[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Verschluß, über den zumindest zwei
Elemente miteinander verbindbar und voneinander trennbar sind. Derartige Verschlüsse
werden vorzugsweise in der Schmuck- und der Bekleidungsindustrie verwendet.
[0002] Unter Verschluß soll nachfolgend nicht nur die Vorrichtung bzw. der Gegenstand zum
Verschließen bzw. Zumachen verstanden werden, sondern auch Verbindungsmechanismen
und Verschlußmechanismen zur Verbindung von Elementen, die sowohl für Mode als auch
für technische Lösungen einsetzbar sind.
[0003] Aus der europäischen Patentanmeldung EP 0843976 ist ein Verschluß aus der Schmuckindustrie
bekannt. Beim Einschieben eines Eingriffselements in ein Verriegelungselement gelangen
Ausnehmungen an einem am Eingriffselement vorgesehenen Gleitelement mit Vorsprüngen
des Verriegelungselementes in Eingriff. Zum Lösen wird das Gleitelement niedergedrückt,
um auf diese Weise den Eingriff zwischen den Ausnehmungen und den Vorsprüngen zu lösen.
[0004] Von Nachteil ist bei dem Verschluß entsprechend der EP 0843976, daß das Gleitelement
eine bestimmte Mindestgröße haben muß, damit die Finger der Bedienungsperson den Verschluß
öffnen können. Somit kann der Verschluß nicht beliebig verkleinert werden. Ferner
kann es bei häufiger Betätigung auftreten, daß aufgrund einer zu niedrigen Spannnung
des Gleitelements kein Eingriff der Vorsprünge mit den Ausnehmungen mehr vorliegt.
In diesem Fall kann der Verschluß seine Funktion nicht mehr erfüllen.
[0005] Aus der DE 554189 ist ein Knopf für Hosenträger bekannt, bei dem an einem Hakenteil
zwei scharf abgesetzte Schultern ausgebildet sind, hinter die eine bügelförmige Feder
mit ihren Enden in einer solchen Weise faßt, daß die Knopfteile im Falle von übermäßiger
Zugbeanspruchung durch Zurücktreten der Federenden voneinander gelöst werden können.
Auf diese Weise sollen Beschädigungen der Kleidungstücke vermieden werden. Folglich
ist ein Öffnen des Verschlusses erwünscht und sind die Federenden stark abgerundet
ausgebildet.
[0006] Aus der DE-PS 468 012 ist ein Schiebeverschluß bekannt, bei dem ein Eingriffsvorsprung
an einem Eingriffsteil im verriegelten Zustand in eine Ausnehmung einer federnden
Biegelasche eines Verriegelungselementes eintaucht. Zum Lösen des Eingriffs werden
Verriegelungselement und Eingriffselement relativ zueinander verschwenkt, wobei eine
Schulter des Eingriffselementes auf einen Drehanschlag aufläuft, so daß die Biegelasche
gegen ihre Federkraft aufgehebelt und der Verschluß geöffnet wird. Nachteilig bei
dieser Lösung ist, daß die maximale Haltekraft durch die Federkraft der Biegelasche
beschränkt ist, so daß nur geringe Schließkräfte aufgebracht werden können.
[0007] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Verschluß zu schaffen,
der bei einfachem vorrichtungstechnischem Aufwand auch bei vergleichsweise hohen Belastungen
zuverlässig schließt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch einen Verschluß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
gelöst.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Verschluß lassen sich das Verriegelungselement und das
Eingriffselement zunächst kraftschlüssig, vorzugsweise durch Federwirkung in Eingriff
miteinander bringen. Beim Aufbringen von Zugkräften läuft ein verschiebbar gelagertes
Verriegelungsteil des Verriegelungselementes auf einen Anschlag auf, über den das
Verriegelungsteil in Richtung seiner Eingriffsposition reib- und/oder formschlüssig
beaufschlagt ist. Bei diesem Verschluß ist auch bei hohen Belastungen ein zuverlässiges
Schließen gewährleistet, wobei das Öffnen des Verschlusses auf einfache Weise durchführbar
ist, indem das Verriegelungsteil während der Öffnungsbewegung zumindest teilweise
vom Anschlag abgehoben wird.
