[0001] Die Erfindung betrifft eine Koaxialsteckanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bei elektrischen Anlagen ist es üblich, verschiedene elektrische Schaltungen auf
separaten Schaltungsplatinen durch Einschieben derselben in ein Gehäuse zu einer elektrischen
Anwendung einzustecken. Beispiele hierfür sind Basisstationen von Mobilfunkknoten
oder Computergehäuse. Hierbei müssen die verschiedenen elektrischen Schaltungen der
separaten Schaltungsplatinen elektrisch miteinander verbunden werden, wobei häufig
auch Koaxialverbindungen zum Übertragen von Hochfrequenzsignalen herzustellen sind.
Um diese Verbindungen nicht manuell herstellen zu müssen ist es bekannt, an entsprechenden
Stellen der Schaltungsplatinen Koaxialsteckverbinder vorzusehen, welche beim Einstecken
der Schaltungsplatinen in das Gehäuse ineinander greifen und so einen entsprechenden
elektrischen Kontakt zwischen den Schaltungen der Schaltungsplatinen herstellen, wobei
dieser Kontakt automatisch beim Einschieben von Schaltungsplatinen realisiert wird.
[0003] Hierbei ergibt sich jedoch das Problem, daß es aufgrund von Toleranzen und Ungenauigkeiten
sowohl bei dem Anbringen der Koaxialsteckverbinder auf einer jeweiligen Schaltungsplatine
als auch in Führungen im Gehäuse für Schaltungsplatinen diejenigen Koaxialsteckverbinder,
welche ineinander greifen sollen, ggf. nicht exakt miteinander fluchten, sondern einen
gewissen Versatz zueinander aufweisen oder sogar gegeneinander verkippt sind. Um diesen
Versatz auszugleichen ist es bisher notwendig, wenigstens einen der Koaxialsteckverbinder
eines eine Koaxialverbindung herstellenden Paares von Koaxialsteckverbindern bzgl.
der Schaltungsplatine beweglich auszubilden und diesen beweglichen Koaxialsteckverbinder
über ein Koaxialkabel mit der elektrischen Schaltung auf der Schaltungsplatine zu
verbinden. Dies hat jedoch den Nachteil, daß sich eine elektrische Qualität der Koaxialverbindung
durch das zusätzliche Koaxialkabel verschlechtert, viel Bauraum benötigt wird und
sich gleichzeitig hohe Herstellungskosten ergeben.
[0004] Alternativ ist es bekannt, zwischen den Koaxialsteckverbindern eine bewegliche Kontakthülse
vorzusehen. So ist aus der WO 00/52788 eine Leiterplatten-Koaxialverbindung mit einem
Adapter bekannt, welches in einem oder beiden angrenzenden Verbinderelementen mittels
eines Kugelgelenkes einrastet. Es ergeben sich jedoch Probleme bei Hochfrequenzanwendungen
im GHz-Bereich wegen schlechter elektrischer Eigenschaften, insbesondere bzgl. einer
HF-Anpassung, wegen der variablen Kontaktstelle zwischen den Außenleitern von Adapter
und Verbinderelementen aufgrund des Kugelgelenkes.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Koaxialsteckanordnung
der o.g. Art zur Verfügung zu stellen, welche einen mechanischen Ausgleich von Fehlausrichtungen
zwischen Koaxialsteckverbindern zur Verfügung stellt und gleichzeitig auch im Hochfrequenzbereich
wiederholbar gute elektrische Eigenschaften bzgl. einer HF-Anpassung aufweist, d.h.
