[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Münzweiche nach dem Patentanspruch 1.
[0002] In einem Münzprüfer ist mindestens eine Annahmeweiche vorhanden, welche angenommene
Münzen zu einem ersten Kanal und nicht angenommene Münzen zu einem weiteren Kanal
lenkt. Derartige Weichen werden üblicherweise mit Elektromagneten bestätigt. Aus DE
26 60 744 ist z. B. bekannt, einen Abschnitt einer Weiche wahlweise in einen Münzkanal
einzufahren bzw. aus diesem herauszuziehen. Es ist auch bekannt, in einem Münzprüfer
mehr als eine Weiche vorzusehen, beispielsweise eine zweite Weiche, welche darüber
entscheidet, ob eine Münze zur Kasse oder zu einer Sortiervorrichtung abgelenkt wird.
Die obige Schrift beschreibt eine derartige Anordnung. Derartige Weichen sind zumeist
L-förmig ausgebildet, wobei der Querschenkel wahlweise in den Münzkanal hineinragt
oder aus diesem herausgezogen wird, während der aufrechte Schenkel mit einem Elektromagneten
zusammenwirkt. Dies geschieht zumeist in der Weise, daß der Schenkel gegen den Kern
des Magneten angezogen oder von diesem losgelassen wird, wobei eine Feder eine Vorzugsrichtung
für die Münzweiche vorgibt.
[0003] Aus DE 42 33 193 ist auch bekannt geworden, einen derartigen Magneten zusammen mit
einer Weiche so auszubilden, daß relativ geringe Betätigungskräfte für die Münzweiche
erforderlich sind. Bekanntlich hängt die Auslegung eines Magneten davon ab, wie hoch
die aufzubringende Kraft ist. Die Anzugskraft eines Magneten hängt jedoch von dem
Luftspalt zwischen Kern und dem Anker (aufrechter Schenkel) ab. Die zuletzt genannte
Schrift ermöglicht einen besonders kleinen Elektromagneten, was den Aufwand für den
Münzprüfer beträchtlich reduziert.
[0004] Aus DE 42 35 652 ist auch bekannt, eine in einem Münzkanal angeordnete Klappe, beispielsweise
für eine Sortierung, mit Hilfe eines Piezo-Kristalls zu betätigen.
[0005] Aus EP 0 622 763 ist bekannt, mit Hilfe einer Mehrzahl derartiger Klappen eine Sortierung
der Münzen nach Wertigkeit, die dann zu entsprechenden Münztuben gelenkt werden, vorzunehmen.
Die Klappen sind um eine horizontale Achse schwenkbar gelagert. Die Verschwenkung
erfolgt mit Hilfe eines Elektromagneten. Da dieser normalerweise nur eine Linearverstellung
vornimmt, ist eine Drehübertragung zwischen den Klappen und dem Elektromagneten vorzusehen.
[0006] Eine von möglichen Münzmanipulationen besteht darin, Münzen an einem Faden in einen
Münzprüfer hinein zu manövrieren, ein Echtheitssignal zu erzeugen und anschließend
die Münze zurückzuziehen. Mit Hilfe einer Münzweiche, die von der Münze passiert werden
muß, bevor sie zu einem Verkaufssignal führt, kann das Zurückziehen verhindert werden.
Bei der Manipulation wird daher versucht, die Weiche in die unschädliche Stellung
zu bringen, in dem sie aus dem Kanal herausbewegt wird, um die Münze zurückziehen
zu können. Falls die Klappe nur gegen eine Feder vorgespannt ist, ist dies leicht
zu bewerkstelligen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Annahmeweiche für einen Münzprüfer
zu schaffen, deren Position überwacht werden kann bzw. deren Betätigung nur über einen
Elektromagneten erfolgt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Annahmeweiche nach dem Patentanspruch 1 gelöst.
[0009] Die erfindungsgemäße Weiche geht von einem L-förmigen Weichenelement aus, wie es
an sich bekannt ist. Der aufrechte Schenkel des Weichenelements ist an einem Abschnitt
einer Wand angelenkt, welche den Münzkanal begrenzt. Der querverlaufende Schenkel
erstreckt sich in einer Öffnung im Wandabschnitt und kann in der einen Endstellung
des Weichenelements in den Münzkanal hineinragen, um eine ankommende Münze abzulenken.