[0010] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Anschlag in einem
Gehäuse ausgebildet, in dem das Verriegelungsteil verschiebbar aufgenommen ist. Mit
dem Begriff "Verschiebung" kann dabei eine Axial- und/oder Drehverschiebung verstanden
werden.
[0011] Bei einem besonders einfach aufgebauten Ausführungsbeispiel ist das Verriegelungsteil
etwa u-förmig ausgebildet und hat an seinen beiden U-Schenkeln zwei Eingriffsvorsprünge,
die Verriegelungsvorsprünge des Eingriffselementes in der Schließposition hintergreifen.
An den Stirnseiten der beiden U-Schenkel sind Schrägflächen ausgebildet, die beim
Aufbringen von Zugkräften oder bei geschlossenem Verschluß auf Keilflächen des Anschlags
auflaufen, so daß die Eingriffsvorsprünge formschlüssig in ihre Verriegelungsposition
vorgespannt sind. Anstelle der Schräg- oder Keilflächen können auch andere Geometrien,
bspw. gekrümmte Flächen, Anschlagkanten in etc. vorgesehen werden.
[0012] Der Eingriffsvorsprung des Eingriffselementes wird an seinen Flanken vorzugsweise
mit zumindest einer Steuerfläche versehen, auf der zumindest einer der Eingriffsvorsprünge
des Eingriffselementes während des Öffnungsvorganges abgleitet, so daß die Öffnungsbewegung
durch die Geometrie der Steuerfläche bestimmt ist.
[0013] Der Montageaufwand für den Verschluß läßt sich minimieren, wenn das Eingriffselement
mit einem Rastkörper ausgeführt ist, der in eine Aufnahme eines Eingriffsgehäuses
einsetzbar ist. Dieser Rastkörper wird bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel mit
zumindest einem Federschenkel ausgeführt, der in eingerastetem Zustand an einem Rastvorsprung
des Eingriffsgehäuses abgestützt ist. Der Rastkörper kann mit einem einzigen, asymetrischen
Federschenkel oder mit zwei achsensymetrisch angeordneten Federschenkeln ausgebildet
werden.
[0014] Beim Verschwenken des Eingriffselementes gegenüber dem Verriegelungselement wirkt
der Federweg des dabei auf Biegung beanspruchten Federschenkels als "Totweg", der
die Auslösekinematik gemeinsam mit der vorstehend genannten Steuerfläche bestimmt.
Dieser Federweg des Federschenkels ist begrenzt, so daß bei Erreichen des maximalen
Federwegs der Auslösevorgang im wesentlichen nur noch über die Steuerfläche gesteuert
wird.
[0015] Während der elastischen Verformung des Federschenkels ist ein Basisteil des Rastkörpers
des Eingriffselementes mit einer Seitenkante stirnseitig oder seitlich am Gehäuse
abgestützt.
[0016] Die Montage des erfindungsgemäßen Verschlusses läßt sich weiter vereinfachen, wenn
im Gehäuse seitlich oder stirnseitig Montageschlitze vorgesehen sind, durch die hindurch
das Verriegelungselement und das Eingriffselement in das Innere des Gehäuses bzw.
des Eingriffsgehäuses einsetzbar sind.
[0017] Bei einem besonders einfach aufgebauten Ausführungsbeispiel sind beide Gehäuse identisch
ausgeführt, so daß in diese wahlweise das Verriegelungselement oder das Eingriffselement
einsetzbar ist.
[0018] Durch ein Spiel zwischem einem Durchbruch der Gehäuse und dem jeweiligen Eingriffs-
oder Verriegelungselement kann eine gewisse Relativbeweglichkeit des Verschlusses
quer zur Schwenkbewegung beim Öffnen geschaffen werden. Diese Beweglichkeit kann auch
durch entsprechendes konkaves Ausgestalten des gegenüberliegenden Gehäuses ermöglicht
werden. Diese Funktion ist immer dann wichtig, wenn der Verschluss sich einer Krümmung
anpassen soll, auf der er aufliegt (bspw. bei einem Gürtel oder einem Armband).