eine geringe Reflexion von HF-Leistung aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Koaxialsteckanordnung der o.g. Art mit den in Anspruch
1 gekennzeichneten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Bei einer Anordnung der o.g. Art ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Steckbereich
des ersten Koaxialsteckverbinders bzgl. Durchmesser und/oder Länge von Innen- und
Außenleiter normgemäß ausgebildet ist und der Steckbereich des zweiten Koaxialsteckverbinders
bzgl. Durchmesser und/oder Länge von Innen- und Außenleiter abweichend vom Steckbereich
des ersten Koaxialsteckverbinders ausgebildet ist, wobei Durchmesser und/oder Länge
von Innen- bzw. Außenleiter des Steckbereiches des zweiten Koaxialsteckverbinders
um 10% bis 200% größer bzw. länger sind als die entsprechenden Abmessungen des Steckbereiches
des ersten Koaxialsteckverbinders, so daß die Kontakthülse in den zweiten Koaxialsteckverbinder
mit variabler Einstecktiefe kontaktierend einsteckbar ist, und daß die Kontakthülse
an ihrem dem ersten Koaxialsteckverbinder zugewandten Ende eine umlaufende Erhebung
aufweist und der erste Koaxialsteckverbinder in seinem Steckbereich eine umlaufende
Ringnut derart aufweist, daß die Kontakthülse mit dem ersten Koaxialverbinder durch
Eingriff der umlaufenden Erhebung in die Ringnut kontaktierend verbunden ist.
[0008] Dies hat den Vorteil, daß ein Versatz zwischen den beiden Koaxialsteckverbindern
durch die Kontakthülse ausgleichbar ist, wobei gleichzeitig durch die Möglichkeit
einer variablen Einstecktiefe der Kontakthülse in den zweiten Koaxialsteckverbinder
eine verringerte mechanische Belastung von kontaktierenden Teilen der Kontakthülse
und der Koaxialsteckverbinder erzielt wird. Trotz der Abweichung von einem Norminterface
bei einem der Koaxialsteckverbinder ergeben sich in überraschender Weise verbesserte
elektrische Eigenschaften der Koaxialverbindung, insbesondere hinsichtlich der HF-Anpassung
bei Hochfrequenzanwendungen, bei gleichzeitig funktionssicherer Verbindung und einfacher
und kostengünstiger Herstellung der Koaxialsteckanordnung.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Steckbereich des ersten Koaxialsteckverbinders
als SMP-Interface.
[0010] Eine einfache und kostengünstige Herstellbarkeit der Koaxialsteckanordnung erzielt
man dadurch, daß wenigstens einer der Koaxialsteckverbinder als auf der Oberfläche
einer Schaltungsplatine befestigbares Bauteil (SMD-Bauteil) ausgebildet ist.
[0011] Zum gleichzeitigen Herstellen von mehreren Koaxialverbindungen weist die Koaxialsteckanordnung
eine der gewünschten Übertragungskanäle entsprechende Anzahl von Paaren mit jeweils
erstem und zweitem Koaxialsteckverbinder mit jeweiliger Kontakthülse auf.
[0012] Für jeweils unterschiedliche Orientierungen beim Herstellen der Koaxialverbindung
mittels der Koaxialsteckanordnung ist wenigstens einer der Koaxialsteckverbinder als
Koaxialwinkelsteckverbinder oder Koaxialgeradesteckverbinder ausgebildet.
[0013] Eine Vorzentrierung und Einschränkung einer Bewegungsfreiheit der Kontakthülsen mit
zusätzlicher mechanischer Stabilität erzielt man dadurch, daß alle ersten und/oder
alle zweiten Koaxialsteckverbinder der Koaxialsteckanordnung jeweils in einem gemeinsamen
Gehäuse, insbesondere einem Kunststoffgehäuse, angeordnet sind. Dies erleichtert gleichzeitig
ein Befestigen der Koaxialsteckverbinder beispielsweise auf einer Schaltungsplatine,
wobei einfach das jeweilige Kunststoffgehäuse mit allen jeweiligen Koaxialsteckverbindern
gegriffen, auf die Schaltungsplatine aufgesetzt und diese dann beispielsweise zum
Verlöten der Koaxialsteckverbinder mit der Schaltungsplatine durch einen Infrarotofen
gefahren wird. So werden alle Koaxialsteckverbinder gleichzeitig mit der Platine verbunden
und die Schaltungsplatine muß nicht umständlich einzeln mit den Koaxialsteckverbindern
bestückt werden.
[0014] Einen großen Fangbereich für eine in dem ersten Koaxialsteckverbinder befindliche
Kontakthülse erzielt man dadurch, daß das Gehäuse der zweiten Koaxialsteckverbinder
um eine Einstecköffnung derselben herum sich konisch erweiternd ausgebildet ist.