In der zurückgezogenen Stellung kann eine ankommende Münze die Weiche ungehindert
passieren. Erfindungsgemäß ist ferner ein Schieber vorgesehen, der beweglich am Wandabschnitt
gelagert ist und an einem Ende einen Magnetanker aufweist. Der Magnetanker wirkt mit
einer Magnetspule zusammen. Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung des Ankers derart,
daß er in die Magnetspule hineinsteht und je nachdem, ob die Magnetspule aktiviert
ist oder nicht, in die Magnetspule weiter hineingezogen oder aus ihr herausbewegt
wird. Bei einer derartigen Magnetanordnung ist es möglich, auch mit relativ kleinen
Abmessungen der Magnetspule hohe Kräfte zu übertragen.
[0010] Am Schieber sind zwei Ablenkflächen vorgesehen. Sie wirken mit Gegenflächen des aufrechten
Schenkels zusammen, wenn der Schieber in der einen oder anderen Richtung mit Hilfe
des Magneten bzw. einer Rückstellfeder bewegt wird. Wird der Schieber in eine Richtung
bewegt, verstellt er das Weichelement derart, daß der Querschenkel in den Münzkanal
hineinbewegt wird. Bei einer Verstellung des Schiebers in entgegengesetzter Richtung
wird der Schenkel aus dem Münzkanal hinausbewegt und befindet sich zurückgezogen in
der Ausnehmung im Wandabschnitt, so daß eine ankommende Münze die Weiche ungehindert
passieren kann. Da die Zusammenwirkung von Schieber und Weichenelement über Wirk-
und Gegenflächen erfolgt, ist die Verstellung des Weichenelements durch den Schieber
kontrolliert. Wird z.B. versucht, durch von außen einwirkende Kräfte das Weichenelement
aus dem Münzkanal herauszubewegen, ist dies nicht möglich, da hierzu der Schieber
verstellt werden müßte. Wenn die zusammenwirkenden Flächen, welche naturgemäß Schrägflächen
sein müssen, eine entsprechende Schrägung aufweisen, ist es nicht möglich, die notwendige
Verstellkraft auf den Schieber aufzubringen.
[0011] Bei der erfindungsgemäßen Annahmeweiche ist eine Führung in jeder Position des Verstellmechanismus
gegeben, so daß die Annahmeweiche in ihrer Position überwacht werden kann. Die Annahmeweiche
kann nur über den Elektromagneten betätigt werden. Dadurch ist gewährleistet, daß
eine Manipulation der Annahmeweiche von außen durch den Münzkanal ausgeschlossen ist.
Es versteht sich, daß die erfindungsgemäße Annahmeweiche unabhängig davon ihre Funktion
erfüllt, ob sie zur Annahme einer Münze geöffnet oder geschlossen wird. Wird sie nach
Annahme einer Münze wieder geschlossen, ist es nicht möglich eine am Faden hängende
Münze über die geschlossene Weiche zurückzuziehen, da ihre Betätigung verriegelt ist.
[0012] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die erste Wirkfläche an
einem Hakenabschnitt des Schiebers ausgebildet ist, der mit einer Schrägfläche des
aufrechten Schenkels zusammenwirkt, die in einer Öffnung des Schenkels geformt ist.
Die zweite Wirkfläche kann nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung eine Rampenfläche
des Schiebers sein, die mit der zugekehrten Kante des aufrechten Schenkels zusammenwirkt.
Die Wirkflächen und Gegenflächen sind derart, daß sie in jeder Position des Schiebers
den aufrechten Schenkel zwischen sich einschließen, so daß dieser von außen nicht
bewegt werden kann.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt die Seitenansicht eines Münzprüfers mit einer Annahmeweiche nach der Erfindung.
- Fig. 2
- zeigt einen Schnitt durch die Darstellung nach Fig. 1 entlang der Linie 2-2.
- Fig. 3
- zeigt vergrößert einen Abschnitt von Fig. 2.
- Fig. 4
- zeigt einen Schnitt durch die Darstellung nach Fig. 1 entlang der Linie 4-4.
- Fig. 5
- zeigt einen vergrößerten Abschnitt der Darstellung nach Fig. 4.