[0019] Durch mehrere axial hintereinander liegende Eingriffsvorsprünge kann eine Längenanpassung
ermöglicht werden. Der Verschluß wirkt dann aufgrund des hinterander erfolgenden Mehrfacheingriffs
auch als Sicherheitsverschluß.
[0020] Das Verriegelungsteil und das Eingriffsteil können als achsensymmetrischer Körper
- beispielsweise als Stanzteil - oder als rotationssymmetrischer Körper - beispielsweise
als Gußteil- ausgeführt werden. Im letztgenannten Fall kann die Federwirkung des Verriegelungsteils
durch Schlitzen in dem den Verriegelungsvorsprung umgreifenden Bereich ausgebildet
werden.
[0021] Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren
Unteransprüche.
[0022] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Verschlusses;
Figur 2 unterschiedliche Relativpositionen eines Verriegelungselementes und eines
Eingriffselementes des Verschlusses aus Figur 1;
Figur 3 ein Ausführungsbeispiel mit identischen Gehäusen für das Verriegelungselement
und das Eingriffselement und
Figuren 4, 5 zwei weitere Varianten des Ausführungsbeispiels aus Figur 3 mit unterschiedlichen
Gehäusen.
[0023] In Figur 1 ist ein Schnitt durch einen Verschluß 1 mit einem Verriegelungselement
2 und einem Eingriffselement 4 im geöffneten Zustand dargestellt.
[0024] Das Verriegelungselement 2 hat ein Gehäuse 6, das bspw. als Stanzbiegeteil oder aus
Schleuderguß hergestellt sein kann. Am Gehäuse 6 ist eine Befestigungsöse 8 ausgebildet,
über die das Verriegelungselement 2 an einem Kleidungstück, einem Schmuckstück oder
einem sonstigen, zu verschließenden Element angebracht werden kann.
[0025] Das Gehäuse 6 hat einen Aufnahmeraum 10, in dem ein Verriegelungsteil 12 aufgenommen
ist. Dieses Verriegelungsteil 12 ist als u- oder v-förmige Feder ausgebildet und hat
zwei U-Schenkel 14, 16, an deren Endabschnitten jeweils ein Verriegelungsvorsprung
18 bzw. 20 ausgebildet ist. Bei der in Figur 1 dargestellten Lösung ist das Verriegelungteil
12 als Stanzteil hergestellt.
[0026] Die beiden Verriegelungsvorsprünge 18, 20 sind schräg zur Symmetrieachse 22 des Verschlusses
1 angestellt und haben stirnseitig zwei Schrägflächen 24 bzw. 26, die jeweils in eine
gekrümmte Gleitfläche 28 übergehen.
[0027] Gemäß Figur 1 ist der Aufnahmeraum 10 derart ausgebildet, daß das Verriegelungsteil
12 sowohl in Axialrichtung um die Strecke s verschiebbar als auch gegenüber der Symmetrieachse
22 verschwenkbar ist.
[0028] In einer Stirnwandung 30 des Gehäuses 6 ist ein Durchbruch 32 ausgebildet, durch
den hindurch in der dargestellten Grundposition die beiden Verriegelungsvorsprünge
18, 20 teilweise erstrecken. In der Grundposition liegen die beiden Schrägflächen
24, 26 an Keilflächen 34, 36 des Gehäuses 6 an, über die die in der Figur 1 rechte
Stirnwandung des Aufnahmeraums 10 zum Durchbruch 32 hin verjüngt ist.
[0029] Das Eingriffselement 4 hat ein Eingriffsgehäuse 38, das wie das Gehäuse 6, bspw.
als Stanzbiegeteil oder als Schleudergußteil ausgeführt sein kann. Im Eingriffsgehäuse
38 ist ein Eingriffsteil 40 aufgenommen, das mit einem Eingriffsvorsprung 42 einen
Stirndurchbruch 44 in einer Stirnwandung 46 des Eingriffsgehäuses 38 durchsetzt. Das
Eingriffsteil 40 hat einen in einem Aufnahmeraum 50 des Eingriffsgehäuses 38 aufgenommenen
Rastkörper 48, der im wesentlichen aus einem den Eingriffsvorsprung 42 tragenden Basisteil
51 und einem Federschenkel 52 besteht, der etwa u-förmig zum Basisteil 51 ausgebildet
ist.