[0015] Beispielsweise ist der erste Koaxialsteckverbinder auf einer ersten Schaltungsplatine
einer ersten elektrischen Schaltung und der zweite Koaxialsteckverbinder auf einer
separaten zweiten Schaltungsplatine einer zweiten elektrischen Schaltung angeordnet.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt
in:
- Fig. 1
- eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Koaxialsteckanordnung in perspektivischer
Ansicht,
- Fig. 2
- die Koaxialsteckanordnung von Fig. 1 in Aufsicht,
- Fig. 3
- die Koaxialsteckanordnung von Fig. 1 in einer Schnittansicht entlang Linie C-C von
Fig. 2,
- Fig. 4
- die Koaxialsteckanordnung von Fig. 1 in Seitenansicht,
- Fig. 5
- die Koaxialsteckanordnung von Fig. 1 in einer Schnittansicht entlang Linie D-D von
Fig. 4 und
- Fig. 6
- eine grafische Darstellung einer HF-Anpassung in Abhängigkeit von einer Übertragungsfrequenz
einer erfindungsgemäßen Koaxialsteckanordnung im Vergleich mit einer herkömmlichen
Koaxialsteckanordnung.
[0017] Die in Fig. 1, 2 und 4 beispielhaft dargestellte bevorzugte Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Koaxialsteckanordnung umfaßt Paare mit jeweils einem ersten Koaxialsteckverbinder
10 und einem zweiten Koaxialsteckverbinder 12, zwischen denen jeweils eine als Koaxialleiter
ausgebildete Kontakthülse 14 angeordnet ist. Die Koaxialsteckverbinder 10, 12 sind
jeweils als oberflächenmontierbare Bauteile (SMD - surface mount device) ausgebildet
und stellen einen Übergang von einer Koaxialstruktur zu einer Planarstruktur zur Verfügung.
Jeweilige Befestigungsstifte 16 stellen eine mechanisch feste Verbindung zu jeweiligen,
nicht dargestellten Schaltungsplatinen her, wobei die ersten Koaxialsteckverbinder
auf einer ersten Schaltungsplatine und die zweiten Koaxialsteckverbinder auf einer
zweiten Schaltungsplatine angeordnet sind. Jeweilige elektrische Schaltungen auf den
Schaltungsplatinen sollen mit der erfindungsgemäßen Koaxialsteckanordnung elektrisch
miteinander verbunden werden.
[0018] Alle ersten Koaxialsteckverbinder 10 sind in einem gemeinsamen ersten Kunststoffgehäuse
11 und alle zweiten Koaxialsteckverbinder 12 sind in einem gemeinsamen zweiten Kunststoffgehäuse
13 angeordnet. Auf diese Weise kann immer eine ganze Gruppe von ersten bzw. zweiten
Koaxialsteckverbindern 10, 12 gegriffen und auf einer jeweiligen Schaltungsplatine
aufgesetzt und montiert werden. Im mittleren Bereich des zweiten Kunststoffgehäuses
13 überspannt eine Fläche 15 die mittleren beiden zweiten Koaxialsteckverbinder 12.
Hier kann ein Bestükkungsautomat das zweite Kunststoffgehäuses 13 mit den darin befindlichen,
als Winkelsteckverbinder ausgebildeten zweiten Koaxialsteckverbindern 12 mittels eines
Vakuumgreifers ansaugen bzw. ergreifen und auf die Platine zur Montage aufsetzen.
Die Anordnung aus ersten Koaxialsteckverbindern 10 in dem ersten Kunststoffgehäuse
11 kann, da es sich um Geradesteckverbinder handelt, von vorne, d.h. von der Seite
der Öffnung der Steckbereiche her, gegriffen und aufgesetzt werden.