[0014] In Fig. 1 ist ein Münzprüfer 10 dargestellt, der eine Hauptplatte 12 aufweist, und
eine Laufbahnträgerplatte 14, die über Scharniergelenke 16, 18 an der Hauptplatte
angelenkt ist. Hauptplatte 12 und Laufbahnträgerplatte 14 bilden einen Münzkanal,
der nach oben zu einem Münzeinwurf 20 geht. Dem Münzkanal ist ein Prüfabschnitt zugeordnet
für die Echtheitsprüfung der Münzen. Der Aufbau eines derartigen Münzprüfers ist allgemein
bekannt, so daß darauf im einzelnen nicht mehr eingegangen wird. Eine untere Abdeckplatte
22 bildet mit der Hauptplatte 12 einen Sortierabschnitt. An der Platte 22 ist ein
Weichenelement 24 schwenkbar gelagert. Wie aus den Figuren 2 und 3 hervorgeht, weist
das Weichenelement 24 einen aufrechten Schenkel 26 und einen Querschenkel 28 auf.
Der Querschenkel 28 erstreckt sich in eine Öffnung 30 der Platte 22, die mit der Hauptplatte
12 einen Münzkanal 32 bildet. Der aufrechte Schenkel 26 hat am oberen Ende einen im
Querschnitt kreisförmigen Steg 34, der, wie in Fig. 3 deutlich zu erkennen ist, von
zwei Lagerabschnitten 36, 38 aufgenommen wird, und zwar schnappend. Dadurch kann das
Weichenelement 24 um eine annähernd horizontale Achse verschwenkt werden. In der in
Fig. 3 gezeigten Position ist der Münzkanal 32 nach unten freigegeben. Wird hingegen
die Münze im Uhrzeigersinn verschwenkt, gelangt der Querschenkel 28 in den Münzkanal
32 und führt dazu, daß die Münzen auf den Querschenkel 28 auftreffen und durch diesen
seitlich abgelenkt werden. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, hat der Schenkel 28 ein Gefälle
nach links in Richtung des Sortierabschnitts. Von hier aus kann die Münze einer bestimmten
Münztube zugeleitet werden, je nach Wertigkeit der Münze. Ist hingegen der Münzkanal
32 nach unten offen, kann eine Münze zur Kasse gelenkt werden. Die Echtheitsprüfung,
auf die nicht weiter eingegangen wird, hat dafür gesorgt, daß nur als echt angenommene
Münzen in den Münzkanal 32 gelangen.
[0015] Die Betätigung des Weichenelements erfolgt mit Hilfe eines Schiebers 40, der in den
Figuren 4 und 5 näher dargestellt ist. Der Schieber 40 ist als annähernd flacher Streifen
ausgebildet, der am linken Ende eine schlitzförmige rechteckige Öffnung 42 aufweist
(siehe Fig. 1). An der Platte ist ein hakenförmiger Führungsabschnitt 44 angeformt,
der sich durch die längliche Öffnung 42 hindurcherstreckt und in den noch zu beschreibenden
Endstellungen des Schiebers 40 diesen überdeckt. Auf diese Weise ist der Schieber
linear durch die bzw. an der Platte 22 geführt. Der Schieber 40 weist ferner im Bereich
des rechten Endes einen hakenförmigen Abschnitt 46 auf, der sich in eine Öffnung 48
des aufrechten Schenkels 26 hineinerstreckt. Die Öffnung 48 hat eine Schrägfläche
50 und der Hakenabschnitt 46 hat eine Schrägfläche 52, wobei die Schrägflächen 50,
52 annähernd parallel verlaufen und annähernd aneinanderliegen, wie insbesondere aus
Fig. 5 hervorgeht.
[0016] Der Schieber 40 hat außerdem im Abstand zum Hakenabschnitt einen Vorsprung 54, an
dem eine Rampenfläche 56 ausgebildet ist, annähernd parallel zur Schrägfläche 52 verläuft.
Die Rampenfläche wirkt zusammen mit einer Kante 58 des Schenkels 26. Wird der Schieber
40 in den Figuren 4 und 5 nach links bewegt, bewirken die Schrägflächen 50, 52, daß
der Schenkel in den Figuren 4 und 5 nach oben verschwenkt wird. Dadurch gelangt der
Querschenkel 28 in den Münzkanal 32. Die Rampenfläche 56 gibt dabei die Bewegung des
Weichenelements frei. Wird der Schieber in entgegengesetzter Richtung bewegt, drückt
die Rampenfläche 56 gegen die Kante 58 des Weichenelements und bringt dieses in die
Ausgangsstellung zurück.
[0017] Im rechten Winkel zum Schieber 40 ist an diesen ein Abschnitt 60 angeformt, an dem
rechtwinklig dazu ein Zapfen angeformt ist, auf den eine Hülse 62 aufgeschoben ist,
welche den Anker für einen Elektromagneten 64 bildet, d.h. für eine Spule, in die
hinein die Hülse 62 ragt. Zwischen dem Abschnitt 60 und der Spule 64 ist eine Feder
66 angeordnet, welche den Schieber 40 nach rechts (in Fig. 4 und 5) vorspannt. Wie
schon erwähnt, ist in dieser Endstellung des Schiebers 40 der Münzkanal 32 freigegeben.