[0030] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat der Aufnahmeraum 50 eine Stützkante
56, an der das Basisteil 51 mit einer entsprechend ausgebildeten schräg verlaufenden
Seitenfläche 56 abgestützt ist. In dem in das Eingriffsgehäuse 38 eingesetzten Zustand
liegt der Federschenkel 52 an einem Rastvorsprung 58 des Eingriffsgehäuses 38 an.
[0031] Die Montage des Verriegelungselementes 2 und des Eingriffselementes 4 erfolgt auf
denkbar einfache Weise, indem das u-förmige Verriegelungsteil 12 durch den Durchbruch
32 des Gehäuses 6 hindurch und der hakenförmige Rastkörper 48 durch den Stirndurchbruch
44 des Verriegelungsgehäuses 38 hindurch in den Aufnahmeraum 10 bzw. 50 eingesetzt
wird. Bei diesem Einsetzen schnappen die beiden U-Schenkel 14, 16 bzw. der Federschenkel
52 aus einer Einführposition in die dargestellte Grundposition, in der die Keilflächen
34, 36 eine Herausbewegung des Verriegelungsteils 14 aus dem Aufnahmeraum 10 und der
Rastvorsprung 58 eine Verschiebung des Basisteils 51 im Aufnahmeraum 50 verhindern.
In dieser Verriegelungsposition ist der Rastkörper 51 mit einer gekrümmten Rückfläche
60 am Gehäuseboden 62 abgestützt.
[0032] Am Verriegelungsgehäuse 38 ist ebenfalls eine Befestigungsöse 8 ausgebildet.
[0033] Der Verriegelungsvorsprung 42 hat an seinen Flanken Steuerkurven 64, 66, auf denen
die Gleitflächen 28 beim Schließen und Öffnen des Verschlusses abgleiten bzw. abgestützt
werden, so daß der Schließ- und Öffnungsvorgang durch Zusammenwirken der Steuerkurven
64, 66 und der Gleitflächen 28 bestimmt ist.
[0034] Die Funktion des in Figur 1 dargestellten Verschlusses sei anhand der Prinzipdarstellung
gemäß Figur 2 erläutert. Die mit a) bezeichnete Darstellung zeigt den geöffneten Zustand
des Verschlusses gemäß Figur 1. D.h., das Verriegelungselement 2 ist vom Eingriffselement
4 getrennt.
[0035] Zum Schließen des Verschlusses 1 werden das Verriegelungselement 2 und das Eingriffselement
4 etwa in Richtung der Symmetrieachse 22 aufeinander zubewegt, so daß der Eingriffsvorsprung
42 mit Auflaufflächen 68, 70 auf die Gleitflächen 28 aufläuft. Dadurch wird das Verriegelungsteil
12 von den Keilflächen 34, 36 abgehoben und in Axialrichtung nach hinten bewegt, bis
eine Basis 72 auf den Boden 74 des Gehäuses 6 aufläuft. Bei der weiteren Schließbewegung
gleiten die Verriegelungsvorsprünge 18, 20 an den Steuerkurven 64, 66 ab, so daß die
beiden U-Schenkel 14, 16 zunächst auseinander gebogen werden, so daß der Eingriffsvorsprung
42 in den Bereich zwischen den beiden Verriegelungsvorsprüngen 18, 20 und damit in
den Aufnahmeraum 10 des Gehäuses 6 eintauchen kann. Beim weiteren Einschieben schnappen
die Verriegelungsvorsprünge 18, 20 in eine taillienartige Verjüngung 74 des Eingriffsvorsprungs
72 ein, so daß dieser Eingriffsvorsprung 42 gemäß der Darstellung c) durch die Verriegelungsvorsprünge
18, 20 hintergriffen ist.