[0019] Es ergibt sich aus Fig. 3 und 5, daß die Kontakthülse 14 einen Außenleiter 18 und
einen Innenleiter 20 aufweist, welcher mittels eines Dielektrikums 21 innerhalb der
Kontakthülse 14 gehalten ist. An den Enden des Innenleiters 20 sind entsprechende
spannzangenartige Öffnungen 22 zur Aufnahme des jeweiligen Innenleiterstiftes 24 der
ersten und zweiten Koaxialsteckverbinder 10, 12 ausgebildet. Der Außenleiter 18 der
Kontakthülse 14 ist an jeweiligen Enden ebenfalls spannzangenartig ausgebildet und
kontaktiert jeweilige Außenleiter 26 der Koaxialsteckverbinder 10, 12.
[0020] Wie sich weiter aus Fig. 3 und 5 ergibt, sind die ersten und zweiten Koaxialsteckverbinder
ggf. nicht genau fluchtend ausgerichtet. Um in diesem Fall trotzdem einen funktionssicheren
HF-Kontakt mit guter HF-Anpassung, d.h. niedriger Reflexion von HF-Leistung, herzustellen,
ist die erfindungsgemäße Koaxialsteckanordnung folgendermaßen ausgebildet: Die Kontakthülse
14 weist an ihrem dem ersten Koaxialsteckverbinder 10 zugewandten Ende eine umlaufende
Erhebung 28 auf und der erste Koaxialsteckverbinder 10 weist in seinem Steckbereich,
d.h. der Bereich, in dem die Kontakthülse eingesteckt ist, eine umlaufende Ringnut
30 derart auf, daß die Kontakthülse 14 mit dem ersten Koaxialsteckverbinder 10 durch
Eingriff der umlaufenden Erhebung 28 in die Ringnut 30 kontaktierend verbunden ist.
Hierbei gibt es nur eine festgelegte Einstecktiefe für die Kontakthülse 14 in dem
ersten Koaxialsteckverbinder 10 und diese wird durch das Zusammenwirken von umlaufender
Erhebung 28 mit der Ringnut 30 festgelegt und fixiert. Um die Öffnung des Steckbereiches
herum ist das erste Kunststoffgehäuse 11 derart ausgebildet, daß ein Verkippen der
Kontakthülse 14 bzgl. des ersten Koaxialverbinders 10 zwar möglich, in seinem Kippwinkel
jedoch begrenzt ist.
[0021] Bei den zweiten Koaxialsteckverbindern 12 ist das zweite Kunststoffgehäuse 13 um
die Öffnungen der Steckbereiche der zweiten Koaxialsteckverbinder 12 derart ausgebildet,
daß sich das Gehäuse 13 von dem Steckbereich weg konisch 32 (Fig. 3) erweitert. Auf
diese Weise steht ein entsprechender Fangbereich für die Kontakthülse 14 zur Verfügung,
falls diese, in dem ersten Koaxialsteckverbinder 10 eingesteckt, bereits etwas verkippt
ist. Die Flanken der konischen Erweiterung 32 führen die Kontakthülse 14 nach innen
zur jeweiligen Öffnung des Steckbereiches der zweiten Koaxialsteckverbinder 12, wenn
erste und zweite Koaxialsteckverbinder 10, 12 aufeinander zu bewegt werden.
[0022] Der jeweilige Steckbereich der ersten Koaxialsteckverbinder 10 ist bzgl. Durchmesser
und Länge von Innenleiter und Außenleiter normgerecht ausgebildet und entspricht beispielsweise
einem sogn. SMP-Interface. Im Gegensatz dazu ist der jeweilige Steckbereich der zweiten
Koaxialsteckverbinder 12 abweichend von dem Steckbereich der ersten Koaxialsteckverbinder
10 und abweichend von einer entsprechenden Norm ausgebildet. Hierbei ist der Steckbereich,
d.h. Innenleiter und Außenleiter in dem Bereich, in dem diese die Kontakthülse kontaktieren,
derart ausgebildet, daß die Kontakthülse mit variabler Einstecktiefe in den jeweiligen
zweiten Koaxialsteckverbinder 12 einsteckbar ist. Mit anderen Worten ist keine Verrastung
zwischen Kontakthülse und Außenleiter 26 des zweiten Koaxialsteckverbinders 12 vorgesehen.
