[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gaskochgerät mit einer Glas-/Glaskeramikplatte
als Kochfläche, die mindestens eine Kochstelle mit einem Gasbrenner mit offener Flamme
aufweist, dessen Brennerkranz ein Gemisch aus Gas und Primärluft zuführbar ist.
[0002] Nachdem Kochgeräte mit einer Glaskeramikplatte als Kochfläche und Kochzonen, die
elektrisch beheizt werden, wegen der ansprechenden Optik, der ebenen Fläche und der
leichten Reinigung, die die Glaskeramik als Kochflächenmaterial mit sich bringt, geschätzt
sind, wird nun seit einigen Jahren auch versucht, dieses Material bei Gaskochgeräten
einzusetzen.
[0003] Aus der WO 97/47927 A1 ist eine Gaskochmulde bekannt, die eine Stützeinrichtung für
Garbehältnisse und Flammenöffnungen aufweist. Die Stützeinrichtung enthält Öffnungen
für Gasflammen, die nach innen zum Zentrum des Garbehältnisses zeigen.
[0004] In der DE 198 44 551 A1 wird dabei auf zwei Varianten verwiesen, die zur Anwendung
kommen. Das ist einmal der Gas-Strahlungsbrenner, der unterhalb der zugeordneten Kochzone
der geschlossenen Glaskeramikplatte angeordnet ist, wobei die Wärmestrahlung der wesentliche
Bestandteil der Beheizung der Kochzone ist. Hier stellt sich neben der Zufuhr der
Verbrennungsluft noch das Problem der Abführung der Brennerabgase. In der DE 80 06
999 U1 wird zur Lösung des Problems vorgeschlagen, anstelle von Gebläsen außerhalb
der Kochfeldzonen Öffnungen in die Glas-Kochplatte als Auslass für die Brennerabgase
anzuordnen, wobei die Luftzufuhr über Öffnungen am Außenrand der Glas-Kochplatte erfolgt.
Derartige Lösungen bergen in sich die Gefahr der Verschmutzung des Raumes zwischen
der Herdmulde und der Glas-Kochplatte.
[0005] Bei der anderen Variante werden übliche Gasbrenner mit offener Flamme in Bohrungen
in der Glaskeramikplatte eingesetzt. Das jeweilige Kochgeschirr wird dabei verbrennungstechnisch
bedingt auf sogenannte Topfträger gestellt, die ihrerseits auf der Glaskeramikplatte
aufstehen. Ein Teil der bei diesen Gasbrennern mit offener Flamme benötigten Verbrennungsluft
wird als Primärluft von den Seiten der Glaskeramikplatte über Lüftungsschlitze in
den Raum unterhalb der Glaskeramikplatte geleitet (DE 195 05 469 C1) oder die Zufuhr
erfolgt über Lüftungsschlitze in einem Überwurfring, der einerseits im Bohrloch der
Glaskeramikplatte befestigt ist und andererseits als Widerlager für den Gasbrenner
dient (DE 44 42 572 C1). Der Überwurfring hat dabei die Aufgabe, einen abdichtenden
und/oder auch wärmedämmenden Schutz zwischen dem Gasbrenner und der Glaskeramik herzustellen,
der leicht zu reinigen ist und einen Bruch durch Verspannung ausschließen soll.
[0006] Mit der zitierten DE 198 44 551 erfolgt eine diesbezügliche Weiterentwicklung durch
die Zufuhr im wesentlichen aller zur Verbrennung notwendigen Primär- und Sekundärluft
von dem Raum unterhalb der Glaskeramikplatte an den Flammenbereich. Dabei wirkt unterstützend
ein Gebläse. Dadurch war es möglich, die Topfträgerhöhe deutlich zu verringern.
[0007] Die Nachteile dieser Lösungen bestehen vor allem in der Notwendigkeit des Einsatzes
zusätzlicher Topfträger, des aufwendigen Einpassens der Gasbrenner in die Glaskeramikplatte
sowohl unter dem Gesichtspunkt des Verhinderns von Spannungen als auch des Schutzes
des Raumes unterhalb der Glaskeramikplatte vor Verschmutzungen, sowie in der technisch
aufwendigen Beherrschung der Bereitstellung der Primärluftzufuhr für die Verbrennung.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, bei Gaskochgeräten mit Gasbrennern diese Nachteile
in einer technisch einfachen Weise zu beseitigen. Gelöst wird diese Aufgabe mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1, vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0009] Das erfindungsgemäße Gaskochgerät mit einer Glas-/Glaskeramikplatte als Kochfläche
und mindestens einer Kochstelle mit einem Gasbrenner mit offener Flamme, dessen Primärluft
im Raum unterhalb der Glas-/Glaskeramikplatte bereitgestellt ist, sieht vor, dass
die Kochstellen durch jeweils einen Dom der Glas-/Glas-keramikplatte gebildet sind,
unter dem Dom der Gasbrenner angeordnet ist, dessen offenen Flammen aus in einer Ebene
im Dom seitlich angeordneten Flammenaustrittsschlitzen nach außen treten und unterhalb
der Ebene der Flammenaustrittsschlitze sich weitere Öffnungen im Dom zum Ansaugen
der Verbrennungsluft befinden. Dabei wird der größere Teil der durch die Öffnungen
angesaugten Verbrennungsluft dem Gasbrenner im Bereich der Gasdüse als Primärluft
zugeleitet und der andere Teil steht den Flammen im Raum zwischen Austritt aus dem
Gasbrenner und Eingang in die Flammenaustrittsschlitze als Sekundärluft zur Verfügung.
[0010] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung liegen auf der Hand. Durch die Anordnung
des Domes wird der Raumbedarf geschaffen, um zwischen Flammen und Topf einen ausreichenden
Abstand für eine optimale Verbrennung des Gases zu gewährleisten.
[0011] Der Austritt der Flammen löst von ganz allein das Problem der Abgasentsorgung.
[0012] Die Verbrennungsluft wird den Brennern direkt und ohne zusätzliche Hilfsmittel wie
Gebläse zur Verfügung gestellt. Eine Steuerung der Verbrennungsluftzufuhr ist durch
die Größe und Anordnung der Öffnungen gegeben. Dabei sieht die Erfindung in der Ausgestaltung
vor, dass die Öffnungen im Dom zum Ansaugen der Verbrennungsluft in einer Ebene angeordnet
sind und/oder im Umfang des Domes als waagerecht angeordnete Schlitze, als Bohrungen
mit einer kreis- oder elliptischen Form oder als Kombinationen aus Schlitzen und Bohrungen
ausgebildet sind. Der Austritt durch die Glaskeramik kann in Ausgestaltung der Erfindung
auch unter einem Winkel erfolgen, wobei sich nach außen fallend als besonders vorteilhaft
herausgestellt hat.
[0013] Durch die Anordnung der Öffnungen für die Verbrennungsluft ebenfalls in den Seitenwänden
des Domes verbleibt zur ebenen Glas-/Glaskeramikplatte ein ausreichender Abstand,
um zu verhindern, das übergekochte Lebensmittel über die Öffnungen in den Raum zwischen
Glas-/Glaskeramikplatte und Mulde gelangen können.
[0014] Und nicht zuletzt besteht durch die Anordnung des Gasbrenners unterhalb des Domes
der Glas-/Glaskeramikplatte zwischen diesen keine abzudichtende oder eine Spannung
erzeugende Verbindung mehr.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
[0015]
- Fig. 1:
- die Anordnung des Gasbrenners unterhalb der Glas-/Glaskeramikplatte,
- Fig. 2:
- eine Schlitzanordnung zum Ansaugen der Verbrennungsluft und für den Flammenaustritt,
- Fig. 3:
- eine andere Schlitzanordnung zum Ansaugen der Verbrennungsluft,
- Fig. 4:
- eine Bohrungsanordnung zum Ansaugen der Verbrennungsluft.
- Fig. 5:
- eine Austrittsanordnung unter einem Winkel und
- Fig. 6:
- eine Ausführung mit erhöhtem Dom.
[0016] Fig. 1 zeigt das Gaskochgerät mit einer Glas-/Glaskeramikplatte 1 als Kochfläche
und einer als Dom 2 der Glas-/Glaskeramikplatte 1 ausgebildeten Kochstelle. Unter
dem Dom 2 ist der Gasbrenner 3 angeordnet, dessen offenen Flammen aus in einer Ebene
im Dom 2 seitlich angeordneten Flammenaustrittsschlitzen 4 nach außen treten. Unterhalb
der Ebene der Flammenaustrittsschlitze 4 befinden sich weitere Öffnungen 5 im Dom
2 zum Ansaugen der Verbrennungsluft. Dabei wird, wie die Pfeile andeuten, der größere
Teil der durch die Öffnungen 5 angesaugten Verbrennungsluft dem Gasbrenner 3 im Bereich
der Gasdüse 6 als Primärluft zugeleitet und der andere Teil steht den Flammen im Raum
zwischen Austritt aus dem Gasbrenner 3 und Eingang in die Flammenaustrittsschlitze
4 als Sekundärluft zur Verfügung.
[0017] Durch die Anordnung des Domes 2 mit den seitlichen Flammenaustrittsschlitzen 4 wird
der Raumbedarf geschaffen, um zwischen Flammen und Topf 7 einen ausreichenden Abstand
für eine optimale Verbrennung des Gases zu gewährleisten. Ist der Dom 2, wie in Fig.
6 gezeigt, ausreichend hoch ausgeführt, reicht der Abstand L zwischen den seitlichen
Flammenaustrittsschlitzen 4 und dem Boden des Topfes 7 für die Verbrennung aus, so
dass der Topf 7 direkt auf den Dom 2 gestellt werden kann.
[0018] In der Fig. 2 - 5 sind spezielle Anordnungen und Ausbildungen der Öffnungen 5 zum
Ansaugen der Verbrennungsluft dargestellt. Ihnen ist gemeinsam, dass sie unterhalb
der Flammenaustrittsschlitze 4 im Dom 2 angeordnet sind. In den Darstellungen sind
die Öffnungen 5, ob als Schlitz oder als Bohrung ausgeführt, in einer Ebene angeordnet.
Das kann bei einer geringen Höhe des Domes 2 zweckmäßig sein. Möglich sind aber auch
davon abweichende Anordnungen.
Ebenso kann bei einer Schlitzanordnung diese synchron (Fig. 2) zu den Flammenaustrittsschlitzen
4 oder versetzt (Fig. 3) zu diesen erfolgen. Fig. 5 zeigt eine Ausführung, bei der
die Öffnungen 5 zum Ansaugen der Verbrennungsluft unter einem Winkel angeordnet sind,
wobei sich nach außen fallend als besonders vorteilhaft herausgestellt hat.
Auf diese Weise ist eine Optimierung des Ansaugens der Verbrennungsluft möglich.
1. Gaskochgerät mit einer Glas-/Glaskeramikplatte als Kochfläche und mindestens einer
Kochstelle mit einem Gasbrenner mit offener Flamme, dessen Primärluft im Raum unterhalb
der Glas-/Glaskeramikplatte bereitgestellt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kochstellen durch jeweils einen Dom (2) der Glas-/Glaskeramikplatte (1) gebildet
sind, unter dem Dom (2) der Gasbrenner (3) angeordnet ist, dessen offenen Flammen
aus in einer Ebene im Dom (2) seitlich angeordneten Flammenaustrittsschlitzen (4)
nach außen treten und unterhalb der Ebene der Flammenaustrittsschlitze (4) sich weitere
Öffnungen (5) im Dom (2) zum Ansaugen der Verbrennungsluft befinden.
2. Gaskochgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der durch die Öffnungen (5) angesaugten Verbrennungsluft dem Gasbrenner
(3) im Bereich der Gasdüse (6) als Primärluft zugeleitet ist.
3. Gaskochgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der durch die Öffnungen (5) angesaugten Verbrennungsluft als Sekundärluft
den Flammen im Raum zwischen Austritt aus dem Gasbrenner (3) und Eingang in die Flammenaustrittsschlitze
(4) zur Verfügung steht.
4. Gaskochgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (5) im Dom (2) zum Ansaugen der Verbrennungsluft in einer Ebene angeordnet
sind.
5. Gaskochgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (5) im Dom (2) zum Ansaugen der Verbrennungsluft als waagerecht angeordnete
Schlitze, als Bohrungen mit einer kreis- oder elliptischen Form oder als Kombinationen
aus Schlitzen und Bohrungen ausgebildet sind.
6. Gaskochgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (5) im Dom (2) zum Ansaugen der Verbrennungsluft unter einem Winkel
angeordnet sind, vorzugsweise nach außen fallend.
7. Gaskochgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des Domes (2) so bemessen ist, dass der Abstand L zwischen den seitlichen
Flammenaustrittsschlitzen (4) und dem Boden des Topfes (7), der direkt auf den Dom
(2) steht, für die Verbrennung ausreicht.