[0036] Versucht man nun das Verriegelungselement 2 und das Eingriffselement 4 in Richtung
der Symmetrieachse 22 auseinander zu ziehen, so wird das Verriegelungsteil 12 in der
Darstellung gemäß Figur 2 nach rechts bewegt, so daß die Basis 72 vom Boden 73 abhebt
und die beiden Schrägflächen 24, 26 der Verriegelungsvorsprünge 18 bzw. 20 auf die
zugeordneten Keilflächen 34 bzw. 36 auflaufen. Über diese Keilflächen 34, 36 des Gehäuses
6 wird das Verriegelungsteil 12 in Schließrichtung beaufschlagt, so daß ein Lösen
des Verschlusses praktisch nur noch durch Zerstörung des Verriegelungsteils 12 oder
des Eingriffsteils 40 ermöglicht. D.h., bei Anlagen an die Keilflächen 34, 36 erfolgt
eine reib- und/oder formschlüssige Verriegelung des Verschlusses, so daß sehr hohe
Schließkräfte aufbringbar sind.
[0037] Zum Lösen des Verschlusses muß gemäß der Darstellung d) das Eingriffselement 4 gegenüber
dem Verriegelungselement 2 verschwenkt werden. Bei dieser Verschwenkung wird zunächst
das Eingriffsteil 40 um einen Drehpunkt 76, d.h. den Auflagebereich zwischen der Keilfläche
34 und der Schrägfläche des Verriegelungsvorsprungs 18 herum verschwenkt, so daß der
Verriegelungsvorsprung 20 von der Keilfläche 36 abhebt und der obere (Darstellung
nach Figur 2) U-Schenkel 14 auf die benachbarte Seitenwandung des Gehäuses 6 aufläuft.
Während dieser Schwenkbewegung berührt das Eingriffsgehäuse 38 mit seiner Stirnwandung
46 die benachbarte Stirnwandung 30 des Gehäuses 6, wobei diese Berührungsfläche 78
während der weiteren Verschwenkung eine Art Drehpunkt für die Verschwenkung der beiden
Gehäuse 38, 6 bildet.
[0038] Bei der weiteren Schwenkbewegung wird der untere U-Schenkel 16 ausgelenkt, so daß
der Verriegelungsvorsprung 20 mit seiner Gleitfläche 28 an der Steuerkurve 66 des
Verriegelungsvorsprungs 42 abgleitet, während die Relativbewegung zwischen dem Verriegelungsvorsprung
18 des U-Schenkels 14 und der in Figur 2 oben liegenden Steuerkurve 64 minimal ist.
Die Öffnungsbewegung des U-Schenkels 16 ist nicht durch die Keilfläche 36 behindert,
da der Eingriffsvorsprung 20 von dieser abgehoben ist. Während dieser Verschwenkung
werden die beiden U-Schenkel 14, 16 des Eingriffsteils 40 soweit auseinander gebogen,
bis der Eingriff gelöst ist und der Verschluß geöffnet werden kann. Diese Öffnungsbewegung
wird durch geeignete Ausgestaltung der Steuerkurven 64, 66 des Eingriffsvorsprungs
42 und der Ausgestaltung der Gleitflächen 28 sowie der Keilflächen 34, 36 und der
Schrägflächen 24, 26 gesteuert, so daß die Kinematik durch geeignete Wahl der Krümmungsradien
und Neigungswinkel veränderbar ist.
[0039] Selbstverständlich kann das Lösen des Verschlusses auch durch Verschwenken in der
Gegenrichtung, d.h. durch Verschwenken des Eingriffselementes 4 in der Darstellung
gemäß Figur 2 nach oben erfolgen.