Wird hingegen die Spule 64 aktiviert, wird der Anker weiter in die Spule 64 hineingezogen,
wodurch der Schieber 40 nach links bewegt wird und das Weichenelement 24 in den Figuren
2 und 3 in Uhrzeigerrichtung verschwenkt, wodurch der Querschenkel 28 in den Münzkanal
32 hineinbewegt wird. In beiden Grenzstellungen des Schiebers ist gewährleistet, daß
die Wirkflächen 50, 52, 56 und 58 das Weichenelement 24 in jeder Position führen,
es mithin von außen nicht willkürlich bewegt werden kann. Außerdem ist innerhalb dieses
Verstellbereichs die Führung des Schiebers 40 an der Platte 22 über den Hakenabschnitt
44 gewährleistet. Der Schieber ist, wie aus den Figuren 2 und 3 hervorgeht, auch durch
eine entsprechende Ausnehmung in der Platte 22 linear geführt.
[0018] Alle bei der Ausführungsform nach den Figuren 1 bis 5 dargestellten Teile sind aus
einem geeignetem Kunststoffmaterial geformt, mit Ausnahme des Ankers und der Feder
66, die aus Metall bestehen.
1. Annahmeweiche für einen Münzprüfer mit
- einem L-förmigen Weichenelement (24), dessen aufrechter Schenkel (26) an einem Abschnitt
eines Wandabschnitts (22) angelenkt ist, die einen Münzkanal (32) begrenzt und dessen
querverlaufender Schenkel (28) sich durch eine Öffnung (30) im Wandabschnitt (22)
erstreckt und in einer Endstellung in den Münzkanal (32) hineinsteht und in der anderen
Endstellung im Münzkanal (32) den Hindurchtritt einer Münze freigibt
- einem im Wandabschnitt (22) beweglich gelagerten Schieber (40), der an einem Ende
einen Magnetanker aufweist sowie zwei Ablenkflächen (52, 56) derart, daß eine erste
Ablenkfläche (52) mit einer ersten Gegenfläche (50) des aufrechten Schenkels (26)
zusammenwirkt, wenn der Schieber (40) in eine erste Richtung bewegt wird zur Verschwenkung
des Weichenelements (24) in die erste Endstellung des Querschenkels und eine zweite
Ablenkfläche (56) mit einer zweiten Gegenfläche (58) des aufrechten Schenkels (26)
zusammenwirkt zur Verschwenkung des Weichenelements (24) in die zweite Endstellung
des Querschenkels (28)
- einem Elektromagneten (64), mit dem der Magnetanker (62) zusammenwirkt und einer
Feder (66), die den Anker (62) bzw. den Schieber (40) in eine der beiden Endstellungen
vorspannt.
2. Annahmeweiche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Wirk- und Gegenflächen (50, 52, 56, 58) so ausgebildet sind, daß das Weichenelement
(24) in jedem Punkt seiner Verstellung geführt ist.
3. Annahmeweiche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Wirkfläche (52) an einem Hakenabschnitt (46) des Schiebers (40) ausgebildet
ist, der mit einer Schrägfläche (50) des aufrechten Schenkels (26) zusammenwirkt,
die in einer Öffnung (48) des Schenkels (26) geformt ist.
4. Annahmeweiche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Wirkfläche (56) eine Rampenfläche des Schiebers (40) ist, die mit der
zugekehrten Kante (58) des aufrechten Schenkels (26) zusammenwirkt.
5. Annahmeweiche nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der aufrechte Schenkel (26) zwischen der Rampenfläche und der Wirkfläche (52) des
Hakenabschnitts (46) bzw. dem Schieber (40) und der Wirkfläche (52) des Hakenabschnitts
(46) in jeder Position des Schiebers (40) festgelegt ist.
6. Annahmeweiche nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Wandabschnitt (22) eine Führung für den Schieber (40) vorgesehen ist.
7. Annahmeweiche nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hakenabschnitt am Wandabschnitt (22) angeordnet ist, der sich durch einen Längsschlitz
(42) des Schiebers (40) erstreckt, wobei der freie Endabschnitt des Hakenabschnitts
den Schieber (40) in jeder Position zwischen seinen Endstellungen überdeckt.