Statt dessen ist ein Kontaktbereich zwischen Außenleiter 18 der Kontakthülse 14 und
dem Außenleiter 26 des zweiten Koaxialsteckverbinders 12 breiter ausgebildet als die
Dicke der umlaufenden Erhebung 28. So kann das dem zweiten Koaxialsteckverbinder 12
zugewandte Ende der Kontakthülse 14 über eine vorbestimmte Strecke innerhalb des zweiten
Koaxialsteckverbinders 12 gleiten, wobei gleichzeitig ein entsprechender HF-Kontakt
sichergestellt ist. Hierzu ist ferner der Durchmesser des Innenleiterstiftes 24 des
zweiten Koaxialsteckverbinders 12 sowie dessen Länge größer ausgebildet als die Abmessungen
des entsprechenden Innenleiterstiftes 24 des ersten Koaxialsteckverbinders 10. Durch
diese Steckung der Kontakthülse 14 in den zweiten Koaxialsteckverbinder 12 mit variabler,
d.h. nicht fest vorgegebener Einstecktiefe, können auch Toleranzen bzgl. eines Abstandes
zwischen den ersten und zweiten Koaxialsteckverbindern 10, 12 ausgeglichen werden.
Ferner verringern sich mechanische Belastungen zwischen den in Kontakt stehenden Teilen
von Außenleitern 18, 26 sowie Innenleitern 20, 24. Diese entstehen beispielsweise
dadurch, daß bei verkippter Kontakthülse 14 der starre Innenleiterstift 24 des zweiten
Koaxialsteckverbinders 12 die Innenleiterhülse 20 der Kontakthülse 14 aufweiten muß.
Da durch die variable Einstecktiefe die Kontakthülse 14 nicht bis zum Anschlag in
den Steckbereich des zweiten Koaxialsteckverbinders 12 eingesteckt sein muß, um einen
sicheren HF-Kontakt herzustellen, sind die mechanischen Belastungen in der Koaxialsteckanordnung
reduziert.
[0023] Zweckmäßigerweise sind umlaufende Erhebung 28 und umlaufende Ringnut 30 derart ausgebildet,
daß die Kontakthülsen im wesentlichen unverlierbar in den ersten Koaxialsteckverbindern
10 gehalten sind. Diese Rastverbindung ist ggf. mit entsprechendem Werkzeug lösbar.
Somit tragen die auf einer Platine montierten ersten Koaxialsteckverbinder 10 die
Kontakthülsen 14, während die auf einer anderen Platine montierten zweiten Koaxialsteckverbinder
12 einen leeren Steckbereich aufweisen und zur Aufnahme der Kontakthülsen 14 bereit
sind, wenn die beiden Platinen zum Herstellen einer Steckverbindung mit HF-Kontakten
einander angenähert werden.
[0024] Überraschend ergibt sich eine wesentlich bessere HF-Anpassung, d.h. niedrigere Reflexion
von HF-Leistung, im Bereich der erfindungsgemäßen Koaxialsteckanordnung über einen
großen Frequenzbereich trotz der Abkehr von Normabmessungen im Steckbereich der zweiten
Koaxialsteckverbinder 12. Dieser überraschende Effekt ist meßtechnisch in Fig. 6 im
Vergleich zu einer herkömmlichen Koaxialsteckanordnungen veranschaulicht, welche lediglich
eine verkippbare Kontakthülse aufweist. In der Grafik ist auf der Y-Achse 32 die Reflexionsdämpfung
in dB über die Frequenz in GHz auf der X-Achse 34 aufgetragen. Die gestrichelte Linie
36 zeigt den Verlauf der Reflexionsdämpfung für eine herkömmliche Koaxialsteckanordnung,
während die durchgezogene Linie 38 den Verlauf der Reflexionsdämpfung für eine erfindungsgemäße
Koaxialsteckanordnung darstellt. Es ist sofort ersichtlich, daß die erfindungsgemäße
Koaxialsteckanordnung eine um bis zu 10 dB niedrigere Reflexion von HF-Leistung aufweist.
Ferner ist der Wert der Reflexionsdämpfung für die erfindungsgemäße Koaxialsteckanordnung
immer deutlich besser als der entsprechende Wert für eine herkömmliche Koaxialsteckanordnung.