[0040] Die Lösebewegung kann bei geeigneter Ausgestaltung des Rastkörpers 48 auch durch
die Federwirkung des Federschenkels 52 mitgesteuert werden. D.h., bei entsprechender
Dimensionierung des Federschenkels 52 kann der Rastkörper 48 so eingestellt werden,
daß das Basisteil 51 bei der Verschwenkung gemäß Figur 2d) gegen die Federkraft von
der Stützkante 54 abgehoben wird, so daß die Relativposition zwischen dem Eingriffsteil
40 und dem Verriegelungsteil 12 so lange etwa unverändert bleibt, bis das Basisteil
51 mit einem Vorsprung 80 auf einen Schwenkanschlag 82 aufläuft und somit die weitere
Relativbewegung des Basisteils 51 mit Bezug zum Federschenkel 52 verhindert ist. Die
weitere Öffnungsbewegung erfolgt dann analog zu den vorbeschriebenen Auslöseschritten.
[0041] Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem das Gehäuse 6 den gleichen Aufbau
wie das Eingriffsgehäuse 38 hat, so daß zur Herstellung der Gehäuse 6, 38 eine einzige
Schleuderform bzw. Stanzform genügt.
[0042] Beide Gehäuse 6, 38 haben Keilflächen 34, 36, die allerdings im Unterschied zum vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiel über eine Vertikalstufe 84 bzw. 86 in die benachbarten, in Axialrichtung
verlaufenden Umfangswandungen 88, 90 des Gehäuses 6 bzw. 38 übergehen.
[0043] Genau wie beim vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel können die Verriegelungsvorsprünge
18, 20 des Verriegelungsteils 12 an den Keilflächen 34, 36 abgestützt werden. Der
oder die Federschenkel 52 des Rastkörpers 51 werden dann in entsprechender Weise an
den Vertikalstufen 84, 86 abgestützt, so daß beide Funktionen, d.h. die Funktion des
Eingriffselementes 4 und des Verriegelungselementes 2 mit einem Gehäusetyp realisierbar
sind.
[0044] In das Gehäuse 38 ließe sich im Prinzip ein Eingriffsteil 40 gemäß Figur 1 einsetzen,
wobei allerdings die schräg verlaufende Seitenfläche 56 durch eine in Axialrichtung
verlaufende Seitenfläche ersetzt werden müßte.
[0045] In Figur 3 ist desweiteren ein Ausführungsbeispiel eines symmetrisch aufgebauten
Eingriffsteils 40 dargestellt. Dieses hat ein mittiges Basisteil 51, das in den Eingriffsvorsprung
42 übergeht. Das Basisteil 51 trägt zwei Federschenkel 52a, 52b, die in der Rastposition
an den Vertikalflächen 86 bzw. 84 abgestützt sind. Die Rückfläche 60 liegt wie beim
eingangs beschriebenen Ausführungsbeispiel am Gehäuseboden 62 an. Das Basisteil 51
hat zwei Vorsprünge 80a, 80b, die bei der Verschwenkung des Basisteils 51 mit Bezug
zu den Federschenkeln 52a oder 52b auf die benachbarten Schwenkanschläge 82a bzw.
82b auflaufen. D.h., bei dieser variante ist die Öffnungskinematik des Verschlusses
in beiden Schwenkrichtungen zunächst auch durch die Federwirkung des Eingriffsteils
40 bestimmt, während dies bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel nur
bei der Verschwenkung nach unten der Fall war, bei der Verschwenkung in die Gegenrichtung
hat der Federschenkel 52 bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel keine
Wirkung.
[0046] In der Darstellung gemäß Figur 4 ist dieses symmetrisch aufgebaute Eingriffsteil
40 mit einem Basisteil 51 und zwei Federschenkeln 52a, 52b sowie zwei Vorsprüngen
80a, 80b in ein Eingriffsgehäuse 38 eingesetzt, das nicht mit Keilflächen, sondern
mit zwei achsparallel verlaufenden Schwenkanschlägen 82a, 82b und zwei Rastvorsprüngen
58a, 58b ausgebildet ist. D.h., das Gehäuse gemäß Figur 4 ist eine achsensymetrische
Ausgestaltung des unteren Gehäuseteils des Eingriffsgehäuses 38 in Figur 1.
[0047] Bei dieser Variante sind somit wieder zwei unterschiedliche Gehäuse 6, 38 zur Realisierung
des Verschlusses erforderlich, so daß vorrichtungstechnisch der Aufwand größer als
bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist.
[0048] Figur 5 zeigt schließlich eine Variante, bei der eine Kippbewegung des symmetrisch
aufgebauten Eingriffsteils 40 während des öffnens des Verschlusses auf ein Minimum
beschränkt ist. Hierzu ist die Rückfläche 60 nicht wie bei den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen
mit einem Radius, sondern mit einer Abflachung 88 versehen, mit der das Eingriffsteil
40 am Gehäuseboden 62 abgestützt ist, so daß die Bewegungsfreiheit des Eingriffsteils
40 beim Öffnen des Verschlusses alleine durch die Federwirkung der Federschenkel und
nicht durch ein Kippen des gesamten Bauteils bestimmt ist. Im übrigen entspricht dieses
Ausführungsbeispiel dem Ausführungsbeispiel aus Figur 3, so daß weitere Erläuterungen
entbehrlich sind.
[0049] Zum Einsetzen des u-förmigen Verriegelungsteils 12 kann - wie in Figur 5 angedeutet
- im Gehäuse 6 ein seitlicher Montageschlitz 90 vorgesehen werden, so daß das Einsetzen
des Verriegelungsteils 12 erleichtert ist.
[0050] Der erfindungsgemäße Verschluß ist für eine Vielzahl von Lösungen einsetzbar und
ist keinesfalls auf Verwendungen in der Schmuckbranche oder in der Bekleidungsbranche
begrenzt.
[0051] Bei den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen sind das Verriegelungs- und das Eingriffselement
als achsensymmetrische Teile, bspw. durch Stanzen ausgebildet. Der Schutzbereich der
vorliegenden Anmeldung deckt jedoch auch rotationssymmetrische Bauteile, die bspw.
durch Giessen hergestellt sind ab.
[0052] Offenbart ist ein Verschluß mit einem Verriegelungselement, das mit einem Eingriffselement
in Eingriff bringbar ist. Zum Lösen des Eingriffs kann das Verriegelungselement mit
Bezug zum Eingriffselement verschwenkt werden. Das Verriegelungselement hat ein verschiebbares
Verriegelungsteil, das mit einem Eingriffsteil des Eingriffselementes zusammenwirkt.
Dem Verriegelungsteil ist ein Anschlag zugeordnet, über den dieses reib- und/oder
formschlüssig in Richtung seiner Eingriffsposition vorspannbar ist.
Bezugszeichenligte:
[0053]
- 1
- Verschluß
- 2
- Verriegelungselement
- 4
- Eingriffselement
- 6
- Gehäuse
- 8
- Befestigungsöse
- 10
- Aufnahmeraum
- 12
- Verriegelungsteil
- 14
- U-Schenkel
- 16
- "
- 18
- Verriegelungsvorsprung
- 20
- "
- 22
- Symmetrieachse
- 24
- Schrägfläche
- 26
- "
- 28
- Gleitfläche
- 30
- Stirnwandung
- 32
- Durchbruch
- 34
- Keilfläche
- 36
- "
- 38
- Eingriffsgehäuse
- 40
- Eingriffsteil
- 42
- Eingriffsvorsprung
- 44
- Stirndurchbruch
- 46
- Stirnwandung
- 48
- Rastkörper
- 50
- Aufnahmeraum
- 51
- Basisteil
- 52
- Federschenkel
- 54
- Stützkante
- 56
- Seitenfläche
- 58
- Rastvorsprung
- 60
- Rückfläche
- 62
- Gehäuseboden
- 64
- Steuerkurven
- 66
- "
- 68
- Auflauffläche
- 70
- "
- 72
- Basis
- 73
- Boden
- 74
- Verjüngung
- 76
- Drehpunkt
- 78
- Berührungsfläche
- 80
- Vorsprung
- 82
- Schwenkanschlag
- 84
- Vertikalstufe
- 86
- "
- 88
- Abflachung
- 90
- Montageschlitz
1. Verschluß mit einem Verriegelungselement (2), das mit einem Eingriffselement (4) in
Eingriff bringbar ist und die zum Lösen des Eingriffs relativ zueinander verschwenkbar
sind, wobei das Verriegelungselement (2) ein federndes Verriegelungsteil (12) mit
zumindest einem, einen Eingriffsvorsprung (42) des Eingriffselementes (4) hintergreifenden
Verriegelungsvorsprung (18, 20) hat, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungsteil (12) relativ zu Anschlägen (34,36,72,73,88,90) bewegbar gelagert
ist und bei eingesetztem Eingriffsvorsprung form- und/oder kraftschlüssig mit dem
Eingriffsvorsprung (42) in Wirkverbindung bringbar ist.
