel angeordnet sind, wobei sich nach außen fallend als besonders vorteilhaft herausgestellt hat.
Auf diese Weise ist eine Optimierung des Ansaugens der Verbrennungsluft möglich.


Ansprüche

1. Gaskochgerät mit einer Glas-/Glaskeramikplatte als Kochfläche und mindestens einer Kochstelle mit einem Gasbrenner mit offener Flamme, dessen Primärluft im Raum unterhalb der Glas-/Glaskeramikplatte bereitgestellt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kochstellen durch jeweils einen Dom (2) der Glas-/Glaskeramikplatte (1) gebildet sind, unter dem Dom (2) der Gasbrenner (3) angeordnet ist, dessen offenen Flammen aus in einer Ebene im Dom (2) seitlich angeordneten Flammenaustrittsschlitzen (4) nach außen treten und unterhalb der Ebene der Flammenaustrittsschlitze (4) sich weitere Öffnungen (5) im Dom (2) zum Ansaugen der Verbrennungsluft befinden.
 
2. Gaskochgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der durch die Öffnungen (5) angesaugten Verbrennungsluft dem Gasbrenner (3) im Bereich der Gasdüse (6) als Primärluft zugeleitet ist.
 
3. Gaskochgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der durch die Öffnungen (5) angesaugten Verbrennungsluft als Sekundärluft den Flammen im Raum zwischen Austritt aus dem Gasbrenner (3) und Eingang in die Flammenaustrittsschlitze (4) zur Verfügung steht.
 
4. Gaskochgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (5) im Dom (2) zum Ansaugen der Verbrennungsluft in einer Ebene angeordnet sind.
 
5. Gaskochgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (5) im Dom (2) zum Ansaugen der Verbrennungsluft als waagerecht angeordnete Schlitze, als Bohrungen mit einer kreis- oder elliptischen Form oder als Kombinationen aus Schlitzen und Bohrungen ausgebildet sind.
 
6. Gaskochgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (5) im Dom (2) zum Ansaugen der Verbrennungsluft unter einem Winkel angeordnet sind, vorzugsweise nach außen fallend.
 
7. Gaskochgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des Domes (2) so bemessen ist, dass der Abstand L zwischen den seitlichen Flammenaustrittsschlitzen (4) und dem Boden des Topfes (7), der direkt auf den Dom (2) steht, für die Verbrennung ausreicht.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht