[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für einen Abgaswärmetauscher zur Erwärmung
eines von einer externen Pumpe getriebenen Wärmefluids, meist Wasser, für einen taupunktsicheren
Betrieb bei gleitender Vorlauftemperatur bis unter 30°C und gleitender Leistungsregelung
bis unter 30%.
[0002] Ein Abgaswärmetauscher gefüllt mit einem von einer externen Pumpe getriebenen Wärmefluid,
meist Wasser, ist üblicherweise zwischen einem Brenner und einem Abgassammler angeordnet.
Die heißen Verbrennungsgase des Brenners geben Wärme an das Wärmefluid ab und werden
über den Abgassammler eventuell getrieben durch ein Gebläse meist in einen Kamin abgeleitet.
[0003] Solche Abgaswärmetauscher werden in gängigen Heizkesseln für feste, flüssige und
gasförmige Brennstoffe verwendet und in den verschiedensten geometrischen Ausführungen
und aus verschiedenen Werkstoffen gefertigt.
[0004] Will man den Heizkessel mit gleitender Vorlauftemperatur bis in niedrige Temperaturbereiche,
z.B. 30°C betreiben, so stellt sich im Abgaswärmetauscher das Problem der Taupunktsunterschreitung.
Der in den meisten Brennstoffen vorhandene Wasserstoff wird bei vollkommener Verbrennung
mit dem Luftsauerstoff zu Wasserdampf. Je nach Wasserdampfkonzentration im Abgas ergibt
sich aus der Dampfdruckkurve des Wassers bei gegebenem Umgebungsdruck der Taupunkt,
d.h. jene Temperatur des Abgases, bei der der gasförmige Wasserdampf zu kondensieren
beginnt. Das Problem dabei ist, dass die im Abgas vorhandenen Gase mit dem Kondensationswasser
Säuren bilden, denen der gewöhnlich verwendete Stahl wie z.B. S235JRG2 nicht auf Dauer
standhält und teure, rostfreie Stähle oder Kunststoffe verwendet werden müssen.
[0005] Es existieren Konzepte mit deutlich größerer abgasseitiger Oberfläche als wasserseitiger
Oberfläche und/oder Einbau von Wärmewiderständen auf der Wasserseite. Damit wird die
um ein mehrfaches niedrigere Wärmeübergangszahl Gas-Wand als Wand-Wasser kompensiert
und die gasseitige Wandtemperatur liegt damit über dem Taupunkt. Bei gleitender Leistungsregelung
bis unter 30% der Nennleistung scheint dieser Weg nicht möglich. Auch gibt es andere
Gründe wie etwa fertigungstechnischer Art oder die schwer automatisierbare Reinigung
von Rippenrohren, die andere Lösungen bevorzugen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen taupunktsicheren Betrieb eines Abgaswärmetauschers
bis 30°C Vorlauftemperatur und darunter (gleitende Vorlauftemperatur) bei gleitender
Leistungsregelung (mitunter bezeichnet als "modulierender Betrieb") zwischen 30 und
100% zu gewährleisten.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist daher eine Einrichtung eines Abgaswärmetauschers für
taupunktsicheren Betrieb bei gleitender Vorlauftemperatur bis unter 30°C und gleitender
Leistungsregelung bis unter 30%, dadurch gekennzeichnet, dass vom oben angeordneten
Rücklaufstutzen (7) beginnend ein Fluidwärmetauscher (5) angeordnet ist, der im oberen
Bereich mit vom Abgaswärmetauscher (1) wegweisenden Öffnungen (6) versehen ist, im
unteren Bereich in einen vorzugsweise thermisch betätigten Mischer (10) mit Bypass
(11) und Mischerventil (12) endet und daran der unten angeordnete Vorlaufstutzen (8)
anschließt.
[0008] Fig 1 zeigt eine erfindungsgemäße Einrichtung eines Abgaswärmetauscher.
[0009] Fig. 2 stellt einen Schnitt durch die Ebene A-A der Fig. 1 dar.
[0010] Fig. 3 zeigt das zu einer Einrichtung gemäß Fig 1 und 2 gehörige Schaltschema.
[0011] Fig. 4, Fig. 6 und Fig.8 stellen Abwandlungen des Wärmetauschers der Fig. 1 dar,
wobei die Fig. 5, 7 und 9 die zugehörigen Schaltschemen zeigen.
[0012] In den Figuren bedeuten 1 den Abgaswärmetauscher, 2 das Wärmefluid, 3 den Brenner,
4 den Abgassammler, 5 den Fluidwärmetauscher, 6 Öffnungen, 7 den Rücklaufstutzen,
8 den Vorlaufstutzen, 9 einen Lochblechzylinder, 10 den Mischer, 11 den Bypass, 12
das Mischerventil, 13 den Mischerantrieb, vorzugsweise einen thermischen Antrieb,
14 eine Beschleunigungsdüse mit Drosselwirkung, 15 ein Rückschlagventil.
Dabei ist vom oben angeordneten Rücklaufstutzen (8) beginnend ein im oberen Bereich
mit vom Abgaswärmetauscher (1) wegweisenden Öffnungen (6) versehener Fluidwärmetauscher
(5) angeordnet, welcher unten in einen Mischer (10) mit Bypass (11), Mischerventil
(12) und Mischerantrieb (13) mündet, an den wiederum der Vorlaufstutzen (8) anschließt.
Der Mischerantrieb (13) schließt bei niedriger Vorlauftemperatur den Bypass (11),
das Wärmefluid (2) muss gänzlich durch den Fluidwärmetauscher (5) strömen, wodurch
außerhalb des Fluidwärmetauschers (5) eine höhere Temperatur über dem Taupunkt des
Abgases herrscht. Der Mischerantrieb (13) öffnet bei hoher Vorlauftemperatur den Bypass
(11), ein großer Teilstrom des Wärmefluids kann durch die im oberen Bereich des Fluidwärmetauschers
(5) angeordneten Öffnungen (6) austreten und am Fluidwärmetauscher (5) vorbei in der
Fallströmung zwischen Abgaswärmetauscheraußenwand und Fluidwärmetaucher (5) durch
den Bypass (11) zum Vorlaufstutzen (8) gelangen. Bei mittlerer Vorlauftemperatur ist
der Bypass (11) halb offen und obige Zustände werden proportional überlagert. Bei
Verwendung eines 3-WegeMischers (Fig.4) anstatt des Mischers (10) mit Bypass (11)
kann der Fluidwärmetauscher gänzlich weggeschaltet und somit eine höhere Vorlauftemperatur
erreicht werden. Ebenfalls kann der einfache Mischer (10) mit Bypass (11) mit einer
Beschleunigungsdüse (Fig. 6) oder einer federbelasteten Rückschlagklappe (Fig. 8)
ausgestattet werden.
[0013] Alle Anordnungen (Fig. 1, 4, 6, 8) können mit einem Lochblechzylinder (6) zur kontrollierten
Strömung im oberen Bereich zwischen Abgaswärmetauscher (1) und Fluidwärmetauscher
(5) ausgestattet sein.
[0014] Dazu ist zusätzlich ein Fluidwärmetauscher (5) integriert, welcher vom Rücklaufstutzen
(7) beginnend von oben nach unten durchströmt wird, im oberen Bereich Öffnungen (6)
aufweist und unten in einen Mischer (10) mündet, der mit einem Bypass (11) und dem
Mischerventil (12) versehen ist, bevor der Vorlaufstutzen (8) anschließt.
[0015] Diese Anordnung erfüllt nun folgende Aufgaben:
[0016] Bei niedriger Vorlauftemperatur bleibt der Bypass (11) im Mischer geschlossen, das
Mischervenil (12) steht ganz rechts und das Wärmefluid muss gänzlich durch den Fluidwärmetauscher
(5) strömen. Der Fluidwärmetauscher ist dabei so dimensioniert, dass bei der gewünschten
niedrigsten Vorlauftemperatur von z.B. 30°C die Temperatur des Wärmefluids (2) und
damit in etwa auch die Wandtemperatur an jeder Stelle des Abgaswärmetauschers (1)
über dem Taupunkt von z.B. 50 bis 60°C liegt.
[0017] Bei hoher Vorlauftemperatur bleibt der Bypass (11) im Mischer offen und durch den
Fluidwärmetauscher (5) fließt aufgrund des größeren Strömungswiderstandes nur mehr
ein kleiner Teilstrom, das Mischerventil (12) steht ganz links und das Wärmefluid
muss großteils durch die im oberen Bereich des Fluidwärmetauschers (5) angeordneten,
den Abgaswärmetauscherflächen (1) abgewendeten Öffnungen (6) strömen. Dieser "kalte"
Rücklauf bewirkt am Außenrand des Abgaswärmetauschers (1) eine Fallströmung, welche
sich mit der im inneren Bereich des Abgaswärmetauschers (1) entstehenden, heißen Steigströmung
vermischt und damit gewährleistet, dass die Temperatur der Heizflächen des Abgaswärmetauschers
(1) an keiner Stelle unterhalb des Taupunktes des Abgases ist. Zur genauen Dosierung
dieser Mischströmung des Wärmefluids (2) von der inneren Steigströmung zur äußeren
Fallströmung kann ein Lochblechzylinder (9) angeordnet sein.
[0018] Bei mittlerer Vorlauftemperatur bleibt der Bypass (11) im Mischer halb offen, das
Mischerventil (12) steht etwa in der Mitte und die beiden oben beschriebenen Zustände
überlagern sich. Der Mischer (10) ist vorzugsweise als thermischer Mischer ausgeführt
und sollte proportionales Verhalten zeigen. Je größer die Temperatur des Wärmefluids
(2) an der Stelle ist, wo der Mischerantrieb (13) angeordnet ist, umso weiter nach
links bewegt sich das Mischerventil (12), d.h. umso mehr öffnet der Bypass (11).
[0019] Abgewandelte Varianten werden in Fig. 4, Fig. 6 und Fig. 8 dargestellt.
[0020] In Fig. 4 ist anstelle des Mischers (10) mit Bypass (11) von Fig. 1 ein 3-Wege-Mischer
angeordnet. Je mehr Mischerventil (12) den Bypass (11) öffnet, desto mehr wird der
Volumenstrom durch den Fluidwärmetauscher (5) verringert. Dadurch kann der Fluidwärmetauscher
(5) vollkommen weggeschaltet werden, sodass kein Teilstrom des Wärmefluids (2) mehr
durch diesen fließt und die erreichbare Vorlauftemperatur etwa der Temperatur am Punkt
(13) entspricht.
[0021] In Fig. 6 wird zusätzlich von Fig. 1 eine Düse (14) zur Beschleunigung des Fluids
angeordnet. Diese erzeugt in der Kammer des Mischers (10) aufgrund der höheren Geschwindigkeit
einen relativen Unterdruck und verbessert so die Wirkung der Einrichtung gemäß Fig.1
[0022] In Fig. 8 wird zusätzlich von Fig. 1 ein federbelastetes Rückschlagventil (15) als
Strömungsbremse des Fluids angeordnet. Diese sperrt bis zu einem bestimmten Druck
den Fluidwärmetauscher weg und verbessert so die Wirkung der Einrichtung gemäß fig.1
1. Einrichtung eines Abgaswärmetauschers für taupunktsicheren Betrieb bei gleitender
Vorlauftemperatur bis unter 30°C und gleitender Leistungsregelung bis unter 30%, dadurch gekennzeichnet, dass vom oben angeordneten Rücklaufstutzen (7) beginnend ein Fluidwärmetauscher (5) angeordnet
ist, der im oberen Bereich mit vom Abgaswärmetauscher (1) wegweisenden Öffnungen (6)
versehen ist, im unteren Bereich in einen vorzugsweise thermisch betätigten Mischer
(10) mit Bypass (11) und Mischerventil (12) endet und daran der unten angeordnete
Vorlaufstutzen (8) anschließt .
2. Einrichtung eines Abgaswärmetauschers für taupunktsicheren Betrieb bei gleitender
Vorlauftemperatur bis unter 30°C und gleitender Leistungsregelung bis unter 30% nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischer (10) mit Bypass (11) als 3-Wege-Mischer ausgeführt ist, sodass der Fluidwärmetauscher
(5) bei Betrieb mit höherer Vorlauftemperatur gänzlich weggeschaltet ist.
3. Einrichtung eines Abgaswärmetauschers für taupunktsicheren Betrieb bei gleitender
Vorlauftemperatur bis unter 30°C und gleitender Leistungsregelung bis unter 30% nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischer (10) mit Bypass (11) bei der Einmündung des Fluidwärmetauschers (5) mit
einer Beschleunigungsdüse (14) ausgestattet ist.
4. Einrichtung eines Abgaswärmetauschers für taupunktsicheren Betrieb bei gleitender
Vorlauftemperatur bis unter 30°C und gleitender Leistungsregelung bis unter 30% nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischer (10) mit Bypass (11) bei der Einmündung des Fluidwärmetauschers (5) mit
einem federbelasteten Rückschlagventil (15) ausgestattet ist.
5. Einrichtung eines Abgaswärmetauschers für taupunktsicheren Betrieb bei gleitender
Vorlauftemperatur bis unter 30°C und gleitender Leistungsregelung bis unter 30% nach
einem der Ansprüchen 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Abgaswärmetauscher (1) und dem Fluidwärmetauscher (5) ein nicht notwendigerweise
kreisrunder Lochblechzylinder (9) angeordnet ist.