1. Koaxialsteckanordnung mit wenigstens einem ersten Koaxialsteckverbinder (10) und wenigstens
einem zweiten Koaxialsteckverbinder (12) sowie jeweils einer zwischen einem ersten
und einem zweiten Koaxialsteckverbinder (10, 12) angeordneten, als Koaxialleiter ausgebildeten
Kontakthülse (14), wobei die Koaxialsteckverbinder (10, 12) und die Kontakthülse (14)
derart ausgebildet sind, daß die Kontakthülse (14) bzgl. der Koaxialsteckverbinder
(10, 12) in einem vorbestimmten Bereich aus einer fluchtenden Ausrichtung heraus verkippbar
ist, wobei ferner der erste Koaxialsteckverbinder (10) und ein dem ersten Koaxialsteckverbinder
(10) zugewandtes Ende der Kontakthülse (14) derart ausgebildet sind, daß die Kontakthülse
(14) in dem ersten Koaxialsteckverbinder (10) in einer vorbestimmten Einstecktiefe
kontaktierend einrastet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steckbereich des ersten Koaxialsteckverbinders (10) bzgl. Durchmesser und/oder
Länge von Innen- (24) und Außenleiter (26) normgemäß ausgebildet ist und der Steckbereich
des zweiten Koaxialsteckverbinders (12) bzgl. Durchmesser und/oder Länge von Innen-
(24) und Außenleiter (26) abweichend vom Steckbereich des ersten Koaxialsteckverbinders
(10) ausgebildet ist, wobei Durchmesser und/oder Länge von Innen- (24) bzw. Außenleiter
(26) des Steckbereiches des zweiten Koaxialsteckverbinders (12) um 10% bis 200% größer
bzw. länger sind als die entsprechenden Abmessungen des Steckbereiches des ersten
Koaxialsteckverbinders (10), so daß die Kontakthülse (14) in den zweiten Koaxialsteckverbinder
(12) mit variabler Einstecktiefe kontaktierend einsteckbar ist,
und daß die Kontakthülse (14) an ihrem dem ersten Koaxialsteckverbinder (10) zugewandten
Ende eine umlaufende Erhebung (28) aufweist und der erste Koaxialsteckverbinder (10)
in seinem Steckbereich eine umlaufende Ringnut (30) derart aufweist, daß die Kontakthülse
(14) mit dem ersten Koaxialverbinder (10) durch Eingriff der umlaufenden Erhebung
(28) in die Ringnut (30) kontaktierend verbunden ist.
2. Koaxialsteckanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckbereich des ersten Koaxialsteckverbinders (10) als SMP-Interface ausgebildet
ist.
3. Koaxialsteckanordnung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Koaxialsteckverbinder (10, 12) als auf der Oberfläche einer
Schaltungsplatine befestigbares Bauteil (SMD-Bauteil) ausgebildet ist.
4. Koaxialsteckanordnung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß diese eine der gewünschten Übertragungskanäle entsprechende Anzahl von Paaren (10,
12) mit jeweils erstem und zweitem Koaxialsteckverbinder (10, 12) mit jeweiliger Kontakthülse
(14) aufweisen.
5. Koaxialsteckanordnung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Koaxialsteckverbinder (10) als Koaxialwinkelsteckverbinder ausgebildet
ist.
6. Koaxialsteckanordnung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Koaxialsteckverbinder (12) als Koaxialgeradesteckverbinder ausgebildet
ist.
7. Koaxialsteckanordnung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle ersten und/oder alle zweiten Koaxialsteckverbinder (10, 12) der Koaxialsteckanordnung
jeweils in einem gemeinsamen Gehäuse (11, 13), insbesondere einem Kunststoffgehäuse,
angeordnet sind.
8. Koaxialsteckanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (13) der zweiten Koaxialsteckverbinder (12) jeweils um eine Einstecköffnung
derselben herum sich konisch erweiternd ausgebildet ist.
9. Koaxialsteckanordnung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Koaxialsteckverbinder (10) auf einer ersten Schaltungsplatine einer ersten
elektrischen Schaltung und der zweite Koaxialsteckverbinder (12) auf einer separaten
zweiten Schaltungsplatine einer zweiten elektrischen Schaltung angeordnet ist.