2. Verschluß nach Patentanspruch 1, wobei der Anschlag (34, 36) an einem das Verriegelungsteil
(12) aufnehmenden Gehäuse (6) ausgebildet ist.
3. Verschluß nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei das Verriegelungsteil (12) etwa u-förmig
ausgebildet ist und an seinen beiden U-Schenkeln (14, 16) zwei den Eingriffsvorsprung
(42) des Eingriffselementes (4) hintergreifende Verriegelungsvorsprünge (18, 20) hat,
an deren Stirnseiten Anlageflächen, vorzugsweise Schrägflächen (24, 26) ausgebildet
sind, denen entsprechende Anschlagflächen, insbesondere Keilflächen (34, 36) des Anschlages
zugeordnet sind.
4. Verschluß nach Patentanspruch 3, wobei der Eingriffsvorsprung (18, 20) an seinen Flanken
zumindest eine Steuerfläche (64, 66) aufweist, über die beim Öffnen des Verschlusses
(1) eine Öffnungsbewegung des Verriegelungsteils (12) steuerbar ist.
5. Verschluß nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Eingriffselement
(4) einen Rastkörper (48) hat, der in einen Aufnahmeraum (50) eines Eingriffsgehäuses
(38) eingesetzt ist.
6. Verschluß nach Patentanspruch 5, wobei der Rastkörper (48) zumindest einen Federschenkel
(52) hat, der im eingerasteten Zustand an einem Rastvorsprung (58) des Eingriffsgehäuses
(38) abgestützt ist.
7. Verschluß nach Patentanspruch 6, wobei am Rastkörper (48) zwei achsensymmetrisch angeordnete
Federschenkel (52a, 52b) ausgebildet sind, die jeweils an einem Rastvorsprung (58a,
58b) abgestützt sind.
8. Verschluß nach Patentanspruch 6 oder 7, wobei der Federweg des Federschenkels (52)
mit Bezug zu einem den Eingriffsvorsprung (42) tragenden Basisteil (51) des Rastkörpers
(48) durch einen Schwenkanschlag (82) begrenzt ist.
9. Verschluß nach Patentanspruch 8, wobei das Basisteil (51) mit einer Seitenfläche (56,
60, 88) an einer Stützkante (54, 62) des Eingriffsgehäuses (38) abgestützt ist.
10. Verschluß nach einem der Patentansprüche 5 bis 9, wobei das Eingriffsgehäuse (38)
und/oder das Gehäuse (6) jeweils mit Montageschlitzen (32, 44, 90) versehen ist, durch
das ein Eingriffsteil (40) des Eingriffselementes (4) bzw. das Verriegelungsteil (12)
ins Gehäuse (6, 38) einsetzbar ist.
11. Verschluß nach Patentanspruch 10, wobei beide Gehäuse (6, 38) identisch ausgebildet
sind.
12. Verschluß nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Verrigelungsteil
(12) und ein Eingriffsteil (40) des Eingriffselements (4) jeweils einen stirnseitigen
Durchbruch (32,44) eines Gehäuses (6,38) durchsetzen, wobei zwischen den Umfangskanten
der Durchbrüche (32,44) und dem jeweiligen Teil (4,40) zumindest quer zur Schließrichtung
ein Spiel vorhanden ist.
13. Verschluß nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei am Eingriffselement
(4) mehrere in Schließrichtung hintereinander liegende Eingriffsvorsprünge (42) ausgebildet
sind.
14. Verschluß nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Federwirkung des
Verriegelungsteils (12) durch Schlitze ausgebildet ist